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1. Teil 2 - S. 84

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
84 § 40. Die Republik Frankreich. stehen in hoher Blüte. (Zähle die bisher erwähnten Gebiete auf!) Die Blumenzucht ist bedeutend (Gloire de Dijon-, Marichal Niel-, La France- Rosen), ebenso Gemüsebau. Nur an Mineralien und Kohlen, welche eingeführt werden müssen, ist das Land nicht so reich wie England und Deutschland. Trotzdem hat sich an einigen Punkten eine größere In- dustrie, besonders in Luxusartikeln, Samt, Seide, Spitzen und Wolle entwickelt. Daher ist Frankreich seit Jahrhunderten ein Kulturstaat ersten Ranges, der lange Zeit (bis 1870) die erste Rolle in Europa gespielt hat und noch heute in allen Angelegenheiten der Welt mitspricht. 4. Bevölkerung. Die Franzosen stammen von den Galliern, welche Cäsar unterwarf, ab. Durch zahlreiche Einwanderung der Römer verbreitete sich römische Kultur und Sprache, welche auch nicht durch die seit dem 5. Jahrhundert n. Chr. Geb. von O. her vordringenden deutschen Stämme der Burgunder, Westgoten und Franken verdrängt wurde. So sind die Franzosen Romanen und haben nur ihres Landes Namen, la France, von dem deutschen Volksstamm. Von den alten Galliern haben sie bis zum heutigen Tage in ihrem Blute die Gewandtheit im äußern Benehmen, besonders auch in der Rede, dazu die Lust zu Neuerungen, vor allem im politischen Leben, und die hohe Begeisterung für ihr Vater- land. Nach mancherlei Kämpfen im Mittelalter entwickelte sich ein starkes Königtum unter den Kapetingern, Valois und Bourbonen, von denen ein Ludwig Xiv. und seine Zeit ganz Europa in Sprache und Sitte, in Kunst und Wissenschaft, in Politik und Heerwesen beherrschte. Reste der alten keltischen Bevölkerung leben noch in der Bretagne, an den Grenzen Belgiens Flamänder, im O. Deutsche, im So. Italiener. Die Religion ist überwiegend römisch-katholisch, etwa 600000 sind Protestanten. 5. Staat und Städte. Seit 1870 ist Frankreich eine Repu- blik, an deren Spitze ein Präsident, der Senat und die Deputierten- kammer steht. Die Namen der alten Provinzen (Jsle de France, Picardie Bretagne, Dauphinie u. a.) sind verdrängt durch die seit der französischen Revolution geschaffenen Departements, welche, 86 an Zahl, ihre Namen meist von der Natur des Landes (des Alpes, des Pyrenees, de la Seine inferieure, da Rhone u. a.) haben. Die wichtigsten Städte (wiederhole bei einer jeden das bisher Gesagte!) sind: Im N. Paris, 23/4 Mill. Einwohner, herrlich durch seine öffentlichen Bauten, wie die ehemaligen königlichen Schlösser, z. B. den Louvre (Gemäldegalerie), die Kirchen Notre Dame, Madeleine, St. Chapelle, und durch seine seit Napoleon Iii. breit angelegten Straßen, die Boulevards; bedeutend durch seine Industrie, besonders in Modesachen (Nouveautes de Paris) und durch seinen Handel; daher Mittelpunkt

2. Teil 2 - S. 205

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 104. Die Mittel des Weltverkehrs. 205 Weit steht dahinter der Verkehr mit der pacifischen Seite Nord- Amerikas zurück: die durch Nord-Amerika hindurchführenden Eisenbahnen dienen ihm nur für den Güterverkehr; der Personen- und Postverkehr nimmt den Weg über die Landenge von Panama, deren Eisenbahn die beiden Seewege durch den Atlantischen und den Ostpacifischen Ozean miteinander verbindet. Bald wird es unaufschiebbares Bedürfnis sein, einen Kanal für die Seeschiffe durch die sperrende Landenge hindurch- zulegen. Dagegen entwickelte sich seit dem 17. Jahrhundert der Verkehr mit Indien und China immer ertragreicher. Seit 1600 begann die „Ostindische Kompagnie" in Vorder-Jndien sich festzusetzen, bis der englische Staat selbst 1784 das weite Gebiet in Besitz nahm. In Jndo- nesien eroberten sich die Niederländer ein ganzes Kolonialreich. Mit China bestand ein wenn auch sehr eingeengter Verkehr, und zu Japan verschafften sich die Niederländer wenigstens, freilich unter demütigenden Bedingungen, Zugang. Indes seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die beiden ostasiatischen Reiche durch Handelsverträge dem europäischen Verkehr erschlossen. So bildet das ganze weite Monsun- gebiet Asiens das zweite große Gebiet des Weltverkehrs. Zwar der Weg dorthin von Europa war weit, um ganz Afrika herum. Aber 1869 wurde die Durchstechung der Landenge von Suez vollendet. Der Suez-Kanal kürzt den Weg von Europa nach dem Monsun-Asien bis auf 45 Tage ab, die kanadische Pacisicbahn bis auf 36 Tage; aber die sibirische Überlandbahn wird ihn auf 20 Tage herabsetzen. Das gibt ihr die größte Bedeutung für diese zweite große Straße des Welt- Verkehrs. § 104. Die Mittel des Weltverkehrs. A. Die Schiffe der Alten waren im Vergleich zu den modernen klein; aber sie genügten für den Verkehr auf dem Mittelmeere, dem ruhigsten aller Meere. Die Gestaltung der Küsten zudem verstattete, fast stets mit dem Ufer in Sicht zu fahren; und wo die Fahrt vom Ufer ablenkte, da genügten, um Kurs zu halten, die Gestirne. Außer den Segeln hatten die Schiffe schon in der homerischen Zeit Ruder — an jeder Seite eine Reihe —, die sie vom Winde unabhängig machten. Die griechische Erfindung der Trieren, welche drei Reihen von Rudern an jeder Seite hatten, diente nur Kriegszwecken; die Lastschiffe blieben Einruderer, wie denn bis tief in das Mittelalter hinein die Ruder noch neben den Segeln Verwendung gefunden haben.

3. Teil 2 - S. 130

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
130 §,'55. Der Sternhimmel, 14. Das Küstenland Jstrien mit Trieft, der wichtigsten See- Handelsstadt des Reiches, 180000 Einw. Von hier gehen Dampfer- linien nach den verschiedensten Punkten des ö. Mittelmeeres bis zum Suez-Kanal und Indien. B. Das Königreich Ungarn. 1. Ungarn mit Siebenbürgen. In der Oberungarischen Ebene liegt die frühere Krönungsstadt Preßburg, 66000 Einw., in Nieder- Ungarn die in letzter Zeit gewaltig ausstrebende Hauptstadt Ofen- Pest, 720 000 Einw., an beiden Seiten der Donau, der Mittelpunkt der Verwaltung, des Handels und der Industrie. An der obern Theiß das durch seine Weine bekannte Tokai. In Siebenbürgen, das viele alte Ansiedler aus dem norddeutschen Reichsgebiet (Sachsen) hat, sind die bedeutendsten Städte Hermannstadt und Klausenburg. 2. Das Königreich Kroatien-Slavonien zwischen Drau, Donau und Save, mit der Hauptstadt Agram, 61000 Einw. Universität. 3. Die „königlich ungarische Freistadt" Fiume vermittelt den überseeischen Verkehr von und nach Ungarn. C. Bosnien und die Herzegowina stehen unter der Verwaltung des österreichischen Finanzministeriums. (Wiederhole das bei der Balkanhalbinsel Gesagte! 8 47.) Iii. Mathematische Geographie. § 55. Der Sternhimmel. Dem Anscheine nach ruht wie eine gewaltige Halbkugel das Himmelsgewölbe über der kreisförmigen Erdscheibe. Die Berührungs- linie beider nennen wir Horizont. Der Punkt, wo am 21. März die Sonne ausgeht, heißt der O.-Punkt, wo sie untergeht, der W.-Punkt. Eine zur Verbindungslinie beider Punkte gezogene Senkrechte gibt den N-- und den S.-Punkt an. Nach N. weist um 12 Uhr mittags mein Schatten. Eine im Schnittpunkt beider Linien errichtete Senkrechte trifft das Himmelsgewölbe im Zenit, ihre Verlängerung durch den Mittelpunkt der Erde zum Himmelsgewölbe erreicht den Nadir. Die auf der ent-

4. Deutsche Geschichte - S. 60

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Tic deutsche Kaiserzeit 919 1250. Asiens und sodann Rußland und Polen erobert und verheerend durchzogen, und im Jahre 1241 erschienen mongolische Scharen in Schlesien. Kein deutscher König, kein Reichsheer trat ihnen entgegen. Es war Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz, der mit ihnen auf der Walstatt"-, den Kampf aufnahm. Er selbst und die meisten seiner Ritter starben den Heldentod; aber die Mongolen wagten es doch nicht, in das an Gewappneten und an Burgen reiche Deutschland weiter vorzudringen, sondern kehrten um. \v. Damals starb Gregor Ix. Ihm folgte als Papst I n n o c e n z Iv., der bisher als Kardinal freundliche Beziehungen mit Friedrich unterhalten hatte, als Papst aber den Kampf gegen ihn fortsetzte und auf einem zu Lyon abgehaltenen Konzil von neuem auf das feierlichste den Bann der ihn aussprach. Jetzt griff die Erhebung auch nach Deutschland hinber; dort Gepenwurde in der Person des Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen Ioni0 ein Gegenknig aufgestellt; als dieser bald starb, whlte man den Grafen Wilhelmvon Holland zum König. Dem Kaiser standen im Kampfe seine Shne zur Seite, König Konrad Iv. und sein besonders geliebter Sohn, der schne E n z i o. Es war fr ihn ein schwerer Schlag, da Enzio von den Bolognesern gefangen wurde, die ihn bis zu seinem Tode im Kerker gehalten haben. Aber unerschttert und ungebeugt stand Friedrich 1250. da, bis er im Jahre 1250 in Apulien starb. Er wurde neben seinem Vater im Dome zu Palermo begraben. Kaisersage- An Friedrich Ii. zunchst knpfte sich die Sage, er sei nicht gestorben und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten. Erst spter wurde sie auf Friedrich Barbarossa bertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwrmten Kyffhusers sitzend dachte und an den sich die Hoffnung knpfte auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiserherrlichkeit. Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Ausgang der Kreuzzge. nradiv. 64. Das Ende der Staufen. Konrad Iv. folgte seinem Vater schon im Jahre 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines unmndigen Manfred. Sohnes. Da setzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., Manfred, die Krone des unteritalischen Reichs auf das Haupt und trieb als Vorkmpfer der ghibellinischen Partei in Italien die Guelfen und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich bertrug der Papst die unteritalische Krone an K a r l von Anjou, den Bruder König Ludwigs des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Manfred in der Feldschlacht und kam selbst um.

5. Deutsche Geschichte - S. 224

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
224 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Erzeugnisse, die teils, wie Kaffee, Tabak, Getreide, dem Gensse dienen, teils, wie Baumwolle, Wolle, Holz, von der Industrie verarbeitet werden, hat ebenso zugenommen wie die Ausfuhr der verschiedensten gewerblichen Erzeugnisse; es gibt in Deutschland Industrien, die vornehmlich sr den Export arbeiten. Jetzt bei Beginn des neuen Jahrhunderts steht Deutsch-land, was die Gre des Auenhandels und die Tragfhigkeit der Handels-flotte anlangt, unter den Nationen an zweiter Stelle und wird nur von England bertroffen. Um den Zahlungsverkehr zu erleichtern, ist die Kreditwirtschaft ausgebildet worden. Die Trger dieses Kredit-systems sind die Banken; nur der kleinere Teil der Zahlungen erfolgt durch Metallgeld, die meisten vollziehen sich durch Wechsel, Banknoten und andere Kreditmittel. 228. Das geistige Leben in Deutschland. Whrend sich das wirt-^schastliche Leben so gewaltig entwickelte, wurden auch die verschiedensten Zweige der Wissenschaft auf das eifrigste gepflegt. Grere Erfolge Wissenschaft ie *n e*nem frheren Jahrhundert waren der Naturwissenschast beschieden; ihren auerordentlichen Leistungen war ja der Aufschwung des Gewerbes und des Verkehrs zum grten Teile zu verdanken. Bis der die Mitte des Jahrhunderts hinaus lebte Alexander von Humboldt, der mit umfassendem Blick die gesamte Naturwissenschaft bersah. Seitdem haben sich ihre einzelnen Zweige schrfer voneinander geschieden; sast aus allen Gebieten sind durch die Forschung genialer Männer glnzende Er-gebnisse erzielt worden, die zu einem guten Teil auch praktische Verwendung gesunden haben. @Cfchaftmen= Neben den Naturwissenschaften haben sich die historischen Wissenschaften entfaltet. Als Geschichtsforscher und Geschichtschreiber steht an erster Stelle Leopoldvonranke. Als Begrnder der Wissen-schaft von der deutschen Sprache und dem deutschen Volkstum sind zu nennen die Brder Jakob und Wilhelmgrimm. Auch die Philosophie hatte in der ersten Hlfte des Jahrhunderts mehrere glnzende Vertreter; auf K a n t, der zu Beginn des Jahrhunderts gestorben war, waren Fichte, Schlling und Hegel gefolgt, unter denen besonders der letzte einen groen Einflu ausbte, y Dichtkunst, Die deutsche Dichtkunst wurde im ersten Drittel des Jahr-Hunderts beherrscht durch die berragende Gestalt Goethes; er starb am 22. Mrz 1832. Von den brigen Dichtern des Zeitalters wurden mehrere, so Ehamisso und Eichendorsf, von der romantischen Schule beeinflut. Der bedeutendste Dichter des schwbischen Dichterkreises ist

6. Vorstufe - S. 34

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
34 Deutsche Geschichte. orientalische Waren gelangten nach Europa, und der Kauftnannsstand in Italien und Sddeutschland erhob sich zu einer nie geahnten Hhe und Macht. 11. Friedrich I. Barbarossa. (1152 1190.) Bald nach dem Aussterben des frnkischen Knigshauses kam das Herr-lichste und weitaus glnzendste Herrschergeschlecht aus den deutschen Thron, die H o h e n st a u f e n. Ihre Stammburg lag aus einem Felskegel am West-abhange des deutschen Jura im Schwabenlande, nicht weit von der Hohen-zollernburg. Der erste König aus dieser Familie war Konrad Iii.; ihm folgte sein Neffe Friedrich I. (11521190). Wegen seines rotblonden fett. Bartes von den Italienern Barbarossa, zu deutsch Rotbart, ge-nannt, war er, wenn auch nur von mittlerer Gestalt, doch das Abbild eines echt deutschen Mannes. Seine scharsblickenden Augen, sein freundliches Angesicht, sein sicheres Auftreten zeigten den König in ihm; seine hohe Begabung, sein klarer Verstand und die Festigkeit seines Willens, die Gewandtheit in allen ritterlichen bungen und die tiefe Frmmigkeit seines Gemtes haben gerade das Bild dieses Kaisers wie keines andern unauslschlich in die Herzen des deutschen Volkes eingeprgt, so da nicht nur seine Regierungszeit der Hhe-punkt der deutschen Kaiserzeit des Mittelalters war, sondern da auch nach seinem Tode der Name Friedrich Barbarossa in vielen sagenhasten Liedern und Geschichten gefeiert wurde. ^pfe?gen Friedrichs hauptschliches Streben ging von Ansang an dahin, die alte die lombar- Kaiserherrlichkeit, wie sie unter Otto I. bestanden hatte, aber unter den letzten Stiidt" frnkischen Kaisern ties gesunken war, wieder in vollem Umsange herzustellen. Da galt es vor allem, die Städte Norditaliens, welche durch den Handel mit dem Orient zu gewaltiger Macht gelangt waren und in ihrem bermut die deutsche Herrschaft nicht mehr anerkennen wollten, zu unterwerfen. Mehrere Zge unternahm der Kaiser nach Italien. Gleich aus dem ersten lie er sich vom Papste zum Kaiser krnen, konnte aber gegen die Städte, unter denen besonders Mailand trotzig war, nichts ausrichten, da sein Heer nicht stark genug war. Auch die Rmer zeigten sich feindselig, indem sie das Lager der Deutschen bei Rom angriffen. In einem harten Kampfe, bei dem sich der Herzog von Sachsen, Heinrich der Lwe, auszeichnete, siegten endlich die Deutschen. Erst als Friedrich mit einem wohlgersteten Heere wieder der die Alpen stieg, muten sich die Stdter demtigen und ihn als ihren König anerkennen. Doch Mailand emprte sich von neuem, und nun belagerte es Friedrich zwei Jahre. Endlich ergaben sich die Mailnder auf Gnade und Ungnade. In langem Zuge erschienen die Brger im Ber-gewande und mit Stricken um den Hals im Lager des Kaisers, der sie sehr

7. Geschichte des Altertums - S. 21

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Hella? bei Beginn der Perserkriege. 21 konnte er durch Volksabstimmung, die vermittelst beschriebener Scherben geschah, auf zehn Jahre des Landes verwiesen werden, jedoch ohne da er an seinem Vermgen und seiner Ehre eine Einbue erlitt. Hellas bei Beginn der Perserkriege. 21. Die griechische Kolonisation. Das griechische Volk hatte in den letzten Jahrhunderten einen gewaltigen Ausschwung genommen. Zu-nchst hatte es sich mchtig nach Osten und Westen ausgebreitet. Die Bevlkerung war stark gewachsen, so da sie im Mutterlande nicht mehr gengenden Unterhalt sand; zudem verlockten so viele fremde Ksten znr Auswanderung, wo man auf fruchtbarer Erde sich eine neue Heimat be-grnden konnte. So trat denn ein zweites Zeitalter der Koloni-sation ein. Damals wurden auf der Insel Sizilien Messana und Kolonien. Syrakus, in Unteritalien, das wegen der Menge der dort gelegenen griechischen Städte den Namen Grogriechenland erhielt, T a r e n t und viele andere Kolonien angelegt, die schnell zu Gre, Macht und Reichtum emporblhten. Selbst im sdlichen Gallien, dem heutigen Frankreich, ward eine griechische Kolonie gegrndet, Massalia, das heutige Marseille. Ferner bedeckten sich die Nordkste des Mischen Meeres und die Gestade des Marmarameeres mit Griechenstdten. Am Bosporus wurde Byzanz, das heutige Konstantinopel, gegrndet, welches wegen seiner auerordentlich gnstigen Lage sich schnell entwickelte. Endlich wurde das Schwarze M e e r von einem Kranze griechischer Ansiedelungen umgeben. Bald gewann seine Nordkste, das heutige Sdruland, besondere Wichtigkeit; denn von dort wurden alljhrlich groe Schiffsladungen von Getreide in das getreide-arme griechische Mutterland versandt. 22. Griechisches Leben. Nun blhte der griechische Hnde l Handel, empor. Schwerbefrachtete Fahrzeuge, welche die Erzeugnisse gyptens und der Lnder am Schwarzen Meere, Kleinasiens und des Mutterlandes, Italiens und Galliens an Bord fhrten, durchkreuzten die Meere und fllten die Hfen der greren Handelsstdte, wie Korinth, gina, Athen, Syrakus, Milet. Zwar schuf die Fahrt der das Meer dem Kaufmann viele Gefahren; Strme konnten sein Schiff treffen, Seeruber ihn angreifen, wilde Vlkerstmme, zu denen er verschlagen wurde, ihn berauben; aber wenn die Fahrt gelang, so fiel ihm ein reicher Gewinn zu. Mit dem Handel zugleich erblhte das Gewerbe. Vielfach entstanden Fabriken, die indessen nicht Gewebe, wie die heutigen Fabriken mit Maschinen betrieben wurden, sondern in denen < J

8. Teil 1 = Grundstufe B - S. 120

1905 - Halle a.S. : Schroedel
120 Südeuropa. 4. Die Küstenländer des westlichen Beckens. Sie umfassen die Hauptstätten karthagischer und altrömischer Kultur. Es gehören dazu die Atlasländer, Italien, das französische Mittel- meergestade (Südgallieu) und die Pyrenäenhalbinsel (Jberieu). a) Die Atlasländer (©. 35) bildeten den Hauptbestandteil des kar- thagischen Reichs, das aus einer Pflanzstätte der Phönizier hervvr- gegangen war. Die Hst. Karthago lag an der Küste des heutigen.tunis. Die Kolonien der Karthager an der afrikanischen Küste reichten bis Sene- gambien; im Mittelmeerbecken besaßen sie Sizilien und die andern Inseln, ferner Jberieu und Küstenplätze von Südgallien. Alle diese Besitzungen wurden schließlich eine Beute der Römer, die von Karthago selbst keinen Stein auf dem andern ließen. Im Mittelalter gehörten die Atlasländer zum Vandalenreich und fielen nach mancherlei Wirren in die Hände der Araber, die hier gefürchtete Ranbstaaten errichteten. Heute ist vou den Araberreichen nur noch das morsche Sultanat Marokko übrig, das sein Dasein lediglich der Eifer- fncht der europäischen Seemächte verdankt. Algier ist eine französische Kolonie und Tunis ein französischer Schutzstaat. An die alte karthagische Kultur erinnern nur noch Trümmerstätten. b) Italien (S. 113) war bei seiner günstigen Lage im Mittel- punkte aller Mittelmeerländer der berufene Herrscher dieser Gebiete. Im Altertum bildete es den Kern des großen römischen Weltreiches, das schließlich alle Mittelmeerländer mit weiten Hinterländern umfaßte. Im Mittelalter beherrschte Rom als Sitz des Papsttums fast die ganze Christenheit, und die italienischen Küstenstädte Venedig und Genua hatten die Leitung des ganzen Welthandels an sich gerissen. Noch jetzt ist Italien das Land klassischer Erinnerungen und „der Kunsttempel Europas". Die lateinische Sprache ist bis heute die Kirchensprache der katholischen Kirche. Das römische Recht hat die Gesetzgebung auch des deutschen Volkes stark beeinflußt. Italien hat sich von allen Mittelmeerländern allein die Stellung einer Großmacht unter den heutigen Weltreichen zu erringen gewußt. e) Das französische Mittelmeergebiet (S. 101), das alte Südgallien, war die natürliche große Eingangspforte, durch die die Gesittung der Mittel- meerländer nach Mitteleuropa kam. An den Küsten Galliens hatten Karthager und Griechen Siedlungen, und die Römer verbreiteten von hier aus ihre Kultur über ganz Gallien und das sw. Deutschland. Die alte Stadt Marseille (das alte Massilia) ist heute Frankreichs größte Seestadt. d) Die pyrenäische Halbinsel (S. 112), das alte Jberien, war im Altertum zunächst ein Zankapfel zwischen den Karthagern und Römern, dann lange Zeit römische Provinz, bis die Westgoten im Anfange des Mittelalters hier ihr Reich gründeten. Dann beherrschten die Araber das Gebiet und machten die Halbinsel zu einem Hauptsitz maurischer Kunst und Wissenschaft. Ein Überrest manrischer Baukunst ist der zum Teil noch wohlerhaltene Königspalast Alhambra bei Granäda. — Zur Zeit Karls V. war Spanien das größte Weltreich und die führende Macht Europas, die sich namentlich auch dem Deutschen Reiche fühlbar machte. Dann sank es rasch von seiner Höhe, büßte die meisten seiner überseeischen Besitzungen ein und ist heute eiue Macht untergeordneten Ranges.

9. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 404

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 404 — Handel gewinnen beständig an Bedeutung und erlangen in manchen Staaten das Ubergewicht über die Landwirtschaft. Darauf beruht die Unterscheidung von Ackerbau- und Industrie- und Handelsstaaten (Rußland, China — Belgien, England, Holland). Erst bei solchen Völkern, wo Güter im Überfluß erzeugt werden und nicht alle Kräfte für den Erwerb der notwendigsten Lebensbedürfnisse in Anspruch genommen werden, können Wissenschaft und Kunst rechte Pflege finden, können freiheitlich geordnete Staaten entstehen. Man kann in der Gegenwart einen morgenländischen und einen abendländischen Kulturkreis unterscheiden. Zu jenem gehören als Hauptvölker die Inder, die Chinesen und die Japaner. Bedeutend höher entwickelt ist die abendländische Kultur. An der Spitze stehen die germanischen Völker; rückständiger sind, abgesehen von den Franzosen, die Romanen und die Slawen. 6. Die Erde als Weltkörper, a) Die Erde. Größe und Gestalt der Erde (I, S. 1—5). — Das Linienuetz der Erde (I, 6—9). — Die Achsendrehung der Erde; Entstehung von Tag und Nacht (I, S. 5—6). — Die Bewegung der Erde um die Sonne, a) Die scheinbare Bewegung der Sonne (I, S. 10) — b) Die Zonen und die Jahreszeiten (I, S. 11—14). c) Die wirkliche Bewegung der Erde. Wie die tägliche Bewegung der Himmelskörper um die Erde nur Schein ist (I, S. 6), so beruht auch die jährliche Bewegung der Sonne (I, S. 16) auf einer Täuschung. In Wirklichkeit bewegt sich die Erde um die Sonne, wie Kopernikus (-f 1543) zuerst festgestellt hat. Innerhalb eines Jahres durchläuft sie eine dem Kreise sich nähernde ellipsenförmige Bahn, in deren einem Brennpunkte die Sonne steht. Aus dieser Bewegung, die man als die Revolution der Erde bezeichnet, erklärt sich der Wechsel der Jahreszeiten und der Tageslängen. Zur Veranschaulichung diene die Abbildung 79, die die Erde in vier verschiedenen Stellungen auf ihrer Jahresbahn um die Sonne zeigt. Zunächst ist zu beachten, daß die Erdachse nicht senkrecht, sondern schräg zur Erdbahn steht und zwar um 231/2° von der senkrechten Richtung abweicht, und ferner, daß die Erde bei ihrem Umlauf um die Sonne diese Richtung stets beibehält. Daraus ergibt sich, daß in der einen Hälfte des Jahres die n., in der andern die s. Hälfte der Erdachse gegen die Sonne hin geneigt ist und daß darum auch in der einen Jahreshälfte die n., in der andern die f. Erdhälfte stärker beleuchtet und erwärmt werden muß. Am 21. März (Abb. oben) ist die Stellung der Erde so, daß ihre Strahlen senkrecht auf den Äquator fallen; die Beleuchtungsgrenze geht durch die beiden Pole (I, S. 11) und halbiert alle Breitenkreise. Daher haben auf der ganzen Erde, die Pole ausgenommen, Tag und Nacht dieselbe Dauer. Es ist die Zeit der Tag- und Nachtgleiche (Äquinoktium). Die n. Halbkugel hat Frühlings-, die s. Herbstanfang. Vom 21. März ab neigt sich die Nordhalbkugel täglich mehr der Sonne zu; ein immer größeres Gebiet um den

10. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 410

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 410 — Je mehr sich aber nun der Mond dem Kernschatten nähert, um so schwächer wird sein Licht, bis endlich, wenn er bei Ii in den Kernschatten eintritt, die eigentliche Verfinsterung beginnt. Taucht der Mond ganz in den Erdschatten ein, so hat man eine völlige oder totale Finsternis, bewegt er sich so, daß nur ein Teil durch den Kernschatten hindurchgeht, so spricht man von einer teilweisen oder partia'en Finsternis. d) Die Sonnenfinsternis (Abb. 82). S sei die Sonne, M der Mond, E die Erde. Das Erdflächenstück zwischen a und b wird vom Kernschatten des Mondes getroffen und hat daher eine völlige, die im Halbschatten liegenden Orte zwischen d und c und a und d haben nur eine teilweise Sonnenfinsternis. Von e sieht man z. B. den Teil der Sonne nicht, der unter g liegt. Außer der völligen und teilweisen gibt es auch noch eine ringförmige Sonnenfinsternis, bei der der Rand der Sonne als Kreisring von der Verdunkelung freibleibt. Sie ereignet sich dann, wenn der Mond so weit von der Erde absteht, daß diese nicht mehr von seinem Kernschatten getroffen wird. Den Beobachtern, die in der Verlängerung der Achse des Schattenkegels stehen, erscheint dann der Mond kleiner als die Sonne, so daß jener, wenn er vor der Mitte der Sonnenscheibe steht, diese nur z, T. zu verdecken vermag. c) Die Sonne. Größe. Die Sonne ist ein kugelförmiger Weltkörper von riesenhafter Größe. Ihr Durchmesser beträgt nicht weniger als 1380000 km, das sind 108 Erddurchmesser; ihre Abb. 82. Entstehung der Sonnenfinsternis. (Aus Diesterwegs Populärer Himmelskunde.) Oberfläche ist fast 12000 mal, ihr Rauminhalt 1,3 Mill. mal so groß wie die ent- sprechenden Maße der Erde. Ein Schnellzug von 75 km Stundengeschwindigkeit würde in ununterbrochener Fahrt den Weg um die Erde in rund 23 Tagen zurücklegen, den um die Sonne erst in 63/4 Jahren. Wäre die Sonne eine Hohlkugel und stände die Erde in ihrer Mitte, so könnte der Mond innerhalb der Kugel seinen Umlauf um die Erde machen und würde dabei noch 300000 km von der Oberfläche der Sonne entfernt bleiben. Beschaffenheit. Die Sonne ist ein glühender Ball. Ob sich ihr Kern in festem oder flüssigem Zustande befindet, läßt sich nicht ermitteln. Ihre äußere Hülle aber, die Photosphäre, bilden brennende Gase, deren Hitze man auf etwa 6500 0 berechnet hat. Ganz gewaltig ist die Wärme, die die Sonne in den Weltenraum entsendet. Allein die zur Erde gelangende würde imstande sein, täglich auf dieser eine 9 ern hohe Eisschicht zu schmelzen, und doch erhält die Erde nur den 2000000000. Teil der von der Sonne aus- gestrahlten Wärme. Die Gashülle befindet sich in fortwährender Wallung. Bei einer völligen Sonnenfinsternis kann man durch ein Fernrohr beobachten, wie an den Rändern wölken- oder strahlenförmige rotschimmernde Gebilde hervorbrechen und wieder verschwinden, die sogenannten Protuberanzen. Wie die Untersuchungen mit Hilfe der Spektral- analyse ergeben haben, sind es gewaltige Ausbrüche von Wasserstoffgasen, die Höhen von 150000, ja mitunter von mehr als 300000 km erreichen. Eine Beobachtung durch das Fernrohr zeigt ferner auf der Sonnenoberfläche kleinere und größere dunlle Flecken von wechselnder Größe und Form, vergängliche Gebilde, die entstehen und wieder vergehen.
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