Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
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I. Der Kulturkampf. V Die „Unfehlbarkeitserklarung" der Papstes vom *8. Iuli 1870.1
Das vierte Hauptstück der Constitutio de ecclesia: vom unfehlbaren Lehramt des römischen Papstes wurde mit 531 von 533 Stimmen in folgender Fassung angenommen:
Indem mir an der vom Hnbeginn des christlichen Glaubens überkommenen Überlieferung treu festhalten, lehren wir, mit Zustimmung des hl. Konzils, zur Ehre Gottes unseres Heilandes, zur (Erhöhung der katholischen Religion und zum Heile der christlichen Völker, und erklären es als einen von Gott geoffenbarten Glaubenssatz: daß der römische Papst, wenn er von seinem Lehrstuhle aus (ex cathedra) spricht, das heißt, wenn er in Ausübung feines Hmtes als Hirt und Lehrer aller Christen, kraft seiner höchsten apostolischen Gewalt, eine von der gesamten Kirche festzuhaltende, den Glauben oder die Sitten betreffende Lehre entscheidet, vermöge des göttlichen, im heiligen Petrus ihm verheißenen Beistandes jene Unfehlbarkeit besitzt, mit welcher der göttliche Erlöser seine Kirche in (Entscheidung einer den Glauben oder die Sitten betreffenden Lehre ausgestattet wissen wollte, und daß daher solche (Entscheidungen des römischen Papstes aus sich selbst, nicht aber erst durch die Zustimmung der Kirche, unabänderlich sind.
So aber jemand dieser Unserer Entscheidung, was Gott verhüte, zu widersprechen wagen sollte: der sei im Banne.
2. Die „Döllingersche" Gegenerklärung?
tdir sind der Überzeugung, daß ein längeres Schweigen gegenüber den infolge der Mehrheitsbeschlüsse der vatikanischen Bischofsversammlung vom 18. Juli 1870, durch die Bulle „Pastor aeternus“ kundgemachten päpstlichen Dekreten weder uns ziemt, noch zum Nutzen der Kirche gereichen kann. . . . Durch die Erklärung, daß alle an die ganze Kirche gerichteten doktrinellen Rusfprüche der Päpste unfehlbar feien, werden auch jene kirchenpolitischen Sätze und ftusfprüche älterer und neuerer päpstlicher Erlasse für unfehlbare Glaubensnormen erklärt, welche die Unterwerfung der Staaten, Völker und Fürsten unter die Gewalt der
1 Hahn, Geschichte des Kulturkampfes in Preußen in Aktenstücken. Berlin 1881 ^ S* 33.
8 Hahn, Fürst Bismarck Ii, S. 393f. — Diese (Erklärung ist außer dem Erst-Unterzeichner, dem Münchner Professor von Döllinger, noch von 20 katholischen Gelehrten, meist Professoren der Theologie, des Kirchenrechtes und der Philosophie unterzeichnet.
(Quellettfammlung 1,16: Vrandenburg-Nühlmann, 3m neuen Deutschen Reich j
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Extrahierte Personennamen: Iuli Petrus Münchner_Professor_von_Döllinger
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Geschlecht (WdK): Jungen
148
Die römische Geschichte
durchsetzt. Dabei ist zu untersuchen, ob die vielbehauptete Ansicht haltbar ist, das Christentum sei wie ein göttlicher Strahl reinen himmels-lichts in eine ekle Kloafe gefallen, und sein Steg in dieser Welt der Sünde und Gemeinheit sei das größte aller Wunder. Dieser Geschichtsdarstellung widersprechen zwei Tatsachen:
1. Die griechisch-römische Welt des 2. und 3. Jahrhunderts war insofern in außergewöhnlich günstiger Disposition für die Aufnahme des Christentums, als dieses längst vorbereitet war a) durch die von allen Richtungen der spätantiken Popularphilosophie, am stärksten aber von der Stoa bewirkte Reform der privaten Moral, die sich in bemerkenswertem Maße, wenngleich von anderer Grundlage ausgehend, den höchsten Gipfeln christlicher Sittlichkeit nähert, b) durch die Rufnahme orientalischer Kulte im Abendland, die wieder auf ein tief wurzelndes und weitverbreitetes Bedürfnis nach Erlösung von Sünde und Tod, Heiligung und Versöhnung mit Gott und Schicksalsmächten zurückzuführen ist.
2. von diesen Strömungen und Gestaltungen griechischer und orientalischer Herkunft ist das Christentum, das sich in der griechisch-römischen Welt durchsetzt, aufs tiefste beeinflußt, und zwar, wie sich jüngst herausgestellt hat, von seinen Anfängen an.1 Cs hat seinen Gang durch diese Welt nicht machen können, ohne durch sie von seinem Ursprung weit, weit abgelenkt zu werden. Dogmatismus, Ritualismus und (Be-setzesknechtschast, diese drei Hindernisse einer Frömmigkeit nach dem Sinn Jesu, gegen die er gekämpft hatte, um sie durch ein freies (Bottes-kindschaftsverhältnis zu ersetzen, sie haben sich seiner Schöpfung wieder bemächtigt, und erst in dieser Umgestaltung, erst nach diesem Kompromiß, der zeitweise fast bis zur Ausschaltung des wesenhaft Christlichen gegangen ist, hat das Christentum die Welt erobert. Sind doch eine ganze Anzahl der wesentlichsten altchristlichen Hauptdogmen im Heidentum vorgebildet, so die Dreifaltigkeit in der über das ganze Römerreich verbreiteten Isis-Osiris-Religion, die Vermittlertheorie im Tleu-platonismus, die Lehre vom gestorbenen und wiedererstandenen Gotte im Mythus von Kabele und Attis, die Taufe (mit Blut) als ein Begräbnis der Sünde zur Wiedergeburt der Seele ebenda und im Ittithras-dienst, der Glaube an eine durch die Auferstehung des (Bottes verbürgte
1 Selbst in der Sprache des Apostels Paulus sind unverkennbare Anleihen bei der Ritualfprache der hellenistischen Iltqsterienreltgtonen festgestellt worden, vgl. Reitzenstein, Die hellenistischen Mysterienreligionen. 1910.
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Concil zu Kostnitz. Hussiten.
127
reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t-
wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt.
8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener),
noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn,
und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene
Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09.
den, stirbt er plötzlich.
9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410.
Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt,
bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große
allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414.
Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von
Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne;
Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen,
gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti-
sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich
hartnäckig, wird nicht beachtet.
Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer
Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im
Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des
Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415.
eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von
Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst.
Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver-
kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417.
Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg.
Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger
Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor;
blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419.
Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen.
Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten;
Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter
ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach
Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc.
Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431.
*) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*
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Extrahierte Personennamen: Jobst_von_Mahren Johann's_Xxiii Friedrichs Johann Johann Gregor_Xii Gregor Benedict_Xiii Johann Johann Engländer
Wiclef Schüler_Hieronymus_von
Prag Martin_V._Pabst Siegmund Friedrich_Vi Friedrich Burggraf_von_Nürnberg Jakob_von_Mieß Johann Siegmund
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Friedrichs Oesterreich Spanien Prag Oesterreich Baiern
Autor: Kurze, Friedrich, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
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in Deutschland.
Dos tridentimsche Uonzil 0545—J565).1
[4. Sitzung, 8 ctpril 1546:] Die hochheilige ökumenische und allgemeine Iridentinische Synode, im H. Geiste gesetzmäßig versammelt, unter dem Vorsitz dreier Legaten des apostolischen Stuhles, ... nimmt, den Beispielen der rechtgläubigen Väter folgend, alle Bücher des Riten rote des Neuen Testamentes, da der eine Gott der Urheber beider ist, und die Überlieferungen selbst, die sich teils auf den Glauben, teils auf die Sitten beziehen, als von Christus oder dem H. Geiste wörtlich diktiert und in ununterbrochener Folge in der katholischen Kirche erhalten, mit der gleichen frommen Scheu und Ehrfurcht an. ... Wer aber die Bücher selbst nicht vollständig mit allen ihren Teilen, roie sie in der katholischen Kirche gelesen zu werden pflegen und in der alten allgemein verbreiteten lateinischen Ausgabe (vulgata) vorliegen, für heilig und katholisch annimmt und die besagten Überlieferungen mit tdisten und vorbedacht verachtet, der sei verdammt. . . .
[Ittirbt 209:] Dazu bestimmt und erklärt dieselbe hochheilige Synode,
. . ., daß eben diese alte und allgemein verbreitete Ausgabe ... für authentisch gelten soll. . .. Außerdem entscheidet sie . . ., daß niemand auf die eigene Klugheit gestützt . . . roiöer den Sinn, den die heilige Mutter Kirche festgehalten hat und festhält, deren Sache es ist, über den wahren Sinn und verstand der H. Schriften zu urteilen, oder auch wider die einstimmige Meinung der Väter die H. Schrift zu deuten wage. . . .
[7. Sitzung, 3. März 1547, Ittirbt 295:] . . . U)er da sagt, die Sakramente des neuen Bundes seien nicht alle von Jesus dhristus, unserm Herrn, eingesetzt worden, oder es seien mehr oder weniger als sieben, nämlich Taufe, Konfirmation, (Eucharistie, Buße, letzte Salbung, Weihe und (Ehe, oder auch daß irgend eins von diesen sieben nicht wahrhaft und eigentlich
ein Sakrament sei, der sei verdammt. .. .
[25. Sitzung, 4. Dez. 1563, Ittirbt 320:] ...Die H.synode schreibt daher den Patriarchen, Primaten, (Erzbischöfen, Bischöfen . . . vor, gleich auf der ersten Provinzialsynode, die nach Beendigung des gegenwärtigen Konzils zu halten ist, alles das, was von dieser H. Synode entschieden und festgesetzt ist, im einzelnen öffentlich anzunehmen und dem römischen Gberpontifex rechten Gehorsam zu geloben und zu versprechen und zugleich alle Ketzereien . . . und besonders die von dieser Synode verurteilten, öffentlich von sich zu
weisen und zu verdammen. Und dasselbe sollen in Zukunft alle, die zu
Patriarchen usw. zu befördern sind, auf der ersten Provinzialsynode, der sie selbst beiwohnen, beobachten. . . . Dazu sollen alle die, denen die Sorge für die Universitäten . . . obliegt, genau dafür sorgen, daß von denselben
1 Nach (E. Ittirbt, Quellen zur Geschichte des Papsttums2 289—329.
Qucllenfammlung I, 10b: Rurze, Gegenreformation u. vreißlgjähr. ttrieg \
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Autor: Dentzer, Bernhard, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Inhalt: Zeit: Mittelalter
Geschlecht (WdK): Jungen
18 V. Staat und Kirche im Zeitalter Ludwigs des Bayern
stiger sei. — Die Römer, durch diese Verschleppung vom Papst gleichsam verspottet, schickten auf gemeinsamen Beschluß Boten an Ludwig: (Er möge nach Rom kommen, seine Herrschaft über die Römer frei inbesitz nehmen, sie würden ihm zu Diensten sein mit Feuer und Schwert und in jeder Meise. Ludwig, dem glücklichen Fortgange femersache nicht widerstrebend, verließ alsbald Mailand ...und rückte nach Rom vor. Das römische Volk... nahm ihn unter dem größten Jubel auf. — Sciarra Colortrta (das Haupt der verschworenen von flnagni 1303), der zum Volke hielt und ein eifriger Parteigänger des Kaisers und der Kaiserlichen war ..., lieh Ludwig Beistand und Rat. Und nachdem er dem Volke von Rom die Gewalt überlassen hatte, über das Kaisertum zu beschließen und alles zu tun, was den Staat angehe, wurde Ludwig der Harne und Titel eines Königs der Römer übertragen;1 das Volk aber rief: „Lange möge er leben und regieren", und der König und die Königin thronten auf dem Kapitol. Die Plebs aber und das Volk freuten sich ... über den Umschwung der Dinge und begannen, den Papst Johann zu verwünschen, offen zu beschuldigen und zu behaupten, er sei kein wahrer Papst. — Johann sei ein verwerflicher Papst und dürfe nicht als Papst angesehen werden; ein neuer Papst müsse gewählt werden ..., beide Gewalten, die weltliche und die geistliche, sollten in Rom ihren Sitz haben. Dieser Ruf . . . drang zu Senat und Volk und wuchs zu solcher Stärke, daß man auf allgemeinen Beschluß Ludwig hiervon Bericht erstattete und inständigst auf die (Erfüllung der Forderungen drang. Da Ludwig den glücklichen Fortgang feiner Angelegenheit nicht ungern sah, brachte er diese Forderungen zur Prüfung und sorgfältigen Beratung an die Großen feiner Umgebung, die er aus Deutschland mitgeführt hatte. Unter ihnen befanden sich zwei Italiener, die eifrig um Ludwigs (Erhebung bemüht gewesen waren und sich ihm eng angeschlossen hatten und auf deren Rat er viel gab: Itcarfilius de Rapmundv nis, ein paduanifcher Bürger niederer Herkunft, kundig der Philosophie und sehr beredt, und Übertinus de Casale aus Genua, ein Mönch, ebenfalls ein schlauer und geistvoller Mann. •— Es wurde beschlossen, den wünschen und Ratschlägen des römischen Volkes beizutreten ..., in allem seinem, des Senates und der Tribunen Beschlusse zu gehorchen, vom römischen Senat und Volk wurde ein (Edikt erlassen: Johann, bisher Papst genannt, sei als gottloser Schismatiker und Ketzer nichtig, verwerflich und verworfen? —
1 3n Wirklichkeit handelte es sich, wie schort aus dem Texte hervorgeht, um die Kaiserkrönung. Dgl. hierüber Johann von viktring 5,7 (Boehmer, Fontes rer. Germ. I, 403): Im Jahre des Herrn 1328 ... empfing er die Kaiserkrone von den Römern, die erklärten, ihnen stehe dies zu, weil der Papst nicht anwesend fei. (Es krönte ihn aber der Präfekt der Stadt, der, wie es heißt, das Recht hat, das kaiserliche Diadem dem Papste darzureichen, wenn dieser es dem Kaiser aufs Haupt setzt.
2 Begründet wurde die Absetzung Johanns u. a. mit der durch ihn ausgesprochenen Verdammung der Lehre von der Armut Thristi und feiner Jünger, welche vor allem die Franziskaner im Gegensatz zu den Dominikanern vertraten.
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Sciarra_Colortrta Ludwig_Beistand Ludwig Ludwig_der_Harne Ludwig Johann Johann Johann Johann Ludwig Ludwig Ludwig Ludwigs Johann Johann Johann_von_viktring Johann Boehmer Johanns Johanns
Extrahierte Ortsnamen: Rom Mailand Rom Rom Rom Deutschland Casale Genua
Autor: Dentzer, Bernhard, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Inhalt: Zeit: Mittelalter
Geschlecht (WdK): Jungen
V. Staat und Kirche im Zeitalter Ludwigs des Bayern. 17
V. Staat und Nirche im Zeitalter Ludwigs des Bayern.
lnarsilius von Pabuo1, Defensor pacis 1324.
Itcirbt, Quell. z. Gesch. d. Papsttums 2. Hust. 150f.
Iii, 6. Menschlicher Gesetzgeber ist allein die Gesamtheit der Bürger oder ihr stärkerer Teil? 7.Dekretalen oder Dekrete der römischen oder irgendwelcher anderer Bischöfe . . ., die ohne Erlaubnis des menschlichen Gesetzgebers erlassen sind, können über niemanden eine geistliche oder weltliche 5träfe verhängen. 9. Lin erwähltes Fürstentum oder sonst ein Rmt hängt allein von der Wahl dessen, der hierzu die Befugnis hat, und von feiner andern Bestätigung oder Billigung ab. 16. Ben Kirchenbann oder das Interdikt auszusprechen, ist ohne Genehmigung des gläubigen Gesetzgebers keinem Bischöfe ... gestattet. 12. Alle Bischöfe besitzen unmittelbar durch (Christus die gleiche Autorität. ... 18. Durch göttliche Autorität und mit der Zustimmung des gläubigen menschlichen Gesetzgebers können andere Bischöfe, gemeinsam oder getrennt, den römischen Bischof ebenso exkommunizieren oder gegen ihn eine andre Befugnis ausüben, wie dies umgekehrt der Fall ist. 53.(Ein allgemeines oder besonders Konzil der Priester, Bischöfe und anderer Gläubigen mit Zwangs--gewalt zu berufen, steht allein dem gläubigen Gesetzgeber oder dem, der mit seiner Genehmigung die Herrschaft führt, zu. 41.Der römische Bischof und jeder andre geistliche oder kirchliche Diener kann nach göttlichem Gesetze allein durch den gläubigen Gesetzgeber oder den mit seiner Genehmigung herrschenden oder durch ein allgemeines Konzil der Gläubigen zu einem besondern kirchlichen Amte befördert, von ihm allein auch des Amtes enthoben und be* raubt werden, wenn ein vergehen dies erfordert.
2. Die Kaiferfrötmttg Ludwigs des Bayern [nach filbertino Ihuffato3, Ludovicus Bavarus 1328j.
Boehmer, Fontes rer. Germ. I, 173ff.
3n dieser Zeit schickten die Römer, die schon seit langem zu ihrem ungeheuren Schaden und Schimpf die römische Kurie entbehrt hatten, zuerst Gesandte nach Avignon zum obersten Pontifex mit der Bitte, er und die Kurie möchten sich nach Italien, und zwar nach Rom begeben. ... Falls er aber, obwohl schon mehrfach darum ersucht, dies ablehnen und den Stuhl verwaist lassen sollte, würden sie Ludwig, der König der Römer genannt werde, ...in der Stadt aufnehmen, damit Rom, das Haupt der Welt, den Ruhm feiner er* habenen Würde nicht verliere; und soweit die Römer könnten, würden sie sich darum bemühen, beide Throne, den geistlichen und den weltlichen, in ihrer Stadt zu sehen und zu hegen.-—Der Papst hielt die Gesandten unter unbestimmten Ausdrücken mehreretage hin. Ais sie um eine bestimmte Antwortbaten, er= klärte er, einen Zeitpunkt abwarten zu wollen, der für die römische Kirche gürt*
1 Professor an d. Universität Paris.
M. ist also ein Vertreter der Lehre von der Volkssouveränität. (Er beruft sich hierfür an einer andern Stelle auf Aristoteles, Politik Iii, 6.
3 Ratsherr von Padua f 1330.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
20 Iv. Vas Sintert b. deutschen Königsmacht u. d. Machtentfaltung d. Papsttums
Der von ihm Eingesetzte kann wohl einer andern Kirche vorstehen, darf aber nicht Vasall sein und darf auch nicht von irgendeinem Bischöfe einen höheren Rang annehmen.
Keine Synode darf ohne seine Einwilligung als eine allgemeine bezeichnet werden.
Kein Gesetz und keine Kanonensammlung darf ohne seine Genehmigung Gültigkeit haben.
Sein Russpruch darf von keinem angetastet werden, er selbst darf allein die Bestimmungen aller andern verwerfen.
Er selbst darf von keinem gerichtet werden.
niemand unterfange sich, einen zu verurteilen, der an den apostolischen Stuhl appelliert.
Hlle wichtigeren Angelegenheiten einer jeglichen Kirche sollen dem päpstlichen Stuhle übertragen werden.
Die römische Kirche hat sich nie geirrt und wird auch nach dem Zeugnis der Schrift nie in Irrtum fallen.
Der römische Bischof wird, falls seine Mahl kanonisch war, unzweifelhaft durch die Verdienste des heiligen Petrus heilig, wie der heilige Bischof Ennodius von pavia bezeugt. Diesem stimmen hierin viele heilige Väter zu, wie man aus den Dekreten des heiligen Papstes Stirn-machus ersehen kann.
Ttach seiner Entscheidung und mit seiner Erlaubnis ist es den Untertanen gestattet, Klage zu erheben.
Er vermag, ohne jede Mitwirkung einer Synode Bischöfe abzusetzen und Gebannte wieder in die Gemeinschaft der Kirche aufzunehmen.
niemand wird für einen Katholiken gehalten, der nicht der katholischen Kirche zustimmt.
Er vermag, die Untertanen von ihrer Pflicht gegen abtrünnige Fürsten zu entbinden.
b) Synode zu töorms.
Brief Heinrichs Iv. an Gregor Vii.
M. G. (Quart) Leg. sect. Iv, tom. I, S. 108f.
Heinrich, von Gottes Gnade König, an hildebrand. Während ich bisher von Dir väterliche Gesinnung erwartete und Dir zum großen Miß-gnügen Unserer Getreuen in allem gehorchte, habe ich von Dir eine Vergeltung erfahren, wie sie nur von dem kommen durfte, der Unsers Lebens und Königreichs verderblichster Feind sein wollte. Denn nachdem Du mir zuerst alle ererbte Ehre, die mir vom päpstlichen Stuhle geschuldet wurde, in übermütigem Wagnis geraubt hattest, hast Du in weiterem vorgehen mir die Herrschaft über Italien mit den schlechtesten Künsten zu entfremden versucht. Und damit nicht zufrieden, hast Du gegen die ehrwürdigsten Bischöfe, die wie die liebsten Glieder mit Uns vereinigt sind, die
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Extrahierte Personennamen: Bischof_Ennodius Heinrichs Heinrichs Gregor_Vii Gregor Heinrich Heinrich Gottes_Gnade_König
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Extrahierte Personennamen: Karl_an_Leo_Iii Karl Leo Carol Bott Karls Apostels Petius Leo Leo Augustus Gott Augustus Karoli_Magni Leo Leo Augustus
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Extrahierte Personennamen: Hntiochia Stephan_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Alexandria Konstantinopel Jerusalem Berlin