Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
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Die römische Geschichte
durchsetzt. Dabei ist zu untersuchen, ob die vielbehauptete Ansicht haltbar ist, das Christentum sei wie ein göttlicher Strahl reinen himmels-lichts in eine ekle Kloafe gefallen, und sein Steg in dieser Welt der Sünde und Gemeinheit sei das größte aller Wunder. Dieser Geschichtsdarstellung widersprechen zwei Tatsachen:
1. Die griechisch-römische Welt des 2. und 3. Jahrhunderts war insofern in außergewöhnlich günstiger Disposition für die Aufnahme des Christentums, als dieses längst vorbereitet war a) durch die von allen Richtungen der spätantiken Popularphilosophie, am stärksten aber von der Stoa bewirkte Reform der privaten Moral, die sich in bemerkenswertem Maße, wenngleich von anderer Grundlage ausgehend, den höchsten Gipfeln christlicher Sittlichkeit nähert, b) durch die Rufnahme orientalischer Kulte im Abendland, die wieder auf ein tief wurzelndes und weitverbreitetes Bedürfnis nach Erlösung von Sünde und Tod, Heiligung und Versöhnung mit Gott und Schicksalsmächten zurückzuführen ist.
2. von diesen Strömungen und Gestaltungen griechischer und orientalischer Herkunft ist das Christentum, das sich in der griechisch-römischen Welt durchsetzt, aufs tiefste beeinflußt, und zwar, wie sich jüngst herausgestellt hat, von seinen Anfängen an.1 Cs hat seinen Gang durch diese Welt nicht machen können, ohne durch sie von seinem Ursprung weit, weit abgelenkt zu werden. Dogmatismus, Ritualismus und (Be-setzesknechtschast, diese drei Hindernisse einer Frömmigkeit nach dem Sinn Jesu, gegen die er gekämpft hatte, um sie durch ein freies (Bottes-kindschaftsverhältnis zu ersetzen, sie haben sich seiner Schöpfung wieder bemächtigt, und erst in dieser Umgestaltung, erst nach diesem Kompromiß, der zeitweise fast bis zur Ausschaltung des wesenhaft Christlichen gegangen ist, hat das Christentum die Welt erobert. Sind doch eine ganze Anzahl der wesentlichsten altchristlichen Hauptdogmen im Heidentum vorgebildet, so die Dreifaltigkeit in der über das ganze Römerreich verbreiteten Isis-Osiris-Religion, die Vermittlertheorie im Tleu-platonismus, die Lehre vom gestorbenen und wiedererstandenen Gotte im Mythus von Kabele und Attis, die Taufe (mit Blut) als ein Begräbnis der Sünde zur Wiedergeburt der Seele ebenda und im Ittithras-dienst, der Glaube an eine durch die Auferstehung des (Bottes verbürgte
1 Selbst in der Sprache des Apostels Paulus sind unverkennbare Anleihen bei der Ritualfprache der hellenistischen Iltqsterienreltgtonen festgestellt worden, vgl. Reitzenstein, Die hellenistischen Mysterienreligionen. 1910.
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Autor: Dentzer, Bernhard, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Inhalt: Zeit: Mittelalter
Geschlecht (WdK): Jungen
2. Aus dem letzten Kampfe Friedrichs Ii. mit dem Papsttum 9
gestattet sei, nach Belieben Reiche zu übertragen ober über die weltliche Bestrafung von Königen ober Landesfürsten zu Gericht zu sitzen und sie ihrer Herrschaft zu berauben. Denn mag ihm auch nach Hecht und nach der Sitte unserer vorfahren unsere Weihe zustehen, so steht ihm doch ebensowenig eine Beraubung oder Absetzung zu wie irgendwelchen Prälaten in Königreichen, die ihre Könige herkömmlich weihen und salben, stber angenommen, er habe eine solche Gewalt, gehört es zur Vollkommenheit seiner Gewalt, daß er keinerlei Rechtsordnung gegen die zu beobachten braucht, die, wie er behauptet, seiner Gerichtsbarkeit unterworfen sind?1 ... (Er behauptet, alles sei gerichtskundig, von dem wir offen erklären, es fei nicht gerichtskundig, und es wird durch keine Hamen gesetzmäßiger Zeugen als gerichtskundig erwiesen .... Möge Deine Weisheit also darauf achten, ob besagtes Urteil, das oonrechts wegen ungültig ist wie der ganzeprozeß, wie zu unserm, so zu aller Könige, Fürsten und weltlicher Gewalten verderben beachtet werden muß, ein Urteil, das feiner unsrer deutschen Fürsten, von denen unsere (Erhebung wie unsere Erniedrigung abhängt, durch feine Gegenwart ober feinen Rat bekräftigt hat. Möge sie noch etwas andres beachten: was für ein Aus gang nämlich nach biefen Anfängen zu erwarten ist. Mit uns wirb angefangen, aber Deine und der andern Fürsten Würbe wird ohne Zweifel mit Füßen getreten. Dein Recht verteidigst Du also in unsrer Sache und sorgst für Deine und Deiner (Erben Zukunft.
c) 3nnocenz’ Iv. Schreiben an die Fürsten Deutschlands 1246.
Mon. Germ. Const. Ii, 454.
Den Erzbischöfen und andern edlen Männern, den Fürsten Deutschlands, die das Recht haben, den König der Römer zu wählen, der später zum Kaiser zu befördern ist. — Da unser geliebter Sohn, der edle Herr, Landgraf von Thüringen, zur (Ehre Gottes und zum Schutze der Kirche und der christlichen Religion bereit ist, die Verwaltung des Reichs zu übernehmen, so ermahnen und bitten wir eure Gesamtheit, indem wir es euch eindringlichst auftragen und bei der Vergebung eurer Sünden befehlen, daß ihr, da das Reich gegenwärtig, wie bekannt, erledigt ist, einmütig und ohne Verzug ebendiesen Landgrafen zum Könige der Römer, der später zum Kaiser zu befördern ist, wählet—
3. Zeitgenössische Urteile über Friedrich Ii.
Mon. Germ. Epist. saec. Xiii. 1,646ff.
a) Schreiben Gregors Ix. an den (Erzbischof von Reims 1259.
(Es steigt aus dem Meere das Tier der Lästerung2, voll von Hamen, das ... feinen Rachen öffnet zu Lästerungen des göttlichen Hamens— Betrachtet Haupt, Mitte und (Ende dieses Ungeheuers, Friedrichs, des sogenannten
1 Wegen der Nichtbeachtung der Rechtsformen hatte im Hainen des Kaisers Thaddäus von Sueffa, kaiserlicher Großhofrichter, auf dem Konzil von vornherein jedes Urteil gegen den Kaiser für nichtig erklärt und von ihm an den zukünftigen Papst und an ein allgemeines Konzil appelliert. 2 Apokalypse lz, l.
Hueuensammiung I, 9: ventzer, von 1198 bis zum Ende des tnüteiatters 2
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich_Ii Friedrich Gregors Friedrichs Thaddäus_von_Sueffa
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Extrahierte Personennamen: Johannes Dttos_I. Maximin Bruno Bruns
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Extrahierte Personennamen: Karl_an_Leo_Iii Karl Leo Carol Bott Karls Apostels Petius Leo Leo Augustus Gott Augustus Karoli_Magni Leo Leo Augustus
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abstufungen begegnen, vom gesitteten Europäer und dem mit ihm an Bildung
wetteifernden, philosophisch geschulten Hindu bis hinab zum rohesten Wilden, bei
dem Hexen- und anderer Aberglaube in üppigster Blüte stehen und Menschen-
opser erst vor wenigen Jahren unterdrückt werden konnten". Es sind drei
Gruppen von Völkerschaften zu unterscheiden, die sich aber z. T. in mannigfacher
Weise miteinander vermischt haben: 1. Die Drawida (60 Mill.), die Urein-
wohner des Landes, ein dunkelfarbiger, fast schwarzer Menschenschlag, der vielleicht
den Australiern verwandt ist. Sie waren ursprünglich über die ganze Halbinsel
verbreitet, bewohnen aber jetzt nur noch Südindien und Ceylon. Zu ihnen
gehören als wichtigste Völker die Tamulen (10 Mill.) an der Malabarküste
und auf Nordceylou und die hochbegabten Singhalesen im mittleren Ceylon.
2. Die Hindu, indogermanischer Herkunst und von heller Hautfarbe. Sie sind
um 2000 v. Chr. als wanderndes Hirtenvolk durch den Khaiberpaß in Indien
eingewandert, haben die Ureinwohner in Jahrhunderte langen Kämpfen zurück-
gedrängt oder unterworfen und das ganze Tiefland und Norddekan in Besitz
genommen. 3. Mongolen, die von N. und N.-O. her in den Himalaja ein-
gedrungen sind. Die Zahl der Europäer, überwiegend Engländer, beträgt
etwa */4 Mill. Die vorherrschende Religion ist der Brahmaismus, der über
200 Mill. Bekenner zählt. 60 Mill. sind Mohammedaner, etwa 10 Mill.
Buddhisten, gegen 3 Mill. Christen.
Nur die oberen Schichten der Hiudu, die sich peinlich von einer Verbindung mit
andern Völkern freigehalten haben, können heute noch als reine Arier gelten. Die
große Masse des Volkes hat sich mehr oder weniger mit den Urbewohnern vermischt, im
wesentlichen aber doch seine körperliche und geistige Eigenart bewahrt. Die Hindu (Abb. 24)
sind ein mittelgroßer, schlank gebauter Menschenschlag von hell- bis dunkelbrauner Haut-
färbe, je nach der Vermischung mit den Drawidas, und schwarzem Haupt- und Barthaar.
Die Stirne ist wohlgebildet, das Gesicht schmal und fein geschnitten. Sie sind körperlich
außerordentlich gewandt und geschmeidig und zeigen in allerlei Handfertigkeiten großes
Geschick. Die Kleidung der ärmeren Volksklassen besteht meist nur aus einem um die
Hüften geschlungenen Tuche und einer turbanähnlichen Kopsbedeckung. Die Reichen tragen
weite Jacken und Beinkleider aus Musselin oder Seide, die oft mit feinen Stickereien ver-
ziert sind, und Sandalen oder schnabelförmig endende Pantoffeln. Die Frauen hüllen sich
in leichtgewebte Tücher, die sie kunstvoll um den Körper schlingen, oder tragen lange, bei
den Vornehmen aus Gold- und Silberstoff bestehende Beinkleider und eine den Oberkörper
deckende Weste. Die Hauptn ahrungsmittel sind Reis und Früchte, besonders Bananen.
Tierische Nahrung und der Genuß geistiger Getränke sind den Hindus durch die Religion
untersagt. Die oberen Klassen setzen sich aber häufig über das Gebot hinweg. Die Bauart
der Häuser zeigt je nach dem Klima der Gegend bedeutende Unterschiede. In Hindostan
wohnt die große Masse der Bevölkerung in einfachen, mit Schilf oder Stroh gedeckten
Hütten aus Bambusrohr. Die Vornehmen bewohnen aber schöne Häuser, die Fürsten große,
oft mit verschwenderischer Pracht ausgestattete Paläste.
Der Brahmaismus lehrt ein höchstes unpersönliches Wesen, Brahma, von dem
alles, was in der Welt ist, herrührt und zu dem alles wieder zurückkehrt. Dieses entfaltet,
und offenbart sich nun in drei Goitheiten (Trimurti — Götterdreiheit), als Brahma i. e. S.
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erbauten prächtige Tempel und Paläste und besaßen schon im 2. Jahrtausend v. Chr.
eine reichhaltige und wertvolle Literatur. Zu ihren frühesten Erzeugnissen gehören die in
der alten heiligen Sanskritsprache geschriebenen Veden, vier Sammlungen religiöser
Lieder und Gebete. Aus späterer Zeit stammen zwei große Heldengedichte, Mahllbärata
und Rämüjana. Die Inder sind die Schöpfer der zwei Weltreligionen des Brahmais-
mus und des Buddhismus; sie haben eine tiefsinnige Philosophie entwickelt und sind
auch die Erfinder der Zehnerziffern, die wir heute als die „arabischen" bezeichnen, weil sie
im Mittelalter durch die Araber in Europa Eingang gefunden haben. Gleichwohl ist der
Einfluß der indischen Kultur auf die Entwicklung der Menschheit verhältnismäßig gering
gewesen. Die Kultur geriet schon früh in Erstarrung; dazu kam, daß das heiße Klima
auf die Inder erschlaffend wirkte und sie unkriegerisch machte, was zur Folge hatte, daß
sie fremden Eroberern zur Beute fielen (S. 136).
Wirtschaftsverhältnisse. Vorderindien ist seinem größeren Teile nach ein
außerordentlich fruchtbares Land. Hindostan hat man geradezu als ein Treib-
haus bezeichnet. 1907 waren 867 000 qkm, eine Fläche von mehr als der
anderthalbfachen Größe des Deutschen Reiches, angebaut; fast x/s davon wird
künstlich bewässert. Die englische Regierung ist unablässig tätig, durch Anlage
von Staubecken und Kanälen neue Gebiete für die Bewässerung und damit für
den Anbau zu gewinnen. Wo das ganze Jahr hindurch Wasser zur Befeuchtung der
Felder vorhanden ist, wird ohne Unterbrechung gesät und geerntet; die allein auf den
Regen angewiesenen Gebiete dagegen können nur einmal im Jahre Frucht ziehen.
Die Erzeugnisse des Ackerbaus sind außerordentlich mannigfaltig, die Erträge
hoch, aber sehr schwankend. In guten Jahren können gewaltige Mengen von
Getreide ausgeführt werden; in Mißjahren entstehen in dem dichtbevölkerten
Lande die furchtbarsten Hungersnöte. Von 1866—69 gingen über 3 Mill.,
1873—79 gegen 7 Mill. Menschen an Hunger und den dadurch entstandenen
Krankheiten zugrunde.
Die für die Volksernährung wichtigsten Getreidearten sind Reis und Hirse.
Außerdem werden bedeutende Mengen von Weizen, hauptsächlich für die Aus-
fuhr, Gerste und Mais gebaut. Von Genußmitteln gewinnt man besonders
Tee, namentlich in Assam, im Nilgirigebirge und ans Ceylon, Kaffee im s.
Dekan und Tabak fast überall; von Gewürzen Ingwer, Kardamom und
Zimt, von Baumfrüchten Bananen, Kokosnüsse usw. Andere wichtige Nutz-
pflanzen sind Baumwolle, Jute, Zuckerrohr, Ölpflanzen (Rizinusöl,
Sesam, Erdnüsse), Mohn zur Gewinnung von Opium, Indigo, Kautschuk,
Chinarinde und Kampfer. Die Wälder enthalten wertvolle Bäume, befon-
ders den Tiekbaum, dessen unverwüstliches Holz besonders zu Schiffsbauten
dient, Sandel- und Ebenholz (Abb. 25).
Der Reis ist in ganz Süd- und Ostasien das wichtigste Nahrungsmittel. Er wird
meist ohne allen Zusatz, nur in Wasser abgekocht oder gedämpft, gegessen. Da er leicht
verdaulich ist, nicht erhitzt und im Magen nicht säuert, ist er besonders als Nahrungsmittel
für die Bewohner heißer Länder geeignet.
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Extrahierte Ortsnamen: Mahllbärata Europa Assam Nilgirigebirge Ceylon Ostasien
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Götzendienst ausgeartet. Unter den höheren Ständen hat auch die Lehre des Konfuzius
viele freunde (S. 164). Die Ausbreitung des Christentums in Japan begann bereits
1549 durch den Jesuiten Franz Xaver. Es fand rasch zahlreiche Bekenner. Dann aber
begannen furchtbare, Jahrzehnte hindurch anhaltende Verfolgungen, in denen Hundert-
taufende von Christen standhaft die schrecklichsten Todesqualen ertrugen. Erst 1873 wurde
Religionsfreiheit gewährt, und seitdem sind evangelische wie katholische Missionare mit
Erfolg tätig. Insbesondere haben sich auch viele vornehme Japaner dem Christentum
zugewandt, und sie sehen darin zugleich ein Mittel, das Land schneller der europäischen
Kultur zu erschließen.
Über die Gemüts- und Geistesart und die sittlichen Eigenschaften der
Japaner gehen die Urteile der Reisenden vielfach auseinander. Allgemein wird hervor-
Abb. 34. Eingang zu einem japanischen Tempel.
gehoben, das Volk sei das heiterste, kindlich frohste der Welt, stets zu Scherz und Schelmerei
geneigt. Man rühmt seinen Reinlichkeitssinn, wodurch es sich sehr vorteilhaft von den
Chinesen unterscheidet, seine Höflichkeit und sein zuvorkommendes Wesen, seine Lernbegierde
und rasche Ausfassungsgabe. „Nichts ist dem europäischen Beobachter wohl ausfälliger, als
die außerordentliche Ordnungsliebe und Fügsamkeit, die wieder zusammenhängt mit der von
der Sitte geforderten Selbstbeherrschung. Disziplin bis zur Selbstvernichtung des einzelnen,
Unterordnung unter den Staat, die Familie, die Sitte in einem uns modernen Jndi-
vidualisten unerträglich vorkommenden Maße sind das Ergebnis einer langen nationalen
Erziehung. Nirgends wird es der Polizei so leicht, die öffentliche Ordnung aufrecht zu er-
halten. Nirgend find Verwaltungsmaßregeln so leicht durchzuführen" (Rathgen). Sehr
stark ausgeprägt ist die Vaterlandsliebe. Japan über alles in der Welt! Für sein Vaterland
bringt der Japaner jedes Opfer, sind ihm alle Mittel recht. „Wer aber längere Zeit in
^apan zugebracht hat", schreibt Hasfter, „lernt an den Bewohnern auch manche unangenehme
Fi ck, Erdkunde. Iv. Band. 19
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Extrahierte Personennamen: Franz_Xaver Franz Hasfter
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Dritter Zeitraum. — § 29. Die Eroberung Galliens.
§ 29. Die Eroberung Galliens.
58 — 51-
I. Cäsars Provinz. Ungewöhnliche Machtstellung Cäsars durch die Statthalterschaft im nördlichen Italien mit dem Oberbefehl über ein bedeutendes Heer. Vorstufe zur späteren Alleinherrschaft.
Die Provinz jenseits der Alpen (provincia Narbonensis, vgl. § 17, A, 9) von römischen Ansiedlern bevölkert und bereits der römischen Bildung gewonnen, der Ausgangspunkt von Cäsars Hauptwirksamkeit. Gelegenheit zu Kriegsthaten und zur Übung eines ihm allein ergebenen Heeres in der Eroberung des übrigen jenseits der Alpen gelegenen Galliens geboten.
Von den nichtrömischen Galliern die nordöstlich wohnenden Beiger am weitesten von römischer Bildung entfernt, am nächsten ihr stehend die Kelten im mittleren Lande, mit denen vielfach Handelsbeziehungen.
Die Gallier, ein lebhaftes Volk mit ähnlichen Eigenschaften wie ihre Stammverwandten auf der anderen Seite der Alpen (vgl. § 3,1, C. S. 12.) *), in Stämme geschieden, trotz einzelner Bündnisse ohne feste staatliche Einigung. Herrschaft des ritterlichen Adels (Reiter und Wagenkämpfer) und des Priesterstandes. Die „Druiden“, Bewahrer heiliger und weltlicher Lehren, deren Pflegesitz in Britannien, zugleich Richter und Staatsmänner. Götzendienst mit scheusslichen Menschenopfern (Verbrennung in Götzenbildern aus Weidenruten). Glaube an Seelenwanderung. Strafmittel: der Bannfluch! Das Volk meist in Schuldknechtschaft der Adligen. Ansiedelungen teils in Dörfern (Viehzucht, weniger Ackerbau), teils in befestigten Städten (Handel und Gewerbe). Bergbau fördert die Schätze der Erde ans Licht. Gute Verkehrswege öffnen das Land dem Handel.
58-56 Ii. Eroberung- Galliens (58—56). Bedrängung der
Gallier durch die Germanen. Veranlassung zur Auswanderung der Helvetier aus ihrer Heimat, der heutigen Schweiz. Cäsar sperrt diesen 58 den Weg durch die Engpässe am linken Rhoneufer und verbietet die Einwanderung ins Innere von Gallien. Nichtsdestoweniger Einbruch über die Jurapässe. Erste Begegnung an der Saone (Arar), dann Niederlage der
*) Ähnlichkeit mit den heutigen Franzosen: „Sunt in consiliis capiendis mobiles et novis plerumque rebus student.“ „De summis saepe rebus consilia ineunt, quorum eos in vestigio poenitere necesse est, cum incertis rumoribus serviant.“ Caes. b. G. N, 5. „Ut ad bella suscipienda Gallorum alacer ac promptus est animus, sic mollis ac minime resistens ad calamitates perferen-das mens eorum est.“ Ib. Iii, 19, 6. „Summae genus sollertiae atque ad omnia imitanda et efficienda, quae ab quoque traduntur, aptissimum.“ Ib. Vii,
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im Westen zu begründen (Ernennung von Vicaren und Austeilung von Pallien). Das geschah vor allem durch die Bekehrung Englands zum römischen Katholicismus (Abt Augustinus mit 40 Benediktinern, nachmals Erzbischof von 596 Canterbury. Taufe König Ethelberts von Kent 596). Nach innert gab er der römischen Kirche eine abschließende Form durch Ausbildung ihrer Lehre (Meßopfer und Seelenmessen, Fegefeuer) und ihres Kultus (Verbesserung des Kirchengesanges).
6. Gesichert konnte jedoch die Selbständigkeit des Papsttums erst werden durch die völlige Trennung desselben und des römischen Ducates (Kirchenstaates) vom griechischen Kaisertum. Diese wurde vorbereitet durch den 726 ausbrechenden Bilderstreit (Edikt Leos Iii., des Jsauriers). Damals, zur Zeit der Päpste Gregors Ii. (f 731) und Gregors Iii. (f 741), wurde aber auch das bedeutsamste Werk Gregors I., die Verbindung der germanischen Welt mit Rom, vollendet und damit dem Papsttum die festeste Grundlage geschaffen.
3. Die Bekehrung der Deutschen und die Neuordnung der fränkischen
Kirche.
1. Die Bekehrung der ostrheinischen Stämme ging im wesentlichen von den keltischen Iren („Schottenmönchen") aus, deren (von dem Gallier Patricius im 5. Jahrh, gegründete) Kirche sich neben manchen anderen Eigentümlichkeiten auch eine besondere, von Rom völlig unabhängige Verfassung bewahrt hatte. Schon seit ca. 60u wirkte der Ire Columbanus erst in Gallien, dann unter dcn Alamannen (um Bregenz) und endlich in Italien (Kloster Bobbio bei Pavia). Sein Schüler Gallus legte südlich vom Bodensee den Grund zum Kloster St. Gallen (614) Der Ire Pirmin gründete spater (724) das Kloster Reichenau am Bodensee. Fränkische Missionare waren seit dem 7. Jahrh, besonders in Baiern thätig, so Ruprecht von Worms (Peterskirche auf den Trümmern der Römerstadt Juvavum-Salzburg), Emmeram in Regensburg, Corbinian in Freising u. a. Schon vor der Mitte des 8. Jahrh, war Baiern christlich und hatte zahlreiche wohlausgestattete Klöster.
2. Indessen die noch fehlende strenge Gliederung unter römischer Autorität und damit die Bürgschaft zu gedeihlichem Bestände empfingen diese christlichen Pflanzungen doch erst durch die Angelsachsen, deren Kirche ihre auf die engste Verbindung mit Rom gegründete wissenschaftliche Überlegenheit (Beda Venerabilis
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mußte er 1074 im Vertrage von Gerstungen die Schleifung der Burgen, eine allgemeine Amnestie und die Zurückgabe Baierns an Otto von Nordheim zugestehen.
3. Plötzlich aber gaben der Kirchenfrevel der sächsischen Bauern auf der Harzburg und die Anschläge der Kurie auf die Selbständigkeit des Reiches (S. 118) der Sache des Königs das Übergewicht. Der Vertragsbruch der Sachsen nahm dem Papste die Möglichkeit, zwischen ihnen und dem König zu vermitteln, und erfüllte die Fürsten mit Grauen vor dem entfesselten Volke, und auch die jetzt doppelt bedrohten Bischöfe sahen sich auf des Königs Schutz angewiesen. Mit dem gesamten Reichsaufgebote schlug Heinrich jetzt das sächsische Heer unter Otto von Nordheim vernichtend 1075 bei Hohenburg an der Unstrut (unweit 1075 Langensalza), und die Erbitterung der von ihrem Adel im Stich gelassenen Bauernschaften zwang denselben zu bedingungsloser Unterwerfung auf dem Felde bei Spira (südlich von Sondershausen). Die zerstörten Burgen wurden wieder aufgebaut, aber Otto von Nordheim begnadigt und mit der Verwaltung Sachsens beauftragt.
e) Der Kampf Heinrichs Iv. mit Gregor Vii. 1075--1085.
1. Der neugewonnenen Macht des selbstbewußten Königs trat das reformierte Papsttum in der Person Gregors Vii. (Hildebrand) 1073—1085 gegenüber. Dieser forderte die Freiheit der Kirche, d. h. die Unterwerfung der Kirche und des Staates unter den Papst als den Stellvertreter Gottes auf Erden. Der drohenden Verwirklichung! einer solchen päpstlichen Weltherrschaft, welcher die kirchliche Reform nur als Mittel dienen sollte, mußte das deutsche Königtum schon um seiner selbst willen entgegentreten ').
2. Den Widerstand der deutschen Bischöfe gegen die resor-matorifchen Beschlüsse der Fastensynode von 1074 beantwortete Gregor \ Ii. auf der des nächsten Jahres mit der Erneuerung der Verbote gegen Simonie und Priesterehe und mit der wiederholten Bannung der „simonistischen Räte" des Königs, sowie
*) In dem fg. Dictatus papae hat Gregor selbst die vermeintlichen Vorrechte des Papstes zusammengestellt, z. B.: Quod solus possit uti im-perialibus insigniis. Quod solius papae pedes omnes principes deosculen -tur. Quod illi liceat imperatores deponere. Quod sententia illius a nullo debeat retractari, et ipse omnium solus retractare possit. Quod a nemine ipse iudicari debeat.
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Extrahierte Personennamen: Otto Heinrich Heinrich Otto Spira Otto Heinrichs Heinrichs Gregor_Vii Gregor Gregors Gregor_\ Gregor Gregor Gregor