116
Heinrich Iv. Gregor Vii.
ii.c.e.werner von Kyburg; tritt die Mark Schleswig an Kanut
Vkn Dänemark ab (Eider — Gränze), gewinnt Burgund;
bringt mehre Herzogthümer an seine Familie; übt strenge
Gerechtigkeit, — s^ine Gerichtsreisen; Treug-a dei, Gottes-
frieden.
1039. 2) Heinrich Iti. tritt mit großer Kraft auf, bekämpft
Böhmen und Ungarn, zeigt sich wiederholt streng gegen die
Päbste in Rom, sucht die Eroberungen der Normänner einzu-
schränken, und verfährt in Deutschland willkührlich mit den
Herzogthümcrn, — seine Burg zu Goßlar durch Frohnden.
1056. 3) Heinrich Iv. unter Vormundschaft seiner Mutter;
Anmaßungen der Großen; Entführung Heinrichs bei Kaisers-
werth durch Erzbischof Hanno von Köln; seine Erziehung
bei diesem, und seit 1065 bei Erzbischof Adelbert von Bre-
men; seine Abneigung gegen die Fürsten, sein Haß gegen die
Sachsen. Otto von Baiern abgesetzt, Baiern an Welf 1070.
1073.Empörung der Sachsen und Thüringer unter Otto von
Nord heim, Bischof Bncco von Halberstadt rc. Goßlar
überfallen; Heinrich's Flucht; Harzburg zerstört. Rcginger's
Beschuldigung. Ausschweifung der Sachsen. Sieg Heinrich's
1075.an der Unstrut bei Langensalza, seine Rache.
Pabst Gregor Vii. (Hildebrand) verbietet die Simonie,
befiehlt den Cölibat der Geistlichen; Investitur-Streit.
Heinrich im Banne, durch die unzufriedenen Fürsten suspen-
1077.dirt, büßt zu Canossa; abgesctzt. Rudolf von Schwa-
den König; aber Heinrich gewinnt wieder Anhang; Schlach-
ten bei Melrichstadt, Flach heim und bei Gera, wo Rudolf
1081.umkommt; Schwaben an Friedrich von Büren — Hohen-
staufen. Gregor in Rom hart bedrängt. Auch Hermann
von Luxemburg kann sich nach dem Tode Otto's von Nord-
heim, ungeachtet seines Sieges bei Blcichfeld, nicht behaupten.
Neigung zum Frieden. Heinrich's trauriges Ende durch die
Empörung seiner von den Päbsten verführten Söhne Konrad
und Heinrich; er stirbt zu Lüttich 1106, begraben zu Speier
1111.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Gregor_Vii Gregor Heinrich_Iti Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrichs Heinrichs Hanno_von_Köln Erzbischof_Adelbert_von_Bre- Otto Welf_1070 Otto Bischof_Bncco Pabst_Gregor_Vii Gregor Heinrich Heinrich Rudolf_von_Schwa- Rudolf Heinrich Heinrich Rudolf Rudolf Friedrich_von_Büren_— Friedrich Gregor Gregor Hermann
von_Luxemburg Konrad Konrad Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Dänemark Burgund Ungarn Rom Deutschland Sachsen Baiern Baiern Sachsen Nord Halberstadt Harzburg Sachsen Langensalza Gera Rom
— 100 —
in der Mark Meißen durch den Markgrafen Eckard) *) zum Gehorsam zurückzuführen, legte Miesko (Mieezyslaw) I. von Polen, wenn auch zunächst noch im Anschluß an Deutschland, die Grundlagen eines mächtigen Slaweureiches. In Dänemark erlag mit dem Tode Haralds im Kampfe gegen seinen dem Deutschtum und dem Christentum gleich feindlichen Sohn Sven die christliche Kirche, und das Wikingertum lebte wieder auf. In Frankreich erhob der Adel nach dem Erlöschen des Mannesstammes der westfränkischen Karolinger (Ludwig V. „Fairwant" f 987) zu Compisgne Hugo Cap et von Fraucien auf den Thron.
7. Nach dem Tode Theophanos (99 l) übernahm Ottos Ii. Großmutter Adelheid die Regierung unter dem Beistände namentlich des Erzbischofs Willigis, nach deren Tode 995 Otto Iii. selbst. Hochbegabt und empfänglichen Gemütes, von dem kunstverständigen Bernward von Hildesheim sorgfältig erzogen, aber durch seine ganz auf fremdländischen Grundlagen beruhenden Studien (Gerbert von Reims) dem vaterländischen Wesen entfremdet und von byzantinisch-römischen Erinnerungen beherrscht, erfüllte er sich immer mehr mit den überschwänglichsten Vorstellungen von seinem kaiserlichen Berufe, und trotzdem gleichzeitig von den kirchlichen Ideen seiner Zeit2) überwältigt, auch mit einem mystisch-ascetischen Geiste, der seine Thatkraft lähmte (Einfluß Adalberts von Prag, des Apostels der Preußen f 997).
996 8. Auf seinem 1. Romzuge empfing Otto Iii. 996 zu
Verona die Huldigung der Lombarden und in Rom durch den von ihm erhobenen, ihm nahe verwandten Papst Gregor Y. (Bruno, Enkel Konrads von Lothringen) die Kaiserkrone. Ein deutscher Kaiser und ein deutscher Papst, der Enkel und der Urenkel Ottos des Großen, verbanden sich zu den hochfliegendsten Plänen der Weltherrschaft. Die Vertreibung des Papstes durch die Adelspartei der Cresceutier veranlaßte schon 998 den '2. Romzug. Die Engelsburg wurde (durch Markgraf Eckard von Meißen) erstürmt, Cresceutius mit seinen Genossen enthauptet,
') Die thüringische Mark 96) hatte sich bei der Errichtung der drei Bistümer Zeitz-Naumburg, Merseburg und Meißen in drei entsprechende Marken gespalten. Von der meißnischen Mark war das Milzenerland (Oberlausitz mit Budissin) abhängig. 2) Das Kloster Clugny in Oberburgund, 910 gegründet und unmittelbar unter Rom gestellt, erstrebte nicht nur die Durchführung der strengsten Mvnchszucht, sondern erfolgreich auch die monarchische Zusammenfassung des Mönchstums („Congregation der Cluniacenfer"), jetzt im Dienste der päpstlichen Weltherrschaft (Odilo 994 - 1048).
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Extrahierte Personennamen: Eckard) Miesko_(Mieezyslaw)_I._von_Polen Sven Ludwig_V. Ludwig_V. Hugo_Cap Ottos Großmutter_Adelheid Willigis Otto Bernward_von_Hildesheim Gerbert_von_Reims Apostels Romzuge Otto Gregor_Y Gregor Bruno Konrads Ottos Eckard_von_Meißen Odilo
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schwabens Krain Istrien Nordheim Mainzer_Erzbischof Nordheim Bremen
— 117 —
mußte er 1074 im Vertrage von Gerstungen die Schleifung der Burgen, eine allgemeine Amnestie und die Zurückgabe Baierns an Otto von Nordheim zugestehen.
3. Plötzlich aber gaben der Kirchenfrevel der sächsischen Bauern auf der Harzburg und die Anschläge der Kurie auf die Selbständigkeit des Reiches (S. 118) der Sache des Königs das Übergewicht. Der Vertragsbruch der Sachsen nahm dem Papste die Möglichkeit, zwischen ihnen und dem König zu vermitteln, und erfüllte die Fürsten mit Grauen vor dem entfesselten Volke, und auch die jetzt doppelt bedrohten Bischöfe sahen sich auf des Königs Schutz angewiesen. Mit dem gesamten Reichsaufgebote schlug Heinrich jetzt das sächsische Heer unter Otto von Nordheim vernichtend 1075 bei Hohenburg an der Unstrut (unweit 1075 Langensalza), und die Erbitterung der von ihrem Adel im Stich gelassenen Bauernschaften zwang denselben zu bedingungsloser Unterwerfung auf dem Felde bei Spira (südlich von Sondershausen). Die zerstörten Burgen wurden wieder aufgebaut, aber Otto von Nordheim begnadigt und mit der Verwaltung Sachsens beauftragt.
e) Der Kampf Heinrichs Iv. mit Gregor Vii. 1075--1085.
1. Der neugewonnenen Macht des selbstbewußten Königs trat das reformierte Papsttum in der Person Gregors Vii. (Hildebrand) 1073—1085 gegenüber. Dieser forderte die Freiheit der Kirche, d. h. die Unterwerfung der Kirche und des Staates unter den Papst als den Stellvertreter Gottes auf Erden. Der drohenden Verwirklichung! einer solchen päpstlichen Weltherrschaft, welcher die kirchliche Reform nur als Mittel dienen sollte, mußte das deutsche Königtum schon um seiner selbst willen entgegentreten ').
2. Den Widerstand der deutschen Bischöfe gegen die resor-matorifchen Beschlüsse der Fastensynode von 1074 beantwortete Gregor \ Ii. auf der des nächsten Jahres mit der Erneuerung der Verbote gegen Simonie und Priesterehe und mit der wiederholten Bannung der „simonistischen Räte" des Königs, sowie
*) In dem fg. Dictatus papae hat Gregor selbst die vermeintlichen Vorrechte des Papstes zusammengestellt, z. B.: Quod solus possit uti im-perialibus insigniis. Quod solius papae pedes omnes principes deosculen -tur. Quod illi liceat imperatores deponere. Quod sententia illius a nullo debeat retractari, et ipse omnium solus retractare possit. Quod a nemine ipse iudicari debeat.
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Extrahierte Personennamen: Otto Heinrich Heinrich Otto Spira Otto Heinrichs Heinrichs Gregor_Vii Gregor Gregors Gregor_\ Gregor Gregor Gregor
— 89 —
Kaiser, Habsucht) nicht mehr um das Reichsgesetz kümmerten und die Übelthäter nicht mehr bestraften, so konnte sie niemand dazu zwingen. Das ist freilich ein trauriges Reich, das nicht einmal seine Bürger vor Dieben, Räubern und Mördern schützen kann. Aber die Habsucht und Herrschsucht der Fürsten war schuld daran, nicht der Kaiser, der ja gerne allen bedrängten Deutschen geholfen hätte. — Zusammenfassung.
Kulturhistorisches: Unsicherheit von Leben und Eigentum der Bürger; Fehdelust und Fehderecht; Gottesfriede und Reichsfriede; grausame Strafen. Schwur auf das Crucifix.
Zweites Stück: Der Sturz des gebannten Kaisers.
Ziel: Wie der junge König Heinrich nach dem Throne seines Vaters strebte.
I. Habt ihr das erwartet? Nein, denn der heilige Eid und das vierte Gebot mußten den Jüngling davon abhalten. Was wird ihn aber dennoch dazu bewogen haben? Ratschläge der unzufriedenen Fürsten, Verlockungen von Anhängern des Papstes, eigener Ehrgeiz (wie bei Conrad). Da wissen wir auch gleich, wer auf seiner Seite stehen wird? Die unzufriedenen Fürsten, der Papst und seine Anhänger; ihm hilft auch noch der auf feinem Vater liegende Bann (wie so?)
und der Umstand, daß er als Sohn und Erbe des Kaisers schon zum
König gekrönt ist (wie so?).
Ob dem bösen Sohn sein böser Plan gelingen wird?
Ii. a. Darbietung des Stoffes in geeigneten Abschnitten (vergl.
das Lesebuch!) mit Einwebung von Vermutungen, Spekulationen und Erläuterungen. (Siehe die Anmerkung zum 1. Stück!).
Zur Erläuterung.
_ Die Besprechung des Thatsächlichen wird sich hier vielfach mit der Stufe Ii. b berühren, da das sittliche Urteil über die abscheulichen Handlungen sich von selbst aufdrängt.
Stoffübersicht: Des jungen Königs Beweggründe, Vorbereitungen, Verrat; des Kaisers Abdankung, Flucht und Ende.
Besprechung der angegebenen Beweggründe, des letzten Zweckes (Entsetzung des Vaters) und der angewandten Mittel (Öffentliche Erklärungen, Botschaft an den Papst, Sammlung eines Heeres. Überlistung in Coblenz, Gefangennahme in Bingen, Zwang zur Abdankung).
Welchen Zweck hatte die Botschaft nach Rom? Wie kam es, daß der aufrührerische Sohn so viel Anhänger fand? (vergl das erste Stück). Gedanken des Vaters bei der Kunde von der Empörung? Warum vermied der Sohn den Kampf mit den Waffen? (Sieg zweifelhaft; Blutvergießen im Kampf mit dem Vater ein Schandmal für den Sohn in den Augen der Menschen; andere Mittel führen sicherer zum Ziel). Welchen Zweck hat der junge Heinrich bei der friedlichen Unterredung
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Conrad) Königs_Beweggründe Heinrich Heinrich
— 98 —
Gute Eigenschaften: Als Mensch: thatkräftig, fest im Willen, sich selbst beherrschend, mitleidig, dankbar; als Feldherr und Kriegsmann : klug, tapfer, kühn, entschlosien ausdauernd (Nb! Er hat in seinem Leben 62 Schlachten geschlagen, nicht immer siegreich, aber immer von seinen Feinden gefürchtet);'als König: gerecht, wohlwollend, fürsorglich, allezeit ein Verteidiger des Königsrechtes gegen Fürsten und Papst; außerdem ein guter Vater und ein frommer Christ.
An dieser Zusammenstellung seiner Eigenschaften, die natürlich kurz mit den entsprechenden Thatsachen zu begründen sind, fällt manche auf. Viele von ihnen widersprechen sich, z. B. klug und unklug, gerecht und ungerecht, hart und mitleidig, schwankend und fest. Wie erklärt sich das? Heinrich änderte im Laufe seines Lebens seinen Charakter und zwar so, daß anfangs die schlechten, später die guten Eigenschaften vorwiegen. Er lernt aus seinen bitteren Erfahrungen und schweren Schicksalen Gutes; die falsche Erziehung hat den Jüngling verdorben, aber die harte Lebensschule hat ihn besser erzogen, hat sein im Grunde gutes Herz gekräftigt und so einen tüchtigen Mann aus ihm gemacht.
Gesamturteil. Heinrich ein fehlerhafter Jüngling, hauptsächlich durch seine Erziehung; ein tüchtiger Mann, hauptsächlich durch seine Lebensschicksale.
Iii. 4. und Iv. 4. Heinrichs Streben als Kaiser und Bedeutung für das Reich.
Heinrichs Leben war ein Kamps gegen zwei dem Reiche feindliche Mächte: Der Papst wollte frei werden von der Kaiserherrschaft und die Macht der Kirche über die des Reiches erheben; die deutschen Fürsten wollten frei werden von der Kaiserherrschaft und sich selber zu Herren des eigenen Landes und des Reiches erheben. Und da beide dasselbe wollten, so verbanden sie sich gegen den Kaiser. Der Papst löste durch den Bann ihren Lehnseid, und nun konnten sich die Fürsten durch Eibbruch, Verrat und Gewaltthat übermächtig gegen den Kaiser erheben. Heinrichs Ziel bagegen war Wieberherstellung der verlorenen Kaisermacht. Darum verteidigte er das Herrscherrecht des Kaisers gegen den Angriff der Kirche (erst wollte er Oberherrschaft über die Kirche, später bloß Selbständigkeit neben der Kirche) und gegen den Angriff der Fürsten (Bürgerkrieg). So kämpfte und rang Heinrich gegen den übermächtigen Bund der Feinde und unterlag erst dann, als fein eigener Sohn sich mit den Feinden verband. Aber sein jahrzehntelanges Kämpfen und Leiden war doch nicht umsonst; er verhinderte durch seinen zähen Widerstand den vollen Sieg der Papstgewalt und der Fürstengewalt und hinterließ seinem Nachfolger wenigstens die wichtigsten Kaiserrechte unversehrt: Investitur und Oberhoheit über die Fürsten. —
Zusammenfassung: Heinrich Iv. hat nicht umsonst gelebt und gekämpft; sein Verdienst um das deutsche Reich ist: Verhinderung des völligen Sieges der Papstgewalt und der Fürstengenwalt über die Kaisergewalt.
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48
seinem Tod 965 in zwei Herzogtümer, Ober - und Niederloth-
ringen getheilt. Durch den deutschen Bürgerkrieg gelockt, fallen
die Ungarn — zum letztenmal — in das Reich ein. Ottos
Sieg auf d em Lechfeld mit der Macht des wieder geeinigten
Reiches 955. Eroberung der bayrischen Ostmark (Oesterreich).
Berengars Abfall und Angriffe gegen den Pabst bestimmten
961—965 Otto zum zweiten Römerzug 961—965. Völlige Beseitigung
Berengars. Ottos Kaiferkrönung („sanctus imperator“)
durch Pabst Johann Xii. Seitdem Grundsatz: nur der deutsche
König zum Kaiserthum fähig, die Verleihung aber nur in Rom
möglich. — Zerwürfnisse mit dem Pabst, dessen Absetzung und
Wahl Leos Viii, den Otto gegen alle Angriffe hält. Auf einem
dritten Römerzug 966—972 völlige Unterwerfung der auf-
ständischen Römer (der Präfect Peter); Befestigung der pübst-
lichen Macht in Rom (Johann Xiii) und Herstellung des Kirchen-
staates. — Vermahlung seines Sohnes und Thronerben Otto mit
Theophano, der Tochter des griechischen Kaisers Romanus, Ii,
zum Zweck der Erwerbungen der süditalischen Territorien. —
Ottos d. Gr. Tod zu Memleben, Beisetzung zu Magdeburg.
3. Ottcho Ii 973—983, ein begabter, kühnstrebender, aber
leidenschaftlicher Fürst, a. Sicherung des Friedens im
Innern und der R e i ch s g r e n z e n: Absetzung Heinrichs Ii,
des Zänkers, von Bayern (seit 955 Herzog), Abtrennung der
Mark Kärnthen von Bayern und Erhebung zum selbständigen
Herzogthnm. •— Ottos Einfall in Frankreich gegen König Lothar,
der ihn in Aachen bedroht hatte. Aussöhnung beider Könige 980;
Sicherstellung Lothringens. — 5. Sein Römerzug 980;
Kaiserkrönung 981. Griechen und Araber gegen Ottos Absichten
auf Süditalien; seine Niederlage und wunderbare Lebensrettnng
in Calabrien 982. —
4. Otto Iii 983—1002, bei feiner Thronbesteigung 4 Jahre
alt. Ein Fremdling unter den deutschen Königen; hochgebildet,
streng kirchlich, aber ohne kriegerische und politische Thalkraft.
Seine Abneigung gegen alles Deutsche, blinde Vorliebe für Rom
und den Süden; seine Kaiserkrönung, 996. Einflüsse seiner Mutter
und Großmutter Theophano und Adelheid, des Erzbischofs Wil-
ligis von Mainz und Gerberts von Rheims, des späteren Pabstes
Sylvester Ii. —
Aussöhnung mit Heinrich dem Zänker, der sein Herzogthnm
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Extrahierte Personennamen: Ottos Berengars Otto Berengars Ottos Pabst_Johann Johann Leos Leos Otto Peter) Johann_Xiii Johann Otto Kaisers_Romanus Ottos Ottcho Heinrichs Heinrichs Ottos Lothar Ottos Otto Großmutter_Theophano Adelheid Gerberts_von_Rheims Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Niederloth- Ungarn Ottos Oesterreich Ottos Rom Rom Ottos Memleben Magdeburg Bayern Ottos Frankreich Aachen Lothringens Ottos Calabrien Rom Mainz
51
minder glücklich. Sein Gegenstreben gegen die fürstliche Macht,
die allgemeiner werdende Erblichkeit u. a.
a. Seine Böhmen- und Ungarnkriege führten zur
Unterwerfung des ersteren Landes unter Herzog Bretislaw 1041,
zu Gebietsabtretungen 1043 und zeitweise zur Lehnsabhängigkeit
Ungarns unter König Peter 1045. — Doch gehen diese Vortheile
int fünften unglücklichen Ungarnzug gegen König Andreas 1051
wieder verloren.
b. Sein Verhältniß zu Italien und zur Kirche:
Durch seine Gemahlin Agnes von Poitiers tritt Heinrich in enge
Verbindung mit den kirchlichen Bestrebungen des berühmten Klosters
Clugny und seiner s. g. Congregation. Daher seine Mitwirkung
zur Aufrichtung der zuerst in Aquitanien angeregten, dann von
den Cluniacensern verbreiteten treuga clei; sein Landfriedens-
gesetz 1044. Heinrichs Reformplane in der Kirche, Hand in Hand
mit Clugny, bent Hauptheerd der reformatorischen Bewegung.
Seine Kämpfe gegen die herrschende Simonie.
Schisma der Kirche. Heinrichs Einmischung in diese Wirren
auf seinem ersten Römerzug. Absetzung der drei sich bekämpfen-
den Pübste auf den Synoden zu Sutri und zu Rom.
1046. Bischof Suioger von Bamberg, als Clemens Ii zum Pabst
gewählt, krönt Heinrich zum Kaiser. — Allmähliche Erweiterung
der Normannischen Niederlassung durch die fünf Söhne Tankreds
von Hauteville, eines Bannerherrn in der Normandie. Ende der
griechischen Herrschaft in Süditalien. Belehnung Drogos mit
Apulien durch Heinrich Iii 1047. Später stellt sich der junge
Normannenstaat unter die pübstliche Autorität; schon 1059 schenkt
Nicolaus Ii Tankreds Söhnen, Robert Wiscard (Guiskard d. i.
der „kluge") Apulien und Calabrien (1076 ganz erobert), Roger
das noch arabische Sieilien (1090 unterworfen); — die Nor-
mannen bald die treuesten Söhne der Kirche und die eifrigsten
Vorkämpfer gegen den Islam.
3. Heinrich Iv (1056—1106), ein nicht unfähiger, aber
durch schlechte Leitung in seiner Jugend verzogener , oft haltloser
und schwankender Fürst, früher ohne die rechte sittliche und könig-
liche Würde, später in der Schule der Leiden zum Besseren ent-,
wickelt. Seine halbhundertjährige Regierung die tragischeste der
deutschen Geschichte. —
a. Seine Ju gend: Heinrich, bei seines Vaters Tode
sechsjährig; die schwache Königin-Wittwe Agnes Reichsverweserin,
4*
1041
1043
1045
1051
1040
1047
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Extrahierte Personennamen: Bretislaw Peter_1045 Andreas Agnes_von_Poitiers Heinrich Heinrich Heinrichs_Reformplane Heinrichs Heinrichs Heinrichs Clemens_Ii Heinrich Heinrich Tankreds Heinrich_Iii Heinrich Nicolaus_Ii_Tankreds_Söhnen Tankreds Robert_Wiscard Guiskard Heinrich_Iv Heinrich Heinrich Heinrich Agnes_Reichsverweserin
Extrahierte Ortsnamen: Ungarns Italien Aquitanien Rom Bamberg Süditalien Apulien Apulien