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1. Das Deutsche Reich - S. 116

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 116 — Hessenland zur Römerzeit ein lebhaftes Passageland im Verkehr zwischen den Main- und Rheingegenden einerseits und dem Weser- und Elbgebiet andererseits war, vermochten die Römer weder einen störenden Einfluß auf das Volkstum auszuüben, noch hier einen dauernden Besitz zu begründen. Die Chatten blieben deutsch, trotzdem durch die breiten Pforten ihres Landes die Römer zu kriegerischen und friedlichen Zwecken gen Norden zogen. Zwischen Taunus und Westerwald zogen sie ans dem Rheingebiet durch die Täler der Nidda, Wetter und oberen Lahn der Weser zu; andererseits gelangten sie ans dem Maingebiet durch das Tal der Kinzig und der obern Fulda'zur Grenze Thüringens und weiter bis zur Elbe. Heute folgen diesen alten, bedeutsamen Naturbahnen wichtige Eisenbahnlinien. Die Bewohner des hessischen Berglandes sind überwiegend evangelisch, mit Ausnahme der Striche um Fulda bis gegen die Südgrenze hin. Man rühmt an den Hessen besonders ihren Fleiß, ihre Treue und Tapferkeit. „Wo Hessen und Holländer verderben, kann niemand mehr Brot erwerben," sagt ein Volkssprichwort. Ihre Tapferkeit ist ein kühner Todesmut, mit welchem sie blindlings auf die Gefahr losgehen, daher die Bezeichnung „blinder Hesse." — Ihre Hauptbeschäftigung ist insonderheit Landwirtschaft mit Ackerbau und Viehzucht. Hessen ist vorwiegend ein Bauernland. Recht fruchtbar ist es nur in den geschützt liegenden Tälern, insbesondere in der Wetteran, Hessens Kornkammer, und im Tale der Schwalm. Weinbau kann nur ans den Südabhängen gegen den Main hin getrieben werden. Im übrigen kann der Landmann dem kargen, rauhen Boden nur mit redlichem Fletß Erträge abringen. Einem neckischen Sprüchlein zufolge soll daher Hessen ein Land sein mit hohen Bergen „und nichts zu essen." Demgegenüber erinn rn bereits alte Kenner des Landes daran, daß Hessen ein Land sei, das 12 W beisammen habe: Wasser, Waid, Weizen, Wein, Weiden, Wiesen, Weiher. Wolle, Wachs, Werg, Wälder und Wild. — Neben der Landwirtschast kommen auch Hausindustrie (namentlich Leinenweberei), Forstwirt- schast und in Niederhessen Gewervtätigkeit als Nahrnngsqnellen in Betracht. Schließlich sei noch auf eine ältere, trotz der modernen Kommunikations- Verhältnisse auch heute noch größtenteils zulressende Schilderung des Hessenvolks von Landau verwiesen: „Im allgemeinen treu und bieder, ruhig und fleißig, neigt sich der Nie der Hesse, gehoben und gefördert durch zahlreiche Städte, sowie durch Wasser- und Landstraßen, einem regen gewerbtätigen Leben zu. Dagegen ist der Oberhesse. vorzüglich in den Tälern der Schwalm, der Ohm und der Lahn, nur Landwirt. An Biederkeit und Fleiß dem Niederhessen nicht nachstehend, an Ausdauer denselben noch übertreffend, ist derselbe noch gerader und derber, zugleich aber auch wohlhabender als dieser. Ausgezeichnet durch seinen kräftigen Körperbau und seine einfache Lebensweise, hängt er mit Liebe am Hergebrachten und bewahrt darum auch noch eine Volkstümlichkeit, wie sie nicht häufig sich wieder findet." 5. Staatliche Verhältnisse und Grtskunde. In das hessische Bergland teilen sich die Staaten Preußen. Hessen und Waldeck. Der größere Teil ist preußisch; er bildet den Regierungsbezirk Kassel der Provinz Hessen -Nassau. Oberhessen mit dem Gebiete des Vogelsberges und der Wetteran gehört zum Groß Herzogtum Hessen. Waldeck breitet sich um die mittlere Eder und n. bis zur obern Diemel aus. Das Fürstentum hat preußische Verwaltung, unbeschadet der fürstlichen Souveränität.

2. Das Deutsche Reich - S. 179

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 179 — Verkehrs dankt die Provinz größtenteils deutscher Arbeit und der segens- reichen Fürsorge der Hohenzollernfürsten. An dem Polen rühmte man von jeher Liebenswürdigkeit in der persönlichen Erscheinung, Gastfreiheit, angeborenes Schönheitsgefühl, leichte und schnelle Auffassungsgabe. Rasch und lebhaft ist sein Em- pftnden, glühend seine Liebe für seine Religion, sein Volkstum und seine Muttersprache. Der polnische Arbeiter ist geschickt und anstellig, genügsam und willig, auch ein guter Soldat. Leider ist er auch ein Liebhaber des Branntweins, der in den vielen Brennereien im Lande selbst bereitet wird. Eine eigentümliche Erscheinung im Wirtschaftsleben der Landbevölkerung in Posen und Westpreußen ist die sogenannte „Sachsengängerei". Tausende von polnischen Landarbeitern ziehen im Frühjahr nach den Rübenländern und Industriegebieten des Westens, aber nur Hunderte kehren zu Beginn des Winters mit ihrem ersparten Verdienst wieder heim. In und um Berlin, in der Gegend von Magdeburg, Halberstadt, Eisleben und andern Gebieten der Provinz Sachsen, ferner um Leipzig und in den westfälischen Jndustriebezirken gibt es viele Polenkolonien. In den größten derselben findet polnisch- katholischer Gottesdienst statt, und es erscheinen auch polnische Zeitungen. Durch diese Wanderzüge erwächst der Landwirtschaft des Ostens großer Schaden. — Dem polnischen Adel wirft man bei Anerkennung aller oben genanuteu guten Eigenschaften Leichtlebigkeit und Vernachlässigung seiner wirtschaftlichen Verhältnisse vor. Die ,,polnische Wirtschaft" ist beim Deutschen sprichwörtlich geworden. Durch leichtsinnige Ver- schwendung sind viele ehemals reiche polnische Adelsfamilien bettelarm geworden. Mit Ausnahme einiger Bezirke im Südosten der Provinz Posen sind fast alle Polen katholisch. Die einflußreiche polnische Geistlichkeit vertritt sehr eifrig die Sache der Religion und des polnischen Volkstums. Landwirtschaft mit landwirtschaftlicher Industrie ist die Hauptnahrungsquelle der Bevölkerung. In den Städten haben Gewerbfleiß und Handel ihre Heimstätte. Letzterer ist größtenteils Zwischenhandel zwischen Rußland und den Binnenländern Deutschlands und wird durch ein verhältnismäßig dichtes Bahn netz, die Wasser- straßen der Warthe und Netze und durch den 30 km langen Brom- berger Kanal gefördert. Dieser wurde 1772/73 von Friedrich dem Großen erbaut, hat im ganzen 10 Schleusenwerke (8 zur Brahetreppe, 2 zur Netzetreppe gehörig) und wird bei der höchsten Teilstrecke durch den Speisekanal aus der obern Netze mit Wasser versehen. Er dient vorzugsweise der Holz- flößerei und dem Getreidehandel. Der Bergbau liefert Salz (Jnow- razlaw) und Brannkohlen. 3. Ortskunde. Posen (117 Tsd. E.), Hst. der Provinz, in der Mitte derselben an der Warthe gelegen, starke Festung, welche die große ostwestliche Verkehrsstraße nach Berlin deckt, gehört zu den ältesten Städten des Posener Landes, war lange Zeit Herrschersitz der großpolnischen Herzöge und bereits im Mittelalter eine bedeutende Handelsstadt mit mancherlei 12*

3. Europa - S. 87

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 87 — seines Hauses und die Wächterin in guter Sitte und Ordnung: sondern.sie gilt als ein niederes Wesen, als ein Spielball der Willkür und Laune des Mannes. Der reiche Türke darf vier gesetzmäßige Frauen und soviel Nebenfrauen und Sklavinnen in seinen Harem aufnehmen, als ihm beliebt. „Wer seine Frauen nicht mit gleicher Liebe umfassen kann", sagt der Koran, „verdient keine zu be- sitzen". Der arme Türke hat in der Regel aber nur eine Frau, da er mehr nicht ernähren kann. Nur der Hausherr, kein anderer Mann, hat Zutritt zum Harem, der von Eunuchen streng bewacht wird. Öffentlich darf die Frau sich nur verschleiert zeigen. Mit dieser Stellung der Frau ist natürlich ein Familienverkehr und ein gesellschaftlicher Umgang unserer Art unvereinbar. Die Vielweiberei ist das Grab alles häuslichen Lebens, der Harem die Stätte der Faulheit, der Putzsucht und der Jntriguen. Der Mangel an höherer Bildung und idealerer Lebensauffassung läßt im Harem kein Interesse für Litteratur, Kunst und Wissenschaft aufkommen. Von einer planmäßigen Kindererziehung ist keine Rede. Selbst die Mädchen der Vornehmeren lernen in der Regel weder lesen noch schreiben, höchstens gewisse feine Handarbeiten. Der Knabe lernt notdürftig lesen und schreiben und wird in den Religionsbräuchen, im Reiten und in der Führung der Waffen geübt. Öffentliche Schulen, die mit den Moscheen in Verbindung stehen, werden meistens von Kindern des Mittelstandes besucht. Das Lieblingsgetränk des Türken ist der Kaffee, neben dem die Pfeife, der „Tschibuk", nicht fehleii^darf. Zahlreich sind daher die öffentlichen Kaffee- Häuser, und in großen Städten gibt es auch in den Straßen umherziehende Kaffeewagen. Sehr zerrüttend auf die Gesundheit wirkt das Opiumessen und Opiumrauchen, sowie der Genuß des indischen Hanfes. Obwohl der Wein ver- boten ist, sind geistige Getränke wie Branntwein, Cyder, weit verbreitet. Ein kühlendes Getränk ist der Scherbet. Große Sorge wird für frisches Wasser- getragen. Reine Quellen werden mit Steinen eingefaßt und Trinkbecher dazu- gesetzt: solch ein Brunnen ist dem Muselmann heilig, und keiner wagt es, freventlich die .Hand daran zu legen. — Als Speise dient Fleisch aller Art, nur kein Schweine- und Kalbfleisch. Vorzugsweise aber wird schaffleifch unter mannigfacher Bereitung und Zusatz von Gewürzen genossen. Reis ist Haupt- Nahrungsmittel, als Suppe und als „Pillav", mit heißem Fett gedämpft und mit Safran, Pfeffer, Paradiesäpfelsauce oder Honig und Fruchtsaft versetzt. Kompots allerlei Art spielen eine große Rolle bei der Tafel. Die Zahl der Türken in Europa wie ihr Privatbesitz nehmen immer mehr ab. größtenteils eine Folge der künstlichen Beschränkung ihrer Kinderzahl und ihrer Lässigkeit und Trägheit. Der Türke ist im allgemeinen einem reichen Kindersegen ebenso abhold, wie eine mit vielen Kindern (besonders Knaben) gesegnete Familie der Stolz des christlichen Bewohners der Türkei ist. Das stetige Zurückweichen des mohammedanischen Elements vor dem gebildeteren, handelstätigeren Griechen- und Bulgarentume ist eine unbestreitbare Tatsache. Eine Zusammenfassung der geschilderten wirtschaftlichen Verhältnisse unter den Bewohnern der n. Balkanhalbinsel ergibt, daß unter den Nahrungs quellen in erster Linie die Landwirtsch aft zu nennen ist. Freilich ist dieselbe trotz des meistenteils fruchtbaren Bodens und günstigen Klimas arg vernachlässigt. Von Bedeutung für die Ausfuhr ist der Getreidebau in Bulgarien, der Anbau von vorzüglichem „türkischen" ^abak. die Rosenkultur im Maritzatal und die Olivenkultur in Make- donien. Sehr ausgedehnt ist die Schafzucht. Das Fleisch der Schafe ist ein Hauptnahrungsmittel; die Wolle wird zu allerlei Webereien verbraucht uttb auch roh ausgeführt. In Bosnien und Serbien steht die Schweinezucht, begünstigt durch die großen Eichenwaldungen, auf hoher Stufe. — Die Erzeugnisse des Gewerbefleißes sind unbedeutend, abgesehen von der Teppichweberei. Auch Webereien aus Seide werden in den s. Provinzen gefertigt, wo die Seiden zu cht eine

4. Europa - S. 102

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 102 — Römern die Sprache, von den Franken den Namen geerbt" (Ecjli) Ter Franzose hat ein scharf ausgeprägtes persönliches lind nationales Ehrgefühl und hält sein Volk für das erste der Erde, das an der Spitze der gesamten Zivilisation marschiert. („Nous marchons k la tete de la civilisation!") Im Kriege mutig und tapfer, zeigt er im gewöhnlichen Umgänge ein leichtes, bewegliches Wesen, verbunden mit Anstelligkeit, Kunstfertigkeit und Geschmack, ist formgewandt in Sprache und Benehmen, sparsam und fleißig, huldigt indes nur zu gern dem äußern Schein. Kein Volk hat in den letzten 199 fahren so oft seine Verfassung gewechselt als das französische. Übrigens zeigt der Volkscharakter in den einzelnen Provinzen auch bedeutende linterschiede. „Der überfeinerte Pariser kontrastiert gewaltig mit dem frommen, aber rohen Be- wohner von Poitou, der quecksilberige Gascogner mit dem plumpen Auvergner, der zweideutige Normanne mit dem treuen Burgunder." Nichtfrauzoseu gibt es nur wenige im Lande (3,4 Mill.), und zwar find diese in den Grenzlandschaften ansässig. In der Bretagne leben (1,1 Mill.) keltische Bretonen, in den w. Pyrenäen Basken, in den sw. Grenzlandschaften Spanier, in Nizza undsavoyen Italiener, in Lothringen Deutsche, an der belgischen Grenze Vlämen. 2. Religion und geistige Bildung. Dieselbe Einheit wie im Volkstum herrscht auch in der Religion. Fast die gesamte Bevölkerung gehört dem katholischen Bekenntnis an. Nächst den Südeuropäern sind die Franzosen die am längsten kultivierte Nation Europas und haben für Kunst und Wissenschaft Großes geleistet. Namentlich hat Frankreich bedeutende Physiker, Naturforscher und Mathematiker, Mechaniker. Mediziner und Rechtsgelehrte hervorgebracht und auch bedeutende Dichter und Prosaschriftsteller aufzuweisen. Die allgemeine Volksbildung steht noch hinter derjenigen der germanischen Staaten zurück; doch hat Frankreich hierin seit 1872 bedeutende Fortschritte gemacht*). 3. Nahrnngsqnellen. In erster Linie ist die Groß- industrie zu nennen. Die wichtigsten Jndnstriegegenden sind: 1) der nördliche Bezirk, (Pieardie, Artois (artoa) und Flandern); Mittel- punkt Lille (Iii), mit Leinen-, Woll- und Banmwollenfabrikaten. 2) Paris mit Umgebung, unübertroffen in Mode-und Galanterie- waren. 3) Der südliche Bezirk mit Lyon (Seidenwaren) und St. Etienne (ßängtetienn) mit Metallindustrie. Zur Entwicklung dieser Industrie haben in erster Linie im N. die Kohlenschätze der Ar- dennen, im S. die Kohlen- und Eisenlager des Lyonnais- und Charollais- Gebirges beigetragen. Doch deckt der Bergbau nicht den einheimischen Bedarf an Kohlen, und werden solche daher nicht nur aus dem benach- barten Belgien, sondern auch aus England und Denschland eingeführt. Hoch entwickelt sind ferner die verschiedensten Zweige der Land- Wirtschaft. Besonders ist Frankreich durch seinen Weinbau berühmt. Es ist das erste Weinland der Erde. Die 3 Hauptsorten sind Bordeaux-, Burgunder- und Champagner Weine, wozu noch süße Weine des Südens kommen. Durch die Verheerungen der Reblaus hat der Weinbau sehr gelitten**). — Im N. und W.' Frankreichs wird sehr viel *) 1872 betrug der Kostenaufwand für das Volksschulwesen ö8 Mill., 1892 dagegen bereis 168 Mill. Fr. **) 1875 betrug die Weinernte noch 83,8 Mill. hl, sank 1879 auf 25,8 Mill. hl und stieg 1888 auf 30 Mill. hl, 1895 auf 36 Mill. hl. Die Einfuhr hatte 1894 einen Wert von 149 Mill. Fr., die Ausfuhr einen solchen von 238 Mill. Fr.

5. Europa - S. 109

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 109 — Das Klima ist ein sehr feuchtes, gemäßigtes Seeklima. Selbst im Januar betrügt die mittlere Jahreswärme meistens über 0°. Der Himmel ist in der Regel von Nebel und Wolken verhüllt, sodaß nian im Jahre kaum 50 heitere Tage zählt. 2. Die Bewohner sind niederdeutscher Abstammung, im W. Holländer (3/4), im No. Friesen, im S. Vlämen. Der unablässige Kampf mit deni Meere verleiht dem Holländer Kraft und Ausdauer, spornt seinen Scharfsinn und seine Erfindungskraft, erzieht ihn zu vorsorglicher Tätigkeit, Arbeitsamkeit und Besonnenheit. Sprich- wörtlich ist der Reiulichkeitssiun der Holländer. „Durch Fleiß, Tapfer keit, Sparsamkeit, im Gefühl einer selbsterworbenen Freiheit ist er zu Wohlstand, Behäbigkeit, Rechtlichkeit, Mut und Frohsinn gekommen." Der Religion nach gehören die meisten Holländer (%) dem reformierten Bekenntnis an. Die übrigen (^5) sind katholisch. Juden gibt es an 197 Tsd. — Die Volksbildung steht auf hoher Stufe, und für Kunst und Wissenschaft war Holland von jeher eine Pflegestätte. (Holländische Meister der Malerei!) Staatsuniversitäten sind zu Leiden. Utrecht und Groningen, eine „freie" Universität zu Amsterdam. Die wichtigste N a h r u n g s q u e l l e der Bevölkerung ist der Handel. Begünstigt durch die Lage des Landes und getragen von der Tatkraft der Bevölkerung, hat er sich zu hoher Blüte entwickelt und zur Erwerbung umfangreicher überseeischer Besitzungen geführt. Größtenteils ist Durchgangshandel mit Kolonialwaren vertreten. Doch liefern auch die Erzeugnisse des Landes selbst (Butter, Käse (Edamer!), Vieh, Gemüse) immerhin bedeutende Ausfuhrprodukte. Der Gesamtwert des Handels wird in Europa nur von dem Englands, Deutschlands und Frankreichs übertroffen. — In der Landwirtschaft tritt der Ackerbau zurück; wo er iudes betrieben wird, geschieht dieses in mnster- haster Weise. Viehzucht, Gartenbau und Blumenzucht stehen im Vordergrunde des landwirtschaftlichen Betriebes. — An Wald fehlt es dem Lande so gut wie gauz. Das Holz zu den Deichbauten und dem Schiffsbau kommt aus dem Schwarzwalde und den Ostseeländern. — Ein bedeutender Nahrungszweig ist die Seefischerei. Sie liefert besonders Heringe auf deu europäischen Markt. -— Wenig entwickelt ist naturgemäß die Industrie. Die wichtigsten Zweige derselben sind Schiffsbau, Zuckerraffiuerie, Tabak- und Papierfabrikation, endlich Diamantschleiferei und die neuerdings aufblühende Webindustrie. Die Handelsbeziehungen Deutschlands zu den Niederlanden sind trotz der Kleinheit dieses Staates ziemlich groß Die Niederlande führen nach Deutsch- land ein hauptsächlich Produkte ihrer Viehzucht und Gärtnerei (Butter, Käse, Fleisch', 1900: 32,1 Mill. Mk; Blumenzwiebeln, Georginenknollen, lebende Gewächse; 1900: 5,7 Mill. Mk), dann ihrer Fischerei (Heringe und andere Fische; 1900: 10,6 Mill. Mk.), außerdem im Durchgangshandel rohen Kaffee (1900: 12,l Mill. Mk.), Reis (1900: 5,8 Mill. Mk.) und Tabakblätter (1900: 16,7 Mill. Mk.). Deutschland sührt aus nach den Niederlanden Er- zeugnisse seiner Textilindustrie (1900: 45,2 Mill. Mk. an Tuch- und Zeugwaren, sonstigen Geweben, Baumwollen- und Vigognegarn. Kleidern, Leib- Wäsche und Putzwaren), seiner Eisenindustrie (1900: 28,9 Mill. Mk.), ge- münzt es Gold (1900: 30,3 Mill. Mk.) und Stein k 0 hl en (1900: 51,5 Mill. Mk.). 3. Staatliche Verhältnisse und Ortskunde. Die Niederlande sind ein konstitutionelles Königreich, in welchem der König (jetzt Königin Wilhelmine) das Recht der Gesetzgebung mit zwei Kammern („Generalstaaten") teilt Das ganze Königreich umfaßt 11 Provinzen, die sich in eine w., s. und ö. Gruppe gliedern.

6. Die fremden Erdteile - S. 36

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 36 — Ursprünglich ein durch starke Faltungen gebildetes Gebirgsland, sind die Talgebiete nach und uach durch Schutt-, Sand- und Staubablageruugeu ausgefüllt, wodurch das Gebirgsgebiet zu Ebenen umgestaltet wurde, über welche die Gebirgsketten 1000, seltener 2000—4000 m Büch emporragen. Das hochgelegene Westtibet ist ein abflußloses Gebiet über der Grenze des Baumwuchses mit nur spärlicher Vegetation, voller Steppen, Sümpfe, Salzseen und Kieswüsten. Osttibet ist vorwiegend Gebirgsland und die Geburtsstätte der großen chinesischen und hiuterindischen Ströme. Das Klima ist wegen der hohen Lage und Abgeschlossenheit des Landes rauh und trocken und zeigt scharfen Gegensatz der Jahreszeiten. Der kulturfähige Boden beschränkt sich auf die Täler der großen Flüsse im O. und So., wo die Ertragsfähigkeit durch Kanalanlagen noch gesteigert wird. Dagegen ist das Tierleben des Hochlandes reich und mannigfaltig. Auf den Steppengebieten und weidereichen Gebirgs- abhängen weiden große Scharen wilder Esel, Antilopen, rehgroßer Moschustiere und Jaks. Der Jak oder Gruuzochse kommt auch gezähmt als Haustier vor.*) Die verdünnte Lnft, die Sandwirbelstürme im Sommer und die erstarrenden Schneestürme des Winters sind Feinde der menschlichen Ansiedelung. Die Bewohner Tibets sind Mongolen und gehören größten- teils zum Stamme der Bhota, In den Steppen des N. und W. sind sie Nomaden, im S. und O. des Hochlandes seßhaft. Sie treiben hier Ackerbau und Viehzucht, fertigen große Wollgewebe und Filze, sowie Metallgeräte für den Hausbedarf. Tibet ist der Hanpsitz des u. Buddhismus. Das geistliche und zugleich weltliche (aber von China abhängige) Oberhaupt ist der Dalai Lama, welcher iu einem Prachtpalast bei der Kloster- und Wallfahrtsstadt Lhasa (= Götter- land) residiert. In den (etwa 3000) Klöstern, die in abgeschlossenen Wüstenstrecken und unzugänglichen Gebirgstälern erbaut find, leben zahlreiche Möuche iu stiller Abgeschiedenheit. Gewöhnlich tritt aus jeder Familie eiu Sohn in den Priesterstand. „Der Gottesdienst betäubt durch Gepränge, Musik und Weihrauch, hat Prozessioueu und Wall- fahrten, Schutzheilige, Weihwasser, Beichte und Rosenkranz" und ist in hohlem Formelwesen erstarrt. l>) Die Randgebirge Tibets treten scharf im S., W. und N. hervor. Zu dem Zuge des Himalaja gesellt sich in Westtibet die mit ihm parallel laufende Karakoruillkette (600 km lang) mit einer Kammhöhe über 7000 m und dem zweithöchsten Berge der Erde, deni über 8600 m hohen Dapsang.**) Der Karakorum ist nach dem gleichnamigen, 5655 m hohen Paß benannt und besteht aus einem System vieler paralleler Gebirgsfalten, deren Täler im ö. Teil (ähnlich *) Der seidenhaarige, silberweiße Schweif des L)ak liefert den „Roßschweif," der bei den alttürkischen Heeren als Feldzeichen diente, jetzt im Handel mit Indien als Fliegenwedel für Fürsten eine Rolle spielt. **) Neuerdings ist man in Fachkreisen geneigt, diese Benennung aus- zugeben. Doch ist eine andere allgemein anerkannte noch nicht vorhanden. Die Engländer nennen den Berg Godwin Austen.

7. Die fremden Erdteile - S. 17

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 17 — Tiefe eingeschlossenen Gase, Petroleum- und asphalthaltige Massen zu Tage, entzündeten sich unter der durch hohen Druck der ungeheuren Erdmassen erzeugten hohen Temperatur und gingen in Flammen auf, "von ungeheuren Rauchsäulen begleitet, „wie ein Rauch vom Ofen." Das Ostjordanland steigt aus der Jordansenke in steilen, schluchtenreichen Bergformen an und bildet dann größtenteils weite, steppenartige Hochflächen, die im N. vom Jarmuk, im S. vom Jabbok durchflössen werden und nach O. zur Wüstensorm übergehen. Der n. Teil ist ein großes Basaltgebiet, aus welchem sich im O. das wasser- und waldreiche Haurangebirge erhebt. Im s. Teil herrscht Kalkstein- bildung vor. Hier findet sich das Gebirge Gilead und das wilde und unzugängliche Pisgagebirge lnebo). Die Bevölkerung Palästinas besteht heute größtenteils aus Arabern. Das Arabische ist auch die Laudessprache. Außerdem gibt es Türken, aus deren Mitte auch die Verwaltungsbeamten entnommen werden, Juden, Griechen und „Franken." Deutsche Ackerbau-Kolonien der schwäbischen Tempelgemeinden finden sich bei Jafa, Haifa und Jerusalem. Die Bevölkerung nährt sich von den Erträgen des Ackerbaus und der Banmanpflanzungen, von Viehzucht, Pilgerspenden, Handel und Fischfang. Die frühere berühmte Frucht- barkeit Palästinas ist infolge von Verwüstungen und schlechter Boden- Wirtschaft dahin. Die wirtschaftlichen Verhältnisse werden neuerdings von der nenerbanten Bahnstrecke Jafa -Jerusalem beeinflußt. Eine zweite Bahn soll von Jafa nach Haifa und von hier nach Damaskus führen. Als Wiege der jüdischen und christlichen Religion ist Palästina von großer Wichtigkeit. Seiner Natur nach ein durch Meer, Gebirge und Wüsten ab- gesondertes Land, in welchem Israel sich zu einem abgesonderten Volke entwickeln konnte, lag es doch andererseits an der Grenze von den drei Erdteilen der alten Welt,,, umgeben von den mächtigsten alten Kulturländern. Als Durchzugsland von Ägypten nach den Euphratstaaten wurde es namentlich durch den blühenden Durchgangshandel reich, fiel aber endlich der Eroberung der Euphratstaaten zum Opfer, bis es endlich eine Beute der Römer und später der Araber und Türken wurde. Orts künde. Palästina gehört zum Gebiet der asiatische» Türkei. — Jerusalem (== Wohnung des Friedens), „die hochgebaute, heilige Stadt" ans kahler, reizloser und unwirtlicher Felszunge 650 in hoch gelegen, einst die glänzende Residenz der Könige David und Salomo, ist heute uur uoch ein Schatten früherer Größe, eine Provinzialstadt von 41 Tsd. E. Die Stadt ist reich au biblischen Erinnerungen und heiligen Stätten, erster Wallfahrtsort im gelobten Lande für Christen, Juden und Mohammedaner. Zu deu Stätten christlicher Verehrung gehören die Gr ab es kir che, die Schmerzens- straße (via dolorosa), der Öl6ctg, an dessen Fuß der Garten Gethsemane einerseits und das freundliche Bethanien anderer- seits liegen. Das herrlichste Bauwerk Jerusalems ist die Omar- moschee auf dem Berge Morija. Ihr Kuppelbau schließt nach dem Glanben des Mnselmannes den Ort ein, von welchem aus Mohammed gen Himmel snhr. Nächst der Kaaba gilt dieser Ort als der heiligste der Erde. Die „Klagemaner", ein Mauerrest von Tiomnau, Lehrbuch der Schttlgeographie Ii*. Ä

8. Abriß der Allgemeinen Erdkunde, Erdkundliches Lesebuch - S. 180

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
180 Ii. Erdkundliches Lesebuch. Fremdenstrom ihre Flur berührt. Dieser das Gebirge suchende Verkehr mildert ein wenig den bedeutenden Abstand, der in den wirtschaftlichen Ver- Hältnissen die Bewohner der Berge von den weit günstiger gestellten Sie- delungen des Senkungsfeldes trennt. Nur ein Zug des Naturbildes verbindet beide Naturgebiete zu gleichem Verhängnis: die verheerende Kraft der gewöhnlich unscheinbaren, aber nach kräftigen Güssen furchtbar anschwellenden Gewässer. Wie der Fort- schritt der Besiedelung nach aufwärts sie bisweilen über die Höhengrenze natürlicher Lebensfähigkeit hinausgeführt hat, so sind nach einer Zeit, die hochwasserfreie, sichere Lagen für ihre Wohnplätze wählen konnte, spätere Geschlechter in notgedrungener Verwegenheit an die Bäche selbst herab- gestiegen und haben oft erst durch deren Einschränkung sich selbst die Grund- läge einer Heimstatt zu schaffen sich erkühnt. Aber schon die ursprüngliche Dorfanlage der mittelalterlichen deutschen Kolonisation hat ihre Häuser- zeilen derartig an den Dorfbächen aufgereiht, daß die Berührungsflächen des Hochwassers mit den Siedelungen um Vielfaches größer wurden, als es bei einer fester geschlossenen, rundlichen Dorsanlage hätte geschehen können. Diese starke Bebauung der Talsohlen beschränkt auch eins der Abwehrmittel, die Anlage von Staubecken zur Aufspeicherung des Hoch- wassers und planvoller Verwertung dieser Wasservorräte im Dienste der Industrie, noch bestimmter, als es die Natur allein tut, auf den Berg- rahmen der Grafschaft; selbst in ihm sind die dafür geeigneten Örtlichkeiten spärlich genug. Auch diese Aufgaben der Gegenwart lassen den Unterschied der wirt- schaftlichen Kraft des Gebirges und des tiefer liegenden mittleren Kernes der Grafschaft deutlich erkennen. Er wird großenteils gebildet durch Senkungsfelder. Ihr Vorteil gegenüber dem Bergrahmen ruht nicht allein in der geringeren Meereshöhe, der milderen Temperatur, den mäßigeren Niederschlägen, sondern mit dem bedeutenden Alter dieser klima- tischen Vorrechte steht auch eine günstigere Bodenbeschaffenheit in ursäch- licher Verbindung. Die abtragende Wirkung der Atmosphäre hat auf den Höhen des Bergkranzes die einst auch hier in weiter Ausdehnung entwickelte Kreideformation bald vollständig beseitigt, bald wenigstens so weit, daß ihre tonreicheren oberen Lagen verschwunden und hauptsächlich die Bänke des Quadersandsteins erhalten geblieben sind; dagegen hat die in tiefere Lage herabgesunkene Mitte der Grafschaft eine viel geringere Abfpülung erfahren; die dem Pflanzenleben reichere Nährstoffe bietende oberste (senone) Abteilung der Kreideformation, die sogenannten Schichten von Kieslingswalde, sind nicht nur bei diesem Dorfe, sondern auch sonst in

9. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 231

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 2. Alpen und Alpenvoiland. 231 neue Einnahmequelle. Noch eine ganze Reihe anderer Ortschaften, an Seen oder in Gebirgstälern anmutig gelegen, sind durch Sommer- und Wintergäste groß geworden. An manchen Stellen, z. B. am Walchen- see, werden große Elektrizitätswerke angelegt. Im äußersten So. liegt Berchtesgaden, freundlicher Sommerfrischort mit Holzschnitzerei, n. vom Königssee, den im W. der zweigipflige W atz mann überragt. Hier findet nch Salz im Gebirge; ergiebige Sole quillt besonders in Reichenhall. Am entgegengesetzten Ende des Kreises liegt die Festung Ingolstadt am l. Donauufer, nw. von München. 6) Kreis Schwaben zieht auf der l. Seite des Lech bis in die Algäuer d) Alpen hinauf. Die Hst. * Au gsbur g am Lech benutzt jetzt dessen starke Schwaben. Wassertriebkraft zu umfassender Maschinenweberei. Einst kehrte es als Augusta Vindelicorum die größte Stadt des römischen Donau- gebiets, Hst. der Provinz Vindelizien, das Antlitz nach N., später bis in das 16. Jahrhundert nach S. als wichtigste Handelsstadt auf dem Wege vom Etschtal über die Pässe der n. Kalkalpen den Lech hinab, wo dessen Tal von der wö. Hauptverkehrsstraße über die Hochfläche geschnitten wird; deshalb spielte es in der Kriegsgeschichte, auch in der politischen eine wichtige Rolle; deshalb sammelten sich in der Blüte- zeit des oberitalienisch - deutschen Verkehrs hier große Kapitalien und wirkten hier bedeutende Künstler. Im Stadtbilde tritt die Renaissance unter den Bauten noch merklich hervor, und der Wasserreichtum der Um- gebung erlaubte die Einrichtung zahlreicher Kunstbrunnen, die noch jetzt ständig plätschern. Kempten benutzt ähnlich die Triebkraft der Jller zu gewerblichen Zwecken und ist Hauptviehmarkt für das anstoßende, weide- reiche Algäu. Lindau liegt gegenüber vom österreichischen Bregenz auf einer Insel fm So.-Zipfel des Bodensees und ist mit seinem Ufer durch Eisenbahndamm und Brücke verbunden. 2. Anteil des Königreichs Württemberg, die W.-Hälfte der Schwäbi- 2. Würt- schen Hochfläche von der Jller zum Bodensee. Dicht unterhalb der Jller- Imberg, mündung liegt auf dein l. Donauufer 'Ulm, Schirmfestung des Donautals gegen Angriff aus W., alte Handelsstadt an der hier schiffbar werdenden, jetzt aber hier fast nie mehr befahrenen Donau und an der Abzweigung eines leichten Übergangsweges über den Schwäbischen Jura zum Neckar- knie; die Erinnerung an die alte Größe verkörpert sich in der schönen gotischen Domkirche, dem „Ulmer Münster", mit riesiger Turmpyramide dem höchsten Kirchturm auf Erden. Das unmittelbar benachbarte Neu- * d. h. vindelizische Kaiserstadt, zu Ehren des Kaisers Augustus benannt; daraus machten die Deutschen den Namen Augstburg, dann Augsburg.

10. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 355

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 2. kaupt. verkehrsstratzen der Segenwart. 355 ausführt, in der ein Segler nur eine bewältigt, bringt jener drei- bis fünfmal so viel ein, kostet freilich an Betrieb auch mehr, weil er außer der Kohle auch größerer Bemannung bedarf. Die über 2100 Dampfer der deutschen Handelsflotte, die mehr als 4900 Schiffe zählt, bedeuten an Leistungsfähigkeit so viel wie mindestens 6000 Segler von gleicher Trägkraft. Man rechnet deshalb bei Vergleichungen des Tonnengehalts der Flotten die „registrierte", d. h. wirkliche Tragfähigkeit des Dampfers * stets mindestens dreifach gegenüber der des Seglers, weil sie für die Lasten- bewältigung so viel mehr bedeutet. Trotzdem fährt noch etwa ein Dritteil aller Seefrachten der Billigkeit halber unter Segel. Im allgemeinen läuft ein Schiff die Wege und zu den Zeiten, wie die vorhandenen Lasten es vorschreiben. Man berechnet, daß nach der Leistungsfähigkeit die englische Flotte fast 47 % der Welthandelsflotte ausmacht, die deutsche über 11%/ die der Vereinigten Staaten 7%, die norwegische 5 %, die fran- zösische 4%, die japanische über 3%, die russische und italienische je 3%. Dampferlinien mit regelmäßiger Ab- und Rückfahrtszeit („Post- 2. Sub- dampferlinien") und festbestimmten Anlegeplätzen konnten sich zumal nierte* auf Strecken mit noch nicht andauernd starkem Verkehr erst kräftig ent- Strecken, falten, seitdem die die Kosten tragenden Privatunternehmer oder Gesell- schaften vom Staat festbestimmte Jahresunterstützung („Subvention") erhielten. Das aber förderte dann stets den Handel auf diesen Linien außerordentlich, weil der Handel auf festgesetzte Termine für Ausfahrt und Rückfahrt großes Gewicht legen muß. Neuerdings besitzt auch Deutsch- land solche vom Reich subventionierte Postdampferlinien nach Afrika, So.- und O.-Asien; der Norddeutsche Lloyd in Bremen (S. 101 Anm. 3) stellt die auf diesen Linien fahrenden „Reichspostdampfer" und verwaltet ihre Fahrten. Den Verkehr zwischen Deutschland und Amerika versieht außer ihm vornehmlich eine noch bedeutendere, in Ham- bürg ansässige Schiffahrtsgesellschaft, die Hamburg-Amerika-Linie, die auch nach Afrika und Asien Schiffe sendet. Diese Gesellschaften sind die größten Reedereien auf Erden und besitzen die vornehmsten, pünkt- lichsten, sichersten und größten Schnell- und Postdampfer. Weil der Verkehr zur See viel wohlfeiler ist als der zu Lande, suchen 3. Häfen, die Worenfrachten im Welthandel aus dem Landesinnern so bald wie möglich die Seeküste zu erreichen und dann wieder so weit wie möglich den Seeweg einzuhalten; daher liegen so viele bedeutende Handelsstädte in der innersten Nische von Meerbusen, z. B. London und Hamburg, Odessa und 1 Vgl. S. 61 Abb. 17. Die Leistungsfähigkeit der deutschen Handelsflotte ist deshalb weit größer als die der nordamerikanischen. 23*
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