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1. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 117

1891 - Dresden : Höckner
— 117 — mußte er 1074 im Vertrage von Gerstungen die Schleifung der Burgen, eine allgemeine Amnestie und die Zurückgabe Baierns an Otto von Nordheim zugestehen. 3. Plötzlich aber gaben der Kirchenfrevel der sächsischen Bauern auf der Harzburg und die Anschläge der Kurie auf die Selbständigkeit des Reiches (S. 118) der Sache des Königs das Übergewicht. Der Vertragsbruch der Sachsen nahm dem Papste die Möglichkeit, zwischen ihnen und dem König zu vermitteln, und erfüllte die Fürsten mit Grauen vor dem entfesselten Volke, und auch die jetzt doppelt bedrohten Bischöfe sahen sich auf des Königs Schutz angewiesen. Mit dem gesamten Reichsaufgebote schlug Heinrich jetzt das sächsische Heer unter Otto von Nordheim vernichtend 1075 bei Hohenburg an der Unstrut (unweit 1075 Langensalza), und die Erbitterung der von ihrem Adel im Stich gelassenen Bauernschaften zwang denselben zu bedingungsloser Unterwerfung auf dem Felde bei Spira (südlich von Sondershausen). Die zerstörten Burgen wurden wieder aufgebaut, aber Otto von Nordheim begnadigt und mit der Verwaltung Sachsens beauftragt. e) Der Kampf Heinrichs Iv. mit Gregor Vii. 1075--1085. 1. Der neugewonnenen Macht des selbstbewußten Königs trat das reformierte Papsttum in der Person Gregors Vii. (Hildebrand) 1073—1085 gegenüber. Dieser forderte die Freiheit der Kirche, d. h. die Unterwerfung der Kirche und des Staates unter den Papst als den Stellvertreter Gottes auf Erden. Der drohenden Verwirklichung! einer solchen päpstlichen Weltherrschaft, welcher die kirchliche Reform nur als Mittel dienen sollte, mußte das deutsche Königtum schon um seiner selbst willen entgegentreten '). 2. Den Widerstand der deutschen Bischöfe gegen die resor-matorifchen Beschlüsse der Fastensynode von 1074 beantwortete Gregor \ Ii. auf der des nächsten Jahres mit der Erneuerung der Verbote gegen Simonie und Priesterehe und mit der wiederholten Bannung der „simonistischen Räte" des Königs, sowie *) In dem fg. Dictatus papae hat Gregor selbst die vermeintlichen Vorrechte des Papstes zusammengestellt, z. B.: Quod solus possit uti im-perialibus insigniis. Quod solius papae pedes omnes principes deosculen -tur. Quod illi liceat imperatores deponere. Quod sententia illius a nullo debeat retractari, et ipse omnium solus retractare possit. Quod a nemine ipse iudicari debeat.

2. Alte Geschichte - S. 41

1872 - Mainz : Kunze
41 jeitigt fjatte, Begann er, der Berfuchung jur grannig raiberfteljenb, bag Berfaffunggmerf, bag bte rechte Ükiite gu galten fud^te gmifdhen den S3ebürfntffen beg Bolfg und der hergebrachten ©tellung beg Utbelg; — eine Ütimofratie mit bemofratifcher ©runbtage, berett @runb= gebanfe: jebem jbürger fo niete 3r;ecf)±e §u geraderen, alg feinen Stiftungen an den ©taat entfpräcfje. ©er Anfang eineg neuen po= ßtifdjen ßebeng für Sitten. 1. 25eftanbt 1^eite und (Sintfjeilung beg Bolfg. a. 2)ie Bürger (in der 33tüt£»e§eit beg ©taateä c. 20000 er= mdhfene). Sdag Bürgerrecht bebingt burd) die Slfcftammung aug der rechtmäßigen (Sf>e eineg Bürgerg mit einer Bürgerin. 9htr augnafjmgroeife erhielten ©öf)ne eineg Bürgerg jmit einer 3r:itf)t£)ür= ' gerin (yo&oi) burd) Botfgbefdjluf; bag Bürgerrecht. S)ie Berlei^ung an einen $remben mar fe^r erfdjtoert; in jmei Bolfgoerfammlungen ntinbefteng 600 ©timmen roaren erforbertidh (Srj^onoirjroi). £>ie @rgiej)ung mar mefentlich eine tjäuglidje und prioate. Sder ©taat forgte für öffentliche 9ringfdeuten (yv/uvdoic*), die ^ßri= Datturnpläfce (naxaiarqai) ftanben unter ©taatgauffidjt. Tonbigfeit mit dem 18. Sebengja^re {scprjßog); 2lufnafjme in die ^ratrie, (5in= ttagung in bag X^iag/ixov yga/n/natuov, (Sp^ebeneib, atg niqinoxog in den Befa^ungen der ©ren^feften bienenb. 9ftit 20 ^atjren der Bolfgoerfammlung, mit 30 §u den Remtern gugelaffen, meife ober uöttige Glrntgiefjung beg Bürgeredhteg (dxifxia) konnte megen Unterlaffung der pftitfjtmä^igen ,3af)lungen an den ©taat emtreten. ©int^eitungberbürgerfdhaft in 4 klaffen nad) den eitttünften beg ©ruitbbefifceg, jur Regelung der Besteuerung und beg Ärieggbienfteg: ntvxay.oaio/xldifxvoi (die großen eupatribifdien ©runbbefitjer), Innuq (der minber begüterte 2lbel mit 3—*500 ©djeffet (Ertrag), ^wytxai (die fleinen ©runbbefi^er, mit 300—150 ©Reffet ^afjregertrag), ^Tfg.*) Sie teueren fteuerfrei. £)er erften klaffe liegen noch Xurovqyiui {xoqtjyia, tqi^quq/Ju, yv/xyagiuo/ia) ob. 3u«t regelmäßigen Ärieggbienft raaren die brei erften Staffen üerpftic^tet; nur die beiben erften gum Sfteiterbienft. b. ©dhu^oerraanbte (/uhotxoi, c. 10000 erroadjfene in der Btütfjejeit), I)anbel= und geroerbtreibenbe §rembe, oljne bag 9fted)t *) 5). I). Arbeiter, üoit der Söurjel &e (r(-&>}-pi) jefcen, t^un; bod) tigt. €ui'tiu8 ©r. (Sttytn. 229.

3. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 85

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Der 46. Pfal m. ursprünglichen Wortlaut des ersten Gesangbuches). Ajn teste bürg ist tmfer Gott, nin gutte roör vn maffen, Er hilfst vns frey auß aller not, die vns yetzt hat betroffen. Der alt böse feynd, mitt ernst ers yetzt meint, groß macht vn vil lift fein grausam rüstung ist, auff erb ist nicht feind gleichen. Mit vnnser macht ist nichts gethan, wir feinb gar balb verloren: Es ftreyt für vns der rechte man, Den Gott hatt felbs erforen: Fragftu wer der ist, er haift Jesu Christ, Der Herr Zebaoth, ünb ist fain anber Got, Das selb mutz er behalten. Bnb wenn die Welt vol Teuffel wer onb wolt vns gar verschlingen, So fürchten wir ons nicht zu sehr, es soll ons boch gelingen. Der fürst bifer wellt, wie faur er sich stellt, thut er vns boch nicht, Das macht, er ist gericht, ain wörtlein fan jn feilen.

4. Lehrstoff der Unterprima - S. 82

1914 - Hannover : Manz & Lange
82 C. Ottos des Großen Ausgang. Im Mai 973 starb Otto eines sanften Todes, nachdem er alle seine Brüder, seinen erstgeborenen Sohn und — um wenige Wochen — auch den getreuen Hermann (zubenannt Billung) überlebt hatte. Die Bedeutung seiner mächtigen Persönlichkeit fühlten schon seine Zeitgenossen, und nicht mit Unrecht schrieb wenige Jahrzehnte nach seinem Tod der Bischof Thietmar von Merseburg von ihm in seiner Chronik: „Seit Karl dem Großen saß nie wieder ein so mächtiger Lenker und Verteidiger des Vaterlandes auf dem Königsthron“ (Post Karolum Magnum regalem cathedram numquam tantus patriae rector atque defensor possedit). § 15. Das deutsche Kaisertum unter Otto Ii., Otto m. und Heinrich Ii. Von den beiden nächsten Nachfolgern Ottos des Großen hatte Otto Ii. bei seinem Regierungsantritt kaum das Jünglingsalter erreicht, Otto Iii. bestieg gar als unmündiges Kind den Thron; daher wiederholten sich im Anfang beider Regierungen im Reich die Versuche, die starke Königsherrschaft, welche der Erste Otto begründet hatte, zu brechen, aber in beiden Fällen ohne Erfolg. Die Kaisergewalt war bereits so gekräftigt, daß Otto Ii. darauf ausgehen konnte, seine Herrschaft über ganz Italien auszudehnen und damit am Mittelmeer festen Fuß zu fassen. Otto Iii. vollends beschäftigte sich ernsthaft mit dem Gedanken, ein neues Weströmisches Reich zu gründen, in dem Rom Mittelpunkt, Deutschland eine der Provinzen sein sollte. Ein frühzeitiger Tod machte den Plänen beider ein Ende und führte jeweils einen starken Rückschlag herbei. Heinrich H., der letzte Herrscher des sächsischen Hauses, sah sich daher von vornherein einer so schwierigen Lage gegenüber, daß er sich zufrieden geben mußte, an der Wiederherstellung von Ottos I. Machtgebiet zu arbeiten, die ihm nur teilweise gelang. I. Otto Ii. 973 bis 983. Otto Ii., von seiner frischen Gesichtsfarbe auch der Rote zubenannt, war der erste Kaiser, der sich auf der Höhe der

5. Freiburger Lesebuch - S. uncounted

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
au im Scliwst b rn (hon Martins thor Lfhawrihnr Prfdiyerihor Christophsthor ft~apeile zic sb: Michael Alvjftr zu S.1 Maqd/t/ena Master zu. Sl Klara ' Kl/tster zu Sl .Itines Hisjul/Ttilf/i Kto.rlsi Kloster zusx* Aal/t/iruul fi/o- Her „ -Idelhausesi Uorfsldtl/iiuuysi Jfalhlttujs 1/rujfersucil Basler Ifoj Jju Bussen J^Jitess Isaf' Schluss Buryhalden

6. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 278

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
278 Dr. Carl Platner. 3) Helmold, Chronicon Slavorum. (Helmold's Chronik der Slaven, bersetzt von Dr. Laurent.) 4) Arnold. Lubec. Chronicon. (Die Chronik Arnold's von Lbeck, bersetzt von Dr. Laurent.) Obgleich Kln eine einflussreiche Stellung nach aussen hin einnahm, so zeigen sich doch bis in's 11. Jahrh. keine Spuren von schriftlichen Aufzeichnungen. Erst mit dem 12. Jahrh. beginnt ein regerer Trieb, die Ereignisse in Jahrbchern aufzuzeichnen, und als in der zweiten Hlfte desselben Jahrh. der Erzbischof Reinold von Kln mchtig und glanzvoll in die Geschicke des Reiches eingriff, erweiterte sich die Geschichtscheibung des Klner Bischofssitzes betrchtlich. Jetzt wurde der Verfasser der Jahrbcher mit Notwendigkeit der die Interessen der Stadt und des Sprengeis Kln hinausgewiesen, so dass er die Reichsgeschichte berhaupt in den Kreis seiner Betrachtung ziehen musste. Die grossen Klner Jahrbcher bilden einen Complex von verschiedenen Handschriften, die sich der Hauptsache nach in zwei Gruppen theilen: in die Enstorper Handschrift so genannt nach ihrem einstigen Besitzer, dem Pfarrer Hermann zu Enstorp in der Oberpfalz und in die Wolfenbttler Handschrift; erstere reicht bis zum Schlsse des Jahres 1175 und die zweite, versehen mit vielen Ergnzungen und Fortsetzungen von Abschreibern, bis 1237. Die Wolfenbttler Handschrift ist am meisten bekannt geworden unter dem Namen Knigschronik (Chron. Regia) Gottfried's von St. Pantaleon". Bis zum Jahre 1106 folgen die Jahrbcher der Weltchronik Ekkehard's von Aura, dann den Hildesheimer Jahrbchern und endlich dem schsischen Annalisten. Vom Jahre 1144 an werden sie selbstndig und benutzen Klner Lokalnachrichten oder Briefe und sonstige schriftliche Aufzeichnungen und Berichte von Leuten, welche an den Ereignissen betheiligt gewesen sind. Von besonderer Wichtigkeit von solchen in die Erzhlung verwebten Briefen sind bei den Jahren 1161 und 1162 zwei Briefe des kaiserlichen Notars Burchard an den Abt Nicolaus von Siegburg der den Tod Herzog's Heinrich von Krnthen und der die Zerstrung Mailand's. Der Bericht der die Zerstrung Mailand's, der Burchard als Augenzeuge beiwohnte, zeichnet sich aus durch lebendige Anschaulichkeit und Ausfhrlichkeit. Ebenso lsst sich aus den Nachrichten der die Kmpfe zwischen den beiden Gegenknigen Philipp und Otto der vorzglich gut unterrichtete Zeitgenossse erkennen. Auch berechtigt der genaue Bericht der den Kreuzzug Friedrich's I. zu der Annahme, dass er auf schriftlichen Mittheilungen von Augenzeugen beruht. Der Abschnitt der Jahrbcher von 12041216 ist usserst schtzbar fr die deutschen Reichsangelegenheiten dieser Zeit, ebenso ist der Werth des letzten Stckes ein ausserordentlich hoher und lsst bedauern, dass die Jahrbcher in demselben Sinne der das Jahr 1237 nicht hinausgefhrt sind. Unter den zahlreichen Chronisten, welche sich an die weifischen Fürsten, besonders an Heinrich den Lwen anlehnen, nimmt Helmold mit seiner Slavenchronik" die erste Stelle ein. Der Lehrer Helmold's war Gerold, der Kapellan Herzog's Heinrich und Domherr und Lehrer der Schule zu Braunschweig, der ihn jedenfalls aus Braunschweig nach Wagrien (Holstein) fhrte, um Heinrich's Waffenruhm durch Verbreitung der christlichen Religion und deutscher Sitte zu verherrlichen. Hier trat er in innige Beziehung zu

7. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 179

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
B. Die Kaiser aus den, frnkischen Hanse. 134 1135. . 35. Konrad Ii. 1024 1039. Quellenschrift: Wipo, Yita Chuonradi Imperatoris. (Wipo das Leben Kaiser Konrad's Ii. von Dr. W. Pflger. Die Wahl Konrad's nach Wipo, bersetzt von Gr. Freytag. Bilder aus der deutschen Vergangenheit Band I., S. 447453.) Der einzige Biograph Konrad's ist der Burgunder Wipo, der Gnstling der Kaiserin Gisela, der gelehrte und poetische Hofkaplan des Kaisers. Nach Abfassung mehrerer Gedichte, die meist auch politische Anspielungen enthalten, schrieb er fast am Ende seines Lebens sein einziges Prosawerk, die Vita; er hat diese 1048 oder 1049 abgefasst und seinem Schler Heinrich Iii. gewidmet. Weil er den Stoff meist aus eigener Kenntnis, oder aus der aiserhhen Kanzlei, oder aus den Mittheilungen angesehener Männer schpft, ist sein Werk sehr zuverlssig und darum Hauptquelle fr Konrad Ii., wenngleich eine einseitige Auffassung der Regierungszeit Konrad's ausschliesslich nach Wipo als irrig zu bezeichnen wre. - Die Form des Werkes verrth den Dichter. Obwohl die Anordnung streng annalistisch ist, erhebt Wipo sich doch der die Trockenheit der Annalen und erfasst seinen Stoff mit ebendiger Phantasie; nicht selten mischt er Verse ein, und selbst seine Prosa hat hufig rhythmischen Fall und Reim." Jahre 1024 nach der Menschwerdung Christi war Kaiser Heinrich Ii. aus dem Leben geschieden. Da kam Zwietracht fast der das ganze Reich, so da an vielen Orten Mord, Brand und Raub verbt wurden, wenn nicht die Fürsten solchem heftigen Aufstande steuerten. Die Kaiserin Kunigunde aber sorgte fr die Herstellung des Reiches so gut jte konnte, obwohl der Sttze des Ehegemahls beraubt unter dem Beirath ihrer Brder, des Bischofs Theoderich von Metz und des Herdas Hezo (Heinrich) von Bayern. Da alle Bischse und Herzge und die brigen Groen auf keine andere Art die drohende Gefahr besser und schneller verhten zu knnen 4) Wipo, Vita Chuonrad. 1, 2. Schumann u. Heinze. Lehrbuch. 13

8. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 271

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
271 verschaffen. Vor allem war aber den Italienern durch die Beschftigung Konrad's mit den deutschen Angelegenheiten Zeit und Raum gegeben, die alten Parteikmpse ungehindert fortzufhren. Fr Rom waren besonders die Umtriebe Arnold's von Brescia gefahrdrohend. Dieser verkndete dem Volke, da weder die Geistlichen Eigenthum, noch die Bischfe Regalien, noch die Mnche Besitztmer ohne Schaden ihrer Seelen besitzen knnten;" er betonte auch in seinen Predigten, da man vor allem die Umgestaltung mit dem Papstthume selbst zu beginnen habe." Die groe Menge wurde durch solche Lehren zu offenen Gewaltthaten verleitet, und in Rom, wo man sogar an Herstellung der Republik dachte, erhob sich ein furchtbarer Aufstand. Der Papst Lucius bat vergeblich den Kaiser um Hlfe; dieser hatte aber vollauf in Deutsch-land zu thun, wo die Wirren nicht eher aufhrten, als bis sich Konrad zu einem Kreuzzuge entschlo. Daverstummte einstweilen der Fehdegeist vor dem begeisterten Aufschwnge, den der Kreuzzug erzeugte. Jedwede hervorragende Mishelligkeit im Inneren Deutschlands wurde so beseitigt. Durch die Ankndigung eines zu Frankfurt ausgebrachten allgemeinen Landfriedens war das schwierige Werk beendet." Nach Be-endigung dieses mislungenen Kreuzzuges (s. unten) kehrte Konrad nach Deutschland zurck (1149), wo er noch bis zu seinem bald erfolgten Tode zu Bamberg (Febr. 1152) mit den Welfen, Welf Vi. und Heinrich dem Lwen, zu kmpfen hatte. Kurz vor ihm war schon sein erwhlter Nachfolger Heinrich gestorben, sein jngerer Sohn Friedrich war erst sieben Jahre alt; er empfahl deshalb den Fürsten zu seinem Nachfolger seinen im krftigsten Mannesalter stehenden Neffen Friedrich. Konrad war ein tapferer, einsichtsvoller und wohlwollender Fürst; dennoch war seine Regierung eine Reihe von Misgefchicken und fehlgeschlagenen Entwrfen. Sein Kreuzzug hatte zahllose Menschen fruchtlos in's Grab gestrzt; die Grenzlande hatten die Ehrerbietung und den Gehorsam gegen das Reich abgestreift; in Italien war das Kaiserthum eine historische Erinnerung geworden, und Konrad hat nie die Krone in St. Peter empfangen; in Rom und in den lombardischen Stdten hatten sich republikanische Gemeinwesen gebildet; in Neapel trug König Roger, der Erbfeind des deutschen Kaiserthums, sein khnes Haupt hher als je, und in Deutschland selbst war der Streit zwischen Welsen und Hohenstaufen nicht zum Austrag gekommen." . 42. Der zweite Kreuzzug. 1147 1149. Quellenschrift: Einige Capitel aus Die Aufsprung des Anti-christs" von Propst Ger hh und ergnzende Stellen aus den Wrzburger Annalen (Annales Herbipolenses, Monum. Scriptt. Xvi.) bersetzt von G. Freytag. Bilder aus der deutschen Vergangenheit, Band I., S. 493505. Gr erhh war in den letzten Jahren seines Lebens (f 1169) Propst in dem Kloster Reichersberg im Bisthum Salzburg. Er war ein Mann von der strengsten mnchischen Richtung, der die Gebrechen in Kirche und Staat mit schonungsloser Hrte bekmpfte. Er ist der Verfasser vieler Briefe und polemischer Schriften; das merkwrdigste seiner Werke ist aber de in-vestigatione Antichristi, Die Aufsprung des Antich rists", welches er als Greis von 12 Jahren in mehreren Bchern verfasste. Er schildert darin mit den grellsten Farben die Versunkenheit der Welt, die Misbruche

9. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 313

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
313 die Zeitereignisse erhielt und manche wichtige Actenstcke empfing. Er gibt uns namentlich der die letzten Kmpfe der Hohenstaufen gute Auskunft und greift den ppstlichen Stuhl mit schonungsloser Bitterkeit an. Whrend er seine Nachrichten bis 1235 meist wrtlich den Flores historianum des Roger von Wendover entnimmt und sie nur mit einigen Zustzen bereichert, ist er fr die Zeit von 1236 bis zu seinem Tode 1259 selbst Verfasser. 2) Die grossen Klner Jahrbcher, welche bis 1237 reichen, richten fr die Zeit von 12111223 zu sehr ihr Augenmerk auf die Kreuzzge, besonders auf die Unternehmungen in Portugal und Aegypten, und erst von 1224 an werden die Nachrichten der diereichsangelegenheiten ausfhrlicher und zeichnen sich durch grosse Unparteilichkeit aus. Die Ereignisse der beiden letzten Jahre 1236 und 1237, aus denen wir nur den Bericht der die Schlacht bei Cortenuova erwhnen, der zu den besten gehrt, sind jedenfalls von einem Augenzeugen beschrieben. (Uebersetzt von Dr. C. Platner. Berlin, F. Duncker 1867.) 3) Das Chronicon Urspergense, welches bis 1229 reicht, bietet nur wenig. 4) Jamsilla de Gestis Friderici Ii. ejusque filiorum gibt von Friedrichs Regierung nur eine kurze Uebersicht. 5) Auszge aus Urkunden in B hmer's Regesta imperii inde ab anno 1198 usque ad annum 1254. Stuttgart 1849. Friedrich Ii., der Sohn Heinrich's Vi., war in Italien geboren und erzogen. Schon frh hatte er seinen Vater und bald darauf seine Mutter verloren. Unter dem Gedrnge der Parteien nahm Papst Innocenz Iii. sich des unmndigen Knaben an und lie seinen Geist durch wissenschaftliche Bildung wecken und veredeln und nicht ohne Ersolg. Ohne die Wissenschaft", sagt Friedrich selbst, wrde das Leben aller freisinnigen Leitung entbehren und durch sie allein wird das Geshl unserer Gre auch im Unglck erhalten." Als er 14 Zahre alt war, wurde er fr volljhrig erklrt und einige Jahre nachher mit Constantia, einer Schwester des ungarischen Knigs Peter, der verwitweten Knigin von Ungarn, vermhlt, die wohl 10 Jahre lter war als er selber. Als Friedrich in Sicilien und Neapel zu regieren anfing, gehorchten nur wenige Städte und Landschaften seinem kniglichen Gebote; denn die Barone fhlten sich in ihren Burgen selbstndig, in den Bergen hausten die Reste der Saracenen, der die kirchlichen Stellen verfgte der Papst. Jetzt suchte ihm auch der welsische Kaiser Otto Iv., der in dem jungen Hohenstaufen einen Rivalen erblickte, noch leine Herrschast zu entreien, er hatte schon fast ganz Apulien und Calabrien erobert und wollte auch Sicilien unterwerfen. Da sah der Papst und die hohenstausische Partei kein anderes Re^ttungsmittel, als den jungen Friedrich gegen den gebannten Otto Iv. zum deutschen König zu whlen. Eben als Otto sich anschickte, auch nach Sicilien mit einem Heere berzusetzen, erhielt Friedrich die Nachricht, da ihn die deutschen Fürsten zum Könige gewhlt htten, und die Einladung, der die Alpen zu ziehen, um die Krone und das Erbe seines Hauses in Empsang zu nehmen. Der Jngling, dem die groen Thaten seiner kaiserlichen Vorvter vor der Seele standen, zgerte nicht lange. Dem abziehenden Otto, der in Deutschland die widerspenstigen Fürsten zchtigen wollte, folgte er fast aus dem Fue, nachdem er seiner Gemahlin die vormundschastliche Regierung der seinen kleinen in der Wiege zum Könige von Sicilien gekrnten Sohn Heinrich der-

10. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 384

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
384 C. Die Kaiser aus dem Habsburgischen Hause. 1438-1806. . 59. Wibrecht Ii. 1438 1439. Friedrich Iii. 1440 1493. Quellenschriften: 1) Aeneas Sylvius, de vita et rebus gestis Friderici Iii., sive Historia Austrica. Ausserdem von demselben: Commentarii rerum memorabilium quae temporibus suis contigerunt. Historia Bohemica. Sylvius, geboren 1405 zu Piacenza in Italien, begann nach grndlichen humanistischen Studien seine Laufbahn 1432 als Secretair eines Bischofs am Concil zu Basel, schwang sich darauf durch die Gunst verschiedener Herren zu einem Hauptfhrer der sogenannten Reformpartei des Basler Concils auf und wurde 1442 durch die Gunst Kaiser Friedrich's Iii., auf den er bedeutenden Einfluss ausbte, Secretair des Reichskanzlers Kasper Schlick. Dennoch trat er 1445 hinterlistig auf die Seite des Papstes; zur schweren Schdigung der deutschen Kirche brachte er die Vershnung der deutschen Kurfrsten und des Papstes zu Stande, schwang sich 1456 zum Kardinal und 1458 zum Papste auf, als welcher er den Namen Pius Ii. fhrte und zu den klgsten, aber auch intriguantesten Ppsten zhlt. Er starb, nachdem er das Ansehen des ppstlichen Stuhles gefestigt hatte, 1464 mit dem Plane, an der Spitze einer Flotte die Trken aus Europa zu vertreiben. Seine historischen Werke gehren zu den vorzglichsten dieser Zeit und zeichnen sich aus durch grndliche Forschung, lebhafte und allseitige Beobachtung und eleganten Styl; seine persnlichen Urtheile muss man oft vorsichtig entgegen nehmen. 2) Grnbeck, Historia Friedend Iii. et Maximilian!I. (bis 1508). 3) Unrest, Chronicon Austriacum (bis 1500). Von jetzt ab sind auch neben den Quellenschriftstellern die Urkunden, Actenstcke, Briefe, Documente, die in reicher Anzahl vorhanden sind, in Betracht gezogen worden. Eine der bekanntesten und brauchbarsten Sammlung ist: J. J. Mller, Reichstagstheatrum unter Friedrich Iii. (Jena 1713). Unmittelbar nach Sigmund's Abscheiden wurde sein Schwiegersohn, Herzog Albrecht von Oesterreich, der Erbe des luxemburgischen Hauses in Bhmen und Ungarn, einmthig auf den Knigsthron erhoben, der fortan im Besitze des habsburgisch - sterreichischen Hauses verblieb. Albrecht war ein wohlgesinnter, ge-rechter und thatkrstiger Fürst, aber bei den groen Schwierigkeiten, die ihm die Un-garn und Bhmen bereiteten, ist seine kurze Regierung fr Deutschland ohne Frchte geblieben. In Bhmen wurde er nur von den katholischen Stnden anerkannt, während die Utraquisten den polnischen Prinzen Casimir auf den Thron erheben wollten; auch die Ungarn weigerten lange und hartnckig seine Anerkennung. Das immer noch tagende Concil zu Basels suchte den König fr sich zu gewinnen, doch dachte *) Obgleich das Concil sehr muthig gegen alle kirchlichen Misbruche auftrat, so erzielte es doch wegen Parteiungen keine Resultate, und nachdem es von dem Papste erst nach Ferrara dann nach Florenz verlegt war, zerrann es 1448 ohne alle Frucht.
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