Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 50

1880 - Halle : Anton
50 nun Bergleute aus dem Harz, wo damals schon der Bergbau blühte, und aus Böhmen in sein Land und gründete eine neue Stadt, die den Namen Freib erg erhielt. Den Silbersegen verwendete er zur Förderung des Wohlstandes seines Landes. Namentlich suchte er Gewerbe und Handel zu heben. Leipzig erhob er zu einem bedeutenden Handelsplatz und verlieh ihm das Recht, alljährlich zu Ostern und zu Michaelis eine Messe zu halten. An der Elbe bei Meißen wurden Reben gepflanzt und so der Weinbau begonnen. — Iii. 1. Als Kaiser Konrad Iii. gestorben war, wählten die deutschen Fürsten seinen Neffen Friedrich zu feinem Nachfolger. Die Italiener nannten denselben seines röthlich-blonden Haares und Bartes wegen Barbarossa, d. h. Rothbart. Friedrich Barbarossa regierte von 1152 —1190. Bemüht, das alte Ansehen und die alte Macht Deutschlands wieder herzustellen, suchte er zuvörderst im Innern Ruhe zu schaffen. Darum schlichtete er den alten Streit zwischen Welsen und Hohenstaufen, indem er feinem Jugendfreunde Heinrich dem Löwen zu dem Herzogthume Sachsen, das er schon besaß, das Herzogthum Baiern zurückgab. Dann richtete er seinen Blick südwärts. In Italien war das kaiserliche Ansehen fast ganz erloschen. Die oberitalienifchen Städte, welche durch den Ge-wcrbfleiß ihrer Bewohner und durch den ausgedehnten Handel mit den kostbaren Waaren des Morgenlandes allmählich sehr reich und mächtig geworden waren, wollten von einer Oberherrschaft des Kaisers nichts mehr wissen. Die übermüthigste dieser lombardischen Städte aber war Mailand. Viele benachbarte kleinere Städte wurden von ihm arg bedrückt. Die Unterdrückten wandten sich hilfesuchend an den Kaiser. Friedrich verwies in einem Schreiben den Mailändern ihr Benehmen auss ernstlichste. Diese aber rissen in ihrem Uebermuthe das kaiserliche Schreiben in Stücke, warfen es auf die Erde und traten es mit Füßen. Solcher Frevel forderte Züchtigung. Friedrich zog mit einem ansehnlichen Heere nach Italien und schloß Mailand von allen Seiten ein. Nach kurzer Zeit mußte es sich, vom Hunger bezwungen, demüthigen. Die Thore öffneten sich; heraus schritt die ge-sammte Geistlichkeit mit vorangetragcnen Kreuzen; dann kamen die Adligen, barfuß und mit bloßen, an dem Nacken befestigten Schwertern; zuletzt erschien das Volk, mit Stricken um den Hals, bleich und trostlos. Alle warfen sich dem auf einem Throne sitzenden Kaiser zu Füßen und flehten um Schonung und Erbarmen. Die Stadt wurde begnadigt, nachdem sie Treue und Gehorsam geschworen hatte. Kaum aber war Friedrich abgezogen, als auch der Schwur schon wieder gebrochen wurde. Die Mailänder, unzufrieden mit dem kaiserlichen Beamten, dem sie gehorchen sollten, empörten sich von neuem. Abermals zog Barbarossa vor die wortbrüchige Stadt und belagerte sie. Hartnäckig wurde sie von ihren Bewohnern vertheidigt. Der Kaiser aber schwur, nicht eher seine Krone wieder auszusetzen, als bis Mailand

2. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 135

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Mexico. 135 ten, war dem spanischen König ein Reich, Neu-Spa- nien, gewonnen. Reiche Produkte hatte'das eroberte Land: M a h ag o n y - und köstliches Farbeholz in den Wäldern, die Vanille, eine Schlingpflanze, deren Schoten das bekannte Gewürz ge- den, Caca o, aus dem schon die Azteken Chocolade bereiteten, die heilsame Ja lappen-Wurzel, die americanische Aloe (Ag-ave americana) U. A. Dies Alles galt den Spa- niern wenig gegen die überaus reichen Silbergruben. Aber auch Neu-Spanien ging in den Zeiten der Revolution seit 1809 verloren. Nach langwierigen Zerwürf- nissen aller Art, nach längerem Schwanken zwischen Republik und Kaiserthum besteht jetzt ein mexicaniscber Staaten - bund. Nachdem derselbe in einem unglücklichen Kriege mit den Vereinigten Staaten von Nordamerica 1843 einen großen Theil seines nördlichen Gebietes verloren hat, also daß eine Linie von der Mündung des Colorado quer durch zum Rio del Norte gezogen, und dann der Rio del Norte selbst die Gränze bilden: besteht derselbe noch aus 13 Staaten, dem allen gemeinsamen Bundesdistricte Mexico mit 3 Gebieten, zusammen etwa 30,000 mm. mit 7 Mill. E. Der Staat Mexico umfaßt nach seinen politischen Gränzen einen Theil der Landbrücke zwischen Nord - und Süd-A., das Plateau von Anahuak, nach seinem Klima terra kria, das kühle Land — die Terrassenländer, terra templacia, das gemäßigte Land — die sandigen Küstensäume des atlantischen und stillen Oceans, terra8 ealient6 8, die heißen Striche. Die Hauptstadt liegt in der oben geschilderten, mit vulkanischen Gebirgsriesen umsetzten Seen-Mulde von Anahuak, im Thale Te- nochtitlan, auf der Stelle der alten Azteken-Hauptstadt. Doch nahm diese einen weit größeren Raum ein und lag, durch Dämme mit dem Lande verbunden, auf Inseln im See Tezeuco, den theils Natur, theils Kunst seitdem weiter von der Stadt entfernt haben. Das heutige M., die schönste und prächtigste Stadt in America, bil- det ein regelmäßiges Biereck, ist von mehreren Canälen durchflossen, hat breite, gut gepflasterte Straßen mit Trottoirs, die sich recht- winklig schneiden. Unter den Plätzen ist der große Platz der größte und schönste. An ihm die Kathedrale, die prächtigste Kirche des Erd- theils, die von Gold, Silber und Diamanten starrt. M., ziemlich im Mittelpunkte des Landes gelegen (50 M. von Vera-Cruz, 40 von Acapulco), ist Haupthandelsort. Ueber 200,000 E. Der Staatenbund hat noch gegen 10 Städte, die 20,000 E. haben. Sie liegen alle auf dem Plateau und nicht an den ungesunden Kü-

3. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 134

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
134 Zweites Buch. Nach diesem allgemeinen Bilde gehen wir nun zu den einzelnen Staaten über, die wir in diese natürlichen Erd- verhältnisse immer wieder einrahmen. h. 66. Der Mcxicanische Staatenbund. Als die Spanier sich auf den großen Antillen festgesetzt hatten, kam ihnen das Gerücht von einem mächtigen, gold- reichen Staate auf dem gegenüber liegenden Festlande zu. Dies hören und von Habsucht ergriffen werden war Eins. Fer- dinand Cortez zog 1519 mit 6< 0 Mann, 18 Pferden und 14 Kanonen auf die Eroberung des Reiches der Mericaner oder Azteken aus. Diese, erst selbst von N. her eingewan- dert, hatten hier verschiedene Staaten, an deren Spitze Ka- ziken standen; über alle herrschte despotisch ein Oberkönig, damals Montezuma. Seine große und feste Residenz war das mitten in Seen gelegene Tenochtitlan oder Mexico (S. 130.). Gräuliche Götzen waren des Volkes Götter: der Kriegsgott H u izilipochtli erfreute sich an dem Dampf noch zuckender Herzen von geschlachteten Gefangenen. Hier das Kreuz — aber auch Spaniens Flagge aufzupflanzen, war Cortez Entschluß: um entschlossene Kampfgefährten auf Tod und Leben zu haben, verbrannte er die Schiffe, auf welchen er gekommen. Günstig war für ihn die Unzufriedenheit vieler Vasallen und Städte, günstig die alte von den Mexicanern geglaubte Weissagung, daß von O. kommende bärtige Männer ihr Reich zerstören würden. Trotz der Abmahnungen des Mon- tezuma zog Cortez, zunächst als Abgeordneter des Herrschers von Spanien, in Mexico ein, und machte den König in dem den Spaniern angewiesenen Palaste zum Gefangenen. C. wurde nicht entmuthigt, als ein neidischer Statthalter auf Cuba ein Heer nachschickte, nicht bloß um ihm den Kranz des Ruhms, sondern auch die Freiheit zu nehmen. Da er sich gegen die empörten Bewohner von Mexico nicht länger halten konnte, zog er sich unter großen Gefahren aus der Stadt heraus in befreundete Gebiete, um 1521 einen neuen Zug zu beginnen. Nun siel die Hauptstadt in seine Hände; der neue König Guatimozin wurde gefoltert, um Schätze zu entdecken, hernach gehängt. Mit ungeheurem Muth, mit bewunderns- würdiger Beharrlichkeit, aber auch unter grausamen Tha-

4. Neuere Geschichte - S. 102

1869 - Mainz : Kunze
102 Die Schließung des Hafens von Boston und die Vernichtung der Freiheiten von Massachusets durch das englische Parlament fuhrt zum ersten Congreß in Philadelphia 1774: Manifest über die Beschwerden der verbündeten Colonien. Das Parlament (gegen die Stimme des älteren Pitt) be- i77ü schließt 1775 gewaltsame Unterdrückung des Aufstandes (Lord North). Das Treffen beilexington zwischen englischen Truppen und neugebildeten Milizen (in Massachusets) eröffnete den Unab- hängigkeitskrieg. Washington tritt am 15. Juni 1775 als Oberbefehlshaber an die Spitze der Rüstung' n und bildet nach Auflösung der alten Milizen unter den größten Schwierigkeiten ein neues Heer, bald auch eine kleine Flotte. Georg Washington geboren 1732 zu Bridges-Creek in Virginien. Früh vaterlos, mit Vorliebe den mathematischen Studien zugcthan, dann Feld- messer; als 19-jähriger Jüngling Major in der Birginischcn Miliz, im Kampf mit Indianern uiffö (im siebenjährigen Krieg) Franzosen znnt ausgezeichneten Soldaten und Führer gereist; — am Ende dieses Kampfes Oberst. Durch Heirat und das Erbe eines verstorbenen älteren Bruders zu Grundbesitz (Mount Bernon) gelangt, lebte er im Frieden als Pflanzer und an den Provinzialständen Virginiens betheiligt. Als Congreßnritglied zu Philadelphia erhält er nun den Oberbefehl, den er ohne Gehalt annimmt, in jeder Hinsicht militärisch, politisch , und durch den Adel seiner Gesinnung die Seele dieses Krieges. Durch die Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 reißen sich die 13 Colonien vollends vom Mutterlande los und geben sich als Staatenbund eine selbständige Verfassung. Im Felde zeigten sich die ungeübten und der Kriegszucht ungewohnten Amerikaner im Jahre 1776 den Engländern (auch hessische Truppen unter ihnen) nicht gewachsen. Weihnachten 1776 Washingtons Uebergang über den Delaware der Wende- punkt. Die Capitulation eines englischen Corps unter Bourgohne 1777bei Saratoga (im Norden des Staates New-Iork) 1777. Diese Erfolge veranlaßten zuerst einzelne angesehene Fran- zosen (Lafa y ette)*), dann Frankreich selbst, sich der Amerikaner anzunehmen. Freundschafts- und Handelsvertrag des Congresfes mit Frankreich durch Franklin 1778, dem Spanien und die Niederlande beitreten. Benjamin Franklin geboren 1703 zu Boston üoit armen Eltern; Autodidakt, Buchdrucker und Schriftsteller schon in jungen Jahren, Ers.nder des Blitzableiters, Generalpostmeistcr aller englisch-amerikanischen Colonien. Beim *) Auch einzelne flüchtige Polen, darunter Koszinsko selbst, nahmen am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg Theil.

5. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

6. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

7. Erdkunde - S. 173

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 173 — Wässerung machen das eigentliche China zu einein der gesegnetsten Länder der Erde. Hauptbefchäftiguug der Bewohner ist die Landwirtschaft, welche mit größter Sorgfalt und Umsicht be- trieben wird. In den nördlichen Provinzen wird vorzugsweise Getreide gebaut, in den Mittlern und südlichen dagegen Reis, Baumwolle, Seide (Maulbeerbaum), Ölgewüchse (Sesam) und Znckerrohr, vor allem aber Thee. In den Gebirgsgegenden ge- deiht der für die Arzneikunde sehr wichtige Rhabarber. Nach träge die Eröffnung von 25 Häfen für die Ausländer erzwungen wnrde. Zur Ausfuhr gelangen außer den genannten gewerblichen Erzeugnissen hauptsächlich Thee, Rohseide und Rhabarber. Die Chinesen (Bild 56), neben den Japanern das vornehmste Volk der mongolischen Rasse, sind begabt, arbeitsam, höflich und sehr genügsam, dabei aber auch betrügerisch und voll hochmütiger Ver- achtung gegen alles Fremde. Unter den noch bestehenden Knltur- Völkern sind die Chinesen das älteste. Viele der wichtigsten Er- findungen kannten sie schon lange vor den Europäern. Aber auf der einmal erreichten Stufe sind die Chinesen seit Jahrhuuderten zuverlässigen Meldungen hat China auch unermeßliche, bisher noch wenig ausgebeutete Eifeu-, Kupfer- und Steinkohlenlager, letztere vielleicht die größten der Erde. — Die chinesische Industrie steht in mancher Hinsicht ans sehr hoher Stufe. Berühmt sind chinesische Porzellanwaren, Färbereien, Baumwoll- und Seidenwebereien, Pa- Piere, Schnitzereien, Lackwaren ic. (China ist die Heimat der Seidenraupe.) Bild 56. Chinesischer Depeschenträger. Der Handel Chinas ist bc- deutend. Besonders lebhaft ist er mit Rußland und Indien. Auch der See- Handel hat einen großen Aufschwung genommen, seit durch mannigfache Ver-

8. Erdkunde - S. 176

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 176 - 3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün, mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi- stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama. 4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be- deutende Handelsstadt. Das Kaiserreich Korea (218 000 qkm und 101/2 Millionen E.) auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner. Das Kaiserreich Japan. Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon (Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi- jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags- fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer. Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über- trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w. Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-

9. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

10. Erdkunde - S. 237

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 237 — Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral- reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor- zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute. Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde 1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas. Guayana (440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein- zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich Anteil. Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu) oder Demerara (53 000 E.). Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als Hauptort Paramaribo (29 000 E.). Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e (10 000 E.).
   bis 10 von 227 weiter»  »»
227 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 227 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 1
3 11
4 53
5 5
6 46
7 4
8 1
9 0
10 31
11 2
12 11
13 2
14 1
15 41
16 3
17 9
18 1
19 10
20 2
21 0
22 29
23 2
24 7
25 10
26 5
27 8
28 3
29 66
30 5
31 8
32 4
33 0
34 18
35 2
36 3
37 16
38 13
39 5
40 5
41 56
42 44
43 0
44 1
45 23
46 6
47 2
48 1
49 25

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 44
1 56
2 63
3 204
4 417
5 43
6 64
7 30
8 104
9 281
10 39
11 106
12 18
13 21
14 69
15 52
16 141
17 375
18 70
19 58
20 49
21 71
22 18
23 187
24 4
25 60
26 31
27 20
28 40
29 82
30 21
31 53
32 8
33 60
34 56
35 25
36 80
37 23
38 97
39 34
40 77
41 323
42 19
43 305
44 58
45 135
46 44
47 33
48 43
49 36
50 57
51 41
52 97
53 18
54 54
55 99
56 61
57 32
58 35
59 243
60 88
61 132
62 113
63 62
64 84
65 66
66 62
67 51
68 98
69 44
70 123
71 101
72 104
73 35
74 99
75 22
76 108
77 66
78 66
79 78
80 57
81 5
82 38
83 49
84 13
85 56
86 48
87 25
88 24
89 67
90 14
91 11
92 506
93 39
94 103
95 127
96 67
97 86
98 419
99 43

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 162
1 59
2 42
3 60
4 64
5 41
6 204
7 41
8 19
9 44
10 49
11 58
12 188
13 59
14 25
15 5
16 185
17 7
18 44
19 124
20 73
21 5
22 4
23 1
24 443
25 87
26 149
27 5
28 86
29 42
30 3
31 89
32 123
33 196
34 274
35 4
36 14
37 5
38 10
39 120
40 35
41 7
42 39
43 92
44 16
45 87
46 55
47 205
48 78
49 36
50 47
51 59
52 56
53 53
54 69
55 11
56 4
57 11
58 75
59 287
60 2
61 23
62 65
63 12
64 78
65 32
66 7
67 13
68 29
69 427
70 22
71 24
72 95
73 52
74 42
75 81
76 258
77 730
78 136
79 36
80 152
81 412
82 29
83 254
84 24
85 7
86 141
87 64
88 31
89 181
90 26
91 51
92 48
93 18
94 59
95 193
96 13
97 112
98 79
99 25
100 184
101 224
102 74
103 166
104 191
105 10
106 20
107 125
108 5
109 313
110 101
111 9
112 24
113 516
114 230
115 30
116 20
117 13
118 99
119 125
120 7
121 38
122 53
123 61
124 199
125 63
126 79
127 139
128 28
129 143
130 19
131 232
132 287
133 159
134 84
135 21
136 227
137 103
138 33
139 21
140 44
141 9
142 245
143 65
144 31
145 32
146 16
147 28
148 139
149 279
150 17
151 31
152 134
153 42
154 29
155 36
156 26
157 32
158 364
159 257
160 162
161 5
162 12
163 3
164 73
165 34
166 38
167 24
168 67
169 34
170 7
171 272
172 21
173 134
174 10
175 516
176 32
177 351
178 392
179 105
180 135
181 6
182 226
183 303
184 856
185 65
186 121
187 63
188 124
189 17
190 1
191 85
192 30
193 291
194 72
195 147
196 62
197 186
198 9
199 49