1. Persönlichkeit.
63
Die Dekoration des Treppenhauses sollte in großen Wandgemälden zeigen, was im innern Bau enthalten sei. Die Ausführung dieser Gemälde wurde dem Maler Kaulbach übertragen, der, ein Schüler von Cornelius in München, damals in der Blüte der Jahre und auf der Höhe des Schaffens stand. Der König und der Maler entwarfen gemeinschaftlich den Plan einer Weltgeschichte in Bildern.
Das erste Bild ist betitelt: Der Babelturm. Es enthält die charakterisierenden Momente der morgenländischen Geschichte, die Sprach- und Völkertrennung. Das zweite Bild heißt: Homer und die Griechen. Es stellt den Höhepunkt griechischer Kunst und Kulturgeschichte dar. Das dritte Bild zeigt die Zerstörung Jerusalems, den Höhepunkt der römischen Geschichte, den Fall Jerusalems und die Anfänge der christlichen Kirche. Das vierte Bild stellt die berühmte Hunnenschlacht dar, aus der die Römer zwar noch siegreich, aber nicht mehr durch eigne Kraft hervorgehen; denn Aetius stützt sich auf zwei Germanenjünglinge, wodurch angedeutet werden soll, daß die Zukunft des abendländischen Reiches bei den Germanen liegt. Das fünfte Bild heißt: Die Kreuzfahrer. Der ganze Inhalt der mittelalterlichen Geschichte, Glaubenstreue, Tapferkeit, Ritterlichkeit, Begeisterung für die höchsten Ideale der Menschheit sind auf diesem Bilde veranschaulicht. Das Schlußbild enthält das Zeitalter der Reformation. Alle Vertreter jenes Zeitalters, die Vertreter der Reformation, der Wissenschaft, der Kunst, der Entdeckungen sind dargestellt. Im Mittelpunkte auf erhöhter Stufe steht Martin Luther, der die Bibel hoch emporhält. Ihm gegenüber befindet sich eine Friedensgruppe: Eberhard von der Tann, Philipp Melanchthon als Vertreter der neuen Lehre reichen ihre Hände dem Reichskanzler Ulrich Zasius, dem Vertreter der katholischen Lehre, alle drei Männer, die der Wiedervereinigung der getrennten Kirchen ihr Lebenswerk gewidmet haben. Melanchthons letztes Wort war: „Einigkeit der Kirchen". Die Friedensgruppe bedeutet, daß der König eine Verletzung seiner katholischen Untertanen durch das Bild nicht wollte.
Damit schließt die Bilderreihe. Wenn auch der Raum für ein siebentes Bild sich hätte schaffen lassen, so fehlte damals der Stoff zu einem gleichwertigen Gemälde.
Christian Rauch vollendete im Auftrage des Königs das Denkmal Friedrichs des Großen, schuf das Grabdenkmal Friedrich Wilhelms Hl., die Erzbilder A orks und Gneisen aus, die Standbilder Kants in Königsberg und Thaers in Berlin. Die Berliner Bürgerschaft ließ durch Rauchs Schüler Drake das Denkmal Friedrich Wilhelms Iii. im Tiergarten errichten.
Die Dichter Emanuel Geibel, Ferdinand Freiligrath u. a. erhielten vom Könige Jahresgehälter, um sich ungestört der Dichtkunst widmen zu können; Freiligrath verzichtete allerdings darauf, da er sich den Demokraten anschloß.
Friedrich der Große hatte den Orden Pour le m6rite für verdiente Kriegshelden gestiftet, Friedrich Wilhelm Iv. fügte eine Ordensauszeichnung für die Helden der geistigen Arbeit hinzu. Seine schwungvolle Beredsamkeit riß die Zuhörer hin. Bei der Huldigung der preußischen Stände in Königsberg, die im ersten Jahre seiner Regierung stattfand, rief er den Segen Gottes herab auf das preußische Vaterland, „mannig-, faltig und doch eins, wie das edle Erz, das, aus vielen Metallen
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Extrahierte Personennamen: Kaulbach Cornelius Martin_Luther Eberhard Philipp_Melanchthon Philipp Ulrich_Zasius Christian_Rauch Friedrichs Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Schüler_Drake Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Emanuel_Geibel Ferdinand_Freiligrath Ferdinand Friedrich_der_Große Friedrich Friedrich_Wilhelm_Iv Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Babelturm Jerusalems Jerusalems Melanchthons Königsberg Berlin Königsberg
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Extrahierte Personennamen: Dahmen Alexanders Kefl Paul_Gockisch Kefl Kell Karl_Ihnrquart Karl
Extrahierte Ortsnamen: Christentums Französischen_Staatsumwälzung Westeuropa Deutschland Europa
Christensen, Lehrbuch der Geschichte
bersicht der Neubearbeitung
Vorstufe in 2 Teilen bearbeitet von Wagner-Lampe:
1. Teil: Lehrstoff der Vii. Klasse. Sagen der Griechen und Rmer. Deutsche
Sagen. Mit zahlreichen Bildern. Im Druck.
2. Teil: Lehrstoff der Vi. Klasse. Lebensbilder aus der deutschen Geschichte.
Mit zahlreichen Bildern. Im Druck.
l-Keft: Lehrstoff der V. Klasse. Griechische Geschichte bis zum Tode Alexanders des Groben. Romische Geschichte bis zum Siege des Christentums. Mit einem Anhang von 39 Bildern und 4 Karten in Farbendruck. 1909. 64 und 24 Seiten.
Steif geheftet Mk. 1.
2. Kefl: Lehrstoff der Iv. Klaffe. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters. Mit 7 Karten im Text, einem Anhang von 57 Bildern und 4 Karten in Farbendruck. 1909. 80 und 28 Seiten. Steif geheftet Mk. 1.30.
3. fieff: Lehrstoff der Iii. Klaffe. Erste und zweite Periode der Neuzeit. Die Zeit der Rehgtonskmpfe und die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. Branden-burgisch-Preuische Geschichte. Mit 6 Karten im Text, einem Anhang von 39 Bildern und 2 Karten in Farbenbruck. 1909. 88 und 20 Seiten.
Ausgabe A: Fr evangelische Schulen. \ Steif geh.
Ausgabe B: Fr konfessionell gemischte Schulen. / Mk. 1.3o!
4. fiesf: Lehrstoff der Ii. Klasse. Die Franzsische Revolution. Die Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Mit 5 Karten im Text, einem Anhang von 31 Bildern und 4 Karten tn Farbendruck. 1509. 84 und 16 Seiten.
Steif geheftet M. 1.40.
5. Kefl: Lehrstoff der I. Klaffe. Ausgewhlte Abschnitte der Geschichte in ausfhrlicher Darstellung. In Vorbereitung.
E. von Seydlih, Geographie
Ausgabe E fr here Mdchenschulen
Neubearbeitung in 7 Kesten von Direktor Paul Gockisch
Mit etwa 400 Bildern, teilweise farbigen Karten und Figuren sowie der 30 Farbentafeln.
1. Kesl: Lehrstoff der Vii. Klasse. Wiederholung und Erweiterung der in der Keimat-
kunde gewonnenen geographischen Grundbegriffe und ihre Darstellung auf Globus u. Karte. bersicht der die fnf Erdteile u. die Weltmeere. 1909. Steif geh.ai. .75.
2. Kefk: Lehrstoff der Vi. Klaffe. Lnderkunde von Mittel- und Westeuropa unter besonderer Bercksichtigung von Deutschland. 1909. Steif geheftet Mk. 1..
3. Keft: Lehrstoff der V. Klaffe. Lnderkunde von Nord-. Ost- und Sdeuropa. 1909.
Steif geheftet Mk. .75.
4. Kefl: Lohrstoff der Iv. und zum Teil der V. Klaffe. Die auereuropischen Erdteile. 1909. Steif geheftet Mk. 1..
5. Kest: Lehrstoff der Iii. Klaffe. Europa ohne das Deutsche Reich. Die koloniale
Stellung der europischen Mchte. 1909. Steif geheftet Mk. 1..
6. fief!: Lehrstoff der Ii. Klasse. Das Deutsche Reich. Wiederholung der auszer-europischen Erdteile. Verkehrs- und Kandelsgeographie. Mathematische Erdkunde Im Druck.
7. Keft: Allgemeine Erdkunde. Ausgewhlte Abschnitte der Lnderkunde in ausfhrlicher Darstellung. 1909. Steif geheftet Mk. 1.
Druck von Karl Marquar! in Leipzig
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132.
Rckblick.
75
Das schnste Feld weiblicher Ttigkeit, soweit sie nicht durch die Familie in Anspruch genommen ist, wird die Sorge fr die Armen und Kranken bleiben. Ihnen dient in Deutschland der Vaterlndische Frauen-verein ( 126, 6, a).
132. Rckblick.
1. Die Neuzeit. Deutlich unterscheidet sich das Leben der Neuzeit mit seinen mannigfaltigen Bestrebungen von dem der mittelalterlichen Menschen, deren Interessen und Gedanken von einem verhltnismig engen Horizont begrenzt waren. Mit einem allgemeinen Aufschwung der Bildung und des Vlkerverkehrs beginnt die erste Periode (von der Entdeckung Amerikas bis zum Westflischen Frieden); unter den wichtigen Fragen der Zeit aber stehen die kirchlichen allen brigen voran. Nach der traurigen Zeit des Dreiigjhrigen Krieges, der das deutsche Volk fr lange Zeit lhmte, erscheint die zweite Periode (bis zur Franzsischen Revolution) wie eine bergangszeit, wie eine Vorbereitung zu neuen, groen Aufgaben. In Deutschland verschiebt sich der Schwerpunkt vom Sden nach dem Norden. Gegen die zu sittenloser Willkrherrschaft entartete Frstengewalt in Frankreich emprt sich das im Volke lebende Be-wutsein der persnlichen Freiheit und Menschenwrde, und wie die erste, beginnt auch die dritte Periode der Neuzeit mit einer groen Umwlzung.
2. Das neunzehnte Jahrhundert. Das politische Leben des letzten Jahrhunderts wird beherrscht von dem Streben nach Freiheit und natio-naler Staatenbildung. Viele innere Kmpfe, viele heftige Kriege sind um diese beiden Gter gefhrt worden. In der Zeit von 1864 bis 1871 hat sich insbesondere das deutsche Volk nach langem, vergeb-lichem Sehnen ein nationales Reich erkmpft.
Auf wirtschaftlichem Gebiete hat keine frhere Periode eine hnliche Umwlzung zu verzeichnen wie die, die mit der allgemeineren Anwendung der Dampfmaschinen einsetzt und heute noch nicht abgeschlossen ist. Zwischen ihren Erscheinungen und der nationalen Staatenbildung besteht ein gewisser Gegensatz: diese trennt die Völker, Handel und Verkehr verbinden sie.
Uns Deutschen hat das neunzehnte Jahrhundert auer der Freiheit und dem einigen Reiche noch folgende Gaben gebracht:
1) Die Bevlkerungszahl hat sich in dem Gebiete des jetzigen Deutschen Reiches verdreifacht.
2) Der Wohlstand hat sich allgemein gehoben.
3) Wir sind wieder zu Macht und Ansehen gelangt.
Somit sind wir zu dem Schlu berechtigt, da uuserm Volke auch fr die Zukunft eine groe Aufgabe und eine wichtige Stelle unter den Vlkern der Erde bestimmt ist.17)
Der Herr hat Groes an uns getan:
Ehre sei Gott in der Hhe!"
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Amerikas Westflischen Franzsischen Deutschland Frankreich
Ii. Die Zeit der nationalen Staatenbildung.
121.
wie die Schriftsteller der Aufklrung" vor der Franzsischen Revolution ihre Pfeile gegen alles, was ihnen mifiel; manche gefielen sich darin, das Elend der Notleidenden in grellen Farben zu schildern und den Ha gegen die Besitzenden zu schren.
Der grte Dramatiker seiner Zeit war der Dithmarscher Hebbel, dessen Hauptwerke um die Mitte des Jahrhunderts erschienen.
Den Reigen der geschichtlichen Romane erffnete Scheffels Ekkehard".
Komponist und Dichter zugleich war R. Wagner aus Leipzig, der Schpfer des Musikdramas. (Die Bayreuther Festspiele.)
Unter den Malern ragte W. Kaulbach, ein Schler von Cornelius, hervor. Die Wandgemlde im Treppenhause des Neuen Museums in Berlin, die er im Auftrage Friedrich Wilhelms Iv. malte ( 119,3), stellen in bedeutsamen Ereignissen die Entwicklung des Menschengeschlechts dar. Fr A. Menzels Ttigkeit gaben Friedrich der Groe und seine Zeit die Hauptstoffe ab (vgl. Heft 3, Bild 39).
In der Bildhauerkunst machte sich Rietschel, Rauchs grter Schler, verdient durch das Doppelstandbild Goethes und Schillers in Weimar.
2. Die Kirche. Im kirchlichen Leben machte sich ebenfalls eine Auf-lehnung gegen die berlieferte Ordnung bemerkbar. Es traten Licht-freunde" auf und bildeten freie" Gemeinden. Von hnlicher Richtung waren die an vielen Orten auftauchenden deutsch-katholischen" Gemeinden Um so entschiedener aber beharrten die Anhnger des altert Kirchentums auf ihrem Standpunkt. Die Untersttzung der in der Zerstreuung lebenden Glaubensgenossen machte sich aus katholischer Seite der Bonifatius-verein, auf protestantischer der Gustav-Adolf-Verein zur Aufgabe.
3. Die Wissenschaften. Ein Zusammenhang mit den politischen Bestrebungen ist auch in der Geschichtsschreibung deutlich. Dahlmanns Geschichte der Englischen Revolution" und Geschichte der Franzsischen Revolution", wenige Jahre vor der Februarrevolution geschrieben, trugen das Ihrige dazu bei, die revolutionre Stimmung zu nhren.
Nach der Revolutionszeit schrieb G. Freytag, der auch als Dichter Hervorragendes leistete, seine anziehenden, auf grndlicher Forschung be-ruhenden Bilder aus der deutschen Vergangenheit".
Groe Fortschritte machten die Naturwissenschaften. Der Astronom Galle in Berlin entdeckte den Planeten Neptun, dessen Dasein vorher everrier in Paris durch Rechnung nachgewiesen hatte. Aus den Forschungen des Chemikers Liebig in Gieen zogen Landwirtschaft, In-dustrie und Gesundheitspflege den grten Nutzen.
4. Erfindungen. Die fortschreitende Erkenntnis zog eine Reihe wichtiger Erfindungen nach sich. Man lernte, nach der Erfindung des Franzosen Daguerre Lichtbilder auf Metall- und Glasplatten, spter
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Extrahierte Personennamen: Wagner W._Kaulbach Cornelius Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Friedrich_der_Groe Friedrich Dahlmanns Daguerre
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Berlin Doppelstandbild_Goethes Weimar Berlin Paris
122.
Auerdeutsche Ereignisse zur Zeit Napoleons Iii.
47
auch auf Papier festzuhalten; man lernte, metallische berzge auf galvanoplastischem Wege zu machen; man zndete seine llampe oder sein Talglicht nicht mehr mit einem umstndlichen Feuerzeug an, sondern mit einem Phosphorstreichhlzchen, und um 1850 kamen in Frankfurt a. M. die schwedischen" Zndhlzer auf (so genannt, weil sie anfangs Haupt-schlich von Schweden aus in den Handel gebracht wurden); der Schreiber nahm statt des bisherigen Gnsekiels die Stahlfeder" zur Hand und konnte die von Gabelsberger in Mnchen erfundene Stenographie er-lernen; die mhsamste Arbeit der Hausfrau wurde nach 1850 durch die von dem Amerikaner Howe erfundene Nhmaschine erleichtert.
5. Die Industrie. Dem Dampf und der Steinkohle, dem Zollverein und den Naturwissenschaften ist es zu danken, da zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. die Industrie einen erfreulichen Aufschwung nahm, be-sonders die Eisen- und die Textilindustrie. Die groen industriellen An-lagen in der Rheinprovinz und Westfalen, in Sachsen und Schlesien stammen zum weitaus grten Teil aus dieser Zeit.
Das Aufblhen der Groindustrie trug dazu bei, da sich die Bevlkerung der groen Städte nach und nach vernderte. Das Klein-brgertum der guten alten Zeit" (115, 1) nahm ab, und Arbeitermassen fllten zu bestimmten Tageszeiten die Straen.
6. Die Landwirtschaft. Obgleich die stdtische Bevlkerung nicht viel schneller wuchs als die lndliche, nahm doch der Prozentsatz derer, die von der Landwirtschaft lebten, bedeutend ab, weil sich das Gewerbe, namentlich das Kleingewerbe, auch auf dem Lande ausbreitete.
Durch die Vermehrung der Volkszahl und die Konkurrenz des Aus-landes sahen sich die Landwirte veranlat, den alten Schlendrian auf-zugeben, um hhere Ertrge zu erzielen. Sie schickten ihre Shne in landwirtschaftliche Schulen, sie bemhten sich, nach den Lehren Liebigs den Boden besser auszunutzen, und erkannten das Unvorteilhafte der noch vielfach blichen uralten Dreifelderwirtschaft".
122. Auerdeutsche Ereignisse zur Zeit Napoleons Iii.,
18521870.
1. Napoleons Vermhlung. Der Emporkmmling heiratete nicht in ein Frstengeschlecht hinein wie Napoleon I., sondern vermhlte sich mit der spanischen Donna Engenie von Montijo. Die junge, schne Kaiserin wurde die Herrscherin der Mode und des Luxus und hatte auch auf die Politik ihres Gemahls greren Einflu, als Uneingeweihte ahnten.
2. Seine Regierung. Napoleon regierte, obgleich ihm Senat und Gesetzgebender Krper zur Seite standen, fast u* umschrnkt wie sein Oheim und erstickte die unzufriedenen Stimmen durch eine wachsame Polizei. Doch sorgte er auch mit groem Erfolge fr das materielle Wohl
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Howe Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Liebigs Napoleons Napoleons_Vermhlung Napoleons Napoleon_I. Donna_Engenie_von_Montijo Napoleon
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Die Hefte der Landes- und Provinzialgeschichte werden den Sendungen an die Sortimentsbuchhandlungen beigelegt; die Schüler sind berechtigt, deren kostenfreie Verabfolgung zu den von ihnen gekauften neuen Lehrbüchern, soweit zu diesen Hefte gehören, zu verlangen. Zu Exemplaren, die als gebraucht gekauft sind, werden sie nicht geliefert. Überhaupt sei vor dem Ankauf der oft veralteten, schmutzigen oder unvollständigen gebrauchten Exemplare gewarnt!
Andere Exemplare der landesgeschichtlichen Hefte kosten 20 Pfennig, eine Gesamtausgabe von 29 Heften in einem Bande 4 Mark.
Eine Ergänzung zu allen Geschichtslehrbüchern bilden:
Giese 4. Auflage.
Einführung in die allgemeine Lehre vom Staate, in die Verfassung und Verwaltung des Deutschen Reiches und des Preußischen Staates und in die Elemente der Volkswirtschaftslehre. Von Dr. A. Giese, Oberlehrer in Berlin. 4., vermehrte und verbesserte Auflage. 1907. 8°. Viii, 168 S. Geb. 1 M. 60 Pf.
Giese
Allgemeine Geschichtskunde und Deutsche Bürgerkunde. Zum Abschluß des Geschichtsunterrichts auf höheren Schulen. Bearbeitet von Dr. A. Giese, Oberlehrer in Berlin. 1902 8°. 40 S. 50 Pf.
Deutsche Bürgerkunde.
Kleine Staatskunde.
Sevin
Geschichtliches Quellenbuch.
Seviu. Zehn Bändchen zu je 60 Pf. fchichtlichen Inhalts.
Inhalt der Sammlung.
2, u. 3. Auflage.
Eine Sammlung von Quellenschriften für den Schulgebrauch. Von Ludwig Anhang zu jedem Bändchen: Gedichte ge-
Bd.
1. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege. 3. Aufl.
2. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege (bis zum Tode Alexanders d. Gr.). 3. Aufl.
3. Die Römer nebst den Anfängen der Germanen (bis z. I. 375 n. Chr.).
3. Aufl.
4. Völkerwanderung, Frankenreich und Anfänge des Deutschen Reiches (bis z. I. 919). 3. Aufl.
5. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufifchen Kaisern (919
Neuzeit
Bd. 6. Vom Mittelalter zur
(1254-1556). 3. Aufl.
„ 7. Vom Ausgang Karls V. bis zum
Westfälischen Frieden (1556—1648).
3. Aufl.
„ 8. Vom Westfälischen Frieden bis zum
Regierungsantritt Friedrichs des
Großen (1648—1740). 3. Aufl.
„ 9. Vom Regierungsantritt Friedrichs
des Großen bis zum Frieden von
Tilsit (1740-1807). 2. Aufl.
„ 10. Vom Frieden von Tilsit bis zum Wiedererstehendes Deutschen Reiches (1807—1871). 2. Aufl.
bis 1254). 3. Aufl.
Anhang zu jedem Bändchen: Gedichte geschichtlichen Inhalts.
Jedes Bändchen umfaßt 5—6 Druckbogen, ist gebrauchsfertig in starken und gefälligen Umschlag geheftet und einzeln käuflich.
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Extrahierte Personennamen: A._Giese A._Giese Ludwig_Anhang Ludwig Alexanders Karls_V. Friedrichs Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Berlin Alexanders Karls Westfälischen Friedrichs Tilsit Tilsit
Dos Altertum.
Don den ältesten geschichtlichen Zeiten bis zum Untergänge des weströmischen Reiches, 476 n. Chr.
Die Geschichte des Altertums umfaßt:
1. Die Geschichte der morgenländischen Völker.
2. Die Geschichte der Griechen.
3. Die Geschichte der Römer.
Die Hamiten.
§ 2. Das Land -er Ägypter (Karte I).
Ägypten liegt zwischen Felsen und wüsten im schmalen Tale des Alpten unteren Nil es. Das Land ist heiß und regenarm; aber der mächtige Strom netzt und befruchtet es durch alljährliche Überschwemmung. So Zeichnete sich Ägypten von alters her durch üppige Fruchtbarkeit aus.
Es war eine „Kornkammer" selbst für andere Länder. Huch brachte es Dattelpalmen und Baumwolle hervor; im Wasser wuchsen Papyrus und Lotos, von merkwürdigen Tieren sind das Krokodil, das Flußpferd, der Ichneumon und der Ibis zu nennen. Das schwarze Fruchtland war dicht bevölkert und hatte zahlreiche Ortschaften. (Es wurde eingeteilt in:
1. Unterägypten mit den Städten Memphis und Sai's,
2. Oberägypten mit Theben.
§ 3. Das Volk -er Ägypter.
1. Charakter. Die Ägypter waren zum Teil hämischer Abkunft veeerung und vielleicht vom (Euphrat her eingewandert; die niedere Bevölkerung des Landes stammte aus Afrika. Die Ägypter waren ein kräftiges, frommes und fleißiges Volk; doch liebten sie auch den heiteren Lebens-genuft. Gegen Fremde waren sie stolz und zurückhaltend. Die Frauen wurden bei ihnen höher geachtet als bei anderen Völkern des Altertums; sie durften an den Mahlzeiten und Festen der Männer teilnehmen und steh auch außer dem hause frei bewegen.
1*
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§ 23. Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonien. 31
Das Familienleben war innig. Die Frauen wurden hoch ge- samtiie achtet; es herrschte die Einehe. Selbst Fürstinnen scheuten die Hausarbeit nicht: die Königin Penelope webt; die Königstochter Nausikaa fährt an den Strand, um zu waschen.
Der Handel wurde fremden Kaufleuten überlassen; als Tausch- Handel mittel diente das Vieh, da gemünztes Geld noch unbekannt war. Die Abgaben wurden in Erzeugnissen des Landes geleistet.
Die Dichtkunst war schon hoch entwickelt; die Sänger standen selbst w^tsunft bei den Fürsten in Ehren.
Die Baukunst der Heldenzeit bezeugen Überbleibsel von Burgen Bau&unft und Gräbern; sie sind aus crmopischem Mauerwerk, d. H. aus riesigen Steinen ohne Mörtelverbindung, erbaut. Berühmte Beste finden sich an den Stätten des alten Mykenä, Tiryns und Troja; besonders nennenswert ist das Löwentor von Mykenä (Tafel Ii, 2).
Huch die aufgefundenen Erz-, Ton- und Glasarbeiten zeigen schon Gewerbe einen hohen Grad von Kunstfertigkeit.
Zweiter Zeitraum.
Die Begründung der griechischen Staaten,
1100-500 v. Lhr.
§ 23. Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonien.
1. Die dorische Wanderung um 1100. Den Anfang der sicherer t Dortföe bezeugten Geschichte bilden Wanderungen der griechischen Stämme. Ihre manooun9 erste Ursache war Übervölkerung und Landmangel, ihre Folge eine neue Verteilung des Landes und eine Änderung der staatlichen Einrichtungen.
Die wichtigsten Folgen hatte die dorische Wanderung.
Die Dorier wohnten ursprünglich an den Abhängen des Olymps, votier von den Thessalem bedrängt, wanderten sie über den (Dta nach dem kleinen Bergland, das nach ihnen Doris genannt wurde, von hier aus zog ein Teil von ihnen — der Sage nach unter Führung der herakliden (Nachkommen des Herakles) — über den korinthischen Meerbusen nach dem Peloponnes. Dort wohnten die Achäer. Nach längeren Kämpfen wurden sie a^äer von den siegreichen Doriern teils unterworfen, teils nach der Nordküste des Peloponnes gedrängt, die nun nach ihnen Rchaia genannt wurde.
Die von hier vertriebenen Ionier zogen nach dem stammverwandten jomer Httika, den Inseln desägäischen Meeres und den Küsten Kleinasiens.
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