Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. uncounted

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Verlag von B. G. Teubner in Leipzig und Berlin Quellensammlung zur deutschen Geschichte Herausgegeben von Erich Brandenburg und Gerhard Seeliger Die Sammlung soll in erster Linie pädagogischen, in zweiter Linie wissenschaftlichen Zwecken dienen. In jedem Bändchen wird das für die erschöpfende seminaristische Behandlung eines bestimmten Problems erforderliche Material von deutschen Hochschullehrern zugänglich gemacht. Einmal gilt es die Quellen für die historische Erörterung jener Fragen zu sammeln, die in den historischen Seminaren der deutschen Universitäten behandelt zu werden pflegen. Dann aber soll auch die Besprechung solcher Probleme ermöglicht werden, die bisher wegen der Verstreutheit des Materials in den historischen Übungen an den Universitäten nicht erörtert werden konnten. Quellen zur Geschichte der Entstehung des Kirchenstaates. Von Johannes Haller. Doppel-Heft. 1907. M. 3.60. Quellen zur Geschichte der deutschen Königswahl und des Kurfürstenkollegs. Von Mario Krammer. I. Zur Entwicklung der Königswahl vom 10. bis zum 13. Jahrhundert. 1911. M. 1.80. Ii. Königswahl u. Kurfürstenkolleg von Rud. von Habsburg bis zur Gold. Bulle. 1912. M. 2.20. Quellen zur Geschichte des Investiturstreites. Von Ernst Bernheim. I. Zur Geschichte Gregors Vii. und Heinrichs Iv. 2. Auflage. 1913. M. 1.50. Ii. Zur Geschichte des Wormser Konkordats. 1907. M. 1.20. Quellen zur Geschichte der ostdeutschen Kolonisation im 12.—14. Jahrhundert. Von Rudolf Kötzschke. 1912. M. 2.— Die politischen Testamente der Hohenzollern nebst ergänzenden Aktenstücken. Von Georg Küntzel und Martin Haß. I. Die Hofordnung Joachims Ii. Die politischen Testamente des Großen Kurfürsten von 1667 und Friedrich Wilhelms I. von 1722. 1911. M. 1.60. Ii. Friedrich der Große. Das politische Testament von 1752 nebst Ergänzungen. — Friedrich Wilhelm Iii. „Gedanken über die Regierungskunst“ von 1796/97. Denkschrift über das preußische Heerwesen vom November 1797. Generalinstruktion für die Kommission der Finanzen vom 19. Februar 1798. 1911. M. 2.20. Briefe, Aktenstücke und Regesten zur Geschichte der hohenzollernschen Thronkandidatur in Spanien (1866 -1870). Von R. Fester. I. Bis zum 6. Juli 1870. 1913. M. 2.20. Ii. Die Emser Verhandlungen und die Nachspiele der Kandidatur. 1913. M. 2.20. Briefe und Aktenstücke zur Geschichte der Gründung des Deutschen Reiches (1870/71). Von Erich Brandenburg. I. Vorverhandlungen. 1910. M. 1.80. — Ii. Hauptverhandlungen in Versailles. 1910. M.2.— Die deutschen Parteiprogramme. Von F. Salomon. Je M. 1.80. I. Von 1845-1871. 2. Aufl. 1912. M. 1.80. - Ii. Von 1871-1912. 2. Aufl. 1912. M. 1.80. Marsilius von Padua, Defensor Pacis. Von R. Scholz. 1914. M. 2.20. Quellen zur Geschichte der mittelalterlichen Geschichtschreibung. Von F. Vigner und F. Kern. I. Geschichtschreiber des früheren Mittelalters. (Von Eusebius bis Regino von Prüm.) Von Fr. Kern. [In Vorbereitung.] Ii. Deutsche Geschichtschreiber der Kaiserzeit. Von F. Vigener. 1914. M. 2.40.

2. Von 911 - 1198 - S. 9

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Kaiserkrönung ffiitos I. Geistliches Beamtentum 9 lauter Klage und unter Den Tränen aller Franken der Held zur (Erbe bestattet. Glorreich durch herrlichen Sieg wurde der König von dem Heere als Dater des vaterlanöes begrüßt. Er aber befahl, den höchsten (Bott zu preisen und würöige Lobgesänge zu seiner (Ehre in allen Kirchen anzustimmen. 3n festlichem Zuge kehrte er, von dem Jubel des Volkes begrüßt, in das Sachfenlanö heim und rouröe hier von dem Volke mit Freu-öen aufgenommen. c) Kaiserkrönung ©ttos I. 962. Continuator Reginonis1 962; ed. Kurze, Ss. rer. Germ. 1890, S. 171. 962 feierte der König Weihnachten in pavia; von öa zog er weiter, roarö zu Rom günstig aufgenommen und unter dem Zuruf des ganzen römischen Volkes und der Geistlichkeit von dem Papste Johannes, dem Sohne Alberichs, zum Kaiser und Rugustus ernannt und eingesetzt. Der Papst hielt ihn auch mit vieler Herzlichkeit bei sich und versprach, Zeit feines Lebens wolle er niemals von ihm abfallen. Dieses versprechen hatte aber einen von dem erwarteten ganz verschieöenen (Erfolg. d) Reichsverwaltung: Geistliches Beamtentum: Bruno2, (Dttos I. jüngstem Bruder, (Erzbischof von Köln, wird die Verwaltung Lothringens übertragen. Ruotgeri3 Vita Brunonis 20f.; M. Q. Ss. Iv, S. 261 ff. 1841. Durch kaiserlichen Befehl genötigt, übernahm er die Leitung der öffentlichen Angelegenheiten in Lothringen. Unö wenn er alle Fürsten und Beamte an der gemeinschaftlichen Last mittragen ließ und einem jeden die für ihn geeignete Tätigkeit anwies, so war öoch keine Arbeit, der er nicht sich selbst unterzogen hätte, inöem er mit der äußersten 1 Die Abfassung der Fortsetzung von Reginas Chronik fälst in die Jahre 964- 967. Sie ist bis 967 fortgesetzt worden. Der Verfasser ist wahrscheinlich Adalbert, Mönch von St. Maximin in Trier, 961 als Bischof nach Bußland gesandt, 968 erster Bischof in Magdeburg. Der Autor stützt sich im wesentlichen auf eigene (Erfahrung, Mitteilung von Augenzeugen und andere zuverlässige Berichte. Besonders wertvoll und zu einer wirklichen Reichsgeschichte machen das Werk: die reichhaltige Darstellung, der weite Gesichtskreis, der Standpunkts des Hofes, den der Verfasser einnimmt, vgl. Wattenbach I, S. 410 ff. ' Bruno oder Brun, geb. um 925, in jungen Jahren Kanzler, 953 Erzbischof von Köln und (Erzkaplan des Königs, dann Verwalter Lothringens, gest. 965, ein außerordentlich begabter, wissenschaftlich interessierter und tatkräftiger Mensch. Der Biograph Bruns, Ruotger, ist einer von seinen vertrauten Schülern. R.s inhaltsreiches Werk ist fehlerfrei und im ganzen richtig in der Auffassung, aber nach Art der Erbauungsschriften ungewandt in der Form und schwülstig im Ausdruck, vgl. Wattenbach 1, S. 402f. mueltenfammlung 1,8: Rüt)lmann, von 911—1198 2

3. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 22

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
22 Ii. Die karolingische Reichseinheit Lurer Königlichen Verordnung gemäß verhalten, den Mönch, soweit es nötig war, ermahnt und ihn ungekränkt entlassen, wir haben ihm die verdiente Strafe geschenkt — nur aus allzu großer Liebe zu Luch. ß) Karl an Leo Iii. Ep. Carol. 10; ed. 3aff6 a. a. ©. S. 350. Unsere Hufgabe ist es, mit Hilfe Gottes die H. Kirche Christi nach außen gegen den Einbruch der Heiden und die Verwüstung durch die Ungläubigen mit den Waffen zu verteidigen und nach innen durch Anerkennung des katholischen Glaubens zu festigen. (Eure Aufgabe ist’s, ivie Ittofes mit zu (Bott erhobenen Händen Unsern Kriegsdienst zu unterstützen, damit das christliche Volk, dank (Eurer Fürbitte, von (Bott geführt und ausgestattet, stets und überall den Sieg über die Feinde seines Hamens habe. b) Krönung Karls d. (Br. 800. a) Annales regni Francorum 801; ed. Kurze, Ss. rer. Germ. 1895, S. 12. 801. Gerade am geheiligtesten Tage der Geburt des Herrn (25. Dez. 800), als der König bei der Messe vor dem Grabe des seligen Apostels Petius vom Gebete aufstand, setzte Papst Leo eine Krone auf sein Haupt, und von dem ganzen Volke der Römer wurde gerufen: „Karl, dem Augustus, dem von Gott gekrönten großen und friedeschaffenden Kaiser der Körner, Leben und Sieg !" Und nach den Lobgesängen wurde er vom Papste in der weise wie die alten Kaiser (principes) odoriert1 und unter Weglassung des Patriciustitels als 3mperator und Augustus angeredet. ß) (Einharb, Vita Karoli Magni 28; ed. Holder-Egger a. a. kv. S. 28. Seine letzte Reise (nach Rom) hatte nicht nur diesen Zweck (dort anzubeten), sondern geschah auch, weil die Römer den Papst Leo durch viele Mißhandlungen, nämlich Ausreißung der Augen und Verstümmelung der Zunge, den Schutz des Königs anzurufen nötigten. Deshalb kam er nach Rom und brachte dort mit der Wiederherstellung des arg verwirrten Standes der Kirche die ganze Winterszeit zu. Zu dieser Zeit empfing er den Titel 3mperator und Augustus. Gegen diesen hatte er anfangs so große Abneigung, daß er versicherte, er würde an dem Tage, ein so hoher Festtag es auch war, nicht in die Kirche gegangen sein, wenn er den plan des Papstes hätte vorher wissen können. 1 Ad oratio = Tcqoaxvvrjais bezeichnet die aus dem Orient in das römische böge ^"öeführte Huldigung durch Berührung des Fußbodens mit den (Ellen-

4. Das Deutsche Reich - S. 49

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 49 — Berlin ist vor allem Industriestadt; über 60% seiner Bewohner sind industriell beschäftigt. Durch Erzeugnisse ihres Maschinenbaues, von der Lokomotive (Borsigs Maschinenfabrik) bis zum feinsten physikalischen Meß- apparat und Mikroskop versorgt die Hauptstadt ganz Deutschland. An zweiter Stelle steht die Möbeltischlerei. Wäsche und Kleidung (Konfektionsbranche) werden für die Ausfuhr gearbeitet. Zu diesen Industriezweigen gesellen sich alle Arten der Kurzwarenfabrikation, der Luxus- und Kunstindustrie. Die Industrie der Nahruugs- und Genußmittel ist besonders dnrch Bierbrauerei und Tabakverarbeitung vertreten. Berlin beherrscht den Handel Norddeutschlands. Im Mittelpunkt der drei Thalzüge mit ihren zahlreichen Fluß- und Kaualverbiuduugen gelegen, betreibt es einen ausgedehnten Handel, besitzt vier Flußhäfen und hat die größte Binnenschiffahrt^) des Reiches. Eingeführt werden außer Bau- und Brennstoffen vor allem Nutzholz, Eisen, Wolle, Seide und Nahrungsmittel; Aussuhrartikel sind die angeführten Jndnstrieerzeugnisse, Getreide, Vieh und Spiritus, für welche Berlin Weltmarkt ist. Die Umgebung Berlins ist sehr stark besiedelt. Die bedeutendsten Vororte sind: int N. Tegels, Dalldorf (städtische Irrenanstalt), Reinickendorf, Pankow und Niederschönhausen, Weißensee; im 0. Lichtenberg, Friedrichsfelde, Stralau-Rummelsburg, Treptow; im 8. Rixdors, Britz, Tempelhof, Mariendorf und Marienfelde (diese drei nebst Rixdors ehemalige Johanniterdörfer), Schöneberg, Steglitz, Lichterselde (Kadettenanstalt). 113. Charlottenburg an der Spree, durch den Tiergarten von Berliu getrennt, mit der technischen Hochschule; köuigl. Schloß mit Mausoleum, Be- gräbuisstätte Friedrich Wilhelms Iii. und der Königin Luise, Wilhelms I. und der Kaiserin Augusta. 114. Spandau an der Havel, starke Festuug, köuigl. Gewehrfabriken und Geschützgießereien; im Juliusturme der Reichskriegsschatz. 115. Potsdam inmitten der Havelseen, Residenz- und Palaststadt der preußischen Herrscher (Stadtschloß — der große Kursürst; Sanssouci und neues Palais — Friedrich der Große; Marmorpalais am Heiligensee — Friedrich Wilhelm Ii., Babelsberg — Wilhelm I.). In der Garnisonkirche ruhen Friedrich Wilhelm I. und Friedrich der Große, in der Friedenskirche Friedrich Wilhelm Iv. und Kaiser Friedrich Iii. *) Über 30000 beladene Schiffe kommen alljährlich in Berlin an; die von ihnen an- gefahrenen Güter würden über 400000 Eisenbahnwaggons zu ihrem Trausport erfordern. 2) Schloß und Grabstätte der Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt- 4*

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 46

1894 - Dresden : Ehlermann
4(3 Preussische Monarchie. — § 15. Prägung preussischer Eigenart. des Königs im Hinblick auf seinen Sohn Friedrich: „Hier steht einer, der mich rächen wird“). Vii. Innere Fortschritte, a) Der Ackerbau wird auf alle Weise gefördert. ,,Landesmeliorationen“ in grossem Umfang. Durch Austrocknen von Mooren werden Viehweiden gewonnen (im Havellande Anlage des Gutes Königshorst, dessen Butter berühmt). Heranziehung von Ausländern (Holländer) für Viehwirtschaften. Besetzung wüster Strecken mit Ansiedlern (die durch den Erzbischof F i r m i a n vertriebenen protestantischen Salzburger in dem durch die Pest verödeten litauischen Preussen). Kartoffelfelder bei Berlin seit 1728. b) Gewerbe. Hebung der Betriebsamkeit (Tuchweberei u. a.), Beispiel des Staates durch Anlegung von Fabriken (die Tuchweberei in der Klosterstrasse zu Berlin liefert das blaue Tuch der Uniformen, die Gewehrfabrik in Spandau die Waffen). Schutz des Gewerbes durch hohe Eingangszölle (Wolle, Baumwolle, Seide), c) Hebung der Städte. In Ostpreussen neben Anlegung von mehreren hundert Dörfern Gründung von 4 Städten. Anregung zur Bauthätigkeit (Wohlhabendere werden zu Neubauten gezwungen). In Berlin wird die Friedrichsstadt erweitert, die Wilhelmstrasse angelegt. Bau von Kirchen (Böhmische, Dreifaltigkeits-, Jerusalemer Kirche); ein Kadettenkorps- und ein Krankenhaus (Charite) wird eingerichtet; in Potsdam, nunmehr der zweiten Residenzstadt, wird das grosse Militärwaisenhaus begründet, d) Religion. Beispiel des Königs in Beobachtung christlicher Sitte. Friedrich Wilhelm nach dem Muster seines Grossvaters Schutzherr der Evangelischen. Aufnahme der vertriebenen Salzburger (deren Ansiedelung s. oben a). e) Bildung. Einführung der allgemeinen Schulpflicht. Gründung von Volksschulen (Anstellung von Unteroffizieren als Lehrer). Bei Missachtung der Gelehrsamkeit doch Schätzung der Wissenschaft, wo sie dem praktischen Leben nützt. (Vernachlässigung der Akademie ; G u n d 1 i n g, ein nicht ungelehrter, aber charakterloser und am Hof verspotteter Mann, deren Präsident. Überweisung von 2000 astronomischen, mathematischen, physikalischen und medizinischen Werken nebst einer Sammlung von Naturerzeugnissen). Viii. Bedeutung der Person des Königs. Friedrich Wilhelm, bei aller Grösse königlicher Denkart doch rauh in seinen Neigungen (Jagd, Tabakskollegium, burschi-

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 67

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 22. Friedrichs Friedensthätigkeit. (57 Glas u. a.) Indirekte Besteuerung (hohe Steuer auf Fleisch, Bier, Wein; dagegen Getreide zollfrei!), d) Handel. 1) Anlage von Verkehrswegen (Plauenscher, Finow-, Bromberger Kanal; der Seehafen Swinemünde). 2) Verbesserung des Postwesens. 3) Errichtung von Handelsgesellschaften (die ,,Levantinische“, die Emdener Heringskompagnie). Gründung der Seehandlung (1772). 4) Ein- richtung der Giro-, Diskonto- und Leihbank zu Berlin (der heutigen Reichsbank). Unter dieser Provinzialbanken. Stiftung von Leihhäusern. 5) Einführung von Staatsmonopolen (Tabak-, Kaffee-, Salz). Leider Generalsteuerpacht nach französischem System! Die ,,Regie“, eine drückende und verhasste Einrichtung (die Kaffeeriecher; Pasquill)! Dadurch Beförderung von Steuerhinterziehung und Schmuggel, e) Rechtspflege. 1) Die Strenge der Gerechtigkeit wird durch Friedrichs persönliches Eingreifen gesichert (charakteristische Erzählung vom Müller zu Sanssouci; „il y a des juges ä Berlin“), das ihn selbst zu Ungerechtigkeiten verleitet (Müller Arnold). 2) Das „allgemeine Landrecht“, von Cocceji vorbereitet, durch Carmer ausgearbeitet, erst nach Friedrichs Tode vollendet. f) Heer. 1) Vermehrung des stehenden Heeres bis auf 200000 M., worunter 40000 Reiter und 12000 M. Artillerie. Das Heer-vielfach aus Ausländern bestehend. Bürgerliche Offiziere fast nur in der Artillerie. 2) Einrichtung der Militärakademie und der Ingenieurschule, g) Religion. Bei eigener philosophischer Lebensanschauung Duldung in Religions-Angelegenheiten („In meinen Staaten kann ein jeder nach seiner Fagon selig werden“), aber auch Gleichgiltigkeit gegen das kirchliche Bekenntnis und dadurch Förderung des Rationalis-mus (§ 2i, I, 3). Gutes Einvernehmen mit der katholischen Kirche (der Papst erkennt den Königstitel in Preussen an was früher verweigert). Duldung der Jesuiten, doch Erhaltung des Staatscharakters als eines evangelischen. h) Bildung. 1) Friedrich selbst französisch gebildet, wendet sich von der deutschen Litteratur ab, deren Aufblühen er nicht kennt. (Vgl. indessen seine Begegnung mit Geliert in Leipzig) Seme Schrift „de la litterature allemande“. Über seinen Einfluss aut die Litteratur s. § 25, Iii. Fruchtbarer Schriftsteller (Oeuvres du philosophe de Sanssouci, memoires de landenbourg u. a.). 2) Das Volksschulwesen wird vom König nur wenig unterstützt (kärglich besoldete Lehrer, teilweise Unteroffiziere), ebensowenig die Universität; für die 5*

7. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 117

1891 - Dresden : Höckner
— 117 — mußte er 1074 im Vertrage von Gerstungen die Schleifung der Burgen, eine allgemeine Amnestie und die Zurückgabe Baierns an Otto von Nordheim zugestehen. 3. Plötzlich aber gaben der Kirchenfrevel der sächsischen Bauern auf der Harzburg und die Anschläge der Kurie auf die Selbständigkeit des Reiches (S. 118) der Sache des Königs das Übergewicht. Der Vertragsbruch der Sachsen nahm dem Papste die Möglichkeit, zwischen ihnen und dem König zu vermitteln, und erfüllte die Fürsten mit Grauen vor dem entfesselten Volke, und auch die jetzt doppelt bedrohten Bischöfe sahen sich auf des Königs Schutz angewiesen. Mit dem gesamten Reichsaufgebote schlug Heinrich jetzt das sächsische Heer unter Otto von Nordheim vernichtend 1075 bei Hohenburg an der Unstrut (unweit 1075 Langensalza), und die Erbitterung der von ihrem Adel im Stich gelassenen Bauernschaften zwang denselben zu bedingungsloser Unterwerfung auf dem Felde bei Spira (südlich von Sondershausen). Die zerstörten Burgen wurden wieder aufgebaut, aber Otto von Nordheim begnadigt und mit der Verwaltung Sachsens beauftragt. e) Der Kampf Heinrichs Iv. mit Gregor Vii. 1075--1085. 1. Der neugewonnenen Macht des selbstbewußten Königs trat das reformierte Papsttum in der Person Gregors Vii. (Hildebrand) 1073—1085 gegenüber. Dieser forderte die Freiheit der Kirche, d. h. die Unterwerfung der Kirche und des Staates unter den Papst als den Stellvertreter Gottes auf Erden. Der drohenden Verwirklichung! einer solchen päpstlichen Weltherrschaft, welcher die kirchliche Reform nur als Mittel dienen sollte, mußte das deutsche Königtum schon um seiner selbst willen entgegentreten '). 2. Den Widerstand der deutschen Bischöfe gegen die resor-matorifchen Beschlüsse der Fastensynode von 1074 beantwortete Gregor \ Ii. auf der des nächsten Jahres mit der Erneuerung der Verbote gegen Simonie und Priesterehe und mit der wiederholten Bannung der „simonistischen Räte" des Königs, sowie *) In dem fg. Dictatus papae hat Gregor selbst die vermeintlichen Vorrechte des Papstes zusammengestellt, z. B.: Quod solus possit uti im-perialibus insigniis. Quod solius papae pedes omnes principes deosculen -tur. Quod illi liceat imperatores deponere. Quod sententia illius a nullo debeat retractari, et ipse omnium solus retractare possit. Quod a nemine ipse iudicari debeat.

8. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 139

1891 - Dresden : Höckner
— 139 — es ihm sogar, die deutschen Fürsten und Bischöfe durch einen Eidschwur, den auch der Kaiser leistete, ein seine Kirchenpolitik zu binden. 10. Den inzwischen nach Rom zurückgekehrten Papst Alexander Iii. von dort zu vertreiben, unternahm Friedrich I. (nach dem 3. ohne Heer) den 4. Römerzug (1166—1168), auf dem er im Kaiser Emanuel von Byzanz noch einen neuen Gegner sand. Dieser hatte sich angesichts der Erfolge der staufischen Politik ©teilten genähert und, die alten Ansprüche auf Italien wiederaufnehmend, Alexander Iii. mit Geld unterstützt, überdies auch den festen Seeplatz Aneona besetzt. Während nun Friedrich I. selbst Ancona einschloß, gewann Christian von Buch, der ritterliche Erzbischof von Mainz, Genua und Rainald Pisa für die kaiserliche Sache. Darauf bereiteten beide Erzbischöfe 1167 den Römern eine erschütternde Niederlage bei Tusculum, 1167 und Friedrich erstürmte (nach dem Falle Anconas) die Leostadt (Friedrich von Rotenburg). Der römische Senat unterwarf sich dem Kaiser, Paschalis Iii. nahm den verlassenen Sitz des flüchtigen Alexander Iii. ein und krönte Friedrich I. wie seine Gemahlin Beatrix im Petersdome. Der Kaiser stand auf dem Höhepunkt seiner Macht. Da zwang ihn der Ausbruch einer furchtbaren Fieberpest in seinem Heere, die auch Rainald dahinraffte, zu eiligem Rückzüge. b) Die Niederlage des Kaisertums in Italien und das Emporsteigen der welfischen Macht in Deutschland 1168—1177. 1. Als Friedrich I. mit dem erschöpften Reste seines Heeres das treue Pavia erreichte, fand er seine lombardische Herrschaft zusammengebrochen. Schon 1163 hatte sich der „Veroneser Bund" (Verona, Mantua, Padua, Treviso, Venedig), doch vorerst nur zur Wiederherstellung des alten Steuersystems, gebildet. 1167 dagegen waren auf Antrieb des bisher kaisertreuen Eremona die Städte Brescia, Mantua, Ferrara u. a. zu einem „Lombardischen Städtebund" zusammengetreten, wenn auch jetzt noch unter Vorbehalt der Treue gegen den Kaiser, so doch bereits zu gemeinsamer Abwehr der Gewaltherrschaft der Podestas und zur Wiederherstellung Mailands. Trotz der Reichsacht erneuerten sie ihren Bund, nunmehr schon 16 an Zahl, und stellten ihn unter die Leitung jährlich wechselnder Rektoren. Der Kaiser war selbst in Pavia nicht mehr sicher und mußte 1168 Italien 1168 verlassen (Anschlag in Susa: Hartmann von Siebeneichen).

9. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 108

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 108 — Iii. und Iv. 4. Zusammenstellung des Kulturhistorischen zu bestimmten Gruppen: Wahl und Krönung; Rechte und Pflichten des Königs. Was Karl d. G. für die Sachsen war, das waren die sächsischen Kaiser und Herzöge für die wendischen Völker. V. Aufgaben zur Einprägung des Geschichtsstoffes. — Zeigt uns schon Friedrichs erste Regierungszeit etwas von des „Reiches Herrlichkeit", die er gegründet hat? — Wie brachte Friedrich den Kriegsruf: „Hie Welf! Hie Waiblingen!" zum Schweigen? — Wie kam es, daß das Christentum in Norddeutschland in der Richtung vom Rhein zur Weser, Elbe und Oder vordrang? — Zweite Einheit. Ariedrich Barbarossas Kämpfe in Italien. Stoffübersicht: 1. Stück: Die Kaiserkrönung. 2. Stück: Der Kampf mit Mailand. 3. Stück: Der Kampf mit dem lombardischen Bund und dem Papste. Allgemeines Ziel: Wo und wie sich Friedrich seinen Beinamen Barbarossa holte. I. Deutsch ist der Name nicht. Es gab aber nur ein nichtdeutsches Land, in welchem der deutsche Kaiser etwas zu thun und zu sagen hatte — Italien (Karl d G., Otto I., Heinrich Iv.). Also ist der Name wohl italienisch. Er bedeutet, wie wir schon wissen „Rotbart" oder wörtlich; „Bart-rot." Es war also der rötliche Bart des Kaisers den schwarzbärtigen Italienern aufgefallen. Das ist ganz natürlich, aber nicht sehr wichtig. Viel wichtiger ist, ob der „Rotbart" den Italienern freundlich oder feindlich gegenüberstand, ob der rote Bart ihnen bei fröhlichen Festen oder im wilden Schlachtgetümmel entgegenleuchtete. Das wollen wir nun erfahren. Erstes Stück: Die Kaiserkrönung. 4 Ziel: Wie sich Friedrich die Kaiserkrone holte. I. Wundert euch das? Nein; denn er wollte ja ein Kaiser sein wie Karl d. G., also . . . Wo war die Kaiserkrone zu haben? In

10. Neuere Geschichte - S. 95

1869 - Mainz : Kunze
95 Million vermindert), und es gelang diese Heilung der rastlosen, an Mitteln unerschöpflichen, ganz seinem Staate und Volk lebenden Fürsorge des großen Königs — selbst ein Vorbild im Ersparen und Einschränken, in Arbeitsamkeit und Aufopferung. Vergrößerung Preußens um 54 Qm. durch den Erwerben Ostfrieslands nach dem Aussterben des Fürstenhauses, auf Grund einer bereits dem Kurfürsten Friedrich Iii 1694 vom Kaiser verliehenen Anwartschaft. Die Fürsorge für die materielle Entwicklung seines Landes in Ackerbau, Handel, Industrie gieng bei Friedrich mit seinen kriegerischen Planen und Thaten Hand in Hand, steigerte sich nach Beendigung der drei schlesischen Kriege. 11 r b a r m a ch u n g namentlich des Oder- *), Warte- und Netze- bruchs. Großartige Canal bauten, namentlich des Plaueschen Canals (Verbindung der Elbe und Havel, die Fahrt von Magde- burg bis Brandenburg um 30 Meilen verkürzend), des Finow- Canals, der den Weg voll Berlin nach Stettin itnt 48 Meilen abkürzte; des wichtigen Bromberger Canals (zwischen Brahe und Netze). — Der Hase n Swinemüude 1746. Förderung der Industrie durch den Staat, namentlich der Linnenindnstrie in Schlesien, der Tuchweberei in der Mark, der Baumwollenspinnerei und Weberei, der Metallprodnction u. s. w. — Die Berliner Porzellanfabrik 1761. Gründung der Bank 1765, der Seehaudlnng 1772, einer asiatischen (1750) und bengalischen (1753) Handels- gesellschaft in Emden, die indeß beide den siebenjährigen Krieg nicht überlebten. Aber auch Handelsmonopole (Kaffee, Taback) und Ausfuhrverbot. Einführung der unpopulären und zu unbefriedigenden Re- sultaten führenden s. g. Regie 1766, anfangs nur durch Fran- zosen verwaltet. Ausbildung des Heerwesens in und nach dein Kriege. Die Armee bei Friedrichs Tode 200000 Mann stark mit 40000 Mann Reiterei und 12000 Mann Artillerie, halb und halb ans Inländern und geworbenen Ausländern bestehend. Die Ent- *) Friedrich selbst sagte von dieser 71/'* Meilen langen, 1 — 3 Meilen breiten, mit 41 neuen Dörfern und Vorwerken bedeckten Anlage, er habe ein Fürstenthum erobert ohne Soldaten.
   bis 10 von 119 weiter»  »»
119 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 119 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 7
2 4
3 8
4 23
5 5
6 1
7 2
8 2
9 0
10 23
11 2
12 1
13 7
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 6
26 12
27 4
28 0
29 21
30 0
31 2
32 11
33 1
34 5
35 1
36 12
37 25
38 2
39 24
40 1
41 0
42 51
43 3
44 0
45 13
46 14
47 29
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 88
2 0
3 16
4 47
5 7
6 3
7 41
8 19
9 218
10 35
11 5
12 12
13 28
14 2
15 20
16 69
17 342
18 22
19 51
20 56
21 3
22 3
23 31
24 7
25 37
26 16
27 13
28 13
29 24
30 13
31 0
32 19
33 22
34 83
35 29
36 45
37 73
38 542
39 74
40 17
41 99
42 12
43 31
44 28
45 108
46 53
47 2
48 7
49 4
50 0
51 22
52 30
53 161
54 35
55 3
56 60
57 46
58 15
59 84
60 42
61 23
62 8
63 4
64 11
65 9
66 85
67 41
68 47
69 31
70 5
71 160
72 65
73 132
74 31
75 32
76 72
77 95
78 40
79 2
80 10
81 4
82 20
83 34
84 4
85 57
86 26
87 62
88 4
89 5
90 13
91 7
92 180
93 2
94 144
95 6
96 39
97 8
98 78
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 162
1 418
2 48
3 157
4 66
5 97
6 208
7 127
8 11
9 32
10 66
11 444
12 499
13 89
14 149
15 9
16 195
17 9
18 92
19 238
20 90
21 6
22 28
23 7
24 599
25 177
26 268
27 16
28 121
29 67
30 10
31 92
32 193
33 359
34 343
35 21
36 89
37 19
38 51
39 305
40 56
41 12
42 72
43 121
44 44
45 71
46 102
47 223
48 89
49 30
50 141
51 128
52 761
53 145
54 320
55 36
56 7
57 31
58 116
59 396
60 41
61 33
62 110
63 19
64 106
65 57
66 63
67 51
68 79
69 28
70 72
71 78
72 116
73 36
74 48
75 190
76 128
77 741
78 778
79 33
80 320
81 580
82 40
83 352
84 72
85 25
86 207
87 171
88 37
89 179
90 132
91 88
92 59
93 52
94 214
95 397
96 52
97 148
98 57
99 70
100 322
101 537
102 111
103 94
104 204
105 86
106 20
107 313
108 37
109 209
110 79
111 24
112 45
113 523
114 356
115 44
116 36
117 22
118 35
119 252
120 24
121 75
122 467
123 61
124 532
125 103
126 293
127 352
128 37
129 270
130 115
131 313
132 257
133 632
134 149
135 50
136 408
137 230
138 68
139 176
140 64
141 14
142 227
143 80
144 31
145 213
146 31
147 33
148 224
149 162
150 18
151 126
152 122
153 154
154 119
155 64
156 53
157 91
158 533
159 269
160 186
161 17
162 13
163 9
164 87
165 239
166 106
167 34
168 108
169 68
170 15
171 408
172 46
173 146
174 58
175 392
176 92
177 379
178 173
179 145
180 108
181 11
182 236
183 653
184 242
185 59
186 131
187 51
188 1504
189 47
190 8
191 80
192 42
193 224
194 107
195 170
196 107
197 259
198 6
199 115