Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte - S. 65

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutschland im dreizehnten Jahrhundert. 65 mglichst alle Krperteile zu decken, hatte man die Rstung immer schwerer 1 gemacht; so wurde sie fr das Turnier immer brauchbarer, sur die Schlacht und den Feldzug zu schwerfllig. Daher erlagen im vierzehnten Jahrhundert mehrfach die Ritterheere den Schweizer Bauern, die weniger gut gewappnet waren, aber sich leichter bewegen konnten. Dazu kam, da mehr und mehr der Gebrauch von Sldnern aufkam; Landsknechte, die man fr Geld anwarb, waren den Fürsten eine zuverlssigere Hilse als die ritterlichen Vasallen, welche sich nicht immer bereit finden lieen, fr sie ins Feld zu ziehen. So brach ein neues Zeitalter des Heerwesens heran; die ge-wappneten Reiterheere traten zurck, die zu Fu kmpfenden Lands-knechte bildeten den Kern der Heere.x 68. Die Reichsverfassung. Wenn das Rittertum im zwlften und dreizehnten Jahrhundert eine eigenartige und hohe Kultur geschaffen hat, so war es um den deutschen Staat damals desto trauriger bestellt. Die langen, Knigtums oft wiederholten Kmpfe zwischen Kaiser und Papst, Kaiser und Fürsten hatten damit geendet, da das Kaisertum unterlag. Es war in seiner Macht wesentlich geschwcht; die Herrlichkeit Ottos des Groen, Konrads Ii., Fried-rich Barbarossas war fr die spteren Kaiser unerreichbar. Die deutschen Herzge, Grafen und Bischfe fhlten sich, obwohl durch den Lehnseid dem König zur Treue und zum Gehorsam verpflichtet, mehr als Fürsten denn als Vasallen. Sie fhrten ihre Reifigen lieber fr ihre eigenen Zwecke ins Feld als im Dienste des Knigs; sie ordneten sich ungern dem kniglichen Gericht unter; sie suchten die kniglichen Befugnisse zu schmlern und be-anspruchten es, in den Angelegenheiten des Reichs gehrt zu werden und auf den Reichstagen darber zu beraten. Die Einknfte der deutschen Könige ferner waren sehr gesunken. Einst hatten sie der ausgedehnte Krn-gter geboten: jetzt waren diese bis auf geringe Reste als Lehen vergeben und verschleudert. Wer in Zukunft die deutsche Krone trug, konnte nicht mehr auf das Reichsgut zhlen, sondern mute ein bedeutendes Familienerbe, eine Hausmacht, entweder schon besitzen oder zu gewinnen suchen. Zugleich war das Reich ein W a h l r e i ch geworden. Auch frher hatte der König Wahiretch. gewhlt werden mssen, aber man hatte sich doch meist fr den Sohn oder nchsten Verwandten des Knigs entschieden; jetzt wurde freie Wahl die Regel, und die Kurfrsten whlten eine Zeitlang mit Vorliebe solche Fürsten zu Knigen, die nicht aus der Familie des Herrschers stammten. Die Herabminderung der kniglichen Macht aber hatte zur Folge eine Herabminderung der inneren Einheit und der ueren Macht des deutschen Serftmtte* Volkes. Die Zersplitterung Deutschlands nahm von nun an $eu& Neubauer. Geschichtl. Lehrbuch fr Mdchensch. Ii. 4. Aufl. k luni>S'

2. Deutsche Geschichte - S. 184

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Nationaleigentum und zog sie ein. Schuldscheine, Assignaten, wurden ausgegeben, denen die eingezogenen Gter zum Pfnde dienen sollten. Aber diese reichten nicht von fern aus, um fr die Unmassen von Assignaten, die im Laufe der nchsten Jahre ausgegeben wurden, als gengende Deckung zu dienen. So wurden die Assignaten schlielich soft vllig wertlos; der Staat mute sich fr bankrott, d. h. zahlungsunfhig erklären, und die Eigentmer wurden zugrunde gerichtet. Der König strubte sich lange die neue Verfassung anzuerkennen; er und die Knigin Marie Antoinette hrten nicht auf, die Hilfe des Aus-landes zu erhoffen, besonders sterreichs, wo im Jahre 1790 auf Joseph Ii. 1790 Vis ^ru^er Leopold Ii. gefolgt war. Indessen starb M i r a b e a u, der 1792. die Regierung durch geheime Berichte und Ratschlge untersttzt hatte. Seitdem gewann die Partei der Demokraten oder Jakobiner, wie man sie nach ihrem Versammlungsort in Paris, dem frheren Jakobinerkloster, nannte, immer mehr an Macht. Ihre Fhrer waren Robespierre, Danton, beides revolutionre Redner von groer Leidenschaft und groem Einflu auf die Mafsen, und M a r a t, der blutdrstige Herausgeber einer demokratischen Zeitung. 5s3 Da fate die knigliche Familie im Sommer des Jahres 1791 den 1792. Entschlu, aus Paris zu entfliehen. Wirklich gelangte sie aus der Stadt heraus und einige Tagereisen weit nach Osten, wurde aber dann erkannt und nach Paris zurckgeshrt. Wenige Monate daraus sah sich der König gentigt, durch seine Unterschrift die neue Verfassung anzu-erkennen. Darauf lste sich die konstituierende Versammlung auf und legmatioemachte der neugewhlten legislativen Versammlung" Platz. "St Diese sollte ein Gesetzbuch schaffen, hat diese Ausgabe aber nicht erfllt; sie tagte bis zum Herbst 1792. X Der Umsturz des franzsischen Knigtums und die Campagne in Frankreich. X^ 193. Der Sturz des Knigtums. Whrenddessen wuchs die Span-nung zwischen Frankreich und den beiden deutschen Gromchten. Die Franzosen warfen Leopold vor, da er den Emigranten gestatte Truppen zu rsten und einen gewaltsamen Angriff zugunsten seines kniglichen Schwagers plane. Im Frhjahr 1792 starb pltzlich Leopold. Seinem Sohn und 179? bis Nachfolger Franz Ii., dem letzten Kaiser des alten deutschen Reichs, 1806. erklrte Ludwig Xiv., von seinem Ministerium gentigt, den Krieg. Da aber Osterreich mit Preußen durch ein Bndnis vereinigt war, so erklrte Friedrich Wilhelm Ii. seinerseits an Frankreich den Krieg.

3. Deutsche Geschichte - S. 160

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
160 Das Zeitalter des Emporkommens Preuens 1648 1786. preuische Beamtentum durch das eigene Vorbild zur Tchtigkeit, Pnkt-achfeit und Pflichttreue erzogen. Von den Beamten forderte er, da sie ihre ganze Kraft seinem Dienste widmeten; die Seligkeit ist fr Gott", schrieb er, aber alles andere mu mein sein". Bis ins einzelne wurde ihre Amts-fhrung geprft; insbesondere mute aus das genaueste Rechnung gelegt werden. Finanzen. Der Finanzverwaltung widmete er die grte Frsorge. Durch groe Sparsamkeit wurden die Einnahmen wesentlich erhht. Bei weitem der grte Teil der Geldmittel des Staats wurde fr das Heer ausgegeben. Fr seine Hofhaltung brauchte der König wenig; denn sobald er den Thron bestiegen hatte, war der glnzende Hofftaat seines Vaters aufgelst, die meisten Hofbeamten entlassen und die Gehlter stark herabgesetzt worden. Was erbrigt wurde, verwandte der König zur Bildung eines Staats-Schatzes. Wie sein Grovater, der Groe Kurfürst, so trat Friedrich Wilhelm fr die Hebung der V o l k s w i r ts ch a f t ein. Besondere Teilnahme brachte Ackerbau, er der Landwirtschaft entgegen, sorgte fr den Anbau von Kultur-pflanzen und lie Brche austrocknen. Am meisten hat er getan fr das durch die Pest hart mitgenommene Ostpreuen und Litauen; hier siedelte er auch der 20 000 lutherische Salzburger an, die um ihres Glaubens willen von ihrem Erzbischof vertrieben worden waren und denen er in seinen Gewerbe- Landen eine Freistatt erffnete. Auch in der Frderung des Gewerbes schritt er auf den Bahnen seines Grovaters fort, indem er die Einfuhr mancher ftemder Waren verbot, andere mit hohen Zllen belegte, um so seine Untertanen zu ntigen, einheimische Erzeugnisse zu kaufen. Besonders die brandenburgische Tuchfabrikation nahm durch seine frdernden Maregeln einen hohen Aufschwung. Schulwesen. Endlich hat dieser König, der von hherer Bildung nichts wissen wollte, doch dadurch die grte Bedeutung fr die Volksbildung gewonnen, da er den Schulzwang einfhrte, damit jeder Untertan lesen, schreiben und rechnen lernte und so fr das praktische Leben beshigt wrde. Er hat denn auch eine Menge von Volksschulen gestiftet. An ausgebildeten Lehrern fehlte es freilich, weshalb vielfach ausgediente Unteroffiziere als Lehrer angestellt wurden. 1740. Im Jahre 1740 starb der König, innerlich lngst auf den Tod vor-bereitet. Zu seinen Lebzeiten war er wenig beliebt, nach seinem Tode ist er lange verkannt worden; aber ohne seine vorbereitende Ttigkeit htte sein genialer Sohn Preußen nicht zur Gromacht erheben krnten,

4. Deutsche Geschichte - S. 254

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Da Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. keiten der Verpflegung in der Stadt immer hher. Am 28. Januar mute ^von*Parts^ kapitulieren; die Forts wurden bergeben und von deutschen Truppen besetzt. Die Festung Straburg war bereits kurze Zeit nach der Schlacht bei Wrth von den Deutschen eingeschlossen worden. Den Oberbefehl der I die Belagerungstruppen fhrte General von Werder; in der Stadt kommandierte General Uhrich. Erst nachdem die Stadt bombardiert und Einnahme Bresche geschossen worden war, entschlo sich dieser am 28. September zur 28^ Sept.^ ^6pmlation ^ so kam Straburg, nachdem es 189 Jahre lang französisch gewesen war, wieder in deutschen Besitz. I ' f I inen Monat spter fiel M e tz. Die langwierige Belagerung hatte den deutschen Truppen groe Beschwerden auferlegt; Ausflle muten zurckgewiesen werden; der Vorpostendienst war sehr anstrengend, die Ver-pflegung zeitweise krglich, die Witterung sehr regnerisch, und Ruhr und andere Krankheiten fgten ihnen groen Schaden zu. Endlich entschlo sich Bazaine, da die Nahrungsmittel ausgingen, zur Kapitulation. Sie wurde von"mch om 27. Oktober abgeschlossen. Es war die grte Kapitulation der 27. Oktober. Weltgeschichte: 173 000 Mann und 6000 Offiziere gerieten in Kriegs-gefangenschaft. Den tapferen Belagerern konnte keine Erholungszeit gegnnt werden; man brauchte sie notwendig auf anderen Kriegsschaupltzen. König Wilhelm aber ernannte jetzt den Kronprinzen und den Prinzen Friedrich Karl zu Generalfeldmarschllen und erhob Moltke in den Grafenstand. Gambetta. 254. Dic Kmpfe mit bctt Provinzialarmeen. Die franzsische Regierung hatte ihren Sitz in Tours genommen. Hier langte G a m -b e t t a, der anfangs in Paris geblieben war, dieses aber im Luftballon ver-lassen hatte, zu Anfang des Oktobers an und bernahm mit der ihm eigenen auerordentlichen Tatkraft die Regierungsgeschfte. Ihm verdankt es Frank-reich, da es wieder eine Armee erhielt. Er leitete die Aushebungen, brachte durch Anleihen im Auslande Geld auf, kaufte ebenfalls im Auslande Klei-dung, Waffen, Geschtze und organisierte so den nationalen Widerstand. Ein groer belstand war es jedoch, da er sich bei seiner gebieterischen Art, ob-wohl er selbst nicht Soldat war, nicht entschlieen konnte, die Generle frei handeln zu lassen, sondern hufig in die Unternehmungen eingriff und diese dadurch schdigte. Es handelte sich bei den Kmpfen der nchsten Monate um einen w e st l i ch e n, einen n r d l i ch e n und einen s d st -lichen Kriegsschauplatz. S"&en Jfot Oktoberbesetzte der bayrische General vondertanndie Stadt Orleans, mute sie aber, als ein bermchtiges feindliches Heer heran-rckte, wieder rumen. Indessen war Metz gefallen, und Prinz Friedrich

5. Vorstufe - S. 75

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
22. Friedrich Ii., der Groe. (17401768.) 75 unterkommen?" trat er ein und unterhielt sich so lange mit ihnen, bis sein Gesolge herbeieilte und alle gefangen nahm. Ruhmvoll endete also das Jahr 1757 fr den groen König. Gegen eine bedeutende bermacht hatte er alle seine Besitzungen behauptet, ganz Preußen, ja ganz Deutschland jubelte ihm zu. Sein Volk sang: Es lebe durch des Hchsten Gnade der König, der uns retten kann, So schlgt er mit der Wachtparade noch einmal 90 000 Mann." Auch in den folgenden Kriegsjahren errang seine Feldherrnkunst in den meisten Fllen den Sieg der die an Zahl ihm bedeutend berlegenen Feinde. So schlug er bei Z o r n d o r f (1758) in der Nhe von Kstrin die Russen, wobei sich wieder der Reitergeneral von Seydlitz auszeichnete. Im folgenden Jahre wurde er allerdings bei Kunersdorf (in der Nhe von Frankfurt a.o.) von den vereinigten Russen und sterreichern so voll-stndig besiegt, da er anfangs in Verzweiflung war. Aber bald raffte er sich auf und erfocht bei Liegnitz und Torgau (1760), besonders durch das Verdienst des Husarengenerals von Zieten, zwei Siege. Wenn die nchsten zwei Jahre auch noch manchen schweren Tag brachten, so wurden seine Feinde doch allmhlich mde und muten schlielich in den Frieden willigen. Aus dem schsischen Jagdschlo Hubertusburg wurde sest-gesetzt, da Preußen alle seine Besitzungen und besonders Schlesien behielt. Friedrich der Groe hatte seinen Zweck erreicht, Preußen war gerettet, Friedrichs seine Stellung als Gromacht ein fr allemal anerkannt. Jeder Untertan St2 des Landes fhlte den Stolz in seinem Innern, da er zu diesem Staate sgff* gehrte, jeder wute, da sein König der Held war, dessen Ruhm ganz Europa, ja die ganze Welt anerkannte. Aber dieser König selbst wute wiederum, da er nicht etwa ausruhen durfte nach seinen herrlichen Taten; es galt, die Not des Landes, das unter dem langen Kriege viel gelitten hatte, mglichst schnell zu heben. So ffnete er sosort nach Friedensschlu die Kornspeicher und lie Getreide zur Aussaat verteilen, er schenkte die Pferde seiner Regimenter an die Bauern und erlie die Steuern. berall in den verdeten Landstrichen siedelte er Ackerleute aus fremden Lndern wie aus der Schweiz und Holland an, Viehzucht, Obst- und Gemsebau blhten wieder auf, das Gewerbe wurde gefrdert, viele Fabriken erbaut; der Bergbau in Schlesien dehnte sich immer mehr aus, der Handel wurde untersttzt, Kanle angelegt, um ihn zu heben, so der Finow-Kanal zwischen Oder und Havel und der P l a u e s ch e zwischen Havel und Elbe. Auch fr die Bildung seines Volkes sorgte der groe König, indem er durch ein Gesetz den Schulzwang fr jedes Kind verfgte. Natrlich war es, da

6. Geschichte des Altertums - S. 19

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Staat der Athener. 19 zu den sieben Weisen rechnete; er war auch ein Dichter, von dessen Gedichten uns noch einige erhalten sind. Als Gesetzgeber hielt es Solon fr seine erste Pflicht, der Ver-^chuldm-s ch u l d u n g und Not der armen Bauern zu steuern. Er verbot die Schuld-kuechtschaft und kaufte solche Schuldgefangenen, die in andere Lnder als Sklaven verkauft waren, mit Mitteln des Staates frei; auch erklrte er einen groen Teil der Schulden fr ungltig. Ferner gab Solon Gesetze, die milder waren als die des Drakon; Gesetzgebung, diese wurden auf hlzerne Tafeln aufgeschrieben und ffentlich ausgestellt, so da sie jeder Brger lesen konnte. Unter ihnen waren auch mancherlei sittliche Vorschriften, z. B.: zeige dem Irrenden den Weg, sprich von den Toten nichts bles, rede die Wahrheit auf dem Markte. Besonders wichtig war es, da Solon eine neue Verfassung schuf.verfassung. Er wollte allen Brgern politische Rechte geben, aber nicht allen die gleichen; fo teilte er denn das Volk nach dem Vermgen in vier Klassen. Auch die rmsten Brger, die zur vierten Klasse gehrten, dursten, wenn sie min-destens 20 Jahre alt waren, in der Volksversammlung erscheinen; andere Rechte wurden den ersten drei Klassen vorbehalten. Die Volksversammlung hatte in Athen die entscheidende Gewalt. Ihr muten alle wichtigen Fragen vorgelegt werden; sie whlte auch die Be-amten. Mit feierlichem Gebet wurde sie erffnet; die Brger saen auf Bnken, während die Spartiaten in der Volksversammlung standen; man stimmte ab durch Aufheben der Hnde. Der Rat (Staatsrat) bestand aus Staatsrat. 400 Mitgliedern, die jhrlich neu gewhlt wurden; er hatte die Pflicht, die Amtsfhrung der Beamten zu beaufsichtigen. Die neun Archontenarhonten. wurden auch ferner in jedem Jahre neu gewhlt; wenn sie ihr Amt tadellos verwaltet, insbesondere unparteiisch Recht gesprochen hatten, so traten sie in den Areopag ein. Diesem hchsten Gerichtshof stand nicht nur die pein- Areopag. liche Gerichtsbarkeit zu, sondern er hatte auch das Recht, Brger, die ein leichtsinniges und unsittliches Leben fhrten, zu verwarnen und zu strafen und solche Beschlsse der Volksversammlung, die ihm schdlich und bereilt schienen, umzustoen. Als Solon fein Werk zu Ende gefhrt hatte, verlie er Athen, nachdem l0n und er vorher die Athener hatte schwren lassen, binnen zehn Jahren an seinen f Gesetzen nichts zu ndern. Auf den Reifen, die er machte, kam er, wie be-richtet wird, auch nach Sardes, der Hauptstadt von Lydien, wo damals der reiche und mchtige König Krsus herrschte, und fhrte mit ihm das Gesprch, das oben erwhnt worden ist ( 5). 2*

7. Für Präparandenanstalten - S. 103

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 103 — Festung Olmütz O, und wo diese Straßenlinie mit der von N aus Böhmen her zusammentrifft, die Hauptstadt Brünn □ (126). Böhmen und Mähren sind das Einfallstor aus Deutschland nach Österreich. ^ Wie in Böhmen, so ist in Mähren das tief gelegene Becken des Hauptflusses der Sitz der Landwirtschaft (Weizen und Mais) und des Weinbaus. Auf den höher gelegenen Stufen werden Waldwirtschaft sowie Bergbau aus Eisen und Kohle getrieben. Die beiden großen Kohlenlager im S bei Brünn und im N bei Ostrau sind die Veranlassung zu lebhafter Webeindustrie geworden, bei Brünn der.woll- und Baumwoll-, im N der Leinenindustrie. Auch in Österreichisch Schlesien herrscht neben dem hoch- entwickelten Bergbau auf Steinkohle im Ostrauer Becken eine leb- haste, vielseitige Industrie. Hauptort der Gewebeindustrie ist die Hauptstadt Troppau O. Die Bevölkerung besteht aus Deutschen und Tschechen. Die Deutschen sitzen geschlossen in den gebirgigen Randgebieten und in den großen Städten; die Hauptfläche Böhmens und Mährens ist tschechisch. Den äußersten O in Schlesien nehmen Polen ein. Die Karpatenländer. Die Karpaten. Sie bilden die Fortsetzung des No-Flügels der Alpen und ziehen in einem nach Sw geöffneten Bogen von der March- mündung bis zur So-Ecke Siebenbürgens, biegen dann nach W um und reichen bis zum Durchbruchstal der Donau. Man vergleicht die Karpaten gern mit einer Hantel; die beiden kugel- förmigen Enden bilden die Westkarpaten und die das Hochland von Siebenbürgen einschließenden Ostkarpaten, den Handgriff die Mittel- oder Waldkarpaten. Wie unterscheidet sich der Abfall nach außen von dem nach innen? Welche Flüsse entströmen der Außen-, welche der Innenseite? Was lehren Temperatur- und Regenkarte über die Zu- nähme der Wärme und die Abnahme der Niederschläge von den Rand- gebirgen nach dem Innern? Die Westkarpaten sind ein herrliches Bergland mit grünen Tälern und Wäldern, reichen Bodenschätzen und warmen Quellen (Trentschin- oder ungar. Teplitz). Den s-en Abschnitt bildet das Ungarische Erzgebirge mit reichen Schätzen von gold-, silber-, blei- und kupferhaltigen Erzen im W, ausgedehnten Eisenerzlagern im O. Umsäumt wird es im So von den vulkanischen Rebengeländen der H egy alja (hedf —) mit Tokaj, im N überragt von der in die Wolken ragenden Hohen Tatra. Diese steigt als eine von Flutztälern allseitig umschlossene Felsenburg bis sast zur Höhe der Zugspitze auf. Die Gipfel sind turmartige (vom Volke auch Türme genannt), schroffe, zersplitterte Felsen, zwischen denen malerische Bergseen mit grünlichem oder schwärzlichem Wasser liegen, die „Meeraugen". Von den Flüssen, die zur Donau gehen, leitet die Waag den wichtigen Verkehrsweg von Schlesien über den Jablunka- paß her nach Ofen-Pest.

8. Deutsche Sozialgeschichte - S. 80

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
80 Siebzehntes und erste Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts. kantilsystems sollte eine nach außen abgeschlossene Staatswirtschaft geschaffen und dadurch der Wohlstand im Jnnnern gehoben werden. Deshalb unterwarf der Landesherr die ganze Industrie seiner Beaufsichtigung, erschwerte durch Schutzzölle die Einfuhr fremder Erzeugnisse, die durch ihre Billigkeit die heimischen Preise herabgedrückt hätten, sowie die Ausfuhr inländischer Rohstoffe, ermäßigte dagegen die Ausfuhrzölle für inländische Fabrikate, ebenso die Einfuhrzölle für fremde Rohstoffe. Bei alledem ward aber der Landbau sehr vernachlässigt und der Unterschied zwischen Geld und Kapital (s. S. 38) nicht gehörig beachtet. Recht kleinlich strebte man nur darnach, mehr Geld einzunehmen als auszugeben und möglichst viel im Lande festzuhalten oder liegen zu haben. Während auf solche Weise die wirtschaftliche Lage der Bürger sich allmählich besserte, schwand ihr Selbstgefühl und die freiere, ernstere Auffassung des Lebens mehr und mehr. Vor allem war dies in den Residenzstädten der Fall. Weil durch die üppigen Hofhaltungen etwas verdient werden konnte (für Luxuswaren floß freilich viel Geld ins Ausland, namentlich nach Frankreich), so demütigten sich die Gewerbtreibenden vor jedem fürstlichen Kammerdiener und Lakaien. In den Reichsstädten war es mit dem Selbstbewußtsein besser bestellt. Aber etwas Kleinliches, Spießbürgerliches und Philisterhaftes hattediestädtischebevölkerung im 17.Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 18. überhaupt an sich. Verkehrs- und Lebensformen waren steif, peinlich und kleinlich geregelt und gezwungen, gerade wie die Kleidung und Haartracht (Zopf und Perücke). Viele Porträts aus der damaligen Zeit sind sich deshalb auffallend ähnlich. Zeremoniell, Komplimente und Etikette — man beachte die fremden Namen! — wurden mit größter Wichtigkeit behandelt, erreichten das viel feinere französische Vorbild aber doch nicht. Seinem persönlichen Gefühle eine freie Äußerung zu geben war streng verpönt. In späteren Zeiten ward man dafür dann desto empfindsamer und zerfloß

9. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 18

1894 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
18 Sechste Periode. Von 1648 — 1789. — Erster Abschnitt. Von 1648 — 1740. Lebens. Der einst so stolze Adel, zu einem aller Gesinnung baren Hofadel herabgesunken, fand für seine moralische und politische Erniedrigung in seinen sozialen Vorrechten ihm zusagende Ent- schädigung. b) Die einzelnen Zweige der Verwaltung. Hach Maza- rins Tode bewies Ludwig, nunmehr sein eigener ministre principal, einen fast unfehlbaren Scharfblick in der Wahl seiner Diener. Minister des Äufseren wurde Lyonne, des Krieges der Marquis von Louvois, ein Mensch ohne Herz und Gefühl, gewaltthätig und brutal aus Neigung, aber unvergleichlich als Organisator des Heeres1; Vauban war der geniale Ingenieur und Festungserbauer; die Finanzen übernahm nach dem Sturze des gewissenlosen Fouquet Jean-Baptiste Colbert, der erfolgreichste Praktiker des Protek- tions- oder Merkantilsystems. Ausgehend von der Ansicht, dafs dasjenige Land das reichste sei, das die größte Menge von Edelmetallen besitze, richtet dieses System, mit Hintansetzung des Ackerbaus, sein Augenmerk allein auf die Entwickelung von Handel und Industrie, deren Richtung und Thätigkeit durch die alles bevormundende Autorität des Staats, Einfuhrverbote fertiger Waren oder hohe Einfuhrzölle (Schutzzölle) auf solche, Ausfuhr- verbote von Rohstoffen, Staatsmonopole u. s. w., reguliert wird. Colbert hob die Gewerbthätigkeit und den Seehandel bedeutend, verbesserte die Strafsen, baute den Kanal von Languedoc, schuf eine große Handels- und Kriegsflotte, organisierte den grofsartigen Besitz an Kolonieen (Canada, das Mississippiland [Louisiana], zahl- reiche westindische Inseln, Guyana, ein Gebiet im nw. Afrika, Pondichéry und Tschandernagar), die aber wegen der mafslosen Zentralisation und da sie dem Mutterlande lediglich Ausbeutungs- objekt waren nicht zur Blüte gelangen konnten. Infolge der grenzenlosen Verschwendung des Hofes, des wahnsinnigen Bau- luxus Ludwigs1 2 und der Kriege, die ungeheure Summen ver- schlangen, reichten die Einnahmen trotz Colberts trefflicher Finanz- verwaltung bei weitem nicht hin, das Land litt unter einem furcht- 1) Die meisten unserer militärischen Einrichtungen, die Uniformen, Be- nennungen der militärischen Grade u. s. w. gehen auf Louvois zurück. 2) Allein das Schlofs von Versailles hat ihm 150 Mail. Livres, nach heuti- gem Geldwerte etwa 720 Mail. Mark gekostet.

10. Geschichte des Altertums - S. 128

1892 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
128 C. Römische Geschichte. Vierte Periode. zum Kaiser erhobene Diokletian, der Sohn eines illyrischen Freigelassenen. 3. Die wirtschaftlichen und sozialen Yerhältnisse. Die materielle Kultur stand aufserordentlich hoch. Der wäh- rend der ersten beiden Jahrhunderte dauernde Weltfriede (von den Grenzkriegen abgesehen) kam dem Handel und Gewerbe, der Landwirtschaft und jeder Art nutzbringender Thätigkeit sehr zu statten, und die Imperatorenkämpfe des 3. Jh. schädigten Italien, das zu veröden begann, mehr als die Provinzen. Die besonders im Polande aufserordentlich hoch entwickelte Landwirtschaft, die im Ackerbau, Weinbau und in der Obstkultur erstaunliche Er- träge lieferte, das im Gewerbebetriebe zur Anwendung gekommene Prinzip der Arbeitsteilung und der Association, die Organisation von Kranken-, Sterbe- und Unterstützungskassen, der gewaltige Geldverkehr, dessen Ausdehnung durch die Thatsache gekenn- zeichnet wird, dafs seit Augustus der Zinsfufs 4—6°/o betrug, bezeugen die Höhe der wirtschaftlichen Entwickelung. Auf der andern Seite fuhren die Plantagenwirtschaft mit dem Sklaventum und der Kapitalismus fort ihre zerstörenden Wirkungen auf wirt- schaftlichem und sittlichem Gebiete zu üben (vgl. S. 88). In den oberen Gesellschaftskreisen, in Rom und den Weltstädten des Ostens auch in den niederen war die sittliche Yerdorbenheit, die besonders auch durch die Fechterspiele, die unzüchtigen Panto- mimen und Theateraufführungen genährt wurde, groß; in den Provinzen aber war das sittliche Leben besser und reiner. Im ganzen war im 1. und 2. Jh. der Lebensgenufs feiner, der Wohl- stand allgemeiner, die Lebenshaltung aller Schichten der Bevöl- kerung höher als in früherer Zeit. Jedoch im 3. Jh. sank die- selbe bedeutend infolge der furchtbaren Imperatorenkriege, der Angriffe der Barbaren, verheerender Pestilenzen und anderer Un- glücksfälle. 4. Bildung und Religion. a) Die Litteratur. So günstig die Kaiserzeit den bildenden Künsten, besonders der Baukunst war (das unschöne Rom der republikanischen Zeit ist in der prächtigen Kaiserstadt nicht wieder-
   bis 10 von 150 weiter»  »»
150 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 150 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 6
3 8
4 36
5 10
6 3
7 6
8 0
9 2
10 49
11 3
12 9
13 1
14 5
15 1
16 1
17 1
18 3
19 15
20 6
21 1
22 1
23 1
24 2
25 8
26 21
27 2
28 1
29 31
30 1
31 16
32 5
33 1
34 7
35 0
36 6
37 15
38 7
39 59
40 2
41 1
42 22
43 0
44 2
45 18
46 11
47 11
48 1
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 46
1 39
2 36
3 137
4 752
5 72
6 118
7 37
8 122
9 166
10 86
11 144
12 32
13 22
14 26
15 44
16 96
17 256
18 73
19 19
20 45
21 62
22 2
23 40
24 10
25 28
26 13
27 22
28 63
29 31
30 7
31 24
32 15
33 51
34 32
35 11
36 623
37 38
38 70
39 97
40 156
41 235
42 23
43 124
44 74
45 117
46 43
47 26
48 64
49 49
50 66
51 19
52 42
53 29
54 65
55 42
56 27
57 41
58 21
59 88
60 100
61 301
62 98
63 59
64 84
65 25
66 19
67 14
68 89
69 53
70 218
71 92
72 371
73 41
74 46
75 22
76 78
77 104
78 55
79 108
80 76
81 4
82 11
83 14
84 29
85 25
86 40
87 49
88 9
89 27
90 9
91 20
92 478
93 34
94 167
95 124
96 60
97 48
98 150
99 36

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 68
1 25
2 36
3 40
4 83
5 73
6 96
7 59
8 11
9 41
10 66
11 25
12 196
13 27
14 16
15 51
16 218
17 6
18 86
19 205
20 5
21 9
22 83
23 0
24 301
25 43
26 155
27 33
28 17
29 36
30 30
31 31
32 17
33 479
34 162
35 37
36 9
37 21
38 9
39 114
40 57
41 37
42 33
43 141
44 31
45 9
46 30
47 108
48 60
49 73
50 74
51 101
52 118
53 13
54 347
55 38
56 18
57 30
58 93
59 369
60 30
61 102
62 120
63 46
64 154
65 70
66 4
67 31
68 30
69 117
70 11
71 55
72 103
73 45
74 49
75 67
76 11
77 532
78 29
79 69
80 218
81 481
82 61
83 101
84 26
85 48
86 6
87 21
88 36
89 94
90 18
91 112
92 29
93 16
94 4
95 171
96 16
97 135
98 31
99 33
100 219
101 2
102 89
103 45
104 16
105 42
106 72
107 32
108 24
109 32
110 45
111 71
112 83
113 22
114 31
115 46
116 40
117 5
118 43
119 45
120 29
121 68
122 21
123 41
124 167
125 37
126 33
127 151
128 46
129 44
130 5
131 186
132 231
133 40
134 23
135 9
136 470
137 17
138 7
139 20
140 31
141 9
142 72
143 76
144 23
145 219
146 30
147 15
148 234
149 73
150 45
151 82
152 104
153 16
154 37
155 84
156 73
157 119
158 453
159 28
160 22
161 19
162 54
163 43
164 48
165 102
166 569
167 43
168 18
169 39
170 11
171 389
172 87
173 184
174 5
175 225
176 36
177 359
178 10
179 90
180 74
181 55
182 192
183 315
184 28
185 25
186 9
187 53
188 42
189 36
190 12
191 96
192 41
193 60
194 122
195 28
196 100
197 188
198 14
199 35