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1. Wirtschaftsgeographischer Überblick über die außerdeutschen Staaten Europas und die übrigen Erdteile - S. 38

1911 - München : Oldenbourg
38 Europa. Das 3uralan5. Der wasserdurchlässige Kalkboden beeinflußt — wie im Schwäbischen und Fränkischen Jura — die Ackerwirtschaft ungünstig. Diebevölkerung wurde dadurch zur Industrie gedrängt. So hat sich aus den unfruchtbaren Plateaus des Westens das Hausgewerbe entwickelt, das hier namentlich die Form der Uhrmach er ei angenommen und Weltruhm erlangt hat. Zwei der Uhr- macherorte, La Chaux de Fonds (41000 Einw.) und Locle sind zu größeren Städten herangewachsen. Sonstige Hauptstätten der schweizerischen Uhrenindustrie sind Neuen bürg am See gl. N. und Genf am Austritt der Rhone aus dem Genfer See, 120000 Einw., zugleich der geistige Mittelpunkt der Französischen Schweiz. — An den sonnigen Südosthängen der Juraseen blüht der Weinbau, besonders im Kanton Waadt. 2. Die Hlachschweiz oder das schweizerische Mittelland. Bodenwirtschast. Die durchaus fruchtbare und vergleichsweise niedrig ge- legene Flachschweiz (Bodensee 390 m, Genfer See 370 m, Basel 250 m) ermöglicht Acker-, Wein- und Obstbau, ja die Kantone Thurgau, Zürich und St. Gallen gleichen förmlichen Obstgärten; Wein wird insbesondere am Boden-, Züricher und Genser See gebaut. Auch die Wieseu kultur nimmt im Schweize- rischen Vorland weite Flächen ein und die damit verbundene Rinderzucht und Milchwirtschast, besonders im Emmen- und Simmental, war lange Zeit Vorbild- lich für die deutsche Alpenwirtschaft. Die Getreideproduktion der Schweiz deckt freilich den Bedarf nicht; Brotfrüchte bilden daher ihren Haupteinfuhrartikel. Das Schweizerische Alpenvorland gilt mit Recht als Musterland der Rinderzucht und Milchwirtschaft, dann des Obstbans. Handels- und Gewerbetätigkeit. Schon seit alter Zeit zeichneten sich die alemannischen Stämme durch rege Gewerbetätigkeit und kaufmännisches Wesen aus. Neben den Augsburger und Ulmer Kaufleuten zogen im Mittelalter auch die Züricher und Baseler durch einen großen Teil von Europa und der rührige Schweizer der Gegenwart hat mit Hilfe der reichen Wasserkräfte seines Landes trotz der Entfernung vom Meere und des Mangels an eigenen Kohlenfeldern eine hochentwickelte Industrie geschaffen- So blüht im Kanton Basel die Seiden- Weberei, im Kanton Zürich die Seiden-, Baumwoll- und Maschinen- industrie, in verschiedenen Kantonen die Schoko lad e-Jndnstrie. Die Flachschweiz ist eine der Hauptwerkstätten der europäischen Großindustrie. Verkehr. Der Verkehr in der Flachschweiz ist sowohl in der Längs- wie in der Querrichtung recht lebhaft und insbesondere in nenester Zeit hat sie ein Ziemlich dichtes Eisenbahnnetz erhalten. Eine große Längsbahn läuft von Genf über Lausaune, Bern, Luzern und Zürich zum Bodensee und zur Arlbergbahn. Die Ouerliuien sind solgende: 1. Die Bahn V a l l o r b e — L a u s a n n e; sie sührt von Dijon in Burgund durch den Jura ins obere Rhonetal und durch die Simplonbahn nach dem Langensee. Sie verbindet dadurch Frankreich einerseits und die Westschweiz und Oberitalien anderseits.

2. Wirtschaftsgeographischer Überblick über die außerdeutschen Staaten Europas und die übrigen Erdteile - S. 40

1911 - München : Oldenbourg
40 Europa. industrieller Bevölkerung. Hauptstadt des Kantons St. Gallen ist St. Gallen, 50000 (Sinti).; ein uralter Sitz deutscher Kultur; heute hat es namentlich Bedeutung als Mittelpunkt der Baumwollindustrie. In der Umgebung der Stadt wie auch in Appenzell wird besonders Stickerei getrieben. B. In der Südhälste der Schweizer Alpen: In den Walliser Alpen: Zermatt mit seinem wundervollen Halbkreis von Schneebergen; es ist einer der besuchtesten Orte der Schweizer Alpen. Im Rhonetal Brig; von hier zweigt die Simplonstraße ab zum Langensee; für den Großverkehr dient jetzt die Simplon- bahn. — In dem von den Tessiner Alpen erfüllten Kanton Tessin herrscht namentlich an den Seen starker Fremdenverkehr, so in Loearno am Lago Maggiore und in Lugano am Luganer See. — Tie Siedelnng in den R h ä t i s ch e n oder G r a u- bündner Alpen gliedert sich nach Talschasten. Am Nordrande liegt das breite Rhein- tal und hier die einzige Stadt des ganzen Gebietes, (5hur, wegen seiner bevorzugten Verkehrslage am Knie des Rheins und am Ausgange der wichtigsten Alpenpässe die Hauptstadt Graubündens. — Die größte Talschast bildet das Eng ad in, die höchste angebaute Gegend Europas. Eine Hauptqnelle des Wohlstands ist der Fremdenverkehr geworden. Seine Mittelpunkte sind im Oberengadin St. Moritz, Samaden und das der großartigen Gletscherwelt zunächst gelegene Pontresina; int Unterengadin die Badeorte Schuls und Tarasp. — Als Heilstätte für Lungenkranke ist Davos berühmt geworden. Der Handel der Schweiz. Die hochentwickelte Industrie der Schweiz ruft einen sehr regen Handel hervor, teils im Innern des Landes, teils mit dem Anstand. Er wird dnrch vorzügliche Straßen, ein ausgezeichnet geleitetes Postwesen und ein ziemlich dichtes Eisenbahnnetz unterstützt. Mit Belgien, den Niederlanden, England und Deutsch- land steht die Schweiz in der vordersten Reihe der Handelsstaaten und ihr Handel ist in der Tat ein Welthandel. Ihre Lage an internationalen Handelswegen, ihre Zngänglichkeit von 2 Meeren her, ihre neutrale Stellung und ihre ruhige geschichtliche Entwicklung in Mitte der Großmächte sind die Hauptursachen hiervon. Die Haupt- aussuhrartikel sind Fabrikate, besonders Baumwoll- und Seidenwaren, Stickereien und Uhren, dann auch Schokolade und Milchprodukte. Den Hauptanteil an der Einfuhr haben Rohstoffe und Lebensmittel. Durch sein reges Handels- und Verkehrsleben, feine mustergültige Landwirtschaft, feine schwungvoll betriebene Industrie, endlich als Sit; einer hochentwickelten freien Volksbildung zählt die Schweiz zu den hervorragendsten Kulturländern Europas. Beziehnngen der Schweiz zu Deutschland. Die Schweizer Grenze ist gegen Teutschland hin offen; Rhein und Bodensee, natürliche Bindeglieder zwischen der Schweiz und Deutschland, begünstigen den Verkehr nach unserem Vaterlande in hohem Maße. Mit Österreich bildet die Schweiz das wichtigste Durchgangsland des deutsch- mittelmeerischen Verkehrs. Gleich den Niederlanden ist die helvetische Republik ein aus nur deutschen Verhältnissen herausgewachsener Staat. Deutsch ist die weitaus vor- herrschende Sprache, deutsch ist der Geist der schweizerischen Verfassung und wie der Ursprung der Schweiz, so liegt auch ihr politischer Mittelpunkt (Bern) auf deutschem Boden. Noch bis 1648 war die Schweiz ein Bestandteil des alten Deutschen Reiches. Kesamtüöerötick üöer die wirtschaftlichen Verhältnisse Kuropas. Die wirtschaftliche Entwicklung Europas in neuester Zeit. Sie ist namentlich dadurch gekennzeichnet, daß neben der landwirtschaftlichen Roh- Produktion auch Handel und Industrie immer größere Bedeutung gewonnen

3. Wirtschaftsgeographischer Überblick über die außerdeutschen Staaten Europas und die übrigen Erdteile - S. 37

1911 - München : Oldenbourg
Die Republik Schweiz. 37 an 12 Mill. Deutsche, also fast ein Viertel seiner Bevölkerung. Die Zahl derer aber, welche deutsch sprechen und deutsche Bildung in sich aufnehmen, stellt sich noch weit höher; man spricht deutsch bis an die Donaumündungen. Dazu ist Osterreich-Ungarn bis auf den heutigen Tag ein Land deutscher Herrscher, deutschen Heeres, deutscher Art iu Verwaltung, Handel und Wandel. Endlich sind Deutschland und Osterreich-Ungarn durch politische Bertrage eng verknüpft. Die Schweizer Eidgenossenschaft. 41000 q km, 3,7 Mill. Einw., aus 1 qkm 90. Nachteile und Vorzüge ihrer geographischen Lage. Die Schweiz liegt fernab von den Meeren Europas und kein schiffbarer Flnß verknüpft sie mit dem Ozean; sie ist ein reiner Binnenstaat. Überdies wird sie nach drei Seiten von meist schwer überschreitbaren Ge- birgen umschlossen: im S. und O. von den Alpen, im 28. vom Schweizer Jura. Nur die Grenze gegen Deutschland ist offen. Der Binnencharakter des Landes wird durch die ausgedehnten Gebirgsgrenzen noch wesentlich verschärft. Diese Schattenseiten der Binnenlage werden indes aufgewogen durch die Gunst der politischen Grenzlage. Vier Großmächte: Deutschland, Frankreich, Italien und Osterreich sind seine Nachbarn und unter diesen zählen die beiden erstgenannten Staaten zu den erzeugnisreichsten und verbrauchsfähigsten Ländern Europas. Dazu kommt der Vorteil der Lage an den wuchtigsten Paß- straßen, die von Mittel- und Westeuropa nach Südeuropa führen. Diese Um- stände machen die Schweiz zu einem der wichtigsten Dnrchgangsländer des enro- päischen Binnenverkehrs. Bodennatnr der Schweiz. Reichlich B/5 des Landes nehmen die Alpen ein, so daß die Schweiz als Alpen land schlechthin erscheint. Die übrigen 2/5 der Laudfläche entfallen aus die Schweizer Hochebene und das Juragebirge. Auch der Jura bereitet dem Verkehr bedeutende Hindernisse, wenn auch nicht in dem hohen Grade wie die Alpen und sein wasserarmer Kalkboden erschwert den Ackerbau. Wie in Holland so setzt auch in der Schweiz die Natnr der wirt- schastlichen Betätigung große Hindernisse entgegen. Wenn trotzdem die Schweiz eines der betriebsamsten und relativ wohlhabendsten Länder Europas genannt werden dars, so offenbart sich hierin — ebenfalls wie in Holland — die ungewöhnliche Energie, Unternehmungslust und Ausdauer der Bevölkerung. Bevölkerung. Der Charakter der Schweiz als Zwischen- und Vermitt- lungsland zeigt sich auch in der Bevölkerungsmischung. Von den 3,7 Mill. Einw. der Schweiz sprechen fast % Deutsch; die Westschweiz gehört zum französischen, der Kanton Tessin zum italienischen Sprachgebiet. In Granbünden spricht etwa ]/3 der Bevölkerung das Räto-Romanifche. — In der Schweiz weilen auch sehr viele Ausländer. Die Umgrenzung des Landes von vielen Staaten und die den Fremden günstigen Gesetze sind hiervon die Ursache. Es lassen sich in der Schweiz drei Hauptnaturgebiete unterscheiden: 1. Das Juraland, 2. die Flachschweiz oder das Schweizerische Mittelland, 3. die Hochschweiz.

4. Länderkunde von Mitteleuropa - S. 81

1911 - München : Oldenbourg
Schweiz. 81 Säntis. 2500 m. (Viad) etncc Pholographle vcr Photoglob-Eo., Zürich.) Landschaft der Vorschweiz. D i e Stadt Appenzell (781 m) und deren Umgebung. Die Vorschweiz hat hügeligen Boden und vielfach Einzelsiedelung wie die deutschen Alpen. Die Höhen schmücken grüne Matten mit Waldstreifen wie im Allgäu. Im Hintergrunde ragt der Säntis auf, das Wahrzeichen der Vorschweiz. westlich bis Basel, wo auch sein Oberlauf eudigt. Der Hauptzufluß des Rheins, die Aare, entspringt auf dem Finsteraarhorn, durchströmt den Brienzer und Thuner See, zieht dann nordwestlich zum Jura, eilt aber alsbald, durch dieses Gebirge abgelenkt, nördlich dem Rheine zu. Rechts empfängt sie vor der Vereinigung mit dem Rheine Reuß und Limmat. Die Reuß hat ihren Ur- sprung aus dem St. Gotthard und ergießt sich in den schönen Vi er Wald- statt er See. Die Limmat ist der Abfluß des Züricher Sees. Das reich entwickelte Flußnetz der Vorschweiz gehört fast ganz dem Rheingebiete an. Erwerbsquellen. Die reiche Bewässerung, die tiefe Lage (Basel 250m) und der fruchtbare Boden (große Moor- und Heidegebiete fehlen) ermöglichen in der Flachschweiz Ackerbau, Wein- und Obstbau. Indes deckt die Getreide- erzeugung bei weitem nicht den Bedarf der Schweiz. Brotfrüchte bilden daher ihren Haupteinfuhrartikel. Große Flächen nimmt auch die Wiesenkultur ein, mit der starke Viehzucht verbunden ist. Der Ernährung der ziemlich dichten Be> völkerung dient außerdem noch eine sehr lebhafte Gewerbetätigkeit, der namentlich die reichen Wasserkräfte trefflich zustatten kommen. Im Kanton Basel z. B. blüht die Seidenweberei, im Kanton Zürich die Seiden-, Baumwollen- und Maschinenindustrie, in St. Gallen und Appenzell die Feinstickerei. Auch die Schokolade-Jndustrie ist sehr bedeutend. Die Flachschweiz erfreut sich somit günstiger natürlicher und wirtschaftlicher Verhältnisse. Q j-Eckert-m^ jr intcrr.dt'ori; •> Scflüiducf " ";r;- :i>ng :y Schulöochdtoliothak

5. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 167

1891 - Dresden : Höckner
— 167 — V. Periode. Die Auflösung des deutsch-römischen Reiches und die Ausbildung nationaler Staaten: Erschütterung der päpstlichen Herrschaft. 1273 — 1492 (1517). I. Abschnitt. Hie Ausbildung des Landesfürstentums und der städtischen Wacht 1273-1389 (1400). 1. Rudolf von Habsburg und die Begründung der habsburgischen Hausmacht 1273-1291. 1. Nach dem Tode Richards von Cornwallis (1272) verlangten nicht die Fürsten, sondern die freien Herren und die Slädte des Südens, die mit dem Zerfalle der Reichsgewalt ihren Halt verloren hatten, und vor allen der Papst Gregor X., der von der wachsenden Übermacht der Anjous und Frankreichs bedroht war, nach der Wiederherstellung des deutschen Königtums. So kam es unter dem Einfluß des Mainzer Erzbischofs Werner von Eppenstein und nach dem Vorschlag des Burggrafen von Nürnberg, Friedrichs Iii. von Hohenzollern, 1273 zur Wahl 1273 des Grafen Rudolf von Habsburg („Willebriefe" der Kurfürsten, habsburgische Heiraten)'). 2. Rudolf von Habsburg (1273—1291), ein praktischer, nüchterner Mann in reifen Jahren (geb. 1218), ohne feine Bildung, verschlagen und tapfer im Kriege, von kaufmännischer Sparsamkeit und bürgerlicher Schlichtheit, verzichtete durchaus auf ein Eingreifen in die italienischen Angelegenheiten (Willfährigkeit gegenüber den Ansprüchen der Kurie) und beschränkte sich von Anfang an darauf, den Rest der Güter und Rechte des Reiches zusammenzufassen, eine leidliche Ordnung herzustellen, vor allem aber eine starke Hausmacht zu gründen als einzige zuverlässige Stütze für das Königtum inmitten der endlosen Ständekämpfe. *) Die Habsburger stammten aus dem Aargau und hatten zu ihren bescheidenen Slammgütern an der unteren Aar und Reuß die Landgrafschast im oberen Elsaß und im Zürichgau, Rudolf dazu die Grafschaftim Aargau und die Kiburgischen Güter erworben.

6. Erdkunde - S. 102

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 102 — die Erzeugnisse des eigenen Gewerbefleißes überwiegend ausgeführt werden, müssen Lebensmittel (Getreide) und die Rohstoffe der Industrie eingeführt werden. Durch die Gotthardbahn ist die Schweiz nunmehr die Vermittlerin des Handels zwischen Deutschland, Italien und dem Oriente geworden. Schöne Heerstraßen und ein reiches Netz von Eisenbahnen durchziehen das Land, kühn die vielen Hinder- nisse des gebirgigen Bodens überwindend. V. a) Die Schweiz zählt bei einem Flächeninhalte von 41000 qkm über 3 Mill. Eiuwohner; somit treffen auf 1 qkm durch- schnittlich 75 Menschen. Naturgemäß siud die Hochalpengebiete sehr dünn bevölkert; die Jndustriebezirke dagegen gehören zu den stärkst- bewohnten Gegenden Europas. b) Der Abstammung nach zeigt die Bevölkerung große Ver- schiedenheit; doch überwiegen die Deutschen, welche den Norden, Osten und die Mitte des Landes bewohnen, weit an Zahl, indem sie mehr als 7/io aller Einwohner ausmachen. Über 2/10 sind französisch (im Westen). Der Rest verteilt sich auf die Italiener (im Süden) und etwa 40 000 Rätoromanen (im Kauton Grau- bünden). c) Der Religion nach sind fast 3/5 der Schweizer prote- stantisch, über 2/ö katholisch. Während das Alpenland vorzugsweise katholisch blieb, verbreitete sich die Reformation besonders auf der Ebene und im Jura. ä) Für geistige Bildung ist in der Schweiz durch zahl- reiche Volks- und viele Mittelschulen trefflich gesorgt. An Hoch- schulen besitzt das Land sechs Universitäten und eine technische Hochschule. e) Die Schweiz ist eiu Bundesstaat — die „Schweize- rische Eidgenossenschaft" — von 22, richtiger 25 Kan- tonen, da Basel, Appenzell und Unterwalden je zwei Halbkantone bilden. Jeder Kanton hat seine eigene Verfassung. Die gemein- samen Angelegenheiten werden durch die Bundesversammlung und den Bundesrat besorgt. Die Bundesversammlung, welche ans dem National rat (den Vertretern des Volkes) und dem Stände-

7. Geschichtstabellen - S. 39

1876 - Mainz : Kunze
39 1278 Ottokars von Böhmen Niederlage und Tod auf dem Marchfelde. 1282 Belehnung der Söhne Rudolfs Albrecht und Rudolf mit Ottokars Ländern Oesterreich, Steiermark, Krain: Gründung der Macht des Hauses Habsburg. 1291 Ursprung der schweizerischen Eidgenossenschaft von Uri, Schwyz und Unterwalden. 1292—1298 Adolf, Graf von Nassau. Er versucht die Erwerbung Meissens und Thüringens von Albrecht dem Unartigen. 1298 Adolfs Absetzung, Niederlage und Tod bei Göll- heim. 1298—1308 Albrecht I. von Oesterreich. 1304—1377 Babylonisches Exil der Kirche. (Verlegung des päpstlichen Stuhles nach Avignon 1309). Ende der Weltherrschaft der Hierarchie. 1308 Albrecht wird von seinem Neffen Johann Parri- cida ermordet. 1308—1313 Heinrich Vh., Graf von Lützelburg. 1310 Erschafft durch die Erwerbung Böhmens den Lützelburgern eine Hausmacht. 1310—1313 Heinrichs Römerzug (Dante Alighieri) und Kaiserkrönung. 1314—1347 Ludwig der Baier und 1314—1330 Friedrich der Schöne van O ester reich. 1315—1325 Deutscher Bürgerkrieg. 1315 Die Schweizer siegen über den Herzog Leopold von Oesterreich, Friedrichs Bruder, am Morgarten ; 1316 sie erneuern den ewigen Bund zu Brunnen. 1319 Waldemar der Grosse stirbt. 1320 Die Ascanier i n B r an d e nb urg sterben aus. 1322 Ludwigs Sieg über Friedrich von Oesterreich bei Mühldorf. 1323 Beginn des Streites Ludwigs mit dem Papste. 1324—1373 Die Wittelsbacher in Brandenburg. 1325 Trausnitzer Vertrag.

8. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 37

1874 - Mainz : Kunze
- 37 — 10,000 wechselnd, in der flachen Schweiz meist reformiert, in den Alpen vorzugsweise katholisch (die katholischen Urkan- tone*), wie Tyrol tapfer in der Abwehr alles dessen, was den alten Gerechtsamen, den alten Sitten, dem alten Glauben Gefahr zu drohen scheint). Auch die Lebensweise voller Gegensätze: auf Ackerbau und Viehzucht begründete Wohlhabenheit im niedri- geren Lande, Hand in Hand mit der von Italien eingeführten Seiden- (später auch Baumwollen-) Industrie, von deren Mittel- Punkt Zürich sie sich über die Ostschweiz verbreitet hat, während Basel, an der Schwelle des großen Handelshauses, den Verkehr nach N. und W. vermittelt. Genf, Vermittlerin der Uhren- industrie im ärmeren Juralande. Auch die Alpenwirtschaft zum Theil industriell betrieben. Mangel an Bergwerken. Die seit Gründung der Eidgenossenschaft entbundene Kraft der Schweizer nach Befestigung der politischen Selbständigkeit lange Zeit im Kriegshandwerke verwerthet (Miethstruppen; Reislaufen); jetzt friedlicher Erwerb theils im Auslande, theils durch das eiuwan- dernde Ausland. (Touristenzüge; wandernde Kolonieen beson- ders am Genfer^**), im Berner Oberlande, um den Vierwald- stätter See, in Graubünden.) Das innere Gebirgsland erst seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts bekannter. Die alten gefürchteten Verkehrswege zwischen Italien und der Schweiz***),'selbst von den Cimbern umgangen, seit Bonapartes Herrschaft in Kunststraßen umge- wandelt. Der alte Paß vom Knie der Rhone bei Martinach über den großen St. Bernhard (7600') nach Aosta (zur Heerstraße des kleinen St. Bernhard im Thale der Dora Baltea) nur als Saumpfad tauglich, weiter oberhalb durch die kunst> volle, niedrigere Simplonstraße ersetzt. Seitdem ein großes Straßennetz auch durch die mittlere und östliche Schweiz nach der Lombardei (Mailand). Hier die wichtigsten Passagen 1) die *) Die um den Vierwaldstätter See und die obere Renß liegenden vier Waldkantone, Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern. Hier der Ansgaugspunkt der von kräftigen Bauern und Hirten gegründeten Eidgenossenschaft; an ihren Eingangsthälern Moorgarten, Näfels, Sempach; an derzüri- cher Straße: Cappel, **) Der internationale Genfersee im Gegensatze gegen den alemannischen Bodensee nach Lage, Umgebung und Verkehr. ***) Unter diesen wurde der Gotthardspaß von Snwarow und zwar von der steilen italischen Seite überstiegen: der kühnste Alpenübergang seit Han- nibals Zeit.

9. Europa und Deutschland - S. 41

1902 - München : Oldenbourg
Die Vorschweiz. 41 Z>ie Worschweiz. Die /ttemannen. Bodenwirtschaft. Die durchaus fruchtbare und vergleichsweise niedrig gelegene Vorschweiz (Bodensee 390 m, Genfersee 370 m, Basel 250 m) ermöglicht Acker-, Wein- und Obstbau, ja die Kautone Thurgau, Zürich und St. Gallen gleichen förmlichen Obstgärten; Wein wird insbesondere am Boden-, Züricher- und Genfersee gebaut. Auch die Wiesenkultur nimmt im schweizerischen Vorland weite Flächen ein, und die damit verbundene Rinder- zncht und Milchwirtschaft, besonders im Emmen- und Simmental, war lange Zeit vorbildlich für die deutsche Alpenwirtschaft. Die Getreideproduktion der Schweiz deckt den Bedarf nicht; Brotfrüchte bilden daher ihren Haupteinfuhr- artlkel. Gewerbetätigkeit. Schon seit alter Zeit zeichneten sich die alemannischen Stämme durch rege Gewerbetätigkeit und kaufmännifches Wesen aus. Neben den Augsburger und Ulmer Kaufleuten zogen im Mittelalter anch die Züricher und Baseler durch einen großen Teil von Europa, und der rührige Schweizer der Gegenwart hat mit Hilfe der reichen Wasserkräfte seines Landes eine hochentwickelte Industrie geschaffen. So blüht im Kanton Basel die Seidenweberei, im Kanton Zürich die Seiden-, Banmwoll- und Maschinenindustrie, in St. Gallen und Appenzell die Feinstickerei und in den Jurakantonen die Uhrenfabrikation. Geistige Kultur. Die geographische Lage der Schweiz zwischen Dentsch- land, Frankreich und Italien begünstigt offenbar in hohem Maße anch die Entfaltung der geistigen Kultur; denn groß ist die Zahl der Schweizer, die in der Geschichte der deutschen Wissenschaften und Künste eine hervorragende Rolle spielen. Von den Reformatoren ihres kirchlichen Lebens abgesehen, gilt Pestalozzi als der Vater des gesamten modernen Erziehnngs- und Unterrichtswesens; die Kunstkritiker Bodmer und Breitinger halfen die Blüte der deutscheu Literatur im 18. Jahrhundert vorbereiten, Hallers Alpen und Geßners Idyllen bezeichnen einen Wendepunkt in der Dichtung ihrer Zeit und in dem Dichter Gottfried Keller wie in dem Maler Ar- nold Böcklin bewundern wir vollendete Meister moderner Dichtnna und Künste Pie Schwäbisch-Wayerische Kochffäche (Schwaben, chberbayeru und Niederbayern) und das Stufentand der Wab, die Hberpfalz. Die Schwaben und Bayern. Geographische Selbständigkeit des Gebietes. Diese Gebiete sind ein selbständiges Glied im Vorgelände der Alpen und insbesondere auch in der Bodengestaltung des Deutschen Reiches. Dieses bekundet sich nicht bloß in

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 356

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
356 Die mittlere Zeit. i^der andern Gesellschaft sondern welches auszuüben sie kraft des Wortes Christi bevollmächtigt ist, da diejenigen, welche die Kirche nicht hören skrtj* «f” Sünder zu betrachten sind (Matth. 18, 17)' öamit ist zugleich auch den übrigen Katholiken unter Strafe des Bannes Si r!'«? r " ^kommunizierten Gemeinschaft zu pflegen. Daß der Papst Ungehorsame, seien es Hohe oder Niedere, mit dem Bauue be- 2r11 S9erabre sut befugt, als der Kaiser befugt V f J Reichs acht auszusprechen, wodurch der Geächtete rechts-3"> 'Kittelatter war übrigens mit dem Banne zugleich verkuupft, wie dies Friedrich Ii. noch selbst bestätigte, so da,; ein gebannter Kaiser keinen Gehorsam verlangen konnte Das Interdikt (Untersagung) hatte zur Folge, daß in dem wx |attre ,.m Gottesdienst gehalten und mit Ausnahme der Xt !Is /■ ru.fe r!ejne Sakramente gespendet, auch keine Glocken ge-ll11^ ^rne sererlrchen Begräbnisse abgehalten wurden. 8 132. Die schweizerische Eidgeuolsenschaft. 364) Neben den weitläufigen Besitzungen der Zährinaer in der Schweiz hatten mehrere Landschaften sich die Unabhängigkeit bewahrt und waren stolz darauf, freie Männer und niemanden nlvemjvctcse unterworfen zu fein. Das waren die alten Waldstetten Schwyz, Uri und Unterwalden. Nach dem Aus-J en der Zähringer kamen die meisten Herrschaften an die Habs-bllrger, und llnterwalden wählte sich den Grafen Rudolf von Habsburg zum L>chirmvogt, ließ sich von ihm aber einen Frei-lnief ausstellen, in dem seine Unabhängigkeit anerkannt war. Es hatten aber die Grafen von Habsburg im Laufe der Zeit auch m diesen Landschaften sich Grund und Boden erworben und sandten Vögte dorthin, um die Gerichtsbarkeit zu üben. Diese versuchten ihre Befugnisse auch auf die reichsunmittelbaren Grnnd-ei^,l1jumer auszudehnen, was die drei Waldstätten mit Besorgnis E. erfüllte, so daß sie schon im Jahre 1291 die uralte Eidgenossenschaft, dnrch die sie sich gegenseitig verbunden hatten, wieder erneuerten. ^ Adolf von Nassan hatte die Freiheiten abermals ausdrücklich bestätigt. Da aber den Habsbnrgern viel daran lag, tit der Schweiz zusammenhängende Besitzungen zu erwerben, so unterließ Albrecht I. diese Bestätigung und trug den Eidgenossen an, sich von dem Schutze des Reiches hinweg und unter den Schutz des Hauses Habsburg zu stellen. Als die Eidgenossen sich dessen weigerten, sandte^ er zwar Reichsvögte, um den Blnt-Zu hegen; allein diese Reichsvögte behandelten die Freien als österreichische Unterthanen und qnälten sie auf mancherlei Art. 365) Drei Jahre ertrugen die Waldstätten diese Unbilden, ms aber die Vögte sich immer mehr Gewaltthätigkeiten erlaubten,
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