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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Mittelalters - S. 42

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 42 — a) im ersten Jahre seiner Bearbeitung mit Winterkorn bestellt = Winterung, b) im zweiten Jahre seiner Bebauung mit Sommerkorn besät = Sommerung, c) im dritten Jahre seiner Benutzung blieb er brach liegen = B r a c h e. Wie war die christliche Kirche im Merowingerstaate gestaltet? 1. Dem Papste gegenüber nahm sie die Stellung einer fast unabhängigen Landeskirche ein. 2. Der König berief Synoden und führte bei den Verhandlungen den Vorsitz. 3. Die Bischöfe wurden nicht (wie das kanonische Recht es forderte) vom Könige nur bestätigt sondern ernannt. 4. Die bischöflichen Sprengel fielen nicht mit den Gauen zusammen: sie bildeten in Zeiten politischer Wirren ein kräftiges Band. 5. Die Geistlichen waren vom Kriegsdienste befreit. Worin liegt die weltgeschichtliche Bedeutung des merowingischen Staates ? 1. In der Einverleibung der Trümmer der ostgermanischen Staatenbildungen in Südfrankreich und Burgund. 2. In der Zurückdrängung der Araber und deren Beschränkung auf Spanien. 3. In der Eroberung und erfolgreichen Verteidigung Italiens gegenüber byzantinischen Ansprüchen. Bonifatius. 135 a. Inwiefern bringt Bonifatius die von den Iren begonnene germanische •—Mission zum Abschlüsse? 1. Er verbreitete das Evangelium unter den heidnischen Germanen des Festlandes (außer unter den Sachsen). 2. Er schuf die erste kirchliche Organisation in Germanien nach dem Vorbilde der römischen Kirchenverfassung. 3. Er stellte das Frankenreich auf einen festeren Grund und erfüllte die leere Form des Gewaltreiches mit sittlichem und religiösem Inhalte. 1$> b. Welche Stellung nahm Bonifatius seinen Mitmenschen gegenüber ein ? 1. Er war seinen Herren ein zwar ergebener aber ebenso unerschrockener Diener. 2. Er war seinen Genossen ein treuer Freund und selbstloser Berater.

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 326

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
326 Die mittlere Zeit. um die kaiserliche Vollgewalt zu rechtfertigen, zum römischen Recht feine Zuflucht nehmen und die Befugnisse des heidnischen Imperators aus sich übertragen lassen. Aber gerade das römische Recht paßte für keine Zeit weniger, als für die der Hohenstaufen, da der heidnische Staat weder eine Kirche noch Rechte einzelner Korporationen kannte, und vou einer Selbständigkeit neben dem Kaiser gar keine Rede war. Namentlich kannte man aber bis jetzt im römischen Reiche anch keine Staatsstener. Friedrich schrieb nun, wie es im alten Rom der Branch war, eine Steuer aus sowohl nach den Gütern, als nach den Köpfen, was große Unzufriedenheit erregen mußte, sowohl bei den Italienern als bei den Deutschen, weil dieses Geld doch nur auf die vielen Rüge nach Wien verwendet wnrde. 2. Ronkaglia ist ein Ort in der Nähe von Piacenza. Hier pflegten die Kaiser auf ihrem Römerzuge das erste Mal auf italienischem Boden zu übernachten. Dort wurde der Heerschild ausgepflanzt und die obersten Vasallen mußten ein jeder zwei Nächte lang vor dem kaiserlichen Zelte die Wache halten, eine Ehrenbezeugung, die sie selbst wieder vou ihren Lehensleuten verlangen durften. Dort wurde auch das erste Mal Heerschau gehalten, und wurden die Lehensträger, die nicht zur Heeresfolge erschienen waren, mit der Acht belegt. 3. Schrecklich war das Schicksal, das Mailand auf dem zweiten Römerzuge traf. Als es sich das erste Mal ergeben mußte, mußte es 0000 Mark Silber bezahlen und 300 Geiseln stellen. Die Bürgermeister, der Rat und die Edlen mußten barfuß, das bloße Schwert am Nacken hängend, das Volk mit Stricken um den Hals, vor dem Kaiser erscheinen und fußfällig dessen Milde anflehen (1158). Bei der zweiten Unterwerfung, ^ vier Jahre später, wiederholte sich ein ähnliches Schauspiel. Das Urteil aber, das über Mailand erging, lautete: Mailand soll leer und wüst sein; binnen acht Tagen verlassen alle Bewohner die Stadt und baueu sich in vier Flecken an, von denen jeder zwei Meilen vom andern entfernt ist (1162). 4. Die Einwohner von Susa, wo Friedrich übernachtete, hatten sich verabredet, den Kaiser nachts im Bette zu überfallen. Aber der Anschlag wnrde verraten und Hermann von Sieben eichen, der mit dem Kaiser einige Ähnlichkeit hatte, legte sich in das Bett des Kaisers, wodurch es diesem möglich wurde, zu entfliehen. Die Susaner vergriffen sich nun zwar an dem Ritter nicht, als sie den Irrtum merkten, Friedrich ließ aber die Stadt doch niederbrennen, als er wieder nach Italien kam. 8 121. Sturz Heinrichs des Löwen. Friedrichs I. Tod. 338) In Deutschland hatte jedoch die Lust, mit dem Kaiser nach Italien zu ziehen, abgenommen, denn Italien war das Grab aller Hoffnungen. Ganz besonders war Heinrich der Löwe, der im Norden seine Herrschaft beträchtlich erweitert hatte, den Zügen nach Italien so abgeneigt, daß er, um einer neuen Fahrt auszuweichen, eine Reise nach dem Heiligen Lande unternahm. Allein er kam nach Hanse, bevor der Kaiser den fünften Nömer-zng hatte antreten können. Er begleitete nun wohl den Kaiser,

3. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 43

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 43 Fig, 18. hält, gering. Die eigentliche Erwärmung empfängt sie von der durch die Sonnenstrahlen erwärmten Erdoberfläche. Der Grad der Erwärmung eines Ortes der Erdoberfläche hängt zunächst ab von der Stellung der Sonne und von der Dauer der Bestrahlung, also von seiner geographischen Breite. Je spitzer der Winkel ist, unter dem die Sonnenstrahlen die Erde berühren, um so weniger erwärmen sie die Erdoberfläche, c, d ist ein Stück der Erdober- fläche (Fig. 17), a und b sind gleichwertige Strahlen- bündel der Sonne, die gleich viel Licht und Wärme der Erde bringen. Das Bündel b verteilt sich aber auf eine größere Fläche, und darum muß ein Punkt der Erd- oberfläche weniger erwärmt werden als ein Punkt unter dem Strahlenbündel a. Da ferner die Atmosphäre einen Teil der Sonnenstrahlen (in den mittleren Breiten etwa die Hälfte) absorbiert, so wird der Licht- und Wärmebetrag eines Ortes um so geringer sein, je schiefer die Sonnenstrahlen ihn treffen. £ytg. 18 zeigt, daß der Strahl b einen bedeutend größeren Weg von der oberen Grenze der Atmosphäre zur Erde zurückzulegen hat als a, und der Weg von c ist doppelt so groß. Diese durch die schiefe Lage der Sonnenstrahlen bedingte geringe Erwärmung der höheren und höchsten Breiten wird durch längere, Wochen und Monate hindurch andauernde Bestrahlung zum Teil ausgeglichen. So hat das südöstliche Sibirien eine höhere Sommertemperatur als Deutschland. Um so bedeutender wird aber auch im Winter die Kälte, wenn die Sonne tage-, ja monatelang nicht über den Horizont tritt. Kommt nun noch, wie in Sibirien, die Wirkung weiter, vom Meer abgeschlossener Länderräume hinzu, so wird der Unterschied zwischen Sommerwärme und Winterkälte sowie die Differenz zwischen der wirklichen Wärme und der, die ein Land nach seiner Ent- fernung vom Äquator haben sollte, noch größer. Denn das Land nimmt nicht nur die Wärme leichter auf als das Wasser, sondern strahlt sie auch leichter wieder aus; außerdem wird das Land in geringeren Tiefen erwärmt als das Wasser. Angrenzendes Meer kann darum dem Lande einen Teil seiner höheren Wärme entziehen, wie es anderseits ihm bei größerer Erkältung Wärme abgeben kann. Darauf beruht die Milderung der Temperaturextreme auf Inseln und in Küstengebieten. Vgl. England und Deutschland! Auch herrschende

4. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 44

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 44 — Winde und Meeresströmungen erhöhen oder erniedrigen die Wärme eines Ortes, die ihm nach seiner geographischen Breite zu- kommt. Vgl. Ost- und Westküste Amerikas, Östküste Amerikas und Westküste Europas! Warum in Afrika die heißesten Stellen nicht unter dem Äquator, wo doch auch breites, zusammenhängendes Land ist, liegen, sondern nördlich davon, erklärt sich daraus, daß im nörd- lichen Teile die Wüste den Erdteil durchzieht, die sich im Sommer außerordentlich erhitzt, während am Äquator das Land mit einem Pslanzenkleid bedeckt ist. So ist auch die Bodenbedeckung auf den Wärmegrad eines Landes von Einfluß. Eine Abnahme der Temperatur findet im allgemeinen mit der Erhebung über den Meeresspiegel statt. Jedoch erweisen die Ballonfahrten die Zusammensetzung der Atmosphäre aus verschieden erwärmten Luftschichten und einen mehrfachen Wechsel von rascherem und langsamerem Abnehmen der Temperatur. Im Gebirge kann sogar der Fall eintreten, daß bei hohem Barometerstande und völliger Windstille die Temperatur der über der Schneedecke lagernden kalten Luftschicht im Tale niedriger ist als auf den Bergen (Wärme- umkehr!). Um die Temperaturen zweier Orte miteinander zu vergleichen, sucht man ihre mittlere Tages-, Monats-, Jahres-Temperatur, indem man die Summe der an einem Orte beobachteten Thermo- meterstände (etwa um 6 Uhr bezw. 7 Uhr morgens, 2 Uhr mittags und 10 Uhr bezw. 9 Uhr abends) durch die Anzahl der Beobach- tungen dividiert. Die Ausschaltung der Seehöhe wird durch Zurück- rechnung der Mitteltemperatur aus den Meeresspiegel bewirkt. Als mittlerer Maßstab für die Rechnung wird allgemein 0,5° für 100 m Höhe angenommen. Verbindet man die Orte gleicher, auf den Meeresspiegel zurückgeführter Mitteltemperatur nach dem Vorgange Humboldts (1817) durch Linien, sog. Isothermen, so erhält man ein übersichtliches, freilich nur ideales Bild der Wärmeverteilung auf der Erdoberfläche. Die Isothermen von 0° und 20° sind nach Supan die Grenzen der kalten, gemäßigten und heißen (physischen oder Wärme-) Zonen, die wesentlich abweichen von den Wende- und Polar- kreisen, den Grenzen der tropischen, polaren und mittleren (mathe- matischen oder Beleuchtungs-) Zonen. Fast jeder Ort der Erde zeigt, wie die Isothermenkarte er- kennen läßt, eine andere Temperatur, als ihm nach seiner Breite zu- kommt. Diese Abweichung heißt thermische Anomalie, und sie ist entweder positiv oder negativ, d. h. der Ort ist entweder relativ zu warm oder zu kalt. Verbindet man alle Orte von gleicher Anomalie durch Linien, so erhält man die Jsanomalen. Lassen die Jahresisothermen und die Jsanomalen die mittlere Jahrestemperatur eines Ortes erkennen, so ermöglichen sie doch keinen sicheren Schluß aus das organische, besonders das Pslanzenleben.

5. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 46

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 46 — Luftdruck und Winde. Ter Druck der Luft auf einen bestimmten Ort der Erdober- fläche ist in erster Linie abhängig von seiner Höhenlage (vgl. S. 43). Will man darum den Luftdruck, der an zwei verschiedenen Orten herrscht, miteinander vergleichen, so muß man den durch das Baro- meter^ gemessenen Druck aus den Meeresspiegel zurückführen. Verbindet man die Punkte gleichen (ans den Meeresspiegel zurückgeführten) Luftdrucks miteinander, fo erhält man die Isobaren. Ein Blick auf eine Karte der mittleren Jahresisobaren zeigt drei große Gebiete niedrigen Luftdruckes, eines um den Äquator und zwei in der Nähe der Pole. Der mittlere Luftdruck am Äquator beträgt 760 mm, nach N. und S. steigt er bis ungefähr 30° n. und s. Br. aus 765 mm; darauf nimmt er wieder mit zunehmender Breite ab, bis er in 60—70° n. Br. 754 mm erreicht, worauf er in noch höheren 2 Breiten wieder zunimmt. Die ungleiche Erwärmung der Erdoberfläche bringt nämlich in der die Erde umgebenden Luft- hülle, der Atmosphäre, unausgesetzt eine Störung der Gleichgewichts- läge hervor. In den Äquatorialgegenden werden infolge der starken Erwärmung der unteren Luftschichten diese mehr gelockert und aus- gedehnt als in höheren Breiten und üben einen erhöhten Druck auf die oberen Luftmassen aus, welcher sie nötigt, nach den beiden Polen hin abzufließen, während ein zweiter Luftstrom von den Polen nach dem Äquator hin zieht. Der obere, der Äquatorialstrom, wird bei abnehmender Breite des Abstandes zwischen zwei Meridianen auf einen kleineren Raum zusammengedrängt und niedergedrückt; so er- reicht er etwa unter 30° n. und s. Br. zu einem Teile die Erd- obersläche, und es entsteht hier eine Zone größeren Luftdruckes, von welcher ein Zurückströmen der der Erdoberfläche benachbarten Luft- schichten nach den luftverdünnten Räumen am Äquator stattfindet. Beide Ströme werden durch die Drehung der Erde abgelenkt, der obere auf der n.-en Halbkugel nach No. und erscheint als Sw.-Wind, der untere nach Sw. und erscheint als No.-Wind. Da die Segel- schiffe den letzteren hauptsächlich zur Überfahrt nach Brasilien be- nutzten, so wurde er der Passat ^ genannt, während der äquatoriale (obere) Strom den Namen Anti-(Gegen-)Passat führt. Auf der s.-en Halbkugel weht der Passat von So. nach Nw., der Antipassat ebenfalls in entgegengesetzter Richtung. Die Zone zu beiden Seiten des Äquators, welche hauptsächlich nur einen aufsteigenden Luststrom aufweist, ist die Zone der Kalmen^. Auch die Gebiete des er- höhten Luftdrucks an der Polargrenze der Passate zeichnen sich durch Windstille aus. Man bezeichnet sie als die Kalmen der Wendekreise, auch wohl als „Roßbreiten", da früher die nach Westindien mit einer Deckladung von Pferden bestimmten Schiffe in dieser Region 1 baros — Schwere. 2 „Höher" nennt man einen Breitengrad in größerer Entfernung vom Äquator. 3 passata — Überfahrt. 4 calme <frz>) — ruhig, still.

6. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 6

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 6 — von -f 20° C umschließt (nach Supan) die warme Zone, die Jso- thermen von 0° schließen die kalten Zonen ein. und zwischen denen von 20° und 0° liegen die gemäßigten Zonen. Vergleiche nach der Aarte die Grenzen der Beleuchtungs- und der Wärmezonen miteinander! Gib im besonderen die Lage der ^ahresisotherme 0 an! Am 2\. )uni und am 2\. Dezember bewegt sich die Zonne in einem der beiden Wendekreise. Welche Aulmi- nationshöbe hat die ^onne an diesen Tagen für Breslau, Bremen, Moskau, Kto de Janeiro u. a. O.? Woher mag es kommen, daß im Lause des Tages die größte Wärme nicht um \2, sondern gegen \ Uhr und im ^)ahre nicht am 2{. ~\um, sondern in der zweiten Hälfte des Juli und der ersten Hälfte des August herrscht? Winde und Niederschläge. Die ungleiche Erwärmung der Erdoberfläche bringt in der die Erde umgebenden Lusthülle, der Atmosphäre^, unausgesetzt eine Störung der Gleichgewichtslage her- vor. In den Äquatorialgegenden werden insolge der starken Er- wärmung der unteren Luftschichten diese mehr gelockert und ausge- dehnt als in höheren^ Breiten und üben einen erhöhten Druck aus die oberen Luftmassen aus, welcher sie nötigt, nach den beiden Polen hin abzufließen, während ein zweiter Luststrom von den Polen nach dem Äquator hin zieht. Der obere, der Äquatorialstrom, wird bei abnehmender Breite des Abstandes zwischen zwei Meridianen auf einen kleineren Raum zusammengedrängt und niedergedrückt' so er- reicht er etwa unter 30" nördl. und südl. Breite zu einem Teile die Erdoberfläche, und es entsteht hier eine Zone größeren Luftdruckes^ von welcher ein Zurückströmen der der Erdoberfläche benachbarten Luftschichten nach den luftverdünnten Räumen am Äquator stattfindet.. Beide Ströme werden durch die Drehung der Erde abgelenkt, der obere auf der nördlichen Halbkugel nach Nordosten und erscheint als Südwestwind, der untere nach Südwesten und erscheint als Nord- ostwind. Da die Segelschiffe den letzteren hauptsächlich zur Überfahrt nach Brasilien benutzten, so wurde er der Passat^ genannt, während der äquatoriale (obere) Strom den Namen Anti-(Gegen-)Passat sührt. Auf der südlichen Halbkugel weht der Passat von Südosten nach Nordwesten, der Antipassat ebenfalls in entgegengesetzter Richtung. Die Zone zu beiden Seiten des Äquators, welche hauptsächlich nur einen aufsteigenden Luftstrom ausweist, ist die Zone der Kalmen^. Auch die Gebiete des erhöhten Luftdrucks an der Polargrenze der Passate zeichnen sich durch Windstille aus. Man bezeichnet sie als die Kalmen der Wendekreise, auch wohl als „Roßbreiten", da früher die nach Westindien mit einer Deckladung von Pferden bestimmten Schiffe in dieser Region so lange ausgehalten wurden, daß aus Mangel an Wasser ein Teil der Pferde über Bord geworfen werden mußte. Jenseit der Kalmen der Wendekreise solgen die Zonen der 1 atraös = Dunst, sphaera = Kugel. 2 „Höher" nennt man einen Breitengrad in größerer Entfernung vom Äquator. :l passata — Überfahrt. 4 calme ffrj.) — niliig, still.

7. Schulgeographie - S. 14

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
14 Ii. Globuslehre. Zonen. Zonen (Erdgürtel) unterscheidet man fünf: Zwischen den Wendekreisen 41 die heiße oder tropische, zwischen dem Wendekreis und Polarkreis jeder Erdhälfte eine gemäßigte, also eine nördliche und eine südliche, inner- halb des Polarkreises jeder Erdhälfte eine kalte, also eine nördliche und eine südliche. Die mittlere, d. h. durchschnittliche, Jahreswärme beträgt in der heißen Zone 20° oder mehr/ in den gemüßigten Zonen gegen oder . über 10°, in den kalten fast überall unter 0°. In der heißen Zone ist die Wärme das Jahr über sehr gleichmäßig, weil die Sonne nie weit vom höchsten Bogen, dem Zenitbogen, absteht, den sie innerhalb der Wendekreise für jeden Ort jährlich zweimal beschreibt, und weil sie alle Tage nahezu 12 Stunden scheint; in den beiden gemäßigten und den beiden kalten Zonen ist die Wärme dagegen jahreszeitlich sehr ungleich, weil im Sommer der Bestrahlungswinkel und zugleich die Tageslänge viel größer ist als im Wintert An Areal [areal], d. h. Flächengröße, übertrifft die heiße Zone alle anderen bedeutend; die kalten Zonen haben die geringste Flächengröße. Schwerkraft. Vom Innern der Erde wissen wir nichts, als daß dasselbe aus 42 viel schwerereu Massen besteht und viel heißer ist als die uns zugänglichen Außenteile der Erde. Der Erdkörper übt auf alle Gegenstände eine solche Anziehung aus, daß sie nach der Tiefe, genauer nach dem Erdmittelpunkt streben; diese Anziehungskraft nennt man Schwerkraft. Das Wasser ruht ihretwegen nicht eher, als bis es die tiefste ihm zu- gängliche Stelle erreicht hat; jeder fallende Körper bewegt sich in der Richtung auf den Erdmittelpunkt hin; der Menfch hält sich allein dann ausrecht, wenn er seinen Körper in die Richtung bringt, die von seinem Fuße aus als Erddurchmesser durch den Mittelpunkt der Erde geht; die Menschen, die am anderen Ende des nämlichen Durchmessers wohnen, kehren ihm dann natürlich auch ihre Füße zu und heißen darum seine Antipoden oder Gegensüßler.^ Luft. Die Lufthülle umgibt die Erdkugel nur gegen 60 km hoch (wie 43 die feinste Apfelschale den Apfel); sie wird in der Höhe weniger Kilo- Meter überall eiskalt und so dünn, daß kein Mensch in ihr atmen kann. Mond. Der Mond der Erde ist der ihr nächste Weltkörper; er umkreist sie, 44 indem er sie stets auf ihrer Bahn um die Sonne begleitet; fein Durch- 1 Gemeint sind immer Celsius grade (f. oben Nr. 8). — 2 Vergleiche in den beiden Figuren auf S. 10 und 11 die Gegend bei a in der Sommer- und in der Winter- stellnng der Erde, außerdem die Figur auf S. 4 unten. — 3 Die Richtung von Türmen, Häusern, Bänmen, aufrecht stehenden Menschen erhält man also in den beiden Figuren auf S. 10 und 11, indem man ihren Standort auf der Erdoberfläche mit dem Erd- Mittelpunkt durch eine gerade Linie verbindet.

8. Abriß der Weltkunde - S. 73

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
73 Sonnenstrahl die meiste Wärme entwickelt, so haben die Tropengegenden die größtmögliche Sonnenwärme, wenn die Sonne senkrecht über ihnen steht. Die Sonnen- wärme mindert sich, je schiefer der Sonnenstrahl auffällt. Für den Aequator beträgt die größte Abweichung des Sonnenstrahls von der senkrechten Richtung nur 23*/2°; dies ist der Fall, wenn die Sonne auf einem der Wenve- kreise steht, daher ist auch die Abnahme der Wärme auf dem Aequator nicht besonders merkbar, insofern die Wärme von der Sonne abhängt und nicht durch Winde und an- dere Ursachen bedingt wird. Daher findet auf dem Aequator kein eigentlicher Wechsel der Jahreszeiten statt; es ist dort immer Sommer, der aber durch gewaltige Regengüsse gekühlt wird. Beträchtlicher aber ist der Ab- stand der Sonne für die beiden Wendekreise; steht z. B. die Sonne auf dem südlichen Wendekreise, so ist sie von dem nördlichen nicht weniger als 47° entfernt und so viel beträgt die Abweichung des ihn treffenden Sonnenstrahls von der senkrechten Linie., was schon eine beträchtliche Verminderung der entwickelten Wärme zur Folge hat. Indessen ist auch dort kein eigentlicher Winter, weil diese Entfernung der Sonne nur kurze Zeit dauert, und es tritt daher auch dort kein eigentlicher Wechsel der Jahres- zeiten ein, insofern derselbe von der Sonne und nicht von den Luftströmungen und örtlichen Ursachen abhängt. Je höher die Gebirge sind, um so mehr mindert sich die Wärme, während Sandwüsten dieselbe steigern. Sind die Luftströmungen aus den Aequatorgegenden ausge- schlossen oder gehemmt, ist die Gegend wasserreich und waldig, so wird die Sonnenwärme bedeutend geschwächt, während unter den umgekehrten Verhältnissen das Gegen- theil stattfindet. (Man vergleiche den klimatischen Unter- schied Oberägyptens und Arabiens mit den Gebirgsge- genden Ostindiens, die wie jene unter dem nördlichen Wendekreise liegen, des südlichen Afrikas und des südlichen Amerikas.) In der heißen Zone, die ein so bedeutendes Stück des Erdballs einnimmt, sind die Erzeugnisse des Thier- und Pflanzenreichs am größten und manigfaltigsten; der Ele- phant, die Giraffe, das Nilpferd, Nashorn, der Löwe und Tiger, das Krokodil, die Riesenschlange haben dort ihre Heimath und ebenso die größten Insekten und Würmer, Lesebuch Vh. 4

9. Schulgeographie - S. 230

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
230 n. Die Lufthülle. abfließende Winterluft stammt von dieser selbst, und 2km über ihr gewahrt man den Luftersatz durch einen Gegenmonsun vom Meer ins Land. Nach der Höhe der Atmosphäre nimmt der Luftdruck natürlich ab^, denn die Dichte der Unterteile einer Luftsäule wird eben durch die auf ihnen lastenden Oberteile derselben verursacht. Aber auch im Niveau des Meeresspiegels grenzen (schon in Folge ungleicher Er- wärmung, doch darum nicht allein) ^ schwerere an leichtere Luftschichten, weshalb die Luft auf Erden nie zur Ruhe kommt. Linien gleichen Luftdrucks (gemessen im Niveau des Seespiegels oder auf dasselbe rechnerisch erhöht) heißen Isobaren. Auch der große Austausch der Luft durch alle Zonen 3 beruht einfach auf deren Druckunterschieden. Die im Stillengürtel empor- gestiegenen Luftteilchen flimmern, durch die Aufsteigung selbst erkaltet, zwar immer wieder hinab, um das Spiel wohl unzählige Male von neuem durchzumachen; durch die in jenem Gürtel am beständigsten aufwärtsstrebende Luft sammelt sich aber stets in der Höhe eine durch den ständigen Nachschub verdichtete Luftmasse, welche gen N. wie S. minder dichte Luftschichten zur Seite hat, diese folglich verdrängt; und da durchschnittlich überhaupt jeder äquatornähere Breitengürtel einen wärmeren Luftgürtel trägt als der ihm polwärts anlagernde, wird auch außerhalb des Stillengürtels aus ähnlichen Gründen in gleichen Lufthöhen regelmäßig dichtere Luft polwärts dünnere Luft berühren und zu verdrängen bestrebt sein, woraus sich im ganzen eine doppelte Luftströmung in der Richtung vom Äquator nach beiden Polarzonen (Äquatorialstrom i. w. S.) und eine doppelte Ersatzströmung beider Erdhälften in entgegengesetzter Richtung ergiebt (Polarstrom i. w. S.). Der Passat gehört demnach seiner Richtung gemäß zum Polarstrom, obwohl ein gutes Teil gegenpassatischer Luft immer von frischem in ihn eintritt; und der gegenpassatische Äquatorialstrom macht sich auch in unseren Breiten mitunter hoch oben im Luftmeer bemerklich, denn er ist es, der die höchsten Wölkchen uns aus Sw. am Himmel hintreibt. Beginnt eine Bewegung, z. B. die eines Pendels, in genauer Ns.-Rich- tung im Meridian 0 (wie die Pfeile von a aus andeuten sollen), so wird sie, falls sie immer die gleiche Richtung beibehält, aber bei der Ostdrehung der Erde allmählich in die Gegend gelangt, welche bei ihrem Beginn der Meridian 60 einnahm, sich mit der Meridianrichtung kreuzen (weil ja die Meridiane polwärts auf einander zustreben); aus diese Art machte Foucault [fulöl] durch vielstündiges Schwingenlassen langer Pendel in hohen Gewölben die Rotation der Erde augenfällig. Bewegt sich 1) Deshalb kann man erreichbare Höhen der Erdoberfläche mittels des Baro- meters, nämlich nach dem Grade ihrer Luftverdünnung messen; andere Höhen- Messungen sind die trigonometrische (durch Messung des Höhenwinkels, bei nicht zu ersteigenden Höhen das allein anwendbare Verfahren) und das Nivellement (Ab- Messung der Bodenerhebung von einem der Höhe nach bekannten Ausgangspunkt Strecke für Strecke bis zu der zu bestimmenden Höhe hin, so bei Eisenbahnbauten). 2) S. 148, Anm. 3) S. 36 f.

10. Schulgeographie - S. 231

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 39. Wärme und Niederschlag. Nun ein Lustteilchen anfangs ebenso in der Richtung des Meridians pol- oder äqnatorwärts, so wird uns seine Richtung, wie obige Figur zeigt, uach einiger Zeit durch den bloßen Einfluß der Erdrotation uicht mehr als eiue meridionale erscheinen, der Punkt a wird bei beständiger Fortbewegung in der Richtung des Pfeiles ad nicht in d eintreffen, wenn sein Meridian in die Stellung eingerückt ist, die vorher der 60. einnahm, sondern in c. Somit lenkt jede geradlinige Fortbewegung aus der n. Erdhälste r., aus der s. I. ab. Zum allmäh- lichen Umsatz des S.-Windes in Sw.-Wind ans unserer Erdhälste (desgleichen des N. in No., auf der anderen Halbkugel des N. in Nw., des S. in So.) trägt aber auch noch die Thatsache das ihre bei, daß die Luftteilchen von niederen Breiten raschere Rotationsbewegung mitbringen, von höheren langsamere (schon in mittel- deutschen Breiten ist die Rotationsgeschwindigkeit nur noch 300 m in der Sekunde, also um 165™ gegen die äquatoriale vermindert). § 39. Wärme und Niederschlag. Die Luft besteht aus einem Gemenge von | Sauerstoff- und | Stickstoffgas; nur ihrer untersten Schicht ist Wassergas beigemengt, in so rasch aufwärts abnehmender Masse, daß schon in Meilenhöhe die Luft völlig trocken und daher tief dunkelblau ist.* Die Erwärmung der Erdoberfläche hängt nicht nur von dem Winkel der Insolation d. h. Zustrahlung ab2, sondern auch von der Beschaffenheit der bestrahl- "ten Fläche^ und der Diathermanie der überlagernden Luft d. h. ihrer Durchlässigkeit für Wärmestrahlen. Weil dünnere und trocknere Luft diathermaner ist, so muß hochgelegener Boden viel rascher erwarmen und (durch Ausstrahlung in den kalten Weltraum) erkalten als tief- gelegener. Die Höhenluft muß überall kälter sein, weil sie besonders wenig Wärme von den Sonnenstrahlen aufnimmt, hauptsächlich aber weil nur so wenig erwärmende Bodenmasse in sie hineinragt. Auch ihre durch Zuleitung wärmerer Luft aus tieferen Lagen verursachte 1) 43. 9. S. 97. 2) 7. 3) S. 35.
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