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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 181

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 181 — Ringbahn umgibt sie, und Eisenbahnen ermöglichen nach allen Richtungen hin eine rasche Verbindung mit den andern großen Städten des Reiches. Sie ist der Sitz einer Universität, einer lebhaften Industrie und ein bedeutender Handelsplatz. Da aber die Stadt für die großen Schiffe der Gegenwart nicht zugänglich ist, hat man näher dem Eingange der Bucht die ganz neuzeitlich eingerichtete Hafenstadt Aokomma angelegt. 1860 noch ein Fischer- dorf, zählt sie jetzt schon 325000 E. Kiöto (380000 E.), fw. von Tokio, bis 1868 Haupt- stadt, ist ein bedeutender Jndustrieplatz, berühmt besonders durch ihre Seidenstoffe und Töpfer- und Porzellanwaren. An der Küste Osaka (üsaka, 1,2 Mill. E.), von Kanälen durchschnitten, ein bedeutender Hasenplatz und jetzt erste Industriestadt des Reiches, und die Hafenstadt Kobe (285000 E.). An einer andern Bucht, weiter ö., Nagoja (290000 E.). d) Aufkiuschiu: Nagasaki (135 000 E.) an einer schönen, geschützten Bucht (Abb. 36). Es hat große Abb. 36. Nagasaki. (Aus einem Führer des Norddeutschen Lloyd.) Werften und vermittelt insbesondere den Handel mit China, c) Auf Jesso die Handels- stadt Hakod-tte (100000 E.). Der Staat. Japan war bis 1889 eine unumschränkte Monarchie, besitzt aber seitdem eine der preußischen nachgebildete Verfassung mit einem Herren- und einem Abgeordnetenhause. Ter Kaiser, dessen Würde erblich ist, führt neben anderen die Titel Mikado (erhabenes Tor), Tenno (Himmelskönig) und Tenschi (Himmelssohn). Das Heerwesen ist durch deutsche Offiziere nach deutschem Muster eingerichtet worden und hat in den siegreichen Kriegen mit China und Rußland den Lehrmeistern wie den Schülern Ehre gemacht. Die Friedensstärke des Heeres beläuft sich auf 250000, die Kriegsstärke mit Einschluß aller Reserven und der Landwehr auf etwa 1*/, Mill. Mann. Die Kriegsflotte bestand 1912 aus 117 Fahrzeugen, darunter 15 Schlachtschiffen und 14 Panzerkreuzern erster Klasse, mit einem Gesamtgehalt von 560000 t.

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 333

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 333 — (1,50-1,60 m), haben ein breites, plattes Gesicht mit vorstehenden Backenknochen, eine braungelbe Hautfarbe und schwarzes, straffes Haar. Sie bewohnen nicht nur Grönland, sondern auch die Randgebiete Nordamerikas, und ihre Gesamtzahl schätzt man auf 40000 Köpfe. Die Eskimo haben es in bewundernswerter Weise verstanden, sich in ihrer Lebens- weise den unwirtlichen Gegenden, die sie bewohnen, anzupassen und die spärlichen Gaben der nordischen Natur auszunutzen. Da es eßbare Pflanzen nur in geringer Zahl gibt, sind sie hauptsächlich auf tierische Nahrung angewiesen. Sie machen Jagd auf Seehunde, Walrosse, Fische, Seevögel und Renntiere und benutzen dabei Harpunen, Bogen, Schlingen und Fallgruben. In einem langen, ganz mit Fellen überzogenen Einmannsboote, dem Kajak, der nur in der Mitte eine Lffnung für den Körper des Ruderers hat, wagen sie sich sogar weit auf das stürmische Meer hinaus. Das wichtigste Jagdtier ist der Seehund, der ihnen fast alle Lebensbedürfnisse liefert: Fleisch als Nahrungsmittel, Speck zur Heizung und Beleuchtung der Wohnung, Felle zur Bekleidung, Sehnen, die als Zwirn benutzt werden, Därme, die man zu Segeln und Fensterscheiben zusammennäht, und Knochen, aus denen man allerlei Geräte fertigt. Die Kleidung, die sich bei Männern und Frauen nur wenig unterscheidet, besteht hauptsächlich aus Fellen, in den von europäischer Kultur beeinflußten Gegenden auch aus dicken Wollstoffen. Als Wohnungen dienen im Sommer Zelte mit Fellüberkleidung; die Winterhäuser liegen z. T. in der Erde, sind aus Steinen und Rasen erbaut und haben zum Schutz gegen die Kälte häufig einen gang- artigen Vorraum. „Doch gibt es in Westgrönland jetzt auch bessere Häuser, deren Wände, Decken und Fußböden von Dielen sind, und in denen sich Tische, Stühle, Spiegel, Bilder, Uhren und Lampen befinden." Als einzige Haustiere hält man Hunde, die zum Ziehen der Schlitten verwendet werden. Schon im Mittelalter hatten sich Normannen an der Küste Grönlands niedergelassen und Ansiedlnngen gegründet, die aber später wieder eingingen. Da war es im 18. Jahr- hundert ein norwegischer Pfarrer auf den Lofoten, Hans Egsde, in dem der Gedanke erwachte, über die Schicksale seiner vor Jahrhunderten in Grönland verschollenen Lands- leute Erkundigungen einzuziehen und den Eingeborenen das Evangelium zu bringen. Er sand die nötige Unterstützung, segelte 1721 nach Grönland, gründete eine Niederlassung und hat bis 1736 unter großen Entbehrungen selbstlos unter den Eskimo als Missionar und Kulturförderer gewirkt. Andre, später auch Herrnhuter Missionare, haben sein Werk fort- gesetzt. Das bewohnte Grönland gehört heute zu Dänemark. Um die Bewohner vor Ausbeutung zu schützen, hat sich die Regierung das alleinige Handelsrecht gewahrt. Kein fremdes Kaufmannsschiff darf an der Küste landen. Der Handel ist des Eises wegen auf den Sommer beschränkt. Das Land liefert Robbenspeck, Fischleber, Felle von Seehunden, Blaufüchsen und Bären, Eiderdaunen, Tran, Walfisch- und Walroßzähne, Stockfische und auch einige Erze, Blei, Zink, Zinn, Eisen sowie Kryolith, das bei der Herstellung des Glases verwendet wird. — Die Hauptanfiedlung ist Jnlianehaab (3000 E.). 2. Die Nordische Inselwelt Amerikas (S. 245). 3. Spitzbergen (65000 qkm) liegt n. von Europa zwischen dem 76. und 80. Breiten- kreise. Es besteht aus vier größeren und vielen kleinen gebirgigen Inseln, die von zahl- reichen Fjorden zerrissen sind. Das Innere der Hauptinsel ist mit Eis bedeckt, von dem sich Gletscher in die Fjorde hinabziehen. Die Westseite wird von einem Arm des Golf- stroms berührt. Daher ist das Küstengebiet hier eisfrei. Die Inseln sind unbewohnt, werden aber im Sommer von Walfisch-, Walroß- und Robbenjägern ausgesucht. Neuerdings sind sie auch zu einem beliebten Reiseziel für Nordlandsreisende geworden. — 200 km s. von Spitzbergen liegt vereinsamt die Bäreninsel (68qkm),noch weiter sw., zwischen Skandinavien und Grönland, Jan Mayen (370 qkm), das einen 2550 m hohen erloschenen Vulkan trägt.

3. Das Mittelalter - S. 38

1857 - Koblenz : Baedeker
38 Kriege mit normannischen u. slavischen Völkern. Karl röm. Kaiser. Donau durch einen Kanal zwischen Rednitz und Altmühl, wovon noch Spuren vor- handen sein sollen. e) Kriege mit normannischen und slavischen Völkern zur Sicherung der nördlichen und östlichen Grenze des Reiches. Durch die Ausdehnung des fränkischen Reiches bis an die Grenze der Slaven und Normannen gerieth Karl der Gr. auch mit ein- zelnen Stämmen dieser beiden Hanptvölker des Ostens und Nordens in Fehde. Die normannische Völkerwelt behauptete ihre Unab- hängigkeit und blieb in ihrer drohenden Stellung an der Nordgrenze des fränkischen Reiches. Dagegen kam ein nicht unbedeutender Theil der Slaven an der ganzen Ostgrenze entlang, von der Halbinsel Jütland am baltischen Meere bis zur Halbinsel Istrien am adriati- schen Meere, in größere oder geringere Abhängigkeit von der frän- kischen Herrschaft. Wiederherstellung des weströmischen Kaiserthums 800. Als Papst Leo der Iii. von einer republikanischen Partei in Rom bei einem feierlichen Aufzuge schimpflich mißhandelt worden war, begab er sich auf den Reichstag zu Paderborn und veranlaßt Karl, die Schuldigen zu bestrafen und selbst nach Rom zu kommen. Nachdem dieser durch Wiederherstellung der Ruhe die (vom griech. Kaiser, längst vernachlässigte Pflicht) eines Schirmvogtes der Kirche ausgeübt hatte, erhielt er am Weihnachtsfeste 800 von dem Papste auch Titel und Krone des römischen Kaisers. Seitdem erschien er nicht mehr blos in seinem Frankenreiche, sondern in der ganzen katholischen Christenheit als oberster weltlicher Machthaber. Karl's Staatsverwaltung. Diejenigen Völker, welche noch keine geschriebenen Gesetze hatten, erhielten nun solche auch, und die schon früher abgefaßten Gesetze wurden durch Zesthe ergänzt. Die Verwaltung des Reiches beruhte ganz auf der Ein- theilung in Gaue; in jedem Gau hatte ein vom König ernann- ter Graf die gesammte Civil- und Militärverwaltung, wozu nament- lich Rechtspflege und Heerbann gehörten. Nur an den bedrohten Grenzen sah sich Karl genöthigt, .einem einzelnen Beamten größere Macht anzuvertrauen und mehrere Grafschaften zu einer sog. Mark zu vereinigen, die ein Markgraf verwaltete. Um fortwährend eine genaue Kenntniß von dem Zustande der einzelnen Provinzen zu er- halten und um Einheit und Ordnung in die Reichsverwaltung zu

4. Das Mittelalter - S. 101

1857 - Koblenz : Baedeker
Die Visconti und Sforza. 101 nischen Herrschaft. Der Freistaat erweiterte sein Gebiet durch Er- oberungen in Dalmatien und erhob sich durch seinen rasch aufblühen- deu Handel mit den beiden anstoßenden mächtigsten Reichen Europa's zu einer der bedeutendsten Mächte Italiens, stieg aber erst durch die Kreuzzüge und die Einnahme der meisten Inseln und Seeküsten des byzantinischen Reiches H zu der ersten Handels- und Seemacht em- por. Den höchsten Grad ihrer Blüte erreichte die Republik in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, indem sie durch eintzn Vertrag mit dem Sultan von Aegypten zum Monopol des Handels nach Indien über Aegypten gelangte und zugleich theils durch Verträge, tbeils durch Kriege ihr Gebiet in Oberitalien (über den ganzen Osteir der Lombardei) und Dalmatien erweiterte und die Inseln Corfu (schon 1387) und Cypern (1489) erwarb. Allein durch das Vordringen der Osmaueu in Europa verlor sie den größten Theil ihrer griechischen Besitzungen, und die Entdeckung eines neuen Han- delsweges nach Ostindien führte den gänzlichen Verfall ihrer Macht herbei. Seit 1172 war eine wesentliche Veränderung in der Verfassung eingetreten durch die Einsetzung eines großen Nathes von 450 — 480 Mitgliedern. Dieser bemächtigte sich der Besetzung fast aller Aemter und setzte dem Dogen einen Aus- schuß, den kleinen Rath (Ia signoria), zur Seite, ohne dessen Zuziehung er keine Staatsangelegenheiten entscheiden durfte. Durck die sogenannte Schließung des großen Rathes wurde der Eintritt in denselben auf die damaligen Mitglieder und deren Familien beschränkt, und so entstand eine erbliche Aristokratie. Unter den mehrfachen Verschwörungen zum Umsturz dieser Verfassung ist am merkwürdig- sten die, welche der 80jährige Doge Marino Falieri selbst veranlaßte und mit dem Leben büßte (1355). 2. Ju Mailand ernannte Kaiser Heinrich Vii. den Matteo Visconti zum kaiserlichen Statthalter (Vicar). Dieser begründete durch Uitterwerfung benachbarter Städte die Macht seines Hauses, welches unter Johann Galeazzo Visconti vom Kaiser Wenzel die Herzogswürde von Mailand kaufte (1395). Nach dem Ausster- den des Viscontischen Maunsstammes (1447) gelangte der von den Mailändern in Sold genommene Condottiere Franz Sforza zur Herrschaft, welcher (auch Genua eroberte und) die Regierung auf »seine Nachkommen vererbte. 3. Die Republik Genua erlangte durch die Wiederherstellung des griechischen,Kaiserthums außer einigen Seeplätzen große Haudels- *) S. das 7. Blatt in v. Spruncr's historisch-geographischem Handatlas.

5. Das Mittelalter - S. 85

1857 - Koblenz : Baedeker
Rudolf von Habsburg. 85. Polen, Ungarn und das ganze Abendland waren so gerettet, nur Rußland blieb noch 200 Jahre unter der Herrschaft der Mongolen. Im Jahre 1258 nahmen sie Bagdad ein und machten dem Khalifate der Abbasiden ein Ende. Am Ende des 13. Jahrhunderts hatte das Reich der Mongolen, nachdem auch noch Tibet und das südliche China hinzugekommen, die größte Ausdehnung erreicht: vom chine- sischen Meere bis an die Grenze Polens und von Indien bis in Sibirien hinein. Die Residenz des Großkhans war Peking, die einzelnen Länder wurden von Unterkhans aus Tschingis-Khans Stamme regiert. Vierter Zeitraum. Von Ende der Kreuzzüge bis zur Entdeckung Amerika's 1273 — 1492. 8- 37. Das deutsche Reich. a) Könige aus verschiedenen Häusern 1273— 1347. 1. Rudolf von Habsburg 1273 — 1291. Nach König Richard's Tode ward, da König Ottokar von Böh- men die ihm angebotene Krone abermals (s. §. 29) abgelehnt hatte (vielleicht wegen der an die Wahl geknüpften Bedingungen), auf Empfehlung des Erzbischofes von Mainz, Graf Rudolf von Habsburg gewählt, welcher auch vom Papste, nachdem er die von diesem beanspruchten Besitzungen, Ehren und Rechte der römischen Kirche zu schirmen versprochen hatte^ anerkannt wurde. Die verab- redete Kaiserkrönung ward durch den Tod des Papstes aufgeschoben und kam dann gar nicht zu Stande. Rudolf forderte die Güter und Lehen zurück, welche seit der Absetzung Friedrichs Ii. erledigt, aber gewaltsam in Besitz genommen waren. Diese Maßregel war haupt- sächlich gegen König Ottokar von Böhmen gerichtet, desien Macht sich damals vom adriatischen Meere bis an's Riesengebirge erstreckte, indem er Oesterreich, Steiermark (beide erledigt durch den

6. Das Mittelalter - S. 34

1857 - Koblenz : Baedeker
34 Pipin brr Kleine. 6) Auf den britischen Inseln waren die 7 Reiche der Angel- sachsen in drei verschmolzen, die bald darauf (827) ein einziges Kö- nigreich England bildeten; in den westlichen Küstengegenden erhiel- ten sich noch lange einheimische britische Herrscher. Die Reiche der Pikten und Scoten wurden (erst 838) in das Königreich Schott- land vereinigt. Irland zerfiel in 5 Königreiche (Ulster, Connaught, Meath, Munster, Leinster). 7) Das byzantinische Reich südlich von der untern Donau besaß auch noch die italischen Inseln, den Inselstaat Venetia, und auf dem Festlande das Gebiet von Jstria, das Herzogthum Neapel und das südliche Calabrien (vgl. §. 8). Während der europäische Theil dieses Reiches stete Kämpfe mit den bis zur Donau vorge- drungenen und in einzelnen Horden schon über das ganze Reich zer- streuten Slaven zu bestehen hatte, war der asiatische Theil den wiederholten Angriffen der Araber ausgesetzt. Ostwärts vom Reiche Karl's des Großen wohnten die ihm zinsbaren Wen- den, Sorben, die böhmischen Czechen und Moraven. An diese grenzten wei- ter ostwärts die noch unter einheimischen Fürsten stehenden slavischen Völker. - §■ 16. & Das fränkische Reich unter den Karolingern 752 — 887. 1) Pipin der Kleine 752 — 768. Als der Longobardenkönig Aistulf von den Einwohnern Roms einen Tribut verlangte, weil ihm die Oberhoheit über Rom und die dazu gehörige Landschaft zukomme, und Rom selbst bedrängte, begab sich Papst Stephan Ii., da er von dem byzantinischen Kaiser keine Hülfe erlangen konnte, nach Gallien zu Pipin, der mit des vorigen Papstes Genehmigung König der Franken und deshalb ein entschie- dener Freund des römischen Stuhles geworden war. Der Papst ^/salbte ihn zu St. Denis, ernannts^chn zum Patricius von Rom (wodurch er ihm die Schutzherrlichkeit über He Stadt und die öffent- liche Gewalt im römischen Ducat übertrug)/verbot den Franken bei Strafe des Bannes künftig von Pipin's Nachkommenschaft abzuwei- chen und erhielt den verlangten Beistand gegen die Longobarden. Pipin nöthigte durch einen zweimaligen Feldzug nach Italien den Longobardenkönig, die besetzten Theile der römischen Landschaft freizugeben und Ravenna nebst der Umgegend abzutreten, und dies erhielt nicht der byzantinische Kaiser, sondern der päpstliche Stuhl.

7. Das Mittelalter - S. 28

1857 - Koblenz : Baedeker
28 Justinian. Verfall des byzantinischen Reiches. zugleich von den bedrängten Ostgothen zum Friedensbruche aufgefor- dert, den Krieg erneuerte (540), in Syrien einbrach, Antiochia ver- brannte und schon Palästina bedrohte, als Belisar's Erscheinen im Orient ihn zum Rückzuge und Frieden bewog. Die beständigen Kriege, einzelne schimpfliche Friedensschlüsse, die zahlreichen und kost- spieligen Bauten veranlaßten drückende Abgaben, Käuflichkeit der Ehrenstellen wie der Handelsmonopole und dennoch Schulden. Ii. Verfall des Reiches bis zu den macedonischen Kaisern 565 — 867. Schon unter Justinian's nächsten Nachfolgern ging Italien an die Longobarden (vgl. §. 8, 4), Syrien, Palästina und Aegypten erst an die Perser, später an die Araber verloren. Unter den spä- teren Kaisern wurde der Umfang des Reiches noch mehr beschränkt, im W. durch die Longobarden, welche ihre Herrschaft über Italien auf Kosten des Exarchats beständig erweiterten (s. §. 8, 4), im N. durch die wiederholten Einfälle der Bulgaren, welche Mösien erober- ten, im O. und S. durch die Araber, welche nicht nur die bedeu- tendern Inseln des Mittelmeers bis Sardinien einschließlich erober- ten, sondern auch wiederholte Angriffe auf Constautinopel selbst wag- ten, die nur durch die Wirkungen des griechischen Feuers vereitelt wurden. Während so eine Provinz nach der andern verloren ging, ward die innere Ruhe fast beständig sowohl durch bürgerliche als durch religiöse Zwistigkeiten erschüttert. Denn die Thronfolge war gewöhn- lich von Aufständen begleitet, indem die Kaiser bald von ihren herrschsüchtigen Gemahlinnen oder ihren eigenen Söhnen, bald von mächtigen Ministern oder siegreichen Feldherrn verdrängt, geblendet, verstümmelt, ins Kloster geschickt oder hingerichtet wurden. Unter den religiösen Streitigkeiten, welche auch den Kaiser und seinen Hof vielfach beschäftigten, war die wichtigste der mehr als hundertsährige Bilderstreit, veranlaßt durch den Befehl des Kaisers Leo Jsau- ricus (726), die Bilder aus den Kirchen des Orients zu entfernen und zu zerstören. Die Kaiserin Irene that der Bilderftürmerei Ein- halt; das siebente öcumenische Concilium (zu Nicaea) entschied gegen die Anbetung, aber für die Verehrung der Bilder, und die Bestäti- gung dieses Ausspruches durch eine spätere Synode zu Constantinopel (842) beendete den Bilderstreit.

8. Das Mittelalter - S. 50

1857 - Koblenz : Baedeker
50 Heinrich Iii. Heinrich Iv. Bei Konrad's Kaiserkrönung in Rom waren König Rudolf Iii. von Burgund und Knut der Große, König von Dänemark und England, zugegen. Während Konrad dem letzteren die (seit dem rs^/Lmören der normannischen Raubzüge überflüssig gewordene) Mark ** Schleswig abtrat, so daß die Eider wieder die Nordgrenze des deutschen Reiches wurde, behauptete er nach dem Tode des erster» .«^^^032) Burgund gegen anderweitige Ansprüche. Als der (von einem Gegenkönige Aba) vertriebene König (Peter) von Ungarn von Heinrich wieder in sein Reich eingesetzt wurde und diesen dafür als seinen Lehnsherrn anerkannte, hatte das deutsche Reich die größte Ausdehnung erreicht: es erstreckte sich von der Rhone und Saone bis zur Aluta und dem Bug, und um- faßte drei Königreiche, sechs deutsche und drei slavische Herzogthümer. Doch dauerte die Abhängigkeit Ungarns von Deutschland nur wenige Jahre. — Ueber dieser Erweiterung des Reiches versäumte er jedoch nicht die innere Anordnung und Beruhigung desselben, und da die Staatsgesetze nicht mehr hinreichten, den Fehden der Großen Einhalt zu thun, so nahm mau (auf einer Reichsversammlung zu Costuitz) den sogenannten Gottes friede u zu Hülfe, demzufolge von Mitt- woch Abend bis Montag Morgen, so wie während der Advents- und Fastenzeit, alle Fehden ruhen sollten. Nachdem er dadurch,, so wie durch kräftige Unterwerfung und Bestrafung mehrerer unruhiger Großen, die Ruhe im deutschen Reiche gesichert, zog er nach Italien, und stellte auch die Einheit in der Kirche her durch Absetzung der drei damals von verschiedenen Adelsfactioneu gleichzeitig erhobenen Päpste und Einsetzung eines neuen (des Bischofs von Bamberg als Clemens Ii.). Auch die drei folgenden (deutschen) Päpste wurden auf den ausdrücklichen Antrag der Römer von dem Kaiser eingesetzt und betrieben gemeinschaftlich mit ihm die Abstellung der in der Kirche eingerisienen Mißbräuche, namentlich der Simonie. a) Vormundschaftliche Regierung 1056—1065. Die Reichsverwaltung und die Erziehung des beim Tode seines Vaters noch nicht sechsjährigen Königes wurde seiner Mutter Agnes 2) Heinrich Iii. 1039—1056. 3) Heinrich Iv. 1056—1106.

9. Das Mittelalter - S. 133

1857 - Koblenz : Baedeker
133 Mailands. Reichstag in den roncalischen Gefilden. Neuer Streit mit Mailand, welches zerstört wird. Streitige Papstwahl. (1166—68) Vierter Zug Friedrich's I. nach Italien, um Paschal Iii. einzusetzen. Rückkehr ohne Heer. Alessandria erbaut. (1174—78) Fünfter Zug Friedrich's I. nach Italien. Abfall Heinrich des Löwen. 1176 Friedrich I. bei Legnano besiegt. (1183) Friede zu Constanz zwischen Friedrich und den Lombarden. Achtserklärung über Heinrich den Löwen und Theilung der Länder desselben. (1186) Sechster Zug nach Italien. Vermählung Heinrich's Vi. mit Constanze, Erbin von Apulien und Sicilien. 1187 Niederlage der Christen bei Hittin. Verlust Jerusalems. 1189— 1193 Dritter Kreuzzug. Friedrich Barbarossa's Tod. Stiftung des deutschen Ordens im Lager vor Akkon. Entzweiung Philipp's H. mit Richard Löwenherz. Waffen- stillstand mit Saladin. Richard's Gefangenschaft. 1190— 1197 Heinrich Vi. Besitznahme von Apulien und Sicilien und grausames Verfahren daselbst. (1194—1266) Das Königreich beider Sicilien unter den Hohenstaufen. 1198—1208 Philipp von Schwaben und Otto Iv. Zehnjähriger Thronstreit bis zu Philipp's Ermordung durch Otto von Wittelsbach. 1200 -1300 1203— 1204 Der vierte sogenannte Kreuzzug. Richtung deffelben nach Constantinopel statt nach Aegypten, um den geblen- deten Kaiser Isaak wieder einzusetzen. Entzweiung der Kreuzfahrer mit demselben und Einnahme Constantinopels. 1204— 1261 Das lateinische Kaiserthum. Theilung des Rei- ches. Die Kaiserregierungen in Nicäa und Trapezunt. 1206 Temudschin wird Tschingis-Khan. Die Religionskriege im südlichen Frankreich. Die Ka- tharer und Waldenser. 1208—1215 Otto Iv. allein. Entzweiung deffelben mit dem Papste. 1215 Magna charta libertatum in England. 1215—1250 Friedrich Ii. Streit mit dem Papste über die Ver- einigung der deutschen Krone mit der ficilischen und über den Kreuzzug. für > ■>>' > > ? Lei,er jucii.'ofschung Bfaunschweig

10. Die neuere Zeit - S. 86

1855 - Koblenz : Baedeker
86 Verfall des osmanischen Reiches. Die zweite und dritte Theilung Polens s. §. 38. Gleiche Sorgfalt und Thätigkeit wie den auswärtigen Verhältnissen widmete Katharina der innern Verwaltung, wenn auch Manches nur angefangen aber nicht vollendet wurde. Sie gab dem Reiche eine neue und zweckmäßigere Einthei- lung in kleinere Gouvernements, milderte die Leibeigenschaft, vermehrte, um den Mittelstand zu heben, die Zahl und Freiheiten der Städte, zu deren Bevölkerung sie auch fremde Colonisten, besonders deutsche, herbeizog, begünstigte Gewerbfleiß und Bergbau, eröffnete dem Handel durch den ersten Frieden mit den Türken den gan- zen Süden von Europa, beförderte den höhern und niedern Unterricht, vervollkomm- nete die Land- und Seemacht und bewies allen Religionsparteien gleiche Duldung. §. 32. Das osmanrsche Reich. Das sittliche Verderbniß der Osmanen und ihr Zurückbleiben gegen die Fortschritte ihrer Nachbaren in den Künsten des Friedens und Krieges, die Schwäche der im Serail erzogeneit Sultane, welche die Regierung ihren habsüchtigen Vezieren und unwürdigen Lieblingen ganz überließen, die meistens unglücklichen Kriege, namentlich gegen Rußland, mußten nothwendig den Verfall des osmanischen Reiches herbeisühren, und dieses verdankte seine Erhaltung fast nur der Eifer- sucht der andern europäischen Mächte. Die Belagerung Wiens s. S. 53, den Krieg gegen Oesterreich und Venedig s. S. 67, gegen Oesterreich und Rußland s. S. 84, die beiden Kriege gegen Katha- rina Ii. s. S. 84 und 85. Dritter Zeitraum. Vom Ausbruche der französischen Revolution bis zur Gegenwart 1789—1853. I. Bis zur Stiftung der ersten französischen Republik 1792. §. 33, a. Geographische Uebersicht von Europa um 17891). 1. Auf der pyrenäischen Halbiusel war der Läuderbe- stand unverändert geblieben, Spanien hatte 1713 seine europäischen Nebenländer verloren und Gibraltar an England abgetreten. S. das 58. Blatt in v. Spruner's historisch-geographischem Atlas.
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