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1. Erdkunde - S. 112

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 112 — Das von Festungswerken umgebene Lyon, am Einfluß der Saone in die Rhone (481000 E.), die zweite Stadt Frankreichs, ist der Hauptsitz der französischen Seidenindustrie, zugleich wichtiger Handelsplatz. — S t. Etienne (136 000 E.), inmitten reicher Steinkohlen- und Eisenerzlager, hat großartige Waffen- und Stahl- Warenfabrikation (das „französische Birmingham"). Die Festung Dijon (68 000 E.) ist der Mittelpunkt des bnrgundischen Weinhandels. •— Besanyon (58 000 E.), ebenfalls eine starke Festung, betreibt lebhafte Uhrenfabrikation. Vom Elsasj hat Frankreich im Frankfurter Friedeu (1871) nur noch die Festung Belfort behalten, welche die „burgundische Pforte" beherrscht. Französisch-Lothringen mit dem Hauptort Nancy (96 000 E.) hat viele befestigte Plätze; besonders wichtig sind Toul und Verduu. Reims (108 000 E.), Chalons-sur-Marne und vor allem Epernay sind die Hauptorte für deu Handel mit Cham- Pagnerwein. ■— Sedan an der Maas. 1870 Schlacht und Ge- fangennahme Kaiser Napoleons Iii. durch die Deutschen. Mittelfrankreich. Orleans an der Loire (67 000 E.), vielfach umkämpfte Stadt (Juugfrau von Orleans. Schlachten 1870). — Tours an der Loire (63 000 E.) in sehr fruchtbarer und wohlangebauter Gegend, dem „Garten Frankreichs". — Angers (77000 E.), Fabrikstadt. — Limoges (78 000 E.) hat bedeutende Porzellanindustrie. Die Insel Corsica ist ein rauhes, unwegsames Gebirgsland. Hauptstadt Ajaccio, der Geburtsort Napoleons I. Iranzöslsche Ileöcnränder und Kolonien. In Afrika: Im Norden Algerien und der Schutzstaat Tunis; im Westen Senegambien, Sudan, Französisch - Kongo; im Osten Obok, die Comoren und von den Maskarenen die Insel Reuuion, ferner der Schutzstaat Madagaskar. In Asien: In Vorderindien Pondichery, in Hinterindien Jndochina.

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 115

1874 - Mainz : Kunze
— 115 — südlich und nördlich des Amur von Korea bis zur Behrings- straße. Reger Verkehr von Europa aus durch das Tiefland Westsibiriens nach diesen Erzgebirgen, dem Altai (-Goldberg) im W. und den Bäurischen Alpen im 0., in deren Mitte der Baikalsee*); von hier (I r k n t s k) über Kjachta die Karawanenstraße durch die Mongolei nach Peking, und durch die von der cnltnrfähigen chinesischen Mandschurei abgetreteneu Amurprovinz auf diesem Flusse zum neuen Ha- sen N i k o l a j e w s 1- Hierdurch hat Kamtschatkas Peter Paulshafen an Bedeutnng verloren, doch ist das Mün- dnngsland des nach dem Ochotskischen Meere gerich- teten Amur der Ausdehnung der russischen Herrschaft über das Japanisches Meer hinderlich. — Die Ungunst des Kli- mas seit dem Beginn der historischen Zeit, „der sibirische Win- ter", hindert überall auch im Innern gedeihliche Entwicklung: nicht bloß in der Ungeheuern polaren Festlandsmasse, die im Nordcap (unter dem Meridian der Südspitze Asiens) die Höhe von Spitzbergen erreicht, sondern auch im fruchtbaren Süden. Die Einwirkung des excessiven Nordostwinds erstreckt sich weit über Sibirien hinaus über die Sandwüsten des Aralsees und des Truchmenenisthmus zum kaspischeu See und seinem ver- weheten Oxusbette. — Daher selbst in den günstigsten Strecken nur spärliche Bevölkerung, in Sibirien vorherrschend mongolische, in Tnran türkisch-tatarische, selten seßhafte Horden; dazu aus Europa außer wenigen Industriellen, Kaufleuten und Beamten *) Der größte Gebirgssee der Erde, halb so groß wie der Aralsee; dieser 1/i des 8400 Qm. enthaltenden kaspischen Sees. **) Japans, des asiatischen Morgenlandes neueste Theilnahme an der europäischen Kultur besonders durch England, Frankreich und Deutsch- land gefördert. Rußland verbleibt auch in Ostasien die Erforschung und Kultur der Binnenländer und Steppenvölker. Der Erwerb des hafenlosen Küstenlandes zwischen dem verschlossenen Korea und der Amurmündung erst dann von Wichtigkeit, wenn die ganze zu den Buchten des Chinesischen Meeres geöffnete Mandschurei in Besitz genommen, die Schwelle des eigentlichen China. Die Bevölkerung dieses von der Natur sowohl in den Gebirgen als im Tieflande der beiden großen Zwillingsströme gleich günstig ausgestatteten „Landes der Mitte" die zahlreichste in Asien. Diese „Utilita- rier die Schüler des Cong-fu-tfe, von den Japanesen, ihren ver- wandten Nachbarn an politischer Einsicht übertroffen, verstehen nicht wie diese sich von geistigem Hochmuthe los zu machen, freiwillig die höhere Bildung Europas anzuerkennen und dadurch den immer mehr von innen und außen drohenden Verfall abzuwenden. 8*

3. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 118

1874 - Mainz : Kunze
— 118 — 700000 Qm.) Trotzdem nur ein Erdtheil wegen der Aehnlich- keit beider Theile. In beiden herrscht das Einförmige und Massenhafte. Neben der vom Cap Horn bis zur Barrow- spitze überall den Westrand begleitenden größten Hochgebirgs- kette der Welt meist ohne vermittelnde Stufenländer *) die uner- meßlichen, von den größten Strömen der Welt durchschnitte- nen, nur durch einzelne Küstengebirge und Hochlandschaften unter- brochenen Tiefebenen, in ihnen, soweit der Einfluß des oceauisch-feuchten Klimas reicht, die üppigste Natur kraft: die Pflanzen- und niedere .Thierwelt maßlos in Größe und Zahl. Beiden Theilen gemeinsam die rothe Menschenrasse, die Fischer und Jäger ohne Viehzucht und Ackerbau; nur auf und an der Cordillere einst auf höherer Kulturstufe, in Namerika der Aztekenstaat Mejiko, in Sa. der Jnkastaat Peru.**) Um- wandlung seit der europäischen Occupation: Verpflan- zung der Banane, des enrop. Getreides, des Reis, Zuckerrohrs, Kaffeebaums, Baumwollenstrauchs, Verbreitung der einheimischen Pflanzen (Mais, Kartoffel, Tabak), Einführung der europ. Hausthiere (Pferde und Rinder)***), Verdrängung der Urbevöl- keruug (Mischung mit Spaniern nur im Bereich der mittleren Cordilleren: Mestizen), Einführung der afrikanischen Rasse (Mischung mit Europäern: Mulatten): Herrschaft der germa- nischen und romanischen Eroberer unter moderueu Staats- formen. Uebergewicht des germanischen Stammes mit englischer Sprache in dem für europäische Ansiedlung günstigern Norden. a. Nordamerika. Südlich von der nur erst theilweis aus- geschlossenen Polar-Juselwelt, dem Riegel der Nordwest- Passagef), die polare Küste nw. von Labradors Ostspitze bis zur Behriugsstraße, an beiden Enden steil abfallend, im Mittlern Theil flach mit vorspringenden Halbinseln und der La *) Hochgebirge und Tiefland greifen nicht wie !n Europa durch an- liegend? liebliche Mittelgebirgslandschaften in einander über, daher große Einförmigkeit. **) Daß der Ackerbau die Grundlage aller Kultur, ist auch hier bestä- tigt: die Mejikaner und Peruaner waren die einzigen Völker, welche Mais, die einzige Amerika eigne Getreideart, baueten. ***) Diese haben sich in den Grassteppen Amerikas fast verwildernd bis ins Ungeheuere vermehrt (wie der einheimische wilde Bison in den Gras- steppen Namerikas). f) Hohe Schule der Nordpolfahrer. Im Bereich ihrer Eingangspsor- ten unerschöpflicher Reichthum an Meer-Säugethieren, dessen Ausbeute er- giebiger als der Ertrag aus den amerikanischen Goldbezirken.

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 246

1855 - Mainz : Kirchheim
246 den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be- trachtung anstellen. Dritte Klaffe. Brennbare Mineralien. 1. Die Steinkohle. So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger- zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen- lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen; es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe. Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit- unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden- schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war. Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil- haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach- sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver- danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind, so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr. Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-

5. Oberstufe A = (7. u. 8. Schulj.) - S. 107

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
--m Afrika. . 107 Die herrschende Landschaftsform ist die Steppe. Aus derselben tauchen Gruppen von Olpalmen, Affenbrotfruchtbäumen und am Gebirgsfuße und an den Flüssen tropische Waldungen empor, so daß die Landschaft ein Park- ähnliches Aussehen erhält. Die Negerdörfer sind mit Gärten und Frucht- feldern umgeben; namentlich ist die Küstenebene dicht bevölkert. 2. Die Bewohner sind Sudanneger. Sie sind mittelgroß, körperlich wohlgebildet und von schwarzbrauner Hautfarbe. Ihre Wohnungen sind viereckige, im Innern runde Lehmbauten mit Giebel- oder Kegeldach. Balken und Sparrenwerk bestehen aus Palmenholz und das Dach aus Schilfgras. Volkreiche Dörfer sind häufig. 3. Kolonialtätigkeit, Togoland ist die friedlichste der deutschen Kolonien. Seit Januar 1907 läuft die Bahn Lome—palime; ihre Fortführung nach Atakpame ist beschlossen. Von Lome führt weiterhin an der Küste eine Bahn nach Anecho. Beide beginnen bereits heute ihren Ein- fluß auf den Verkehr geltend zu machen. Der Handel Togos wächst fortwährend. Unter den Ausfuhrartikeln stehen obenan Kautschuk, Ölpalmenprodukte, Mais und Baumwolle. Die Togobaumwolle ist der amerikanischen vollkommen gleichwertig. Ihre Ausfuhr nach Deutschland ist in ständigem Wachstum. Überraschend schnell hat sich der Anbau von Mais gehoben. Togo ist die einzige deutsche Kolonie, die keinerlei Reichszuschüsse bedarf. Die wichtigsten Küstenplätze sind Lome, Bagida, Porto Seguro und Anecho (Klein-Popo). Letztere Stadt ist mit 5 Tsd. E. der größte Handelsplatz. Kamerun. (495 000 qkm, 3,5 Mill. E.). 1. Das Land. Das Kamerungebiet weist starke geographische Gegen- sätze auf: flaches, niederes Küstenland, innen steilrandig aufsteigendes Hochland und den vulkanischen Gebirgsstock des Kamerungebirges. Aus dem vielfach noch unbekannten Landinnern strömt der Kamerunfluß (Wuri) in sw. Richtung zum Meere. Der größte Mündungsarm des Kamerunflusses gleicht einem Meeresarm, und da er ziemlich frei von Fluß- barrenbildung ist, bildet er die wichtigste natürliche Handelsstraße nach dem Innern des Landes. 2. Die Bewohner des Küstengebietes und des s. Binnenlandes sind Bantuneger, die des n. Binnenlandes Sud ann eg er undfulbe. Unter den Bantunegern ist der Stamm der Dualla der volkreichste und mächtigste. 3. Kolonialtätigkeit. Im Vordergrunde der Kolonialtätigkeit steht hier wie in Togoland der Handel, der auch die gleichen Ausfuhrartikel aufweist. Der P l a n t a g e n b a u ist in Kamerun bereits über die Anfänge hinaus und verspricht eine große Zukunft. Am günstigsten liegen die Be- dingungen für den Anbau von Kakao. Kamerun ist heute bereits im- stände, etwa 1/20 des Kakaobedarfs von Deutschland zu decken. Auch die Kautschukgewinnung hat gute Aussichten. Ungeheure Gebiete der Kolonie sind mit Olpalmen bestanden. Weil aber Palmöl und Palmkerne keine Artikel sind, die einen weiten Transport durch Träger lohnen, so ist auf eine vorteilhafte Ausbeute erst dann mil Sicherheit zu rechnen, wenn mehrere Eisenbahnen ins Innere führen. Ter Anfang ist gemacht worden

6. Oberstufe A = (7. u. 8. Schulj.) - S. 71

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Asien. 71 Elbürs mit dem hohen Vulkankegel Demawend. — Da die Randgebirge den Winden vom Meere ihre Feuchtigkeit entziehen, ist das Klima äußerst trocken. Daher ist das Land vorwiegend im Innern menschenleere Steppe und Salzwüste, in quellenreichen Oasen und wasserreichen Gebirgstälern Regenwasserreservoir in Aden. .Aden liegt auf einer kleinen felsigen Halbinsel und ist nur durch eine schmale, sandige Landstrecke mit dem Festlande verbunden. Wie die ganze Küste Arabiens in der Nähe, ist auch Aden ein sonnendurchglühtes, vegetationsloses Felsennest, ein „Kochtopf des Teufels". Nahrungsmittel und jeder Trunk Wasser müssen den Bewohnern künstlich zugeführt werden. Berühmt und eine jedem Fremden gezeigte Sehenswürdigkeit sind die aus der Vorzeit stammenden „Water Tanks", die von den Engländern neu ausgebaut sind. Diefe Reservoire fassen etwa 35 Mill. I Wasser, genügen aber dem Bedarf bei weitem nicht, weil es in Aden monate-, ja oft jahrelang nicht regnet. Die Herstellung von Nutzwasser durch Kondensation des Meereswassers ist daher in Aden ein einträglicher Erwerbszweig. — Warum nennen die Engländer Aden mit Stolz ein zweites Gibraltar, und warum halten sie den 'Platz, dessen Handels- bedentung gering ist, fest trotz gewaltiger Geldkosten?

7. Oberstufe A = (7. u. 8. Schulj.) - S. 76

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
76 Die fremden Erdteile. gebiet des Menam, größte Stadt Hinterindiens. Der Glanz und Prunk der dortigen Pagoden übertrifft den aller übrigen in Asien. Deutschland bezieht aus Siam Reis, sowie Bau- und Nutzholz und liefert dafür geringe Mengen von Textil- und Metallindustriewaren. Charakterbild an einem Kanal von Bangkok. Bangkok wird als das „asiatische Venedig" bezeichnet. Suche die Stadt auf dem Atlas auf und vergleiche ihre Lage mit derjenigen von Venedig! Worin bestehen die Ähnlichkeiten und Unterschiede beider ^tädtelagen? Inwiefern treten aus dem Bilde die Unterschiede schärfer hervor als die Ähnlichkeiten (Vergleiche das Bild auf S. Ii)! — In Bangkok konzentriert sich das Wirt- schaftsleben von Siam, dessen Ackerbauprodukte, vor allein Reis, über die Stadt ihre Reise auf den Weltmarkt antreten. 3. Tie Tstindischen Inseln (Jnselindien) (2 Mill. qkm, fast 50 Mill. E.) umfassen die Hauptmasse der Inseln des asiatischen Ostens, die sich zu beiden Seiten des Gleichers zwischen Südasien und Australien ausbreiten. Man unterscheidet: 1. die Großen Sundainseln (Börneo, Sumatra, Java, Celebes), 2. die Kleinen Sundainseln, 3. die Philippinen, 4. die Molukken oder Gewürzinseln. — Der Boden der Inseln ist überall

8. Oberstufe A = (7. u. 8. Schulj.) - S. 84

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
84 Die fremden Erdteile. zeuge, Porzellansachen, Schnitzereien aus Elfenbein, Lackwaren und Tusche in den europäischen Handel. — Binnenhandel und Verkehr werden durch zahlreiche Kanäle gefördert; unter ihnen der rheinlange, leider auf zahlreichen Strecken verfallene Kaiserkanal. Eine raschere Entwicklung der wirtschaftlichen Hilfsquellen und' eine „Europäisierung" der chinesischen Kultur vorausgesetzt, kann China in der Zukunft eins der reichsten und mächtigsten Länder der Erde werden. Der chinesische Außenhandel, im Altertume bereits in hoher Vlüte, nimmt in der Gegenwart trotz der Abgeschlossenheit des Landes und semer Bewohner einen ständigen Ausschwung, gefördert durch die etwa 40 den Fremden geöffneten Plätze und die von N., S. und O. sich vor- schiebenden Eisenbahnen. Hauptwaren der Ausfuhr sind Seide, Tee, der Einfuhr Baumwollengewebe und Opium. Deutschlands Verkehr mit China ist unter den Ländern Europas der ausgedehnteste und umfaßt 1ji des europäischen Gesamtverkehrs. Doch ist unser Land mehr der Handelsvermittler. An der Wareneinfuhr nach China ist Deutschland nur mit 4°/0 (Teerfarbstoffe, Textil- und Eisenwaren), an der Ausfuhr von dort nur mit 3 °/0 (Tee, Seide, Strohborten) beteiligt. Der Kaiser herrscht als „Sohn des Himmels" mit unbeschränkter Gewalt über das Reich. Die Beamten wurden von den Europäern „Mandarinen" genannt. Städte: China ist ein Land der Millionenstädte, deren Ein- wohnerzayl sehr verschieden geschätzt wird. O Peking nördliches Hoflagei^, Residenz des Kaisers. Sein Hafen ist Otientsin. — * Nanking == s. Hoflager, am untern Jängtse. Hauptsitz der Gelehrsamkeit und Industrie, — G (Schanghai, wichtigster Welthasen Ostasiens, in dem sich Fluß- und Seeverkehr vereinigen. Mittelpunkt des Seiden- und Teehandels. Der rasch steigende'verkehr der Stadt bewältigt mehr als die Hälfte des Verkehrs der chinesischen Vertragshafen überhaupt. — G Kanton, bedeutendste Industrie- stadt des 8. Von den chinesischen Küsteninseln ist Hainau die bedeutendste. Der Einfluß der europäischen Seemächte in Ostasien zeigt sich in den Besitzverhältnissen. Zu der englischen Insel Hongkong bei Canton sind mehrere andere fremdländische Besitzungen gekommen. So mußle die chinesische Regierung Kiautschou an das Deutsche Reich, Port Arthur an Japan abtreten. 3. Die Kiautschou-Vucht. (500 qkm, 32 000 E.) 1. Das Land. Durch Vertrag vom 6. März 1898 hat Deutsch- land, zunächst auf 99 Jahre, die Bucht von Kiautschou „gepachtet". Dieselbe liegt an der Südseite der chinesischen Halbinsel Schantung. Der deutsche Besitz umfaßt die Bai bis zur Hochwassergrenze, die beiderseits des Eingangs vorspringenden Halbinseln, sowie die kleineren, der Bucht vorgelagerten Inseln. Das eigentliche Pachtgebiet, in dem Deutschland vollständig freies Ver- fügungsrecht besitzt, wird halbkreisförmig von einer neutralen Zone umgeben, die 7 100 qkm Fläche besitzt und die entwicklungsfähige Stadt Kiautschou umschließt. Hier darf die chinesische Regierung ohne vorherige Zustimmung Deutschlands keinerlei Anordnungen treffen.

9. Oberstufe A = (7. u. 8. Schulj.) - S. 116

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
116 Die fremden Erdteile. 3. Kolonialtätigkeit: Deutsch-Südwestafrika war das Schmerzens- kind unter den deutschen Kolonien. Fortgesetzte kriegerische Unruhen, zuletzt der furchtbare Hereroaufstand im Jahre 1904, haben die wirtschaftliche Ent- Wicklung aufgehalten. Trotzdem dürfte auch diese deutsche Kolonie einer glücklicheren Zukunft entgegensehen. Hervorragende Kenner des Landes be- fürworten an allererster Stelle die Anlage von Viehzuchtsfarmen. Unbestimmter, als es vielfach geschildert wird, sind die Aussichten des Bergbaus. Nur größere Kupferlager finden sich und werden von der Otaviminengesellschaft ausgebeutet. Die Zukunft muß lehren, ob den neuen Diamantenfunden bei der Lüderitzbucht größere Bedeutung Swakopmund mit Mole. Die 1450 km lange Küste von Deutfch-Südwestasrika macht infolge des Wüstenstreifens der Namib einen wenig einladenden Eindruck. Sie weist außer Lüderitzbucht, das den 8. des Schutzgebietes zum Meere hin öffnet, nur in der englischen Walfischbai einen natürlichen, durch die Fluß- Mündungen des Kuiseb und Swakop mit dem Hinterlande in Verbindung stehenden Hafen auf Da aber „dieser Schlüssel zum fremden Hause" von den Engländern käuflich nicht zu erwerben war, ist unmittelbar an der Swakopmündung in weniger als 20 Jahren aus einer absoluten Wüste eine mit Gärten umgebene Europäerstadt entstanden, die vor der Walfischbai den Vorzug hat, treffliches Trinkwasser in 1000 m Entfernung und gute Weide- plätze in der Nähe zu besitzen. Die Reede Swakopmunds ist freilich vor den heftigen S\V.«2binben vollständig ungeschützt (worin besteht der Schutz der Walfischbai?). Die vor wenigen Jahren mit großen Kosten erbaute Mole, die einen gesicherten Landungsplatz schaffen und als Wellenbrecher dienen sollte, ist jetzt schon versandet und teilweise zerstört. Dafür ist eine hölzerne Landungsbrücke erbaut' die Seeschisse ankern 1 km außerhalb der Reede und werden durch Leichterschiffe ent- und beladen. Durch die Bahnlinien nach Windhuk und den Otaviminen gewinnt Swakopmund den ganzen X. und die Mitte des Schutzgebietes als Hinterland.

10. Teil 1 = Grundstufe - S. 98

1910 - Halle a. d. Saale : Schroedel
98 Länderkunde. Gewerbe sind nur unvollkommen entwickelt. Im Gegensatz zu den übrigen Chinesen ist bei den Bewohnern von Schantung der Sinn für Handel und Gewerbe nur wenig entwickelt. Der Handel liegt in den Händen der Fremden und ist gegenwärtig nur nennenswert in Seide und im Vertreiben der sür die Hutfabrikation wichtigen Strohborten. Die Industrie beschränkt sich nur aus wenige Zweige, macht aber in der Gegenwart größere Fortschritte. Große Erwartungen lassen sich an die ausgedehnten Kohlenlager knüpfen, die überall in abbauwürdiger Mächtigkeit auftreten und viel besseren Brennstoff enthalten als die japanischen, die heute neben der teuren englischen Kohle den ostasiatischen Markt beherrschen. Vielleicht lohnt sich auch der Abbau von Eisen- erzen, die man in verschiedenen Lagern aufgefunden bat. Der Hauptort des deutschen Pachtgebiets ist T sin tau, Sitz der deutschen Verwaltung und Standort für das deutsche Auslandsbataillon. 5. Der politische und wirtschaftliche Wert des deutschen Pachtgebietes. Der Wert von Kiautschou ist ein verkehrsgeographischer und politischer. Die Kiautschou-Bucht ist, abgesehen von Canton, Schanghai und Tientsin (Sikiang-, Jangtsekiang- und Peihomündung), den drei ge- waltigen Zugangstoren zum Innern von China, die einzige Bucht an der über 20 Breitengrade langen Küste, die nicht durch lästige Sandbänke ver- sperrt ist und eine günstige Verbindung mit dem Hinterlande besitzt. Sie ist im nördlichen China der einzige eisfreie Hafen, gut geschützt vor heftigen Nordwinden und besitzt eine gute Einfahrt und sicheren Ankergrund. Die Nachbarschaft großer Kohlenlager im Hinterlande, für deren Erschließung Bergwerkskonzessionen von der deutschen Regierung erlangt sind, die günstigen Entfernungen und Verbindungen nach den benachbarten Brennpunkten des Verkehrs, die große Nähe von Peking machen das deutsche Pachtgebiet zu einer wichtigen Flotten^ und Kohlenstation in Ostasien, zu einem bedeutungs- vollen Mittelpunkte für deutsche Unternehmungen im Hinterlande und zu einem Stapelplatz für deutsche Waren. Einen günstigen Stützpunkt in Ost- asten gefunden zu haben, ist für den deutschen Handel um so bedeutungs- voller, als dieser nächst dem englischen der umfangreichste ist und noch in beständigem Steigen begriffen ist. 4. Das Königreich Korea (die Hälfte von Schweden), eine gebirgige Halbinsel zwischen dem Japanischen und dem Gelben Meer, ist von einein Kulturvolk bewohnt, das den Chinesen verwandt ist, und das dem Schutze Japans untersteht. 5. Japan (etwas kleiner als Schweden), d. i. Land des Sonnen- ausgangs, so groß und volkreich wie Norddeutschland, besteht aus 4 großen und zahlreichen kleinen Inseln. Die Inseln sind durchweg gebirgig und vulkanisch und haben Seeklima. Da die O.-Küste von einer warmen Meeresströmung bespült wird, ist es wärmer als auf dem gegenüber- liegenden Festlande. Im 8. gedeihen Reis, Tee und Baumwolle; nach N. nimmt die Jahreswärme schnell ab; im 8. stnden sich noch Palmen und Affen, im N. Nadelhölzer und Bären. Die Japaner sind Mongolen, seitdem Japan dem Verkehr mit Europa und Nordamerika geöffnet ist, hat das geweckte japanische Volk überraschend schnell viele Fortschritte unsrer Kultur in bezug aus Gewerbe, Eisenbahnen, Heer- und Unterrichtswesen angenommen, so daß die Japaner unstreitig das gebildetste mongolische Volk sind. Die Industrie steht bei ihnen unter allen Asiaten am höchsten. Sie
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