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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 163

1836 - Eisleben : Reichardt
Mitteleuropa. 163 ren Umgehung der Trollhätta,Kanal in Felsen angelegt ist, und fließt in das Kattegat. Von den vielen Seen, mit welchen Schweden angefüllt ist, zeichnen sich der Mälar-, Hjelmar-, Wetter. und Wener-See sowohl durch ihre Größe, als durch ihre schönen Umge- bungen aus. Merkwürdig ist besonders unter den Ka- nälen der Götha. Kanal, welcher die Ostsee mit der Nordsee verbindet. Der nördlichste Theil Schwedens liegt schon in der kalten Zone, wo das rauhe Klima keinen Getreidebau mehr verstattet; der größere südliche gehört zwar der gemäßigten Zone an, hat aber auch, wegen seiner Nä- he bei der kalten Zone, ein kaltes und dabei sehr ge- sundes Klima, das jedoch Getreidebau und in den süd- lichsten Gegenden etwas Obstbau erlaubt. Dle Pro, dukte dieses Landes, dessen Boden nur in den südli- chen Gegenden fruchtbar, in den nördlichen aber schwer oder gar nicht angebaut werden kann, sind vorzüglich: die gewöhnlichen Hausthiere (Pferde, Rindvieh und Schafe von kleiner Art), 'Rennthiere, welche die Hausthiere der Lappen sind, viele Strandvögel und Fische, Getrei- de nicht hinreichend, (auch hier vermischt man in den nördlichen Gegenden das Kornmehl mit zerriebener Fich- tenrinde und dem Rennthiermoose), Flachs und Hanf, auch Tabak, große Waldungen, etwas Gold, Silber und Blei, viel Kupfer, vorzüglich gutes Eisen in groß- ßer Menge (nebst dem Holze ein Hauptprodukt), Alaun, Steinkohlen, Schwefel, Mineralquellen. Die Einwohner, deren Zahl 2,900,000 beträgt, sind Schweden mit einer eigenen Sprache und von einem dauerhaften, kraftvollen Körper. Die Finnen und Lap, pen, welche in den nördlichsten Gegenden wohnen, ma, chen eine sehr geringe Zahl aus. Fast alle Einwohner bekennen sich zur evangelisch-lutherischen Kirche. Land- wirthschaft, Viehzucht, Fischerei, Bergbau, Fabriken aller Art, ohne jedoch den Bedarf zu befriedigen und ein lebhafter Seehandel beschäftigen vorzüglich die Schwe- den, die auch in wissenschaftlicher Hinsicht nicht zurück, geblieben sind. Schweden ist ein Königreich, das mit dem König, reiche Norwegen einen Staat bildet, und unter Einem Könige steht, welcher jetzt Karl (Johann) Xiv. 11 *

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 173

1836 - Eisleben : Reichardt
173 Preußen nebst Posen. Inf er, welche von da an den schiffbarm Pregel machen. — Tilsit, gut gebaute gewerbsame Stadt, nördlich von Inster- burg, an der Memel, ist durch den Frieden bekannt, der hier 1807 zwischen Frankreich auf der einen und Preußen und Ruß- land auf der andern-.Seite geschlossen wurde, und hat über 1t,000 Einwohner. Westlich von dieser Stadt fangt die äußerst fruchtbare Tilsiter Niederung an. 1») in Wcstpreußcn: aa) im Regierungsbezirke Danzig, welcher den nördlichen Theil dieser Provinz begreift: Danzig, Hauptstadt und starke Festung, südwestlich von Pillau, an dem westlichen Arme der Weichsel, 1 Meile von der Ostsee, mit vie- len Fabriken, 5000 Hausern und 61,000 Einwohnern, welche einen wichtigen Seehandcl treiben- Am Ausflusse dieses Armes der Weichsel liegt Neul^Hrwasser, Flecken und Hafen der Stadt, zu dessen Vertheidigung die Festung Mündel oder Weichselmünde dienet. — Oliva, berühmtes, jetzt aufge- hobenes Keofter und Flecken, nordwestlich von Danzig, mit einer schönen Kirche. — Elbing, Stadt, in einer sehr fruchtbaren Gegend, südöstlich von "Danzig, an der schiffbaren Elbing, wel- che durch einen Kanal mit der Nogat verbunden ist, liegt unweit des frischen Haffs, treibt ansehnlichen Seehandcl, und hat 20,000 Ein- wohner. — Ma.ri.xlb urg, Stadt, südwestlich von Elbing, in einer fl sehr fruchtbaren Gegend, an der Nogat/ mit dem sehenswerthen groß- (**-**• js. ßen Schlosse der vormaligen Hochmeister des Deutschen Ordens. C? bb) im Regierungsbezirke Marienwerder, welcher den südlichen Theil von Westvreußen begreift: Marienwerder, wohlgebaute Hauptstadt, südlich von Marienburg, Vi Meile von der Weichsel, treibt starken Obstbau, und hat 5000 Einwohne»___ Grau^enz, Stadt und starke Festung, südwestlich von Marien- werde», liegt am rechten Ufer der Weichsel. — Kulm, Stadt, südwestlich von Graudenz, liegt unweit der Weichsel. — Thorn^ gewerbsame Stadt und Festung, südöstlich von Kulm, an der Weichsel, mit bedeutendem Handel, ist der Geburtsort des be- rühmten Astronomen Kopernikus, und hat 12,000 Einwohner. /Jf73rd: c) in der Provinz Posen und zwar aa) im Regierungs- bezirke Posen, welcher den südwestlichen Theil der Provinz be- greift: Posen, befestigte Hauptstadt der Provinz, südwestlich von Lhorn, an der Warthe, hat viele ansehnliche Gebäude, mehrere Fabriken, einen beträchtlichen Handel und 33,000 Einwohner.— Meseritz, Fabrikstadt, nördlich von Züllichau, unweit der Bran- denburgischen Gränze, an der Obra, einem Nebenflüsse der Warthe.— Fraustadt, gewerbsame Stadt, nordöstlich von Glogau, unweit der Schlesischen Gränze, mit Fabriken. — Lissa, eine der vor- züglichsten Fabrikstädte Posens, nordöstlich von Fraustadt, unweit der Schlesischen Gränze, treibt einen lebhaften Handel. — Ra - wicz (spr Rawitsch), gut gebaute und gewerbsame Stadt, nord- östlich von Lissa, liegt unweit der Schlesischen Gränze, und treibt einen lebhaften Handel. — Krotoszyn (sp. Krotoschin), gc- wcrbsame Stadt, südöstlich von Rawicz, liegt unweit der Schle- sischen Gränze. — Kempen, gewerbsame Stadt, südöstlich von Krotoszyn, und nahe an der Schlesischen Gränze. U.

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 183

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Osteuropa. 183 größten unter allen, Creta oder Candia, das letztere Meer. Die Größe beträgt 880 Ormeilen. Sowohl der Boden des Festlandes, als der In- seln ist mehr gebirgig als eben. Die Gebirge des Festlandes, welche man unter dem allgemeinen Namen der Griechischen oder Hellenischen Gebirge um- faßt, durchziehen das Land von Norden gegen Süden, indem sie ihm eine doppelte Hauptabdachung gegen Osten und gegen Westen geben, und endigen sich mit den Vorgebirgen Malea und Matapan an den äußer- sten Südspitzen des Festlandes. Wegen dieses Gebirges haben auch alle Flüsse keinen langen Lauf, und es giebt daher keine großen Ströme. Die das Land umgeben- den Meere machen tiefe Einschnitte und Busen, wodurch dasselbe in zwei größere Halbinseln getheilt wird, wo- von die nördliche mit der südlichen (Morea genannt) durch die Landenge von Korinth zusammenhängt, indem auf der Westseite das Ionische Meer den tief eindrin- genden Meerbusen von Patras und auf der Ost- seite das Griechische Meer den Meerbusen von Egi- na macht. Griechenland, eins der südlichsten Länder Euro- pas und im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone gelegen, genießt eines warmen, gesunden Kli- mas. Der Boden, in einigen Gegenden zwar wenig ergiebig, in andern aber sehr frucht! rr, im Ganzen aber bis jetzt noch wenig angebaut, erzeugt viele schätzbare Produkte, worunter Vieh (am meisten Rindvieh, Schafe und Ziegen), Fische, Seide, sehr guten Honig und Wachs, Getreide (doch steht der Ackerbau noch auf einer sehr niedrigen Stufe), Baumwolle, Tabak, Wein, zum Theil vortreffliche Sorten, Olivenöl, köstliche Süd- früchte, Korinthen, den schönsten Marmor. Die Einwohner, deren Zahl auf 900,000 steigt, sind größtenlheils Griechen mit einer eigenen Sprache; auch giebt es Albanesen, Osmanen, Juden. Die Grie- chen bekennen sich zur Griechischen Kirche und besitzen ausgezeichnete Geistesanlagen, die einer großen Ausbil- dung fähig sind. Ackerbau und Industrie sind noch in der Kindheit; mehr beschäftigen sich die Griechen nur Viehzucht, Handel und Schifffahrt, und sind vortreff- liche Seeleute. Mit der jetzt errungenen Befreiung

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 259

1836 - Eisleben : Reichardt
J. Nordamerika. §59 ljches und vieles Eisen, desgleichen Blei in großer Men- ge, Steinkohlen, Salpeter, Salz. Auch hat man edle Metalle, besonders Gold, entdeckt. Daß es überdies noch viele andere schätzbare Mineralien, die in dem nörd- lichen Amerika einheimischen wilden Landthiere und Ge- flügel nebst vielerlei nutzbaren Bäumen (worunter der Zuckerahorn, Wachs- und Storaxbäume) und andern Gewächsen giebt, versteht sich von selbst. In den süd- lichen Gegenden hat man außer Reiß und Baumwolle, auch Zuckerrohr, Indigo, edle Südfrüchte, Ananas, Vams. Die Bevölkerung dieses großen Landes ist ge- ring und beläuft sich auf 13 Millionen, wovon der größte Theil Europäer von fast allen Nationen, beson- ders Britten und Deutsche sind. Nach diesen kommen die Neger, welche als Sklaven hieher gebracht worden sind, und theils frei, theils noch in Sklaverei leben. Am geringsten ist die Zahl der Eingebornen oder der Indianer, welche größtentheils in das Innere gewichen sind, wo sie nomadisch und unter eigenen Oberhäuptern leben; doch giebt es auch in einigen Gegenden dieser Staaten Indianerstämme, die sich zu einer Art von Kul- tur erhoben und das Christenthum angenommen haben, worunter sich vorzüglich die Tscherokesen auszeichnen. Es herrscht gänzliche Neligionsfreiheit und man findet Christen von allen Partheien, Juden und unter den In, dianern meistens Heiden. Von den Sprachen ist am stärksten die Englische verbreitet. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner ist die Landwirthschaft, nur mir dem Unterschiede, daß in den südlichen Gegenden die Land- wirthschaft mehr auf Gewinnung von Tabak, Baum, wolle und Zucker geht. Zugleich werden eine lebhafte Industrie und ein blühender Handel, vorzüglich zur See, unterhalten. Ueberhauvt machen Ackerbau, Industrie und Schifffahrt mit jedem Jahre größere Fortschritte, so wie es auch nicht an niedern und höhern Unterrichts- Anstalten fehlt; so daß diese Staaten für die blühend- sten und gebildesten der neuen Welt zu halten sind. Sie bestehen jetzt aus 24 republikanischen Staaten, die sich zusammen zu Einem Bundesstaat, an dessen Spitze ein Präsident steht, verbunden haben, wozu noch der Bun- desdisirikt Columbia, 3 ordentlich eingerichtete Gebiete 17 *

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 264

1836 - Eisleben : Reichardt
264 Guatemala oder vereinigte Staaten, re. Dis Oberfläche besteht wie in Mexiko aus einer von den Cordilleren gebildeten Hochebene, die nach den Küsten zu abfällt, und hat einen sehr fruchtbaren Boden. Unter den Bergen giebt es viele noch thätige Vulkane. Bei der geringen Breite hat das Land nur Küstenflüsse, die nach einem kurzen Laufe, entweder in das Atlantische oder stille Meer sich münden. Hier ist der große Nicaragua fee, der durch den Sa n Juan, fluß in Verbindung mit dem Atlantischen Meere steht. Das Klima ist, da das Land in der heißen Zone liegt, das gewöhnliche tropische, doch wird die Hitze durch die Seewinde und durch die hohe Lage gemildert. Erdbeben sind häufig. Das Land hat die Produkte Mexikos, worunter den besten Cacao und Indigo, und eine Menge von Gummi- und Balsambäumen, wovoir eine Küstenge- gend den Namen Balsamküste führt. Auch Chinarinde findet sich und wahrscheinlich alle Mineralien, die Mexiko hat; nur sind sie noch wenig genutzt. Die Einwoh- ner, oeren Zahl auf 1,800,000 bis 2 Millionen an, genommen wird, bestehen aus Indianern (theils unter, würfigen und zum Christenthum bekehrten, theils Heid, Nischen und in Unabhängigkeit lebenden), Weißen und deren Abkömmlingen und aus Mischlingen von Weißen und Indianern. Neger giebt es nur in geringer Zahl. Die herrschende Religion ist die k-uholrsche. Die Lan- deskultur, Industrie und wissenschaftliche Bildung sind noch auf cmcr niedrigen Stufe; auch entspricht der Handel nicht der günstigen Lage des Landes und dem Reichthums an schätzbaren Produkten. Guatemala, vor wenigen Jahren eine Kolonie der Spanier, bildet jetzt einen aus 5 republikanischen Staaten bestehenden Bun- desstaat. Neu-Guatemala, bisher Hauptstadt des ganzen Bundes- staatcs, südöstlich von Vera Eruz, in einiger Entfernung vom stillen Meere, hat einen bedeutenden Handel und eine Universi- tät. — Nicaragua, Stadt auf der Landenge, welche den Nicaraguasee vom stillen Meere trennt. Die Mosq ui to- Küste, eine Küstcngegend längs des Zltlantisch.cn Meeres, mit dem Vorgebirge Gracias a Di'os, liegt nordöstlich vom See Nicaragua und wird von einigen unabhängigen Lndianerstämmcri bewohnt, darunter die Moscos oder Mosquilos.

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 134

1836 - Eisleben : Reichardt
134 Ii. Mitteleuropa. Holstein u. Laueub. 29. Die Herzogtümer Holstein und îauenburg. Sie enthalten 175 Omeilen und liegen am rech- ten Ufer der Elbe, zwischen der Ost- und Nordsee, und gränzen gegen Süden an das Gebiet der freien Sradt Hamburg und an Hannover, wovon sie durch die Elve geschieden werden, gegen Westen an die Nordsee, gegen Norden an das Königreich Dänemark, von welchem sie zum Theil der Fluß Eider trennt, und gegen Osten an die Ostsee, des Fürstenthum Lübeck, das Gebiet der freien Stadt Lübeck und an Mecklenburg. Der Boden ist eben und im Ganzen sehr fruchtbar, vorzüglich in den Marschgegenden, welche durch Deiche gegen den Ein- bruch der Fluchen geschützt werden müssen. Die vornehm- sten Flüsse sind die Elbe, die sich hier in die Nordsee mün- det, und die Eider, welche die Nordgränze bildet, durch einen schiffbaren Kanal mit der Ostsee verbunden ist, und ihre Mündung, nördlich von der Elbe Mündung, gleichfalls in die Nordsee hat. Unter den vielen Land, feen sind der Na tzeb arger, Schaal- und Plön er, see die bedeutendsten. Getreide, worunter auch viel Buchweizen, Vieh, vorzüglich sehr gure Pferde und Rindvieh, Fische, etwas Salz, viel Torf, machen die Hauptprodukte aus. Die Einwohner, an der Zahl 470.000, größtentheils Lutheraner, beschäftigen sich vor, nehmlich mit Ackerbau und Viehzucht, die beide im Flore sind, mit Fischerei, Schifffahrt und Handel. Der Kunstfleiß ist nicht bedeutend, und blühet nur in Al- tona, der größten Stadt dieser Länder. Beide Herzog- thümer gehören dem Könige von Dänemarks und machen Bestandtheile des Dänischen Staates aus. Glückstadt, Hauptstadt, nordwestlich von Hamburg, an der Elbe, mit einem Hafen und 6000 Einwohnern.— Itzehoe, Stadt, nordöstlich von Glückstadt, an der schiffbaren Stoer. — Rendsburg, Stadt und wichtige Festung, nordöstlich von Glückstadt, an der Eider, ist eine der nördlichsten Städte Deutsch- lands, und liegt an der Dänischen Gränze. — Kiel, Stadt, östlich von Rendsburg, an einem Busen der Ostsee, hat einen Hafen, Seebäder, eine Universität und bedeutenden Handel. «Jährlich wird hier eine Messe gehalten, der Kieler Umschlag ge- nannt. —- Altona, größte Stadt dieser Länder, dicht an der Westseite Hamburgs und an der Elbe, gut gebaut und groß, mit einem Hafen, vielen Fabriken und einem wichtigen Handel, hat über 26,000 Einwohner. — Ratzeburg, kleine Stadt, auf einer Insel im Ratzeburger See, liegt südöstlich von Lübeck. —

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 135

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Mecklenburg. 135 Lauenburg, kleine Stadt, südlich von Lübeck, an der Elbe, treibt Schifffahrt, indem hier die auf der Elbe ankommenden Waaren, vermittelst eines sich daselbst mündenden und mit der Trave in Verbindung stehenden Kanales, nach Lübeck gebracht werden. 30. Die Großherzoglhümer Mecklenburg. Sie sind 260 (280) Qmeilen groß und liegen längs der Ostsee, welche sie auf der Nordseite bespület, und gränzen gegen Osten an das Preußische, gegen Süden an das Preußische und Hannöverische Gebiet; und ge- gen Westen an das Herzogthum Lauenburg und das Ge- bier der freien Stadt Lübeck. Sie gehören zu den Flach- ländern des nördlichen Deutschlands und bestehen aus Ebenen, die nur von einigen Hügelreihen unterbrochen werden. Die Elbe berührt die südwestlichste Seite die- ser Länder auf einer kurzen Strecke, und nimmt hier die El de auf, einen Abfluß mehrerer Seen. Nach der Elbe ist die Warnow der wichtigste Fluß, welche hier entspringt und in die Ostsee geht. Die Havel, einer der bedeutendsten Nebenflüsse der Elbe, hat hier ihren Ursprung. Unter der großen Menge von Landseen sind der Müritz- und der Schweriner See die größten. Von dem Ratze bürg er-See gedört nur die Ostseite hieher. Die Produkte dieser im Ganzen sehr fruchtba- ren und gut angebauten Länder sind vorzüglich: Ge- treide zur Ausfuhr, Tabak, Obst, Waldungen, Vieh (besonders gute Pferde und Rindvieh; auch die Schaf-, Schweine und Gänsezucht sind bedeutend), viele Fische, Salz und Torf. Die Fabriken sind von keiner Bedeu- tung, da die Einwohner, deren Zahl 650,000 beträgt, und die größtenkbeils Lutheraner sind, sich mehr mit der Landwirlhschaft. Fischerei, Handel und Schifffahrt, als mit dem Kunstfleiß beschäftigen. Zn wissenschaftli- cher Bildung stehen die Mecklenburger gegen andere Deutsche nicht zurück. Landesherren sind zwei Groß- Herzoge, von Mecklenburg Schwerin und von Mecklenburg - Srrelitz, von welchen der erstere den bei weitem größer» Theil besitzt. a) in dcm Antheile des Großherzogs von Meck- lenburg-Schwerin: Schwerin, Hauptstadt, südöstlich von Lübeck, an der Westseite des Schweriner Sees, hat ein großlser- zogliches, aus einer Insel des Sees gelegenes Schloß, eine schöne

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 143

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Prov. Brandenburg. 143 Einsicht, sondern unterhalten auch eine äußerst blühende Industrie fast in allen Arien von Fabriken, so daß eini- ge Gegenden in dieser Hinsicht von keinen andern Deut- schen Ländern übertroffen werden. Auch ist der Handel sehr lebhaft und wichtig. In wissenschaftlicher Bildung stehen die Einwohner unter allen Deutschen oben an, und in keinem Lande geschieht von Seiten der Negier rung so viel für Beförderung der Künste und Wissen- schaften und für die Volksbildung, als in diesem. Regent ist ein König, jetzt Friedrich Wil- helm 111., welcher außerhalb Deutschland auch noch andere Länder besitzt, nämlich das eigentliche Königreich Preußen, nebst dem Großherzogthum Posen, und ein kleines Fürstenthum in der Schweiz, das Neufchatel oder Neuenburg heißt. Diese Deutschen Länder des Preu- ßischen Staates werden gegenwärtig in 6 folgende Pro- vinzen eingetheilt. a) Die Provinz Brandenburg. Sie hat gegen Norden Mecklenburg und Pommern, gegen Osten Westpreußen, Posen und Schlesien: geqen Süden Schlesien, Sachsen und Anhalt und gegen We- sten Sachsen und Hannover zu Gränzen, besteht aus Ebenen, mit einem meistens sandigen Boden, und wird vorzüglich von der Oder durchflossen, welche hier den Bober, die Lausitzer Neiße und die Wavthe mit der Netze empfängt. Die Elbe berührt nur einen kleinen nordwestlichen Theil derselben und nimmt hier die Havel auf. Die in Mecklenburg entsprungene Havel erhält hier die Spree, welche ihren Ursprung im Königreiche Sachsen hat. Auch die schwarze El- ster, ein Nebenfluß der Elbe, durchfließt den südlichsten Theil der Provinz. Landseen giebt es in großer Zahl, als die Templiner Seen, den Nupprnrr See. Die Provinz enthält über 730 Qmeilen und 1,600,000 fast sämmtlich evangelische Einwohner, und wird in folgende 2 Regierungsbezirke eingetheilt: 1) der Regierungsbezirk Potsdam, welcher den west- lichen Theil begreift. Berlin, Haupt - und erste Residenzstadt des Königs und Ane -drr schönsten Städte in Europa, nordöstlich von Leipzig, in einer sandigen Ebene, zu beiden Seiten der schiff- baren Spree, besteht aus 5 Städten und eben so vielen Borstäd-

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 215

1836 - Eisleben : Reichardt
Iv. Südasien.' 215 Die Oberfläche dieses noch wenig bekannten Lan, des wechselt mit Bergketten, deren Lauf fast ganz un- bekannt ist, großen dazwischen gelegenen Thälern und größern oder kleinern Ebenen. Die höchsten Gebirge erheben sich an den nördlichen Gränzen, von welchen Fortsetzungen bis in den südlichsten Theil des Landes, welcher die Halbinsel Malakka heißt, sich erstrecken. Außer dem Dramaputra, welcher den nordwestlichen Theil des Landes in einer westlichen Richtung durch- strömt, nehmen die übrigen Hauptflüsse einen süd- lichen Lauf, als der Irawaddy und San-lüen oder Sanloun in den Meerbusen von Martaban und der Men am, May kau ng, auch Men am - Korn genannt und der Sangkoi in das Chinesische Meer. Mit Ausnahme eines kleinen nördlichen, noch in der gemäßigten Zone gelegenen Theiles, liegt die ganze Halbinsel in der heißen Zone, zwischen dem nördlichen Wendekreise und dem Aequator; das Klima ist daher größtentheils heiß. Das im Ganzen sehr fruchtbare Land hat fast dieselben Produkte wie Ostindien. Nur sind hier noch der große Reichthum an Teak- oder Tik- holz, woraus die Britten in Ostindien den größten Theil ihrer Schiffe bauen, die Schwalben mit eßbaren Nestern, das viele Elfenbein, Zinn von vorzüglicher Güte, die besten Rubine und Saphire und die unge- heure Menge von Sreinöl hinzuzufügen. Die Einwohner, deren Zahl auf 26 bis 34 Millionen geschätzt wird, sind vorzüglich Birmanen, Siamer, Anamiten, Malayen, alle mit eigenen Spra- chen, bekennen sich größtentheils zur Buddhistischen Re- ligion (doch haben auch die Brama- und die Muhame- danische Religion ihre Anhänger), und beschäftigen sich mit Ackerbau und Viehzucht, Fischerei und Jagd, be- sonders mit der Elephantensagd. Doch wird der Acker- bau, der am meisten auf Gewinnung von Reiß geht, in dem östlichen Theile des Landes mit größerm Fleiße- als in den übrigen Gegenden betrieben. Im Kunst- fleiß, Künsten und Wissenschaften scheinen die Einwoh- ner den Vorderindiern nachzustehen. Der Landhandel ist bedeutender als der Seehandel, da die Eingebornen bloß Küstenschifffahrt treiben, und die Ausländer nur mit einigem Mißtrauen zulassen.

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 171

1836 - Eisleben : Reichardt
Preußen nebst Posen. 171 in die Ostsee laufen. Nach der Weichsel sind die be* deutendsten Flüsse: 1) die Memel, welche aus Ruß- land, wo sie Niemen heißt, hieher kommt, und sich vor ihrem Ausflusse in die zwei Hauptarme Ruß, den nördlichen und Gilge, den südlichen theilt, welche bei- de in das Kurische Haff sich münden; 2) der Preget, welcher bei Insterburg aus dem Zusammenflüsse der Inster und Angerap entsteht, die ansehnliche Alle mit sich vereinigt, und sich in das frische Haff ergießt; Z) die Passarge, welche gleichfalls dem frischen Haff zufließt und 4) die Warthe, der Hauptnebenfluß der Oder, nebst der ansehnlichen Netze, welche in der Provinz Brandenburg sich mit der Warthe vereinigt. Es giebt auch mehrere schiffbare Kanäle, wovon der große und kleine Friedrichsgraben, diememel mit dem Pregel und der Bromberger Kanal die Weichsel mit der Netze verbindet. Von der großen Menge der Landseen sind vorzüglich zu bemerken: der S p i r d i n g, der größte unter allen, der L ö w e n t i n und der Maur- oder Angerburgische See, sämmr, lich im südöstlichen Theile dieser Länder und durch Ab, flüsse und Kanäle mir einander in Verbindung stehend; der von der Drewenz durchflossene Dcewenz-See; der Geserich, westlich vom vorhergehenden; der Drau- sensee, östlich vom Weichselarme Nogat und der Gop, loser, aus welchem die Netze fließt. Diese Länder liegen im nördlichen Theile der nörd, lichen gemäßigten Zone und haben ein gemäßigtes Kli- ma, das jedoch in den Küstengegenden veränderlich und feucht, übrigens gesund ist. Die Hauptprodukte sind alle Hausthiere in Menge und vorzüglicher Art, viele Fische, Getreide nebst andern Erzeugnissen des Ackerbaus zur Ausfuhr, etwas Tabak, in einigen Ge, genden vieles Obst in den Niederungen, große Waldun- gen und aus dem Mineralreiche, das bei dem Mangel an Gebirgen arm ist, hauptsächlich etwas Eisen, Bernstein und viel Torf. Die Zahl der Einwohner beträgt über 3 Mil- lionen, theils Deutsche, theils Polen und Litthauer, auch viele Juden. Die Mehrzahl bekennt sich zur evangeli- schen Kirche; aber auch die Zahl der Katholiken ist be- deutend. Der Ackerbau wird vorzüglich in den Marsch-
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