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von Panama und entdeckte so den Großen Ozean, den er, da er von N. kam, als Südsee
bezeichnete. 1520 endlich durchfuhr Magell an die nach ihm benannte Straße im S. des
Erdteils, durchsegelte den Großen Ozean und gelangte zu den Philippinen. Erst dadurch
wurde endgültig festgestellt, daß die bisher entdeckten Länder nicht zu Asien gehörten,
sondern einen eignen Erdteil bildeten. Auch das Innere der Neuen Welt wurde bald
näher bekannt. Cortez eroberte 1519—21 mit einer Handvoll Leute Mexiko (S. 288),
Pizarro 1525—35 Peru. Nach und nach wurde dann ganz Mittel- und Südamerika
von Spaniern und Portugiesen in Besitz genommen. Um die wissenschaftliche Erforschung
hat sich in späterer Zeit besonders Alexander von Humboldt, verdient gemacht, der
von 1799—1804 Mexiko und das n.^Sudämerika bereiste. Die Kenntnis Nordamerikas
wurde stückweise durch die immer weiter nach W. vordringenden Ansiedler erschlossen.
E. Die Polarländer.
Außer den fünf Erdteilen enthält die Erde noch große Landgebiete im Um-
kreise der beiden Pole: die Polarländer. Die der n. Halbkugel bestehen aus
einer Anzahl größerer und kleinerer Inseln, die ein den Pol umgebendes tiefes
Meer umschließen, während sich auf der Südhalbkugel eine große, zusammen-
hängende Landmasse findet. Die Polarländer sind von eigenartiger Beschaffen-
heit, die hauptsächlich in ihrer Stellung zur Sonne begründet ist. Innerhalb
der Polarkreise dauert überall der längste Tag und die längste Nacht mehr
als 24 Stunden, und diese Dauer wächst stetig bis zu den Polen hin, wo die
Sonne ununterbrochen ein halbes Jahr über und ein halbes Jahr unter dem
Gesichtskreise bleibt (I, S. 11). Daraus ergeben sich eigentümliche klimatische
Verhältnisse. Während der langen Polarnacht herrscht beständig bittere Kälte,
die 40, 50 und mehr Grad erreicht, und auch im Sommer beträgt die Wärme
nur wenige Grad über 0. Denn wenn auch die Sonne Wochen- und monate-
lang ununterbrochen scheint, so steigt sie doch niemals hoch am Himmel empor.
Ihre Strahlen fallen stets sehr schräg auf und vermögen daher nur wenig
Wärme zu spenden, die zudem noch größtenteils von den auftauenden Eis- und
Schneemassen verbraucht wird. Nur verhältnismäßig kleine Landflächen werden
auf kurze Zeit von diesen befreit; der weitaus größere Teil ist dauernd von
einer Eisdecke überzogen, die an manchen Stellen eine Mächtigkeit von mehr
als 1000 m erreicht. Von diesem Inlandeise fließen gewaltige Gletscher zum
Meere hinab und schieben sich immer weiter in das Wasser hinein, bis dessen
Auftrieb schließlich so stark wird, daß die Eismassen von unten her durchbrechen.
Die abgelösten Stücke treiben nun als Eisberge auf dem Meere umher und
gelangen mit den Strömungen in wärmere Gegenden, wo sie sich allmählich
auflösen. Es sind oft Klötze von gewaltiger Größe, die 30—100 m über
den Meeresspiegel emporragen, während sich eine 7—8 mal so große Eismasse
unter Wasser befindet (Abb. 63). Die Eisberge bilden eine große Gefahr für
die Schiffe, da sie durch die Abkühlung der Luft oft dichte Nebel veranlassen,
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Extrahierte Personennamen: Cortez Pizarro Alexander_von_Humboldt Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Panama Mexiko Peru Mexiko Nordamerikas Polen
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Handel gewinnen beständig an Bedeutung und erlangen in manchen Staaten das Ubergewicht
über die Landwirtschaft. Darauf beruht die Unterscheidung von Ackerbau- und Industrie-
und Handelsstaaten (Rußland, China — Belgien, England, Holland). Erst bei solchen
Völkern, wo Güter im Überfluß erzeugt werden und nicht alle Kräfte für den Erwerb der
notwendigsten Lebensbedürfnisse in Anspruch genommen werden, können Wissenschaft und
Kunst rechte Pflege finden, können freiheitlich geordnete Staaten entstehen. Man kann in
der Gegenwart einen morgenländischen und einen abendländischen Kulturkreis
unterscheiden. Zu jenem gehören als Hauptvölker die Inder, die Chinesen und die
Japaner. Bedeutend höher entwickelt ist die abendländische Kultur. An der Spitze
stehen die germanischen Völker; rückständiger sind, abgesehen von den Franzosen, die
Romanen und die Slawen.
6. Die Erde als Weltkörper,
a) Die Erde.
Größe und Gestalt der Erde (I, S. 1—5). — Das Linienuetz der Erde
(I, 6—9). — Die Achsendrehung der Erde; Entstehung von Tag und Nacht
(I, S. 5—6). — Die Bewegung der Erde um die Sonne, a) Die scheinbare
Bewegung der Sonne (I, S. 10) — b) Die Zonen und die Jahreszeiten
(I, S. 11—14). c) Die wirkliche Bewegung der Erde. Wie die tägliche
Bewegung der Himmelskörper um die Erde nur Schein ist (I, S. 6), so beruht
auch die jährliche Bewegung der Sonne (I, S. 16) auf einer Täuschung. In
Wirklichkeit bewegt sich die Erde um die Sonne, wie Kopernikus (-f 1543) zuerst
festgestellt hat. Innerhalb eines Jahres durchläuft sie eine dem Kreise sich
nähernde ellipsenförmige Bahn, in deren einem Brennpunkte die Sonne steht.
Aus dieser Bewegung, die man als die Revolution der Erde bezeichnet, erklärt
sich der Wechsel der Jahreszeiten und der Tageslängen.
Zur Veranschaulichung diene die Abbildung 79, die die Erde in vier
verschiedenen Stellungen auf ihrer Jahresbahn um die Sonne zeigt. Zunächst
ist zu beachten, daß die Erdachse nicht senkrecht, sondern schräg zur Erdbahn
steht und zwar um 231/2° von der senkrechten Richtung abweicht, und ferner,
daß die Erde bei ihrem Umlauf um die Sonne diese Richtung stets beibehält.
Daraus ergibt sich, daß in der einen Hälfte des Jahres die n., in der andern
die s. Hälfte der Erdachse gegen die Sonne hin geneigt ist und daß darum auch
in der einen Jahreshälfte die n., in der andern die f. Erdhälfte stärker beleuchtet
und erwärmt werden muß.
Am 21. März (Abb. oben) ist die Stellung der Erde so, daß ihre
Strahlen senkrecht auf den Äquator fallen; die Beleuchtungsgrenze geht durch
die beiden Pole (I, S. 11) und halbiert alle Breitenkreise. Daher haben auf
der ganzen Erde, die Pole ausgenommen, Tag und Nacht dieselbe Dauer. Es
ist die Zeit der Tag- und Nachtgleiche (Äquinoktium). Die n. Halbkugel
hat Frühlings-, die s. Herbstanfang. Vom 21. März ab neigt sich die
Nordhalbkugel täglich mehr der Sonne zu; ein immer größeres Gebiet um den
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Extrahierte Ortsnamen: China Belgien England Holland
— 396 —
nach Schottland, Norwegen und Böhmen verspürt und verbreitete sich über Vis
der ganzen Erdoberfläche.
Die Erschütterungen geben sich oft nur als leises Beben und Erzittern kund. In
andern Fällen bemerkt man ein Schwanken des Bodens, die Fensterscheiben klirren, und
Gegenstände, die an der Decke des Zimmers hängen, geraten in pendelnde Bewegung. Wo
aber Erdbeben mit großer Gewalt austreten, da gehören sie zu den schrecklichsten und ver-
derblichsten aller Naturerscheinungen. Ost ohne jedes Vorzeichen hört man plötzlich ein
Rollen wie von fernem Donner oder dem Abfeuern eines Geschützes, und noch ehe man
sich darüber Rechenschaft geben kann, verspürt man einen heftigen Stoß, dem gewöhnlich
in kurzen Zwischenräumen noch mehrere leichtere folgen. Man fühlt den Boden auf- und
abschwanken, „wie wenn eine Wellenbewegung, wie die Dünung des Meeres, unter uns
hindurchginge". Schornsteine und Häuser wanken hin und her, bekommen Risse und
stürzen unter krachendem Getöse zusammen. An manchen Stellen öffnet sich die Erde und
schließt sich wieder; es entstehen Erdspalten, an denen sich große Schollenstücke ost um
mehrere m gegeneinander verschieben. Mitunter sinken große Landflächen ein und werden
vom Meere überdeckt. Ereignet sich ein Beben im Meere, so werden gewaltig«', 10—20 m
hohe Flutwellen erzeugt, die sich verheerend über die Küstenlandschaften ergießen (Iv, S.
147, 173). Das alles ist das Werk einiger Augenblicke. Bei dem furchtbaren Erdbeben
in Lissabon (1755) kamen 60000 Menschen ums Leben; 1783 wurden in Kalabrien mit
einem Stoße 109 Städte und Dörfer zertrümmert und 32 000 Menschenleben vernichtet,
und noch viel furchtbarer war das Beben vom Jahre 1908, das neben vielen andern
Orlen die großen Städte Messina und Reggio vollständig zerstörte und gegen 200000
Menschen unter den Trümmern begrub.
Die Erdbeben haben verschiedene Ursachen, und man unterscheidet danach 3 Arten:
Einsturz-, vulkanische und tektonische Beben. Die Einsturzbeben sind auf den
Einsturz unterirdischer Hohlräume, wie solche z. B. vom Wasser ausgewaschen werden,
zurückzuführen. Sie ereignen sich besonders häufig in Gebieten leicht löslichen Gesteins,
namentlich in Kalklandschaften, wie im Karst (Iii, S. 70). Sie erstrecken sich gewöhnlich nur
über kleine Gebiete, können aber trotzdem sehr verderbliche Wirkungen haben. Die vnlka-
nischen Beben stehen mit Vulkanausbrüchen in Verbindung und werden wohl durch die
dabei stattfindenden Dampfexplosionen hervorgerufen. Die Erschütterungen sind meist auf
die nächste Umgebung des Feuerbergs beschränkt. Die tektonischen Beben werden durch
Verwerfungen und Faltuugen der Erdrinde verursacht. Die ungeheuren Pressungen und
Spannungen, die durch die Einschrumpfung der Erde in den Gesteinsschichten entstehen,
lösen sich plötzlich durch Biegungen und Brüche und rufen wie mit einem Ruck die
gewaltigsten Erschütterungen hervor. Zu dieser Art gehören die meisten und größten Beben.
Den Ausgangsort der Bewegung bezeichnet man als den Erdbebenherd. Er liegt
meist in einer Tiefe von 10—40 km unter der Erdoberfläche. Die Erschütterung verbreitet
sich wellenförmig nach allen Seiten, ähnlich wie eine Wellenbewegung, die um einen ins
Wasser geworfenen Stein entsteht. Bei der Kugelgestalt der Erde wird natürlich die senk-
recht über dem Ausgangspunkte liegende Stelle, das Epizentrum, zuerstund am stärksten
von der Erschütterung ergriffen, die sich hier in aufwärtsgerichteten Stößen kundgibt. Je
weiter ein Ort vom Epizentrum entfernt ist, in je spitzerem Winkel er also von der
Bewegung getroffen wird, umsomehr geht diese in eine wellenförmige über, umfomehr
verliert sie natürlich auch an Stärke. Die Geschwindigkeit, mit der Erdbeben sich fort-
pflanzen, unterliegt großen Schwankungen, je nach der Beschaffenheit des Gesteins und der
ursprünglichen Siärke der Bewegung. Man hat Geschwindigkeiten von 3 5 km, aber auch
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— 384 —
der Höhe nach N. und S. ab, während unten die kühlere Luft höherer Breiten zum
Äquator hinströmt. Der obere Luftstrom, den man auch als Gegen- oder Antipassat
bezeichnet, wird infolge der Kugelgestalt der Erde auf seinem Wege nach N. und S. auf
einen immer engeren Raum zusammengepreßt. Die Luft verdichtet sich daher, wird
schwerer und sinkt darum größtenteils wieder zur Erdobeisläche hinab. Das geschieht etwa
zwischen dem 30. und 40.0 n. und s. Breite. Von hier aus strömt sie aufs Neue dem
Äquator zu. So befindet sich also die Tropenluft zwischen dem Äquator und den 30.0
Breitenkreisen in einem beständigen Kreislaufe (Abb. 75).
Zwischen den beiden Passaten, in den Gebieten des aussteigenden Luststroms, zieht
sich rings um die Erde ein Streifen von etwa 6° mittlerer Breite, in dem Nuhe herrscht,
die nur durch schwache, veränderliche Winde unterbrochen wird. Das ist der Wind-
stillen- oder Kalmengürtel (calme = ruhig). Da die hier aufsteigende warme Lust
stets große Mengen von Wasserdampf enthält, der sich in der Höhe verdichtet, so entstehen
Nord- und Südwinde sind, sondern schräg auf den Äquator zuwehen. Es hängt dies mit
der Achsendrehung der Erde zusammen. Wie jeder andre Körper, so nimmt auch die Luft
an dieser Bewegung teil. Die Drehgeschwindigkeit ist naturgemäß am Äquator am größten
und nimmt nach den Polen hin ab. Es ist ferner bekannt, daß ein Körper in einer einmal
erlangten Bewegung mit gleicher Richtung und Schnelligkeit beharrt, so lange er nicht
durch andre Kräfte abgelenkt und gehemmt wird. Daraus ergibt sich, daß eine Luslmasse,
die von N. nach dem Äquator hinströmt, die wö. Bewegung, die sie am Ausgangspunkte
hatte, beibehalten muß. Sie weht aber nun auf ihrem Wege über Gegenden, deren Dreh-
geschwindigkeit immer größer wird. Infolgedessen muß sie hinter der wö. Bewegung der
Erde zurückbleiben, die gleichsam unter ihr wegeilt, und die anfangs s. Bewegung geht in
eine fw. über, der Nordwind wird zum Nordostwind und ebenso auf der f. Halbkugel der
Südwind zum Südostwind. Bei den Gegenpassaten, die von Orten größerer zu solchen
geringerer Drehgeschwindigkeit wehen, ist es natürlich umgekehrt; sie lausen der Erde
voraus und werden auf der n. Halbkugel nach N.-O., auf der f. nach S.-O. abgelenkt.
Die Ablenkung ist also auf jener immer nach rechts, auf dieser immer nach links gerichtet.
Daraus ergibt sich als Regel: Infolge der Erdumdrehuug werden auf der
Hordpo/
regelmäßig, gewöhnlich in den Nachmittags-
stunden, furchtbare, mit den heftigsten
Regengüssen verbundene Gewitter (Äquato-
rialregen Iv, S. 38). Wie der auf-
steigende Luftstrom am Äquator, so erzeugt
die Passate nicht, wie man erwarten sollte,
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— 78 —
Viertes Stück. Gregors Flucht und Ende.
Erster Abschnitt: Gregors Befreiung und Flucht.
. 2 l e l: Wie Gregor durch ein mächtiges Kriegsheer befreit wird und aus Rom flieht.
klingt sonderbar. Woher sott dem Bedrängten ein mächtiges Krregsheer zu Hilfe kommen? Aus Deutschland schwerlich. Wa-luii! r^Und n0(^ sonderbarer ist, daß der befreite Papst aus Rom flieht, Natt stch mtt Hilfe des Heeres wieder zum Herrn der abgefallenen Stadt zu machen. Und warum sieht Heinrich mit seinem Heere ruhig an, daß ihm fern Feind entrinnt? Hört die Lösung dieses Rätsels.
Iia Darbietung des Stoffes (nebst Erläuterung).
Boten aus Boten hatte der bedrängte Papst an den Normannen-herzog Robert Guiskard geschickt und ihn um Hilfe angefleht. Robert hatte vor kurzem mit seinen kriegerischen Rittern Unteritalien und Sizilien erobert und nannte sich den Lehnsmann des Papstes. Endlich kam die Kunde, daß em Normannenheer von 6000 Rittern und 30 000 Fußsoldaten heranziehe. (Was wird Heinrich thun? Entweder . . . oder . . . Was ist das bessere?) Heinrich wollte nicht seinen Gewinn aufs Spiel setzen und beschloß daher, dem übermächtigen Feind auszuweichen. Er übergab den Römern den Schutz der Stadt und die weitere Belagerung der (^'ngelsburg und zog mit seinem Heere ab. Eine Woche nach seinem -lbzug stand Robert vor den Mauern Roms. (Was werden die Römer thun? Entweder . . . oder ... Was ist das bessere?). Schon am tiächstcn L-ag öffneten ihm einige Römer heimlich ein Thor, und die Normannen strömten in die Stadt. Widerstand war unmöglich. Mit dem Rufe: Guiskard! stürmten die Feinde über die Tiberbrücke zur Engelsburg. Die Thore öffneten sich den „Getreuen des heiligen Petrus", Gregor war befreit und nahm mit seinem Retter Wohnung in der Stadt. Mit Gewalt und Übermut schalteten die Normannen in Rom. Dabei geschah es, daß ein Normannenfürst erschlagen wurde. Da gab der ergrimmte Robert die Stadt der Plünderung preis. Racheschnaubend drangen die Normannen in die Häuser, raubten alle Kostbarkeiten, mordeten die 9nönner, mißhandelten die Frauen und Kinder und schleppten Tausende gefangen fort, um )ie als Sklaven zu verkaufen. Ganze Straßen und herrliche Paläste und Kirchen, ehrwürdige Bauwerke des Altertums wurden durch Feuer vernichtet. Rom war ein rauchender Trümmerhaufen. (Erläuterung und Zusammenfassung).
Könnt ihr nun das Rätsel lösen, daß der befreite Gregor doch aus Rom flüchtete ? Die überlebenden Römer gaben ihm und seinem Starrsinn die Schuld an der gräßlichen Zerstörung, entbrannten in furchtbarer Wut gegen ihn und zeigten ihm ihren Groll so deutlich, daß
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Extrahierte Ortsnamen: Rom Deutschland Rom Unteritalien Sizilien Engelsburg Rom Rom Rom
Karl der Große.
18. Der langobardische Spielmann.
Als Karl vorhatte, den König Desiderius mit Krieg zu überziehen, kam ein langobardischer Spielmann zu den Franken und sang ein Lied folgendes Inhalts: „Welchen Lohn wird der em-
pfangen, der Karl in das Land Italien führt auf Wegen, wo kein Spieß gegen ihn aufgehoben, kein Schild erklingen und kein Schaden den Seinen widerfahren soll?" Als das Karl zu Ohren kam, berief er den Mann zu sich und versprach, nach dem Siege ihm alles zu geben, was er fordern würde.
Das Heer wurde zusammenberufen, und der Spielmann mußte vorausgehen. Er vermied Straßen und Wege und führte den König über den Abhang eines Berges, der bis auf den heutigen Tag der Frankenweg heißt. Wie sie von diesem Berg niederstiegen in die Ebene, sammelten sie sich schnell und fielen den Langobarden unerwarteter Weise in den Rücken. Desiderius floh nach Pavia, und die Franken überströmten das ganze Land.
Da trat auch der Spielmann vor den König Karl und ermahnte ihn seines Versprechens. Der König sprach: „Fordere,
was du willst!" Darauf antwortete er: „Ich will auf einen dieser Berge steigen und stark in mein Horn blasen; soweit der Schall in das Land hineintönt, soll das Land mit allen Männern und Weibern, die daraus wohnen, mir zum Lohn gegeben werden."
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl König_Desiderius Karl Karl Karl Karl Desiderius Karl Karl
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man überschreiten mußte, dehnten sich ins Unendliche und ragten mit ihren Gipfeln bis in die Wolken; sie lagen auch erstarrt unter gewaltigen Schueemasseu und eisigem Froste, so daß über die schlüpfrigen und jähen Abhänge Mann und Roß nur mit Gefahr ihren Weg nehmen konnten. Aber die Zeit drängte. Da mietete der König um Lohn einige Eingeborene, die der Gegend kundig und an die schroffen Alpengipfel gewöhnt waren. Sie mußten seinem Geleite über die steilen Hänge und durch die Schneemassen vorangehen und den Nachfolgenden auf jede mögliche Weise den Marsch erleichtern. Mit diesen Führern erreichten sie unter den größten Beschwerden den Scheitel des Gebirges. Von hier aber weiter zu kommen, schien unmöglich. Denn vor ihnen lag der schroffe Abhang, glatt durch Eis und Frost, und schien jedes Hinabsteigen zu verwehren. Hier mnßteu nun die Männer alle Kräfte anspannen, um die Gefahr zu überwinden. Bald krochen sie auf Händen und Füßen vorwärts, bald stützten sie sich auf die Schultern ihrer Führer, bald fielen sie, weil der Fuß auf dem spiegelglatten Eis ausglitt, und rollten auf dem Boden ein Stück hinunter. Die Königin und ihre Dienerinnen wurden auf Ochsenhäute gesetzt und von den Führern hinabgezogen. Die Pferde ließ man teils mit Winden hinab, teils schleifte man sie mit zusammen*
! gebundenen Füßen fort; die meisten tarnen dabei um, viele wurden : untauglich, und nur wenige blieben wohlbehalten. So gelangte t man endlich nach vieler Mühe und unter großer Lebensgefahr im ? Thale an.
Als sich in Italien die Nachricht verbreitete, der König fei ) gekommen, da strömten wetteifernd die Bischöfe und Grafen Jta-l liens zu ihm und empfingen ihn mit hohen Ehren. In wenigen : Tagen sammelte sich um den König eine gewaltige Heeresmacht. ? Denn es ging das Gerücht, er komme voll Grimm, um deu Papst h Zu entsetzen. Aber Heinrich zog mit geringem Gefolge weiter. Als 5 der Papst auf feiner Reise nach Deutschland die Kunde vernahm,
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Extrahierte Personennamen: Grimm Heinrich Heinrich
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5. Dort warst du hart und rasch und wild, Doch warst du auch der Falschheit Spiel, Dein Herz blieb stets versöhnbar mild, Bis die geliebte Harzburg fiel.
Es brach der Feind die Gräber auf In dem verbrannten Lieblingsschloß,
Da schlugest du im Siegeslauf Voll Heldenzorn ihm Mann und Roß.
6. Dann rief Gregor, der kühn die Macht
Des Himmels und der Erd' gewann;
Dich, der schon in des Reiches Acht,
Traf stolz der Große mit dem Bann. Zwar setztest du ihn ab in Wut,
Doch botst du wieder gern die Hand; Allein mit Bertha, sonder Hut,
Zogst du zur Sühn' in Feindes Land.
7. Wohl traf dich da der Winter kalt
Auf Alpenhöhen, starr beeist;
Doch kälter jenes Manns Gewalt,
Der nie gewankt im stolzen Geist.
Du mußtest vor Canossas Schloß Drei Tag' und Nächte büßend stehn,
Im Winterfrost, verhöhnt vom Troß!
Er ließ dich kaum gesühuet gehn.
8. Es starb Gregor, doch wuchs sein Zorn Treu durch der spätern Päpste Herz,
Sie öffneten des Aufruhrs Born,
Die Fürsten hoben schnöd' ihr Erz.
Du standst in alter Kaiserpracht Und triebst die Gegenkön'ge fort:
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Extrahierte Personennamen: Gregor Gregor Bertha Canossas_Schloß Gregor Gregor
klärt sich seine Wirkung? Wie sind die Schießwaffen im Laufe der Zeit verbessert worden? Welche Veränderungen im Kriegswesen bewirkte die neue Waffe?
Ii. 1. Die Erfindung.
Die Erfindung des Pulvers geschah nicht plötzlich durch einen einzigen Gedanken eines einzelnen Menschen, sondern entstand sehr allmählich aus zahllosen Beobachtungen und Erfahrungen vieler Menschen. Die Chinesen und Inder benutzten schon vor Christi Geburt ein Gemisch brennbarer Stoffe zu Feuerwerken; die Griechen verteidigten schon seit 670 ihre Hauptstadt Konstantinopel mehrmals durch griechisches Feuer siegreich gegen die Muhamedaner. (Dies Feuer war ein Gemisch von Erdöl, Salpeter, wohl auch von Kohle und Schwefel, welches durch Wurfmaschinen geschleudert wurde und auch auf dem Wasser sortbrannte.) Die Bergleute auf dem Harz sprengten schon um 1200 das Gestein mit einer ähnlichen Zündmaffe.
Nach der gewöhnlichen Erzählung soll der Mönch Bertholt) Schwarz in Freiburg i. B. um 1330 unser jetziges Schießpulver erfunden haben. Doch ist der Bericht von der zufälligen Mischung von Salpeter, Kohle und Schwefel in einem Mörser und von der Explosion dieser Masse eine Sage. Vielleicht hat Schwarz die Herstellung des körnigen Pulvers erfunden, wodurch das Pulver allerdings erst zum Treibmittel von Geschossen brauchbar wurde. Die erste Pulverfabrik wird im Jahre 1340 in Augsburg erwähnt.
2. Zusammensetzung und Wirkung des Schießpulvers.
Das Schießpulver besteht aus Salpeter, Kohle und Schwefel, die
im Verhältnis von 6:1:1 gemischt sind. Diese Mischung ist schon vor B. Schwarz bekannt gewesen, aber nur in Form des Staubes (daher der Name Pulver von pulvis — Staub). Doch dieser Staub entzündet sich zu langsam, weil seine einzelnen Teilchen zu nahe an einander liegen, erst bei dem körnigen Pulver kann sich die Flamme durch die zahllosen kleinen Zwischenräume rasch verbreiten und so die plötzliche Entzündung der ganzen Masse bewirken. Und das ist sehr wichtig; denn nur durch diese schnelle Entzündung erhält das Pulver die große treibende Kraft. Das im Kanonenrohr verbrennende Pulver verwandelt sich nämlich sofort in Gas, dies Gas braucht aber einen etwa 3000 mal größeren Raum als das Pulver, und so drückt es mit furchtbarer Gewalt nach allen Seiten und schleudert die Kugel, die den geringsten Widerstand bietet, mit großer Geschwindigkeit aus dem Rohr hinaus.
3. Die Anwendung des Schießpulvers im Krieg.
Es war natürlich, daß man das neue Treibmittel zuerst zu grobem Geschütz (Kanonen) verwandte. Und die Geschützfabriken der Reichsstädte Augsburg, Frankfurt und Nürnberg suchten das neue Kriegswerkzeug immer mehr zu verbessern. Die ersten Geschütze waren weiter
Staude u. Göpfert, Präparationen. Bd Iv. 15
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16 Die physische Geographie. — Die Luft.
bei uns, und der Unterschied zwischen Sonnenschein und Schatten wird
dort weit mehr empfunden.
In Hinsicht auf den Grad der Erwärmung unterscheidet man auf
jeder Hemisphäre 3 Klimate oder Zonen, die heiße, gemäßigte
und kalte mit den entsprechenden mittleren Temperaturen von 260
bis 18o R., 18° bis 4°, und 4° bis — 15° R. Bei einer Erhebung
von über 5200m. können auch innerhalb der Wendekreise Erscheinungen
der kalten Zone Vorkommen. In Bezug auf die Regenverhältnisse
schiebt man zwischen die tropische und gemäßigte Zone noch die sub-
tropische ein. Siehe § 23.
Die Temperatur wird local erhöht durch geringere senk-
rechte Höhe des Bodens, durch warme Luft- und Meeresströmungen,
ferner dadurch, daß kältere Luftströme durch Gebirge oder Wald abge-
halten werden, durch Gefälle des^ Bodens nach der Sonnenseite (bei
uns ein nach S. geöffnetes Thal), durch Abwesenheit von Schnee- und
Eismassen auf der Windseite, Abwesenheit eines polaren Eismeeres in
der Nähe der Küsten, trocknen Sandboden und noch mehr durch Sand-
stein: überhaupt durch Meeres-Einwirkung im Winter, Continent-Ein-
wirkung im Sommer.
Die Temperatur wird local erniedrigt durch höhere senk-
rechte Erhebung Zes Bodens, kalte Luft- und Meeresströmungen u. s. w.
(vgl. den vorigen Absatz).
H 20. Nach dem Sonnenstände und der davon abhängigen
Stärke der Sonneneinstrahlung bestimmen die Winde das Klima.
Bei der ungleichen Erwärmung der untern Luftschichten, je nachdem sie
sich über dem Lande oder über der See besinden, tritt das Bestreben
der Ausgleichung ein.. Ueber dem mehr erwärmten Lande steigt die
Luft am Tage aufwärts, folglich fließt die über der See befindliche
kühlere Luft landeinwärts. Bei Nacht kühlt die Temperatur über dem
Lande fchneller ab, als über dem Wasser; dann tritt umgekehrt die
Strömung der Luft seewärts ein. So entstehen Land- und See-
winde. In größerm Verhältnisse beobachten wir ähnliche Erscheinungen
des Luftstromes zwischen Aequator und Pol.
Während zwischen den Tropen die Luft von der erhitzten Ober-
ffäche der Erde sich hoch erhebt, und, bei 5000m. Höhe auf 0° R.
erkaltet, beiderseits nach den Polen abfließt (zurückkehrender Passat,
Antipassat), rückt unablässig von beiden Polen der kühlere Luftstrom
zum Ersatz nach dem Aequator. Aber der Gürtel, über welchem die
Luft aufsteigt, fällt nicht mit dem Aequator zusammen, sondern liegt
nördlich von demselben, weil auf der nördlichen Halbkugel weit mehr
Landmassen liegen als auf der südlichen. Dieser große Austausch in
den unteren Schichten der Atmosphäre, deren Höhe man jetzt zu
8 geogr. Meilen*) annimmt, erfolgt (wahrscheinlich nicht über 2 Meilen
hoch) unter gleichzeitiger Achsendrehung der Erde von W. nach O., so
daß, da die vom Pol zum Aequator sich bewegenden Luftströme in
*) Am 6. Sept. 1862 stieg der englische Naturforscher Glaisher in einem
Ballon bis zu 11,100m. Höhe, die größte Höhe, die bis jetzt erreicht ist.
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