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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 37

1911 - Magdeburg : Creutz
Ortskunde. 37 Beim Dorfe Steinfeld liegt das größte altmärkische Hünengrab. An der Elbe. Tangermünde (4)? Zuckerfabriken und -Raffinerien, Schiffbau, Schiffahrt, Fischerei, Handel mit Getreide, Holz und Kohlen. Baudenkmäler: Schloß, Rathaus und Stadttore, Stephanskirche. Tangerhütte: Eisengießerei. Dorf Buch: Stammsitz des treuen Ratgebers Ottos Iv. Weil Buch ehemals ein Flecken war, hat es einen Roland. Könnigde: Das Gut gehörte Joachim Hennigs von Treffenfeld. Er mar ein kühner Feldherr des großen Kurfürsten (Fehrbellin). Arncburg (2), d. h. Adlerburg. Fabrik: Zucker. Schiffahrt. Haudel mit Getreide. Arbeitsraum einer Töpferei in Nenhaldensleben. Werben, d. h. Ort zwischen den Weiden, in der fruchtbaren Wische. Schiff- fahrt. Getreidehandel. Baudenkmäler: St. Johanniskirche (Marienaltar, kostbarer Abendmahlskelch, Glasmalereien). An der Ähre. Calvörde (2). Nenhaldensleben (11). Fabriken: Handschuhe, Stärke, Malzkaffee, Wagen, Dampsmahl- und Sägemühlen. Wollspinnereien. Am meisten sind die Töpfereien vertreten. Der bessere Ton wird aus anderen Gegenden bezogen und auf dem Wasserwege und der Eisenbahn befördert. Unser Bild führt uns in eine solche Töpferei. In dem Arbeitsraume sehen wir an den Töpferscheiben, die durch Dampf getrieben werden, vier Töpfer, die mit dem Formen von Tellern beschäftigt sind. Hinter den Töpfern stehen anf kleinen Tischen je zwei große Tonzylinder, die ans geschlämmtem und geknetetem Tone geformt worden sind. Mittels eines dünnen Drahtes schneidet jeder von

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 17

1911 - Magdeburg : Creutz
Geschichtliches. 17 einem Großhandel nach fernen Gebieten ist kaum die Rede. Höchstens können Korn (Roggen), Kartoffeln, Spiritus, Heu, Vieh, Holz, Töpfer- waren, Stroh- und Korbflechtereien und Beeren ausgeführt werden. Desto bedeutender ist aber die Durch- und Einfuhr auf den Wasserstraßen und den Eisenbahnen. Es müssen eingeführt werden: Kohlen, Eisenwaren, Dünaesloffe, Kaufmannswaren usw. Welche Eisenbahnlinien durchschneiden das Gebiet? E. Sprache, Sitten und Gebräuche der Kemohner. Im ostelbischen Gebiete hat sich von den Sitten und Gebräuchen der Väter recht wenig erhalten. Nur in entlegenen Orten bilden Herr- fchast und Gesinde noch eine Familie und halten gemeinsame Mahlzeiten, bei denen der Reihe nach das Tischgebet gesprochen wird. An den langen Winterabenden versammeln sich hier die Hausbewohner um die Öllampe. Die Männer erzählen allerlei Geschichten im märkischen Plattdeutsch, und die Frauen spinnen. Der große Kachelofen ist meist zur Holzfeuerung eingerichtet. Die älteren Hänser sind Fachwerk-, die neueren Mauerstein- bauten. Das Gebiet ist auffallend arm an Sagen und Sprichwörtern; destomehr ist der Aberglaube verbreitet. Die „Spökeike" und die „Frau ohne Kopf" spielen eine große Nolle. — Im nördlichen Teile des Ge- bietes spricht man etwa so: Woll seggn de Lue: Int Jerchansche Land, Doa gefft et nüscht as geilen Sand, Doa maßt woll grönet Most mang de Keenen, Doa blüht woll Heikrut für de Beenen; Det Koarn aber seht so verhungert ut Un blaß nn mar'r de Hoase int Krut. Ick weet et better, nu hürt mi moal to: De Sache, de is dörchut nicht so. Ick kenne doa Stellen, wo fast de Eiken Met öhre Tacke in'n Himmel rupreiken. Nich woahr, doa merkt all jedet Kind, Det doch der Bodden nicht schlecht kann sind. Un hier is der Grund, wo grot un stark 'Ne Eik' is 'wassen met festet Mark, Joa, wiest mi eene, de doa is better, Un nömt mi eene, de doa is grötter, De so beröhmt in de ganze Welt As Bismarck-Schönhusen, der Staatsmann un Held! A. Friese. F. Geschichtliches. Die Vorfahren der jetzigen Bewohner waren meist slavische Völker; sie gehören zu dem Stamme der Wenden (Sorben). Sie waren Heiden und verehrten ihre Götzen in Wäldern, wo ihnen Menschen und Tiere, besonders Pferde, geopfert wurden. Die Wenden verbrannten ihre Toten und setzten die mit der Asche der Ver- storbenen gefüllten Urnen in steinernen Grabkammern bei. Solche Begräbnisplätze finden sich noch an vielen Orten, z. B. bei Burg, Genthin, Ziesar. Die Wenden wohnten in Dörfern, die in Hufeisenform angelegt waren. Die Namen ihrer Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe B. 2

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 18

1911 - Magdeburg : Creutz
18 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe. Wohnorte hatten meist die Endung 010, itz, z. B- Jerichow, Rathenow, Buckow, Steinitz usw. Die Endung ow hat sich heute vielfach in au verwandelt, z. B. Cracau, Buckau . . . Die Weuden wurden im S. durch Markgraf Gero, im N. durch Albrecht den Bären und die Mönchsorden (Klöster, z. B. Leitzkau) nach und nach zum Christen- tum bekehrt. Zur Zeit der Reformation nahmen die Bewohner den evangelischen Glauben an. Auch breiteten sich unter ihnen deutsche und fremde Einwanderer, besonders Flamländer, aus und vermischten sich mit den Wenden; so entstand im Laufe der Zeit der jetzige Menschenschlag. Im Schweiße des Angesichts suchten unsere Voreltern dem wenig fruchtbaren Boden durch Ackerbau, Viehzucht und Waldwirtschaft das tägliche Brot abzuringen: aber anch der Fischfang und der Handel mußten dazu beitragen. Da kam der 30jährige Krieg, in dem sich die Katholiken und die Evangelischen der Religion wegen bekämpften. Er verwandelte das Land in eine Wüste. Die Dörfer und Städte waren zerstört; die Äcker lageil wüst da; die meisten Bewohner waren getötet. Unter der segensreichen Regierung der Hohenzollern erholte sich das Land wieder. Besonders machten sich der Große Kurfürst und Friedrich der Große nin diese Gegend verdient. Letzterer ließ die Sümpfe (Fiener) entwässern und legte den Planer Kanal an. Der südliche Teil des rechtselbischen Gebietes wurde erst im Jahre 1815 unserem Heimatlande einverleibt. G. Sage. Die Kutterjungfer auf dem Marktplätze in Zerbst. In einer Zeit, in der noch der Stärkere allein herrschte, hatten die Grasen von Lindau die Zerbster gezwungen, ihnen einen Zoll auf alle Nahrungsmittel, die nach Zerbst gebracht wurden, zu zahlen. Weil die Grafen den Zoll nach Willkür erhöhten, wurden die Landlente, die nach Zerbst Butter, Eier, Gemüse lieferten, hart betroffen. Die Zerbster konnten die Waren kaum bezahlen. Mit Herzleid nierkten die Bauer», daß der Verkauf täglich geringer wurde. Um nicht zu ver- armen, führten die Landleute die Waren nicht mehr in die Stadt, fondern richteten vor dem Heidetore, am Bntterdamm, einen förmlichen Markt ein. Nun konnten zwar die Hausfrauen Butter, Eier, Geflügel billiger einkaufen, hatten abei einen weiten und beschwerlichen Weg zurückzulegen. Um die Stadt von der drückenden Stener zu befreien, ging eine edle Jungfrau zum Grafen von Lindau und bat ihn, gegen eine Abfindungssumme den Zoll zu erlassen. In seinem Übermute forderte der Graf so viel Goldstücke, als man auf dem Wege vom Heidetore bis zum Markte dicht nebeneinander legen könnte. Er hoffte, niemand würde die Summe bezahlen. Aber die wohltätige Jungfran willigte ein. Sie opferte alle ihre Schätze und brachte die Summe wirklich zusammen- — Aus Dankbarkeit seyte man der Jungfrau ein Standbild. Es ist eine vergoldete weibliche Figur, die auf einer 7 m hohen Säule steht. Der Volksmund nennt sie knrz die Bntterjungfer. H. Ortsltunde. a) An der Elbe. Mtthlberg (3)*). Schiffahrt, Holz- und Getreidehandel, Fischfang, Korbflechterei. (Schlacht, Kaiser Karl V. siegt über Jobann Friedrich den Großmütigen 1547.) Wittenberg (22), d. h. weißer Berg; Sandbügel? Umgebung fruchtbar: Gemüse- bau- Fabriken: Tnch. Brauereien: Bier. Brennereien: Branntwein. Fischerei. Die Reformation hat Wittenberg zu einer berühmten Stadt gemacht. Durch De Martin Luther nahm sie hier ihren Anfang am 31. 10. 1517. Die 95 Glaubens- *) Die eingeklammerten Ziffern geben die Einwohnerzahlen der Orte in Tausenden an.

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 99

1911 - Magdeburg : Creutz
Übersicht über die Beschäftigung der Bewohner. 99 sagte: „Ganz Thüringen nährt und wärmt sich aus Erfurt". Unterhalb Gebesee gibt die Gera ihr Wasser an die Unstrut ab. 3. Die Merrn. Die Werraquelle liegt in der Einsenkung zwischen Thüringer- und Frankenwald; deshalb sagt man, die Werra scheidet beide Höhenzüge. Die Werra fließt nach S. und begleitet dann den südwestlichen Abhang des Thüringerwaldes. Sie nimmt alle seine südlichen Abflüsse auf. Ihr Lauf berührt die Städte Hildburghaufen und Meiningen. An ihren Neben- flüfsen liegen die wichtigen Orte Schleusingen, Suhl und Schmalkalden. Plötzlich wendet sich die Werra nach N. und bildet auch hier die Grenze des Thüringerwaldes. Von seiner Nordseite eilt ihr hier die Hörsel mit der Nesse' zu. An der Hörsel liegt die Stadt Eisenach, die wegen der nahen Wartburg viel besucht wird. Durch das Eichsfeld wird die Werra nach W. gedrängt. Sie mündet endlich als Weser in das Meer. C. Schätze in der Tiefe. Auf Thüringen ruht ein doppelter Segen; denn auch unter der fruchtbaren Oberfläche sindet man allerlei wertvolle Stoffe. Hier gewinnt man treffliche Baufteiue (Gotha), dort Gips (Heiligenstadt) und Tonerden zu Mauer- und Ziegelsteiueu. Aus größerer Tiefe fördert man Braun- kohle und Steinsalz (Ilversgehofen bei Erfurt, Abraumsalze bei Sonders- hausen). An anderen Orten quillt eisen- und salzhaltiges Wasser aus der Erde. Hier hat man Badeorte eingerichtet (Langensalza, Tennstedt Bibra). D. Ubersicht über die Beschäftigung der Kewohner. a) Auf dem Eichgfelde. Die tonige Ackerkrume des Eichsfeldes ist wasserarm und kalt. Dem Ackerbau stellen sich also große Schwierigkeiten entgegen. Wenn auch der Eichsfelder den Boden sorgfältig bearbeitet und der Ertragsfähigkeit mit künstlichem Dünger nachhilft, so erntet er doch dürftig. Die Bevölkerung suchte daher lohnendere Erwerbsquellen auf. Bor allem wandte man sich der W oll- und Leinenspinnerei und der Weberei von Woll-, Flanell- und Leinensachen zu (Heyrode, Küllstedt). Leider konnten die Eichsfelder, die ihre Waren mit der Hand und mit Handmaschinen an- fertigen, gegen die Fabrikanten größerer Städte nicht aufkommen; darum nährt sie auch diese Arbeit kümmerlich. Andere betreiben die Stroh- und K o r b s l e ch t e r e i und Seilerei (Lutter), noch andere ziehen als Fellhändler von Ort zu Ort, um Ziegenlämmerselle und Schafselle anzukaufen. Aus jenen fertigt man Handschuhe, diese ver- arbeitet man in den nahen Städten Mühlhausen, Heiligenstadt, Dingel- städt .zu feinem Stiefel- und Bücherrückenleder (Saffian). Auch die

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 54

1911 - Magdeburg : Creutz
54 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. Magdeburg ist der Sitz grvßartigerfabriktätigkeit: Eisenindustrie (Krupp-Grusonwerk), Zucker, Zichorien, Schokolade, Bier, Öl, Seife. Die Festung Magdeburg ist Wasseuplatz und Garnisonstadt. Magdeburg ist als Hauptstadt der Provinz Sachsen der Sitz der höchsten Behörden: Oberpräsidium, Konsistorium, Medizinal-und Provinzial- Schulkollegium, Generalkommando des 4. Armeekorps. Schönebeck lag als Dorf an einem schönen Bache und hieß „Skone- beke." Bei einer Überschwemmung bahnte sich die Elbe den jetzigen Laus. Nun lag das Dors am Elbstrome, auf dem die Waren verfrachtet werden konnten. Viele Bewohner fanden als Schiffer Beschäftigung. Schönebeck wurde eine Salzstadt, als die in Eimen gewonnene Sole Fähre bei Schönebeck a. d. Elbe. in Röhren nach Schönebeck geleitet und hier gesotten wurde (Saline)- Viele Einwohner fanden als Salzsied er Beschäftigung; Schönebeck nahm infolgedessen an Einwohnern zu. Zur Freude der Schönebecker entdeckte man im Jahre 1888 in der Nähe der Saline Steinsalz. Der Moltke- schacht, in dem das Salz gewonnen wird, ist 450 m tief. Wenn man den Magdeburger Dom viermal auseinandersetzte, würde er noch nicht ans dem Schachte hervorsehen. So sand wieder ein Teil der Bevölkerung Schönebecks lohnende Beschäftigung. Aus den Salzen stellt man in einer großen chemischen Fabrik, in der durchschnittlich 400 Leute beschäftigt werden, Säuren her.

6. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 50

1880 - Halle : Anton
50 nun Bergleute aus dem Harz, wo damals schon der Bergbau blühte, und aus Böhmen in sein Land und gründete eine neue Stadt, die den Namen Freib erg erhielt. Den Silbersegen verwendete er zur Förderung des Wohlstandes seines Landes. Namentlich suchte er Gewerbe und Handel zu heben. Leipzig erhob er zu einem bedeutenden Handelsplatz und verlieh ihm das Recht, alljährlich zu Ostern und zu Michaelis eine Messe zu halten. An der Elbe bei Meißen wurden Reben gepflanzt und so der Weinbau begonnen. — Iii. 1. Als Kaiser Konrad Iii. gestorben war, wählten die deutschen Fürsten seinen Neffen Friedrich zu feinem Nachfolger. Die Italiener nannten denselben seines röthlich-blonden Haares und Bartes wegen Barbarossa, d. h. Rothbart. Friedrich Barbarossa regierte von 1152 —1190. Bemüht, das alte Ansehen und die alte Macht Deutschlands wieder herzustellen, suchte er zuvörderst im Innern Ruhe zu schaffen. Darum schlichtete er den alten Streit zwischen Welsen und Hohenstaufen, indem er feinem Jugendfreunde Heinrich dem Löwen zu dem Herzogthume Sachsen, das er schon besaß, das Herzogthum Baiern zurückgab. Dann richtete er seinen Blick südwärts. In Italien war das kaiserliche Ansehen fast ganz erloschen. Die oberitalienifchen Städte, welche durch den Ge-wcrbfleiß ihrer Bewohner und durch den ausgedehnten Handel mit den kostbaren Waaren des Morgenlandes allmählich sehr reich und mächtig geworden waren, wollten von einer Oberherrschaft des Kaisers nichts mehr wissen. Die übermüthigste dieser lombardischen Städte aber war Mailand. Viele benachbarte kleinere Städte wurden von ihm arg bedrückt. Die Unterdrückten wandten sich hilfesuchend an den Kaiser. Friedrich verwies in einem Schreiben den Mailändern ihr Benehmen auss ernstlichste. Diese aber rissen in ihrem Uebermuthe das kaiserliche Schreiben in Stücke, warfen es auf die Erde und traten es mit Füßen. Solcher Frevel forderte Züchtigung. Friedrich zog mit einem ansehnlichen Heere nach Italien und schloß Mailand von allen Seiten ein. Nach kurzer Zeit mußte es sich, vom Hunger bezwungen, demüthigen. Die Thore öffneten sich; heraus schritt die ge-sammte Geistlichkeit mit vorangetragcnen Kreuzen; dann kamen die Adligen, barfuß und mit bloßen, an dem Nacken befestigten Schwertern; zuletzt erschien das Volk, mit Stricken um den Hals, bleich und trostlos. Alle warfen sich dem auf einem Throne sitzenden Kaiser zu Füßen und flehten um Schonung und Erbarmen. Die Stadt wurde begnadigt, nachdem sie Treue und Gehorsam geschworen hatte. Kaum aber war Friedrich abgezogen, als auch der Schwur schon wieder gebrochen wurde. Die Mailänder, unzufrieden mit dem kaiserlichen Beamten, dem sie gehorchen sollten, empörten sich von neuem. Abermals zog Barbarossa vor die wortbrüchige Stadt und belagerte sie. Hartnäckig wurde sie von ihren Bewohnern vertheidigt. Der Kaiser aber schwur, nicht eher seine Krone wieder auszusetzen, als bis Mailand

7. Die Provinz Sachsen - S. 18

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
18 man es in den Salinen. Was für ein Salzwerk ist also eine Saline? Was muß in der Saline aus der Sole entfernt werden? Zu diesem Zwecke wird die Sole in große, eiserne Pfannen gebracht und unter diesen ein tüchtiges Feuer so lange unterhalten, bis so ziemlich alles Wasser ver- dampft ist. Das auf dem Boden der Pfanne zurückgebliebene Salz wird dann herausgenommen, in Körbe geschüttet und getrocknet. — Das Stein- salz kann nur in Bergwerken gewonnen werden. Warum nur dort? — Was wird in Bergwerken noch gewonnen? Wie nennt man ein Bergwerk, in welchem Steinsalz gewonnen wird? Wie heißen die Leute, die in Berg- werken thätig sind? — Ein Bergwerk besteht hauptsächlich aus Gängen, und zwar aus solchen, die in die Erde hinein, und aus solchen, die in derselben entlang führen. Die elfteren haben eine senkrechte Richtung und heißen Schächte; die anderen haben eine mehr oder weniger wage- rechte Richtung und werden Stollen genannt. Wozu dient der Schacht? Wozu der Stollen? Bon der Mündung der Gera an erweitert sich das Thal der Unstrut zu einer fruchtbaren Ebene, in der viel Garten- und Ge- treidebau betrieben wird. Am breitesten ist die Ebene bei der Stadt Sömmerda. Darnach heißt sie auch die Ebene von Sömmerda. In derselben liegt (östlich von Sömmerda) das durch starke Vieh- zucht bemerkenswerte Kölleda. Bei Sömmerda biegt die Unstrut nach Norden um. Sie empfängt nun links die Wipper, die auf dem Eichsfelde bei der Stadt Worbis entspringt und namentlich den von der Provinz Sachsen eingeschlossenen Hauptteil des Fürstentums Schwarzburg- Sondershausen durchfließt. Bevor sie in das Fürstentum Schwarzburg eintritt, kommt die Wipper an dem Städtchen Blcichcrode vorbei, von dessen Bewohnern neben dem Ackerbau auch Leinweberei und Handel mit Leinwand getrieben wird. Was ist eine Bleiche? Woher also der Name Bleicherode? Bei Bleicherode trennt die Wipper die Ohmberge von einem andern Höhenzuge, der in südöstlicher Richtung bis zur Saale zieht. Er begleitet zuerst das rechte Ufer der Wipper, setzt später auf das linke Ufer hinüber und wird dann — gleich nach der Mündung der Wipper — von der Unstrut durchschnitten. So weit der Höhenzug die Wipper begleitet, heißt er Hainleite. Rechts von der Unstrut wird er ausaugs Schmücke, später Finne genannt. Wo die Wipper die Ohmberge von der Hainleite trennt, ist die Eichsfelder Pforte; wo die Unstrut durchbricht, ist die Sachsen- bnrger Enge. Gleich hinter derselben erreicht die Unstrut ihren nördlichsten Punkt. Das ist bei der Stadt Artern, deren Einwohner Vorzugs- weise Ackerbau, Obstbau und Viehzucht treiben. In Artern ist auch eine Saline, sowie ein Steinsalzbergwerk. Unterhalb Artern mündet (links) die Helme. Das überaus fruchtbare Thal derselben heißt die goldene Aue. In derselben erhebt sich rechts von der Helme der Ky ff Häuser, von dem die Sage geht, daß in seinem Innern der Kaiser Friedrich Barbarossa

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 135

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Mexico. 135 ten, war dem spanischen König ein Reich, Neu-Spa- nien, gewonnen. Reiche Produkte hatte'das eroberte Land: M a h ag o n y - und köstliches Farbeholz in den Wäldern, die Vanille, eine Schlingpflanze, deren Schoten das bekannte Gewürz ge- den, Caca o, aus dem schon die Azteken Chocolade bereiteten, die heilsame Ja lappen-Wurzel, die americanische Aloe (Ag-ave americana) U. A. Dies Alles galt den Spa- niern wenig gegen die überaus reichen Silbergruben. Aber auch Neu-Spanien ging in den Zeiten der Revolution seit 1809 verloren. Nach langwierigen Zerwürf- nissen aller Art, nach längerem Schwanken zwischen Republik und Kaiserthum besteht jetzt ein mexicaniscber Staaten - bund. Nachdem derselbe in einem unglücklichen Kriege mit den Vereinigten Staaten von Nordamerica 1843 einen großen Theil seines nördlichen Gebietes verloren hat, also daß eine Linie von der Mündung des Colorado quer durch zum Rio del Norte gezogen, und dann der Rio del Norte selbst die Gränze bilden: besteht derselbe noch aus 13 Staaten, dem allen gemeinsamen Bundesdistricte Mexico mit 3 Gebieten, zusammen etwa 30,000 mm. mit 7 Mill. E. Der Staat Mexico umfaßt nach seinen politischen Gränzen einen Theil der Landbrücke zwischen Nord - und Süd-A., das Plateau von Anahuak, nach seinem Klima terra kria, das kühle Land — die Terrassenländer, terra templacia, das gemäßigte Land — die sandigen Küstensäume des atlantischen und stillen Oceans, terra8 ealient6 8, die heißen Striche. Die Hauptstadt liegt in der oben geschilderten, mit vulkanischen Gebirgsriesen umsetzten Seen-Mulde von Anahuak, im Thale Te- nochtitlan, auf der Stelle der alten Azteken-Hauptstadt. Doch nahm diese einen weit größeren Raum ein und lag, durch Dämme mit dem Lande verbunden, auf Inseln im See Tezeuco, den theils Natur, theils Kunst seitdem weiter von der Stadt entfernt haben. Das heutige M., die schönste und prächtigste Stadt in America, bil- det ein regelmäßiges Biereck, ist von mehreren Canälen durchflossen, hat breite, gut gepflasterte Straßen mit Trottoirs, die sich recht- winklig schneiden. Unter den Plätzen ist der große Platz der größte und schönste. An ihm die Kathedrale, die prächtigste Kirche des Erd- theils, die von Gold, Silber und Diamanten starrt. M., ziemlich im Mittelpunkte des Landes gelegen (50 M. von Vera-Cruz, 40 von Acapulco), ist Haupthandelsort. Ueber 200,000 E. Der Staatenbund hat noch gegen 10 Städte, die 20,000 E. haben. Sie liegen alle auf dem Plateau und nicht an den ungesunden Kü-

9. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

10. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);
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