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1. Das Mittelalter - S. 48

1857 - Koblenz : Baedeker
48 Otto Ii. Otto Iii. und ein Friede zu Stande, dessen Bedingnngen nicht genau be- kannt sind. Er hinterließ seinem Sohne das umfangreichste und mächtigste Reich des damaligen Enropa: De»itschland, Lothringen, welches in 2 Herzogthümer: Ober- und Nieder-Lothringen, getheilt worden war, Ober- und Mittel-Italien beherrschte er unmittelbar; die mäch- tigen Herzoge Böhmens und Polens, die longobardischen Herzoge Unteritaliens so wie die Fürsten der Slaven an der Ostsee erkannten seine Oberhoheit an. Krieg mit Frankreich. Otto ward in Aachen durch einen Ueberfall des französischen Königes Lothar überrascht und entging kaum den Händen des Feindes durch die Flucht nach Köln. Doch bald drang er mit einem bedeutenden Heere in Frankreich ein und lagerte sich vor Paris in der Absicht, Lothar's Herrschaft ein Ende zu macheu; aber Krankheiten und Hugo Capet's Widerstand nöthig- ten ihn zum Rückzuge. Im Frieden gab Lothar seine Ansprüche auf Lothringen auf, damit uicht eine Verbindung zwischen den Cape- tingern und dem Kaiser zu Stande komme. Krieg in Unteritalien. Nachdem nun Deutschland auf lange Zeit beruhigt schien, ging Otto nach Italien mit dem Plane, seine Herrschaft über ganz Italien auszubreiten. Er rückte in Apulien Während der Rüstungen zu einem neuen Kriegszuge gegen die Griechen und Araber starb er (zu Rom). Da Otto erst 3 Jahre alt war, so erhielt seine Mutter Theophano und später seine Großmutter Adelheid die Reichsverwesung. Kaum hatte er die Negierung selbst übernommen,, so zog er nach Rom und empfing die Kaiserkrone. Eine Empörung der Römer (unter Crescentius) gegen den Papst rief ihn bald wieder dahin, wo er auch die Ordnung herstellte. Aber sein Lieblingsplan, noch ein- mal Rom zum Sitz des abendländischen Kaisers zu erheben, veran- laßte bei seinem dritten Zuge nach Italien einen Aufstand der Römer, der Kaiser wurde in seinem Palaste belagert und mit Mühe in 3) Otto Ii. 973—983. Otto Iii. 983—1002.

2. Die neuere Zeit - S. 131

1855 - Koblenz : Baedeker
Die Schweiz. Die Staaten Amcrika's. 131 Halterschaft im nördlichen Deutschland vortheilhaft bekannt gewor- denen) französischen Marschall Bernadotte, Prinzen von Pontecorvo, zum Thronfolger bestimmten, der auch als König Karl Xiv. Johann durch wesentliche Verbesserungen in allen Zweigen der Staatsverwaltung das Vertrauen der Nation gerechtfertigt hat. Ihm folgte (1844) sein Sohn Oscar I. 8- 59. Die Schweiz. Demokratische Bewegungen in den aristokratischen Cantoiten nach der Pariser Julirevolution hatten die Umänderung mehrerer aristokratischer Verfassungen in demokratischere und die Trennung Basels in zwei Cantone, Stadt-Basel und Basel-Landschaft, zur Folge. Im Jahre 1848 ward die Bundesverfassung einer Revision unterworfen und ein Zweikammersystem (Nationalrath und Stände- rath) für die Gesetzgebung und für Bundesbeschlüsse eingeführt. Die oberste vollziehende Gewalt ist der Bundesrath, bestehend aus 7 Mitgliedern (Ministern), welche von den vereinigten Räthen (auf 3 I.) gewählt werden, mit einem jährlich wechselnden, ebenfalls von beiden Räthen gewählten, Bundespräsidenten. Diese Verfassung wurde von 172/2 Cantonen genehmigt und als angenommen procla- mirt. Bern ist Bundesstadt (Sitz des Bundesrathes). 8. 60. Die Staaten Amerika's. 1. Die vereinigten Staaten Nordamerika's haben fort- während theils durch freiwilligen Anschluß, theils durch Verträge wie an äußerm Umfang und Bevölkerung so auch an innerer Kraft zugenommen. Sie verbreiteten Anbau und Civilisation immer mehr von O. nach W. und, besonders seit ihrer Ausdehnung bis zum stillen Ocean, ihren Handel über alle Meere, so daß die Union nach England der erste Handelsstaat der Welt ist. In den materiellen Zweigen der Cultur, wie Dampfschifffahrt, Eisenbahnen, eilte sie sogar Europa voran. 2. Haiti oder St. Domingo hat nach Vertreibung der Fran- zosen und später der Spanier einen mannichfaltigen Wechsel der 9 *

3. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 41

1852 - Koblenz : Bädeker
Heinrich Ii. Konrad Ii. 41 Nachdem die innere Ruhe hergestellt und die fast jährlich sich wiederholenden Kriege mit den Slaven (nach einem großen Siege über die Obotriten) durch einen Frieden beendigt schienen, zog Otto nach Rom und empfing die Kaiserkrone; eine Empörung der Römer (unter Crescmtius) gegen die deutsche Herrschaft rief ihn bald wie- der dahin, wo er auch die Ruhe herftellte. Aber sein Lieblingsplan, das Römerreich in seinem alten Glanze wieder herzustellen und von Neuen: die „ewige" Stadt zum Sitze der Kaiser zu wählen, veran- laßte bei seinem dritten Zuge nach Italien einen Aufstand der Römer, der Kaiser wurde in seinem Palaste belagert und mit Mühe in Sicherheit gebracht. Unter den Vorbereitungen zur Züchtigung der Römer starb er. Ihm folgte Herzog Heinrich (Iii.) von Baiern, ein Urenkel Kaisers Heinrich I., als 5) Heinrich Ii. („der Heilige") 1002 — 1024. Während er noch in allen Theilen des Reiches umherzog, um sich anerkennen zu lassen, ließ sich in Italien Harduin, Markgraf von Jvrca, zum Könige wählen, der Herzog Boleslav von Polen eroberte Böhmen und mit ihm verbanden sich die mißvergnügten deutschen Fürsten. Heinrich vertrieb den Harduin und ließ sich zum Könige von Italien krönen. Boleslav mußte Böhmen wieder räu- men und den König als Lehnsherrn anerkennen, behielt aber die eroberte Oberlausitz und hatte somit die siegreiche Ausbreitung der deutschen Herrschaft nach Osten zuerst gehemmt, ja gewissermaßen zurückgedrängt. Auf einen: zweiten Zuge nach Italien, wo Harduin wieder Anhang gewonnen hatte, empfing Heinrich die Kaiserkrone; Harduin starb im Kloster, und nach ihm hat kein einheimischer Fürst mehr den deutschen Königen die italienische Krone streitig gemacht. Glücklich focht er auf einem dritten Zuge nach Italien mit Hülfe einer Schaar Normannen gegen die Griechen, welche seit dem Siege bei Basantello ihr Gebiet in Unteritalien erweiterten, und räumte den (als Wallfahrer hingekommenen) Normannen für die ihm ge- leistete Hülfe Wohnsitze in Apulien ein. 8- 11. Die fränkischen Kaiser 1024 — 1123. 1) Konrad Ii. der Salier 1024 — 1030. Nach dem Erlöschen des sächsischen Kaiserhauses versammelten sich die geist- lichen und weltlichen Häupter des deutschen Volkes am Rhein zwischen Worms und Mainz zu einer neuen Wahl. Diese schwankte nur zwischen den Söhnen

4. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 52

1852 - Koblenz : Bädeker
62 Friedrich Barbarossa. (Como, Lodi) wurden von den Mailändern hart bedrückt und wand- ten sich deshalb an Friedrich, welcher ein Abmahnungsschreiben an die Mailänder erließ, das von diesen mit Füßen getreten wurde. Beim ersten Erscheinen in Italien war Friedrich zum Kampf mit Mailand noch nicht hinlänglich gerüstet, ließ sich aber in den übri- gen Städten, welche er berührte, huldigen, empfing in Pavia die italienische Krone und wurde vom Papste (Hadrian Iv.) gegen die Römer, so wie gegen Arnold von Brescia gerufen, welcher schon unter Konrad Iii. gegen die weltliche Macht und die Reichthümer der Geistlichkeit gepredigt und die Römer aufgefordert hatte, sich von der Herrschaft des Papstes zu befreien und die alte Republik wieder herznstellen. Dieser wurde dem Kaiser ausgeliefert und starb auf dem Scheiterhaufen. Darauf empfing Friedrich die Kaiserkrone, wurde aber durch Krankheiten, Mangel und Ablauf der Dienstzeit zur Rückkehr nach Deutschland genöthigt. Er gab Heinrich dem Löwen, welcher ihn auf diesem Zuge begleitet hatte, auch Baiern zurück, trennte jedoch davon die beiden Marken ob und unter der Ens und erhob dieselben zunr unmittelbaren, auch in weiblicher Linie erblichen Herzogthume (Oesterreich). Um dieselbe Zeit erhielt der Herzog von Böhmen ebenfalls wegen Dienstleistungen auf diesem Zuge aus des Kaisers Händen die Königskrone. Auf dem 2. Zuge nach Italien (1158—1162) zwang Frie- drich Mailand durch Umlagerung zu einer Capitnlation, der zufolge die gewählten Consulen künftig vom Kaiser bestätigt werden mußten, und zu einer demüthigenden Unterwerfung. Auf einem Reichstage in den roncalischen Gefilden (im Fürstenthum Piacenza) wurde ein Staatsgrnndgesetz ausgearbeitet, welches den Umfang der königlichen Gewalt festsetzte. Auch die Mailänder nahmen die roncalischen Be- schlüsse an, obgleich darnach die Ernennung der Consulen dem Kaiser zukam, bereit Wahl sie in ihrer Capitnlation behalten hatten. Als sie daher ihr Wahlrecht geltend machen wollten, brach der Krieg von Neuem aus. Mailand mußte sich nach zweijähriger Belagerung auf Gnade oder Ungnade ergeben 1162, wurde geplündert und größten- theils zerstört, die Einwohner mußten nach einer neuen Demüthigung sich in 4 getrennten Flecken anbauen. Die roncalischen Beschlüsse wurden überall durchgesetzt und in den unterworfenen Städten Statt- halter angeordnet, welche allein vom Kaiser abhingen und bald ihre Stellung mißbrauchten. Bei einer streitigen Papstwahl zeigte sich auch unter den Car-

5. Römische Geschichte - S. 43

1896 - Dresden : Höckner
— 43 — fragii et honorum) und vielfach auch feine eigene Gerichtsbarkeit hatten (praefecturae). Nach und nach jedoch haben auch sie, wie die einheimische Bevölkerung der Kolonien, das römische Üboiibürgerrecht erlangt. b) Satin er (nomen Latinum, socii nominis Latini). Hierzu gehörten außer einer Anzahl latinischer Städte die zahlreichen coloniae Latinae, ursprünglich vom Latinerbunde gegründete Kolonien und Glieder desselben, später von Rom allein (doch nicht bloß von römischen Bürgern) nach den außerlatiuischen Gebieten (zu neuen Städteanlagen) ausgehende Kolonien latinischen Rechtes (commercium u. conu-bium). Sie bilden selbständige Gemeinden (Münzrecht) und dienen als pere-grini in besonderen alae und cohortes. Die ihnen früher eingeräumte Vergünstigung, durch Übersiedelung nach Rom das römische Bürgerrecht zu erwerben, ist seit 268 auf die gewesenen Magistrate beschränkt worden, c) Bundesgenossen (civitates foederatae, socii). Die mchtlatmischen Bundesgenossen hatten sich ebenfalls ihre Selbständigkeit und zwar in einem besonderen Vertrag (foedus) bewahrt (Münzrecht, Befreiung vom Dienste in den Legionen, eigene städtische Verwaltung und Gerichtsbarkeit^ doch ist dieselbe meist durch einzelne Bedingungen beschränkt und ihre Stellung dadurch thatsächlich zu einer unterthänigen geworden. Alle waren zur Stellung einer ebenfalls vertragsmäßig festgestellten Anzahl von Hilfstruppen ober Schiffen und Matrosen verpflichtet. 2. Don dev Mnigung Italiens bis jnv Begründung dev römischen Welthevvschsft: Borne Wlüle ale Wepnblik. 264- 133 v. Chr. 1. Die (^rwerbunh der Vorherrschaft über die westlichen Mittelmeeri ander 264 - 200. Die karthagische Großmacht. 1. Karthago (von der alten Phönieierstabt Tyrus her im 9.Jahrh, gegrünbet: Sage von Dibo-Elissa) bankt seine Größe zunächst seiner für den Ackerbau wie für den Handel unvergleichlich günstigen Lage. Unter dem Gegenbruck des unaufhaltsam im Westen sich ausbreitenben Hellenentums gelangte die Stadt zu festerer politischer Gestaltung und erwarb nach und nach weite Strecken des libyschen Binnenlanbes, sowie die Herrschaft über alle anberen phönieifchen Pflanzungen Afrikas, weiterhin des ganzen westlichen Mittelmeerbeckens mit seinen Inseln (des. ©teilten u. Sardinien). 2. Als Haupt eines weitverzweigten Hanbelsstaates und Koloniesystems (befestigte Hanbelsstationen) hatte Karthago jeben Mitbewerb fremder Hanbels- und Seemächte in den westlichen Gewässern (Phokäer, Massa-lidten, Syrakusaner, Etrusker) zurückgedrängt und bamit eine Großmachtstellung zur See erlangt, mit der sich um 300 höchstens Ägypten unter den Ptolemäern messen konnte. Außer dem Warenumsatz mit dem Inneren Afrikas (Karawanen), wie mit den Küsten des westlichen Mittelmeers und den diesseitigen des atlantischen Oeeans und einem großen Teil des Zwischenhanbels zwischen dem Westen und Osten bilbeten eine hochentwickelte Jnbustrie, Bodenkultur und Viehwirtschaft (Sklavenarbeit), dazu die Tri-

6. Römische Geschichte - S. 7

1896 - Dresden : Höckner
Marrueiner zu beiden Seiten des unteren Aternus. Die mächtigste sabellische Völkerschaft waren die Samniter im centralen Hochland des südlichen Italiens. Von ihnen sind dann wieder und zwar bereits in geschichtlicher Zeit die Samniter der Ebene, nach Westen die Camp an er, nach Süden die Lueaner und von diesen zuletzt die Bruttier ausgegangen, welche alle die überwältigende Macht des Hellenismus erfuhren. Von der westlichen Gruppe hat nur das Hauptvolk, die Latiner, in der Landschaft südlich vom Tiber ein höheres, selbständiges geschichtliches Leben zu entwickeln vermocht. Alle diesem verwandten Stämme auf der westlichen und südlichen Seite Italiens, die Ausouer in Campanien, die Italer in Bruttium und die Sikeler (später in Sieilien) sind frühzeitig stärkeren auswärtigen Einflüssen erlegen. 4. Diese gewaltige Umwälzung in der Besiedelung Italiens, welche sich unter langen wechselvollen Kämpfen vollzogen haben wird, steht wahrscheinlich in Verbindung mit dem Einbruch der den Italikern vermutlich stammfremden Etrusker. Derselbe erfolgte wohl von Osten und Norden her über die rätischen Alpen und in langen Zwischenräumen. Auf Kosten der Umbrer breiteten sie sich sowohl nördlich des Po (Atrta, Mantua, Melpnm = Mediolanum) als südlich desselben (Fel-sina, das spätere gallische Bououia = Bologna) aus und besetzten das ganze Land zwischen Meer, Tiber und Apennin, welches den etruskischen Namen am längsten, ja in engeren Grenzen bis heute bewahrt hat (Tuscia, Toscana), und endlich auch die cam-panische Ebene (Capua). Aber schon im 6. Jahrh. v. Chr. hatte die etruskische Macht ihre Höhe erreicht; in ihrer weitesten Ausdehnung bewohnten und beherrschten sie ein Gebiet von etwa 3000 Dm., das indessen ohne wahrhaften politischen Mittelpunkt blieb (Zwölfstädtebund in Etrurien wie in Campanien). 5. Viel früher als ihre Nachbarn waren sie mit städtischem Wesen vertrant und im Besitze einer vielseitigen Industrie und einer eigenartigen Kunst (Bronzearbeiten, Steinskulpturen, Vasen und Wandgemälde) sowie eines beide italische Meere, sowie die centralen und östlichen Gebiete des mittelländischen Meeres umspannenden Handels, blieben aber in der Ausbildung ihrer hierarchisch-aristokratischen Stammesversassung weit hinter den griechischen Städten Unteritaliens zurück. Die Gräberfunde geben Zeugnis von ihrem Luxus und dem damit einreißenden Verfall. Ihr Einfluß auf die benachbarten Römer blieb bei dem tiefen Gegensatze in dem Wesen beider Nationen im ganzen nur äußerlicher Art (Duodecimalsystem in Maß, Gewicht und Zeitrechnung, Häuser- und Tempelbau, gewisse gottesdienstliche Ceremonien, z. B. Haruspicin und Blitzessühne, königliche Tracht, Gladiatoren- und Faustkämpfe).

7. Römische Geschichte - S. 24

1893 - Dresden : Ehlermann
24 Erster Zeitraum. — § 8. Der römische Volkscharakter. Iii. Sicherung des Reichsgebietes, a) Anlegung von Kolonien in den neugewonnenen Gebieten. So schon früh in Etrurien (s. § 3, Iii), im N. Sena auf gallischem Gebiet (§ 5, Ii), Narnia in Umbrien, im O. Alba Fucentia bei den Marsern, im So. Benevent bei den Samnitern, Luceria und Venusia bei den Apuliern (§ 5, Ii) u. a. In den Seefestungen wurden vorzugsweise römische Vollbürger, im inneren Reichsgebiet Latiner angesiedelt, die als Herren über das ihnen angewiesene Gebiet schalteten. b) Anlegung von Militärstrassen. 1) Nach S.: Via Appia nach Capua, Benevent, Brundisium, Tarent, durch den Censor Appius Claudius 312 nach der Besitzergreifung Kampaniens (§ 4, Ii. C, 4) angelegt. Daneben die ältere via Latina nach Capua. 2) Nachn.: Via Cassia durch Etrurien an den Po. 3) Nach No.: eine Strasse nach Spoletium in Umbrien, die später als via Flaminia nach Sena und Ari-minum (Rimini) an das adriatische Meer fortgeführt wurde. Iv. Staatskunst. Begünstigung der Zwietracht in den einzelnen Gemeinden und Unterstützung der wohlhabenden und angesehenen Bürger gegen die niedere Bevölkerung. Benutzung der einen Bürgerklasse zur Überwachung der anderen (s. o. Iii. a, die latinischen Kolonien). „Divide et impera!“ („Macchiavellistische“ Politik.) V. Ergebnis. Durchdringung der einzelnen Teile von dem Bewusstsein der Zugehörigkeit zu einem starken Reiche. Allmähliche Latinisierung der Halbinsel bis zum Apennin und Erwachen eines Nationalgefühls. So der Übergang von politischer zu nationaler Einheit. Die „Männer der Toga“ voll Selbstgefühl im Gegensatz zu anderen Völkern (vgl. den Gegensatz von Hellenen und Barbaren). Rom tritt als ebenbürtige Grossmacht ein in den Kreis der Mittelmeervölker, der semitischen und hellenistischen Welt. § 8. Der römische Volkscharakter. I. Bedingungen der Entwickelung, a) Ackerbau und Viehzucht Hauptbeschäftigung. Der freie Bauernstand Grundlage des Staates. Gewerbe teils von Sklaven im Dienste des Herrn, teils von Freigelassenen geübt. Handel zwar im Aufschwung begriffen und nach Sizilien, Karthago, Massilia, Griechenland u. a. hin betrieben, doth ohne Loslösung des Grosskaufmanns vom Grundbesitz. Noch keine Kapital- und Plantagenwirtschaft!

8. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 99

1891 - Dresden : Höckner
— 99 — Harald in Holstein durch Erstürmung des Danewirkes gerächt und dieser wie der Böhmenherzog wieder zur Anerkennung der deutschen Oberhoheit gezwungen worden. Den Überfall König Lothars von Frankreich (954—986) zu Aachen, dessen Bruder Karl soeben noch vom Kaiser mit Niederlothringen belehnt worden war, beantwortete Otto Ii., unterstützt von einer einmütigen Erhebung der deutschen Fürsten, an der Spitze eines Heeres von 60000 Mann 978 durch -einen Zug bis vor 978 Paris. Diesem folgte 980 auf einer persönlichen Zusammenkunft mit Lothar zu Chiers der Verzicht desselben auf Lothringen. 4. Im Jahre 980 brach der Kaiser nach Italien auf, um auch das griechische Süditalien seiner Herrschaft zu unterwerfen und mit Deutschland zu einem Reiche zu verbinden. Doch nachdem er Bari und Tarent genommen hatte, erlitt er gegen die mit Abul-Kasem, dem fatimidischen Statthalter des arabischen Siciliens, verbundenen Griechen nach anfänglichem Siege bei Kap Colonne, südlich von Cotrone in Calabrien, 982 eine 982 furchtbare Niederlage (f. wunderbare Rettung). Die Kunde hiervon ermutigte die Slawen zwischen Elbe und Oder zu einem allgemeinen Aufstande, in welchem die Pflanzungen deutsch-christ-licher Gesittung hier auf Jahrhunderte zu Grunde gingen. Körperlich und geistig gebrochen, erlag der Kaiser 983 zu Rom diesem 983 jähen Wechsel des Glückes in der Blüte seiner Jahre (Grab in Rom). 5. Der unmündige, erst 4jährige Otto Iii. (983—1002) war soeben Weihn. 983 zu Aachen durch die Erzbischöfe von Mainz und Ravenna gekrönt worden. Doch bemächtigte sich seiner Heinrich der Zänker, der mit Hilfe feiner alten Bundesgenossen und einiger deutscher Erzbischöfe sich selbst auf den Thron zu schwingen gedachte. Aber an der Spitze Frankens und Schwabens und im Einverständnis mit der Mehrheit des sächsischen Adels trat ihm auf das entschiedenste der Erzbischof Willigis von Mainz entgegen, unterstützt hierbei auch von dem Erzbischof Adalbert von Reims und dem berühmten Vorsteher der Reimser Ktofterfchule, Gerbert. Heinrich entsagte schließlich seinen Ansprüchen und lieferte den jungen König aus (984). 6. Mit Kraft und Einsicht leitete Theophano, die jugendliche Witwe Ottos Ii., die Regierung für ihren Sohn. Allein während es nicht gelang, die abgefallenen Wendenstämme (außer

9. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 120

1891 - Dresden : Höckner
— 120 — kurzem den Sturz des „falschen Königs" verkündigte. Jedoch die ganze Lombardei erklärte sich jetzt gegen den Papst, und seitdem Heinrich zu den alten Formen des Königtums zurückgekehrt war, schloß sich seine Partei in Deutschland immer enger um ihn zusammen. Auf einer Synode zu Brixen erneuerten deutsche und lombardische Bischöfe im Beisein des Königs den Beschluß einer deutschen Synode zu Mainz, die Absetzung Gregors Vii. betreffend, und erhoben den Erzbischof Wibert von Ravenna (Clemens Hi.) zum Gegenpapst. Rudolf aber bezahlte 1080 am 15. Oktober 1080 in der Schlacht bei Hohenmölsen an der Weißen Elster seinen Sieg mit dem Leben (Grab im Dome zu Merseburg), und damit zersiel auch seine Partei. 8. Das gab auch dem Kampfe Heinrichs Iv. mit Gregor Vii. die entscheidende Wendung. Im Frühjahr 1081 brach der König mit geringen Streitkräften nach Italien auf und rückte ohne Widerstand bis vor Rom, wo der Papst ihn trotz seiner jetzt verzweifelten Lage (Ungehorsam der Vasallen Mathildens, Zug Robert Guiscards gegen Byzanz) voll unerschütterlichen Selbstvertrauens erwartete. Erst nach längerer Einschließung und Bestürmung vermochte Heinrich 1083 die Leostadt zu nehmen und seinen Papst nach dem St. Peter zu führen. Die Über- 1084 gäbe Roms selber erkaufte er erst 1084 mit byzantinischem Golde und empfing nunmehr aus der Hand Clemens' Iii. die Kaiserkrone. Doch Gregor Vii. behauptete sich in der Engelsburg, und vor der Übermacht der anrückenden Normannen Robert Guiscards mußte Heinrich die Stadt wieder räumen, die nun von jenen geplündert wurde. Unter den Verwünschungen der Römer folgte der Papst den abziehenden Normannen nach Sa- 1085 lerno. Hier ist er, unbeugsam bis zum letzten Augenblick, 1085 gestorben d) Der Sieg des Papsttums 1085—1095. 1. In Deutschland hatte die Gegnerschaft Heinrichs Iv. an Stelle Rudolfs 1081 den luxemburgischen Grasen Hermann von Salm zum König erhoben, der Tod Ottos von Nordheim (1083) indessen der deutschen Adelsbewegung die treibende Kraft genommen. Als jetzt der Kaiser siegreich heimkehrte, kam ihm *) Seine letzten Worte: Dilexi iustitiam et odi iniquitatem, propterea morio • in exilio.

10. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 167

1891 - Dresden : Höckner
— 167 — V. Periode. Die Auflösung des deutsch-römischen Reiches und die Ausbildung nationaler Staaten: Erschütterung der päpstlichen Herrschaft. 1273 — 1492 (1517). I. Abschnitt. Hie Ausbildung des Landesfürstentums und der städtischen Wacht 1273-1389 (1400). 1. Rudolf von Habsburg und die Begründung der habsburgischen Hausmacht 1273-1291. 1. Nach dem Tode Richards von Cornwallis (1272) verlangten nicht die Fürsten, sondern die freien Herren und die Slädte des Südens, die mit dem Zerfalle der Reichsgewalt ihren Halt verloren hatten, und vor allen der Papst Gregor X., der von der wachsenden Übermacht der Anjous und Frankreichs bedroht war, nach der Wiederherstellung des deutschen Königtums. So kam es unter dem Einfluß des Mainzer Erzbischofs Werner von Eppenstein und nach dem Vorschlag des Burggrafen von Nürnberg, Friedrichs Iii. von Hohenzollern, 1273 zur Wahl 1273 des Grafen Rudolf von Habsburg („Willebriefe" der Kurfürsten, habsburgische Heiraten)'). 2. Rudolf von Habsburg (1273—1291), ein praktischer, nüchterner Mann in reifen Jahren (geb. 1218), ohne feine Bildung, verschlagen und tapfer im Kriege, von kaufmännischer Sparsamkeit und bürgerlicher Schlichtheit, verzichtete durchaus auf ein Eingreifen in die italienischen Angelegenheiten (Willfährigkeit gegenüber den Ansprüchen der Kurie) und beschränkte sich von Anfang an darauf, den Rest der Güter und Rechte des Reiches zusammenzufassen, eine leidliche Ordnung herzustellen, vor allem aber eine starke Hausmacht zu gründen als einzige zuverlässige Stütze für das Königtum inmitten der endlosen Ständekämpfe. *) Die Habsburger stammten aus dem Aargau und hatten zu ihren bescheidenen Slammgütern an der unteren Aar und Reuß die Landgrafschast im oberen Elsaß und im Zürichgau, Rudolf dazu die Grafschaftim Aargau und die Kiburgischen Güter erworben.
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