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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 329

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 329 — von Panama und entdeckte so den Großen Ozean, den er, da er von N. kam, als Südsee bezeichnete. 1520 endlich durchfuhr Magell an die nach ihm benannte Straße im S. des Erdteils, durchsegelte den Großen Ozean und gelangte zu den Philippinen. Erst dadurch wurde endgültig festgestellt, daß die bisher entdeckten Länder nicht zu Asien gehörten, sondern einen eignen Erdteil bildeten. Auch das Innere der Neuen Welt wurde bald näher bekannt. Cortez eroberte 1519—21 mit einer Handvoll Leute Mexiko (S. 288), Pizarro 1525—35 Peru. Nach und nach wurde dann ganz Mittel- und Südamerika von Spaniern und Portugiesen in Besitz genommen. Um die wissenschaftliche Erforschung hat sich in späterer Zeit besonders Alexander von Humboldt, verdient gemacht, der von 1799—1804 Mexiko und das n.^Sudämerika bereiste. Die Kenntnis Nordamerikas wurde stückweise durch die immer weiter nach W. vordringenden Ansiedler erschlossen. E. Die Polarländer. Außer den fünf Erdteilen enthält die Erde noch große Landgebiete im Um- kreise der beiden Pole: die Polarländer. Die der n. Halbkugel bestehen aus einer Anzahl größerer und kleinerer Inseln, die ein den Pol umgebendes tiefes Meer umschließen, während sich auf der Südhalbkugel eine große, zusammen- hängende Landmasse findet. Die Polarländer sind von eigenartiger Beschaffen- heit, die hauptsächlich in ihrer Stellung zur Sonne begründet ist. Innerhalb der Polarkreise dauert überall der längste Tag und die längste Nacht mehr als 24 Stunden, und diese Dauer wächst stetig bis zu den Polen hin, wo die Sonne ununterbrochen ein halbes Jahr über und ein halbes Jahr unter dem Gesichtskreise bleibt (I, S. 11). Daraus ergeben sich eigentümliche klimatische Verhältnisse. Während der langen Polarnacht herrscht beständig bittere Kälte, die 40, 50 und mehr Grad erreicht, und auch im Sommer beträgt die Wärme nur wenige Grad über 0. Denn wenn auch die Sonne Wochen- und monate- lang ununterbrochen scheint, so steigt sie doch niemals hoch am Himmel empor. Ihre Strahlen fallen stets sehr schräg auf und vermögen daher nur wenig Wärme zu spenden, die zudem noch größtenteils von den auftauenden Eis- und Schneemassen verbraucht wird. Nur verhältnismäßig kleine Landflächen werden auf kurze Zeit von diesen befreit; der weitaus größere Teil ist dauernd von einer Eisdecke überzogen, die an manchen Stellen eine Mächtigkeit von mehr als 1000 m erreicht. Von diesem Inlandeise fließen gewaltige Gletscher zum Meere hinab und schieben sich immer weiter in das Wasser hinein, bis dessen Auftrieb schließlich so stark wird, daß die Eismassen von unten her durchbrechen. Die abgelösten Stücke treiben nun als Eisberge auf dem Meere umher und gelangen mit den Strömungen in wärmere Gegenden, wo sie sich allmählich auflösen. Es sind oft Klötze von gewaltiger Größe, die 30—100 m über den Meeresspiegel emporragen, während sich eine 7—8 mal so große Eismasse unter Wasser befindet (Abb. 63). Die Eisberge bilden eine große Gefahr für die Schiffe, da sie durch die Abkühlung der Luft oft dichte Nebel veranlassen,

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 404

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 404 — Handel gewinnen beständig an Bedeutung und erlangen in manchen Staaten das Ubergewicht über die Landwirtschaft. Darauf beruht die Unterscheidung von Ackerbau- und Industrie- und Handelsstaaten (Rußland, China — Belgien, England, Holland). Erst bei solchen Völkern, wo Güter im Überfluß erzeugt werden und nicht alle Kräfte für den Erwerb der notwendigsten Lebensbedürfnisse in Anspruch genommen werden, können Wissenschaft und Kunst rechte Pflege finden, können freiheitlich geordnete Staaten entstehen. Man kann in der Gegenwart einen morgenländischen und einen abendländischen Kulturkreis unterscheiden. Zu jenem gehören als Hauptvölker die Inder, die Chinesen und die Japaner. Bedeutend höher entwickelt ist die abendländische Kultur. An der Spitze stehen die germanischen Völker; rückständiger sind, abgesehen von den Franzosen, die Romanen und die Slawen. 6. Die Erde als Weltkörper, a) Die Erde. Größe und Gestalt der Erde (I, S. 1—5). — Das Linienuetz der Erde (I, 6—9). — Die Achsendrehung der Erde; Entstehung von Tag und Nacht (I, S. 5—6). — Die Bewegung der Erde um die Sonne, a) Die scheinbare Bewegung der Sonne (I, S. 10) — b) Die Zonen und die Jahreszeiten (I, S. 11—14). c) Die wirkliche Bewegung der Erde. Wie die tägliche Bewegung der Himmelskörper um die Erde nur Schein ist (I, S. 6), so beruht auch die jährliche Bewegung der Sonne (I, S. 16) auf einer Täuschung. In Wirklichkeit bewegt sich die Erde um die Sonne, wie Kopernikus (-f 1543) zuerst festgestellt hat. Innerhalb eines Jahres durchläuft sie eine dem Kreise sich nähernde ellipsenförmige Bahn, in deren einem Brennpunkte die Sonne steht. Aus dieser Bewegung, die man als die Revolution der Erde bezeichnet, erklärt sich der Wechsel der Jahreszeiten und der Tageslängen. Zur Veranschaulichung diene die Abbildung 79, die die Erde in vier verschiedenen Stellungen auf ihrer Jahresbahn um die Sonne zeigt. Zunächst ist zu beachten, daß die Erdachse nicht senkrecht, sondern schräg zur Erdbahn steht und zwar um 231/2° von der senkrechten Richtung abweicht, und ferner, daß die Erde bei ihrem Umlauf um die Sonne diese Richtung stets beibehält. Daraus ergibt sich, daß in der einen Hälfte des Jahres die n., in der andern die s. Hälfte der Erdachse gegen die Sonne hin geneigt ist und daß darum auch in der einen Jahreshälfte die n., in der andern die f. Erdhälfte stärker beleuchtet und erwärmt werden muß. Am 21. März (Abb. oben) ist die Stellung der Erde so, daß ihre Strahlen senkrecht auf den Äquator fallen; die Beleuchtungsgrenze geht durch die beiden Pole (I, S. 11) und halbiert alle Breitenkreise. Daher haben auf der ganzen Erde, die Pole ausgenommen, Tag und Nacht dieselbe Dauer. Es ist die Zeit der Tag- und Nachtgleiche (Äquinoktium). Die n. Halbkugel hat Frühlings-, die s. Herbstanfang. Vom 21. März ab neigt sich die Nordhalbkugel täglich mehr der Sonne zu; ein immer größeres Gebiet um den

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 396

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 396 — nach Schottland, Norwegen und Böhmen verspürt und verbreitete sich über Vis der ganzen Erdoberfläche. Die Erschütterungen geben sich oft nur als leises Beben und Erzittern kund. In andern Fällen bemerkt man ein Schwanken des Bodens, die Fensterscheiben klirren, und Gegenstände, die an der Decke des Zimmers hängen, geraten in pendelnde Bewegung. Wo aber Erdbeben mit großer Gewalt austreten, da gehören sie zu den schrecklichsten und ver- derblichsten aller Naturerscheinungen. Ost ohne jedes Vorzeichen hört man plötzlich ein Rollen wie von fernem Donner oder dem Abfeuern eines Geschützes, und noch ehe man sich darüber Rechenschaft geben kann, verspürt man einen heftigen Stoß, dem gewöhnlich in kurzen Zwischenräumen noch mehrere leichtere folgen. Man fühlt den Boden auf- und abschwanken, „wie wenn eine Wellenbewegung, wie die Dünung des Meeres, unter uns hindurchginge". Schornsteine und Häuser wanken hin und her, bekommen Risse und stürzen unter krachendem Getöse zusammen. An manchen Stellen öffnet sich die Erde und schließt sich wieder; es entstehen Erdspalten, an denen sich große Schollenstücke ost um mehrere m gegeneinander verschieben. Mitunter sinken große Landflächen ein und werden vom Meere überdeckt. Ereignet sich ein Beben im Meere, so werden gewaltig«', 10—20 m hohe Flutwellen erzeugt, die sich verheerend über die Küstenlandschaften ergießen (Iv, S. 147, 173). Das alles ist das Werk einiger Augenblicke. Bei dem furchtbaren Erdbeben in Lissabon (1755) kamen 60000 Menschen ums Leben; 1783 wurden in Kalabrien mit einem Stoße 109 Städte und Dörfer zertrümmert und 32 000 Menschenleben vernichtet, und noch viel furchtbarer war das Beben vom Jahre 1908, das neben vielen andern Orlen die großen Städte Messina und Reggio vollständig zerstörte und gegen 200000 Menschen unter den Trümmern begrub. Die Erdbeben haben verschiedene Ursachen, und man unterscheidet danach 3 Arten: Einsturz-, vulkanische und tektonische Beben. Die Einsturzbeben sind auf den Einsturz unterirdischer Hohlräume, wie solche z. B. vom Wasser ausgewaschen werden, zurückzuführen. Sie ereignen sich besonders häufig in Gebieten leicht löslichen Gesteins, namentlich in Kalklandschaften, wie im Karst (Iii, S. 70). Sie erstrecken sich gewöhnlich nur über kleine Gebiete, können aber trotzdem sehr verderbliche Wirkungen haben. Die vnlka- nischen Beben stehen mit Vulkanausbrüchen in Verbindung und werden wohl durch die dabei stattfindenden Dampfexplosionen hervorgerufen. Die Erschütterungen sind meist auf die nächste Umgebung des Feuerbergs beschränkt. Die tektonischen Beben werden durch Verwerfungen und Faltuugen der Erdrinde verursacht. Die ungeheuren Pressungen und Spannungen, die durch die Einschrumpfung der Erde in den Gesteinsschichten entstehen, lösen sich plötzlich durch Biegungen und Brüche und rufen wie mit einem Ruck die gewaltigsten Erschütterungen hervor. Zu dieser Art gehören die meisten und größten Beben. Den Ausgangsort der Bewegung bezeichnet man als den Erdbebenherd. Er liegt meist in einer Tiefe von 10—40 km unter der Erdoberfläche. Die Erschütterung verbreitet sich wellenförmig nach allen Seiten, ähnlich wie eine Wellenbewegung, die um einen ins Wasser geworfenen Stein entsteht. Bei der Kugelgestalt der Erde wird natürlich die senk- recht über dem Ausgangspunkte liegende Stelle, das Epizentrum, zuerstund am stärksten von der Erschütterung ergriffen, die sich hier in aufwärtsgerichteten Stößen kundgibt. Je weiter ein Ort vom Epizentrum entfernt ist, in je spitzerem Winkel er also von der Bewegung getroffen wird, umsomehr geht diese in eine wellenförmige über, umfomehr verliert sie natürlich auch an Stärke. Die Geschwindigkeit, mit der Erdbeben sich fort- pflanzen, unterliegt großen Schwankungen, je nach der Beschaffenheit des Gesteins und der ursprünglichen Siärke der Bewegung. Man hat Geschwindigkeiten von 3 5 km, aber auch

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 384

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 384 — der Höhe nach N. und S. ab, während unten die kühlere Luft höherer Breiten zum Äquator hinströmt. Der obere Luftstrom, den man auch als Gegen- oder Antipassat bezeichnet, wird infolge der Kugelgestalt der Erde auf seinem Wege nach N. und S. auf einen immer engeren Raum zusammengepreßt. Die Luft verdichtet sich daher, wird schwerer und sinkt darum größtenteils wieder zur Erdobeisläche hinab. Das geschieht etwa zwischen dem 30. und 40.0 n. und s. Breite. Von hier aus strömt sie aufs Neue dem Äquator zu. So befindet sich also die Tropenluft zwischen dem Äquator und den 30.0 Breitenkreisen in einem beständigen Kreislaufe (Abb. 75). Zwischen den beiden Passaten, in den Gebieten des aussteigenden Luststroms, zieht sich rings um die Erde ein Streifen von etwa 6° mittlerer Breite, in dem Nuhe herrscht, die nur durch schwache, veränderliche Winde unterbrochen wird. Das ist der Wind- stillen- oder Kalmengürtel (calme = ruhig). Da die hier aufsteigende warme Lust stets große Mengen von Wasserdampf enthält, der sich in der Höhe verdichtet, so entstehen Nord- und Südwinde sind, sondern schräg auf den Äquator zuwehen. Es hängt dies mit der Achsendrehung der Erde zusammen. Wie jeder andre Körper, so nimmt auch die Luft an dieser Bewegung teil. Die Drehgeschwindigkeit ist naturgemäß am Äquator am größten und nimmt nach den Polen hin ab. Es ist ferner bekannt, daß ein Körper in einer einmal erlangten Bewegung mit gleicher Richtung und Schnelligkeit beharrt, so lange er nicht durch andre Kräfte abgelenkt und gehemmt wird. Daraus ergibt sich, daß eine Luslmasse, die von N. nach dem Äquator hinströmt, die wö. Bewegung, die sie am Ausgangspunkte hatte, beibehalten muß. Sie weht aber nun auf ihrem Wege über Gegenden, deren Dreh- geschwindigkeit immer größer wird. Infolgedessen muß sie hinter der wö. Bewegung der Erde zurückbleiben, die gleichsam unter ihr wegeilt, und die anfangs s. Bewegung geht in eine fw. über, der Nordwind wird zum Nordostwind und ebenso auf der f. Halbkugel der Südwind zum Südostwind. Bei den Gegenpassaten, die von Orten größerer zu solchen geringerer Drehgeschwindigkeit wehen, ist es natürlich umgekehrt; sie lausen der Erde voraus und werden auf der n. Halbkugel nach N.-O., auf der f. nach S.-O. abgelenkt. Die Ablenkung ist also auf jener immer nach rechts, auf dieser immer nach links gerichtet. Daraus ergibt sich als Regel: Infolge der Erdumdrehuug werden auf der Hordpo/ regelmäßig, gewöhnlich in den Nachmittags- stunden, furchtbare, mit den heftigsten Regengüssen verbundene Gewitter (Äquato- rialregen Iv, S. 38). Wie der auf- steigende Luftstrom am Äquator, so erzeugt die Passate nicht, wie man erwarten sollte,

5. Lehrbuch der Geographie - S. 7

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
7 Tue Ausbildung der Erdoberfläche. nicht sehr bedeutend. Dagegen fallen die Strahlen in den übri- gen Zeiten des Jahres entweder unter sehr kleinem Winkel auf diese Theile der Erde, oder treffen sie auch Monate lang gar nicht, und daher folgt hier auf den kurzen Sommer fast ohne Uebergang ein anhaltender und strenger Winter. Anm. Der größte Winkel, unter dem die Polarländer von den Sonnen» strahlen getroffen werden, ist nur 47°. §. 20. Mach diesem Wechsel der Jahreszeiten theilt man die Oberfläche der Erde in Zonen, und unterscheidet die heiße oder Tropenzone, welche die Wendekreise einschließen, die beiden gemäßigten (die nördliche und südliche) zwischen den Wende und Polarkreisen und die nördliche und südliche Polarzone jenseits der Polarkreise. Von den 9280000 Oua- dratmeilen, welche die Oberfläche der Erdkugel enthält (§. 5), kommen auf die heiße Zone etwa 3700000, auf die beiden gemä- ßigten 4820000, auf die kalten nur 760000. Zweiter Abschnitt. Ueber die Ausbildung der Erdoberfläche. 21. Die Untersuchung, wie die Erdoberfläche ihre jetzige Form erhalten habe, läßt sich, da über die Entstehung des Erd- körpers nichts als Vermuthungen aufgestellt werden können, nur so führen, daß man von ihrem fetzigen Zustande ausgeht. Wenn man diesen genauer in das Auge faßt, so bieten sich zuerst schon im Acußeren große Verschiedenheiten dar; weite Räume sind lief ausgchölt und mit Wasser angefüllt, andere Theile, oft selbst bis zu bedeutenden Höhen, über diese Wasserflächen erhaben. Da sich der Boden jener Hölungen unserer Erforschung fast gänzlich entzieht, so muß sich diese auf die hervorragenden Theile, das Land, beschränken. §. 22. In den niedrigsten Landstrichen an den Meeren und am Fuße der Höhen findet man gewöhnlich lockeres Erdreich aus lose und ohne Ordnung aufgeschütteten Massen von Sand, kleinen Steinen u. s. w. gebildet, die bei genauerer Untersuchung sich hauptsächlich als aus der Zerstörung der in der Nähe befindlichen Gcbirgsmassen hervorgegangen ergeben; man erkennt ferner in der Weise, wie sich diese Massen über einander gelagert finden, gewöhnlich sehr deutlich, daß die Ablagerung derselben durch die Thätigkeit des Wassers erfolgt sein muß. Anm. Man nennt alle diese Massen gewöhnlich die jüngsten oder Allu« vialbildu ngen.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 35

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
35 Klimatologie. §. 107. Was den Einfluß der Beschaffenheit der Erdober- fläche auf die Wärmevertheiluug betrifft, so ist dieser besonders ein doppelter. Zuerst sind nämlich die unteren Schichten der Athmo- sphäre die wärmsten, je weiter von der Meeresfläche entfernt, desto kälter werden sie, und daher erreicht man auf hohen Bergen zuletzt eine Region, wo die mittlere Temperatur sich nie über den Gefrier- punet erhebt, und wo sich nur Eis und Schnee findet, die bereits erwähnte Schneeregion (§. 42). Bei der ungleichen Wärme- verthcilung an den verschiedenen Orten des Erdbodens und der Gleichmäßigkeit in der Abnahme der Wärme über demselben, (sie beträgt in den unteren Luftschichten einen Grad auf etwa 6 bis 700 Fuß), nimt die Höhe der Schneelinie natürlich vom Aequator nach beiden Polen zu allmählich ab. Anm. Daraus folgt auch, daß das Klima (und zugleich alles davon Ab- hängige) auf den Bergen in niederen Breiten dem der Ebenen in hö- heren Breiten entsprechen muß. §. 108. Außerdem wirkt die Wärme auf das Land und das Wasser sehr verschieden. Das erste nimt sie leichter an und erwärmt sich daher schneller und in höherem Grade; eben so rasch aber verliert es sie auch wieder und erkaltet schneller und in größerem Maaße. t Dagegen wird das Wasser viel langsamer erwärmt und erkältet. Die über dem Lande und dem Wasser liegenden Luftschichten nehmen dieselbe Art des Wechsels an. Hieraus folgt, daß auf und am Wasser die Differenzen in der Tages und Jahrestemperatur weder so bedeutend sein noch so plötzlich eintreten können als im Inneren des Landes. §. 109. Aus diesen Hauptursachen, zu denen noch vielfache lokale und die gleich zu erwähnenden Einflüsse, welche die Luft selbst ausübt, kommen, erklären sich die Veränderungen in der Wärmeverrheilung, welche das aus der Stellung der Erde zur Sonne sich ergebende Gesetz für dieselbe erfährt. Bestimmt man nun die mittlere Jahrestemperatur einzelner Orte, (wobei die Warme der höheren nach dem. oben angegebenen (§. 107) Ver- hältnisse auf die Meeresfläche rcdueirt werden muß), so ergicbt sich, daß Orte unter gleicher Breite ganz gewöhnlich eine ver- schiedene Temperatur haben, und es lassen sich alle Puñete mit gleicher mittlerer Temperatur durch Linien verbinden, die man die Isothermen nennt. Sie umgeben die ganze Erdkugel ähnlich wie die Parallelen, können aber (schon der ungleichen Vertheilung von Wasser und Land halber) nicht mit diesen zusammenfallen. Anm. Tie Isotherme von 8" Reanmur z. B- berührt in der nördlichen Halbkugel in Amerika die Mündung des Columbia, den untersten Theil des Missuri, Cincinnati, Newyork, in Europa die Sudspitze von Jreland, die Insel Man, die Gegenden von London, Emden, El- berfeld, Fulda, Tangermunde, Jungbunzlau, Krakau, Odessa, in Asien das Nordende des kaspischen Meeres, das Sudende der Insel Ieso.

7. Lehrbuch der Geographie - S. 27

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Die Bildung der Oceane. 27 die zu gleicher Zeit lei den Antipoden eintritt, erklärt fick aus der obschon unmerklichen Bewegung des Landes nach dem Monte hin, die eine Entfernung des Meeres an der dem Monde abge- wandten Seite der Erde von dem Mittelpuncte der Erde erzeugt; diese zweite Fluch pflegt daher die schwächere zu sein. In gleicher Entfernung zwischen diesen beiden gleichzeitigen Fluthorten (90°) ist dann Ebbe und zwischen beiden Ebbe und beiden Fluthorten ein allmählich immer höheres Steigen des Wassers. Anm. Das Mittel zwischen dem höchsten und niedrigsten Stande des Wassers heißt der mittlere Wasser stand des Meeres; bei Häfen giebt man jedoch gewöhnlich die Tiefe zur Zeit der Ebbe an. §. 82. Die Höhe der Fluth ist nicht allenthalben gleich, in Binnenmeeren unmerklich oder unregelmäßig, im offenen Ocean, wo sie sich der Beobachtung entzieht, schwerlich mehr als 3 Fuß. An den Küsten beträgt sie innerhalb der Tropenzone bis 6 Fuß, in den gemäßigten steigt die Höhe der Fluth allmählich bis zu einer gewissen Breite (wahrscheinlich bis auf 18 bis 20 Fuß), dann nimt sie wieder ab, in den Polarzonen ist sie wenig oder gar nicht zu bemerken. Ueberdies sind auch nicht bloß die Fluth- höhen jedes Monats und zu gewissen Zeiten des Jahres (§. 79) ungleich, sondern noch mehr sind lokale Umstände, der Bau der Küsten, Strömungen und Wi^de, im Stande, die Höhe der Fluth zu ändern und in einigen Fällen das Meer selbst außerordentlich (bis gegen 70 Fuß) in die Höhe zu treiben. iintti, l. Durch besonders hohe Fluthen sind ausgezeichnet in Europa die West und Südküsten von England, einzelne Theile der Nordost und Nordweftküsten Australiens, in Amerika der kalifornische Meerbusen, die Ostküste Patagoniens, ganz besonders aber die Fundy« bai bei Novascotia. Anm. 2. Fluthen, deren Höhe und Gewalt heftige Winde verstärken, heißen Wind und Sturm fluth en. _ §. 83. Die dritte Veränderung im Staude des Meerwassers bewirken die Strömungen, Bewegungen, welche im Fließen desselben nach einer bestimmten Richtung hin bestehen; es find eigentlich wahre Flüsse in den Meeren. Sie zerfallen in die allgemeinen, deren Einfluß über große Strecken der Erdober- fläche sich ausdehnt, und in die lokalen. Anm. Man bezeichnet ihre Richtung nach der Weltgegend, gegen welche das Wasser sich hinbewegt. §. 84. Zu den allgemeinen gehören besonders zwei Arten von Strömungen, die äquatorialen und die polaren. Die Aequatorialftrömungen find eine Folge der Rotation der Erde, bei der das feste Land schneller mit fortgeführt werden muß, als die loser zusammenhangende Masse des Wassers; die letzte bleibt daher zurück gegen das Land und fließt dadurch in der der Bewegung der Erde entgegengesetzten Richtung nach West.

8. Lehrbuch der Geographie - S. 31

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Da- Verhältniß zwischen dem Lande und denioceanen. 31 Ursprungs, oder sie find flach, dann gewöhnlich (in der Tropen- zone) Koralleninseln, die auf den Spitzen submariner Berge sich erheben und ans ähnliche Weise gebildet find, wie die Ko- rallenklippenküsten (§. 91). Häufig bestehen diese nur aus ei- nem bloßen Rande, der einen See (die Lagune) umgiebt, oder aus einer ringförmig um diesen gelagerten Kette kleiner, flacher Jnselchen, zwischen denen dann manchmal Kanäle in den See füh- ren. Die oeeanischen Inseln haben entweder die Natur des nächsten Kontinents, altern gewöhnlich wie verkümmert, oder sie zeigen eine Mischung zwischen den verschiedenartigen Naturen zweier nähcrliegender Länder. §. 95. In der Nähe des Landes entstehen durch Anschwem- mung von Sand u. s. w. an den Küsten oder auf den Spitzen submariner Höhen, Sandbänke oder Untiefen, die oft für die Schiffahrt sehr gefährlich sind. Finden sich an solchen Stel- len Fels und Steinmassen an die Oberfläche des Meeres gebracht, so entstehen Klippen, die, wenn sie nur bis nahe an den Mee- resspiegel reichen, blinde Klippen heißen. Eine Reihe von zusammenhangenden Klippen nennt man ein Riff. O Aas Verhältniss zwischen dem Fände und den Oceanen. §. 96. Bon dem ganzen Inhalt der Erdoberfläche (§. 5/) nimmt das. Wasser nicht ganz drei Viertel (an 6856000), das Land über ein Viertel (2421000 Quadratmeilen) ein. Beide liegen aber nicht gesondert neben einander, sondern durchdringen sich gegenseitig sehr mannigfach; dennoch bemerkt man, daß auf der einen Hälfte der Erdflache, die, wenn die Gegend um den er- sten Meridian Osten herßr, die nordöstliche ist, das Land, auf der anderen, der südwestlichen, das Meer überwiegt. Danach zerfällt die Erdfläche in die continentale und in die oceanische E r d h ä l f t e. Anm. 1. Dabei sieht man, daß alles Land nach Süd in schmale Spiken, nach Nord in breite Strecken ausläuft. Am klarsten zeigt sich dies an den-Sudenden von Australien, Amerika und Afrika, (Van- diemensland, das Feuerland, das Cap der guten Hoffnung), und merk- würdig ist, daß nahe No. bei jeder dieser Spitzen, bedeutende Inseln liegen, (Neuseeland, die Falklandsinseln, Madagaskar). Anm. 2. Tie nördliche Halbkugel enthält dreimal mehr Land. als dis südliche.

9. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 16

1876 - Dresden : Schönfeld
16 Die physische Geographie. — Die Luft. bei uns, und der Unterschied zwischen Sonnenschein und Schatten wird dort weit mehr empfunden. In Hinsicht auf den Grad der Erwärmung unterscheidet man auf jeder Hemisphäre 3 Klimate oder Zonen, die heiße, gemäßigte und kalte mit den entsprechenden mittleren Temperaturen von 260 bis 18o R., 18° bis 4°, und 4° bis — 15° R. Bei einer Erhebung von über 5200m. können auch innerhalb der Wendekreise Erscheinungen der kalten Zone Vorkommen. In Bezug auf die Regenverhältnisse schiebt man zwischen die tropische und gemäßigte Zone noch die sub- tropische ein. Siehe § 23. Die Temperatur wird local erhöht durch geringere senk- rechte Höhe des Bodens, durch warme Luft- und Meeresströmungen, ferner dadurch, daß kältere Luftströme durch Gebirge oder Wald abge- halten werden, durch Gefälle des^ Bodens nach der Sonnenseite (bei uns ein nach S. geöffnetes Thal), durch Abwesenheit von Schnee- und Eismassen auf der Windseite, Abwesenheit eines polaren Eismeeres in der Nähe der Küsten, trocknen Sandboden und noch mehr durch Sand- stein: überhaupt durch Meeres-Einwirkung im Winter, Continent-Ein- wirkung im Sommer. Die Temperatur wird local erniedrigt durch höhere senk- rechte Erhebung Zes Bodens, kalte Luft- und Meeresströmungen u. s. w. (vgl. den vorigen Absatz). H 20. Nach dem Sonnenstände und der davon abhängigen Stärke der Sonneneinstrahlung bestimmen die Winde das Klima. Bei der ungleichen Erwärmung der untern Luftschichten, je nachdem sie sich über dem Lande oder über der See besinden, tritt das Bestreben der Ausgleichung ein.. Ueber dem mehr erwärmten Lande steigt die Luft am Tage aufwärts, folglich fließt die über der See befindliche kühlere Luft landeinwärts. Bei Nacht kühlt die Temperatur über dem Lande fchneller ab, als über dem Wasser; dann tritt umgekehrt die Strömung der Luft seewärts ein. So entstehen Land- und See- winde. In größerm Verhältnisse beobachten wir ähnliche Erscheinungen des Luftstromes zwischen Aequator und Pol. Während zwischen den Tropen die Luft von der erhitzten Ober- ffäche der Erde sich hoch erhebt, und, bei 5000m. Höhe auf 0° R. erkaltet, beiderseits nach den Polen abfließt (zurückkehrender Passat, Antipassat), rückt unablässig von beiden Polen der kühlere Luftstrom zum Ersatz nach dem Aequator. Aber der Gürtel, über welchem die Luft aufsteigt, fällt nicht mit dem Aequator zusammen, sondern liegt nördlich von demselben, weil auf der nördlichen Halbkugel weit mehr Landmassen liegen als auf der südlichen. Dieser große Austausch in den unteren Schichten der Atmosphäre, deren Höhe man jetzt zu 8 geogr. Meilen*) annimmt, erfolgt (wahrscheinlich nicht über 2 Meilen hoch) unter gleichzeitiger Achsendrehung der Erde von W. nach O., so daß, da die vom Pol zum Aequator sich bewegenden Luftströme in *) Am 6. Sept. 1862 stieg der englische Naturforscher Glaisher in einem Ballon bis zu 11,100m. Höhe, die größte Höhe, die bis jetzt erreicht ist.

10. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 1

1864 - Dresden : Schönfeld
Linleitung. /£)ic Geographie (Erdkunde) zerfällt in astronomische (mathe- matische), physische und politische Geographie. I. Astronomische Geographie. Kugelgestalt der Erde. Gründe: kreisförmiger Horizont, kreisförmiger Erdschatten, Kugel- gestalt der andern Planeten. Umsegelung der Erde re. Begriff des 'wahren und scheinbaren Horizonts. 4 Himmelsgegenden: O. S. W. N. Die Windrose, der Kompaß. Drehung der Erde. Erdachse, Nordpol, Südpol. Aequator. Parallelkreise (Breitenkreise). Meridian (Längenkreise), Geographische Länge und Breite, nörd- liche und südliche, östliche und westliche Halbkugel (Hemisphäre); der erste Meridian von Ferro, Paris und Greenwich. Durchmesser der Erde 1719 M., Aequator 5100 M>, Eintheilung in 360 Theile oder Grade. Oberfläche der Erde 9,261,000 Qm. Entfernung von der Sonne 20 Mill. M. Zwiefache Bewegung der Erde als die Ursache von Tag und Jahr. Der Thierkreis. Die schiefe Stellung der Erdachse (die Schiefe der Ekliptik 23%°). Die Aequinoctien am 21. März und 23. September. Die Wendekreise, die Polar- kreise. Die 5 Zonen. Verschiedenheit der Tageslängen. Wechsel der Jahreszeiten. Das Jahr —• 365 T. 48 Min. 50 Sek. Schalt- jahr (julian. und gregorian. Kalender). Der Mond. Durchmesser 468 M. Umfang 1470 M. Ent- fernung von der Erde 50,000 M. Dreifache Bewegung. Umlausszeit (die periodisch — 27% Tage; die synodische — 29% Tage). Die Licht- phasen. Sonnen- und Mondfinsternisse. Die Darstellung der Erde durch Globen, ihrer Oberfläche durch Karlen. Projection derselben. (Seekarten nach Merkators Projection.) Ii. Physische Geographie. Luft, Wasser und Erde bilden die Hülle des Erdkörpers. 1. Die Luft oder Atmosphäre (Meteorologie) in Form eines Ellipsoids mit zunehmender Dichtigkeit nach unten; ihr Druck durch das Barometer gemessen. Die Winde, Luftströmungen, durch das gestörte Gleichgewicht der Atmosphäre entstanden (Land- und Seewind). Rüge, Geographie. 1
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