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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 117

1891 - Dresden : Höckner
— 117 — mußte er 1074 im Vertrage von Gerstungen die Schleifung der Burgen, eine allgemeine Amnestie und die Zurückgabe Baierns an Otto von Nordheim zugestehen. 3. Plötzlich aber gaben der Kirchenfrevel der sächsischen Bauern auf der Harzburg und die Anschläge der Kurie auf die Selbständigkeit des Reiches (S. 118) der Sache des Königs das Übergewicht. Der Vertragsbruch der Sachsen nahm dem Papste die Möglichkeit, zwischen ihnen und dem König zu vermitteln, und erfüllte die Fürsten mit Grauen vor dem entfesselten Volke, und auch die jetzt doppelt bedrohten Bischöfe sahen sich auf des Königs Schutz angewiesen. Mit dem gesamten Reichsaufgebote schlug Heinrich jetzt das sächsische Heer unter Otto von Nordheim vernichtend 1075 bei Hohenburg an der Unstrut (unweit 1075 Langensalza), und die Erbitterung der von ihrem Adel im Stich gelassenen Bauernschaften zwang denselben zu bedingungsloser Unterwerfung auf dem Felde bei Spira (südlich von Sondershausen). Die zerstörten Burgen wurden wieder aufgebaut, aber Otto von Nordheim begnadigt und mit der Verwaltung Sachsens beauftragt. e) Der Kampf Heinrichs Iv. mit Gregor Vii. 1075--1085. 1. Der neugewonnenen Macht des selbstbewußten Königs trat das reformierte Papsttum in der Person Gregors Vii. (Hildebrand) 1073—1085 gegenüber. Dieser forderte die Freiheit der Kirche, d. h. die Unterwerfung der Kirche und des Staates unter den Papst als den Stellvertreter Gottes auf Erden. Der drohenden Verwirklichung! einer solchen päpstlichen Weltherrschaft, welcher die kirchliche Reform nur als Mittel dienen sollte, mußte das deutsche Königtum schon um seiner selbst willen entgegentreten '). 2. Den Widerstand der deutschen Bischöfe gegen die resor-matorifchen Beschlüsse der Fastensynode von 1074 beantwortete Gregor \ Ii. auf der des nächsten Jahres mit der Erneuerung der Verbote gegen Simonie und Priesterehe und mit der wiederholten Bannung der „simonistischen Räte" des Königs, sowie *) In dem fg. Dictatus papae hat Gregor selbst die vermeintlichen Vorrechte des Papstes zusammengestellt, z. B.: Quod solus possit uti im-perialibus insigniis. Quod solius papae pedes omnes principes deosculen -tur. Quod illi liceat imperatores deponere. Quod sententia illius a nullo debeat retractari, et ipse omnium solus retractare possit. Quod a nemine ipse iudicari debeat.

2. Alte Geschichte - S. 41

1872 - Mainz : Kunze
41 jeitigt fjatte, Begann er, der Berfuchung jur grannig raiberfteljenb, bag Berfaffunggmerf, bag bte rechte Ükiite gu galten fud^te gmifdhen den S3ebürfntffen beg Bolfg und der hergebrachten ©tellung beg Utbelg; — eine Ütimofratie mit bemofratifcher ©runbtage, berett @runb= gebanfe: jebem jbürger fo niete 3r;ecf)±e §u geraderen, alg feinen Stiftungen an den ©taat entfpräcfje. ©er Anfang eineg neuen po= ßtifdjen ßebeng für Sitten. 1. 25eftanbt 1^eite und (Sintfjeilung beg Bolfg. a. 2)ie Bürger (in der 33tüt£»e§eit beg ©taateä c. 20000 er= mdhfene). Sdag Bürgerrecht bebingt burd) die Slfcftammung aug der rechtmäßigen (Sf>e eineg Bürgerg mit einer Bürgerin. 9htr augnafjmgroeife erhielten ©öf)ne eineg Bürgerg jmit einer 3r:itf)t£)ür= ' gerin (yo&oi) burd) Botfgbefdjluf; bag Bürgerrecht. S)ie Berlei^ung an einen $remben mar fe^r erfdjtoert; in jmei Bolfgoerfammlungen ntinbefteng 600 ©timmen roaren erforbertidh (Srj^onoirjroi). £>ie @rgiej)ung mar mefentlich eine tjäuglidje und prioate. Sder ©taat forgte für öffentliche 9ringfdeuten (yv/uvdoic*), die ^ßri= Datturnpläfce (naxaiarqai) ftanben unter ©taatgauffidjt. Tonbigfeit mit dem 18. Sebengja^re {scprjßog); 2lufnafjme in die ^ratrie, (5in= ttagung in bag X^iag/ixov yga/n/natuov, (Sp^ebeneib, atg niqinoxog in den Befa^ungen der ©ren^feften bienenb. 9ftit 20 ^atjren der Bolfgoerfammlung, mit 30 §u den Remtern gugelaffen, meife ober uöttige Glrntgiefjung beg Bürgeredhteg (dxifxia) konnte megen Unterlaffung der pftitfjtmä^igen ,3af)lungen an den ©taat emtreten. ©int^eitungberbürgerfdhaft in 4 klaffen nad) den eitttünften beg ©ruitbbefifceg, jur Regelung der Besteuerung und beg Ärieggbienfteg: ntvxay.oaio/xldifxvoi (die großen eupatribifdien ©runbbefitjer), Innuq (der minber begüterte 2lbel mit 3—*500 ©djeffet (Ertrag), ^wytxai (die fleinen ©runbbefi^er, mit 300—150 ©Reffet ^afjregertrag), ^Tfg.*) Sie teueren fteuerfrei. £)er erften klaffe liegen noch Xurovqyiui {xoqtjyia, tqi^quq/Ju, yv/xyagiuo/ia) ob. 3u«t regelmäßigen Ärieggbienft raaren die brei erften Staffen üerpftic^tet; nur die beiben erften gum Sfteiterbienft. b. ©dhu^oerraanbte (/uhotxoi, c. 10000 erroadjfene in der Btütfjejeit), I)anbel= und geroerbtreibenbe §rembe, oljne bag 9fted)t *) 5). I). Arbeiter, üoit der Söurjel &e (r(-&>}-pi) jefcen, t^un; bod) tigt. €ui'tiu8 ©r. (Sttytn. 229.

3. Freiburger Lesebuch - S. uncounted

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
au im Scliwst b rn (hon Martins thor Lfhawrihnr Prfdiyerihor Christophsthor ft~apeile zic sb: Michael Alvjftr zu S.1 Maqd/t/ena Master zu. Sl Klara ' Kl/tster zu Sl .Itines Hisjul/Ttilf/i Kto.rlsi Kloster zusx* Aal/t/iruul fi/o- Her „ -Idelhausesi Uorfsldtl/iiuuysi Jfalhlttujs 1/rujfersucil Basler Ifoj Jju Bussen J^Jitess Isaf' Schluss Buryhalden

4. Das Mittelalter - S. 51

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 51 — harte Kämpfe zu bestehen, da er den von den Lombarden zum Könige erwählten Arduin von Jvrea, welcher Italien von Deutschland losreißen wollte, erst nach zwei Römerfahrten zur Entsagung zwang. Auf dem letzten Zuge ließ sich Heinrich in Rom zum Kaiser frönen, wobei ihm der Papst den sogenannten Reichsapfel, das Zeichen der Weltherrschaft, verlieh. Zu einer dritten Romfahrt wurde der Kaiser durch den Hilserns des Papstes veranlasst, den die Griechen bedrängten. Da Heinrich Ii. bei seinen siegreichen Kämpfen gegen dieselben von den Normannen unterstützt wurde, die aus der Normandie nach Unteritalien gekommen waren, so räumte er seinen Bundesgenossen einen Landstrich in Apulien ein, die Grundlage des spätern Normannenreiches. Heinrich Ii. war wie seine Gemahlin Kunigunde der Kirche sehr ergeben, ohne sich jedoch von den Geistlichen beherrschen zu lassen. Unter feinen zahlreichen Stiftungen ist vor allen das Bisthum Bamberg zu nennen, wo auch der Leichnam des Kaisers bestattet wurde. — Mit Heinrich Ii. starb das sächsische Kaisergeschlecht aus. Aie ersten fränkischen oder salischen Kaiser. Konrad n. und Heinrich m. 1024—1056. Wipo, de vita Chunradi imperat. Mon. Germ. Xiii. Her im ann i monachi Augiensis (vulgo contracli) chronica (bis 1054), Mon. Germ. Vii. —Girsebrecht, Geschichte der; beut» chen Kaiserzeit. Ii. Iii. Bd. St enzel, Geschichte Deutschland- unter den fränkischen Kaisern, 2 Bde. § 22. Konrad Ii., der Salier. Äonrad Ii., von Franken, 1024—1039, wurde von den Großen aller deutschen Stämme in der Rheinebene zwischen Worms und Mainz auf den Rath des Erzbischofs von Mainz und mit Zustimmung des jüngern Konrad, welcher der mächtigere war, zum deutschen König gewählt. Beide fränkische Fürsten waren Urenkel Konrads des Rothen von Lothringen. Konrad, der Salier genannt, war ein tapferer, gerechter und kluger Herrscher. Nachdem er auf einem Römerzuge die Kaiserkrone empfangen und Italien gesichert hatte, erhob er Ansprüche auf Burgund, da dessen König, der kinderlose Rudolf Iii. mit Heinrich Ii. einen Erbvertrag geschlossen hatte, wonach das burgun- 4*

5. Das Mittelalter - S. 55

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 55 — der Miniaturbilder, womit man die Handschriften verzierte. Die Glasmalerei wurde um das Jahr 1000 in Deutschland erfunden. Unter deu ersten fränkischen Kaisern begnügte man sich damit das Errungene zu erhalten. Am meisten wurde die lateinische Geschichtschreibung von dem Neichenauer Mönch, Grafen Hermann von Beringen (Hermann Contractns) gepflegt. Dritte Periode. Kämpfe zwilchen Kaiser und Kapst. pcts Zeitalter Keinrichs Iv., der Koheustaufen und der Kreuzzüge. 1056—1273. Die letzten fränkischen oder salischen Kaiser Heinrichlv. und Heinrich V. 1056—1125. Adami Breme nsis gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum (bis 1072), Mon. Germ. Ix Lamberti monachi Hersfeldensis annales (bis 1077), und Bruno nis liber de bello Saxonico (bis 1081) Mon. Germ. Vii. — H. Flvto, Kaiser Heinrich Iv. und sein Zeitalter, 2 Bde. Gfrörer, Papst Sregor Vii. und sein Zeitalter, 6 Bde. Giesebrecht, Iii. Bd. Stenzel. § 25. Die wachsende Macht des Papstthums. Die hervorragende Stellung, welche der Bischof von Rom schon in der Zeit der Völkerwanderung unter den übrigen Bischöfen behauptete, hatte durch die Erhebung Pippins zum fränkischen König eine feste Grundlage erhalten, da dieser dem Papste Unabhängigkeit von den Langobarden erkämpfte und durch die Gründung des Kirchenstaates zu der geistlichen Macht auch die weltliche fügte. Die Verleihung der weströmischen Kaiserkrone an Karl den Großen stärkte das Bündniß zwischen Kaiser und Papst, den die Verbindung mit dem Frankenreiche in eine kaum drückende Abhängigkeit brachte, weil die Kaiserkrone ein päpstliches Geschenk war und die fränkischen Könige, um ihre Eroberungen zu behaupten, die Unterstützung der Kirche nothwendig brauchten. Auch eine rechtliche Grundlage war für das Streben der Päpste geschaffen worden, nachdem um die Mitte des 8. Jahrhunderts wahrscheinlich in Rom die sog. pseudo-isi-dorischen Decretalen versasst worden waren. Es waren diese

6. Zeittafeln der Deutschen Geschichte im Mittelalter von der Gründung des fränkischen Reichs bis zum Ausgang der Hohenstaufen mit durchgängiger Erläuterung aus den Quellen - S. 40

1881 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Iv. Abschnitt. 965 966 -972 Markgraf Gero und Erzbischof Brun sterben. Ottos dritter Römerzug zur Unterwerfung Unteritaliens. Capua und Benevent gewonnen. Der jüngere Otto in Rom zum Kaiser gekrönt (25. Dec. 967). Krieg in Apulien und Calabrien gegen das griechische Reich; nach Beendigung desselben Vermählung Ottos Ii. mit der griechi- schen Kaisertochter Theophano (972). 964 ratori factas oblivioni tradens ab eo defecit et — Adalbertum Romani recepit. Quas dolositatis eius fraudes impera- tor audiens, relicta circa montem (S. Leone in Montefeltro, wo er Berengar belagerte) obsidione, Romam versus cum hoste (= exercitu) pergit. Liudpr. Gesta c. 8: Roma papa simul atque Adalpertus aufugiunt — cives vero impera- torem — in urbem suscipiunt, fidelitatem repromittunt, hoc addentes et firmiter iurantes, numquam se papam electuros aut ordinaturos praeter consensum et electionem domni (imperatoris Ottonis Caesaris Augusti filiique ipsius regis Ottonis. Auf einer von Otto geleiteten Kirchenversammlung zu Rom wird des treulosen und lasterhaften Johann Absetzung beschlossen und Leo Vih auf den päpstlichen Stuhl erhoben (Liutpr. 9). Cont. Reg. 964: Imperator Romae natalem Domini celebravit. Berengarius cum suis — obsessus vincitur — et Berengarius cum Willa in Bawariam mittitur (nach Bamberg, wo er 966 starb). Romani iterum ab imperatore — deficientes, pluribus aliis castellanis sibi per coniurationem extrinsecus adiunctis, eum occidere nitebantur. Wie Liudpr. c. 17 berichtet, hatte Otto einen großen Teil seines Heeres entlassen. Als das der abgesetzte Papst erfahren, clam Romam mittit nuntios, b. Petri omniumque ecclesiarum pecuniam repromittens, si super imperatorem et Leonem papam inruerent eosque — trucidarent. — Quibus imperator supra pontem Tyberis, quem Romani plaustris impedi- tum habebant, occurrit. Cont. Regin.: non modicam illorum multitudinem infra muros urbis prostravit, die vero sequenti Romani — centum obsides dederunt et — fidelitatem imperatori et papae promiserunt. Tunc imperator — Spolitanum ducatum et Camerinum ordinaturus exivit et ad preces p. Leonis obsides Romanis remisit: quibus ipsi beneficiis ingrati — Johannem — intromittunt —, Leo vero papa vix cum paucis — evasit et imperatorem — adiit. Doch schon im Mai starb Johann, an seine Stelle wählten die Römer Benedict Y. Jetzt kehrte Otto zurück und 965 zwang das belagerte Rom zur Uebergabe. Benedict musste nach Hamburg in die Verbannung gehen, Leo wurde wieder eingesetzt. Cont. Regin. und Liudpr., dessen Bericht hier endet. Ende des Jahres trat der Kaiser die Rück- kehr nach Deutschland an. Leo starb schon im nächsten Jahre. Cont. Reg. 965: Tunc legati Romanorum — pro instituendo quem vellet Romano pontifice, in Saxonia adeuntes, honorifice suscipiuntur. Cont. Reg. 965: Eodem anno Gero marchionum nostri temporis optimus et praecipuus obiit. Widuk. Iii, 75. Gero vir magnus et potens — defunctus est. S. zu 938. Mit Gero starb der eigentliche Begründer der deutschen Herrschaft zwischen Elbe und Oder. Sein Gebiet wurde jetzt in mehrere Markgrafschaften zerlegt. — Ueber Bruns 966—972 Tod Ruotg. Y. Brun. c. 43—48. Cont. Reg. 966: Imperator iterum in Italiam ire disponens — Wormatiae — tradito cum omnibus regni maioribus concilio inde per Alsatiam et Curiam Alpes transcendens Italiam intravit. — 967: Romae nat. dom. cele- bravit et — 13 ex maioribus Romanorum qui auctores expulsionis d. Johannis papae (Johann Xiii., Nachfolger Leos, war bald nach seiner Einsetzung vertrieben worden) videbantur, suspendio interire iussit. Von hier zog Otto im Februar nach dem Süden, um die aus dem Herzogtum Benevent (s. z. 718) hervorgegangenen, von langobardischen Fürsten beherrschten, aber seit längerer Zeit in Abhängigkeit vom griechischen Reich geratenen Fürstentümer Capua, •Salerno und Benevent zu unterwerfen. Der tapfere Pandulf von Capua (der Eisenkopf) hatte schon in Rom gehuldigt und war mit den Marken von Spoleto und Camerino belehnt worden, nun huldigte auch sein Bruder Landulf von Benevent. Sehr bald kehrte Otto nach Rom zurück. Cont. Reg.: Inde progrediens per Spoletum Ravennam adiit (Ostern) ibique — habita synodo — apostólico Johanni urbem et terram Ravennantium aliaque com- plura multis retro temporibus Romanis pontificibus ablata reddidit eumque inde Romam remisit. Auf der Synode wurde auch über das Erzbistum Magdeburg beraten, und eine päpstliche Bulle genehmigte die Errichtung dieses Erzbistums als Mittelpunkt der Mission in den slavischen Ländern, die Unterordnung der Bis- tümer Havelberg und Brandenburg unter dasselbe, so wie das Recht per congrua loca, ubi per illorum praedi- cationem christianitas creverit, episcopos ordinare, nominarim nunc et praesentialiter Merseburg, Cici (Zeitz) et Mis ni (Meifsen). — Im October traf Otto H. in Italien ein und vereinigte sich zu Verona mit dem Vater. Ueber Mantua und Ravenna zogen sie auf Rom et tertio ab urbe miliario (Worte des Annal. Saxo 967) maximam senatorum multitudinem cum crucibus et signis et laudibus obviam habuerunt. Dominus autem papa in gradibus b. Petri resi- dens eos honorifice suscepit et sequenti die (25. Dec.) Ottonem regem acclamatione totius Romanae plebis ante confessionem b. Petri Caesarem et Augustum ordinavit. Seine vom Kaiser gewünschte Vermählung mit einer griechischen Prinzessin (er forderte filiam Romani [H] imperatoris et Theophanae imperatricis Liudpr. legat, c. 7) scheiterte zunächst an der Abneigung des griech. Kaisers Nicephorus, der vor allem die Preisgebung von Capua und Benevent forderte (Gesandtschaftsbericht Liudprands von Cremona). Otto eröffnete nun den Krieg gegen die oström. Besitzungen in Unteritalien, aber seine Feldzüge in Apulien (968 Belagerung von Bari) und Calabrien führten zu keiner Entscheidung. Erst Johannes Tsimisces, der Nachfolger des 10. Dec. 969 ermordeten Nicephorus willigte in die Vermählung. In dem nun jedenfalls abgeschlossenen, wenn auch nicht direct bezeugten Frieden, blieb Otto im

7. Zeittafeln der Deutschen Geschichte im Mittelalter von der Gründung des fränkischen Reichs bis zum Ausgang der Hohenstaufen mit durchgängiger Erläuterung aus den Quellen - S. 44

1881 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
44 Iv. Abschnitt. 985—987 991 991 — 995 995 996 997 Jährliche Einfälle der Sachsen in das Wendenland. Herstellung der Burgen an der Elbe, Theophano f, des Königs Grofsmutter Adelheid und Willigis von Mainz treten an die Spitze der Reichsregierung. Kämpfe mit den Wenden. Heinrich von Baiern t, das Herzogtum kommt an seinen gleichnamigen Sohn; Kärnthen und Verona wieder von Baiern getrennt. — Der fünfzehnjährige König wird mündig und tritt selbst an die Spitze der Regierung. Erste Romfahrt. Otto setzt Gregor V., den ersten Papst deutscher Abstammung, auf den Stuhl Petri; Kaiserkrönung 21. Mai. Nach Ottos Rückkehr wird Gregor durch die Faction des Römers Crescentius vertrieben. Neuer Ausbruch des Wendenkrieges. ! timori duelli iuramentis adfirmare, ut 3 Kal. Jul. ad locum qui Rara vocatur (Gr. Rohrheim bei Worms) veniret pue- | rumque matri suae iliisque redderet. Hier fanden sich auch die aus Italien herbeigerufenen kaiserlichen Frauen, Adel- heid und Theophano ein, und da Heinrichs Partei in Sachsen hart bedrängt wurde, musste er sich zur Auslieferung ! des Königs entschlossen. Ann. Quedl.: usurpato nomine et regno iure privatus regem aviae, matri et amitae praesen- i tare cogitur. Zu einer vollkommenen Ausgleichung kam es jedoch erst 985. Zu Frankfurt demütigte sich Heinrich. I Ann, Quedl.: humiliavit se regique — praesentibus dominis imperialibus — militem se et vera ulterius fide milita- ! turum tradere non erubuit. — At dominae quarum cura regnum regisque regebatur infantia — ductoria | ibidem dignitate sublimatum deinde — inter amicissimos venerantur. Er erhielt also Baiern zurück, doch Kärnthen | und Verona erst 989 beim Tode Heinrichs des Jüngeren. — Auch Boleslav und Miesco huldigten jetzt, j Thietm. Tv, 7. — 985 Ueber die Wendenkriege Thietm. Tv, 8: multis bellorum asperitatibus Sclavos lacessere non desistit. Die i Grenzbefestigungen an der Elbe wurden wieder hergestellt. Ann. Quedl. 987: castella iuxta Albiam flumen denuo ! restaurata sunt; Brandenburg wurde in wiederholten Kämpfen 991 — 993 schliefslich dauernd behauptet, im übrigen I aber trotz einiger Siege kein durchgreifender Erfolg erzielt. Vom ganzen Kriege gilt was die Ann. Hildesh. vom J. | 993 melden: eo anno Saxones tribus vicibus expeditionem paraverunt in Sclavos et nihil profecerunt; e contra ! Sclavi crebris latrociniis Saxoniam fatigabant. 995 | Heinrich von Baiern f 28. Aug. Ann. Quedl.: in componenda pace ita ultra priores effloruit, ut ab illius I incolis regni Heinricus pacificus et pater patriae appellaretur. Sein gleichnamiger Sohn, der spätere Kaiser, folgte auf Grund einer vom König bestätigten Wahl. Ebd. und Thietm. Iv, 13. Kärnthen und Verona wurde jedoch wieder von Baiern getrennt und an Otto, den Sohn Konrads v. Franken und der Liutgarde, der Tochter Ottos I. verliehen. Thietm. V, 16. Ueber Ottos damalige Persönlichkeit V. S. Adalberti c. 21: decussis quippe puerilibus annis, cum i am velut prima lanugine barbae floreret, tempus et virtus maior annis imperatoriam sibi exposcerant dignitatem. 996 i Thietm. Iv, 18: rex autem natale domini in Colonia fuit et — ad Italiam diu desideratus perrexit. Chron. Venet. p. 30: Otto — Brisciam ceterasque Italiae urbes peragrans, Papia advenit. Hic Italici principes fidem ! supra evangelicorum sacraria facientes, regem ipsum collaudaverunt. Zu Ravenna erschienen Boten des röm. Adels, die an Stelle des gestorbenen Joh. Xv. einen neuen Papst erbaten. Ebd.: Ann. Hild.: publico consensu et electione fecit in apost. sedem ordinari suum nepotem dom. Brunonem Ottonis filium qui marcham Veronensem servabat (zu 995) imposito nomine Gregorii (V.) Ottos Krönung ebd. und Thietm. Iv, 18. Ann. Hildesh.: habitoque cum Romanis placito quendam Crescentium, quia priorem papam iniuriis saepe laceravit, exilio statuit deportari. Sed ad preces novi apostolici imperator omnia remisit. Sed non multo post imperatore urbe excedente idem Crescentius dominum apost., nudum omnium rerum, urbe expulit. 997 Die Wenden hatten trotz eines 996 geschlossenen Friedens neue Räubereien verübt. Otto durchzog dafür plündernd das Havelland, während die in den Bardengau eingefallenen Liutizen von einem westfäl. Heere besiegt werden. Ann. Quedl.; Thietm. Tv, 20. 998 Ann. Quedl. 997: hoc etiam anno Crescentius — Romam absente papa Gregorio invasit Johannemque quendam Calabritanum — non tam papam quam apostatam constituens legatos imperatorios sub custodia Romae retinuit. — Ann. Hildesh.: Papa Ticini (Pavia) adunato complurium episcoporum consilio, Crescentium anathemate perculit. Interea Johannes Placentinus episcopus — apostolicam sedem factione Crescentii invaserat. Vnde ab uni- versis episc. Italiae, Germaniae, Franciae et Galliae excommunicatur. Imperator quoque, ut Romanorum senti- nam purgaret, Italiam perrexit, summa rerum dominae Mahtildae, amitae suae, Quidilingaburgensi abbatissae, delegata; in qua ultra sexum mira prudentia enituit. Ann. Quedl. 998: Otto zieht nach Italien, trifft in Pavia mit Gregor zusammen und rückt auf Rom. Der Gegenpapst entflieht, Crescentius vero praesidio quod veterem Romam et Leonianum coniungit castellum (S. Angelo) se cum suis inclusit. Der fliehende Johannes wird ergriffen und grausam verstümmelt. Der Kaiser besetzt Rom. arcem quam Crescentius insederat — expugnat iliumque captum decollari et e summo arcis praecipitatum in patibulo pedibus suspendi iussit.

8. Zeittafeln der Deutschen Geschichte im Mittelalter von der Gründung des fränkischen Reichs bis zum Ausgang der Hohenstaufen mit durchgängiger Erläuterung aus den Quellen - S. 48

1881 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
r Hjjfi J 48 Iv. Abschnitt. 1014 Zweiter Römerzug. Heiurich zieht Ende 1013 nach Italien, setzt seinen Bruder Arnold zum Erzbischof von Ravenna ein und sucht die Macht der Kirche gegen die Weltlichen zu heben. In Rom wird er von Papst Benedict Viii. zum Kaiser gekrönt. Nach seiner Rückkehr Erhebung und Niederlage Arduins. 1016—1018 Heinrich erwirbt von K. Rudolf Erbansprüche auf Burgund, kann dieselben aber gegen die Grofsen des Landes nicht durchsetzen. nach Lothringen und belagerte Metz (Thietm. Vi, 46 u. a.), doch erfahren wir nicht ob er es eingenommen, ebenso- wenig ob es mit Erzbischof Dietrich zu einem Ausgleich gekommen. Vgl. Ann. Quedl. 1012. Erst nach Meingauds Tode (Ende 1015) musste Adalbero dem vom Kaiser zum Erzb. von Trier erhobenen Poppo von Babenberg, Bruder Heinrichs von Oestreich und Emsts von Schwaben weichen (Gesta Trever. 30. 31 und cont. 1) worauf die Versöhnung zwischen dem Kaiser und den Schwägern erfolgte und Heinrich wieder mit Baiem belehnt wurde. Thietm. Vh, 48: Vih, 9. Von zahlreichen anderen Fehden im Reich melden wiederholt die Quellen. — Charakteristisch für den König ist die Nachricht der Ann. Quedl.: Expulsio Iudaeorum facta est a rege in Moguntia; sed et quorundam haereti- corum refutata est insania. Den Juden legte man damals die Schuld an der Zerstörung des h. Grabes zur Last. Rnd. Glab. Hi, 7. 1014 Harduin (s. zu 1004) behauptete sich noch immer in einigen Teilen Oberitaliens. In Rom hatte nach dem Tod des Papstes Silvester Ii. (f 1003) der Patricius Johannes, Sohn des 998 enthaupteten Crescentius als Gebieter über die Päpste (Johann Xvii., Xvih., Sergius Iv.) geschaltet (apostolicae sedis destructor Thietm. Vh, 51). Durch seinen Tod (1012) et d. papae securitas regique nostro amplior potestas aperito (ebd.). Als um dieselbe Zeit auch Sergius starb, erfolgte eine zwiespältige Papstwahl. Der kräftige Benedict Viii. aus dem Geschlecht der Grafen von Tusculum bestieg den päpstlichen Stuhl und trat energisch gegen die Crescentier auf. Deren Candidat, Gregor, wurde aus Rom vertrieben und erschien Weihn. 1012 an Heinrichs Hofe, bei dem er aber keine Unterstützung fand. Der König liefs mit Benedict unterhandeln, erkannte ihn an und empfing von ihm die Zusage der Kaiserkrönung. Erst gegen Ende 1013 überstieg H. an der Spitze eines nicht sehr zahlreichen Heeres die Alpen. Thietm. Vi, 57: Hartwigus adventum magni regis et potentiam exercitus doluit; et quia suis viribus — diffidit, in castelli munitionem protinus se recepit. — Post longam — deliberationem legatos ad regem misit, qui comitatum quendam sibi dare pete- rent et coronam suimet cum filiis ei redditurum veraciter promitterent. Ohne ihn zu beachten, zog H. von Paria, wo er ehrenvoll aufgenommen war, nach Ravenna. Ann. Quedl. 1014: Rex Ravenna properans habita synodo Amol- dum fratrem suum, episcopali dignitate prius dignatum et quorundam vi redire coactum, auctoritate papae ac cuncti senatus consilio revocat, archipraesulem digno honore stabilivit. Wichtig ist eine italienische Nachricht (Hugo Diminutio Farfensis Ss. Xi, 541): imperator ex quo Ravennam venit praecepit cunctis abbatibus et episcopis, ut scriberent res perditas suarum ecclesiarum qualiter et quando perdiderint, vel a quibus detinerentur. Man sieht hier- aus, dass H. entschlossen war, die Kirche wieder in den Besitz der entfremdeten Ländereien zu setzen und in Italien ebenso wie in Deutschland den Klerus gegen die wachsende Macht der Weltlichen zu heben. Thietm. a. a. 0.: rex Heinricus a papa Benedicto, qui tunc prae ceteris suis antecessoribus maxime dominabatur, mense Februario cum ineffabili honore suscipitur et advocatus S. Petri meruit fieri. Ebd. Vh. 1: cum dilecta suimet con- iuge Cunigunda ad ecclesiam S. Petri papa expectante venit; et antequam introduceretur ab eodem interrogatus, si fidelis vellet Romanae patronus esse et defensor ecclesiae sibi autem suisque successoribus per omnia fidelis, devota professione respondit et tunc ab eodem unctionem et coronam cum contectali sua suscepit. — In octava vero die inter Romanos et nostrates magna oritur commotio in ponte Tiberino, et utrimque multi ceciderunt, nocte eos ad ultimum dirimente. Am andern Tag unterwarfen sich die Römer und stellten Geifseln. Von Rom kehrte H. durch Tuscien, den Kirchenbesitz herstellend und das Markherzogtum erneuernd, nach der Lombardei zurück, Pfingsten war er bereits in Bamberg. Thietmar (Vh, 3) klagt über die welsche Arglist: Multae sunt, pro dolor, in Romania atque in Langobardia insidiae; cunctis huc advenientibus exigua patet caritas; omne quod ibi hospites exigunt, venale est, et hoc cum dolo; multique toxico hic pereunt adhibito. Ein nach der Rückkehr des Kaisers von Arduin ver- suchter Aufstand scheiterte; Arduin starb Ende 1015 im Kloster. 1016 Burgund. Heinrich hatte Erbansprüche als Sohn der Gisela, der älteren Schwester des kinderlosen Königs Rudolf Iii. Ueber die inneren Zustände Thietm. Vh, 21: nomen tantum et coronam habet (der König) et episcopatus iis dat, qui a principibus eliguntur; ad suam vero utilitatem pauca tenens ex inpensis antistitum yivit — hi (diebischöfe) cunctis primatibus velut regi suo serviunt. Willehelmus comes (Otto Wilhelm I, Sohn Adalberts K. v. Italien und der burgund. Prinzessin Gerberga. Vgl. Rud. Glab. Hi, 2) — miles est regis in nomine, et dominus in re. Herim. Aug. 994: cessante iure violentia et rapinae in illo regno — adolevere. Umsonst suchte Rudolf Hi. einen Teil des Kronguts zurück zu erwerben. — Schon 1006 hatte Heinrich die Grenzstadt Basel besetzt. Ami. Einsidl. 1006: H. rex in regnum Burgundionum veniens Basi leam civitatem regno suo adseivit. Die förmliche Beleimung Heinrichs mit Burgund Thietm. Vi, 20: Fit eorundem (beider Könige) conventio in urbe Argentina et mutuae caritatis invicem larga benignitas.-------Omnem namque Burgundiae regionis primatum per manus ab avunculo suimet

9. Zeittafeln der Deutschen Geschichte im Mittelalter von der Gründung des fränkischen Reichs bis zum Ausgang der Hohenstaufen mit durchgängiger Erläuterung aus den Quellen - S. 49

1881 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das deutsche Reich an der Spitze des Abendlandes 919 — 1251. 49 1021 —1022 1024 1021 1024 Richter, Dritter Römerzug zum Schutz des Papstes gegen die Griechen in Unteritalien. Heinrich trifft Einleitungen zu einer allgemeinen Kirchenreform und stirbt zu Grona 13. Juli. accepit et de maximis rebus sine eius consilio non flendis securitatem firmam. Ueber die Veranlassung zu Rudolfs Entschluss Alpert de divers, temporum Ii, 14: Ruodolfus — a quibusdam principibus suis contemptus est, unde et I de regno eum expellere temptaverunt. Qua necessitate compulsus ad imperatorem venit — et quia laborem et negotia ! regni diutius ferre non poterat, quia iam aetate provectus fuerat, regnum imperatori tradidit. Das Abkommen des Königs wurde aber von den Grofsen nicht anerkannt, Heinrich der mit einem Heere über Basel in Burgund ein- rückte, vermochte* nicht die festen Plätze des Grafen Otto Wilhelm zu nehmen. Cumque se nullam urbium earundem expugnare pro certo sciret, reversus est tristis, quod nec hic nec in parte orientali nocituram hosti- bus suis intulit molestiam (Thietm. ebd.) Nach Heinrichs Abzug sah sich Rudolf durch die Grofsen genötigt den Vertrag rückgängig zu machen (Alpert a. a. 0.), doch schon im Eebr. 1018 übergab er zu Mainz dem Kaiser aufs neue die Krone von Burgund. Thietm. Vhi, 5: rex Rothulfus coronam suimet et sceptrum cum uxore sua et privi- gnis ac optimatibus sibi concessit reiteraturque sacramenti confirmatio actumque est illud Magoncia. Doch vermochte H. auch jetzt nicht seine Ansprüche mit Waffengewalt durchzusetzen. Vgl. Thietm. Vhi, 9 und 17 (nil de promissis percepit sed parum sibi resistentibus nocuit.) — Ueber die Versuche des burgundischen Episcopats dem rechtlosen Zu- stand im Lande zu steuern vgl. Gesta epp. Camer. Hi, 27: commune decretum fecerunt (d. Bischöfe), ut tarn sese I quam omnes homines sub sacramento constringerent, pacem videlicet et iustitiam servaturos, superioris qui- busdam Galliae episcopis conspirantibus. Gesta epp. Camerae. Hi, 17: imperator Noviomagum petiit ibique suis quos Graeci in partibus Apuliae, circa urbes videlicet Salemam, Beneventum, Capuam débâchantes premebant, se subvectum iri disposuit. Melus, ein Bürger von Bari, hatte 1009 Bari und ganz Apulien vom griech. Reiche loszureifsen gesucht; aber 1010 von einem Griechen- heer geschlagen, fand er eine Zuflucht bei Papst Benedict. 1016 hatten 40 Ritter aus der Normandie auf der Rück- kehr von Jerusalem das von den Saracenen belagerte Salerno befreit. Von den Salemitanem eingeladen kamen dann 250 norm. Ritter unter 5 Brüdern, von denen Rudolf die oberste Leitung hatte, nach Italien. Mit ihnen vereinigt drang Melus siegreich in Apulien ein, wurde aber bei Cannä am Ofanto vollständig geschlagen. Melus und Rudolf erschienen 1020• zusammen mit dem Papst zu Bamberg beim Kaiser, der Melus mit Apulien belehnte, doch starb M. noch in Bamberg. Ann. Quedl. 1021 : Alpium devia transvolandum proficisci inchoat. Quarum difficultate enisa cunc- tas regionis illius provincias vincendo regnando imperandoque transmeans natale Domini more imperatorio oris Italicis gloriose potestativeque perduxit. Aus italienischen Quellen erfahren wir, dass die Griechen Apulien wiedergewonnen, einen Teil von Benevent erobert und dort die Festung Troja erbaut hatten. Capua und Salerno hielten es mit den Griechen, welche 1021 schon das Patrimonium Petri angriffen. Ann. Benev. 1022: Heinr. rex venit Beneventum (dessen Fürst Landulf V. treu zu Papst und Kaiser hielt) cum papa Benedicto, tertio die intrante mense Martio et descendit usque Troiam et cepit Pandolfum principem Capuanum, der sich dem Griechenkaiser unterworfen hatte. Ann. Sang. 1022: Heim. imp. in gravi manu Apuliam ingressus, a Beneventanis — magnifice suscipitur; Troiam Capuam Salemam Neapolim, urbes imperii sui ad Graecos deficiefites, ad deditionem coegit. Troja fiel erst nach dreimonatlicher hartnäckiger Verteidigung. Rebusque compositis revertitur Capuanum principem (Pandulf Iv.) custodia secum abducens. (Einige normannische Ritter wurden damals vom Kaiser bei Sora und in Salerno angesiedelt, die | Mehrzahl kehrte in die Heimat zurück.) Sed circa egressum Italiae pestilentia exercitum eius affecit et'ex' maxima parte absumpsit. Ein nach der Rückkehr aus Italien abgehaltenes grofses Reichsconcil (Ann. Quedl. 1022) bezog sich wahr- scheinlich auf die Kirchenreform. Zu demselben Zweck hatte H. 1023 mit Robert von Frankreich eine Zusammen- I kunft an der Maas. Rod. Glab. Hi, 2. Gesta epp. Camerae. Hi, 37: ibi quoque diligentissime de pace s. dei | ecclesiae maxime tractatum est et quomodo christianitati quae tot lapsibus patet, melius subvenire | deberent. Evin vero sese invicem consulentes ubinam iterum conventuri domnum etiam apostolicum una cum tam citra quam ultra Alpinis episcopis secum habeant, nusquam aptius quam Papiae decernunt. Unter solchen Entwürfen starb H. 13. Juli 1024 zu Grona. Ann. Quedl. 1024. Unter Kirchenreform verstand man damals die Zurückführung der Kloster- und Weltgeistlichkeit zu strengerem kanonischen Leben. Die Reformbestrebungen waren vornehmlich ausgegangen von dem auf französischem Boden hart an der Grenze Burgunds 910 gegründeten Kloster Cluny. Wir lernen sie kennen aus den Lebensbeschrei- bungen der Aebte, aus denen sich leider knappe Auszüge nicht geben lassen. Der zweite Abt, Odo, stellte besonders strenge Ordnungen für Cluny auf und wurde durch sein wirksames Beispiel der eigentliche Reformator des abendländ. Mönchtums. Unter dem auch am Kaiserhofe unter Otto I. u. H. einflussreichen Abt Maiolus (948 — 994 V. Maioli H, 22 von Otto d. Gr.: Quem [sc. Maiolum] adeo pro salutari dilexit doctrina, ut quae sibi in Italia subdebantur et Germania, eius ordinationi committere vellet monasteria) stieg die Zahl der Mönche auf 177, und 37 Klöster im östl. Frankreich und Burgund bildeten eine Congrégation, die von ihm ihre Aebte erhielt, über eine weit gröfsere Zahl erstreckte sich sein Einfluss; bereits fasste die Congrégation von Cluny eine monarchische Organisation des gesamten Mönchtums unter ihrem Abt ins Auge und suchte auch das kanonische Leben in der hierarchisch zu gestaltenden Zeittafeln. 7

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Weltgeistlichkeit zur Anerkennung zu bringen. Nach Maiolus wirkte in gleichem Sinne Aht Odilo (s. zu 1048). Als Grundquellen der kirchlichen Verwilderung bekämpfte Cluny die Simonie (Wucher mit geistlichen Stellen) und den Nicolaitismus (fleischliche Verstöfse des Klerus, wozu man auch die Ehe rechnete). Die untere Geistlichkeit in Deutschland, Frankreich und Italien lebte gröfstenteils in der Ehe, das Leben der Bischöfe und Domherren war weltlich und zum Teil lasterhaft, am abscheulichsten in Italien. Die Simonie war ganz allgemein verbreitet; Bistümer und Abteien wurden nicht selten von den Herrschern offen versteigert, ebenso die unteren Stellen von den Bischöfen; geistliche Würde und rechtschaffener Wandel galten als Nebensache; in Italien war das Unwesen am schreiendsten. In Frankreich trat zuerst Besserung ein’, in Lothringen wurden die Klöster zur Zeit Heinrichs n. im Sinne Clunys reformiert, aber weiteren Eingang in Deutschland fanden die Lehren Clunys erst unter Heinrich Hl Giesehrecht I4, 675 ff. „ 2. Die fränkischen Herrscher 1024 —1125.1 1024-1039 1024 Konrad Ii. Konrad Ii., Urenkel Konrads von Lothringen, von allen deutschen Stämmen zum König gewählt.- Umritt durch das Reich. Ueber die Wahl Wipo cap. 2: Inter Moguntiae confinia et Wormatiae locus est amplitudine, planitiei causa, multitudini maxime receptibilis, ex insularum recessu ad secretas res tractandas tutus et hgbilis. (Der Wahlort war Kamba, ein jetzt nicht mehr vorhandener Ort im Eheingau am rechten Kheinufer gegenüber Oppenheim.) — Ibi dum convenissent cuncti primates, et ut ita dicam vires ac viscera regn#, cis et circa Khenum castra locabant. Qui dum 'Galliam a Germania dirimat, ex parte Germaniae Saxones (nur teilweise) cum sibi adiacentibus Sclavis (die Wenden), Franci orientales, Norici, Alamanni convenere. De Gallia vero Franci, qui supra Khenum habitant, Kibuarii (Nieder- lothr.) Liutharingi (Oberlothr.) coadunati sunt. — Cum diu certaretur, quis regnare deberet — inter multos pauci electi sunt, (in Wirklichkeit scheint kein anderer Keichsfürst ernstliche Absichten auf die Krone gehabt zu haben) et de paucis admodum duo. — Erant duo Chuonones — ambo in Francia Theutonica nobilissimi, ex duobus fratri- bus orti — ipsas vero (die Väter) ab- Ottone duce Francorum (Otto war der Sohn Konrads des Eoten und der Tochter Ottos d. Gr. S. zu 944. Er erbte die fränkischen Besitzungen seines Vaters und verwaltete das Herzogtum Kärnten, t 1004. In dieser Würde folgte ihm sein Sohn Konrad, f 1001. Dessen gleichnamiger Sohn ist 1) Quellen zur Geschichte der fränkischen Kaiser. Die Herstellung innerer Ordnung und Sicherheit durch Hein- rich Ii. und Conrad Ii. kam auch den wissenschaftlichen Bestrebungen zu gute, denen die Herrscher mannichfache Förderung-ange- deihen liefsen. Der von Cluny ausgehende streng kirchliche Geist war jedoch den klassischen Studien, ’die als Teufelswerk betrachtet wurden, nicht günstig, und dieser Mangel tritt bei den Schriftstellern der päpstlichen Partei hervor, doch hat der ausbrechende- Kampf zwischen Reich und Papsttum neues Leben und Wärme in die Geschichtsschreibung gebracht. — Von den gröfseren Annalen- werken des 10. Jahrh. haben die Hildesheimer bis zum J. 1041 eine sehr wertvolle Fortsetzung erhalten. Eine spätere, 1104 beginnende Fortsetzung ist für die letzten Jahre Heinrichs Iv., dem sie feindlich ist, und für Heinrich V. von Wert. Hervorragende Wichtigkeit für die Regierung Heinrichs Iii. und Iv. haben die in dem bairischen Kloster Nieder-Altaich aufgezeichneten und bis 1173 reichenden Annales Altahenses. Die Eeichsregierung, zu welcher das Kloster in naher Beziehung stand, bildet hier den Mittelpunkt der Darstellung. Für Konrad Ii. besitzen wir eine ausgezeichnete Biographie in des Burgunders Wipo, der Priester und Kaplan am Hofe Konrads Ii. und Heinrichs Iii. war, Vita Chuonradi imperatoriß, die obwol Wipo als Hofmann manches zu verhüllen bestrebt ist, doch ein frisches, lebensvolles und im ganzen zuverlässiges Bild des wackern Herrschers gibt. (Ueber andere Schriften Wipos s. zu 1039.) Für die Zeit Heinrichs Iii. ist eine Quelle ersten Banges die vortrefflich geschriebene Chronik Hermanns des Lahmen von Reichenau (Herimanni Augiensis chronicon). Sohn eines schwäbischen Grafen, von früh an verwach- sen und gelähmt, wurde er Mönch in Reichenau und hat durch die Milde seines Wesens und den Reichtum seines- Geistes zahlreiche Schüler angezogen und in weiteste Ferne gewirkt (f 1054). Hermanns Chronik wurde bis 1080 fortgesetzt von seinem Schüler Ber- thold, der von 1073 mit wachsender Leidenschaftlichkeit gegen Heinrich Iv. Partei ergreift. Ebenfalls im Sinne der streng päpst- lichen Auffassung, aber minder leidenschaftlich, ist die 1073 —1100 gleichzeitig mit den Ereignissen aufgezeichnete Chronik des Bernold von Constanz, seit 1086 Mönch von S. Blasien, gehalten. Zu den erbittertsten Gegnern Heinrichs gehört Brun, ein Geist- licher der Magdeburger, dann der Merseburger Kirche, welcher von beschränkt sächsischem Standpunkte den Sachsenkrieg beschrieb (Brunonis de bello Saxonico über) und völlig verblendet von Parteileidenschaft seihst die unsinnigsten Gerüchte über Heinrich als verbürgte Tatsachen mitteilt. Mit gleicher Vorsicht ist die den Kirchenstreit behandelnde Schrift des Bischofs Bonitho von Sutri, «ines der einseitigsten Anhänger Gregors Vii., zu benutzen, welche derselbe 1085 verfasste und der Gräfin Mathilde widmete, doch
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