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schlankem, aber kräftigem Wuchs und außerordentlich kriegerisch. Als Waffe führen sie
große lederne Schilde, 2 m lange Speere und Schwerter. Sie sind ein reines Hirtenvolk,
ohne feste Wohnsitze und leben von Milch und dem Fleisch und dem Blut der Tiere. Wo
eine Horde für einige Augenblicke Halt macht, schlägt man leichtgebaute Hütten auf, die
kreisförmig angeordnet werden, damit man einen Raum für das Vieh gewinnt. Ein Dorn-
verhau, der das Ganze umgibt, gewährt Schutz gegen wilde Tiere und feindliche Überfälle.
Die Maffai sind von N. her erobernd vorgedrungen und waren wegen ihrer Raubzüge
lange Zeit der Schrecken der Bantuvölker und der Handelskarawanen. Verschiedentlich haben
deutsche Schutztruppen siegreich gegen sie gefochten, ohne doch ihrer völlig Herr zu werden.
Was sie nicht vermocht, das hat die Rinderpest zuwege gebracht, die 1891 verheerend ganz
Ostafrika heimsuchte. Sie vernichtete ihre Herden, die einzige Quelle ihres Unterhaltes,
und damit war ihre Macht gebrochen. Zwei Drittel des Volkes sind zugrunde gegangen.
Die übrigen haben sich zwar nach dem Erlöschen der Pest wieder erholt, aber sie bilden
jetzt keine Gefahr mehr für die übrigen Stämme. — Wie im N. die Massai, so sind im
S. unsers Schutzgebietes Zulustämme, wie die Wahehe und die Mafiti, die allerdings
auch zu den Bantunegern gehören, gefährliche Eindringlinge gewesen.
Wirtschaftliches. Deutsch-Ostafrika ist wohl das für die Zukunft Wirtschaft-
lich wertvollste unsrer Schutzgebiete. Es liefert als Erzeugnisse der Sammel-
Wirtschaft insbesondere Kautschuk, Elfenbein, Kopalharz und Wachs.
Im Gegensatze zu Kamerun hat auch die Wirtschaft der Eingebornen einen
erheblichen Anteil an der Erzeugung von Gütern, und wenn erst das Land
noch mehr durch Bahnen erschlossen ist, wird dieser Beitrag noch bedeutend zu-
nehmen. Für die Ausfuhr kommen namentlich in Betracht Kopra, Erdnüsse
und Sesam, sowie Häute und Hörner. Zu großen Hoffnungen berechtigen
die von Europäern angelegten Pflanzungeu, die ständig an Umfang zunehmen
und als Haupterzeugnisse bis jetzt Sisalhanf, Kautschuk, Baumwolle und
Kaffee liefern.
Wie in Kamerun, so nimmt auch hier die Ausfuhr an Elfenbein ständig ab.
Die Vorräte, die viele Häuptlinge in früheren Zeiten aufgehäuft hatten, gehen allmählich
zu Ende, und die Zahl der Elefanten ist infolge der eifrigen Verfolgung immer geringer
geworden. Durch strenge Jagdgesetze sucht die Regierung der Ausrottung des wertvollen
Tieres vorzubeugen.
An Kautschuk liefernden Pflanzen ist Ostafrika ärmer als Kamerun, und bei dem
Raubbau, der auch hier getrieben wird, werden die Wälder in absehbarer Zeit erschöpft
sein. Einen Ersatz dafür bieten die von Europäern angelegten Pflanzungen. Kopal ist
ein dem Bernstein ähnliches Harz, das zur Herstellung von feinen Lacken und Firnissen
verwendet wird. Man findet es verhärtet in größeren und kleineren Stücken in dem Erd-
boden eingebettet; geringere und weniger wertvolle Mengen gewinnt man auch von jetzt
noch lebenden Bäumen. Das Wachs stammt größtenteils von wilden Bienen, z. T.
auch von verwandten Infekten, und wurde früher von den Negern, die den Honig ein-
sammelten, weggeworfen, bis sie von Händlern auf seinen Wert aufmerksam gemacht
wurden. Leider hat die steigende Nachfrage die Neger auch hier zum Raubbau veranlaßt,
durch den die nützlichen Tiere meist zu gründe gerichtet werden.
Unter den Ausfuhrerzeugnissen der Eingebornenwirtschast steht bis jetzt Kopra an
erster Stelle (1910: 1,9 Mill. Mk.). Schon vor einigen Jahren gab es im Küstengebiete
über 1 Million Kokospalmen; seitdem hat ihre Zahl noch erheblich zugenommen, und neben
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
— 333 —
(1,50-1,60 m), haben ein breites, plattes Gesicht mit vorstehenden Backenknochen, eine
braungelbe Hautfarbe und schwarzes, straffes Haar. Sie bewohnen nicht nur Grönland,
sondern auch die Randgebiete Nordamerikas, und ihre Gesamtzahl schätzt man auf 40000
Köpfe. Die Eskimo haben es in bewundernswerter Weise verstanden, sich in ihrer Lebens-
weise den unwirtlichen Gegenden, die sie bewohnen, anzupassen und die spärlichen Gaben
der nordischen Natur auszunutzen. Da es eßbare Pflanzen nur in geringer Zahl gibt, sind sie
hauptsächlich auf tierische Nahrung angewiesen. Sie machen Jagd auf Seehunde, Walrosse,
Fische, Seevögel und Renntiere und benutzen dabei Harpunen, Bogen, Schlingen und
Fallgruben. In einem langen, ganz mit Fellen überzogenen Einmannsboote, dem Kajak,
der nur in der Mitte eine Lffnung für den Körper des Ruderers hat, wagen sie sich
sogar weit auf das stürmische Meer hinaus. Das wichtigste Jagdtier ist der Seehund,
der ihnen fast alle Lebensbedürfnisse liefert: Fleisch als Nahrungsmittel, Speck zur
Heizung und Beleuchtung der Wohnung, Felle zur Bekleidung, Sehnen, die als Zwirn
benutzt werden, Därme, die man zu Segeln und Fensterscheiben zusammennäht, und
Knochen, aus denen man allerlei Geräte fertigt. Die Kleidung, die sich bei Männern und
Frauen nur wenig unterscheidet, besteht hauptsächlich aus Fellen, in den von europäischer
Kultur beeinflußten Gegenden auch aus dicken Wollstoffen. Als Wohnungen dienen im
Sommer Zelte mit Fellüberkleidung; die Winterhäuser liegen z. T. in der Erde, sind aus
Steinen und Rasen erbaut und haben zum Schutz gegen die Kälte häufig einen gang-
artigen Vorraum. „Doch gibt es in Westgrönland jetzt auch bessere Häuser, deren Wände,
Decken und Fußböden von Dielen sind, und in denen sich Tische, Stühle, Spiegel, Bilder,
Uhren und Lampen befinden." Als einzige Haustiere hält man Hunde, die zum Ziehen
der Schlitten verwendet werden.
Schon im Mittelalter hatten sich Normannen an der Küste Grönlands niedergelassen
und Ansiedlnngen gegründet, die aber später wieder eingingen. Da war es im 18. Jahr-
hundert ein norwegischer Pfarrer auf den Lofoten, Hans Egsde, in dem der Gedanke
erwachte, über die Schicksale seiner vor Jahrhunderten in Grönland verschollenen Lands-
leute Erkundigungen einzuziehen und den Eingeborenen das Evangelium zu bringen. Er
sand die nötige Unterstützung, segelte 1721 nach Grönland, gründete eine Niederlassung und
hat bis 1736 unter großen Entbehrungen selbstlos unter den Eskimo als Missionar und
Kulturförderer gewirkt. Andre, später auch Herrnhuter Missionare, haben sein Werk fort-
gesetzt. Das bewohnte Grönland gehört heute zu Dänemark. Um die Bewohner vor
Ausbeutung zu schützen, hat sich die Regierung das alleinige Handelsrecht gewahrt. Kein
fremdes Kaufmannsschiff darf an der Küste landen. Der Handel ist des Eises wegen auf
den Sommer beschränkt. Das Land liefert Robbenspeck, Fischleber, Felle von Seehunden,
Blaufüchsen und Bären, Eiderdaunen, Tran, Walfisch- und Walroßzähne, Stockfische und
auch einige Erze, Blei, Zink, Zinn, Eisen sowie Kryolith, das bei der Herstellung des
Glases verwendet wird. — Die Hauptanfiedlung ist Jnlianehaab (3000 E.).
2. Die Nordische Inselwelt Amerikas (S. 245).
3. Spitzbergen (65000 qkm) liegt n. von Europa zwischen dem 76. und 80. Breiten-
kreise. Es besteht aus vier größeren und vielen kleinen gebirgigen Inseln, die von zahl-
reichen Fjorden zerrissen sind. Das Innere der Hauptinsel ist mit Eis bedeckt, von dem
sich Gletscher in die Fjorde hinabziehen. Die Westseite wird von einem Arm des Golf-
stroms berührt. Daher ist das Küstengebiet hier eisfrei. Die Inseln sind unbewohnt,
werden aber im Sommer von Walfisch-, Walroß- und Robbenjägern ausgesucht. Neuerdings
sind sie auch zu einem beliebten Reiseziel für Nordlandsreisende geworden. — 200 km s. von
Spitzbergen liegt vereinsamt die Bäreninsel (68qkm),noch weiter sw., zwischen Skandinavien
und Grönland, Jan Mayen (370 qkm), das einen 2550 m hohen erloschenen Vulkan trägt.
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Extrahierte Personennamen: Hans_Egsde Jan_Mayen
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerikas Westgrönland Grönland Spitzbergen Europa Spitzbergen Skandinavien
— 356 —
wiegend die Nama oder Hottentotten. In der Kalahari Hausen die ihnen der-
wandten Buschmänner. Beide gehören der südafrikanischen Rasse an. Den
übrigen Teil des Landes haben Bantuneger in Besitz, und zwar wohnen im
mittleren Teile die Damara oder Hsrero, im N. die Ovambo. Dazu
kommen dann noch in den wenig zugänglichen Gebirgsgegenden die Berg-
damara, über deren Volkszugehörigkeit man noch im Zweifel ist, und im S.,
um Rehoboth, die Bastards, ein Mischvolk aus Hottentotten und Buren. Die
Zahl der Weißen betrug 1911 13962, mehr als in allen unsern andern
Kolonien zusammengenommen. 11140 davon waren Deutsche.
Die Hottentotten und Buschmänner sind S. 63 ausführlich behandelt worden.
Die in unserm Schutzgebiet wohnenden Nama (etwa 14000 Köpfe) sind eifrige Viehzüchter
und waren früher ein wohlhabendes und auch politisch kräftiges Volk. In der ersten
Hälfte des vorigen Jahrhunderts unterwarfen sie unter ihrem Häuptling Jonker Afrikaner
die Hereros und dehnten ihre Herrschaft auch über das Ovamboland aus. Nach seinem
Tode aber (1860) machten sich die Herero wieder frei, und in jahrzehntelangen Kämpfen
mit diesen sowie auch in den Ausständen gegen die deutsche Herrschaft haben sie ihre Macht
gänzlich eingebüßt, und ihre Zahl ist sehr zusammengeschmolzen. Sie sind jetzt gänzlich
verarmt und müssen sich ihren Unterhalt zum großen Teil durch Arbeit bei den Weißen
verdienen. Ihre geringe Arbeitslust macht sie aber zu einem wenig wertvollen Völker-
bestandteil unsrer Kolonie. Da die Mission schon lange unter ihnen gearbeitet hat, sind
die meisten Christen. Sie können lesen und schreiben und kleiden sich europäisch. Ihre
alte Wohnweise in bienenkorbartigen Hütten oder Pontocks haben sie aber beibehalten (S. 65).
Die erst im 18. Jahrhundert von N. her eingewanderten Damara oder H6rero
(18000) sind ein körperlich kräftiges, kriegerisches und zur Arbeit anstelliges Volk. Vor
dem großen Ausstande (S. 360), der auch ihre Macht gebrochen hat, besaßen sie große
Viehherden. „Die Herero gelten aber als lügenhaft, hochmütig, betrügerisch und unreinlich.
Unvorteilhafte Charaktereigenschaften sind ferner ihre Tücke und Hinterlist, ihre zügellose
Roheit und kaltherzige Grausamkeit, die bei aller Gerechtigkeit eine eisern strenge Bevor-
mundung des unzuverlässigen und gefährlichen Volkes nmfomehr nahe legen, als es den
Weißen stets frech und unverschämt entgegengetreten ist. Anderseits sind die Herero
brauchbar für schwere Arbeiten beim Berg- und Bahnbau, und vor allem schätzt man sie
als tüchtige Viehzüchter, deren ganzes Leben in der Sorge um ihre Herden aufgeht. Alle
sind eifrigst auf die Vermehrung ihres Viehstandes bedacht, der ihren Reichtum bedingt und
mit dem ein schwunghafter Handel betrieben wird" (Hafsert).
Im Gegensatze zu den umherziehenden viehzüchtenden Hereros sind die ihnen nahver-
wandten Ovambo (60000) seßhafte Ackerbauer, die den Boden gut bearbeiten und für
ihr Vieh schützende Ställe besitzen. Auch in der Bearbeitung des Eisens und in Flecht-
arbeiten sind sie sehr geschickt. Ebenso haben sie sich als Arbeiter im Dienste der Weißen
bei Bahnbauten und in Bergwerken als fleißig und anstellig bewährt. Von europäischen!
Einfluß sind sie noch wenig berührt worden, was sich u. a. auch darin zeigt, daß sie säst
unbekleidet gehen. Ihr Land ist bis jetzt noch nicht in regelrechte Verwaltung genommen
worden, wird aber in Zukunft wohl die Kornkammer des Schutzgebietes werden.
Die Bergdamara, so genannt im Gegensatz zu den viehzüchtenden Damara, gleichen
in ihrem Äußern den Bantnnegern, reden aber die Sprache der Hottentotten. Wahr-
scheinlich sind sie als einer der ersten Bantustämme in das Gebiet der Hottentotten ein-
gebrochen, dann aber von diesen überwältigt worden. Von den andern Völkerschaften immer
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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— 403 —
Kulturstufen. Große Unterschiede bestehen zwischen den Menschen auch
bezüglich ihrer Kultur. Zur Kultur rechnet man alles, was das Leben des
Menschen über das des Tieres erhebt. Dazu gehören die Art des Nahrnngs-
erwerbs, die Wohnweise, die Beschaffung von Gebrauchsgegenständen (Hausrat,
Kleidung, Schmuck), Handel und Verkehr und das geistige und gesellschaftliche
Leben, (Wissenschaft, Kunst, Sittlichkeit, Religion, Leben in Familie, Gemeinde,
Staat). Kennzeichnend für den Kulturzustand eines Volkes ist insbesondere das
Wirtschaftsleben, einmal, weil sich in ihm offenbart, bis zu welchem Grade
sich ein Volk die Gaben und Kräfte der Natur dienstbar gemacht hat, und zum
andern, weil erst ein höher entwickeltes Wirtschaftsleben mit seiner reichen
Gütererzeuguug dem Menschen die nötige Muße zu geistiger Beschäftigung
gewährt. Ohne jede Kultur ist kein Volk. Selbst die rohesten Stämme haben
Werkzeuge, künstliche Wohnungen, Schmuck; sie verstehen Feuer zu machen und
besitzen auch Anfänge geistigen Lebens, die über die reinen Naturtriebe hinaus-
reichen. Aber bei vielen ist doch ihr Dasein gänzlich abhängig von der natür-
lichen Beschaffenheit der von ihnen bewohnten Länder, so daß man sie mit
Recht als Naturvölker bezeichnen kann. Die höher stehenden Völker scheidet
man, je nach dem Grade der erlangten Kultur, in Halbkulturvölker und
eigentliche Kulturvölker.
1. Naturvölker. Ihr Streben geht fast ganz in der Befriedigung ihrer leiblichen
Bedürfnisse auf. Am tiefsten stehen die Sammelvölker, die, unstät umherziehend, von
dem leben, was ihnen die Natur von selbst darbietet, daneben auch wohl etwas Jagd und
Fischfang treiben (Buschmänner Iv, S. 64, Australier S. 212, Botokuden S. 315).
Weiter fortgeschritten sind die Jäger- und Fischervölker (Indianer Nordamerikas S. 266,
Eskimo S. 332).
2. Halbkulturvölker. Sie unterscheiden sich von den Naturvölkern dadurch, daß
sie bleibendes Eigentum besitzen, das nicht dem augenblicklichen Bedürfnis, sondern
der Erzeugung neuer Güter dient. Zu ihnen gehören die Nomaden, wandernde Hirten-
Völker, deren Besitz in ihren Herden besteht. Sie bewohnen hauptsächlich die Steppen- und
Wüstengebiete Asiens und Afrikas (Araber S. 5, 114, Tibetaner S. 181, Mongolen S. 154,
Kirgisen S. 190, Hottentotten S. 65). Eine höhere Stufe nehmen im allgemeinen die
Ackerbau treibenden Völker ein. Der Ackerbau macht den Menschen seßhaft; er
nötigt zur Erfindung von allerlei Ackergeräten; das bewegliche Zelt macht der dauerhaften
und besser eingerichteten Hütte Platz, und das dichtere Beisammenwohnen führt zu den
ersten staatlichen Einrichtungen. Pflug und Wagen sind den Halbkulturvölkern meist noch
unbekannt. Der Ackerbau wird als Hackbau betrieben, und die Ernteerzeugnisse, vor-
wiegend Wurzelknollen und Baumfrüchte, doch auch Getreide, werden nach Hause getragen.
Manche Nomadenvölker, wie z. B. die Araber, besitzen übrigens eine höhere Kultur als
die Hackbau treibenden Völker. (Sudauneger S. 45, Malaien S. 146, Polynesier S. 239).
3. Kulturvölker. Auch bei ihnen bildet die Landwirtschaft die Grundlage der
Kultur. Aber der Ackerbau wird in besserer Weise, mit Zuhilfenahme von Pflug, Wagen,
Zugtieren und Maschinen, mit Düngung und z. T. künstlicher Bewässerung betrieben. Die
gesteigerten Lebensbedürfnisse führen zu mannigfacher Teilung der Arbeit. Es bilden sich
die Berufszweige der Handwerker, der Kaufleute, der Gelehrten. Bergbau, Industrie und
26*
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
136
2. Quelle: Kabinettsorder an den Oberprsidenten von Domhardt, betreffend die Verwaltung von Westpreuen, vom 7. Juni 1776.
Ohnerachtet hier so viele Seen sind, so wird die Fischerei doch schlecht betrieben, und die hiesigen Leute scheinen darauf gar nicht zu achten, sondern negligieren solche ganz. Es mu also darauf Bedacht genommen werden, an den Orten, wo die hiesigen Leute die Fischerei nachlssig betreiben oder gar versumen, da man fremde Fischer ansetzet und selbigen russische Netze verschaffet, die sehr gut sind, damit, wenn fleiiger gefischt wird, die Fische im Lande wohlfeiler werden. berhaupt ist es eine vorzgliche Angelegenheit, die Lebensmittel so wohlfeil als mglich zu machen; denn wo dieses ist, so ist auch der Arbeitslohn um so wohl-feiler, und desto mehr Debit und Absatz haben alle Waren, indem nach Verhltnis des wohlfeileren Arbeitslohnes auch die Preise aller Sachen geringer gestellt werden knnen. Die Fische, wenn sie hufig sind, kann man auch einpkeln und ruchern und auswrts verkaufen, so kommt davor noch Geld ins Land. Nur mssen zu Fischern solche Leute angesetzet werden, welche die Fischerei recht ver-T stehen und damit ordentlich umzugehen wissen.
3. Quelle: Kabinettsorder an den Geheimrat von Taubenheim, als dieser dem Könige den Plan vorlegte, die Staatseinknfte durch Gehaltsabzge
der Unterbeamten zu vermehren, vom 4. Juni 1786.
Ich danke dem Geh. Rat von Taubenheim fr seine guten Gesinnungen und konomischen Rat. Ich finde aber solchen um so weniger applicable, da die armen Leute jener Klasse ohnehin schon so kmmerlich leben mssen, da die Lebensmittel und alles schon so teuer ist, und sie eher eine Verbesserung als Abzug haben mssen.
Indessen will ich doch seinen Plan und die darin liegende gute Gesinnung annehmen und seinen Vorschlag an ihm selbst zur Ausfhrung bringen und ihm jhrlich tausend Taler mit dem Vorbehalte von dem Traktament abziehen, da er sich bers Jahr wieder melden und mir berichten kann, ob dieser Etat seinen eigenen huslichen Einrichtungen vorteilhaft oder schdlich sei. Im ersten Falle will ich ihn von seinem so groen als unverdienten Gehalte von viertausend Taler auf die Hlfte heruntersetzen und bei seiner Beruhigung seine konomischen Ge-sinnungen loben und auf die anderen, die sich deshalb melden werden, diese Ver-sgung in Applikation bringen.
76.
Potsdam und Weimar.
Des Knigs Seherblick in die Entwicklung der deutschen Literatur.
Quelle: Friedrich Ii., De la litterature allemande. Berlin 17801).
bersetzung: G. Mendelssohn-Bartholdy a. a. O. S. 490.
. . . Das sind die verschiedenen Hindernisse, die uns nicht erlaubten, ebenso rasch vorzukommen wie unsere Nachbarn. Jedoch berholen die, die als die letzten marschieren, manchmal ihre Vorgnger; das knnte sich bei uns rascher, als man glaubt, ereignen, wenn die Souverne Geschmack an den Wissenschaften ge-
*) Hier folgen die Schlustze.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Fischer Friedrich_Ii Friedrich Mendelssohn-Bartholdy
Extrahierte Ortsnamen: Taubenheim Taubenheim Potsdam Weimar Berlin
143
der nordischen Altertümer. Am n. Eingang zum Sund liegt H e l s i n g ö r
(11t. E.) Fst. — Auf Füueu - O d e u s e (30 T. E.). Handel und Fabriken.
Von den übrigen Inseln sind Langeland und Möen die
wichtigsten.
Zu Dänemark gehört noch Bornholm (19 Meilen ö. von
Seeland).
Nebenländer:
a. Die Faröer [färör], eine Gruppe von 25 bergigen Inseln ohne
Bäume und Gebüsche (Stürme). Nur 17 sind (schwach) bewohnt. Die
[12954~] Bewohner, alte nordische Kolonisten, leben von Schafzucht
und Vogelfang (Eiderdnnen), weniger von Fischerei.
b. Island (== 3 X Ostpreußen) reicht mit der N.-Küste bis an
den Polarkreis. Tagereisen weit findet man nur Lava- und Eismassen.
Vulkane (Hekla im S. 1600 m und Krabla im N.), heiße Quellen
(Geysir), Schlammvulkane ?c. sind in großer Menge vorhanden. —
Nur die Küste, besonders die S.-Küste (Golfstrom) ist bewohnt. — Die
(70 T.) Bewohner, unvermischte Nachkommen der alten Normannen,
leben von Fischerei, Viehzucht und (weniger) vom Vogelfang.
Reykjavik [ref] (3900 E.) Sitz des Stiftsamtmanns und Bischofs.
Kolonien: Grönland mit kleinen Orten an der W.-Küste und
einige westindische Inseln.
Die s.-ö. Länder Mitteleuropas sind politisch mit Ungarn verbunden,
daher behandeln wir Österreich-Ungarn weiter unten im Zusammenhange.
Ii. Die Karxatenlandschaften.
§. 63. Grenzen: Im N.-O. (von ° Preßburg bis Orsowa [örsch])
der Karpatenzug; im S. die Donau und San; im S.-W. die Alpen.
Lage: Die s. Teile werden vom 45° n. B. geschnitten, am N.-Fnß
der Karpaten der 50° n. B.: Lage von S.-Deutschland und N.-Frauk-
reich. Doch haben wir im Klima eine wesentliche Abweichung von
diesen Ländern (kontinentale Lage; Ebenen).
Weltstellung: Zwischen den n.-w. Ländern Europas und der
Balkanhalbinsel gelegen, ist das Karpatengebiet das Durchgangsland
für deu Verkehr zwischen Europa und dem Orient, und es hatte als
solches um so höhere Bedeutung, als der Landverkehr noch bedeuten-
der war. — Auch der Verkehr zwischen O.-Europa und den s., be-
ziehungsweise s.-w. Ländern Europas bewegt sich naturgemäß durch diese
Landschaften: Einfülle der Hunnen, Avaren und Magyaren [madja^.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
Extrahierte Personennamen: Nebenländer Hekla
Extrahierte Ortsnamen: Bornholm Seeland Island Reykjavik Mitteleuropas Orsowa Donau Europas Europa Orient O.-Europa Europas
10
Der Mensch.
z. B. Russen und Franzosen, Deutsche und Türken. Völker, de-
ren Sprachen große Ähnlichkeit und Vieles mit einander gemein ha-
den, gehören ursprünglich in einem Volksstamme. Deutsche und
Dänen z. B. gehören zum Germanischen Stamme, Russen
und Polen zum Slavischen L-tamme. Die Bewohner man-
cher Länder sind aus verschiedenen Stammen gemischt, z. B. die
Engländer, deren Sprache von der Lateinischen, Deutjchcn un-
Altbrittischcn stammt. Jede Sprache wird in den verschiedenen
Theilen eines Landes auch verschieden ausgesprochen. Mundar-
ten, Dialekte (Hochdeutsch, Plattdeutsch).
§. 15. Es giebt Völker, welche bloß von Jagd und Fisch-
fang leben, keinen Ackerbau, keine Viehzucht, keine Handwerke
treiben, in elenden Hütten oder Höhlen wohnen, oder ganz ohne
Wohnung sind. Jager- und Fischervölker (Amerika, Nord-
asien, Australien). Sie bereiten nur Waffen, Putzsachen. Kleider
von Fellen und das nothwendigste Hausgeräth. Ihre Arbeiten,
die sie meistcntheils ohne alle eiserne Werkzeuge, nur vermittelst
scharfer Steine, Muschelschaalen, Knochen oder Fischgräten und
zwar aus freier Hand verfertigen, sind oft bewunderungswürdig
künstlich. Andere Nationen treiben bloß Viehzucht, ziehen mit ih-
ren Heerden von einer Gegend in die andere, und haben keine feste
Wohnplätze, leben auch nur unter Zelten von Fellen oder Filz.
Nomaden, Hirtenvölker (Asien, Afrika). Die meisten No-
maden kennen schon einige Handwerke, verfertigen Leder, Filz, Wa-
gen, Waffen, wollene Kleider, können auch lesen und schreiben.
Eine dritte Klasse von Völkern machen endlich diejenigen aus,
welche Ackerbau treiben. Sie beschäftigen sich in der Regel auch
mit Künsten und Handwerken, wiewohl in sehr verschiedenem Grade
(Europa und die übrigen Erdtheile). Der Ackerbau macht bei ih-
nen feste Wohnsitze nothwendig. Viele Völker treiben, außer
ihren Hauptbeschäftigungen, auch Land - und Seeräuberei;
Räubervölker (Nordafrika, Südasien). Fast alle Völker der
Erde, die meisten Jäger- und Fischervölker, so wie die Bewohner
Australiens ausgenommen, treiben Handel, und es giebt schwerlich
Nationen, die keinen Krieg kennen. Handel, bisweilen auch der
Krieg, bringt die entferntesten Nationen in Gemeiittchaft mit ein-
ander, befördert den gegenseitigen Unterricht, Erfindungen, verbreitet
neue Kenntnisse und erleichtert dadurch das Fortschreiten der Hand-
werke, Künste und Wissenschaften. Münzen: Gold, Platina,
Silber, Kupfer, Muschelschaalen, Salz, Eisenstangen, Felle. Tausch-
handel, Karawanen, Slapelplätze, Messen.
Sinnt. Zu merken ist hier noch der Unterschied in der Bekleidung
der Menschen. Die vorzüglichsten und allgemeinsten
Stoffe, woraus Kleider bereitet werden, sind: Fette, in Nord-
amerika, Nordasicn, Neubolland und Südspitze von Amerika
und Afrika; Baumwolle, in Südasien, Nvrdafrika; Seide
in Südasicn; Bast d cs Papicrmautbecrbaums, in Au-
stralien; Wolle, in Europa; jedoch gebrauchen die Europäer
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutjchcn_un-
Altbrittischcn Amerika Australien Asien Afrika Europa Nordafrika Australiens Nordasicn Amerika Afrika Südasien Nvrdafrika Europa
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Asien.
sprünglicher Wildheit, Dsi'ggetai, Schafe und Ziegen mit seiden-
artigen Haaren, Moschustier, der grunzende Ochse, Zwerghirsch,
Goldfasan, Indianische Schwalbe, Nafta, Türkis, Lasurstein, Rubin.
§. 164. Sonstige ausgezeichnete Produkte sind:
Platina im Ural Gebirge, Gold (Indien und Sibirien), Zinn
(Banka), Kupfer (Türkisch Asien und Japan), Diamanten (In-
dien), Porzellanerde (Schina und Japan), Meerschaum (Natolien),
Marienglas (Sibirien), Ambra (Indien), Salpeter (Indien),
Tikholz (Hinterindien), Firnißbäume (Schina und Japan), Ge-
würze und Sago (Indien), Reis und Baumwolle (S. Asien),
Kaffee (Arabien, Java), Rhabarber (Mittelasien), Indigo (In-
dien), Opium (Persien und Indien), Balsame (Arabien), Kamele,
Pferde (Arabien, Persien), Argali, Rennthiere, Pelzthiere (Sibi-
rien), Krokodil und Riesenschlangen (Indien), Perlmuscheln (In-
dien und Persien), Heuschrecken (Persien, Arabien, Asiatische Tür-
kei), Moschus und seine Wolle (Tibet).
§. 165. Einwohner, a) Gebildete: Hindus, Birma-
nen und andere E. von Hintcrindien, Schinesen, Japaner, Perser,
Türken, Bucharen, Tibetaner, Armenier, Araber, die in Städten
wohnen, Griechen. Alle diese treiben Wissenschaften, Künste,
Handwerke und Handel. Sie liefern zum Theil ausgezeichnete
Waaren, als: seidene, wollene und baumwollene Stcffe, Sticke-
reien, Goldarbeiten, Leder, Glas, Papier, Porzellan, Waffen,
Firnisse, Tusche. Ausgezeichnete Färberei, aber schlechte Malerei.
Von Europäern wohnen in Sibirien und Kaukasi'en viele Russen,
in Ostindien Holländer, Franzosen, Spanier und Portugiesen, be-
sonders viele Engländer. — Die E. der Inseln in S. treiben
Ackerbau, auch Handel und Seeraub, kennen aber wenig von
Handwerken; manche sind bloße Wilde. — b) Nomaden: Ara-
der (Beduinen), Usbeken, Kirgisen, Kurden, Turkma-
nen, Mongolen, Kalmükkcn, Tungusen (zum^ Theil).
Viehzucht ist ihre Hauptbeschäftigung, Steppen und Wüsten ihr
Aufenthalt, Zelte ihre Wohnungen, Milch ihre Hauptnahrung,
Einige treiben auch etwas Handel; manche, z. B. die Kirgisen,
Usbeken, Kurden und Araber sind arge Räuber. — e) Jäger-
und Fischervölker: alle Sibirier, als: Samojeden,
Ostjaken. Jakuten, Kamschadalcn, Tschuktschen, Tun-
gusen, Kurilen, Aleuten. Sie halten viele Rennthiere,
manche auch Hunde zum Ziehen, wohnen im Sommer unter Zel-
ten von Fellen, im Winter in Erdhütten. Fische sind ihre Haupt-
nahrung. Fang der Pelzthiere. — d) Räubervölker. Als
Landräuber sind außer den oben genannten Nomaden auch die
Kaukasier und Afganen bekannt, Seeräuber sind vorzüg-
lich die Malaien in Hinterindien und auf den Inseln; ferner
die Araber am Persischen Meerbusen, die Einwohner der Inseln
an der Schinesi'schen Küste und den Sunda Inseln.
h. 166. Religion. In Vorderindien: die Braminischc;
in Hinterindien die Buddkstische, in Schina die Buddisti-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
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Extrahierte Ortsnamen: Goldfasan Lasurstein Indien Sibirien Asien Japan Japan Sibirien Indien Indien Hinterindien Japan Indien Asien Mittelasien Persien Indien Persien Argali Indien Persien Persien Tibet Sibirien Ostindien_Holländer Kalmükkcn Tschuktschen Hinterindien Sunda Hinterindien Schina
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
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Extrahierte Personennamen: Margarete Hakon Magnus
Extrahierte Ortsnamen: Norb- Ostsee Nieberrhein Golb- Deutschland Schweden Königs_Magnus Norwegen
— 181 —
(seit dem Tode ihres Sohnes Olaf 1387 Königin von Dänemark und Norwegen), die ihrem Großneffen Erich von Pommern die Nachfolge nicht nur in Dänemark, sondern auch in Norwegen gesichert hatte, nun auch mit Hilfe des dortigen Adels ganz Schweden (bis auf Stockholm) in Besitz nahm.
2. Die Hilfe, welche Rostock und Wismar durch Ausgabe von Kaperbriefen der hartbedrängten schwedischen Hauptstadt leisteten, führte zur Ausbildung des räuberischen Unwesens der „Vitalianer" oder „Likendeler" (Klaus Störtebeker), die, vom deutschen Orden aus der Ostsee vertrieben, in gleicher Weise die Nordsee heimsuchten, bis sie endlich 1402 durch die Koggen der Nordseestädte überwältigt wurden. Unterdessen hatten sich 1397 1397 Dänemark-Schweden und Norwegen in der Union von Kalmar unter Margarete zu Schutz und Trutz gegen jeden 'auswärtigen Feind bei voller innerer Selbständigkeit verbunden; doch wußte
sich die Hansa auch jetzt noch (durch Übergabe Stockholms an Erich) die Bestätigung ihrer Privilegien in allen drei Reichen zu sichern.
3. Dagegen erlag die Macht ihres alten Verbündeten, des deutschen Ordens, mit einem Schlage, als die sittlichen und auch die politisch-militärischen Grundlagen desselben zerstört wurden. Der fürstliche Prunk der Hochmeister in der Marienburg im Verkehr mit den zahlreichen, oft leichtfertigen Kreuzfahrern edlen Standes untergrub die Sittlichkeit des Ordenslebens, während die auf den blühenden Eigenhandel des Ordens neidischen Städte und der Landadel Preußens mit steigendem Unmut die Ausschließung vom Landesregiment ertrugen (der Eidechsenbund 1397). Der Übertritt der Litauer, des letzten noch heidnischen Volkes Osteuropas, zum Christentum 1386 machte 1386 die Fortsetzung der Kreuzzüge, die eigentliche Aufgabe des Ordens, unmöglich, und die gleichzeitig durch Vermählung des Großfürsten Jagello von Litauen (als Polenkönig Wladiflaw Iv.)
mit der Erbin Polens herbeigeführte Union zwischen Litauen und Polen schuf dicht an der Ordensgrenze eine furchtbar überlegene Macht, die nach dem Besitz der Küstenlande streben mußte.
4. Der Übermacht der durch tatarische Reiter und tschechische Söldner (Ziska) verstärkten Polen und Litauer erlag das ganze Aufgebot des Preußenlandes unter dem Hochmeister Ulrich von Jungingen 1410 in der Schlacht bei Tannenberg. Wenngleich 1410 nun der tapfere Heinrich Reuß von Plauen, Komtur von Schwetz, die Marienburg rettete und der Orden im Frieden von
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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