TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Kulturgeographie. 201
Ozeans auf; aber auch das Mittelmeer und der Indische Ozean werden
neuerdings immer mehr in den deutschen Weltverkehr gezogen. Dies
beweisen auch die Dampferlinien nach der Levante, Ostafrika und der
Südsee.
Die Binnenschiffahrt wird durch schiffbare oder kanalisierte Flüsse
und durch Kanäle ermöglicht.
Schiffe mit mehr als 1000 t Tragkraft (= der Tragkraft von 80 Eisen-
bahnwagen!) verkehren im Binnenlands auf dem Rh ein abwärts Mannheim,
sowie auf dem Kaiser Wilhelm-Kanal, bis zu 1000 t
1. auf der Elbe,
2. auf der Oder,
3. aus der Wasserstraße Od er-Spreekanal, Spree, Havel,
Havelmündung,
4. Unter-Weichsel,
5. Dortmund-Ems-Kanal, Ems.
Von den deutschen Wasserstraßen ist der Rhein am belebtesten. Sehr
befahren wird außerdem die Elbe. Außerdem kommen noch die Wasser-
straßen, die von Berlin nach Hamburg und nach Stettin führen, in
Betracht. — Den westlichen Wasserstraßen fehlt die Verbindung mit der
Elbe und damit mit dem östlichen Flußnetz.
Die Weichsel, Oder und Memel führen größere Mengen Floßholz, das
meist aus Rußland kommt, abwärts.
Verkehr der bedeutendsten Binnenschiffahrtshäfen
1905 in Mill. t.
R Hein gebiet: Oder:
Ruhrort, Duisburg 10,3 Breslau 1,0
Köln 0,8
Ludwigshafen, Mannheim 7,0
Frankfurt a. M. 1,4 Pregel: Königsberg 0,5
Elb gebiet:
Hamburg 5,4 Donau: Regensburg 0,3
Magdeburg 1,3
Berlin ' 7,4
Dresden 0,9
Die Eisenbahnen bewältigen neben der Flußschiffahrt den Innen-
Handel. An Gesamtlänge der Bahnen (1905: 56 Tsd. km)
stehen wir in Europa an der Spitze. Wir werden nur von
der Union übertroffen.
Den größten Güterverkehr haben Berlin, Hamburg, Leipzig,
Mannheim, Köln, Duisburg.
Ergebnisse: Aus den vorausgegangenen Darlegungen ergibt sich, daß
das Deutsche Reich der 2. Handelsstaat und der 3. Industriestaat der Erde
ist. Als Broterzeuger nimmt es die 4. Stelle ein.
Die deutsche Volkswirtschaft hat es also in jeder Beziehung zu ganz
hervorragenden Leistungen gebracht, Deutschland ist auch in dieser Hin-
sicht eins der ersten Kulturländer der Erde.
Dabei hat es im Gegensatz zum industriellen England ein gewisses
Gleichgewicht zwischen Landbau und Gewerbe zu halten
verstanden.
8. Auswanderung.
Seit 1821 sind 6 Mill. Deutsche meist nach Nordamerika ausge-
wandert. Noch heute gehen 90^/g aller deutschen Auswanderer nach Nord-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Hein Königsberg
Extrahierte Ortsnamen: Indische_Ozean Ostafrika Mannheim Spree Rhein Berlin Hamburg Stettin Ruhrort Duisburg Breslau Ludwigshafen Mannheim Frankfurt Hamburg Donau Regensburg Magdeburg Berlin Dresden Europa Berlin Hamburg Leipzig Mannheim Duisburg Deutschland England Nordamerika
Physische Erdkunde. 27
Küstenlinie zu verschieben, wohl gar zu einer wandernden zu machen (Senegal).
Wird diese Barre vor der Mündung als Strandwall (Nehrung, Lido) sichtbar,
so entsteht die Haffmünduug, z. B. an der Memel, am Pregel, Po.__
4. Wirkungen des fließenden Wassers. Jeder Fluß schafft
eine Menge Sinkstoffe zu Tal. Durch ihre Ablagerung ist das Schwemm-
land (Alluvialboden) entstanden. Werder und Deltas sind auf diese auf-
bauende Tätigkeit der Flüsse zurückzuführen. Von größter Bedeutung ist
die zerstörende (erodierende) Tätigkeit der Flüsse. Die meisten Täler sind
auf diese Weise entstanden. Oft werden ganze Gebirge gleichsam durch die
Flüsse zersägt, z. B. die Sächsische Schweiz durch die Elbe, das Rheinische
Schiefergebirge durch den Rhein. Großartige Beispiele zerstörender Tätigkeit
sind die Canons (kanjon = Kanone, Schlund) des Colorado in Nordamerika,
wo es Talschluchten bis 1500 in senkrechter Tiefe gibt. An Wasserfällen ist
die nagende Tätigkeit des Flußwassers ganz besonders tätig. So ist der
Niagara 1842—1879 um 30 m zurückgewichen. Auch die Terrassen-
bildung und die Bildung von Erdpfeilern sind auf Erosion zurückzuführen.
Auf die chemische Wirkung des Wassers (auflösende und neubildende)
ist die Bildung von unterirdischen Höhlen mit ihren Tropfsteinzapsen
und -Kegeln zurückzuführen. Sie kommen in Kalkgebirgen vor. Zu den
berühmtesten Tropfsteinhöhlen gehören: die Adelsberger Grotte im Karst, die
Hermannshöhle im Harz und die Mammuthöhle in Kentucky.
5. Stromlängen in km:
Missouri-Mississippi 7 000 Donau .... 2900
Amazonas.... 5 500 Rhein .... 1200
Nil...... 5 400 Elbe.....1100
Wolga..... 3 300
Das größte Stromgebiet weist der Amazonas auf. Es umsaßt
7 Mill. qkm, dagegen das der Donau = 0,8 Mill. qkm.
Ii. Seen sind Wasseransammlungen in den Vertiefungen der Erdober-
fläche. Ihre Entstehung kann auf gar verschiedene Ursachen zurückgeführt
werden. (Sammelbecken, Einsturzbeckeu, Kraterseen, Reliktenseen) Der Lage
nach unterscheidet man Strandseen, Tieflandseen, Hochlands- und
Gebirgsseen. Suche Beispiele!
Die Seen treten mit Vorliebe gesellig auf. So gibt es viele auf dem
Gebiete ehemaliger Vergletscherung (Finnland, Ostseeländer, Ge-
biet um die Hudsonbai). Alle diese Seen sind vorübergehende Er-
scheinungen und ein Beweis für die Jugend dieser Landschaften; denn
die Flüsse schwemmen Sand und Geröll hinein, die Pflanzen verwandeln
die flachen Stellen in Moore, und der austretende Fluß legt seine Abfluß-
rinne durch Auswaschung tiefer und erniedrigt dadurch den Seespiegel,
Häufig sind die S t e p p e n s e e n. In den großen niederschlagsarmen
Wannenlandschaften der Erde, Turan, Iran, Jnnerasien u. s. f., sucht das
von den feuchtereu Bergen kommende Wasser die tiefsten Stellen auf und
bildet hier Seen, Endseen. Sie sind ohne Abfluß und verlieren ihr Wasser
allein durch Verdunstung. Jedes fließende Wasser führt Salze — wenn
auch nicht in Mengen, die durch den Geschmack nachweisbar ftnb. Da nur
reines Wasser verdunstet und das Salz zurückbleibt, so muß der Salzgehalt
in den Endseen größer werden. Je älter ein solcher See ist, um so salziger
ist das Wasser, Das Wasser des Toten Meeres enthält 24 °/0, der Urmiasee
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
69
Scharzfeld am Südharz eine etwa 3 m dicke Bodenschicht aus
Lehm. Durch die Decke der Höhlen sickert Regenwasser, welches
meistens Kalk ausgelöst mitbringt. Bei der Verdunstung scheidet
es den Kalk teils an der Decke aus, von der es herabtropft, teils
auf dem Boden, auf den es fällt. Dadurch entstehen Tropf-
steine von oft wunderlicher Form. Die von der Decke herab-
hängenden Gebilde nennt man Stalaktiten*); die am Boden
aufsteigenden heißen Stalagmiten *). Da jeder Wassertropfen ihnen
neues Baumaterial zuführt, so wachsen sie mit der Zeit immer
mehr gegeneinander und verbinden sich mitunter zu Tropfstein-
säulen. Ebenso entstehen durch die aus den Überrieselungen der
Wandflächen sich niederschlagenden Kalkmassen eigenartige Bil-
dungen, die wie Draperien die Wände der Höhle bekleiden. Je
nach der Reinheit des abgesetzten Kalkes sind die Tropssteine hell
oder dunkler gefärbt. Bekannte Tropfsteinhöhlen sind im Unterharz,
im deutschen Jura und im Karst (Adelsberger Höhle). — Durch
Einsturz der Decke einer Höhle bilden sich mitunter trichter- oder
schüsselsörmige Vertiefungen, die Dolinen, in denen sich nicht
selten Seen finden. Übrigens entstehen Dolinen auch oft in
Kalkgebirgen durch chemische Verwitterung, wenn Tageswässer
und gelöste Stoffe in Spalten einen Ausweg nach unten finden
(Karst).
Das in den Quellen wieder zu Tage tretende Grundwasser
bringt häufig aufgelöste Mineralien mit (Salz, Kalk, Eisen u. a.),
besonders dann, wenn es kohlensäurehaltig ist oder infolge des
Aufsteigens aus großen Tiefen hohe Temperatur besitzt. Aus
dem als heiße Quellen hervorsprudelnden Wasser schlagen sich
die aufgelösten Stoffe bei der Abkühlung und raschen Verdunstung
gewöhnlich bald nieder und bilden an den Ausflußstellen sog.
Sinterkegel oder Sinterterrassen (Geysire auf Island, im National-
park am Aellowstone in Amerika, auf Neuseeland).
5. Krofion und Sedimentctbtcrgerung beim fließenden
a. Das fließende Wasser. Das die Abspülung bewirkende
Wasser der Niederschläge sammelt sich zu kleinen Rinnsalen und
wird in ihnen, soweit es nicht einsickert, den Bächen, Flüssen
und Strömen zugeführt. Es vereinigt sich dabei mit dem Wasser,
das in den Quellen der andauernd fließenden Gewässer aus der
Erde hervorbricht. So sammelt jeder Bach das fließende Wasser
aus einem bestimmten, durch Anschwellungen der Landoberfläche
(Wasserscheiden) ringsum begrenzten Gebiete, das man als sein
Einzugsgebiet bezeichnet. Das gesammelte Wasser sührt der
Bach entweder einem See bezw. Meere oder einem größeren Flusse
zu. (Von den versiegenden Steppenflüssen wird hier abgesehen).
*) Von gr. stalaktös, tröpfelnd; stälagma, das Getröpfelte.
Wasser.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Karst
Extrahierte Ortsnamen: Scharzfeld Südharz Karst Island Aellowstone Amerika Neuseeland
— 71 —
hier auch noch die Reibung der Wasseroberfläche an der Luft
beträchtlicher ist als dort. Da weiter im Flußdurchschnitt die
zunehmende Wassermasse das Verhältnis der Wasserfläche zum
Umfang zu Gunsten der ersteren verschiebt, insonderheit wei^das
hinzutretende Wasser der am meisten hemmenden, unebenen Sohle
entfernt bleibt, so wächst die Geschwindigkeit der Strömung mit
der Wassermasse. Darum haben selbst Niederungsströme bei
Hochwasser eine verdoppelte, ja verdreifachte Stromstärke.
An der Umgestaltung der festen Erdoberfläche wirkt das
fließende Wasser insofern mit, als es Erdreich und Gesteine los-
löst, mit sich fortführt und sie an andern Orten — oft in ver-
änderter Form — wieder ablagert. Die zum Abreißen und zum
Transport der festen Massen erforderliche Kraft äußert das Wasser
in dem unausgesetzten Stoß, den es ausübt. Die Größe dieser
Kraft und damit das Ergebnis dieser Arbeit hängen demnach
ab von der Masse des Wassers und der Schnelligkeit der Strömung,
die gemeinsam die Wucht des Stoßes bedingen. Die vom Wasser
zu leistende Arbeit, die wir hier kurz als Last bezeichnen wollen,
besteht in der Ausnagung des Bettes und in der Fortschaffung
der Trümmer, die der Fluß durch Erosion selbst erzeugt, oder die
von seinen Zuflüssen und durch die Abspülung des Üfergeländes
in seine Laufrinne gebracht werden. Zwischen dieser Last und
der Kraft des Wasserstoßes kann ein dreifaches Verhältnis vor-
kommen:
1. Die Last ist geringer als-die Kraft: dann wird die ge-
samte Last fortgeführt, und der Überschuß der Kraft dient der
Ausnagung oder Erosion*) des Bettes.
2. Last und Kraft sind gleich: dann wird die Last fortgeschafft;
es findet aber keine Tiefenerosion statt.
3. Die Last ist größer als die Kraft: dann wird nur ein
Teil der Last fortgeführt und das übrige abgelagert.
Da die Momente, welche sowohl die Last als auch die Kraft
beeinflussen, natürlich in jedem Teile des Laufes ganz verschieden
sind, so ist auch die Arbeitsleistung des Flusses aus jeder
Teilstrecke anders als auf der benachbarten. Bei Flüssen, die
vom Gebirge in die Ebene hinabfließen, zeigt sich aber im all-
gemeinen, daß die eben angegebenen Verhältnisse der Reihe nach
dem Ober-, Mittel- und Unterlaufe entsprechen. Im Oberlaufe
herrscht infolge der bedeutenden Wassergeschwindigkeit Erosion
vor; im Mittellause werden die Sinkstoffe meistens nur fortgeführt,
und in der Regel findet nur bei Hochwasser durch seitliche Aus-
nagung eine Verbreiterung der Flußrinnen statt; im Unterlaufe
wird wegen der verminderten Strömung trotz vermehrter Wasser-
masse mehr abgelagert als erodiert, so daß das Flußbett durch
Versandung erhöht wird. Einschneiden, Verbreitern und Erhöhen
der Flußrinnen charakterisieren also talabwärts die drei Haupt-
*) Von lat. erodere, ausnagen.
\
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
— 73 —
und Zersetzung löslicher Gesteine hervor. Die Unebenheiten
erzeugen oft wirbelnde Bewegung des strömenden Wassers, und
diese Strudel arbeiten dann in erhöhtem Maße an der Ausnagung
des Flußbettes. Besonders wirksam ist ein Strudel dann,
wenn er einen Geröllblock mit herumwirbelt. In solchem Falle
wird nicht selten selbst in eine selsige Unterlage eine tiefe Höhlung
eingeschliffen, und es entsteht ein sog. Riesentops. Sehr heftig
fließende Gewässer haben mitunter in ihrem Bette viele Kessel
von verschiedener Form und Größe dicht beieinander, und während
diese von den Wirbeln immer tiefer gebohrt werden, erniedrigt
das Wasser mit Hilfe des fortgeschafften Gerölles die zwischen
ihnen liegenden Felsrücken mehr und mehr. Auf diese Weise
kann selbst ein kleiner, reißender Fluß sein Bett tief in hartes
Felsgestein eingraben und die gewaltigen Gebirgsklammen
mit ihren ost über 100 m aussteigenden senkrechten Wänden aus-
nagen. Freilich ist dabei zu beachten, daß in vielen Fällen ältere
Risse im Gestein und vorhergehende chemische und mechanische
Verwitterung die Arbeit des Wassers erleichterten und beschleunigten.
Die Steilwände dieser Klammen und auch anderer Flußtäler
zeigen ost an beiden Seiten Nischen, die dadurch entstanden
sind, daß eine rückläufige Strömung an jenen Stellen seitliche
Erosion bewirkte. (Fig. 33.) Noch weit großartiger als in den
Klammen unserer Gebirge zeigt sich die
Wirkung der Flußerosion in den Canons,
die besonders in den westlichen Hochebenen
Nordamerikas vorkommen. Hier haben
die vom Felsengebirge herabstürzenden
Flüsse (wie Colorado, Shoshone u. a.) in
die Bodenfläche Schluchten eingeschnitten,
die zuweilen mehrere hundert Kilometer
lang sind, und deren Wände 1000 bis
1500 m tief fast ganz senkrecht absallen,
so daß an ihnen die Lagerung der durch-
schnittenen Gesteinsschichten überraschend
deutlich zu erkennen ist. Daß die Canons
die Steilheit ihrer Wände viele Jahr-
hunderte hindurch bis jetzt bewahrt haben .
und nicht durch Verwitterung und Ab- '
spülung zu breiten Flußtälern geworden Fig. 33.
sind, ist vor allem eine Folge der Trockenheit
in jenen Gebieten. Durch die Flußerosion sind manche ansangs
mehr oder weniger ebene Flächen so umgewandelt, daß sie als
Gebirge erscheinen (Erosionsgebirge — Rheinisches Schiefergebirge,
Elbsandsteingebirge). Bei vielen Flüssen, die ihr Bett durch
Erosion nicht mehr tieser legen können, trifft man die Neigung,
es seitwärts zu verschieben und Bogen (Serpentinen) zu
bilden. Namentlich geschieht das von Niederungsflüssen, mit
langsamem Gefälle und reicher Sedimentablagerung, die zudem
V
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
— 75 —
Ufer wird immer weiter unterwaschen, namentlich bei Hochwasser
und Eisgang, und der Fluß dringt hier landeinwärts, während
er an der gegenüberliegenden Stelle Sedimente absetzt. So
werden die Windungen des Flusses (Serpentinen) immer weiter
ausgedehnt. Freilich vermindern sich dabei insolge der wachsenden
Länge des Flußlaufes sein Gefälle und seine Fähigkeit !zu ero-
dieren, wodurch der Serpentinenbildung eine Grenze gesetzt ist.
Wenn dann vom Flusse selbst (etwa bei Hochwasser) oder durch
künstliche Regulierung des Laufes die Landbrücke zwischen einem
Bogen durchbrochen wird, so versandet der bogenförmige Lauf,
der anfangs noch als Nebenlauf bestehen bleibt, wegen des
gegen den neuen Lauf geringeren Gefälles und der verminderten
Wasserzufuhr immer mehr. Namentlich geschieht das am
Anfang und am Ende des Bogens, wo daz schnell
fließende Wasser der geraden Laufstrecke mit dem langsamer be-
wegten im Bogen zusammentrifft, und wo infolge der Stauung
von Wassermassen reichlich Sedimente abgelagert werden. Es
entstehen zuletzt sichelförmige Seen (Altwasser), die nur auf kurze
Zeit bei Hochwasser noch mit dem Flusse in Verbindung treten.
Derartige Altwasser zeigen alle Niederungsflüsse (Rhein in der
Oberrh. Tiefebene).
Endlich arbeitet die Flußerosion in hervorragender Weise an
der Umgestaltung der Erdoberfläche in den Wasserfällen.
Einen Teil derselben kann man als M ü n d u n g s f ä l l e be-
zeichnen. Sie wurden dadurch hervorgerufen, daß ein über eine
hochgelegene Landschaft fließendes Gewässer am Rande derselben
plötzlich in ein niedriger liegendes Meer, in einen See oder in
einen tief eingeschnittenen Flußlauf hinabstürzte. Zu dieser Art
der Fälle gehören viele der norwegischen Wasserfälle, einige in
den Alpen und auch mehrere der kleinen Fälle in der Sächsischen
Schweiz; ebenfalls ist der Niagarasall wohl anfangs ein Mündungs-
fall (in den Ontariosee) gewesen. Jeder Mündungsfall zeigt das
Bestreben, durch Zersägung der hinter ihm liegenden Felswand
das Tal aufwärts zu wandern und dadurch zu einem Talfall zu
werden (vergl. Niagara). Talfälle entstehen meist dadurch, daß
der Flußlauf nach dem Überschreiten festen Gesteins in weiche
Felsschichten oder in Aufschüttungsboden eintritt. Hier wirkt
die Tiefenerosion natürlich weit schneller als auf fester Unterlage,
und es muß ein Wasserfall als Ausdruck des stärksten Flußgefälles
entstehen. So ist der Rheinsall dadurch hervorgerufen, daß der
Rhein erst aus einer Unterlage von festem Jurakalk fließt und
dann plötzlich unterhalb derselben lockere Diluvialschichten trifft.
Das Wasser arbeitet stets daran, die den Fall verursachende Fels-
wand zu zersägen und so das Gefälle zu vermindern. Nimmt
dabei die Härte der Gesteinsschichten von oben nach unten zu,
so wird der Wasserfall, bei dem das Wasser in einem Strahle
hinabschoß, allmählich in Kaskaden, Katarakte und endlich in
Stromschnellen umgewandelt. Liegen aber oben harte und unten
V
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
— 98 —
Uber die Entstehung und Benennung der Täler
sind die Ansichten der Forscher in vielen Fällen noch geteilt.
Im allgemeinen sind die Täler alte Gebilde. Wenn sie auch ihre
heutige Form in der Regel durch die Arbeit des Wassers er-
hielten, so haben doch meistens Bruch oder Faltung der Erd-
schichten, also tektonische Vorgänge, den Anlaß zu ihrer Ent-
stehung gegeben, und nur iu wenigen Fällen mögen sie lediglich
ein Erzeugnis der Erosion sein. " Daher läßt sich die übliche
genetische Einteilung der Täler in tektonische und Erosions-
täler nicht überall mit Sicherheit durchführen. — Nach ihrer
Richtung unterscheidet man die Täler in Längs täler, die
mit der Erhebungsachse des Gebirges und der Streichrichtung
der Schichten parallel laufen, in Quertäler, die senkrecht zum
Schichtenstreichen liegen, und in Durchbruchstäler, die einzelne
Gebirgsketten oder ganze Gebirge quer durchsetzen. Die Längs-
täler sind durchweg tektonischen Ursprungs, steigen zumeist sauft
an und haben für die Besiedelung eines Gebirges große Bedeutung
(oberes Rhönetal). — Die Quertäler sind häufig reine Erosions-
täler und im allgemeinen steiler und enger als die Längstäler.
Sie öffnen sich nur nach einer Seite hin, haben als Hintergehänge
die Erhebungsachse des Gebirges und führen oft, wenn auf den
entgegengesetzten Seiten eines Kammes zwei Täler sich entsprechen,
zu Pässen hinaus (Tessin- und Reußtal). Vielfach öffnen sie die
Längstäler nach den Seiten des Gebirges zu und erschließen den
Flüssen einen Ausweg nach dorthin (Rhone, Rhein). — Die
Durchbruchstäler, die man anch zu den Quertälern rechneu kann,
öffnen sich nach oben und nach unten. Ihre Entstehung kann
ganz verschiedene Ursachen gehabt haben. Ein Fluß staute z. B.
sein Wasser vor einem Querriegel seines Bettes so lange, bis der
Seespiegel mit der niedrigsten Lücke der vorgelagerten Erhebung
in einer Höhe war. Durch das über diese hin abfließende Wasser
wurde allmählich der Durchbruch bewirkt (Egerdurchbruch unter-
halb der Stadt Eger). Oder eine vorgelagerte Scholle hob sich
langsam und wurde dabei immer tiefer von dem über sie hin-
fließenden Wasserlause durchsägt. (Elbdurchbruch.) Ein besonders
interessantes Beispiel bietet der Durchbruch des Rheines durch
das Schiefergebirge. Da man an den Wänden des Haupttales
und der Seitentäler bis 200 m Höhe über dem heutigen Fluß-
spiegel alte Talstuseu mit Flußgeröll nachgewiesen hat, so muß
das Zuflußgebiet einst höher gelegen haben als das Schieserplateau.
Da es jetzt riugs um dieses herum tiefer liegt, so ist es entweder
gesunken, oder das Plateau hat sich gehoben.
Die Täler erhöhen nicht nur die landschaftliche Schönheit
eines Gebirges, sondern sie sind auch von der größten Bedeutung
sür die Besiedelung derselben. Sehr deutlich tritt das bei den
Alpen hervor. Da die meisten Alpentäler sich nach Norden öffnen,
so haben Deutsche den größten Teil des Gebietes eingenommen.
Im Osten gewährten die in die ungarische Ebene gehenden großen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
— 168 —
einfachen Kreislaufes der Lnft auf jeder Halbkugel nicht der
Wirklichkeit entsprechen. Vielmehr besteht je ein doppelter
vertikaler Luftwirbel. Die vom Äquator in großer Höhe pol-
wärts fließenden Luftmassen (Autipassate) werden nämlich bald
abgekühlt, und ein großer Teil von ihnen senkt sich ungefähr
beim 30. Breitengrad zur Erde nieder, erzeugt dort die sub-
tropische Hochdruckzone und wendet sich dann (als Passat) wieder
dem Äquator zu, um dort von neuem aufzusteigen. So entsteht
also zwischen dem 30. Grad und dem Äquator ein kleiner ge-
schlossener Kreis der Luftbewegung (Fig. 60).
Von der meridionalen Richtung werden aber sowohl der
obere als der untere Luftstrom durch die Rotation der Erde
abgelenkt. Infolge derselben eilen die oberen Ströme, die mit
ihrer größeren Rotationsgeschwindigkeit in höhere Breiten mit
geringerer Umdrehungsgeschwindigkeit kommen, sozusagen der
Erdoberfläche dort voraus, werden nach rechts abgelenkt und
zu Südwest- und Westwinden. Die zum Äquator gehenden
unteren Ströme dagegen bleiben mit ihrer von den höheren Breiten
her ihnen eigenen geringeren Umdrehungsgeschwindigkeit gegen die
schnellere Rotation der Äquatorgegenden zurück, erfahren gegen
die Meridiane eine Ablenkung nach rechts und erscheinen als
Nordostwinde. So weht zwischen dem 30. Grade und dem
Äquator der Passat aus Nordost, während hoch über ihm der
Antipassat als Südwestwind zieht. In einer schmalen Zone
längs des Äquators herrscht unten Windstille, während oben bis
in die höchsten Höhen hinauf Ostwinde wehen, die z. B. 1883
die Asche vom Krakatauausbruch zweimal westwärts um die
Erde führten, ehe sie von den in einiger Entfernung vom
Äquator in Südostwiude übergehenden und danu zum Südwest-
Antipassat umbiegenden Luftströmungen in höhere Breiten ge-
führt wurde.
Bezüglich des zweiten Lnftwirbels zwischen dem 30. Grad
und dem Pole nimmt man an, daß drei Luftströmungen ver-
schiedener Richtung übereinander liegen. Die in der Höhe vom
Äquator polwärts gehende Strömung erfährt infolge der Erd-
rotation eine weitere Ablenkung nach rechts und wird nach und
nach zum Westsüdwestwind. Sie biegt dann um und zieht in
mittlerer Höhe als Westnordwest- oder Nordwestwind in niedere
Breiten, bis sie, allmählich sich verlangsamend, an der Tropen-
grenze zur Erde gelangt und zum Teil den sich dort aus dem
Antipassat herabsenkenden und als Passat äquatorwärts gerichteten
Strom verstärkt. Infolge der starken Reibung an der Erdober-
fläche und der Mischung mit von unten aufsteigender Luft ver-
lieren die uuteren Schichten an Geschwindigkeit, können dem
Rückstrom nicht folgen und bewegen sich in der Hauptsache aus
westsüdwestlicher Richtung, also gleich der obersten Strömung,
dem Pole zu (Fig. 60).
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
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indes zu beachten, daß auch das Meer infolge der Küstenversetzung
(S. 83) zu solchen Barren Material herbeischafft und Strand^
wälle aufschüttet. Mitunter wird an Schwemmlandsküsten durch
diese Anschwemmungen ein Fluß genötigt, in längeren Strecken
erst an diesen Strandbildungen entlang zu sließeu, ehe er einen
Ausgang zum Meere hin findet. Das sind die sog. verschleppten
M ü n d u n g e n (Senegal). Häufig entsteht infolge von Aufschüttung
solcher Strandwälle hinter denselben ein Strandsee oder Haff,
aus welchem dann das Wasser durch eine Lücke (Tief) ins Meer
abfließt. Solche Haffmündungen zeigen die Ostseeküste und
die Küste des Schwarzen Meeres, wo die russischen Flüsse Strand-
seen — hier Liman genannt — bilden.
Während die vorstehend genannten Mündungen mehr oder
weniger verschlossen sind, haben viele der in den Ozean gehenden
Flüsse osfene oder Trichtermündungen (Astuarien*). Bei
ihnen werden die mitgebrachten Sinkstoffe außer durch die Fluß-
strömung selbst durch die Wellen unruhiger Meere, durch vorüber-
streichende Meeresströmungen und besonders durch die Gezeiten-
ströme aus den Mündungen entfernt und diese selbst trichter-
förmig erweitert. Bei eindringender Flut wird nämlich das Fluß-
wasser durch das spezifisch schwerere Meerwasser nach oben ge-
drängt und sucht nun an Breite zu gewinnen, was es an Tiefe
verliert. Doch sind nicht alle trichterförmigen Mündungen als
Schöpfungen der Flüsse anzusehen und als Astuarien zu be-
zeichnen (Beisp. Laplata-Bai).
Wo Nebenflüsse in einen Hauptstrom münden, beobachtet man
häufig, daß die Mündungsstelle sich stromabwärts am Hauptfluß
im Laufe der Zeit verschiebt. Wenn diese Erscheinung bei Ge-"
birgsflüssen sich weniger deutlich erkennen läßt, weil die felsigen
Ufer in hohem Grade hinderlich sind, so ist sie aber bei
Niederungsflüssen ost so erheblich, daß die Nebenflüsse in der
Regel unter spitzem Winkel einmünden und oft eine Strecke mit
dem Hauptstrome fast parallel fließen, ehe sie ihn erreichen. (Die
Zuflüsse des Rheins in der Oberrheinischen Tiefebene, die Neben-
flüsse des Po u. v. a.) Wie Fig. 50 andeutet, tritt da, wo der
nieist schneller fließende Nebenfluß den lang-
samer sich bewegenden Hanptstrom trifft,
eine plötzliche Stauung des seitlich zuströmen-
den Wassers ein. Noch mehr ist das der Fall,
wenn bei Hochwasser das Wasser des Haupt-
stromes in den Nebenfluß eindringt. Infolge
der Verzögerung der Stromgeschwindigkeit
setzen Haupt- und Nebenfluß an dein inneren
Winkel ihres Zusammentreffens Schwemmland
an. Indem dieses halbinselförmig weiter
wächst, schiebt es die Mündung des Neben-
*) Lat. aestuarium, Flußmündung.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]