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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 50

1880 - Halle : Anton
50 nun Bergleute aus dem Harz, wo damals schon der Bergbau blühte, und aus Böhmen in sein Land und gründete eine neue Stadt, die den Namen Freib erg erhielt. Den Silbersegen verwendete er zur Förderung des Wohlstandes seines Landes. Namentlich suchte er Gewerbe und Handel zu heben. Leipzig erhob er zu einem bedeutenden Handelsplatz und verlieh ihm das Recht, alljährlich zu Ostern und zu Michaelis eine Messe zu halten. An der Elbe bei Meißen wurden Reben gepflanzt und so der Weinbau begonnen. — Iii. 1. Als Kaiser Konrad Iii. gestorben war, wählten die deutschen Fürsten seinen Neffen Friedrich zu feinem Nachfolger. Die Italiener nannten denselben seines röthlich-blonden Haares und Bartes wegen Barbarossa, d. h. Rothbart. Friedrich Barbarossa regierte von 1152 —1190. Bemüht, das alte Ansehen und die alte Macht Deutschlands wieder herzustellen, suchte er zuvörderst im Innern Ruhe zu schaffen. Darum schlichtete er den alten Streit zwischen Welsen und Hohenstaufen, indem er feinem Jugendfreunde Heinrich dem Löwen zu dem Herzogthume Sachsen, das er schon besaß, das Herzogthum Baiern zurückgab. Dann richtete er seinen Blick südwärts. In Italien war das kaiserliche Ansehen fast ganz erloschen. Die oberitalienifchen Städte, welche durch den Ge-wcrbfleiß ihrer Bewohner und durch den ausgedehnten Handel mit den kostbaren Waaren des Morgenlandes allmählich sehr reich und mächtig geworden waren, wollten von einer Oberherrschaft des Kaisers nichts mehr wissen. Die übermüthigste dieser lombardischen Städte aber war Mailand. Viele benachbarte kleinere Städte wurden von ihm arg bedrückt. Die Unterdrückten wandten sich hilfesuchend an den Kaiser. Friedrich verwies in einem Schreiben den Mailändern ihr Benehmen auss ernstlichste. Diese aber rissen in ihrem Uebermuthe das kaiserliche Schreiben in Stücke, warfen es auf die Erde und traten es mit Füßen. Solcher Frevel forderte Züchtigung. Friedrich zog mit einem ansehnlichen Heere nach Italien und schloß Mailand von allen Seiten ein. Nach kurzer Zeit mußte es sich, vom Hunger bezwungen, demüthigen. Die Thore öffneten sich; heraus schritt die ge-sammte Geistlichkeit mit vorangetragcnen Kreuzen; dann kamen die Adligen, barfuß und mit bloßen, an dem Nacken befestigten Schwertern; zuletzt erschien das Volk, mit Stricken um den Hals, bleich und trostlos. Alle warfen sich dem auf einem Throne sitzenden Kaiser zu Füßen und flehten um Schonung und Erbarmen. Die Stadt wurde begnadigt, nachdem sie Treue und Gehorsam geschworen hatte. Kaum aber war Friedrich abgezogen, als auch der Schwur schon wieder gebrochen wurde. Die Mailänder, unzufrieden mit dem kaiserlichen Beamten, dem sie gehorchen sollten, empörten sich von neuem. Abermals zog Barbarossa vor die wortbrüchige Stadt und belagerte sie. Hartnäckig wurde sie von ihren Bewohnern vertheidigt. Der Kaiser aber schwur, nicht eher seine Krone wieder auszusetzen, als bis Mailand

2. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 198

1845 - Halle : Anton
198 In demselben Maßstabe, wie die auswärtigen Mächte, welche von den Emigranten gegen die französische Revolu- tion aufgeregt worden oder der Aufforderung derselben aus eignem Antribe entgegengekommen waren, geschlagen wur- den, vom Kampfplatze abtraten und dagegen im Inneren ein milderer Zustand eintrat, versuchten die Emigranten, welche die Hilfe des Auslandes verloren, im Inneren Frank- reichs ihr Heil wider mit Umtriben und Verschwörungen. Zwar waren die in den verschidenen Perioden der Revolu- tion ausgewanderten von sehr verschidenen Ansichten, aber, wie sich anfangs die verschidensten revolutionären Parteien für die Revolution interessirten, und erst nach und nach immer die eine die andere überbot, so war es nun mit den verschidensten antirevolutionär gesinten Parteien. Sie wirkten zunächst alle im wesentlichen auf Einen Punkt hin. Der Convent hatte diese antirevolutionäre Bewegung begünstigt bis zu Unterdrückung der Jakobiner, zu Ent- wafnung der Vorstädte, zum Unterligen der Partei der Comitös und des Berges im Convente; — hier aber wolte er in der antirevolutionären Bewegung stehen bleiben. Die Leute jedoch, die er zu Durchfürung seines bisherigen Strebens gebraucht hatte, waren keinesweges mit solchem Stehenblciben zufriden. Ein großer Teil der Ieunesse doröe war für noch volkommenere Reaction gegen alles revolu- tionäre; die Journalisten, wie sie früher, wo diejenigen von ihnen Glük machten, welche die revolutionäre Richtung verfochten, immer voraus gewesen waren mit ihren Ansich- ten, waren jezt in ihren Aeußerungen weit antirevolutio- närer als der Convent. Terrorist« und lionnete liomme waren Begriffe, welche jezt in Paris als diametral ent- gegenstehend genommen wurden; und mit weit größerer Heftigkeit noch als in der Hauptstadt in den Provinzen. Die Repreffalien gegen die ehemaligen Jakobiner waren besonders im Süden des Reiches namentlich in Wäftch- den können, wider mit der französischen Republik Fridcn gcschloßcn hatte. Er war der erste europäische Fürst, der in freundliche Ver- hältnisse trat zu der neuen Republik.

3. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 272

1845 - Halle : Anton
272 Mattel, den Prälaten Caleppi und den Herzog de' Bras- cht zu Abschließung eines Fridens. Sie trafen Buona- Parte in Tolentin, eben als dieser die Ankunft des Erz- herzog Karl in Triest erfur, und nun neuen Eräugnissen im oberen Italien entgegen sehen muste. Da war der französische Obergeneral geneigter, auf die Unterhandlung einzugehen, die am Illten Februar einen für den Nach- folger Petri schmachvollen Friden zur Folge hatte *). So bald dieser Fride geschloffen war, eilte Buonaparte nach dem Venctianifchen zurük. Noch war Buonaparte kein volles Jahr in Italien — als er ankam, hatte die Rotte, die er fürcn solte, den nordwestlichen Küstenrand nur zum Teil — nun war diese Rotte zu einer woldisciplinirten, sigreichen Armee erhoben, und ihm, dem Fürer, gehorchte das ganze reiche Land direct oder indirect fast von einem Ende zum anderen. Nur Venedig, in dessen Gebiet sich die Oestreicher von neuem sammelten, hatte noch keine feste Stellung angenommen. Zu Frankreich aber war die Stellung des in der öffentlichen Meinung ins risenhafte gewachsenen General Buonaparte schon beinahe so, daß das Directorium nur eine vermittelnde Behörde bildete zwischen dem General, der die wichtigsten politischen und militärischen Verhältnisse fast ganz selbstständig abmachte, ja! sogar in finanzieller Hinsicht nicht bloß auf eignen Füßen stund, sondern fortwärend der französischen Regi- rung ’) Dcr Pabst entsagte allen Frankreich feindlichen Verbindungen und entließ alle Truppen, die er nicht schon vor dem Waffenstilstande von Bononien gehabt. Die Republik Frankreich trat in Rom in alle Rechte ein, die früher die Könige von Frankreich besaßen. Der Pabst willigte in die Abtretung des Gcbieecs von Avigon an Frankreich, und cedirte Bononien, Ferrsr und ganz Romanien. Ank6n solte französische Besatzung behalten bis zum algcmcinen Friven. Außerdem machte er sich anheischig im Marz 10 Mill. Franken, im April 5 Mill. Fr. und bis zum 6ten Mai noch 15 Millionen Franken zu zalen und zwar 10 Mill. bar, und 5 Mill. in Pretiosen; ferner Lieferungen aller Art in Naturalien zu über- nemcn, die früher ausbedungenen Kunstwerke und Manuscripte heraus zu geben und alle verfolgten freizulaßen und respective zu entschädigen.

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 314

1845 - Halle : Anton
314 Am 18ten Te Deum in St. Peter — sogar Cardinäle er- nidrigten sich zur Anwesenheit. Als bald hernach Cerooni in Beithiers Namen von Pabst Pius Vi. verlangte, er solle auf seine weltliche Macht verzichten, erklärte dieser: sein Recht sei gütliches Ursprungs — darauf könne er nicht verzichten; auch fürchte ein 8<)jäh- riger Greis auf dieser Welt nichts mehr. Er sei nun auf jede Mishandlung gefaßt, man solle nur Gewalt brauchen. Am 18ten erhielt er die Weisung, binnen zwei Tagen Rom zu verlaßen. Man zwang ihn am 20ten zur Abreise. Drei Monate blib er in einem Augustinerkloster in Hohen« Sinne, dann am 30ten Mai gieng er nach der Carthause von Florenz. Anfangs März schäfte man auch die Cardi- näle aus dem Lande; alle auswärtigen Geistlichen musten Rom verlaßen. Das Land ward, wie sich von selbst ver- sieht, mit Liferungen gedrükt und aus den Kirchen der Portugisen und katholischen Engländer, zum Teil auch aus anderen nam man das Silberzeug. Da troz dem die fran- zösischen Truppen äußersten Mangel litten, und Massena, den vile haßten, an Berthiers Stelle trat, verlangte am 24ten Febr. eine Anzal Ossicire ungestüm den der Armee schuldigen Sold. Wärend sie noch mit Massena und Ber- thier unterhandelten, brach am Loten in Trastevere ein Aufstand des eigentlichen Volkes, welches die Franzosen haßte, aus. Er ward unterdrükt ehe die Montigianen, die Repräsentanten des eigentümlichen römischen Volksbewust- seins auf dem linken Tiberufer zu Hilfe kommen konten. Aber die Ofsicire beharten bei ihrer Forderung; Massena zog sich nach Monterosi zurük; Berlhier gieng nach der Lombardei. Endlich befridigte man die Truppen; deren Benemen aber regte auch die in Cisalpinien auf, und mit Mühe gelang es, das Heer.zu beschwichtigen. Anfangs März war Massena nach Rom zurükgekom- men, und ließ nun die von französischen Commissariem ge- brachte neue römische Verfaßung promulgiren: die 5 Di- rektoren hießen hier Consuln; der Rat der Alten hieß Se- nat; der große Rat Tribunat. Die ersten Consuln ernante der französische General d'allemagne. So schmükte man

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 380

1845 - Halle : Anton
380 Richtung welche bis dahin die französische Revolution aus- zeichnete — und wenn die sitlichcn Folgen dieses dämoni- schen Tuns jemals besigt werden, wenn das Verderben was aus demselben mit jeder Generation von neuem auf- wächst, jemals bezwungen werden kan — nur oer Kirche, nur ihren segensreichen Einwirkungen wird dies gelingen — nur wenn es der Kirche gelingt neue Fundamente sitli- chen Lebens zu legen, deren erstes Zeichen aber unumwun- dene Lossagung von der Verehrung der höllischen Geister, die in der französischen Revolution ihr Spil getriben ha- den, sein müste, wird Frankreich nicht in sich verfaulen, und nicht sich sitlich vollends verzeren. Das Concordat gab zugleich Veranlaßung, die Verhältnisse der übrigen christlichen Culte zum französischen State zu bestimmen, in welchem nun bei der Widerker äußerer Ordnung, bei dem großen Raum, welcher durch Freiheit und Äechtheit des Eigentums äußeren Tätigkeiten eröfnet ward; bei den Handelsvorteilen und Hilfsmitteln, welche die verbundenen Tochterrepubliken boten; bei dem Interesse, was Napoleon an den s. g. cxacten Wißenschaften, und in gewissem Be- trachte an den Künsten nam, alle Gewerbe und Künste, die sich mit dem Mammon vertragen mit erstaunender Schnelligkeit emporblüheten. Da man im Ganzen und Großen anderes damals nicht verlangte, hatte der erste Conful bald unglaubliches geleistet. Seine weitere welthi- storische Aufgabe war, das monarchische Princip weiter und weiter zu entwickeln — schwerlich fülte er, daß er in diesem Turr eine Entwickelung einleite, die ihn selbst auf einem gewissen Puncte, als der Sache nicht weiter nötig und dem weiterverlangten hinderlich im Wege stehend, ab- stoßen mnße. Er tat, was er nicht laßen durfte und konte. Zunächst aber hatte sich dies Streben in der monarchische- ren Umbildung sämtlicher Tochterrepubliken seine Aufgabe gefielt. Am frühesten hatte diese Umbildung stat gehabt in der batavischcn Republik. Seit den ersten Monaten des Jahres 1801 ward sie vorbereitet. Das batavische Dircc- torium legte zuerst einen Plan vor, den aber die gesezge-

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 569

1845 - Halle : Anton
569 selbst placirten, tonten nicht so vil Schaden tun, als die Handgranaten, welche die Spanier mit größtem Geschick warfen. Am 7ten Februar ward auch auf der linken Ebro- seite das Jesuskloster gestürmt, als die Franzosen aber in * die Vorstadt selbst einzudringen versuchten, wurden sie aus das tapferste zurükgeworfen. Am loten ward endlich das Kloster St. Francisco vom Engraciakloster aus, nach- dem eine Mine gesprengt, und zwei Stürme versucht wa- ren, genommen, und so die unmittelbare Nähe des Cosso gewonnen. Am 17ten kam man auf der unteren Seite der Stadt endlich über den Cosso und minirte das Universi'tätsgebäude, was schon im inneren Cirkel der Stadt ligt — von Sta. Engracia her sürte man nun sechs Minen unter dem Cosso weg nach den gegcnüberligenden Häusern — aber die Energie der Franzosen war erschöpft. Fünfzig Tage lang hatten die Belagerer ohne Unterbre- chung gearbeitet, fast ohne Untcrbrcchung gekämpft über und unter der Erde, mit allen Gattungen blanker Waffe und Feuergewer — fast alle die tapfersten waren gebliben oder verwundet — und nun began auch Mangel aller Art das Heer zu martern — aber Zaragoza war unbesi'gt — kaum der vierte Teil der Stadt war gewonnen, und noch hatten die Belagerer kein Zeichen gegeben, daß es ihnen der Leiden zu vil werde. Das französische Heer ließ laut seine Klagen, seine Vorwürfe hören — aber auch Lannes blib fest. Er stelle seinen Leuten vor, daß alle ihre Leiten von der Stadt gekeilt würden; daß diese außerdem von einer furchtbaren Epidemie heimgesucht sei — nur wenige Tage noch, und man werde ihrer Herr sein. Schon am folgenden Tage, den 18tcn, beschloß Lan- nes einen algemeinen Sturm — die Minen unter dem Universi'tätsgebäude mit 30 Centner Pulver sprangen; die Franzosen drangen über den Cosso in die innere Stadt ein und sezten sich fest. Fünfzig Geschütze donnerten gegen die Vorstadt, luchten die Ebrobrücke zu zertrümmern, schoßen eine Bresche in den festesten Punkt der Vorstadt, das La- zaruskloster und dieses ward genommen. Der Comman- dant in der Vorstadt Baron Versage siel, und fast der

7. Kleine Erdkunde - S. 36

1902 - Halle Leipzig : Anton
36 Deutschland. 61] 5. Fürstentum schaumburg-Lippe. Im N. der Weser. Hauptort, ist Bückeburg. 62] 6. Fürstentum Lippe. Im S. der Weser bis zum Teutoburgerwalde. Hauptort ist Detmold. In der Rahe liegt die bewaldete Kuppe der Groten- bürg, auf welcher das riesenhafte Erzbild des Cheruskerfürslen Hermann sich erhebt. Landeskultur. In den lippeschen Fürstentümern sind Ackerbau, Vieh- zucht und Waldwirtschaft Hauptnahrungszweige. 63] 7. B^rzogtum Braunschweig. Es besteht aus drei gesonderten Gebieten: ^ eins dieser Gebiete liegt auf dem Harze, eins umfaßt u. und w. Harzvorland bis zur Weser, eins liegt u. vom Harze in der Ebene. 7. (5itt Teil des vnfeus vv» Hamburg. Mit steigender Flut erreichen die großen Seeschiffe die Hafenanlagen, die sich an den Ufern der mächtigen Elbe und ihrer Seitenarme eine deutsche Meile weit hin- ziehen. Hier finden sich Schiffe aus allen Ländern der Erde zusammen, am. zahl- reichsten deutsche und englische Dampfer und Segelschiffe (Zwei- bis Fünf- master; vgl. Bild 10 — 12). Sie bringen aus den Kolonieen (Besitz in fremden Erdteilen) Kolonialwaren (Kaffee, Reis, Thee, Gewürze, Tabak), aus Nord- amerika Baumwolle und Petroleum, ans England Kohlen. _ Deutsche Fa- brikate werden ausgeführt (gewebte Stoffe, Metallwaren, des. Maschinen, Zucker u. a.). Das Laden und Entladen (Löschen) der Schisse besorgen Tausende von Hafenarbeitern. Ein Kran (l.) hebt schwere Lasten spielend aus Bahnwagen oder Elbkähne, die sie nach der Verzollung ins Binnenland führen. Solche Waren, die nicht ins Innere Deutschlands, sondern nach andern Ländern weitergehen sollen, bleiben einstweilen unverzollt im Freihafen gebiet mit seinen ungeheuren Speichern. — Von früh bis spät hastet im Hafen lauter Verkehr. Zahllose Wimpel flattern über dem Segel- und Tauwerk der Schiffe, und dazwischen vussen die vorüberfahrenden Dampfschiffe ihre dunklen Rauchwolken. Aus den Bollwerten (Landungsplätzen) herrscht ein buntes Treiben aller Sprachen und Stände, und Verkaufshallen und Trinkstuben für die Bedürfnisse der Matrosen reihen sich Thür an Thür.

8. Kleine Erdkunde - S. 55

1902 - Halle Leipzig : Anton
Die skandinavische Halbinsel. — Großbritannien und Irland. 55 In ihrer Gebirgseinsamkeit bewahren sie Gottesfurcht, reine Sitte und Liebe zur Freiheit. Meist ist der norwegische Bauer sein eigener Hand- werker; hoch schätzt er den Wert der Geistesbildung, und diese findet sich deshalb auch bei ° den ärmsten Bauern, obgleich der Unterricht oft nur durch wandernde Lehrer besorgt wird. Die Schweden sind ähnlich ge- artet; doch haben sie Gewandtheit und rühriges Wesen vor ihren Nachbarn voraus. Norweger und Schweden bekennen sich zur lutherischen Kirche. 127] Landeskultur. Der Ackerbau deckt uicht den Bedarf, weshalb Getreide eingeführt wird. Die Viehzucht knüpft sich im S. an das Rind, im N. an das Renntier. An den Küsten nährt Fischerei. Der Handel Schwedens wird durch die Erzeugnisse des Bergbaus (Eisen) belebt; Norwegen führt Holz und Fische aus (Hering, Stockfisch — an Stöcken getrockneter Dorsch). 128] Von den Ostseeinseln gehören zu Schweden: Öland und Gotland. Aufgaben. 1. Wie viel Breitengrade liegen zwischen dem s. Punkte der skandinavischen Halbinsel und dem Nordkap? 2. Wie viel Km also? 3. In welchem Teile der skandinavischen Alpen liegt die Snehätta? 4. Nenne a) die Städte an der Ostsee, K) die an der Nordsee der Reihe nach! 5. Welches ist die kürzeste Wasser- straße von Stockholm nach Kristiania? 6. Vergleiche die Gewässer Skandinaviens mit den Alpenslüssen! 7. Weshalb frieren im Winter die meisten Häfen der Ostsee ein? 8. Erkläre den s.ö. Lauf der skandinavischen Gewässer! 9. Warum hat Bergen feuchteres Klima als Fälun? 8. Das Königreich Großbritannien und Irland. [Über halb so groß wie das Deutsche Reich, mit etwa 130 E. auf 1 qkm] 129] Lage. Die britischen Inseln sind im O. von der Nordsee, im S. vom Kanal, im W. und N. vom Atlantischen Ozean umgeben. Durch die Irische See werden sie in die Inseln Großbritannien und Irland gesondert. Die Irische See hängt mit dem Atlantischen Ozean im N. durch den Nordkanal, im S. durch den St. Georgskanal zusammen. I. Großbritannien. 130] Bodenform und Bewässerung. Der ö. und s. Teil des Landes ist meist Tiefland, der w. und n.w. ist vorwiegend gebirgig. 131] Das Bergland liegt in 5 Gruppen gesondert, zwischen denen sich Tiefland einsenkt. a. Das Berg land von Cornwall [fornuol]1) erfüllt die Südwest- Ecke. Es wird von niederen, kahlen Höhenzügen gebildet, deren Inneres Kupfer und Zinn birgt, und ist daher ein wichtiges Bergbaugebiet. d. Das Berg land von Wales [uels]2) liegt hart an der Westküste und ist ebenfalls nur von mäßiger Höhe, denn es steigt im S n o w d o n [ßnod'n] (d. i. Schneeberg)^) zu 1100 in. Die ö. und s. Abdachung des Berglandes ist von mächtigen Steinkohlenlagern umgeben, welche den großen Fabrikstädten des Binnenlandes Brennmaterial liefern. c. Das No rdeng lische Gebirge in der Mitte der Insel enthält ebenfalls ungeheure Steinkohlen- und Eisenlager. ') Benannt nach der Halbinsel gl. N. 2) Benannt nach der Landschaft gl. N. 3) Da er länger als die ihn umgebenden niedrigeren Höhen mit Schnee bedeckt ist.

9. Hilfsbuch für den Unterricht in der Erdkunde - S. 111

1885 - Halle : Anton
Beispiel für die Auswahl des Lehrstoffes. Iii Vii. Gewe! für die Auswahl des Lehrstoffes. Welche geographischen Thatsachen sind sür die genaue Aenntnis Skandinaviens von grundlegender Wichtigkeit? Aus der physischen Geographie gehören hierher die Angaben über Lage, Bodenform, Bewässerung, Klima und Produkte, aus der Kultur- geographie die Angaben über die Zustände der Bevölkerung. I. Lage. 1) Die mathematische Lage, denn sie ist zum Verständnis des Klimas unentbehrlich. 2) Die Lage zum Festlande, denn sie erklärt zumteil die von 1397 bis 1523 und 1814 bestandene politische Ver- bindung mit Dänemark. 3) Die Lage zum Meere, denn sie begründet mit das Klima und die Nahruugsquellen, Ii. Bodenform. Es sind drei charakteristische Gebiete zu unter- scheiden: 1) Das westliche Bergland, das seinen Charakter erhält durch Zersplitterung der Küste, breite Plateaurücken im Innern mit einzelnen aufgesetzten Kuppen und Höhen (Sneehätte — Schneehaube, Skagstölstind, Tind — Zahn) und tiefeingefurchte Thäler; es ist die Quelle der Holz- ausfuhr. 2) Das östliche Tiefland als Sitz schwedischer Landwirtschast. 3) Das smaläudische Plateau mit seinem Seeengewimmel. Iii. Gewässer. Sie scheiden sich in Flüsse, Seeen und künstliche Wasserstraßen. 1) Bei den Flüssen tritt als charakteristisch hervor: a) die Verteilung (an der Westseite nur stürzende Bergwnsier, nach der Südost - und Südabdachung hin entwickelte Flüsse, etwa Tornea, Umea, Angerman- elf, Dalelf, Klarelf, Gätaelf, Glommen), b) der Charakter, welcher durch Vergleichung der genannten Flüsse zu erkennen ist. 2) Die Seeen unter- scheiden sich in gleicher Weise: a) die Verteilung ergiebt eine Seeengruppe (Wener-, Wetter-, Hjelmar- und Mälarsee) und einen Seeenkranz, näm- lich die Flnßseeen am östlichen Gebirgssnße, die nachgewiesen werden müssen, aber wegen ihrer Kleinheit nicht zu benennen sind. 3) Die künstlichen Wasserstraßen bieten im Götakanal ein einziges aber weltberühmtes Beispiel der Wasserbaukunst. Iv. Klima. Die Wärmeverteilung tritt in ihrer Einwirkung auf die Pflanzendecke und die Tiere hervor: 1) in allgemeiner Hinsicht, insofern sie die scharfen Gegensätze zwischen den Pflanzen und Tieren des südlichen und nördlichen Skandinaviens bedingt; 2) in örtlicher Verschiedenheit, inso- fern sie für gleiche Breiten ungleiche Niederschlagsverhältnisse verursacht. Dem Unterrichtszwecke dienen einige (nicht zu merkende!) Temperatnran- gaben. V. Produkte. 1) Die Mineralien beleben den Ausfuhrhandel (Eisen, Kupfer). 2) Die Pflanzen sind a) die Verkünder des Klimas (von 8 nach N: Wallnnß, Roggen, Gerste, Hafer, Beerensträucher, isländisch Moos), b) die Grundlage für Ausfuhr (Tanne und Fichte). 3) Die Tiere treten in gleichen Beziehungen auf (Rind und Renntier — Eiderente, Kabeljau, Hering). Vi. Bevölkerung. Bei dieser ist zu betrachten: 1) die Abstammung der Angehörigen beider in Skandinavien vertretenen Rassen (der germani- schen Normänner und Schweden und der mongolischen Finnen und Lappen), 2) die nationale Art derselben in kurzer Charakteristik, 3) die Verteilung der Bevölkerung im Laude, wobei als Bevölkerungsmittelpunkte die größeren
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