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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 333

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 333 — (1,50-1,60 m), haben ein breites, plattes Gesicht mit vorstehenden Backenknochen, eine braungelbe Hautfarbe und schwarzes, straffes Haar. Sie bewohnen nicht nur Grönland, sondern auch die Randgebiete Nordamerikas, und ihre Gesamtzahl schätzt man auf 40000 Köpfe. Die Eskimo haben es in bewundernswerter Weise verstanden, sich in ihrer Lebens- weise den unwirtlichen Gegenden, die sie bewohnen, anzupassen und die spärlichen Gaben der nordischen Natur auszunutzen. Da es eßbare Pflanzen nur in geringer Zahl gibt, sind sie hauptsächlich auf tierische Nahrung angewiesen. Sie machen Jagd auf Seehunde, Walrosse, Fische, Seevögel und Renntiere und benutzen dabei Harpunen, Bogen, Schlingen und Fallgruben. In einem langen, ganz mit Fellen überzogenen Einmannsboote, dem Kajak, der nur in der Mitte eine Lffnung für den Körper des Ruderers hat, wagen sie sich sogar weit auf das stürmische Meer hinaus. Das wichtigste Jagdtier ist der Seehund, der ihnen fast alle Lebensbedürfnisse liefert: Fleisch als Nahrungsmittel, Speck zur Heizung und Beleuchtung der Wohnung, Felle zur Bekleidung, Sehnen, die als Zwirn benutzt werden, Därme, die man zu Segeln und Fensterscheiben zusammennäht, und Knochen, aus denen man allerlei Geräte fertigt. Die Kleidung, die sich bei Männern und Frauen nur wenig unterscheidet, besteht hauptsächlich aus Fellen, in den von europäischer Kultur beeinflußten Gegenden auch aus dicken Wollstoffen. Als Wohnungen dienen im Sommer Zelte mit Fellüberkleidung; die Winterhäuser liegen z. T. in der Erde, sind aus Steinen und Rasen erbaut und haben zum Schutz gegen die Kälte häufig einen gang- artigen Vorraum. „Doch gibt es in Westgrönland jetzt auch bessere Häuser, deren Wände, Decken und Fußböden von Dielen sind, und in denen sich Tische, Stühle, Spiegel, Bilder, Uhren und Lampen befinden." Als einzige Haustiere hält man Hunde, die zum Ziehen der Schlitten verwendet werden. Schon im Mittelalter hatten sich Normannen an der Küste Grönlands niedergelassen und Ansiedlnngen gegründet, die aber später wieder eingingen. Da war es im 18. Jahr- hundert ein norwegischer Pfarrer auf den Lofoten, Hans Egsde, in dem der Gedanke erwachte, über die Schicksale seiner vor Jahrhunderten in Grönland verschollenen Lands- leute Erkundigungen einzuziehen und den Eingeborenen das Evangelium zu bringen. Er sand die nötige Unterstützung, segelte 1721 nach Grönland, gründete eine Niederlassung und hat bis 1736 unter großen Entbehrungen selbstlos unter den Eskimo als Missionar und Kulturförderer gewirkt. Andre, später auch Herrnhuter Missionare, haben sein Werk fort- gesetzt. Das bewohnte Grönland gehört heute zu Dänemark. Um die Bewohner vor Ausbeutung zu schützen, hat sich die Regierung das alleinige Handelsrecht gewahrt. Kein fremdes Kaufmannsschiff darf an der Küste landen. Der Handel ist des Eises wegen auf den Sommer beschränkt. Das Land liefert Robbenspeck, Fischleber, Felle von Seehunden, Blaufüchsen und Bären, Eiderdaunen, Tran, Walfisch- und Walroßzähne, Stockfische und auch einige Erze, Blei, Zink, Zinn, Eisen sowie Kryolith, das bei der Herstellung des Glases verwendet wird. — Die Hauptanfiedlung ist Jnlianehaab (3000 E.). 2. Die Nordische Inselwelt Amerikas (S. 245). 3. Spitzbergen (65000 qkm) liegt n. von Europa zwischen dem 76. und 80. Breiten- kreise. Es besteht aus vier größeren und vielen kleinen gebirgigen Inseln, die von zahl- reichen Fjorden zerrissen sind. Das Innere der Hauptinsel ist mit Eis bedeckt, von dem sich Gletscher in die Fjorde hinabziehen. Die Westseite wird von einem Arm des Golf- stroms berührt. Daher ist das Küstengebiet hier eisfrei. Die Inseln sind unbewohnt, werden aber im Sommer von Walfisch-, Walroß- und Robbenjägern ausgesucht. Neuerdings sind sie auch zu einem beliebten Reiseziel für Nordlandsreisende geworden. — 200 km s. von Spitzbergen liegt vereinsamt die Bäreninsel (68qkm),noch weiter sw., zwischen Skandinavien und Grönland, Jan Mayen (370 qkm), das einen 2550 m hohen erloschenen Vulkan trägt.

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 607

1858 - Weimar : Böhlau
607 Zuckerraffinerien, Seilerbahnen und Segeltuchfabriken hatten einen guten Erfolg. In Dänemark dagegen geriethen die Fabriken, welche für den Luxus arbeiteten, in Verfall, und nur zwei Industriezweige wurden in Kopenhagen heimisch und fanden auch auswärts Absatz, Lederhandschuhe und leinene Spitzen. Während des kurzen Ministeriums von Struensee wurden die Auswüchse des Merkantilsystems zweckmäßig beschnitten, allen Fabriken die Unterstützung aus Staatsmitteln entzogen, der Kornhandel nach Nor- wegen frei gegeben, überflüssige Feiertage abgeschafft und in der Staats- wirthschaft liberale Grundsätze befolgt. Seit dem Anfang des 18. Jahrhunderts machten Schifffahrt und Rhederei große Fortschritte. Außer in den Kolonien sah man im Mit- telmeer häufig dänische Schiffe. Der Ursprung des Sundzolles verliert sich in das Dunkel der frühesten Geschichte. Sein historischer Rechtstitel ist das Faustrecht. Die ersten Nachrichten über Erhebung deß Sundzolles von Seiten Dänemarks kommen im 14. Jahrhundert vor. Die damals mächtige Hansa trat dagegen auf und hat zeitweise gar keinen oder nur einen geringen Zoll bezahlt. Die mit der Zunahme der Schifffahrt wachsenden Erträgnisse des Sundzolles verleiteten die dänische Regierung zu willkürlichen Auf- lagen; da vereinigten sich Holland und Schweden, um ihre Handels- interessen zu schützen. Schweden erreichte im Frieden zu Brömsebro (1645) die Freiheit vom Sundzoll; die Holländer dagegen erlangten nur, daß der Zoll nach einem festen Tarif erhoben wurde. Nach dem Tode Karls Xii. verlor auch Schweden die alte Freiheit vom Sundzoll wieder. Unter Christian Iv. (1588—1648) eröffneten die Dänen (1619) den Handel mit Ostindien und gründeten auf der Koromandel-Küste Trankebar. Der dänisch-ostindische Handel entfaltete sich in kurzer Zeit, sank aber bald wieder, als der dreißigjährige Krieg die Kräfte des Mutterlandes ausschließlich in Anspruch nahm. Erst im 18. Jahrhun- dert unter der Regierung von Friedrich Iv. und Christian Vi. nahm der indische Handel einen neuen Aufschwung. Trankebar blieb der Mit- telpunkt; daneben bestanden Niederlassungen am Ganges. Ansehnlich erweiterten sich die Verbindungen mit China. Seit dem Anfang des 18. Jahrhunderts wurden im südwestlichen Theile Grönlands feste Niederlassungen angelegt, welche sich vorzugs- weise mit dem Fang von Walisischen und Seehunven abgaben. Von mehr Bedeutung sind aber die Kolonien Dänemarks in Westindien. König Christian V.- hatte (1671) St. Thomas besetzen lassen, und dessen vortrefflicher Hafen wurde wichtig für den Zwischenhandel, in Kriegszei- ten ein Zufluchtsort bedrängter Schiffe und die Niederlage aller von und nach den spanischen Kolonien geschmuggelten Waren. Später besetzten die Dänen noch St. Jean und kauften von Frankreich St. Ccoix, welche letztere Insel durch seine Produktion von Kolonialwaren wichtig wurde.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 447

1854 - Weimar : Böhlau
447 Jagd, Fischerei und Raubzüge waren lange die einzigen Nah- rungsquellen der Bewohner Schwedens, und diese gewöhnten sich nur langsam an Ackerbau. Birger umgab Stockholm mit festen Mauern und hohen Thürmen, und erst in dieser Zeit entstanden Städte durch die Aufmunterung der Fürsten. Denn es beförderte weder Gewerbthätigkeit das städtische Leben, noch bewog Furcht vor einem räuberischen Feinde oder einem vvr den übrigen Freien begünstigten Adel zur Anlegung von Burgen und ummauerten Plätzen. Nur die von Deutschen auf der Insel Gothland gegrün- dete Stadt Wisby trieb schon früh einen ausgebreiteten Handel, und es siedelten sich daselbst auch Eingeborene und Kaufleute ande- rer Nationen an. Bon den Schweden wurden im 12. und 13. Jahrhundert die noch auf einer niedrigen Stufe stehenden und ohne eigentliche Staatsverbindung lebenden Finnen besiegt und zur An- nahme des Christenthums gezwungen. In Norwegen behauptete sich am längsten die altgermanische Verfassung. Das norwegische Reich war seit Kanuts des Großen Tod (S. 355) fast außer Verbindung mit dem übrigen Europa, und wurde durch blutige Thronstreitigkeiten zerrüttet. Erst Ha- kon V. (1217 —1263) stellte Ruhe und Einheit wieder her. Er berief 1223 den ersten allgemeinen Reichstag, wo außer der hö- heren Geistlichkeit und den weltlichen Beamten auch Bauern als Abgeordnete erschienen. Hakon bevölkerte öde Gegenden, baute Kirchen, befestigte die Städte, trat mit auswärtigen Mächten in Verbindung und gestattete den Lübeckern ein Comtoir in Bergen zu errichten. Die Isländer unterwarfen sich Hakon Ii. mit Vor- behalt der Regierung unter einem eigenen Jarl und ihrer alten Gesetze. Auch das unwirthliche Grönland wurde Hakon zins- bar. Die norwegische Seemacht, welche gegen das Ende des 13. Jahrhunderts sank , war damals noch sehr bedeutend, und die Nor- weger standen sogar mit den entfernten mohammedanischen Ländern in Verbindung. Doch war trotz dieser Blüthe der Seemacht das äußere Leben noch roh und unentwickelt. Die Norweger hatten nur Fische und Fleisch im Ueberfluß, sie bauten aber sehr wenig Ge- traide. Dies machte ihr Land zu einem Hauptziel des Handels für die norddeutschen Städte, und so wurden die Norweger noch unter Hakon V. mit den Genüssen und Bequemlichkeiten des deutschen oder vielmehr italienischen Lebens bekannt. Mit Magnus Vh, (1263 —1280) begann für Norwegen eine neue Art v>on Blüthe und für die deutschen Kaufleute die glänzende Zeit ihres nordischen Handels. Magnus suchte seine Norweger zu civilisiren und ge- währte den deutschen Kaufleuten gewisse Vorrechte in Bergen. Doch wurde durch die eingeführte fremde Bildung und durch die über- mäßig begünstigten Pfaffen die Kraft der rüstigen Norweger ge- brochen, und es erblich gerade unter dem vortrefflichsten Regenten der Glanz des Reiches. Magnus ermunterte die zahlreichen nor- wegischen Dichter und gewährte den isländischen Sängern seinen Schutz. Am berühmtesten ist er dadurch geworden, daß er die ver- schiedenen Satzungen und Rechtsgewohnheiten zu einem Gesetzbuch-e vereinigte; er hat davon den ehrenvollen Beinamen Lagabätter (Gesetzverbesserer) erhalten.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 207

1854 - Weimar : Böhlau
207 den Herrschersitz eines dänischen Reiches. Im siebenten Jahrhun- dert trat an die Stelle der Anglinger die von Zwar Widfame (dem weit umfassenden) gestiftete Dynastie. Zwar beherrschte Schwe- den, Dänemark und die Küstenländer der Ostsee. Von seinen Nach- kommen berichtet die Sage viele Abenteuer und Heldenthaten. Der kriegerische Sinn veranlaßte schon in früherer Zeit Räubereien zwi- schen Dänen, Nordmannen und Schweden. Zu den Raubzügen, mit welchen seit der zweiten Hälfte des achten Jahrhunderts die Skandinavier die westlichen und östlichen Völker heimsuchten, schei- nen einzelne Machthaber den ersten Anstoß gegeben zu haben, welche sich über die übrigen Herrscher im Lande erhoben. Die ersten auf- gezeichneten Wikingerzuge waren seit 787 gegen die britannische Küste gerichtet. Seit dem Anfang des neunten Jahrhunderts ver- heerten die wilden Seemänner auch die Küstenstriche des Festlandes, besonders die nördlichen; aber Karl der Große wußte sie noch im Zaume zu halten. Schon durch seine Kriege gegen die Sachsen war Karl der Große mit dem Dänen-König Siegfried in Be- rührung gekommen. Wir haben bereits S. 91 die Einwanderung der Sachsen, Gründung der Angeln und Jüten nach Britannien erwähnt. Als alte Heimath ffmie. der Sach sen wird das Land östlich von der Elbe, am Eingang der kimbrischen Halbinsel genannt, wo schon Ptolemäus Sachsen als Bewohner kennt. Diese östlichen Sachsen, welche hinter der Elbe und weit von dem Gebiete der Römer entfernt wohnten, waren doch diesen schon im vierten Jahrhundert bekannt geworden, weil sie als geübte Schiffer die nördlichen Meere durchzogen und sich durch ihre Angriffe auf die römischen Küstenländer, vorzüglich auf Britannien, furchtbar gemacht hatten (S. 85). Der Name der Angeln, der zahlreichen Begleiter der Sachsen nach Britannien, welcher in der neuen Benennung des eroberten Landes (England) fortlebt, hat sich auch in ihren alten Wohnsitzen erhalten, und der Landstrich zwi- schen der Schlei und dem flensburger Busen wird noch jetzt An- geln genannt. Das zahlreiche Volk der Angeln muß aber ein viel größeres Gebiet innegehabt haben. Das Stammvolk, von welchem die streitbaren Schaaren der Jüten nach Britannien gegangen sind, hatte, wie es scheint, noch das sechste Jahrhundert hindurch die Flächen im Osten der Elbe in der Nähe der Ostsee in Besitz. Sie wurden später der Herrschaft der Franken unterworfen und noch später finden sie sich unter den Dänen auf der Halbinsel, die von ihnen den Namen Jütland erhält. Die in England Eingewanderten, fortwährend durch neue Schaaren verstärkt, fingen an das Land zu besetzen und vertrieben die Britten nach und nach aus allen ebenen Gegenden der Insel. Das ganze südöstliche Flachland der Insel fiel in die Hände der Germanen. Im Norden, zu beide» Seiten des Humbers siedelten die Angeln sich an, die Sachsen breiteten sich in mehreren Abtheilungen an beiden Ufern der Themse aus, und die Juten wurden am äußersten Rande des Südlandes untergebracht. Die verweichlichten Britten waren den kriegerischen Germanen im Kampfe nicht gewachsen, und wurden bald auf die westlichen Län- der der Insel, auf das heutige Wales und Cornwall beschränkt.

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 290

1858 - Weimar : Böhlau
290 Christian hatte sich wieder mit dem Papst versöhnt, und die norwegischen Bischöfe unterstützten ihn. Allein seine Flotte wurde von der dänischen verbrannt, und Christian ließ sich bewegen, zu einer mündlichen Unter- handlung mit Friedrich I. auf der dänischen Flotte nach Kopenhagen überzusetzen. Hier wurde er gefangen genommen und in einem finstern Thurme auf der Insel Alsen sechzehn Jahre lang in strengem Gewahr- sam gehalten. 1549 erhielt er mehr Freiheit und ein Schloß zu seinem Aufenthalte. Da junge Dänen die Hochschule Wittenberg zahlreich besuchten, so war auch in Dänemark das Verlangen nach Theilnahme an der Kirchen- reformation frühzeitig laut geworden. Christian Ii. wurde bei seiner Begünstigung der Reformation wohl durch die Aussicht geleitet, durch eingezogene Kirchengüter seinen Schatz zu bereichern. Dagegen neigte sich König Friedrich I. entschieden dem neuen Glauben zu. Als auf dem Reichstage zu Odense (1527) Friedrich I. den Prälaten gelobte, ihnen ihre Güter zu lasten, dagegen das Einholen des Palliums von Rom verbot und den Grundsatz ausstellte, daß die hohe Geistlichkeit keiner wei- teren Bestätigung als der des Königs bedürfe, mußten die Bischöfe sich seinem Ausspruche fügen, weil auch der Adel es so wollte. Seitdem verbreitete sich die neue Lehre, ohne auf bedeutenden Widerstand zustoßen. Erst der Tod von Friedrich I. (1533) schien den Prälaten die Gelegen- heit zu bieten, die verlorene Stellung wieder zu gewinnen. Da der älteste Sohn Friedrichs, Herzog Christian, ein eifriger Anhänger der evangelischen Religion war, so widersetzten sich die katholi- schen Geistlichen und die katholischen Reichsräthe seiner Thronbesteigung. Die Wahl wurde aufgeschoben und die Regierung dem Reichsrathe über- geben. Den anarchischen Zustand des Interregnums glaubte Wullen- weber, der unternehmende und thatkräftige Bürgermeister von Lübeck, zum Vortheil seiner Vaterstadt benutzen zu können. Die Hansa hatte früher ein so ausschließendes Monopol in den skandinavischen Reichen gehabt, daß den Eingebornen nur der Kleinhandel im Innern übrig ge- blieben war. Betreibung von Landwirthschaft, Fischfang und etwas Bergbau war ihnen zugestanden worden, Industrie und Schifffahrt da- gegen waren unterdrückt, damit den Hansen die Einfuhr gesichert war. Der Verfall der Hansa und die Konkurrenz der Niederländer befreiten die skandinavischen Reiche von dem lang getragenen Handelsjoche. Wullen- weber faßte daher jetzt den kühnen Entschluß, mit einem Schlag der drohenden Gefahr zu begegnen und den Norden mehr als je unter die Gewalt und Vormundschaft des Bundes zu beugen. Wullenweber und der Stadthauptmann von Lübeck Marcus Meier bauten auf die Uneinig- keit in Dänemark den Plan, Dänemark für ihre Republik zu erobern und dem niederländischen Handel die Ostsee ganz zu verschließen. Sie sandten (1534) Truppen nach Dänemark unter Anführung des Grasen Christian von Oldenburg, und dieser verlangte die Huldigung im Namen Christians Ii., indem er dadurch die Anhänger des gefangenen Königs zu gewinnen hoffte. Wirklich öffnete Kopenhagen dem Grafen von Oldenburg die Thore. Nun aber sah der Reichsrath die Nothwen- digkeit ein, die religiöse Entzweiung fahren zu lassen, und der Herzog Christian wurde zum König gewählt (1534). Christian Iii. (1534 bis 1559) beendigte bis 1536 siegreich den Krieg.

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 291

1858 - Weimar : Böhlau
291 Die Bischöfe, welche der Wahl Christians widerstrebt hatten, galten als die Urheber aller dieser Leiden. Von dem Reichstage wurden sie jetzt gezwungen, auf ihre Würde zu verzichten, und ihre Güter wurden zur Tilgung der Staatsschuld und zur Erhaltung evangelischer Schulen und Kirchendiener verwandt. Der Adel erhielt die Bestätigung seiner großen, die königliche Gewalt beschränkenden Vorrechte. Der nach Däne- mark berufene Freund Luthers, Johann Bugenhagen, entwarf eine neue Kirchenordnung. Die Reformation wurde nun auch in Norwegen und etwas später in Island eingeführt. Die königliche Gewalt wurde unter den folgenden Königen Friedrich Ii. und Christian Iv. durch den Adel noch mehr beschränkt. Der Handel der Hansa sank immer mehr, die Eingebornen fingen an sich selbst in Handelsgeschäften zu versuchen, und die Ankunft engli- scher und holländischer Schiffe eröffnete eine freiere Konkurrenz. Ein großes Hinderniß für die volkswirthschaftliche Ausbildung des Landes lag in seiner feudal-aristokratischen Verfassung. Der Adel beengte ebenso die monarchische Gewalt, als er den Bürger- und besonders den Bauernstand niederdrückte und jeder politischen Vertretung beraubte. Der Zustand des letzteren war in Dänemark vollkommne Leibeigenschaft, in Norwegen da- gegen glückte es ihm, sich von derselben frei zu halten. Bei solchen Zuständen war es mit dem Hauptnahrungßzweig des Landes, dem Acker- bau, schlecht bestellt. Nur die deutschen Provinzen Schleswig und Hol- stein, allenfalls auch Jütland, waren ergiebig an Korn, die dänischen Inseln sowie Norwegen erzeugten nicht genug zu ihrem Bedarf. Bester als mit dem Ackerbau stand es mit der Viehzucht. Für den Handel gewährte Norwegen eine mannigfaltigere und reichere Ausbeute an Bodenprodukten. Des Pelzes wegen verlohnte sich die Jagd auf Biber und Elennthiere. Norwegische Butter war gesucht, und die Fischerei bedeutend, seit der Häring sich in die Nordsee gezogen hatte. Herrliche Tannen- und Fichtenwälder lieferten Holz zur Ausfuhr für den zunehmenden Schiffsbau in England und Holland. Der Bergbau erweiterte sich, Christian Iii. rief deutsche Bergleute ins Land. Nor- wegen hat von der Natur alle Bedingungen zum Schiffsbau und See- gewerbe. Nachdem das hansische Joch gebrochen war, machte der na. türliche Beruf sich allmälig geltend. Die dänische Regierung fing an zu erkennen, daß einem Jnsellande wie Dänemark zur Erlangung kommer- zieller Unabhängigkeit wie zur Behauptung seiner politischen Selbständigkeit eine Seemacht nöthig sei. Die dänische Rhederei fing an sich zu rühren. Es wurden einzelne Kauffahrteischiffe auf weite Fahrt ausgerüstet, Gesell- schaften für den nordischen und 1616 für den indischen Handel begrün- det. Die Regierung suchte dem Handwerkerstande aufzuhelfen. Eine Seidenfabrik und 1624 eine Navigationsschule wurden in Kopenhagen angelegt. Es wurden nicht wenige Stiftungen für Kirche, Unterricht und Erziehung gemacht; ein Waisenhaus wurde zu Kopenhagen, ein Gymnasium zu Odense, eine Ritterakademie zu Soröe gegründet. Manche gute Einrichtung Christians Iv. fand bei dem Volke nicht den rechten Anklang, aber im Kirchenthum und Seewesen begegneten sich Regierung und Volk. Aufrichtige, stille Gläubigkeit und Lust und Geschick zu See- fahrten sind die Grundzüge des dänischen Volksthums jener Zeit. Dem 19* Zustande des äußeren und des geistigen Lebens.

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 587

1858 - Weimar : Böhlau
587 7) Schweden. Dänemark. Unter der glorreichen Regierung des großen Gustav Adolf (1611 bis 1632) erhielt die schwedische Nation einen Schwung, der sie auch der inneren Veredlung rasch entgegenführte, und einen Namen, den alle Völker Europa's mit Achtung aussprachen. Auch der äußere Um- fang deß Reiches wurde bedeutend erweitert; die ganze Ostküste des baltischen Meeres wurde unterworfen, Finnland, Karelien, Jngermann- land, Esthland gehorchten der schwedischen Herrschaft. Der 1635 mit Polen erneute Waffenstillstand setzte Schweden auch in den Besitz von Livland. Nach Gustavs Tode wurde seine sechsjährige Tochter Chri- stine (1633—1654, gestorben 1689) von den Ständen des Reiches als Thronfolgerin anerkannt und die Regentschaft von den fünf höchsten Reichsbeamten geführt. Die im westphälischen Frieden erfolgte Abtre- tung von Vorpommern und dem Herzogthum Bremen schien den Ein- fluß Schwedens in Deutschland für alle Zeiten zu sichern. Die königliche Gewalt war in Schweden durch den Reichsrath be- schränkt, welchen der König aus den angesehensten Adeligen ernannte und dessen Mitgliederzahl Gustav Adolf auf fünf und zwanzig festgestellt hatte. Weniger einflußreich als in anderen Staaten waren die Versamm- lungen der Stände, und überdies hatte Gustav Adolf den Gebrauch eingeführt, gewöhnlich nur einen beliebig von ihm gewählten Ausschuß der Stände statt der allgemeinen Reichstage zu berufen. Große Vor. rechte und Abgabenfreiheit besaß der Adel, dem auch alle hohen Aemter und Ehrenstellen ausschließlich zugesichert waren. Ein Edelmann zog sich durch eine Vermählung mit einer Frau aus dem Bürger- oder Bauernstande den Verlust des Adels zu. Die gutshörigen Bauern wur- den mit den härtesten Frohnen gedrückt, mit Rohheit und Gewaltthä- tigkeit behandelt. Dennoch ruhte die Stärke Schwedens auf den Bauern, weil der Ackerbau die einzige Nahrungs- und Erwerbsquelle des Landes war. Die Geistlichkeit besaß keinen bedeutenden Einfluß, obgleich die höhern Kirchenbeamten es meist mit dem Adel hielten; die niedern waren arm und schlecht besoldet. Das Finanzwesen war nicht geordnet; die Einkünfte des Staates waren im Ganzen unbedeutend, und man mußte fortwährend seine Zuflucht zur Verpfändung von Krongütern nehmen, die gewöhnlich an den Adel kamen. Das Gerichtswesen war unter Gustav Adolf bedeutend verbessert worden. Die Armee wurde durch Werbungen und Aushebungen zusammengebracht, indem eine gewisse Zahl bäuerlicher Haushaltungen je einen Mann stellen mußte. Christine übernahm die Regierung, als sie achtzehn Jahre alt und mündig geworden war. Sie war von gelehrten Männern in Sprachen und Wissenschaften unterrichtet worden und hatte ungemeine Fortschritte gemacht. Sie las den Thucydides und Polybius in der Ursprache, scbrieb und redete Französisch und Italienisch wie ihre Muttersprache, und Deutsch und Lateinisch ziemlich richtig. Tacitus und Plato studirte sie mit dem größten Eifer und lernte sogar das Hebräische. Ihr gan« Christine.

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 601

1858 - Weimar : Böhlau
601 werbe gerichtete Sorgfalt. Auch für die Verbesserung der inneren Kom. munikation wurde gesorgt. Während aber Gustav Adolf die politische Machtstellung Schwedens im europäischen Staatensystem über das natürliche Maß hob, vermehrten sich nicht in gleichem Verhältniß die materiellen Hülfsmittel. Selbst die durch den Erwerb neuer Länder vermehrten Einnahmen reichten für den Staatshaushalt nicht zu. Die fortdauernden Kriege entzogen dem ohne- dies schwach bevölkerten Schweden manche tüchtige Arbeitskraft und entfremdeten den Nationalcharakter dem Gefallen an den bürgerlichen Erwerbszweigen. Der Ruhm blendete das Volk. Die Maßregeln, welche Gustav Adolf für Handel und Gewerbe traf, brachten der Krone mehr Vortheil, als der allgemeinen Wohlfahrt; sie waren auf ein Monopol gerichtet, durch welches die Regierung sich des Handels zu bemächtigen suchte. Durch seine Siege errang Schweden die Suprematie des Nordens; fast die ganze Ostseeküste war in seiner Gewalt, der Sund war frei und ein Handelsgebiet stand Schweden offen, welches zu dem thätigsten An- theil am europäischen und transatlantischen Verkehr berechtigte. In der Person von Karl Xi. bestieg (1660) ein friedliebender, sparsamer Fürst den Thron, welcher durch Hebung der schwedischen Schifffahrt eine schwedische Handelsmacht zu schaffen bemüht war. Er erließ eine Art Navigationsakte, welche die nationale Flagge vor der fremden begün- stigte. Die Wirkungen äußerten sich sofort auf die Holländer, welche den Ostseehandel an sich gerissen hatten. Bis zum Ende des siebzehnten Jahrhunderts hatten die Schweden ihnen in der Ostsee den Vorrang abgelaufen und singen auch an yenseits des Sundes nach Portugal und in das Mittelmeer zu fahren. Auch in den andern staatßwirthschaftlichen Zweigen leistete Karl Xi. manches Verdienstliche, er beförderte die Fort- schritte des Bergbaues, schaffte die meisten Kronmonopole ab und machte den innern Handel frei. Die schönen Hoffnungen Schwedens vernichteten die wilden Leiden- schäften Karls Xii. Als dieser starb, hatte Schweden nach allen Sei- ten hin nur Niederlagen erlitten, seine Flotte eingebüßt, die deutschen Provinzen an der Ostsee abgetreten und der Freiheit vom Sundzoll ent- sagt. Bei Karls Tode waren drei Schiffe die Reste der Handelsmarine. Nur langsam hob sich Schweden von seinem tiefen Fall. Eine selbst- süchtige Aristokratie hinderte die Könige an jeder dem Gemeinwohl dien- lichen Regierung. Um die Schifffahrt zu heben, wurde 1724 eine Na- vigationsakte erlassen, welche fremde Schiffe nur mit den Erzeugnissen ihres Landes in schwedischen Häfen zuließ. Das half auch so weit, daß nach zwanzig Jahren die Marine wieder 300 Segel zählte. Auch führte das gleiche Interesse den Uebergriffen Rußlands zu begegnen zu einem freund- schaftlichen Einvernehmen und zu Handelsbündnissen mit der Türkei. In Folge davon hob sich der schwedische Handel nach der Levante. Bessere Zeiten kamen unter Gustav Iii. Es geschah manches der Anerkennung Werthes, aber es hatte keinen Bestand. Nach Gustavs gewaltsamen Tode sank Schweden tiefer als je. Den ersten Anstoß zu Kolonisationsversuchen der Schweden gab Gustav Adolf durch Begründung einer Südseekompagnie (1611). Sie gründete Kolonien in Guinea und in Nordamerika, die aber bald

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 606

1858 - Weimar : Böhlau
606 Handel und Gewerbe. Kolonien. lichen Hauses und des dänischen Reiches, und acht Tage später wurde sogar ein allgemeines Danksest gefeiert. In den öffentlichen Blättern wechselten schwülstige Lobreden auf die Sieger mit Hohn und Spott gegen die Besiegten. Während die von dem gestürzten Günstling ange- stellten Diener entlassen und aus dem Reiche verwiesen wurden, verheil- ten die Helden des 17. Januars Aemter, Titel und Belohnungen unter sich und bestellten sich selbst zu einem geheimen Staatsrath unter dem Vorsitze deß Prinzen Friedrich. Erst nach fünfwöchiger, harter Gefangenschaft begannen die Ver- höre der Gestürzten. Struensee wurde des Verbrechens der beleidigten Majestät, des Unterschleifs und des verbotenen Umgangs mit der Köni- gin angeklagt. Das Urtheil gegen die Grafen Struensee und Brandt lautete, daß Beide ihrer Ehren, Aemter und Güter entsetzt, ihre Wappen zerbrochen, ihnen die rechte Hand, dann der Kopf abge- hauen, ihre Körper geviertheilt und aufs Rad gelegt werden sollten. Struensee hatte sich anfangs schwach und kleinmüthig gezeigt, aber die Todesbotschaft empfing er mit Gelassenheit und bewies sich männlich und fest. Das Urtheil wurde am 28. April 1772 vor dem Oster- thore von Kopenhagen in aller Strenge vollzogen. Die unzählbare Menge der Zuschauer kehrte, von dem entsetzlichen Auftritte erschüttert, in dumpfer Stille nach der Hauptstadt zurück. Die übrigen Gefangenen wurden theils mit Verlust ihrer Aemter, theils mit Verweisung bestraft. Die Ehe Christians Vh. mit Karoline Mathilde wurde durch den Spruch des Gerichts für aufgehoben erklärt. Karoline Mathilde duldete auf dem Schlosse zu Kronenburg die Qualen einer harten Ge- fangenschaft. Durch das kräftige Einschreiten ihres Bruders, Georgs Iii. von England, und das Erscheinen einer englischen Flotte vor Kopenha- gen erlangte sie die Freiheit. Sie bezog das Schloß Celle im Han- növerschen und lebte fromm und in tiefster Abgeschiedenheit, von ihrer Umgebung und den Bewohnern der Stadt wie ein Engel in Menschen- gestalt verehrt. Gram über die auf sie gehäuften Kränkungen brach ihr das Herz, noch ehe sie das vierundzwanzigste Jahr zurückgelegt hatte (1775). Die Schöpfungen Struensees gingen meistens mit ihm unter, und der Adel drängte sich wieder zwischen daß Volk und den König. Nach dem Tode Karls Xii. von Schweden hob sich die innere Wohlfahrt Dänemarks, Handel, Schifffahrt und Gewerbe nahmen einen Aufschwung, und die Flagge des Danebrog wehte auf allen Meeren. Friedrich Iv. suchte besonders die Hauptstadt zu heben, indem er den Handel mit Salz, Branntwein, Wein und Tabak ausschließlich dahin verlegte. Auch von den Nachfolgern wurde Kopenhagen erweitert und verschönert. Die Lehren des Merkantilsystems erlangten großen Einfluß; Dänemark sollte ein Fabrikstaat werden und alles selbst erzeugen. Moltke und Bernstorf, welche an der Spitze der Regierung standen, zogen fremde Künstler und Manufakturisten ins Land und unterstützten die verschiedenen Industriezweige aus Staatsmitteln. Es erfolgten strenge Verbote fremder Waren und Privilegien und Monopole für die inländi- schen Anlagen. Das Streben für Hebung der Gewerbe war auch auf Norwegen gerichtet, und die daselbst angelegten Glas- und Ziegel- hütten, Sägemühlen, Theerbrennereien, Potaschsiedereien, Oelstampfen,

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 4

1858 - Weimar : Böhlau
4 ✓ werbfleiß blühten auf, und es stieg die Wohlhabenheit, die Macht und das Selbstgefühl der Völker. Auch durch die Erfindung der Buchdruckerkunst und die Ein- richtung derposten wurde die Verbindung unter den verschiedenen euro- päischen Völkern sehr vermehrt, der Austausch der Ideen erleichtert, Handel und Verkehr befördert. Es entstand allmälig ein so enges Verhältniß zwischen den wichtigsten und. endlich zwischen allen Staaten Europa's, daß sie wie ein großes Gemeinwesen, wie ein System von Staaten konnten be- trachtet werden. Die verschiedenen Völker Europa's bildeten sich all- mälig zu einer großen Familie, zu einem Staatenverein, welcher zwar aus einer Menge, an Macht und Einfluß verschiedenartiger, unabhängi- ger Theile bestand, aber durch mancherlei Bande der Kultur, durch die Gemeinsamkeit der christlichen Religion, durch Handel und Verkehr und durch Aehnlichkeit in Sitten und Gebrauchen unter einander verknüpft wurde. Es entstand in Europa ein Staatensystem, welches eine Art von öffentlichem Rechtszustand zwischen seinen Gliedern erzeugte. Dieses aus das Gleichgewicht der Staaten gegründete System hatte sich zuerst in Italien gebildet. In den italienischen Handelsstädten hatten Gewerbe, Kunst und Wiffenschast einen bedeutenden Aufschwung genommen, und Wohlhabenheit und Reichthum hatten sich verbreitet. Der Handel vermehrte auch die politischen Berührungspunkte, und Handelßinteresse und Handelseisersucht erregten nicht selten heftige Kämpfe unter den italienischen Staaten. Es hatten sich in Italien eine Menge unabhängiger Staaten gebildet, die an Macht und an Umfang zwar verschieden waren, von denen aber keiner so mächtig war, daß er der vereinigten Macht der übrigen Trotz bieten und die Herrschaft über dieselben dauernd behaupten konnte; aus der anderen Seite war aber auch keiner so schwach, daß er von keinem Gewicht in den politischen Verhältnissen gewesen wäre. Mit dem Emporkommen des Bürgerstandes hatte sich die Verfassung der meisten Städte in Demokratie umgewandelt, und neben dem Handel trug auch diese Form der Versaffung zur Ver- breitung eines allgemeinen politischen Interesses unter den italienischen Städten bei. Der Kamps zwischen der Aristokratie und der Demokratie dauerte nämlich in den meisten Städten eine geraume Zeit mit großer Heftigkeit fort, und wenn sich auch gewöhnlich der Sieg für die Demo- kratie entschied, so hörten doch damit die inneren Unruhen und Strei- tigkeiten nicht aus; alle Vorzüge und alle Mängel der demokratischen Vecsaffungssorm zeigten sich unter dem lebhaften Volke in einem hohen Grade. Es entstanden häufig Parteiungen in den einzelnen Staaten, nicht selten Auswanderungen Mißvergnügter zu den Nachbarn und Ein- mischungen derselben in die inneren Händel und daraus Zwiste und Kriege, Verbindungen und Bündnisse, damit nicht ein einzelner Staat eine allen verderbliche Oberherrschaft gründe, sondern das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Staaten erhalten werde. Dieses System des Gleichgewichts verbreitete sich seit dem Anfange des sechzehnten Jahrhunderts allmälig über den ganzen Sü- den von Europa. Von den großen Monarchien hatte zuerst Frank- reich durch Verbindung der großen Lehen mit der Krone innere Festigkeit und Einheit gewonnen. Kaum war dies geglückt, als zuerst Karl Viii. aus auswärtige Eroberungen dachte und Italien als eine leichte Beute
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