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1. Deutsche Geschichte - S. 224

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
224 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Erzeugnisse, die teils, wie Kaffee, Tabak, Getreide, dem Genusse dienen, teils, rote Baumwolle, Wolle, Holz, von der Industrie verarbeitet werden, hat ebenso zugenommen wie die Ausfuhr der verschiedensten gewerblichen Erzeugnisse; es gibt in Deutschland Industrien, die vornehmlich für den Export arbeiten. Jetzt bei Beginn des neuen Jahrhunderts steht Deutschland, was die Größe des Außenhandels und die Tragfähigkeit der Handelsflotte anlangt, unter den Nationen an zweiter Stelle und wird nur von England übertroffen. Um den Zahlungsverkehr zu erleichtern, ist die Kreditwirtschaft ausgebildet worden. Die Träger dieses Kreditsystems sind die Banken; nur der kleinere Teil der Zahlungen erfolgt durch Metallgeld, die meisten vollziehen sich durch Wechsel, Banknoten und andere Kreditmittel. § 228. Das geistige Leben in Deutschland. Während sich das wirtschaftliche Leben so gewaltig entwickelte, wurden auch die verschiedensten Zweige der Wissenschaft auf das eifrigste gepflegt. Größere Erfolge wtsimschaft a*§ Je *n einem früheren Jahrhundert waren der Naturwissenschaft Geschieden; ihren außerordentlichen Leistungen war ja der Aufschwung des Gewerbes und des Verkehrs zum größten Teile zu verdanken. Bis über die Mitte des Jahrhunderts hinaus lebte Alexander von Humboldt, der mit umfassendem Blick die gesamte Naturwissenschaft übersah. Seitdem haben sich ihre einzelnen Zweige schärfer voneinander geschieden; fast auf allen Gebieten sind durch die Forschung genialer Männer glänzende Ergebnisse erzielt worden, die zu einem guten Teil auch praktische Verwendung gefunden haben. «eisteseen- Neben den Naturwissenschaften haben sich die h i st o r i s ch e n Wissenschaften entfaltet. Als Geschichtsforscher und Geschichtschreiber steht an erster Stelle Leopoldvonranke. Als Begründer der Wissenschaft von der deutschen Sprache und dem deutschen Volkstum sind zu nennen die Brüder §akob und Ntih elmgrimm. Auch die Philosophie hatte in der ersten Hälfte des Jahrhunderts mehrere glänzende Vertreter; auf K ant, der zu Beginn des Jahrhunderts gestorben war, waren Fichte, Schell.ing und Hegel gefolgt, unter denen besonders der letzte einen großen Einfluß ausübte. Dichtkunst. Die deutsche Dichtkunst wurde im ersten Drittel des Iahr- hunderts beherrscht durch die überragende Gestalt Goethes; er starb am 22. März 1832. Von den übrigen Dichtern des Zeitalters wurden mehrere, so Cham i sj o und E i ch e n d o r f f, von der romantischen Schule beeinflußt. Der bedeutendste Dlcper'fres" schwäbischen Dichterkreises ist

2. Deutsche Geschichte - S. 262

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
262 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung der neuen Reichs. Freund Deutschlands war. Erst zu Begiuu der neunziger Jahre trat eine Annäherung zwischen Frankreich und Rußland ein. Im Jahre 1894 starb Ktioiau* u.alexander Iii., und ihm folgte Nikolaus Ii. § 259. Die deutsche Kolonialpolitik. In derselben Zeit, in der Deutschland eine so machtvolle Stellung unter den Nationen einnahm, betrat Ätsche es neue Bahnen, indem es überseeische Kolonien erwarb. 1884 wurden 1884. zuerst die Erwerbungen des Bremer Kaufmanns L ü d e r i tz in den süd -west afrikanischen Gebieten nördlich des Oranjeflusses unter deutschen Schutz gestellt und sodann die deutsche Flagge in Togoland und Kamerun gehißt. Im nächsten Jahre wurden die Erwerbungen, welche Karl Peters und andere im Aufträge einer deutschen Gesellschaft in Ost-afri ka gemacht hatten, ebenfalls unter den Schutz des Reiches gestellt. So faßte Deutschland Fuß in Afrika und sicherte sich bei der Aufteilung dieses Erdteils, die sich in den letzten Jahrzehnten des neunzehnten Jahrhunderts vollzogen hat, seinen Anteil. Ein Aufstand der arabischen Sklavenhändler, die sich durch die deutsche Besitzergreifung in ihrem Erwerbe bedroht sahen, wurde durch den Reichskommissar von Wißmann niedergeschlagen. Auch der deutschen Neuguineakompagnie wurde für ihre Besitzungen an der Nordküste von Neuguinea und im Bismarck-Archipel ein kaiserlicher Schutzbrief erteilt und auf einem Teile der S a l o m o n S i n s e l n und den M a r s ch a l l i n s e l n die deutsche Flagge gehißt. Der innere Ausbau des deutschen Reichs. § 260. Innere Kämpfe. Der innere Ausbau des neuen deutschen Reichs hat sich nicht ohne starke Erschütterungen vollzogen. Zunächst entstand ein heftiger Kampf mit der katholischen Partei, die gleichzeitig mit der Entstehung des Reichs ins Leben getreten war. Im Juli 1870 hatte dasvati -konische Konzil unter der Leitung des Papstes Pius Iv. erklärt, daß der Papst in Sachen des Glaubens unfehlbar sei, und das neue Dogma war auch von den Katholiken Deutschlands, mit Ausnahme einer kleinen Minderheit, die sich als Altkatholiken bezeichnete, anerkannt worden. Wenige Wochen später waren diejtalienerinrom eingezogen und hatten dem Kirchenstaat ein Ende gemacht. Im Zusammenhang mit diesen Ereignissen entstand im deutschen Reichstag und im preußischen Landtag eine katholische Partei, die sich Z entrums-partei nannte. Die Kämpfe, welche die Regierung mit ihr auszufechten Äuiturionipf.hatte, bezeichnet man als den „Ku ltu r kam p f". Erst nachdem Pins Ix.

3. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 46

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
46 Das Zeitaller der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs, Volkswirtschaft und geistiges Leven in Teutschland. 39. Das wirtschaftliche Leben in Deutschland. In denselben Jahrzehnten begann in Deutschland der gewaltige Ausschwung des Ge-werbes und des Verkehrs, der das neunzehnte Jahrhundert von allen frhe-ren Jahrhunderten unterscheidet. Seit dem siebzehnten Jahrhundert war das F a b r i k w e s e n, der gewerbliche Grobetrieb, vielfach durch die Staatsregierungen begnstigt, allmhlich dem Handwerk, dem Kleinbetrieb, zur Seite getreten; es ist erzhlt worden, wie z. B. der Groe Kurfürst und Friedrich der Groe die Anlage von Fabriken auf jede Weise frderten. Seit dem Ende des achtzehnten Jahrhunderts trat nun dadurch ein ge-Erfindungen, waltiger Fortschritt im gewerblichen Leben ein, da man die Dampf-k r a f t der menschlichen Arbeit dienstbar machen lernte. James Watt, ein Schotte, hat um 1770 die erste brauchbare Dampfmaschine gebaut; 1807 wurde zu New 2)ork das erste Dampfschiff, 1814 von dem Englnder George Stephenson die erste-Lokomotive erbaut. Die Englnder waren das erste Volk, das sich die neuen Erfindungen in groem Mastabe zunutze machte; so wuchs England, wie es bereits der erste Handels- und Kolonialstaat der Welt geworden war, nunmehr auch zum ersten Industrie-staat heran. Deutschland folgte England langsam nach. 1825 fuhren die ersten Dampfer auf dem Rhein; 1835 wurde die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nrnberg und Frth dem Betrieb bergeben; der erste grere Schienenweg Deutschlands war die Bahn zwischen Leipzig und Dresden. Kurz vorher war den deutschen Physikern Weber und Gau zu Gttingen eine neue wichtige Erfindung gelungen, die des elektrischen Tele-g r ap h e n. / Die neuen Erfindungen erwiesen sich schnell als auerordentlich folgen-reich; durch sie wurde ein neues Zeitalter des Wirtschaftslebens herauf-gefhrt. Der Gebrauch von Maschinen und die Verwendung der Dampf-kraft, der heute die elektrische Kraft zur Seite getreten ist, verbreitete sich Gewerbe.in den verschiedensten Zweigen der gewerblichen Produktion. Sie gestatteten in krzerer Zeit und bei geringeren Kosten viel grere Mengen von Waren zu erzeugen als frher; dadurch hat der allgemeine Wohlstand eine groe Steigerung erfahren, und auch den weniger bemittelten Volks-klaffen ist im allgemeinen eine bessere Lebenshaltung ermglicht worden. Dazu kam, da in der aufblhenden Industrie eine wachsende Zahl von Arbeitern Beschftigung und die Mglichkeit, etwas zu erwerben, fand. Allerdings hatte diese Entwicklung auch ihre Gefahren. Das Hand-w e r k, das wenig oder gar nicht in der Lage war Maschinen anzuwenden,

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 190

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
190 Wiederholung - Tabellen. 1485 Niederlage Richards Iii. bei Bosworth durch Heinrich Tudor. 1485 — 1603 Haus Tudor. Heinrich Yii. Iii. Die Gründung der spanisch-habsburgischen Weltmacht und die Entdeckungen. Ferdinand d. Kath. von Aragon heiratet Isabella von Kastilien. Beginn des spanischen Machtaufschwungs. 1487 Entdeckung der Südküste Afrikas durch den Portugiesen Bartholomäus Dias. 1492 Eroberung Granadas. Ende der arabischen Herrschaft in Spanien. 1492 12. Okt. Landung des Kolumbus auf der Wätlings-insel. Beginn der Conquista. Cabot entdeckt Labrador. 1498 Landung des Yasco da Gama in Ostindien. Eroberung Indiens durch Almeida und Albuquerque. Gründung des portugiesischen Kolonialreichs. Eroberung Navarras durch Ferdinand. Entdeckung Brasiliens durch Cabral. 1519 —1522 Magalhäes’ (f 1521) Erdumsegelung. Gründung des spanischen Kolonialreichs. Mängel der spanischen Kolonisation. 1519ff. Eroberung von Mexiko durch Ferdinand Cortez. 1531 ff. Eroberung von Peru durch Franz Pizarro. Iv. Die Genesis der Reformation. 1. Kirche und Staat im 14. und 15. Jh. Die Lehre von der päpstlichen Allgewalt bei Thomas v. Aquino, bestritten von Dante. Niederlage Bonifaz' Viii. im Kampfe gegen Philipp Iv. von Frankreich. 1338 Kurverein zu Rense. 1309 —1377 Das Papsttum in Avignon. 1378 Entstehung des großen Schismas.

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 101

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Deutschland von 1273—1493: Zeitalter der ständischen Gegensätze. 101 heit stetig wuchs,1 schlossen sich sowohl Ritter wie Städte zum Zweck der Selbsthilfe zu Einungen zusammen. o) Die Städtebünde. Unter den städtischen Einungen ist die älteste der rheinische Städtebund (gestiftet 1254), der aber zu keiner kräftigen Entwickelung kommen konnte. Bedeutender wurde der (1376 gestiftete) schwäbische Städtebund. 1377 siegte er über Ulrich, den Sohn Eberhards von Württemberg, bei Reutlingen. Nach seiner Niederlage bei Döffingen durch Eberhard 1388 und nach dem Egerer Landfrieden (1389) löste sich der Bund auf. Gegen Ende des 15. Jh. schuf das Be- dürfnis nach Friedensschutz in Schwaben einen neuen Bund, zu dem außer den Städten auch Ritter und zwei Fürsten, darunter der Graf von Württemberg, gehörten. Die Hansa ist aus zwei Wurzeln erwachsen: aus kaufmännischen Vereinigungen zum Schutze des Handels und aus Verbindungen der niederdeutschen Städte zum Schutze ihrer Selbständigkeit. Der Handel hatte damals mit vielen Hindernissen zu kämpfen: die Straßen waren oft in schlechtem Zustande und durch Räuber unsicher; zahllose Zollstätten waren errichtet; der Straßenzwang und das Stapelrecht konkurrierender Städte, das durchziehende Waren eine zeitlang festhielt, wirkten lähmend; der Kredit war unentwickelt, daher der Zinsfuß hoch (mindestens 10-12 o/o). ' Der oberdeutsche Handel ging nach Ländern reiferer Kultur, nach Italien (am Rialto in Venedig stand der Fondaco dei Te- 1) Bei der völligen Auflösung der Reichsgerichtsverfassung und der wirren Mannigfaltigkeit von Gerichtsbarkeiten erlangten die westfälischen Freioder Femgerichte (Feme zunächst = Genossenschaft, dann = Strafe), unter einem Freigrafen als Vorsitzendem und Freischöffen als Beisitzern, im 14. und 15. Jh. große Bedeutung. Sie sind hervorgegangen aus den alten Grafengerichten und wahrten sich ihren reichsunmittelbaren Charakter. Neben dem offenen Ding für die ordentliche Gerichtsbarkeit und dem Notgericht auf hand-hafter Tat gab es auch ein heimliches Gericht für „femwrogen“ (Femrügen) d. h. auswärts begangene schwere Verbrechen, deren Urheber sich seinem ordentlichen Richter entzog; dieses erkannte nur auf eine Strafe, den Tod durch den Strang. Die Überhebung und die Übergriffe der Femgerichte führten gegen Ende des 15. Jh. ihren Verfall und ihren Untergang herbei.

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 117

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Die Genesis der Reformation. 117 c) Die Kirche und die Staaten in der zweiten Hälfte des 15. Jh. Während die deutsche Kirche also der päpstlichen Herrschaft wieder ausgeliefert war, gelang es England, Frankreich und Spanien von der Kurie ziemlich unabhängige Landeskirchen zu gründen. Das geschah in England nach älteren Anfängen besonders durch Eduard Iii., in Frankreich unter Karl Vh. (§ 85). In Spanien wurde durch Ferdinand und Isabella die Staatskirche errichtet und eine Restauration des Katholizismus herbeigeführt (§ 88). Was Italien angeht, so bedeutete in diesem Lande das Papsttum etwas anderes als in ändern Ländern: die Päpste waren italienische Territorialfürsten, ihr Fürstentum für sie die Quelle, aus der sie ihren Verwandten Macht verschafften. Im Papsttum sahen viele Italiener den Vertreter der Einheit der Nation, auch wenn auf dem Stuhle Petri ein Alexander Vi. (Kardinal Borgia) saß (1492 — 1503). Kein Wunder also, wenn die begeisterten Büßpredigten Girolamo Savonarolas in Florenz nur für kurze Zeit Hörer fanden und er (1498) verbrannt wurde. Auf Alexander Vi. folgte der kriegerische und kunstsinnige Julius Ii. ( — 1513), auf diesen Leo X. (Giovanni de’ Medici) (—1521). Wenn also eine Erhebung gegen die Papstkirche erfolgte, so konnte das nur in Deutsch land-geschehen. Hier aber mußte ein solches Ereignis, ganz abgesehen von den rein religiösen Ursachen (§ 100), schon deshalb eintreten, weil die Kirche trotz den in ihr bestehenden Schäden, fortgesetzt den Anspruch erhob alles Kulturleben zu beherrschen. Nun aber stand die deutsche Kultur am Ausgange des 15. Jh. in Handel und Gewerbe, in Kunst und Kunsthandwerk, in Wissenschaft und Technik gerade recht hoch. Dieser entwickelten Kultur mußten die Machtansprüche der Kirche unerträglich sein. Auf den meisten der zahlreichen Universitäten1, die im Grunde nahezu kirchliche Anstalten waren, wurde ein neuer Geist, eine neue Bildung heimisch. 1) Im 14. Jh. -wurden gegründet Prag, Wien, Heidelberg, Köln, Erfurt; am Anfänge des 15. Jh. Leipzig und Eostock; in der zweiten Hälfte des 15. Jh. Greifswald, Freiburg, Basel, Ingolstadt, Trier, Mainz, Tübingen.

7. Geschichte des Altertums - S. 46

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
46 Griechische Geschichte. Zweite Periode (500—431). ihres vollen Vertrauens, beherrscht wurde, lagen die Gefahren der Demokratie. Übrigens ist die antike Demokratie nach modernen Begriffen immer eine aristokratische Verfassung: denn statt des modernen Arbeiterstandes gab es in den alten Staaten das Sklaventum, das auch für die Entwickelung der griechischen Geistesbildung die notwendige Voraussetzung war. b) Wirtschaftliche Verhältnisse. Die Geldwirtschaft war nunmehr völlig entwickelt. Einen bedeutenden Aufschwung hatte der reichen Gewinn abwerfende Handel und die fabrikmäßig meist durch Sklaven betriebene Großindustrie gewonnen. Daneben jedoch nährten zahlreiche Handwerke und andre Berufe die große Masse der freien Bürger. Alle Handelsstädte, auch Korinth, hatte Athen überflügelt; es war die erste Handelsstadt der griechischen Welt geworden. Besonders wichtig war der pontische Handel und demgemäß die Beherrschung der pontischen Wasserstraßen; diesem Zwecke diente die am Bosporus errichtete Zollstätte. Von dort bezog Athen vor allem Getreide, sodann Vieh, Fische, Früchte, Salz, Holz, Flachs, Hanf, Pech u. a. Ausgeführt wurden die Erzeugnisse der attischen Gewerbtätigkeit, vor allem Töpferwaren. Die Hafenstadt Piräus war eine der schönsten Städte. Hier befanden sich Werftanlagen, eine Getreidebörse, große Lagerhäuser. §42. c) Die geistige Kultur. In der bildenden Kunst wie in der Dichtung wurde das Perikleische Athen der hervorragendste Mittelpunkt griechischer Kultur. a) Die bildende Kunst. Baukunst (Architektur). Während das mykenische Zeitalter Paläste und Grabbauten ausgeführt hatte (§ 17), baute das klassische Griechenland vornehmlich Tempel, und zwar in Stein (Marmor); man wandte die dorische und ionische Ordnung, seit dem peloponnesischen Kriege auch die korinthische an.1 Die herrlichsten, unter der Verwaltung des 1) Der griechische Tempel ist das Wohnhaus des Gottes, nicht das Versammlungshaus der Gemeinde. Kechteckig, mit dem Eingang nach Osten gewandt, erhebt er sich auf einem Unterbau von mehreren Stufen. In seiner einfachsten Gestalt besteht er nur aus dem Tempelhaus (cella), an dessen hinterer Wand das Götterbild steht. Dazu tritt dann eine Vorhalle (Pronaos),

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 190

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Wiederholungs - Tabellen. 1485 Niederlage Richards Iii. bei Bosworth durch Heinrich Tudor. 1485 — 1603 Haus Tudor. Heinrich Yii. Iii. Die Gründung der spanisch-habsburgischen Weltmacht und die Entdeckungen. Ferdinand d. Kath. von Aragon heiratet Isabella von Kastilien. Beginn des spanischen Machtaufschwungs. 1-487 Entdeckung der Südküste Afrikas durch den Portugiesen Bartholomäus Dias. 1492 Eroberung Granadas. Ende der arabischen Herrschaft in Spanien. 1492 12. Okt. Landung des Kolumbus auf der Watlings-insel. Beginn der Conquista. Cabot entdeckt Labrador. 1498 Landung des Yasco da G-ama in Ostindien. Eroberung Indiens durch Almeida und Albuquerque. Gründung des portugiesischen Kolonialreichs. Eroberung Navarras durch Ferdinand. Entdeckung Brasiliens durch Cabral. 1519 —1522 Magalhäes’ (f 1521) Erdumsegelung. Gründung des spanischen Kolonialreichs. Mängel der spanischen Kolonisation. 1519 ff. Eroberung von Mexiko durch Ferdinand Cortez. 1531 ff. Eroberung von Peru durch Franz Pizarro. Iv. Die Genesis der Reformation. 1. Kirche und Staat im 14. und 15. Jh. Die Lehre von der päpstlichen Allgewalt bei Thomas v. Aquino, bestritten von Dante. Niederlage Bonifaz’Yhi. im Kampfe gegen Philipp Iy. von Frankreich. 1338 Kurverein zu Eense. 1309-—1377 Das Papsttum in Avignon. 1378 Entstehung des großen Schismas.

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 117

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Die Genesis der Reformation. 117 c) Die Kirche und die Staaten in der zweiten Hälfte des §94. 15. Jh. Während die deutsche Kirche also der päpstlichen Herrschaft wieder ausgeliefert war, gelang es England, Frankreich und 8p anien von der Kurie ziemlich unabhängige Landeskirchen zu gründen. Das geschah in England nach älteren Anfängen besonders durch Eduard Hl., in Frankreich unter Karl Vii. (§ 85). In Spanien wurde durch Ferdinand und Isa-bella die Staatskirche errichtet und eine Restauration des Katholizismus herbeigeführt (§ 88). Was Italien angeht, so bedeutete in diesem Lande das Papsttum etwas anderes als in andern Ländern: die Päpste waren italienische Territorialfürsten, ihr Fürstentum für sie die Quelle, aus der sie ihren Verwandten Macht verschafften. Im Papsttum sahen viele Italiener den Vertreter der Einheit der Nation, auch wenn auf dem Stuhle Petri ein Alexander Vi. (Kardinal Borgia) saß (1492 —1503). Kein Wunder also, wenn die begeisterten Bußpredigten Girolamo Savonarolas in Florenz nur für kurze Zeit Hörer fanden und er (1498) verbrannt wurde. Auf Alexander Vi. folgte der kriegerische und kunstsinnige Julius H. (—1513), auf diesen Leo X. (Giovanni de’ Medici) (—1521). Wenn also eine Erhebung gegen die Papstkirche erfolgte, so konnte das nur in Deutschland geschehen. Hier aber mußte ein solches Ereignis, ganz abgesehen von den rein religiösen Ursachen •(§ 100), schon deshalb eintreten, weil die Kirche, trotz den in ihr bestehenden Schäden, fortgesetzt den Anspruch erhob alles Kulturleben zu beherrschen. Nun aber stand die deutsche Kultur am Ausgange des 15. Jh. in Handel und Gewerbe, in Kunst und Kunsthandwerk, in Wissenschaft und Technik gerade recht hoch. Dieser entwickelten Kultur mußten die Machtansprüche der Kirche unerträglich sein. Auf den meisten der zahlreichen Universitäten1, die im Grunde nahezu kirchliche Anstalten waren, wurde ein neuer Geist, eine neue Bildung heimisch. 1) Im 14. Jh. wurden gegrüudct Prag, Wien, Heidelberg, Köln, Erfurt; am Anfange des 15. Jh. Leipzig und Eostock; in der zweiten Hälfte des 15. Jh. Greifswald, Freiburg, Basel, Ingolstadt, Trier, Mainz, Tübingen.

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 101

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Deutschland von 1273 — 1493: Zeitalter der ständischen Gegensätze. 101 heit stetig wuchs,1 schlossen sich sowohl Ritter wie Städte zum Zweck der Selbsthilfe zu Einungen zusammen. a) Die Städtebünde. Unter den städtischen Einungen ist die älteste der rheinische Städtebund (gestiftet 1254), der aber zu keiner kräftigen Entwickelung kommen konnte. Bedeutender wurde der (1376 gestiftete) schwäbische Städtebund. 1377 siegte er über Ulrich, den Sohn Eberhards von Württemberg, bei Reutlingen. Nach seiner Niederlage bei Döffingen durch Eberhard 1388 und nach dem Egerer Landfrieden (1389) löste sich der Bund auf. Gegen Ende des 15. Jh. schuf das Bedürfnis nach Friedensschutz in Schwaben einen neuen Bund, zu dem außer den Städten auch Ritter und zwei Fürsten, darunter der Graf von Württemberg, gehörten. Die Hansa ist aus zwei Wurzeln erwachsen: aus kaufmännischen Vereinigungen zum Schutze des Handels und aus Verbindungen der niederdeutschen Städte zum Schutze ihrer Selbständigkeit. Der Handel hatte damals mit vielen Hindernissen zu kämpfen: die Straßen waren oft in schlechtem Zustande und durch Räuber unsicher; zahllose Zollstätten waren errichtet; der Straßenzwang und das Stapelrecht konkurrierender Städte, das durchziehende Waren eine zeitlang festhielt, wirkten lähmend: der Kredit war unentwickelt, daher der Zinsfuß hoch (mindestens 10-12%). Der oberdeutsche Handel ging nach Ländern reiferer Kultur, nach Italien (am Rialto in Venedig stand der Fondaco dei Te- 1) Bei der völligen Auflösung der Keichsgerichtsverfassung und der wirren Mannigfaltigkeit von Gerichtsbarkeiten erlangten die westfälischen Freioder Femgerichte (Feme zunächst = Genossenschaft, dann = Strafe), unter einem Freigrafen als Vorsitzendem und Freischöffen als Beisitzern, im 14. und 15. Jh. große Bedeutung. Sie sind hervorgegangen aus den alten Grafengerichten und wahrten sich ihren reichsunmittelbaren Charakter. Neben dem offenen Ding für die ordentliche Gerichtsbarkeit und dem Notgericht auf hand-hafter Tat gab es auch ein heimliches Gericht für „femwrogen“ (Fernrügen) d.h. auswärts begangene schwere Verbrechen, deren Urheber sich seinem ordentlichen Richter entzog; dieses erkannte nur auf eine Strafe, den Tod durch den Strang. Die Überhebung und die Übergriffe der Femgerichte führten gegen Ende des 15. Jh. ihren Verfall und ihren Untergang herbei.
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