106
Erste Periode der neueren Geschichte.
Galileo
Galilei
-j- 1642,
Isaak Newton
t 1727,
und Andere
erwerben sich
um die Wis-
senschaft un-
sterbliche
Verdienste.
Der Grego-
rianische Ka-
lender 1582.
Würtembergischen (1571—1630), dessen Mutter als Hexe angeklagt
wurde und im Kerker starb, beobachtete und berechnete die Bahn des
Mars und entdeckte, daß die Planeten sich in Ellipsen um die Sonne
bewegen. Der Italiener Galileo Galilei aus Pisa (1564—1642),
welcher die Gesetze des Pendels und des Falles entdeckte und das kurz
zuvor in Holland erfundene Fernrohr zuerst gegen den Himmel richtete,
lehrte öffeutlich die Bewegung der Erde um die Sonne. Er zog sich
dadurch die Verfolgung der Inquisition zu, ward eingekerkert und mußte
öffentlich seine Behauptung widerrufen, wobei er jedoch leise die Worte
gesprochen haben soll: „und sie bewegt sich doch!" Der Engländer
Isaak Newton (1642—1727) fand, daß jedem Weltkörper zwei Kräfte
inwohnen, die Schwer- oder Anziehungskraft und die Flieh- oder
Fortschwingungskraft. Durch die Schwerkraft fesselt die Sonne den
Erdkörper, dieser den Mond an sich; ohne dieselbe würde die Erde von
der Sonne, der Mond von der Erde wegeilen, da sie vermittels der
Fliehkraft das Bestreben haben, geradeaus fortzuschwingen. Ferner
gehören in diesen Zeitraum die Erfindungen des Thermometers durch
den Holländer Cornelius Drebbel, des Barometers durch den Italiener
Toricelli und der Luftpumpe durch den Magdeburger Bürgermeister
Otto von Guerike.
Bemerkenswerth ist endlich noch, daß 1582 der Papst Gregor Xiii.
auf Anrathen des Dr. Aloys Lilius von Verona einen verbesserten
Kalender einführte, welcher nach seinem Adoptivvater der Gregorianische
heißt. Seit Julius Cäsar rechnete man das gemeine Jahr zu 365
Tagen 6 Stunden^), und schob alle vier Jahre ein Schaltjahr ein.
Da aber dadurch das Jahr um 11 Vs Minuten zu hoch bestimmt
worden war, so ward im Verlaufe der Zeit die Rechnung falsch.
Schon 325 n. Chr. auf der Kirchenversammlung zu Nicäa hatte man
drei Tage ausgemerzt; 1582 mußten abermals zehn Tage ausfallen,
und man ging damals vom 4. Okt. alsbald auf den 15. Okt. über.
Während Cäsar regelmäßig alle vier Jahre ein Schaltjahr einschob,
verordnete Gregor, daß zwar alle vier Jahre in der Regel ein Schalt-
jahr stattfinden solle, daß aber bei den Säcularzahlen immer nur das
vierte ein Schaltjahr sein sollte. 1600 und 2000 sind also nach dem
Gregorianischen Kalender Schalt-, 1700, 1800, 1900 dagegen gemeine
Jahre. Die russisch-griechische Kirche, welche den Iulianischen Kalender
°) Cäsar rechnete das gemeine Jahr zu 365 Tagen 6 Stunden und zählte
eben nur alle vier Jahre die 6 Stunden. In Wirklichkeit betrügt es
aber nur 365 Tage 5 Stunden 48 Minuten 48 Sekunden.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Isaak_Newton Isaak Isaak_Newton Isaak Cornelius_Drebbel Otto_von_Guerike Otto Gregor_Xiii Gregor Aloys_Lilius_von_Verona Julius_Cäsar Cäsar Chr Cäsar Gregor Gregor Cäsar
226
Vierte Periode des Mittelalters.
legte die Leiche eines Ermordeten auf eine Bahre und ließ den ver-
dächtigen Mörder die Wunde berühren. Sobald das Blut ans der-
selben oder Schaum ans dem Munde des Geniordeten trat, oder wenn
der Todte sich bewegte und veränderte, so war der Angeklagte des
Mordes schuldig. Manchmal nahm man statt der Leiche nur die Hand
des Ermordeten; dies nannte man „das Scheiugeheu."
Verschtedene Länger als die Ordalien, welche int 15. Jahrhundert abkamen,
6 Fetter^ schielt sich die Tortur. Unter Tortur oder Folter versteht man das
Hülfsmittel, welches durch Erregung heftiger körperlicher Schmerzen
dem Munde des Angeklagten ein Geständni'ß entlocken soll. Die Tortur
hatte mehrere Grade. Die erste, die bambergische Tortur, bestand in
Peitschenhieben bei ausgespanntem Körper und im Zusammenquetschen
der Daumen in eingekerbten oder mit stumpfen Spitzen versehenen
Schraubstöcken; der zweite in heftigem Zusannnenschnüreu der Arme
mit härenen Schnüren, im Zusammenschrauben der Beine mit ähn-
lichen Werkzeugen, den spanischen Stiefeln. Ein kreüzweises Zusam-
menpressen der Daumen und großen Zehen geschah durch das soge-
nannte mecklenburgische Instrument. Der dritte Grad bestand im Aus-
recken des Körpers niit rückwärts aufgehobenen Armen auf einer Bank
oder Leiter oder durch die eigene Schwere des Körpers, wobei Gewichte
au die Füße gehängt wurden. Diese Marter wurde noch durch Brennen
in der Seite, auf den Armen, an den Nägeln erhöht*). Außerdem
gab es noch eine Menge anderer Peinigungsmittel, z. B. die pommersche
Mütze, welche den Kopf auf eine bedenkliche Weise zusammenpreßte;
der gespickte Hase, eine Rolle mit stumpfen Spitzen, über welche der
auf der Leiter ausgespannte Körper auf- und abgezogen wurde. Ge-
wöhnlich setzte man die Folter fort, btä ein Geständniß erfolgte.
Leugnete der Inquisii, so fuhr man fort, denselben zu martern und zu
quälen. Ein abgelegtes Geständniß mußte am folgenden oder dritten
Tage ungezwungen wiederholt werden. Friedrich der. Große, König
von Preußen, schaffte zuerst in Deutschland die Oualen der Tortur ab.
Das F-hm- Abgesehen von dem Jnquisitionsgericht (S. 151) war das furcht-
gericht. Harste aller Gerichte die heilige Fehme oder das Vehmgericht, welches
in Westphalen und später in ganz Deutschland im Gange war und so
viel als Strafgericht bedeutet. Als die Gesetze im deutschen Reiche
durch die Willkür der Herrn vom Adel in Abwesenheit des Kaisers
immer mehr mißachtet wurden, traten die Besseren zu einem Strasge-
*) Die Criminalordnung der Kaiserin Maria Theresia von 1769 stellt die-
selben auf 45 Kupfertafeln dar.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Harste Maria_Theresia Maria Theresia
216
Vierte Periode des Mittelalters.
§. 39. Neue Entdeckungen und Ersindnngen.
Die letzten Jahrhunderte des Mittelalters brachten eine Reihe der
wichtigsten Erfindungen und Entdeckungen, welche für die Entwickelung
der Menschheit von deni größten Einflüsse waren und als Vorboten einer
neuen Zeit angesehen werden müssen. Dazu gehören insbesondere:
Die Erfin- 1) Die Erfindung des Compasses zu Anfang des 14. Jahr-
Compasfts Hunderts durch Flavio Gioja aus Amalsi, wodurch die freie Fahrt auf
durch Flavio dem unermeßlichen Ocean ermöglicht wurde, da der Steuermann Mit
G.oja 1302 j£jner m auch bei bedecktem Himmel leicht zurecht finden kann.
Die wesentlichsten Bestandtheile eines Compasses sind die auf einem
Stifte freispielende Magnetnadel, welche die wunderbare Eigenschaft be-
sitzt, nach dem magnetischen Nordpol zu zeigen, so daß das eine Ende
nach Norden, das andere nach Süden zeigt, und die Windrose, eine
kreisförmige Pappenscheibe, auf welcher ein Stern von 32 Strahlen
angebracht ist, deren Spitzen die Welt- oder Himmelsgegenden anzeigen.
des Schieß- 2) Die Erfindung des Schießpulvers durch den Franziskaner
^Benhou^ Berthold Schwarz zu Freiburg im Breisgau (1340). Schwarz be-
Schwarz schäftigte sich viel mit Chemie. Einst hatte er Salpeter, Schwefel und
1340 Kohlen in einem Mörser gestampft und diesen mit einem Steine zuge-
deckt. Zufällig siel ein Funke in den Mörser, die Mischung entzündete
sich, und unter heftigem Knalle fiog der Stein empor. Die Chinesen,
welche die Seide und das Porzellan vor uns zu fertigen verstanden,
rühmen sich, vielleicht nicht mit Unrecht, auch das Schießpulver, den
Compaß, die Buchdruckerkunst, das Lumpenpapier vor uns erfunden
zu haben. Es ist gewiß, daß schon im 12. -Jahrhundert auf dem
Rammelsberg bei Goslar Pulver zur Sprengung des Gesteins gebraucht
wurde. Durch Berthold Schwarz erhielt es seine Anwendung auf die
Donner- und Wallbüchsen. Dadurch ward eine ganz veränderte Krieg-
führung und Bewaffnung nothwendig, weil die alten Waffen den aus
Haus Lancaster aber von dem dritten Sohne abstamme. Dadurch ent-
stand der greuelvolle''Krieg der rothen und weißen Rose. Richard ge-
langte zwar nicht zum Ziel, allein sein Sohn Eduard Iv. befestigte sich
durch Aechtnngen und Hinrichtungen seiner Feinde; das ganze lancastersche
Haus ward ausgerottet, nur Heinrich Tndor entfloh nach der Bretagne.
Mit französischer Hülfe kehrte er 1485 nach England zurück, besiegte und
tödtete seinen Gegner Richard Iii. und bestieg den Thron. Durch seine
Vermählung mit Elisabeth von Aork vereinigte er die Ansprüche der Häuser
Lancaster und Aork. Das Haus Tndor hat England von 1485—1603
drei Könige und zwei Königinnen gegeben.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Compasfts Flavio_Gioja Berthold_Schwarz Schwarz Berthold_Schwarz Richard Eduard_Iv Eduard Heinrich_Tndor Heinrich Elisabeth_von_Aork
Extrahierte Ortsnamen: Freiburg Rammelsberg Goslar Bretagne England England
Phöniclen.
29
die Phönicier den Küstenrand Syriens, am Fuße des stufenmäßig abfal-
lenden Libanon, in einer Lange von 28 Meilen, aber in sehr geringer
Breite, höchstens 5 Meilen, wodurch sie in den Besitz der Gebirgs-
waldungen kamen, welche ihnen treffliches Holz zum Schiff- und Häuser-
bau lieferten. Außer Sidon und Tyrus, den bedeutendsten ihrer 12
Städte, werden noch Berytus (Beirut), Aradus und das auf einer
Insel liegende Antaradus, Byblus und Tripolis namhaft gemacht. Diese
Städte hatten mit einander einen Bund, jedoch keine gemeinschaftliche
Negierung; in Tyrus, Sidon und Aradus werden Könige genannt, deren
Gewalt erblich, aber durch Aristokratie und Priesterschaft beschränkt war.
Die Phönicier sind bekannt als ein Handelsvolk, deffen Verkehr zu Land
und See weithin reichte. Die Maaren aus Indien und dem fernen
Innerasien kamen den Stromweg des Euph rat herauf und wurden
durch die Karawanen der Hirtenfürsten, die große Heerdcn von Kamelen
und Maulthieren besaßen, nach Damaskus, Palmyra und Baalbek, und
von da in die Seestädte der Phönicier gebracht. Aus den Häfen des
rothen Meeres, Etat und Eziongeber, im Lande der Edomiter (Idumäer),
aus denen in alter Zeit mit Ophir und Saba (letzteres im sogenannten
glücklichen Arabien, Ophir ist nach der neuesten Annahme Canbay auf
der Küste Malabar) verkehrt wurde, erhielten sie Gold, Edelsteine und
Spezereien; die Reste der Felsenstadt Petra (von dem ein Theil Arabiens
das peträische heißt) beurkunden noch heut zu Tage, daß hier eine bedeu-
tende Handelsstadt blühte, die mit dem Untergang der Städte Phöni-
ciens verödete. Die Phönicier selbst haben Elat und Eziongeber (deren
Bedeutung in unserer Zeit Suez erlangt) wohl nie inne gehabt, aber
König Salomo sandte von da Handelsschiffe aus, welche er mit phöni-
cischen Seeleuten bemannt hatte. Später befuhren sie im Dienste des
Pharao Necho, um 600 v. Ehr., das rothe Meer und umschifften selbst
den Erdtheil Afrika, wozu sie drei Jahre gebrauchten, ungefähr so viel
Zeit, als jetzt die Umschiffung des Erdballs erfordert. Zur allgemeinen
Verwunderung erzählten sie bei ihrer Zurückkunft, daß ihnen die Sonne
lange Zeit links gestanden sei, und darum bezweifelte Herodot die Wahr-
heit dieser Umschiffung, weil es ihm unmöglich schien, daß die Sonne
irgendwo um die Mittagszeit gegen Norden und nicht gegen Süden stehe.
Aber gerade dieser Umstand beweist die erste Umschiffung des Kaps der
guten Hoffnung, welche erst im 15. Jahrhundert nach Ehr. durch Vasco
de Gama wieder ausgeführt wurde; denn wenn der nordische Seefahrer
über den Aequator vorrückt oder die Linie passirt, so beschreibt ihm die
Sonne ein halbes Jahr lang ihren Tagesbogen zwischen seinem Scheitel-
punkt und dem Nordpole. Die Seefahrten der Phönicier gingen jedoch
naturgemäß'hauptsächlich an die verschiedenen Küsten des mittelländischen
Meeres, nach Aegypten, Nordafrika, Griechenland, Italien, Gallien und
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Canbay Petra König_Salomo Necho Herodot
42 Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie.
Weg von Karnak nach dem % Stunde entfernten Fellahdorfe Luror
enthält zu beiden Seiten eine zahllose Menge von Sphynren (Symbol
der Königsgewalt), Thierbildern, Säulen u. s. w. Das Dorf Luror
ist ebenfalls auf eine Tempelrnine gebaut; seine 2000 Bewohner haben
sich auf den Decken und Gallerien des Tempels eingeniftet, welche dennoch
unbewohnt scheinen. Noch stehen 14 Säulen von 11 Fuß Durchmesser;
vor dem Thore stehen zwei Statuen von rosenfarbenem Granit und
ihnen gegenüber zwei Obelisken, 100 Fuß hoch, aber 30 Fuß im
Sande steckend; das kieselharte Gestein ist ganz mit Hieroglyphen bedeckt
und man muß über die Härte des Meißels staunen, der so festes Korn
angriff, so wie über die Maschinen und die Arbeit, welche erfordert wur-
den, solche ungeheure Massen aus den Steinbrüchen des östlichen Felsen-
gebirges auszumeißeln, zu heben und an den Ort ihrer Bestimmung zu
schaffen. Die Alten bewunderten ferner das Labyrinth, ein Gebäude
mit 12 bedeckten Höfen, deren Thore einander gegenüber standen, 6 gegen
Norden und 6 gegen Süden. Dasselbe zählte 1500 Gemächer über der
Erde, und ebenso viele unter der Erde, in welche Herodot aber nicht ge-
führt wurde, weil darin Begräbnisse waren. Wahrscheinlich war das Laby-
rinth eine Darstellung des jährlichen Sonnenlaufes durch die 12 Zeichen
des Thierkreises, und in eine obere und untere Hälfte getheilt, wie der
Himmelsbogen sich auch in der einen Hälfte über der Erde wölbt,
während die andere Hälfte unter der Erde ausgespannt ist. — Ein
großes Unternehmen war auch der See Möris, 15 Meilen im Umfange,
größtentheils durch Menschenhände gegraben; er war bestimmt bei der
Ueberschwemmung des Nil das überflüssige Wasser aufzunehmen, welches
später zur Bewässerung der Felder wieder abgelassen wurde, was eine
bedeutende Kenntniß im Wasserbau bei den ägyptischen Priestern voraus-
setzt. Das Alterthum schrieb diesen überhaupt Außerordentliches zu,
nicht bloß in der Astronomie und Geometrie, Geschichtskunde und gesetz-
geberischen Weisheit, sondern es glaubte dieselben im Besitze großer Ge-
heimnisse der Natur, durch die sie zaubern könnten, und man erzählte eine
Menge angeblich beglaubigter Beispiele. Dies erinnert sehr an die
Chaldäer, und wenn man ferner weiß, daß die Priester eine ziemliche
Anzahl Orakel in ihren Tempeln hatten, durch welche sie die Götter
zu den Menschen reden lassen konnten und wirklich jedesmal so reden
ließen, wie es der Priesterpolitik angemessen war, so müssen wir zugeben,
daß die ägyptischen Priester ihr Volk in vielen Dingen geflissentlich in
Unwissenheit erhielten. So war auch ihre öffentliche Schrift geheimniß-
voll; es ist dies die Hieroglyphen- oder Bilderschrift. Gewöhnlich wird
angenommen, daß die Bilderschrift der Anfang aller Schrift gewesen
sei; möglich wäre es, erwiesen ist es nicht, jedenfalls war die ägyptische
Bilderschrift nicht der Uebergang zur Buchstabenschrift, denn die Priester
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
216
Die Römer.
Je nach Verfluß von fünf Jahren, welche Zeit ein Instrum hieß,
wurde Census gehalten, d. h. das Vermögen der Bürgerschaft ab-
geschätzt und nach dem Ergebnisse die Klasseneintheilung revidiert; wer
also Ln diesem Zeiträume seinen Besitz vermehrt hatte, rückte vor
Ln die oberen Centurien, die, wenn sie einträchtig abstimmten, das
Mehr entschieden. Die Centurie selbst gab eine Stimme ab, indem
ihre Mehrheit als Stimme gezählt wurde. Die ersten Klassen waren
auch die höchst Besteuerten und wurden durch den Kriegsdienst am
meisten in Anspruch genommen. Die achtzehn Centurien der Ritter
dienten zu Roß, die anderen achtzig der ersten Klasse als schwer-
bewaffnetes Fußvolk, eben so die zweite und dritte, wobei die zweite
den Panzer, die dritte den Panzer und Beinharnisch wegließ. Die
vierte war leicht bewaffnet mit Spieß und Wurfpfeil, sie stellte auch
die Signalbläser; die fünfte hatte nur die Schleuder; die drei ersten
Abtheilungen der sechsten wurden nur als Ersatzmänner mitgenommen,
die proletnrii lediglich in Nothfällen bewaffnet, die oapite oensi endlich
leisteten gar keine Kriegsdienste. Der Kriegsdienst war eine schwere
Last, denn jeder Bürger mußte sich seine Waffen selbst anschaffen, er-
hielt keinen Sold und mußte in der Regel auch noch für seine Ver-
köstigung im Felde sorgen. Die oberen Klassen waren demnach sehr in
Anspruch genommen; außerdem fiel ihnen das Hauptwerk der Schlacht
anheim, die immer mit blanker Waffe, Mann gegen Mann, entschieden
wurde; von dem Handgemenge, das die meisten Todten und Verwun-
deten fordert, waren die drei letzten Klassen zum voraus befreit, indem
kein Leichtbewaffneter dem Schwerbewaffneten auf Speer- und Schwert-
länge nahen konnte.
Die Komitien der Centurien wurden von dem Könige zusammen-
berufen; an sie gelangten die Anträge des Senates, welche entweder Wah-
len betrafen (auch die Wahl des Königs), oder Gesetze; die Versammlung
verwarf oder nahm an; die Entscheidung über Krieg und Frieden stand
ihr allein zu; ebenso konnte eine peinliche Klage gegen einen römischen
Bürger oder ein Verbrechen gegen den Staat nur von der Centurien-
versammlung gerichtet werden. In diesen Centurien hatten die Patricier,
wie sich nicht anders denken läßt, die Oberhand; doch waren nun die
Plebejer in das Staatsleben hereingezogen und damit ein Anstoß gegeben,
der nothwendig auf diesem Wege weiter führen mußte, wie die solonische
Verfassung nothwendig die vollendete Demokratie erzeugte. Servius Tullius
war bei den Patriciern auch nichts weniger als beliebt und wurde ein
Opfer dieser Unzufriedenheit, die sein Schwiegersohn Tarquinius benutzte.
Als der greise König einmal im Rathe saß, stürmte L. Tarquinius mit
seinen Anhängern herein, ergriff ihn und stürzte ihn die steinernen Treppen
hinunter. Blutend wankte der Alte weiter, aber von Tarquinius ab-
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
114
Viertes Kap. Römische Geschichte.
eine Reihe von 482 Jahren halb unter Königen, halb unter Consuln
umfaßt, stellt die Entstehung des Staates, die mühe- und gefahrvolle
Ausbreitung seiner Macht über Italien, zugleich die Festsezung sei-
ner Constitution, seiner politischen und Kriegsmarimen und überbaupt
die Grundlegung seiner Herrschaft, dabei die schöne Zeit unverderb-
ter Sitten und republikanischer Tugend dar.
Die zw eite, von der Unterwerfung Tarents (3712. 271 v.chr.)
bis zur Schlacht bei Actium (3953. 30 v.chr.), enthalt in halb
so tanger Dauer (241 I.) die Eroberung der Welt und den Umsturz
der republikanischen Verfassung. Sic zerfallt in zwei Th eite, deren
Grenzpunkte die Zerstörung Karthago's und Korinths (3838. 145
v. Ehr.) ist. In der ersten Hälfte wird, ungeachtet der schon begin-
nenden Verworfenheit der römischen Politik, in Privatcharakteren bei
roher Außenseite noch Würde, Rechtlichkeit und Mäßigung, in der Ge-
meinde Ordnung und Herrschaft des Gefezes bemerkt. Es ist der glän-
zendste Zeitpunkt der Römertugend. In der zweiten ist im Geleite
der Verfeinerung der schnell hinreißende Sittenverfall, als Wirkung
des schwellenden Reichthums, sichtbar. Ohne bedeutende Aenderung in
den Formen wird der Geist der Verfassung wesentlich geändert.
Der Patriotismus weicht der Selbstsucht; das Gesez erliegt der Ueber-
macht einzelner Bürger, und die Republik — nach Außen immer noch
furchtbar und triumphirend, aber durch innere Kriege schrecklich zer-
rissen — fällt als Beute dem glücklichsten und verschmiztesten Räuber
anheim.
Die dritte Periode, von der Dauer eines halben Jahrtausends,
zeigt bei anfänglichem Wechsel guter und böser Zeiten das im Ganzen
unter der unumschränkten Macht ermattende Leben der verderbten rö-
mischen Welt; darauf, bei immer steigendem Despotendrncke, die
lange Verwüstung innerer und äußerer Kriege, endlich die Theilung
des Reiches und in Westen seinen völligen Sturz (476n. Ehr.). Auch
die dritte Periode wird —■ durch Commodus Regierung (von 180
bis 193) — in zwei Theile geschieden, deren erster die noch an-
dauernde Kraft, der zweite den Verfall des Reiches enthält.
Aus der angegebenen Zeitbestimmung ist klar, welche dieser Haupt-
perioden oder ihrer Theile in den gegenwärtigen zweiten, und welche
in den ersten und dritten welthistorischen Zeitraum ge-
hören.
§. 4. Krieg gegen die Tarquinier, gegen Porsenna und die
Lateiner.
Mit welcher Ruhe, Mäßigung und scheinbaren Eintracht das römi-
sche Volk bei der Abschaffung des Königthums auch verfahren (3475.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt]]
Mathematik und Naturwissenschaft.
261
aufzustellen, nämlich die Sonne in dessen Mittelpunkt und die Erde als
dritten Stern in die Planetenreihe zu versetzen. Kepler (1571 bis
1631), aus dem schwäbischen Städtchen Weil, bewies, daß die Pla-
netenbahnen nicht kreisförmig, sondern elliptisch sind, und lehrte die
Verhältnisse ihrer Entfernung und Geschwindigkeit; der Italiener Ga-
lilei (1564—1642) verbesserte das Fernrohr, entdeckte den Ring
des Saturn und die vier Monde des Jupiter; durch den Holländer
Huygens erhielt das Fernrohr abermals eine Verbesserung, von ihm
wurde das Uhrenpendel erfunden, die Monde des Saturn und die Licht-
phasen der Venus entdeckt; der Engländer Isaak Newton (1646 bis
1725) fand das Gesetz der Schwere, das unsichtbare Band der fernsten
Weltkörper. Sein Schüler Halley berechnete zuerst die Bahn eines
Kometen, des nach ihm benannten, Bradley entdeckte die Aberration
des Lichts, der aus Deutschland nach England übergesiedelte Herschel
den Uranus; große Verdienste um die Astronomie erwarben sich die Kas-
sini, Maupertuis, Schröter u. s. w. Die meisten Astronomen such-
ten auch die Natur des Lichts, dieses edeln Elementes, zu ergründen;
Newton stellte darüber das Emanations-, Euler das Vibrationssystem
auf. Die Schwere der Luft zeigte zuerst der Magdeburger Bürgermeister
Otto von Guerike, welcher die Luftpumpe erfand, der Italiener To-
ricelli aber lehrte den Luftdruck durch das von ihm erfundene Barometer
messen. Das Thermometer erfand Kornelius Drebbel, ein holländischer
Bauer; Fahrenheit u. a. verbesserten das Instrument. Durch das
Vergrößerungsglas oder Mikroskop, von Galilei erfunden, entdeckte man
eine neue Wunderwelt im Kleinen, eine ganze Thierwelt im Wassertro-
pfen, ein tausendfältiges Leben im Staube, den wir mit Füßen treten;
der Flügelstaub des Schmetterlings, das Glied des kleinsten Insekts wur-
den zu Wundergebilden, deren kunstvoller und zweckmäßiger Bau mit
Staunen erfüllt. Nun wurde der menschliche und thierische Leib ein
Gegenstand der eifrigsten Untersuchung; der Engländer Harvey entdeckte
den Umlauf des Blutes, die Holländer Boerhave, Leuwenhoek,
Swammerdam u. a. zergliederten wetteifernd, während früher alle
drei oder vier Jahre auf einer Universität etwa ein Leichnam zergliedert
worden war. So vervollkommnete sich die Anatomie, ohne welche eine
andere Wissenschaft, die Kenntniß der organischen Natur (Physiologie),
nie besonders gedeihen kann; um sie erwarb sich der Berner Alb. Hal-
ler ausgezeichnete Verdienste. Die Pflanzenkunde (Botanik), durch
Cäsalpin, Brunfels und Geßner angebahnt, wurde mit ähnlichem
Eifer gepflegt; der große Naturforscher Linne, ein Schwede, ordnete
zuerst alle Pflanzen in Klassen und Abtheilungen (Linnöisches System).
Auch das Reich der unorganischen Körper, die verschiedenen Erden,
Steine und Metalle, fanden Männer, welche sie mit eben so vielem
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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Extrahierte Personennamen: Isaak_Newton Isaak Schüler_Halley Bradley Maupertuis Newton Euler Otto_von_Guerike Otto Kornelius_Drebbel Harvey Linne
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Leuwenhoek Swammerdam Linnöisches
zu Ende des fünfzehnten und zu Anfang des sechzehnten Jahrhunderts. 571
(1481—1512) befand, stand in Italien einem Angriffe auf Neapel
nichts im Wege. Da jedoch auf Ferdinand von Aragonien Rückstcht zu
nehmen war, schloß Ludwig mit demselben im Jahre 1500 zu Granada
einen Vertrag, nach welchem das Königreich getheilt werden sollte.
Dieser Vertrag blieb dem Könige Friedrich, gegen welchen er gerichtet
war, so geheim, daß derselbe ein spanisches Heer unter Gonzalez, dem
Bezwinger Granada's, arglos in der Meinung, es sei zu seiner Unter-
stützung bestimmt, aufnahm und zu spät den Jrrthum gewahrte. Schon
im Jahre 1501 waren die fremden Truppen im Besitz des Reiches.
Ueber die Theilung zwischen den beiden Eroberern erhoben sich, da die
Grenzen zwischen dem nördlichen französischen und dem südlichen spani-
schen Antheil nicht gehörig bestimmt waren, Streitigkeiten, die durch
Ferdinands Schlauheit und Gonzalez' Feldherrntüchtigkeit mit gänzlicher
Verdrängung der Franzosen endeten. Nachdem lange Zeit der spanische
Feldherr nur der Stadt Barleta sicher gewesen war, gewann er mehr
und mehr Boden, und entschied im Jahre 1503 den Krieg durch den
Sieg am Garigliano, worauf im nächsten Jahre die Franzosen Gaeta,
den letzten von ihnen behaupteten Punkt, räumten. Der Feldherr, dem
Ferdinand seine Erfolge verdankte, ward jedoch, da der mißtrauische
König ihn zu fürchten anfing, von aller weiteren Thätigkeit fern gehalten.
5. Nachdem zwei Staaten in Italien zu Grunde gegangen waren,
entwickelte sich für Venedig eine Gefahr. Als Alerander Vi. starb, war
Cäsar krank, und konnte nicht, wie er gehofft, auf die Papstwahl einen
Einfluß ausüben, durch den er sich befestigt hätte. Es machte sich fran-
zösisches Bemühen geltend, dem Cardinale von Amboise, dem Rathe des
Königs Ludwig, die päpstliche Würde zu verschaffen. Doch ungeachtet
ein französisches Heer sich Rom näherte, bildete sich keine französische
Mehrheit unter den Cardinälen, und sie wählten, die Schmach der vori-
gen Wahl zu sühnen, einen würdigen Mann in der Person Pius' Iii.,
eines Neffen Pius' Ii. Da er noch im Jahre 1503 starb, folgte
Julius Ii., der der eifrigste Gegner Alexanders gewesen war. Er war
als Oberhaupt der Kirche von geringer, als Fürst von großer Bedeu-
tung. Sein nächstes Ziel war die Sicherung seiner Macht im Kirchen-
staate. Dazu mußte er vor Allem Cäsar stürzen, und dies gelang ihm,
da derselbe sich nach Neapel begeben mußte, wo er in Gonzalez' Hände
fiel, um sein Leben in Spanien als Gefangener zu beschließen. In
Verfolgung seines Zweckes ward aber Julius auch der Feind Venedigs,
das seit dem Jahre 1503 Friede mit den Türken hatte, und das schon
längst sich Uebergriffe in das nördliche Gebiet des Kirchenstaates erlaubt
hatte. Das Ergebniß seiner Bemühungen war ein im Jahre 1508 zu
Cambray zwischen Ludwig und Maximilian geschlossener Bund, dem
außer ihm selbst auch König Ferdinand beitrat. Zunächst ward zu Cam-
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_von_Aragonien_Rückstcht Ferdinand Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Gonzalez Ferdinands Ferdinand Cäsar Cardinale_von_Amboise Ludwig Ludwig Julius_Ii Alexanders Cäsar Julius Ludwig Ludwig Maximilian Maximilian Ferdinand