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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 135

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Mexico. 135 ten, war dem spanischen König ein Reich, Neu-Spa- nien, gewonnen. Reiche Produkte hatte'das eroberte Land: M a h ag o n y - und köstliches Farbeholz in den Wäldern, die Vanille, eine Schlingpflanze, deren Schoten das bekannte Gewürz ge- den, Caca o, aus dem schon die Azteken Chocolade bereiteten, die heilsame Ja lappen-Wurzel, die americanische Aloe (Ag-ave americana) U. A. Dies Alles galt den Spa- niern wenig gegen die überaus reichen Silbergruben. Aber auch Neu-Spanien ging in den Zeiten der Revolution seit 1809 verloren. Nach langwierigen Zerwürf- nissen aller Art, nach längerem Schwanken zwischen Republik und Kaiserthum besteht jetzt ein mexicaniscber Staaten - bund. Nachdem derselbe in einem unglücklichen Kriege mit den Vereinigten Staaten von Nordamerica 1843 einen großen Theil seines nördlichen Gebietes verloren hat, also daß eine Linie von der Mündung des Colorado quer durch zum Rio del Norte gezogen, und dann der Rio del Norte selbst die Gränze bilden: besteht derselbe noch aus 13 Staaten, dem allen gemeinsamen Bundesdistricte Mexico mit 3 Gebieten, zusammen etwa 30,000 mm. mit 7 Mill. E. Der Staat Mexico umfaßt nach seinen politischen Gränzen einen Theil der Landbrücke zwischen Nord - und Süd-A., das Plateau von Anahuak, nach seinem Klima terra kria, das kühle Land — die Terrassenländer, terra templacia, das gemäßigte Land — die sandigen Küstensäume des atlantischen und stillen Oceans, terra8 ealient6 8, die heißen Striche. Die Hauptstadt liegt in der oben geschilderten, mit vulkanischen Gebirgsriesen umsetzten Seen-Mulde von Anahuak, im Thale Te- nochtitlan, auf der Stelle der alten Azteken-Hauptstadt. Doch nahm diese einen weit größeren Raum ein und lag, durch Dämme mit dem Lande verbunden, auf Inseln im See Tezeuco, den theils Natur, theils Kunst seitdem weiter von der Stadt entfernt haben. Das heutige M., die schönste und prächtigste Stadt in America, bil- det ein regelmäßiges Biereck, ist von mehreren Canälen durchflossen, hat breite, gut gepflasterte Straßen mit Trottoirs, die sich recht- winklig schneiden. Unter den Plätzen ist der große Platz der größte und schönste. An ihm die Kathedrale, die prächtigste Kirche des Erd- theils, die von Gold, Silber und Diamanten starrt. M., ziemlich im Mittelpunkte des Landes gelegen (50 M. von Vera-Cruz, 40 von Acapulco), ist Haupthandelsort. Ueber 200,000 E. Der Staatenbund hat noch gegen 10 Städte, die 20,000 E. haben. Sie liegen alle auf dem Plateau und nicht an den ungesunden Kü-

2. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 48

1870 - Mainz : Kunze
48 seinem Tod 965 in zwei Herzogtümer, Ober - und Niederloth- ringen getheilt. Durch den deutschen Bürgerkrieg gelockt, fallen die Ungarn — zum letztenmal — in das Reich ein. Ottos Sieg auf d em Lechfeld mit der Macht des wieder geeinigten Reiches 955. Eroberung der bayrischen Ostmark (Oesterreich). Berengars Abfall und Angriffe gegen den Pabst bestimmten 961—965 Otto zum zweiten Römerzug 961—965. Völlige Beseitigung Berengars. Ottos Kaiferkrönung („sanctus imperator“) durch Pabst Johann Xii. Seitdem Grundsatz: nur der deutsche König zum Kaiserthum fähig, die Verleihung aber nur in Rom möglich. — Zerwürfnisse mit dem Pabst, dessen Absetzung und Wahl Leos Viii, den Otto gegen alle Angriffe hält. Auf einem dritten Römerzug 966—972 völlige Unterwerfung der auf- ständischen Römer (der Präfect Peter); Befestigung der pübst- lichen Macht in Rom (Johann Xiii) und Herstellung des Kirchen- staates. — Vermahlung seines Sohnes und Thronerben Otto mit Theophano, der Tochter des griechischen Kaisers Romanus, Ii, zum Zweck der Erwerbungen der süditalischen Territorien. — Ottos d. Gr. Tod zu Memleben, Beisetzung zu Magdeburg. 3. Ottcho Ii 973—983, ein begabter, kühnstrebender, aber leidenschaftlicher Fürst, a. Sicherung des Friedens im Innern und der R e i ch s g r e n z e n: Absetzung Heinrichs Ii, des Zänkers, von Bayern (seit 955 Herzog), Abtrennung der Mark Kärnthen von Bayern und Erhebung zum selbständigen Herzogthnm. •— Ottos Einfall in Frankreich gegen König Lothar, der ihn in Aachen bedroht hatte. Aussöhnung beider Könige 980; Sicherstellung Lothringens. — 5. Sein Römerzug 980; Kaiserkrönung 981. Griechen und Araber gegen Ottos Absichten auf Süditalien; seine Niederlage und wunderbare Lebensrettnng in Calabrien 982. — 4. Otto Iii 983—1002, bei feiner Thronbesteigung 4 Jahre alt. Ein Fremdling unter den deutschen Königen; hochgebildet, streng kirchlich, aber ohne kriegerische und politische Thalkraft. Seine Abneigung gegen alles Deutsche, blinde Vorliebe für Rom und den Süden; seine Kaiserkrönung, 996. Einflüsse seiner Mutter und Großmutter Theophano und Adelheid, des Erzbischofs Wil- ligis von Mainz und Gerberts von Rheims, des späteren Pabstes Sylvester Ii. — Aussöhnung mit Heinrich dem Zänker, der sein Herzogthnm

4. Geschichte des Mittelalters - S. 86

1870 - Mainz : Kunze
86 U Vergebliche Versuche Ludwigs, mit den Päbsteu sich auszu- söhnen, trotz aller Demütigungen. Der Kurverein von Rense <338 1338 auf Anlaß des Erzbischofs von Mainz gegen die Eingriffe Frankreichs und die Uebergriffe der Kirche gestiftet, zur Wahrung der nationalen Selbständigkeit. — Einstimmiger Beschluß: ein durch alle oder die Mehrheit der Wahlfürsten gewählter König bedarf nicht der Bestätigung des römischen Stuhles. Ludwig er- klärt in einem Manifest auch die Kaiserwürde für unabhängig vom Pabst. o. Ludwigs Hauspolitik: Erwerbung der Mark Bran- denburg nach dem Aussterben der Askauier mit Waldemar dem Großen (-f 1319); Belehnung des 8jährigen Ludwig 1323; — Verschmelzung des erledigten Herzogthums Niederbayern mit Ober- bayern, dem Stammland des Kaisers; Vermählung Ludwigs von Brandenburg mit Margaretha Maultasch, der Erbin von Tyrol 1342 1342. Seiner Gemahlin Erbschaft von Holland, Seeland, Fries- 1345 land, Hennegau 1345; — die Wittelsbachische Hausmacht von Nord- und Ostsee bis zur Adria. Wahl des Gegenkönigs Karl Iv von Mähren, Sohn Jo- hanns von Böhmen (ß in der Schlacht bei Crecy 1346) unter Einfluß des Pabstes Clemens Vi. Ludwigs Tod 1347. 6. Karl Iv (1347—1378), nach dem Tode des von der bay- rischen Partei ausgestellten Gegenkönigs Günther von Schwarz- burg (f 1349) einhellig anerkannt; — der gelehrteste unserer Könige („quinque linguarum peritissimus“) und einer der staats- klugsten, „Böhmens Vater, des h. römischen Reiches Erzstiefvater" (Ausspruch Maximilians I); friedliebend und thätig. a. Sein Wirken in Böhmen: Das slavisch-deutsche, mit dem Reiche nur locker verbundene Böhmen sein Vaterland und Lieblingsaufenthalt, der Schwerpunkt und die Grundlage seiner Macht, das Böhmische seine Muttersprache. — Ausgezeichnete Ver- waltung des Landes, das er für ein Erb reich seines Hauses er- klärt ; Böhmens Glanzpunkt unter diesem seinem volksthümlichsten Fürsten. Aufblühen seiner Residenz Prag; Gründung der dor- 1348 tigen Universität, der ersten Deutschlands 1348, nach dem Muster der Hochschulen von Paris, wo Karl selbst studiert hatte, und Bologna. Vergrößerung seiner böhmischen Hausmacht, zu der auch Mähren, Schlesien, die Oberpfalz und die Lausitz gehören, durch die Mark Brandenburg, (der falsche Waldemar 1348—1350) !

5. Geschichte des Mittelalters - S. 98

1870 - Mainz : Kunze
Iv. Außerdrnljche Länder. A. Italien. Initalien bildete sich seit dem Ende dermaufischen Periode ein Anzahl selbständiger Staaten; — ein arges Mißverhältniß zwischen der hochgestiegenen Geisteskultur und der politischen Haltlosigkeit der Halbinsel. Zerrissenheit, Parteifehden, ein Durcheinander und Neben- einander republikanischer und monarchischer Staatsformen, bei aller Auflösung in den edleren Geistern des Volks eine lebendige Sehnsucht nach Vereinigung und Einheit der Theile. Sechs Hauptstaaten treten auf der Halbinsel hervor, l) Zer- splitterung des Kirchenstaates während des Exils der Päbste in Aviguon; Adelsparteiungen in Rom. Der Volkstribun Cola di Rienzi 1347 (s. S. 87). Nach der Rückkehr der Päbste Wiedervereinigung des Gebietes, Centralisierung der Staatsgewalt unter Alexander Vi (Borgia) am Ende des Mittelalters. — 2) Neapel zuerst in den Händen des Hauses Anjou, dann nach dem Aussterben von dessen Mannsstamm, seit der Regierung der viermal vermählten Johanna I (1343—1332), ein Spielball innerer Fehden und der verschiedensten Thronbewerber. Am Schluß der Periode fällt Neapel au das Ara- gonesische Haus, mit dem schon seit 1409 Sicilien vereinigt war. — 3) Florenz (Firenze la bella), schon nach seiner geographischen Lage dazu berufen das Gleichgewicht zwischen den nach der Hegemonie strebenden Staaten des Nordens und Südens aufrecht zu erhaltene bietet in seiner Geschichte ein buntes Bild aller möglichen Verfassungs- formen. Im 12. Jahrhundert aristokratisches Stadtregiment, dann Be- kämpfung und Sturz des ghibellinisch gesinnten Adels durch die Zünfte. Nach mancherlei Wechsel Sieg der vollendeten Demokratie 1378. Er- hebung des Hauses Medici (Johann, Cosmo, Lorenzo ,,il magnificou), unter dessen Primat Florenz im 15. Jahrhundert als Handelsplatz und Geldmarkt, als Fabrikort und Kunststätte, als Hauptsitz der Literatur und Wissenschaft der Zeit die erste Stelle unter den Städten Italiens einnimmt. Einigung der tuscischen Landschaft schon im 13. Jahr- hundert. — 4) Mailand (Milano) einst die Führerin der lombar- dischen Städtefreiheit (s. ob. S. 65 und 72), nach kurzer Herrschaft der welfisch gesinnten della Torre's seit 1277 unter dem ghibellinischen Hause Visconti, das, von König Wenzel 1395 mit der Herzogs-

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 198

1845 - Halle : Anton
198 In demselben Maßstabe, wie die auswärtigen Mächte, welche von den Emigranten gegen die französische Revolu- tion aufgeregt worden oder der Aufforderung derselben aus eignem Antribe entgegengekommen waren, geschlagen wur- den, vom Kampfplatze abtraten und dagegen im Inneren ein milderer Zustand eintrat, versuchten die Emigranten, welche die Hilfe des Auslandes verloren, im Inneren Frank- reichs ihr Heil wider mit Umtriben und Verschwörungen. Zwar waren die in den verschidenen Perioden der Revolu- tion ausgewanderten von sehr verschidenen Ansichten, aber, wie sich anfangs die verschidensten revolutionären Parteien für die Revolution interessirten, und erst nach und nach immer die eine die andere überbot, so war es nun mit den verschidensten antirevolutionär gesinten Parteien. Sie wirkten zunächst alle im wesentlichen auf Einen Punkt hin. Der Convent hatte diese antirevolutionäre Bewegung begünstigt bis zu Unterdrückung der Jakobiner, zu Ent- wafnung der Vorstädte, zum Unterligen der Partei der Comitös und des Berges im Convente; — hier aber wolte er in der antirevolutionären Bewegung stehen bleiben. Die Leute jedoch, die er zu Durchfürung seines bisherigen Strebens gebraucht hatte, waren keinesweges mit solchem Stehenblciben zufriden. Ein großer Teil der Ieunesse doröe war für noch volkommenere Reaction gegen alles revolu- tionäre; die Journalisten, wie sie früher, wo diejenigen von ihnen Glük machten, welche die revolutionäre Richtung verfochten, immer voraus gewesen waren mit ihren Ansich- ten, waren jezt in ihren Aeußerungen weit antirevolutio- närer als der Convent. Terrorist« und lionnete liomme waren Begriffe, welche jezt in Paris als diametral ent- gegenstehend genommen wurden; und mit weit größerer Heftigkeit noch als in der Hauptstadt in den Provinzen. Die Repreffalien gegen die ehemaligen Jakobiner waren besonders im Süden des Reiches namentlich in Wäftch- den können, wider mit der französischen Republik Fridcn gcschloßcn hatte. Er war der erste europäische Fürst, der in freundliche Ver- hältnisse trat zu der neuen Republik.

7. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 272

1845 - Halle : Anton
272 Mattel, den Prälaten Caleppi und den Herzog de' Bras- cht zu Abschließung eines Fridens. Sie trafen Buona- Parte in Tolentin, eben als dieser die Ankunft des Erz- herzog Karl in Triest erfur, und nun neuen Eräugnissen im oberen Italien entgegen sehen muste. Da war der französische Obergeneral geneigter, auf die Unterhandlung einzugehen, die am Illten Februar einen für den Nach- folger Petri schmachvollen Friden zur Folge hatte *). So bald dieser Fride geschloffen war, eilte Buonaparte nach dem Venctianifchen zurük. Noch war Buonaparte kein volles Jahr in Italien — als er ankam, hatte die Rotte, die er fürcn solte, den nordwestlichen Küstenrand nur zum Teil — nun war diese Rotte zu einer woldisciplinirten, sigreichen Armee erhoben, und ihm, dem Fürer, gehorchte das ganze reiche Land direct oder indirect fast von einem Ende zum anderen. Nur Venedig, in dessen Gebiet sich die Oestreicher von neuem sammelten, hatte noch keine feste Stellung angenommen. Zu Frankreich aber war die Stellung des in der öffentlichen Meinung ins risenhafte gewachsenen General Buonaparte schon beinahe so, daß das Directorium nur eine vermittelnde Behörde bildete zwischen dem General, der die wichtigsten politischen und militärischen Verhältnisse fast ganz selbstständig abmachte, ja! sogar in finanzieller Hinsicht nicht bloß auf eignen Füßen stund, sondern fortwärend der französischen Regi- rung ’) Dcr Pabst entsagte allen Frankreich feindlichen Verbindungen und entließ alle Truppen, die er nicht schon vor dem Waffenstilstande von Bononien gehabt. Die Republik Frankreich trat in Rom in alle Rechte ein, die früher die Könige von Frankreich besaßen. Der Pabst willigte in die Abtretung des Gcbieecs von Avigon an Frankreich, und cedirte Bononien, Ferrsr und ganz Romanien. Ank6n solte französische Besatzung behalten bis zum algcmcinen Friven. Außerdem machte er sich anheischig im Marz 10 Mill. Franken, im April 5 Mill. Fr. und bis zum 6ten Mai noch 15 Millionen Franken zu zalen und zwar 10 Mill. bar, und 5 Mill. in Pretiosen; ferner Lieferungen aller Art in Naturalien zu über- nemcn, die früher ausbedungenen Kunstwerke und Manuscripte heraus zu geben und alle verfolgten freizulaßen und respective zu entschädigen.

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 314

1845 - Halle : Anton
314 Am 18ten Te Deum in St. Peter — sogar Cardinäle er- nidrigten sich zur Anwesenheit. Als bald hernach Cerooni in Beithiers Namen von Pabst Pius Vi. verlangte, er solle auf seine weltliche Macht verzichten, erklärte dieser: sein Recht sei gütliches Ursprungs — darauf könne er nicht verzichten; auch fürchte ein 8<)jäh- riger Greis auf dieser Welt nichts mehr. Er sei nun auf jede Mishandlung gefaßt, man solle nur Gewalt brauchen. Am 18ten erhielt er die Weisung, binnen zwei Tagen Rom zu verlaßen. Man zwang ihn am 20ten zur Abreise. Drei Monate blib er in einem Augustinerkloster in Hohen« Sinne, dann am 30ten Mai gieng er nach der Carthause von Florenz. Anfangs März schäfte man auch die Cardi- näle aus dem Lande; alle auswärtigen Geistlichen musten Rom verlaßen. Das Land ward, wie sich von selbst ver- sieht, mit Liferungen gedrükt und aus den Kirchen der Portugisen und katholischen Engländer, zum Teil auch aus anderen nam man das Silberzeug. Da troz dem die fran- zösischen Truppen äußersten Mangel litten, und Massena, den vile haßten, an Berthiers Stelle trat, verlangte am 24ten Febr. eine Anzal Ossicire ungestüm den der Armee schuldigen Sold. Wärend sie noch mit Massena und Ber- thier unterhandelten, brach am Loten in Trastevere ein Aufstand des eigentlichen Volkes, welches die Franzosen haßte, aus. Er ward unterdrükt ehe die Montigianen, die Repräsentanten des eigentümlichen römischen Volksbewust- seins auf dem linken Tiberufer zu Hilfe kommen konten. Aber die Ofsicire beharten bei ihrer Forderung; Massena zog sich nach Monterosi zurük; Berlhier gieng nach der Lombardei. Endlich befridigte man die Truppen; deren Benemen aber regte auch die in Cisalpinien auf, und mit Mühe gelang es, das Heer.zu beschwichtigen. Anfangs März war Massena nach Rom zurükgekom- men, und ließ nun die von französischen Commissariem ge- brachte neue römische Verfaßung promulgiren: die 5 Di- rektoren hießen hier Consuln; der Rat der Alten hieß Se- nat; der große Rat Tribunat. Die ersten Consuln ernante der französische General d'allemagne. So schmükte man

9. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 380

1845 - Halle : Anton
380 Richtung welche bis dahin die französische Revolution aus- zeichnete — und wenn die sitlichcn Folgen dieses dämoni- schen Tuns jemals besigt werden, wenn das Verderben was aus demselben mit jeder Generation von neuem auf- wächst, jemals bezwungen werden kan — nur oer Kirche, nur ihren segensreichen Einwirkungen wird dies gelingen — nur wenn es der Kirche gelingt neue Fundamente sitli- chen Lebens zu legen, deren erstes Zeichen aber unumwun- dene Lossagung von der Verehrung der höllischen Geister, die in der französischen Revolution ihr Spil getriben ha- den, sein müste, wird Frankreich nicht in sich verfaulen, und nicht sich sitlich vollends verzeren. Das Concordat gab zugleich Veranlaßung, die Verhältnisse der übrigen christlichen Culte zum französischen State zu bestimmen, in welchem nun bei der Widerker äußerer Ordnung, bei dem großen Raum, welcher durch Freiheit und Äechtheit des Eigentums äußeren Tätigkeiten eröfnet ward; bei den Handelsvorteilen und Hilfsmitteln, welche die verbundenen Tochterrepubliken boten; bei dem Interesse, was Napoleon an den s. g. cxacten Wißenschaften, und in gewissem Be- trachte an den Künsten nam, alle Gewerbe und Künste, die sich mit dem Mammon vertragen mit erstaunender Schnelligkeit emporblüheten. Da man im Ganzen und Großen anderes damals nicht verlangte, hatte der erste Conful bald unglaubliches geleistet. Seine weitere welthi- storische Aufgabe war, das monarchische Princip weiter und weiter zu entwickeln — schwerlich fülte er, daß er in diesem Turr eine Entwickelung einleite, die ihn selbst auf einem gewissen Puncte, als der Sache nicht weiter nötig und dem weiterverlangten hinderlich im Wege stehend, ab- stoßen mnße. Er tat, was er nicht laßen durfte und konte. Zunächst aber hatte sich dies Streben in der monarchische- ren Umbildung sämtlicher Tochterrepubliken seine Aufgabe gefielt. Am frühesten hatte diese Umbildung stat gehabt in der batavischcn Republik. Seit den ersten Monaten des Jahres 1801 ward sie vorbereitet. Das batavische Dircc- torium legte zuerst einen Plan vor, den aber die gesezge-

10. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 569

1845 - Halle : Anton
569 selbst placirten, tonten nicht so vil Schaden tun, als die Handgranaten, welche die Spanier mit größtem Geschick warfen. Am 7ten Februar ward auch auf der linken Ebro- seite das Jesuskloster gestürmt, als die Franzosen aber in * die Vorstadt selbst einzudringen versuchten, wurden sie aus das tapferste zurükgeworfen. Am loten ward endlich das Kloster St. Francisco vom Engraciakloster aus, nach- dem eine Mine gesprengt, und zwei Stürme versucht wa- ren, genommen, und so die unmittelbare Nähe des Cosso gewonnen. Am 17ten kam man auf der unteren Seite der Stadt endlich über den Cosso und minirte das Universi'tätsgebäude, was schon im inneren Cirkel der Stadt ligt — von Sta. Engracia her sürte man nun sechs Minen unter dem Cosso weg nach den gegcnüberligenden Häusern — aber die Energie der Franzosen war erschöpft. Fünfzig Tage lang hatten die Belagerer ohne Unterbre- chung gearbeitet, fast ohne Untcrbrcchung gekämpft über und unter der Erde, mit allen Gattungen blanker Waffe und Feuergewer — fast alle die tapfersten waren gebliben oder verwundet — und nun began auch Mangel aller Art das Heer zu martern — aber Zaragoza war unbesi'gt — kaum der vierte Teil der Stadt war gewonnen, und noch hatten die Belagerer kein Zeichen gegeben, daß es ihnen der Leiden zu vil werde. Das französische Heer ließ laut seine Klagen, seine Vorwürfe hören — aber auch Lannes blib fest. Er stelle seinen Leuten vor, daß alle ihre Leiten von der Stadt gekeilt würden; daß diese außerdem von einer furchtbaren Epidemie heimgesucht sei — nur wenige Tage noch, und man werde ihrer Herr sein. Schon am folgenden Tage, den 18tcn, beschloß Lan- nes einen algemeinen Sturm — die Minen unter dem Universi'tätsgebäude mit 30 Centner Pulver sprangen; die Franzosen drangen über den Cosso in die innere Stadt ein und sezten sich fest. Fünfzig Geschütze donnerten gegen die Vorstadt, luchten die Ebrobrücke zu zertrümmern, schoßen eine Bresche in den festesten Punkt der Vorstadt, das La- zaruskloster und dieses ward genommen. Der Comman- dant in der Vorstadt Baron Versage siel, und fast der
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