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züge schließen indes langgestreckte Talflächen oder kleinere Hochflächen
ein, die durch bessere Bewässerung zu fruchtbaren Kulturoasen werden.
In einer solchen liegt bei 1450 m Meereshöhe das vielbesungene Schiras.
Das innere, abflußlose Hochland ist hie und da von Bergketten
durchzogen und zeigt eineu ungemein öden und traurigen landschaftlichen
Charakter. Die Randgebirge entziehen den Winden, die vom Meere
wehen, ihre Feuchtigkeit; dazu kommen die Einwirkungen des trockenen
No.-Passats. So ist denn das Hochland äußerst trockeu und von
Steppen und Salzwüsten erfüllt. Das Kulturland beschränkt sich
auf die qnellenreichen Oasen und wasserreichen Gebirgstäler. Die
wenigen Flüsse, welche zur Entwicklung kommen, geben ihr Wasser
bald an Salzseen und flache Salzsümpfe ab. Der bedeutendste Fluß
ist der Steppenfluß H i l m e u d, der in den H a m n n s n m p f mündet. —
Iran gehört unter die Hanptländer der Pest.
2. Die Bewohner Irans gehören zur mittelländischen oder
zur arischen Völkerfamilie. Sie gliedern sich in die Volksstämme
der Perser, Afghanen und Belndschen, Außerdem kommen in
geringerer Anzahl noch kurdische und türkische Völker vor. Ihrer
Religion nach sind sie Mohammedaner. Doch trennt blutiger Haß die
Schiiteu, die ihren Hanptanhang bei den Persern haben, von den
Sunniten, zu denen die Afghanen und größtenteils auch die Belutschen
gehören. Die Sunniten erkennen außer dem Korau noch die Sünna
an, eine Sammlung mündlicher Überlieferungen, welche von den Nach-
folgern des Propheten dem Koran beigefügt worden ist. Das Mekka
der Schiiten ist die Stadt Meschhed (= „Grab der Märtyrer"). Hier
am Grabe eines heiligen Jüngers Alis, des „wahren Nachfolgers des
Propheten", erscheinen die volkreichen Pilgerzüge. Hier lassen sich auch
vornehme Perser beerdigen. — Zu der alten Religion Zoroasters
bekennen sich noch einige Tausend „Parsen" im w. Iran. Sie werden
als „Feueranbeter" und Ungläubige von den Mohammedanern
sehr bedrückt.
Die Hauptnahrungsquellen der Bewohner Irans sind
Ackerbau und Viehzucht. In der Steppe sind die Jranen Nomaden;
in den Oasen und fruchtbaren Gebirgstälern pflegen sie Äcker und
Gärten; dazu kommen in den Städten Handwerker, Kaufleute und
Gelehrte. Die Land es Produkte verdienen — namentlich in Persien
— weniger durch ihre Menge, als vielmehr durch ihre Mannigfaltigkeit
Beachtung. Haupterzeugnisse sind Getreide, Wein, Obst und Früchte
aller Art, Opium, vorzügliche Rosen, Baumwolle, Gummi und andere
Drogen. Asa sötida*), treffliche Pferde, zweihöckerige Kamele. Die
Industrie beschränkt sich anf Webereien und Teppichfabrikation. Der
Handel findet bei dem Mangel an schiffbaren Flüssen und Handels-
straßen nur in Karawanenform statt. Die Einfuhr umfaßt europäische
Jndustrieerzeugnisse, Zucker, Tee und Kaffee.
*) Asa foetida ist der eingetrocknete Milchsaft von ferula asa foetida und
persica, in Iran und Indien — im Altertum auch von den Römern — als
Gewürz benutzt, in Europa in der Medizin verwandt.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
— 35 —
Die wichtigsten der kleinen Sundainseln sind Flvres,
Timor und die Sandelholzinsel Snmba. Von Timor ist nur der
w. Teil niederländisch, der ö. portugiesisch.
Die Molnkken oder Gewürzinseln, reich an kostbaren Gewürzen
allerlei Art, sind die Heimat des Gewürznelkenbaumes und des Muskat-
Nußbaumes. Die größte der Inseln ist Halmahera (Dschilolo), die
eine ähnliche Gestalt wie Celebes aufweist.
Deutschland steht mit Niederländisch-Jndien in einem nicht unbedeutenden
wirtschaftlichen Austausche. Es exportiert nach ihm die Erzeugnisse seiner
Eisenindustrie (Gewöhnliche Eisenwaren, Eisenbahnschienen und Maschinen
aller Art; 1900: 9,4 Mill. M.) und bezieht dafür Tabakblätter (1900:
42,8 Mill. M), rohen Kaffee (1900: 15,3 Mill. M^ünd Z.in.v (1900:
12,8 Mill. M.) —~
2. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika besitzen
seit dem letzten Kriege mit Spanien die Philippinen*) und den
Snlnarchipel, beide in der Größe Italiens mit 7 Mill. Einwohnern.
Die Inseln sind sehr fruchtbar und reich an allerlei tropischen Er-
zengnissen, sind aber unter der spanischen Herrschaft in ihrer Entwicklung
zurückgeblieben. Bedeutende Ausfuhr von „Manilazigarren" und
„Manilahanf." Hauptort Manila (mit Hafen Cavite 350 Tsd. E.),
größte Stadt des ostindischen Archipels.
3. Die Portugiesen besitzen als Rest ihrer ehemaligen oft-
indischen Besitzungen die Osthälfte von Timor.
4. Die Engländer beanspruchen die Nord spitze von
Börneo (das Protektorat über zwei Sultanate an der Nw.-Küste)
und das davor gelegene kohlenreiche Labnan.
Iv. Zentralasien.
(6,5 Mill. qkm, nur 9,2 Mill. E., 1,4 auf 1 qkm).
Zeutralasieu besteht aus einem weit ausgedehnten Hochlandsgebiete,
welches im N. vom Altai, dem satanischen und Jablonoi-
gebirge, im O. vom Chiugaugebirge und den chinesischen
Alpen, im S. vom Himalaja und im Sw. vom Pamirhoch-
land („Dach der Welt") begrenzt wird. Im Nw. fehlt eine aus-
gesprochene Umrandungskette. Durch den in w.-ö. Richtung verlaufenden
Gebirgszug des Kuenlun wird das ganze Gebiet von Zentralasien^)
in zwei Hochländer geschieden: 1) das Hochland von Tibet,
2) das H an Hai.
Mit Ausnahme des Pamkrplateaus, das gleichmäßig zur b r i t i s ch e n
und russischen Interessensphäre gehört, steht ganz Zentralasien
unter chinesischer Herrschaft.
1. Das Hochland von Tibet und seine Nandgebirge.
a) Tibet ist das höchste und größte Hochland der Erde
(ca. 1,2 Mill. qkm). Es neigt sich allmählich von W. nach O. und
ist im w. Teil 4000—5000 in, im ö. 3000—4000 m hoch.
*) Benannt nach dem spanischen Könige Philipp Ii. (1570).
**) Nach Richthofen.
3*
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TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Timor Deutschland M. Nordamerika Spanien Italiens Manila Timor Nord Zentralasien Tibet Zentralasien Tibet Tibet
— 36 —
Ursprünglich ein durch starke Faltungen gebildetes Gebirgsland, sind die
Talgebiete nach und uach durch Schutt-, Sand- und Staubablageruugeu
ausgefüllt, wodurch das Gebirgsgebiet zu Ebenen umgestaltet wurde,
über welche die Gebirgsketten 1000, seltener 2000—4000 m Büch
emporragen.
Das hochgelegene Westtibet ist ein abflußloses Gebiet über der
Grenze des Baumwuchses mit nur spärlicher Vegetation, voller Steppen,
Sümpfe, Salzseen und Kieswüsten. Osttibet ist vorwiegend Gebirgsland
und die Geburtsstätte der großen chinesischen und hiuterindischen Ströme.
Das Klima ist wegen der hohen Lage und Abgeschlossenheit des
Landes rauh und trocken und zeigt scharfen Gegensatz der Jahreszeiten.
Der kulturfähige Boden beschränkt sich auf die Täler der großen
Flüsse im O. und So., wo die Ertragsfähigkeit durch Kanalanlagen
noch gesteigert wird. Dagegen ist das Tierleben des Hochlandes reich
und mannigfaltig. Auf den Steppengebieten und weidereichen Gebirgs-
abhängen weiden große Scharen wilder Esel, Antilopen, rehgroßer
Moschustiere und Jaks. Der Jak oder Gruuzochse kommt auch gezähmt
als Haustier vor.*) Die verdünnte Lnft, die Sandwirbelstürme im
Sommer und die erstarrenden Schneestürme des Winters sind Feinde
der menschlichen Ansiedelung.
Die Bewohner Tibets sind Mongolen und gehören größten-
teils zum Stamme der Bhota, In den Steppen des N. und W.
sind sie Nomaden, im S. und O. des Hochlandes seßhaft. Sie treiben
hier Ackerbau und Viehzucht, fertigen große Wollgewebe und Filze,
sowie Metallgeräte für den Hausbedarf. Tibet ist der Hanpsitz des
u. Buddhismus. Das geistliche und zugleich weltliche (aber von
China abhängige) Oberhaupt ist der Dalai Lama, welcher iu einem
Prachtpalast bei der Kloster- und Wallfahrtsstadt Lhasa (= Götter-
land) residiert. In den (etwa 3000) Klöstern, die in abgeschlossenen
Wüstenstrecken und unzugänglichen Gebirgstälern erbaut find, leben
zahlreiche Möuche iu stiller Abgeschiedenheit. Gewöhnlich tritt aus jeder
Familie eiu Sohn in den Priesterstand. „Der Gottesdienst betäubt
durch Gepränge, Musik und Weihrauch, hat Prozessioueu und Wall-
fahrten, Schutzheilige, Weihwasser, Beichte und Rosenkranz" und ist
in hohlem Formelwesen erstarrt.
l>) Die Randgebirge Tibets treten scharf im S., W. und N.
hervor. Zu dem Zuge des Himalaja gesellt sich in Westtibet die
mit ihm parallel laufende Karakoruillkette (600 km lang) mit einer
Kammhöhe über 7000 m und dem zweithöchsten Berge der Erde, deni
über 8600 m hohen Dapsang.**) Der Karakorum ist nach dem
gleichnamigen, 5655 m hohen Paß benannt und besteht aus einem
System vieler paralleler Gebirgsfalten, deren Täler im ö. Teil (ähnlich
*) Der seidenhaarige, silberweiße Schweif des L)ak liefert den „Roßschweif,"
der bei den alttürkischen Heeren als Feldzeichen diente, jetzt im Handel mit
Indien als Fliegenwedel für Fürsten eine Rolle spielt.
**) Neuerdings ist man in Fachkreisen geneigt, diese Benennung aus-
zugeben. Doch ist eine andere allgemein anerkannte noch nicht vorhanden. Die
Engländer nennen den Berg Godwin Austen.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Dalai_Lama
Extrahierte Ortsnamen: O. Bhota China Lhasa Westtibet Indien Berg_Godwin
— 90 —
und Sparrenwerk bestehen aus Palmholz und das Dach aus Schilfgras.
Volkreiche Dörfer find häufig. — Bezüglich der Religion, der gesellschast-
lichen Verhältnisse und der Nahrnngsqnellen trifft das S. 87 von den
Bewohnern Oberguiueas allgemeiu Gesagte zu.
3. Kolonialtätigkeit. Togoland ist die friedlichste der deutschen
Kolonien. Der Handelsverkehr zeigt eine erfreuliche Entwickclnng. Die
Hauptausfuhrartikel siud Palmöl und Palmkerne, Elfenbein, Kautschuk
und Erdnüsse. In neuester Zeit wird mit Erfolg Baumwolle angepflanzt.
Leider münbet der schiffbare Voltasluß auf englischem Gebiet, so daß
er dem dentschen Handel nur teilweise dieustbar gemacht werden kann.
Derselbe sieht sich im Binnenlande größtenteils ans die mühsamen
Negerpfade angewiesen. Die wichtigsten Küstenplätze sind Lome,
Bagida, Porto Seguro und Kleiu Pöpo (Auehö). Letztere
Stadt ist mit 5 Tsd. E. der größte Handelsplatz. — Man hofft, das
Gebiet von Togolaud uach Beseitigung des lästigen Zwischenhandels
zu einem wichtigen Plantagenlande umzugestalten.
Für die Erforschung des Binnenlandes sind vi-. Henrici, Franeois
und Di-. Wolf tätig gewesen.
Immer lebhafter gestalten sich die Handelsbeziehungen Togos zum
deutschen Mutterlande. Es führt nach Deutschland ein des. Palmkerne
(1899: 12,9 Tsd. M.). Palmöl (1899: 7,7 Tsd. unbgumm^(l899: 3,6 Tsd. M.).
Dafür empfängt es Textilwaren, des. Baumwollenzeuge (1899: 9,3 Tsd. M.),
Spirituosen (1899: 6,3 Tsd. M.), Tabak (1899: 2,3 Tsd. M.) und Material-
waren (1899: 2,1 Tsd. M.). —
ß) Kamerun.
(495 000 qkm mit 3,5 Mill. E.)
1. Das Land. Kameruns liegt um die Bai von Biafra
und wird im Küstengebiet im S. durch deu Campofluß vom
französischen Gabuugebict, im Nw. durch deu Rio del Rey vom englischen
Kolonialgebiet abgegrenzt. Die ganze Küstenstrecke ist nicht länger als
die Strecke von Berlin nach Breslau. Vom Rio del Rey ab zieht sich
die Grenze **) in scharf nö. Richtung bis gegen Aola am obern
Venne hin, umschreibt das Gebiet dieser Stadt in einem ö. Bogen,
erreicht den Schnittpunkt des 10. Breitenkreises mit dem 13. ö. Meridian
und verläuft dann in nnö. Richtung zum Südufer des Tfadsees bei
Ngala. Von hier folgt die Grenze dem Seeufer 60 km weit bis zur
Müuduug des Schari, dann diesem Flusse aufwärts bis zum 10. Breiten-
kreise und auf diesem w. fortschreitend bis gegeu deu 14.0 v. G. in der
Höhe von Bifara. Die weitere Ostgrenze länft s. bis zu dieser Stadt
und dann in sö. Linie mit Umgehung von Lame zum 15. Meridiau,
welchem sie mit Umgehuug von Kunde bis zum 4. 0 u. Br. folgt und
dauu sö. zum Saugasluß verläuft. Die Südgreuze führt vom Sanga
*) Vom portugies. Rio dos cameraos, d. h. Fluß der Krabben, so genannt
wegen des Reichtums der Bucht und der Flußmündungen an Krebsen und
Krabben.
**) Nach dem deutsch-englischen Abkommen vom 14. April und 14. Nov. 1893
und dem deutsch-französischen Abkommen vom 15. März 1894.
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Extrahierte Personennamen: Porto_Seguro Henrici Bifara
Extrahierte Ortsnamen: Palmholz Bagida Franeois Deutschland Kamerun Kameruns Berlin Breslau Ngala
8
§ 10. Amerika.
fruchtbarer ist als Australien, so siud die Neger nicht mehr wie die Australier
ein umherziehendes Jägervolk, sondern haben feste Wohnsitze, treiben Ackerbau
und verstehen sich auch auf Holzschnitzerei, Flechterei und Töpferei.
Afrika ist fast ganz von europäischen Völkern in Besitz genommen worden.
Selbständige Staaten sind nur noch Abessinien und Marokko.
Im südlichen Afrika liegen:
1. Das englische Kapland, welches reich an Gold und Diamanten ist
und außerdem Wolle und Straußenfedern liefert. Der Haupthafen ist Kallstadt.
2. Deutsch-Südwestafrika ist au der Küste unfruchtbar, besitzt aber im
Innern große Weiden, auf deueu Rinderzucht getrieben wird.
3. Deutfch-Oftafrika ist die größte deutsche Kolonie und fast doppelt
so groß als Deutschland. Hier wird viel Kaffee und Baumwolle augebaut.
Auch liefert uns die Kolonie Elfenbein und Kautschuk, den eingedickten Saft
gewisser Pflanzen, aus welchem Gummiwaren hergestellt werden. Die Haupt-
stadt und der wichtigste Hafen ist Daressaläm, d. h. Stätte des Friedens.
4. Der Kongostaat steht unter der Oberhoheit des Königs von Belgien
und liefert besonders Kautschuk.
In Wcstafrika liegt das deutsche Gebiet
5. Kamerun, das nur eine geringe Küstenlänge hat, aber sich im Innern
vom Kongo bis zum Tsadsee ausdehnt. Seine Haupterzeuguisse sind Palm-
kerne, Palmöl und Elfenbein.
6. Auch Togo ist deutsch.
7. Französisch-Westafrika nimmt den größten Teil Westafrikas ein,
ist aber meist wertloses Wüstengebiet.
Zu Nordafrika gehören:
8. Das selbständige Sultanat Marokko.
9. Das französische Algerien und Tunis, welche Datteln, Öl und
Getreide hervorbringen.
10. Das von Italien besetzte, bisher türkische Tripolis.
11. Ägypten, unter türkischer Oberhoheit, ist bekannt dnrch die große
Fruchtbarkeit des Niltales, in welchem Getreide und Reis angebaut werden.
Die Hauptstadt ist Kairo, der bedeutendste Hafen Alexandrien.
§ 10.
Amerika.
Amerika ist der längste aller Erdteile; er erstreckt sich von der nördlichen
kalten Zone bis fast an den südlichen Polarkreis. Die Grenzen des Erdteiles
sind im Norden das nördliche Eismeer, im Osten der atlantische Ozean mit
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Afrika Marokko Afrika Deutschland Belgien Wcstafrika Kamerun Togo Westafrikas Nordafrika Marokko Tunis Italien Tripolis Kairo Amerika Amerika
54
§32. Rußland.
Die Düna entspringt auf der Waldaihöhe und mündet in den Rigaischen Busen.
Das Schwarze Meer erhält den Dnjestr, Dnjepr und Don, dem Kaspischen
Meer fließt der Ural und Europas größter Fluß, die Wolga, mit der Oka
und Kama zu. Diese Flüsse, welche noch den Borteil haben, daß sie leicht
durch Kauäle verbunden werden konnten, sind jedoch trotz ihrer Länge keine Ber-
kehrswege von großer Bedeutung geworden; denn die nördlichen Flüsse sind
mehrere Monate im Jahre eisbedeckt, die Wolga steht nicht in Verbindung
mit dem Weltmeer, und die Ausfahrten der Ostsee und des Schwarzen Meeres
befinden sich nicht in Rußlands Händen.?
Das Landschaftsbild ist bei der weiten Ausdehnung Rußlands in den
einzelnen Teilen des Landes recht verschieden. Im äußersten Norden taut der
Boden nur im Sommer oberflächlich auf; hier herrscht die Tundra, die nnr
von Flechten und Moosen bewachsene Polarwüste, auf welcher nur wenige Be-
wohner, die Samojeden, mit ihrem Haustier, dem Nenntier, ein kümmerliches
Dasein fristen. Ein südlicher gelegener Gürtel, etwa vom bosnischen Meer bis
zum Ural reichend, ist von Wäldern bedeckt; diese bestehen im Norden aus
Nadelwald, im Süden mehr aus Laubhölzern und beherbergen wertvolle Pelz-
tiere wie Zobel, Hermelin und Marder, aber auch Wölfe und Bären. Die füd-
liche Hälfte Rußlands ist ein Ackerbauland, welches von der Natur durch
fruchtbaren Boden, die „schwarze Erde" sehr bevorzugt ist. Hier werden Weizen,
Gerste, Zuckerrüben und Flachs angebaut. Diese Produkte decken nicht nur den
eigenen Bedarf, sondern werden auch uach Westeuropa ausgeführt. Die
Kafpische Steppe bedeckt sich nur zur Regenzeit mit Gräsern; Wälder kommen
nur an den Flußläufen vor, sogenannte „Galeriewälder". Die Steppe ist in
ihren ergiebigeren Teilen ein Viehzuchtgebiet (Pferde, Schafe), das von noma-
disierenden, d. h. umherziehenden Hrrrenvöitern "bewohm wird.
Rußland ist also ein Laud, das hauptsächlich Erzeugnisse der Landwirt-
schast und Viehzucht liefert: Getreide, Flachs, Tiere, Eier, Häute; dazu kommen
Holz und Pelztiere aus dem Waldgebiet. Die Industrie ist uoch wenig eut-
wickelt und beschränkt sich fast nur auf Baumwollwederei in der Gegend von
Moskau. Doch ist zu erwarten, daß die Gewerbtätigkeit einen größeren Auf-
schwuug nehmen wird, denn Bodenschätze sind in Rußland vorhanden. Die
Steinkohlenlager am Asowschen Meer gehören zu deu reichsten in ganz Europa,
auch Eisen kommt hier, im inneren Rußland und im Ural vor. Der Handel
des Reiches ist daher noch vorwiegend anf Einfuhr von Maschinen, Eisen,
Kohle, Wolle, Baumwolle und auch Tee gerichtet, während landwirtschaftliche
Erzeugnisse, Holz und Getreide ausgeführt werden. Auch Deutschland hat an
dem russischen Handel einen großen Anteil.
Die Zahl der Bewohner ist bei der großen Fläche Rußlands die größte
aller europäischer Reiche: 135 Millionen. Da aber viele Teile Rußlands in-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Personennamen: Zobel
Extrahierte Ortsnamen: Rigaischen_Busen Europas Nadelwald Westeuropa Moskau Europa Deutschland
— 264 —
in den Meeren und Flüssen. Namentlich bildet der Kaviar einen sehr
wichtigen Ausfuhrartikel. Außer dem Hausen werden auch Störe und
Robben in großer Menge gesangen.
Rußland ist nicht arm an Mineralien. Der Bergbau im
mittleren Ural liefert Gold, Silber, Platiua, Kupfer und (Sifen. Ein
großes Kohlenrevier ist im Vorural bei Perm und im Gebiet der
Südrussischen Platte, uamentlich am Donez. Salz liefern besonders
die Steppenseen n. vom Kaspisee; Petroleum und Naphtha kommen
immer mehr zur Ausfuhr. ■—- Die Industrie Rußlands ist noch
wenig entwickelt. Die wichtigsten Zentren derselben sind Petersburg
und Moskau. Letzteres ist der Mittelpunkt der nationalen Textil-
indnstrie in Leinen, Baumwolle und Wolle. Die bedeutenden Gewehr-
sabriken in Tnla sind bereits erwähnt. Berühmt ist das russische
Leder (Kaluga). Sehr verbreitet ist die Spiritusfabrikation, nament-
lich in den westlichen und mittleren Provinzen.
Der Handel Rußlands ist im Innern trotz der Weitmaschigkeit
des Bahnnetzes (45 000 km) außerordentlich lebhaft. Zur Förderung
desselben tragen die Flußwasserstraßen und Kanalstrecken, sowie die
günstigen Schlittenbahnen zur Winterszeit bei. Die Messen von Nischnij-
Nowgorod haben Weltruf. Berühmt siud auch die Messen von Charkow.
— Der Außenhandel wird durch die Natur der Grenzmeere beeinträchtigt.
Das Eismeer hat wegen seiner n. Lage geringe, Ostsee und Schwarzes
Meer haben als Binnenmeere nur mäßige Bedeutung für den Seehandel.
Rußland nimmt mit seiner Handelsflotte nur die 9. Stelle (Deutschland
die 3.) auf der Erde ein. Dagegen ist der Außenhandel an der
Südwest- und Südostgrenze sehr bedeutend.
4. Staatliche Verhältnisse. Außer Finnland ist das Europäische
Rußland in 60 Gouvernements geteilt, die sich in folgende historische
Landschaften zusammenfassen lassen: l. Großrußland, 2. die Ostsee-
Provinzen (Kurland. Livland, Esthland, Jngermannlandl, 3. Westrußland
mit Littauen und Wolynien, 4. Polen, 5 Klei n ruß l and oder die
Ukraine, 6. Südrußland mit Podolien, Bessarabien, dem Politischen Küsten-
laude mit der Krim und dem Lande der Donschen Kosaken, 7. Ostrußland
mit Kasan und Astrachan. Dazu kommt 8. Finnland.
3. Rumänien.
(131000 qkm, 5,9 Mill. E., 45 auf 1 qkm).
1. Das Land. Das Königreich Rumänien lagert sich in Knie-
form sö. um das Siebenbürgische Hochland, wird im S. von der Donau,
im No. vom Prnth begrenzt und reicht im So. bis ans Schwarze
Meer. Über '/z der Bodenfläche ist Gebirgsland, das übrige Hügel-
landschaft und Tiefebene. Das Gebirgsland besteht ans dem
rumänischen Anteil an den Siebenbürgischen Alpen, deren Wald-
und Erzreichtnm aber noch wenig ausgenutzt wird. Das Hügelland
begleitet den Gebirgsrand in ziemlich breiter Zone, weist saftige Weide-
strecken, Ackerland, Weinberge und in der Moldau auch Waldbestände
auf. Das Tiefland umfaßt die weiten, baumlosen Tiefebenen der
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Afrika —
Nigritien.
601
zu begeistern, verhieß allen Sklaven, die seiner Fahne folgten, die Freiheit, brachte große
Reiterheere zusammen und ward in einer Reihe von Kriegen Meister über die Haussa
und andre Völker am Niger wie am Benne. Das große von ihm zusammeneroberte
Reich ward unter seine zwei Söhne getheilt; Bello, Clappertons Gönner, erhielt den
größeren Theil im Osten mit den Residenzen Säkoto und Wuruo, der mönchisch ge-
finute Abd Allahis den Westen am Quorra mit der Residenz Gando. Eine Zeit lang
waren die Fellatahs im Besitze von Timbuktn und Bornu und verbreiteten die muham-
medanische Civilisation bis südl. vou Benue. Leider ist die Herrschaft dieses bildungs-
fähigen und deu Europäern nicht abgeneigten Volkes noch nicht überall gesichert, ja in
neuerer Zeit sind sie minder glücklich gewesen; doch bilden sie noch überall eine Art
sehr mächtiger Aristokratie, die sich alle Aemter und einen großen Theil des Grund-
besitzes vorbehalte« hat. Ihre Zahl mag 6—8 Mill. betragen, die Gesammtbevölkerung
der Fellatahstaaten mindestens 20 Millionen (auf 15000 Quadrat-Meilen). Gegen-
wärtig hauptsächlich 3 Staaten, nämlich: 7) der von Sokoto, südl. und westl. von
Bornu. Residenz des Sultans ist Wurno. Größer (25000 E.) ist die in der Nähe
gelegene alte Hauptstadt des Landes, Svkoto, mit sehr ausgebreiteter Industrie und
lebhaftem Handel, leider auch mit Sklaven. Fünfzig Meilen ostsüdöstl. liegt das ge-
werbreiche „London des Südens", Kano mit 40000 E., die wichtigste Stadt für den
Handel im mittleren Negerlande, mit sehr bedeutender Aus-nud Einfuhr (unter letzterer
auch viele deutsche Fabrikate aus Sachsen, Solingen, Nürnberg, Steiermark u. s. w.).
Große Städte sind auch Zaria und namentlich Jakoba (mit 150000 E.), weiter
im Süden. — 8) Ter zweite Fellatahstaat, Gando (Borgu) umfaßt die Nigerlaudschasten
bis zur Einmündung des Benue. Bussa, Hauptstadt, M. Parks Ermordung 1805.
Größer ist Rabba am unteren Quorra, bedeutender Gewerbs- und Handelsplatz,
großer Sklaveumarkt. — 9) Das Reich Massena, nordwestlich der vorigen, mit der
Hauptstadt Dschenne am Dscholiba; es erstreckt sich den Strom hinab bis Käbara,
dem Hafen der 3 Stunden seitwärts liegenden Stadt Tim bukt u, die seine Hoheit
durch jährlichen Tribut anerkennt. Dieser vielumstrittene, i. I. 1213 von Tuä.vegs ge-
gründete, altberühmte Handelsort liegt auf der Grenze der Sahara und dreier Völker-
schasten (Tuä.regs, Berber, Fellatahs), weder in schöner noch in fruchtbarer Lage, ist
aber als Mittelpuukt von Karawanenwegen so wichtig, daß seine Bedeutung sich 7
Jahrhunderte trotz mancherlei Wechsel der Herrscher bis jetzt erhalten hat. Einmal
unter dem Kaiser von Marokko stehend, war Timbuktu ein Sitz maurischer Gelehrsam-
keit und prangt noch heutzutage mit großen Moscheen aus jener Zeit. Jetzt zählt es
nur 15000 ständige Bewohner, aber zur Zcit der Ankunft der Karawanen ans Gha-
dämes, Algier, Marokko :c. (November bis Januar) halten sich an 10000 Fremde in
der Stadt auf. Auf seinen Markt kommt Reis und Negerkorn, Schihbutter und
Datteln, Baumwolle und Gewürz, Thee und Zucker. Aus Marokko und Ghadämes
werden besonders europäische Waaren und berberisch-arabische Burnusse bezogen, aus
der Wüste Salz, von den Mandingos Gurunüsse, aus Bambuk am Senegal und aus
Bure am oberen Dscholiba Gold als Staub und verarbeitet. Der Umsatz ist groß,
der Gewinn aber geschmälert, da zur Sicherung des Verkehrs auch den Tuaregs Tribut
gezahlt werden muß.
Schacht, Lchrb. d. Geographie 8. Aufl. Zg
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1078
Süd amerika
— Peru und Bolivia.
Die Roa Maynas (am Amazonas) graben die Leichen, wenn sie verwest sind, wie-
der aus, wickeln sie gereinigt in eine Hülle von Thon, bezeichnet mit Hieroglyphen,
und stellen sie zur Verehrung aus, indem ein zweites Leichenbegängnis gehalten wird.
Die civilisirten Abkömmlinge der alten Peruaner, in den Andes der Haupt-
stock der Bevölkerung, sind sehr unterwürfig und eben deshalb trag, unreinlich, heim-
tückisch, doch den Kirchenceremonien sehr zugethan. Sie treiben Ackerbau und Hand-
werke, aber gleich den Spaniern mit geringem Fleiß. Ihre Sprache (Quichua) ist sehr
beliebt, sie wird sogar von den Creolen in Lima und Quito gern gesprochen und soll
wegen ihrer Lieblichkeit in Idyllen und Elegien gar reizend klingen. Die Weißen bil-
den nur ungefähr 1/i der Bevölkerung. Wenig Neger; neuerdings auch Chinesen und
eingeführte Südsee-Jnsulaner. Es fehlt dem Laude noch an Handelsstraßen. Der
>große festgebaute Bergweg der Jnkas, der 250 Meilen weit bis Quito führte und alle
Provinzen ihres Reiches auf dem Gebirge in Verbindung brachte, ist sehr verfallen.
Wahrscheinlich wenn erst der Ackerban sich an den Strömen ausbreitet und die Schiffahrt
auf dem Amazonas, der bereits mit Dampfschiffen bis Tabatinca (an der Grenze
Brasiliens) befahren wird, auch in Peru bis an den Fuß der Anden sich ausdehnt *),
wird dieser die große Verbindnngsstraße mit der Ostseite Amerikas werden, sowie man
bereits durch den Pilcomayo mit dem Paraguay und La Plata in Verbindung steht.
In den letzten Jahren sind indes große Eisenbahnlinien, welche, die Andcs übersteigend,
bis tief in das Innere des Landes eindringen und dessen Schätze den Häfen der peru-
anischen Küste zuführen, erbaut worden. Auch in Bolivia hat man mit der Verwirk-
lichnng des Projektes, mittels einer Eisenbahn die Stromschnellen des Madeira und
Mamoi'^ zu nmgehen und so ungehinderten Verkehr zwischen Bolivia und dem atlan«
tischen Ocean herzustellen, begonnen. Die Ausführung dieser Bahn würde bald Han-
delsstationen an den Strömen entstehen lasseu, von denen aus man leichter in die ge-
waltigen Urwälder eindringen könnte, deren viele noch kein Fuß eines Europäers be-
treten hat. Was der Marannon hinunterführen .könnte, wären: Zeuge von Quito,
China von Loxa, Zucker von Cuzco, Leinwand von Moxo, Oele von Lima, Baumwolle
und feine lange Seide von Moyobamba, Kakao und andre Früchte aus den Ebenen.
Natürlich würde dann beim Steigen aller Gewerbe das Silber von Pasco und Potosi,
das Gold von Cataguayta und anderes Metall, woran kein Mangel, auf bergmän-
nischere Weise gefördert werden und größere Wirkung auf den Nationalwohlstand äußern.
Anch die seine Wolle der Vicunnas wäre besser zu benutzen; man macht aber zu viel
Jagd auf diese Thiere, die schon genug von ihrem natürlichen Feinde, dem hoch über
den Paramos, felbft über den Schneegipfeln fliegenden Condor zu leiden haben, und
rottet sie beinahe aus.
Die beiden Freistaaten Peru und Bolivia begrenzen einander am Hochlandssee
Titicaca und durch Linien, welche von dort fast in gerader Richtung nach Nord und
nach Süd gezogen werden, doch so, daß Bolivia mit derjatacamawüste (an beiden Sei«
ten der Steinbockswende) ans Meer reicht.
a) Peru (23700 Q.-M.. 3,2000000 E. **), den nördlichen Theil und fast die
ganze Küste begreifend, nur durch die Alacama von Chile getrennt. Der wilden Indianer
*) Bis wohin die Schiffbarkeit bereits erwiesen,
**) Nach andern Angaben und Berechnungen bloß 2^/z Mill.
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Extrahierte Ortsnamen: amerika Peru Bolivia Lima Quito Quito Brasiliens Peru Amerikas Paraguay La_Plata Bolivia Bolivia Quito Cuzco Lima Peru Hochlandssee
Titicaca Nord Peru Chile
183
im Osten vorgelagerte Tiefebene. An Größe wird China von Rußland
und Großbritannien (mit den Kolonieen) übertroffen; aber der Bevölke-
rungszahl nach ist es das erste Reich der Welt. Rach gewöhnlicher
Annahme hat China über 400 Millionen Einwohner, das
ist mehr als i/A der gesamten Menschheit. Doch ist die Bevölkerung sehr
ungleich über den weiten Raum verteilt. Während die Nebenländer,
obwohl sie 2/3 der Gesamtfläche einnehmen, nur etwa 20 Millionen
Bewohner zählen, treffen auf das eigentliche China über 380 Millionen.
Das eigentliche Khina, *
von den Chinesen mit Stolz „das Reich der Mitte" genannt,
breitet sich über den östlichen Abhang des hinterasiatischen Hoch-
landes und über die chinesische Tiefebene aus. Das Land wird
vom Hoangho und Jangtsekiang durchflossen. Ein weit ausgedehntes
Kanalnetz verbindet dieses wasserreichste Strompaar Asiens (der be-
rühmte Kaiserkanal hat eine Länge von 1200 km — der Länge des
Rheins). — Das milde Klima, die Fruchtbarkeit des Bodens und
die starke Bewässerung machen das eigentliche China zu eiuem der
gesegnetsten Länder der Erde. Hauptbeschäftigung der Be-
wohner ist die Landwirtschaft, welche mit größter Sorgfalt
und Umsicht betrieben wird. In den nördlichen Provinzen werden
vorzugsweise Getreide und Tabak gebaut, in den mittleren und
südlichen dagegen Baumwolle, Zucker, Pfeffer und andere Gewürze,
vor allem aber Thee und Reis. In den Gebirgsgegenden ge-
deiht der für die Arzneikunde sehr wichtige Rhabarber. Nach
zuverlässigen Meldungen hat China auch unermeßliche, bisher noch
wenig ausgebeutete Lager von Eisenerz und Steinkohlen.—
Die chinesische Industrie steht in mancher Hinsicht auf sehr hoher
Stufe. Berühmt sind chinesische Porzellanwaren, Färbereien, Baum-
wollen- und Seidenwebereien, Papiere, Lackwaren rc. (China ist
die Heimat der Seidenraupe.)
Der Handel Chinas ist bedeutend. Besonders lebhaft ist
der Tauschhandel mit Rußland und Indien. Auch der Seehandel
hat einen großen Aufschwung genommen, seit durch Vertrag viele
Häfen den Ausländern geöffnet sind. Zur Ausfuhr gelangen Haupt-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Ortsnamen: China China China Asiens Rheins China China China Chinas Indien