§ 10. Vorderindien.
23
mit 8800 m Höhe, der höchste Berg des Gebirges und der Erde. In-
folge der reichen Niederschläge und der sommerlichen Hitze ist der ganze
terrassenförmige Südabhang außerordentlich fruchtbar. Während am
Fuße sich dichte Waldungen tropischer Bäume befinden, dehnen sich
höher hinauf Tee- und Kaffeeanpflanzungen oder Wälder von Eichen
und Birken aus, auf welche das Gebiet der Weiden und Nadelhölzer
folgt. Erst bei 5000 m beginnt die Schneegrenze. Die zahlreichen
Gewässer haben z. T. herrliche Täler geschaffen, das berühmteste, von
Bergriesen eingeschlossen, ist das Kaschmirtal, aus dem die feinen,
aus den Seidenhaaren einer Ziege gefertigten Schale kommen.
b) Hindostan ist überwiegend Tiefebene: den W. nimmt das
Flußgebiet des Indus ein, Pandfchab d. i. Fünfstromland genannt,
eine hügelige, baumlose Fläche, welche in ihrer n. Hälfte fruchtbare
Ackerfelder zeigt, nach S. aber immer trockner und heißer wird
und endlich in eine mit lockeren Sandhügeln und harten Salzkräutern
bedeckte Wüste übergeht; denn bis hierhin reicht nicht der Einfluß der
Monsunwinde. Ö. folgt das eigentliche Hindostan, seit alters der
Hauptsitz der Hindus, das heiße, aber durch die sommerlichen Monsun-
regen gut befeuchtete Flußgebiet des Ganges. Alljährlich überflutet
der Ganges wie sein großer Nebenfluß, die Dschamna, die Ebene,
und verwandelt sie dadurch in ein Gebiet von staunenswerter Üppigkeit
und Mannigfaltigkeit der Vegetation. Sein Mündungsland aber ist
sumpfig, die durch Tiger und Krokodile gefährlichen Dschungeln; seine
Mündungsarme verschlingen sich mit denen des Brahmaputra,
welcher aus Tibet kommt.
c) Dekan ist eine in das Kap Komorin auslaufende Hoch-
fläche mit Gebirgsrändern, hauptsächlich gen O. geneigt, wie die Flüsse
zeigen; an der Koromandel-Küste ziehen sich die Ost-Ghats (d. h.
Treppen) hin, an der Malabar-Küste die höheren West-Ghats.
Während die W.- und O.-Küste reichlichen Regen hat und daher
fruchtbar ist, sind die Niederschläge im Innern selten, die Hochfläche
ist fast trocken.
d) Die Insel Ceylon (fast so groß wie Bayern) ist von dem
festländischen Indien durch die Palkstraße und den perlenreichen Golf
von Man aar geschieden. Auf der gebirgigen Südhälfte der Insel
erhebt jich der 2200 in hohe, sagenberühmte Adams-Pik. Die reichen
Erträge an Baumwolle und Gewürzen (Zimmet), an Kaffee, Tee und
Palmöl werden aus der englischen Hauptstadt Colombo, 160000
Einw., ausgeführt; Point de Galle ist eine wichtige Station für
den Dampferverkehr nach Ostasien.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Tibet Ceylon Indien Colombo Ostasien
§ 16. Japan.
33
viel Neis und Tee, gewinnt auch Seids. Im n. Teile finden sich Wälder
mit europäischen Bäumen (Buche, Ahorns
2. Bevölkerung, Staat und Städte. Die Japaner ge-
hören zu den mongolischen Völkern. Von den Chinesen haben sie die
Schreibkunst und manche andere nützliche Kenntnis erhalten, sind
aber viel reinlicher und klüger als sie. Deshalb haben sie sich auch
in neuerer Zeit lieber die Europäer zu ihren Lehrmeistern erwählt, von
denen sie in wenigen Jahren so viel gelernt haben, daß sie auch
im Kriege zu Wasser und zu Lande den Chinesen, ja sogar dem
mächtigen Nußland sich weit überlegen gezeigt haben. Ackerbau, Ge-
werbe und Industrie stehen bei ihnen in hoher Blüte. Ihre Lackwaren
und Bronzeartikel sind weltberühmt, ihre Handelsflotte seit etwa 30 Jahren
ziemlich bedeutend. Man vergleicht sie mit Recht mit den Engländern,
sie sind jedenfalls das bedeutendste Volk Asiens am Großen Ozean. Ihr
jetziger Mikado (d. h. Kaiser) hat sich die früher allzu selbständigen
Vasallenfürsten Untertan gemacht, den Staat durch die Einführung euro-
päischer Zivilisationsmittel emporgebracht und eine konstitutionelle Ver-
fassung eingeführt. Das Reich zählt auf 417000 qkm 45 Mill.
Einw. Die verbreiterte Religion und älter als der Buddhismus ist der
Schintoismus, Verehrung der Sonne und der Ahnen. Doch zählt
auch der Buddhismus viele Anhänger, und das Christentum gewinnt
deren immer mehr.
Auf Nippon die Hauptstadt Tokio (oder Jedo), iy4 Mill.
Einw., mit der (195 000 Einw. zählenden) Hasenstadt Jokohama;
die Industriestadt Kioto, 350000, und die Handelsstadt Osaka..
820000 Einw. Auf Ki^jhiu die Hafenstadt Nagasaki. 72000
Einw. — Das waldreiche, nördlichere Jeso dagegen steht noch nicht
200 Jahre unter japanischer Herrschaft. Es wird, wie die zu Japan
gehörende Jnselreihe der Koliujln, größtenteils von dunkelfarbigen Ur-
einwohnern, den Ainos, bewohnt.
Zu Japan gehört auch die große gebirgige Küsteninsel Formosa,
die der Wendekreis des Krebses durchschneidet. Ihre friedlich Landbau
treibenden Bewohner sind familienweis eingewanderte Chinesen, die aber
Jahrhunderte lang sür sich lebten und demgemäß abweichende Kultur
gewannen.
Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchenich. Ii. Teil.
3
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Daniel
Extrahierte Ortsnamen: Japan Asiens Großen_Ozean Tokio Osaka Japan Japan
42
§ 22. Afrika im allgemeinen.
worden und ist es auch geblieben, nachdem die „Deutsche Handels- und
Plantagen-Gesellschaft der Südsee" die Nachfolgerin desselben geworden
ist. Das Klima ist mild und gesund, die Vegetation eine üppige. Baum-
wolle, Kokospalmen, Kaffee, Zuckerrohr und Bananen sind die Haupt-
Produkte; Kopra ist auch hier der wichtigste Ausfuhrgegenstand.
Die 33 000 Bewohner (Polyrtesier) sind ein schöner, lichtbrauner,
geistig begabter Menschenschlag; sie bekennen sich zum Christentum. Der
Hafen Apia an der Nordküste der Insel Upolu(mit 1300 Einw., davon
300 Weiße) ist der Sitz des Gouverneurs und der wichtigste Platz für
den deutschen Handel.
Afrika.
§22.
Afrika im allgemeinen.
N. Kap Blanco 10/37. — S. Nadelkap 20/35. — 0. Kap Guardafui*) 51/12. —
W. Kap Verde 342/15.
1. Größe, Gestalt und Grenzen. Afrika, fast 30 Mill.
qkm groß (dreimal Europa), nur durch die schmale (noch dazu jetzt durch-
stochene) Landenge von Suez an Asien gehängt, ist der abgeschlossenste Erd-
teil der Alten und Neuen Welt. Es besteht aus einem s. sast gleichseitigen
Dreieck und einem schief nach Nw. daraufgesetzten, ungleichseitigen Viereck.
Der Äquator durchschneidet es fast in der Mitte, so daß volle 3/4 der
heißen Zone angehören. Im N bespült es das Mittelmeer, im O. der
Indische, im W. der Atlantische Ozean, im S. stoßen beide zusammen.
2. Wagerechte Gliederung. Die umgebenden Meere greifen
fast gar nicht in den Erdteil ein; die einzigen bedeutenden Einbuchtungen
sind im O. der Busen von Guinea und im N. die beiden Syrien. Daher
fehlen Halbinseln fast ganz, da die Berbern im N. und die Somal-
Halbinsel im O. kaum als solche zu bezeichnen sind. Auch Inseln von
Bedeutung, außer Madagaskar im So., fehlen. Afrika ist darum der
am wenigsten gegliederte Erdteil (1:47) und seit alten Zeiten bis zum
heutigen Tage wenig zugänglich.
3. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Die Er-
Hebung Afrikas entspricht der Gliederung; sie ist einförmig und bildet
eine geschlossene Masse, ein gewaltiges Hoch-oder Tafelland, das in steilen
*) So genannt wegen der Abweichung der Magnetnadel von der Ns.-Rich«
tung. — „Hütet euch" nämlich vor den Stürmen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Blanco
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Afrika Afrika Europa Suez Asien Indische Atlantische_Ozean Guinea Syrien Madagaskar Afrika
§ 24. Der Sudan.
49
3. Kultur. Die Flußgebiete haben üppigen tropischen Pflanzen-
wuchs, besonders Palmen, im Gebiet des Senegal und Gambia gedeiht
die Gummi-Akazie, deren Harzausschwitzung das Klebgummi (gumrai
arabicum) liefert. Es wird Getreide, Baumwolle und Indigo angebaut;
die Erdnuß liefert nach der Provence in Frankreich feines Öl, das dem
dortigen zugesetzt wird; die Kolanuß, welche von den Eingeborenen gekaut
wird, ersetzt mit ihrem rosaroten Saft den Kaffee. Rind- und Pferdezucht
wird getrieben, der Handel, z. B. mit dem Salz der Wüste, steht seit der
Herrschaft des Islam in Blüte. Einige Negerstämme sind auch sehr
geschickt in manchem Gewerbe.
4. Staatliche Verhältnisse, Bevölkerung und Städte.
a) Das Küstengebiet des Südens bis Kap Palmas heißt Ober-
guinea und zerfällt in die von den ersten Händlern so genannten Ab-
schnitte: Sklaven-, Gold-, Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra Leone-Küste.
Hinter der sandigen Küstenlinie erstrecken sich weite Lagunen von geringer
Tiefe, an welche sich tropisches Marschland anschließt. Die ganze Küste
ist im Besitz der Europäer, welche zahlreiche Faktoreien (wichtigster
Handelsgegenstand Palmöl) hier angelegt haben. Haupthandelsplatz
ist das englische Lagos im unteren Nigergebiet. Etwa in der Mitte liegt
das deutsche Gebiet von Togo. Landeinwärts liegen volkreiche, despotisch
regierte Negerstaaten, welche den Islam nicht angenommen haben: das
Reich der kriegerischen Aschanti und das Reich Dahome, das Frank-
reich sich unterworfen hat. Am Kap Palmas wohnen die Kru-Neger,
wichtig deshalb, weil sie allein von allen Stämmen zur Arbeit bei den
Europäern sich verdingen. Nw. von diesem Kap liegt die Negerrepublik
Liberia und die englische Kolonie Sierra-Leone mit der Hauptstadt
Freetown, beide ursprünglich von menschenfreundlichen Amerikanern
um 1820 für befreite Negersklaven der Vereinigten Staaten gegründet,
aber ohne feste Ordnung.
d) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist vom Kap Verde
bis zum Niger und Tfadsee in französischem Besitz; Hauptstadt St. Louis.
An der Küste liegt Portugiesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet.
Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, daher starke Ausfuhr in Gummi
und Öl.
c) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern (Sudan
heißt auf deutsch schwarz) bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben.
In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische Fulbe
(oder Felatah), von etwas hellerer Farbe, von N.her eingedrungen, Haben
die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet. Die hier
wichtigste Stadt ist Timbuktu, von Frankreich in Besitz genommen,
Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mafhmmt" Ii. Teil. 4
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Louis Daniel
Extrahierte Ortsnamen: Senegal Gambia Frankreich Togo Negerrepublik
Liberia Freetown Oberguinea Niger Timbuktu Frankreich
50
§ 25. Die Sahara.
bedeutend für den Karawanenverkehr von der N.-Küste Afrikas durch die
w. Sahara. Zwischen Niger und Benue liegen die Haussa-Staaten,
Sokoto und Adamaua, deren gewerbfleißiges Negervolk die für die
Wüstenwanderung so nötigen Schläuche vorzüglich anzufertigen versteht.
W. vom Tsadsee liegt Bornu, ein unter englischer Oberhoheit stehendes
Sultanat, mit der Hauptstadt Kuka, dem wichtigen Endpunkt der
Karawanenstraßen von den Syrien her.
d) Ostsudan, das Land ö. vom Tsadsee bis zum Nilgebiet, umfaßt
die beiden Sultanate Bagirmi und Wadai, aus denen viel Elfenbein
und Straußenfedern, leider aber auch noch trotz aller Bemühungen der
Europäer, es zu unterdrücken, Sklaven nach Ägypten verhandelt werden.
§25.
Die Sahara.
1. Bodengestaltung. Durch einen Gürtel magerer Steppen
geht die sudanische Hochebene nordwärts allmählich in die Sahara (sähara),
die größte Wüste der Erde, über, welche sich von den Küsten des Atlan-
tischen Ozeans bis zum Roten Meere ausdehnt. Ihr ö. Teil, die
Libysche Wüste, setzt sich jenseits des Niltales als Nubische und Arabische
fort. Die Sahara ist durchaus keine ununterbrochene, sandbedeckte
Ebene, vielmehr wechseln steinbesäete Flächen mit sandigen Mulden,
massige dunkle Felsengebirge, von denen das höchste Tibesti bis zu
2700 m gipfelt, mit lichtfarbigen Sanddünen.
2. Klima. Das ganze Gebiet der Sahara ist außerordentlich
wasserarm, so daß in manchen Teilen jahrelang kein Tropfen Regen fällt.
Denn die von N. wehenden Winde des Sommers geben keinen Regen ab,
weil das Innere durch den Zenitstand der Sonne zu stark erhitzt ist. So
steigt die Temperatur bis 56°, sinkt aber in der Nacht bis — 7°, so
daß Nachttau reichlich, Gewitterregen nicht selten sind. Die hierbei in
das Erdinnere eindringenden Wassermengen treten an tieferen Stellen
als Quellen zutage, und so entsteht die Oase (altägyptisch = Rastort).
Ein Zug solcher Oasen, der sich etwa unter 15° ö. L. von dem Busen der
großen Syrte gegen den Tsadsee hinzieht, dient hauptsächlich bei seinem
größeren Quellenbesitz zur Verbindung der n.-afrikanischen Küste mit dem
Sudan im Karawanenverkehr vermittelst des einhöckrigen Kamels. Die
größte Oase ist die in der Libyschen Wüste gelegene Siwe (27 m unter
dem Meeresspiegel), deren Ammon-Tempel einst Alexander d. Gr. be-
suchte. Im w. Teil der Sahara haben die Franzosen durch artesische
Brunnen das Grundwasser künstlich an die Oberfläche geleitet und so
Oasen geschaffen.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Sultanate_Bagirmi Alexander_d Alexander
§ 49. Rußland.
113
3. Klima und Kultur. Das Klima ist entsprechend der großen
Ländermasse, auf welche die verhältnismäßig kleinen Meere mit ihrer
geringen Küstenausdehnung nur wenig Einfluß ausüben, kontinental.
Auf kurze, heiße Sommer folgen lange, grimmig kalte Winter, in denen
das Quecksilber nicht selten hämmerbar, d. h. — 40°, ist.
In der Pflanzenwelt lassen sich vier Zonen unterscheiden: die
Tundrazone (s. o.), die Waldzone bis etwa zum 55. Breitenkreise, die
Ackerbauzone („das Land der schwarzen Erde") und die Steppenzone.
Die Hauptbeschäftigungen der Bewohner sind daher: Ackerbau, Wald-
Wirtschaft und Bienenzucht, Viehzucht (Pferde, Rinder, Schafe), Fischfang,
Jagd und Handel. Im Ural wird Bergbau getrieben, in den Steppen
am Kaspischen Meer Salz gewonnen. Die Industrie ist unbedeutend, so
daß die Einfuhr vieler Waren aus Deutschland und England erfolgt.
Hauptausfuhrprodukte Rußlands sind: Getreide, Vieh, Leder (als Juchten-
leder bearbeitet), Wolle, Holz, Pelze, Flachs.
4. Bevölkerung. Der überwiegende Teil der Bewohner gehört
dem slawischen Stamm an, nämlich die Russen (Großrussen, Kleinrussen,
zu denen auch die Kosaken gehören, und Weißrussen), welche griechisch-
orthodox sind, und die Polen, welche römisch-katholisch sind. In den
Ostseeprovinzen wohnen lutherische Deutsche, am Eismeer die mongolischen
Finnen, Lappen und Samojeden (z.t. noch heidnisch), in den s.-russischen
Steppen die mongolischen Tataren und Kalmücken, welche sich zum
Islam bekennen.
Die Volksbildung steht auf sehr niedriger Stufe; Roheit und
Trunksucht sind unter der gewöhnlichen Bevölkerung, welche sich an die
Befreiung von der Leibeigenschaft (1861) immer noch nicht gewöhnen
kann, weit verbreitet. Der z. T. unermeßlich reiche Adel (die alten
Bojaren) lebt auf seinen prächtigen Schlössern auf dem Lande oder in
Moskau in verschwenderischer Pracht.
5. Staat und Städte. Der Begründer des russischen Kaiser-
reichs, das bis ins 15. Jahrhundert unter der Tatarenherrschaft litt, ist
Peter der Große aus dem Hause Romanow (1689 — 1725). Er hat die
w.-europäische Kultur eingeführt, indem er den Zugang zur Ostsee in
siegreichen Kämpfen gegen die Schweden (Karl Xii.) erwarb. Seine
Nachfolger, besonders Katharina Il, eine deutsche Fürstin aus dem
Hause Anhalt-Zerbst, dehnten das Reich in glücklichen Kämpfen gegen
die Türken und Polen aus. Zugleich waren auch die Eroberungen
nach Asien vorgedrungen, so daß die russische Herrschaft heute den
Stillen Ozean (Wladiwostock) erreicht hat.
Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 8
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Peter_der_Große Karl_Xii Karl Katharina_Il Daniel
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Polen Moskau Schweden Anhalt-Zerbst Polen Asien
§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika.
57
2. Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Da Deutsch-
Oftafrika zu der mittelafrikanischen Hochfläche gehört, stellt das Binnen-
land sich als ein breiter Hochrücken von 1200 — 2000 m Höhe dar,
dem ein schmaler Küstenstreifen aus Korallenkalk und Sandstein vor-
gelagert ist. Verggruppen und Gebirgszüge überragen das Hochland,
so im N. das Ufambara-, im S. das Ufagara-Gebirge, von denen
zahlreiche, wegen der Stromschnellen aber meist unschiffbare Flüsse dem
Ozean zueilen. An Größe übertrifft alle der Rusidschi, welcher Mafia
gegenüber ein breites Delta in das Meer hinausbaut. Der Rovuma
kommt aus einem Sumpfe an der Oftseite des Njafsa-Sees, nähert
sich demselben, biegt dann aber in die ö. Richtung ab, die er bis zu
seiner Mündung beibehält.
W. der Gebirge besteht eine Senke, durch einen Erdeinsturz hervor-
gerufen. In dieser liegt im N. der breite, meerartige Mktoria-Njansa
mit der großen Insel Ukerewe eingebettet, während der lange, schmale
Tanganika-See die Westgrenze bezeichnet. An seinen Ufern ziehen sich
ganze Wälder von Ölpalmen hin. Im S. ist der Njassa-See wie ein
Fjord in das Gebirge eingerissen und rings von hohen Ufern um-
geben; die Schiffahrt auf ihm ist wegen der Stürme sehr gefährlich.
Aus der Landschaft Dschagga, ö. des Viktoria-Sees, steigt der
Doppelvulkan Kilimanfcharo empor. Der erloschene Krater (von 2 km
Durchmesser) des älteren ö. Gipfels ist von Gletschereis umgeben, der
jüngere w. Gipfel ist der 6000 m hohe Kibo.
3. Klima. Nur die Küste zeigt das ungesunde, erschlaffende
Tropenklima mit den durch den So.-Passat veranlaßten reichlichen
Niederschlägen, welche über die Randgebirge nicht in das Innere ge-
langen. Dieses hat infolge seiner Höhenlage eine Durchschnitts-
temperatur von 20»; auf heiße Tage folgen kühle Nächte. Im Winter
herrscht besonders Trockenheit.
4. Kultur. Die Küste ist mit hohen Mangroven dicht bewachsen
und zeigt die echte Tropenvegetation (Kokospalmen). Auf der Hochebene
dehnen sich weite Savannen aus, in den Flußtälern dichte Urwälder.
Angebaut wird Getreide, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Vanille, Tabak
und Baumwolle. Zahlreich vertreten ist die afrikanische Tierwelt. Die
wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein und Hörner, Kautschuk, Kopal,
Gummi, Erdnüsse, Wachs, Kaffee und Tabak. Zur Einfuhr gelangen
Baumwoll- und Eisenwaren. Doch ist der Transport aus dem Innern
noch sehr schwierig und geschieht meist auf den Köpfen der Neger.
Daher ist man bestrebt, Eisenbahnen anzulegen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
§ 32. Das Gebiet der Anden oder Kordilleren.
65
S. des Äquators erhebt sich eine Gruppe gewaltiger Vulkane, die,
z.t. noch tätig, ihre Feuer in der Nacht weit glänzen lassen; der
Chimborazo und Cotopaxi sind die höchsten. N. des Äquators
teilen sich die Anden, erst zweifach, dann dreifach und nehmen
zugleich an Höhe ab. Auf der Landenge von Panama endet die
w. Kette; der am weitesten nach No. sich krümmende Zinken bildet
die Küstenkette von Venezuela. Zwischen beiden fließt aus einem
Längstal der reißende Magdalenen ström ins Karibische Meer. ö.
seiner Mündung schiebt sich die burgartige Masse der Sierra Nevada
de Santa Marta gegen das Meer vor.
2. Klima. Der s. Teil der Kordilleren hat ein mildes See-
klima mit reichlichen Niederschlägen an der W.-Seite, während der
O--Abhang regenarm ist. N. des Aconcagua hören die Regen an
der W.-Küste auf, weil der kalte Peruanische Meeresstrom die Nieder-
schlüge der Seewinde abfängt. Daher hat sich hier auf der einen Hoch-
fläche die Wüste Atacama gebildet, welche reich an Salpeter und
Silber ist. Dagegen sind die nach O. auslaufenden Täler sowie die
ganze O.-Seite infolge der Ostwinde regenreich; mit dem Äquator be-
ginnen wieder die ausgiebigen Niederschläge der Tropen.
3. Kultur. Dem Klima entsprechend, ist die Flora am reichsten
am Ostabhange, wo dichte Urwälder sich erheben. In ihnen sind die
immergrünen Cinchonen charakteristisch, deren Rinde (Chinarinde) das
beste Fieberheilmittel liefert. Im S. finden sich, z. T. erst durch die
Europäer eingeführt, die Pflanzen der Alten Welt, auf den Hochflächen
eine alpine Vegetation, dazu Anbau von Getreide und Kartoffeln, die
hier ihre Heimat haben. An der Küste um den Äquator wird Tabak,
Kaffee, Zuckerrohr und vor allem Kakao, der auch wild wächst, ange-
baut. Der Reichtum an Mineralien ist gewaltig und hat von jeher
die Hauptanziehungskraft für die Europäer gebildet. Gold, Silber,
Kupfer, Blei und Eisen wird an vielen Stellen gewonnen.
In der Fauna treten die als Haustiere unschätzbaren Lamas und
die durch ihre Wolle und ihr Fleisch wertvollen Alpacas hervor; die
auch in den ö. Steppen in Herden lebenden Vicunas (Vigogne) sind
eine willkommene Jagdbeute. Hoch in den Lüften schwebt der gewaltigste
Raubvogel, der Kondor. An der Küste und auf den kleinen vorge-
lagerten Inseln hausen unzählige Seevögel, deren Mist, welcher sich
seit Jahrtausenden angesammelt hat, als Guano zur Düngung der
Felder nach Europa eingeführt wird.
4. Bevölkerung, Staaten und Städte. Die urfprüng-
liche Bevölkerung der Indianer, welche auf der Hochebene von Bolivia
Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchenjch. Ii. Teil. g
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Bolivia
Daniel
Extrahierte Ortsnamen: Panama Venezuela Karibische Hochflächen Europa
1
§ 65. Die Gesteinsarten der Erde. Formationen._145
§ 65.
Die Gesteinsarten der Erde. Formationen.
Diejenigen Gesteine, welche die ältesten uns bekannten Bestand-
teile der Erdkruste sind, nennen wir Urgesteine (Gneis, Glimmer-
schiefer usw.). Sie haben, wenn sie aus glühendflüssigen Massen er-
starrt sind, kristallinische Form (Granit, Syenit). Diese Gesteine
bilden gewissermaßen den Grundstock der Erdrinde.
Über ihnen haben sich durch Zersetzungen der festen Gesteine
und durch Ablagerungen aus dem Wasser die Sedimentgesteine als
jüngere Schichten gebildet, zu ihnen gehören Kreide, Sandstein,
Steinsalz und als Verwitterungsprodukte Sand, Mergel, Ton. In-
folge der vielfachen Verschiebungen und Veränderungen der Erdrinde
sind jedoch diese Schichtungen selten in der Reihenfolge übereinander-
liegend zu finden, wie sie einst entstanden sind. Vielmehr sind durch
Schollenbildung. Spaltungen, Faltungen und Verwerfungen die ein-
zelnen Schichten häufig gegeneinander verschoben, ja völlig umgekehrt.
In den Gebirgen tritt oft das Urgebirge der Erde nackt zutage.
Außerdem sind die Schichtungen des Ur- und Sedimentgesteins häufig
durch spätere Ausbrüche des glühendflüssigen Erdinneren wieder durch-
Krochen und überdeckt; zu den aus solchen jüngeren Ausbrüchen ent-
standenen Eruptivgesteinen gehört der Basalt.
Es ist klar, daß Überreste des Pflanzen- und Tierreichs der
Erde sich nur in den Sedimentgesteinen finden können. Solche Über-
reste nennt man Fossilien (fossa = Graben, fossil = aus der Erde
gegraben). Nur auf Grund der in den einzelnen Schichten gefundenen
Fossilien läßt sich ein sicherer Schluß aus das geologische Alter einer
bestimmten Formation der Erde ziehen. (Paläontologiedie
Lehre von der Entwicklungsgeschichte der Erde auf Grund derjenigen
ihrer pflanzlichen und tierischen Bewohner.)
Man unterscheidet folgende Hauptformationen der Erde, die
je nach Jahrmillionen anzunehmen sind:
I. Die Urzeit, Urgebirge, keine Spuren von lebenden Orga-
nismen.
Il Die Primärzeit, das Altertum der Erde. Vorkommen der
als Steinkohlenlager erhaltenen Pflanzenwelt der Farne,
Kalamiten, Lepidodendren. Niedere Seetiere.
Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 10
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
§ 33. Das östliche Tiefland von Südamerika.
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den Llanos ausgedehnte Pferde- und Rinderzucht. Kürzlich ist in den
Bergen Gold entdeckt worden. Hauptstadt Caracas, 72000 Einw., auf
den Bergen, Hafen La Guayra. Varinas, berühmt durch Tabak.
d) Paraguay, in dem Winkel zwischen Parana und Paraguay,
führt den sogenannten Paraguaytee aus, der aus den Blättern einer
Stechpalme gewonnen wird.
c) Uruguay, zwischen dem gleichnamigen Fluß und dem Meere,
ist Hauptausfuhrland für alle Erzeugnisse der Rinderzucht. In Fray
Bentos wird ein großer Teil des Liebigschen Fleischextraktes bereitet.
Hauptstadt Montevideo, 200000 Einw.
6) Argentinien mit dem s. gelegenen Patagonien, das aus-
gedehnte Gebiet der Pampas, treibt höchst schwungvolle Viehzucht. Haupt-
stadt Buenos Aires, 840000 Einw., Haupthafen, von dem die einzige
f.-amerikanische Pazifikbahn über die Anden nach Santiago geht.
e) Die Vereinigten Staaten von Brasilien, 16mal so
groß wie Deutschland, sind im Innern noch größtenteils eine nur von
Jagdindianern (wie den Botokuden) durchstreifte Wildnis. Für den
Anbau von Zuckerrohr, Kaffee und Baumwolle wurden früher Neger-
fklaven eingeführt, so daß noch jetzt von den 15 Mill. Einw. etwa 4 °/0
auf Indianer, 20 % auf Neger und Mulatten, 36 °/0 auf Mestizen und
36 % auf Weiße kommen. Nur die Küste ist dichter bevölkert, 16 auf
1 qkm. Die Erzeugnisse, die zur Ausfuhr kommen, sind Kaffee (über
die Hälfte von allem in der Welt gebrauchten), Zucker, Baumwolle,
Brasilholz, nach dem das Land genannt ist, Tabak, Kautschuk, Gold,
Silber und Diamanten. Die wichtigsten Häfen dafür sind: die Haupt-
stadt Rio de Janeiro, oder bloß Rio, 520000 Einw., an einer
Bai, die den geräumigsten und sichersten Hafen der Erde bildet, am
Neujahrstage 1501 (daher der Name) entdeckt. Bahia, 170000 Einw.
(Tabak), Pernambuco, 110000 Einw. (Brasilholz).
In den beiden s., außertropischen Staaten Santa Catharina und
Rio Grande do Sul gibt es ansehnliche, blühende deutsche Ansiedlungen,
wo Ackerbau und Viehzucht getrieben wird. Die bedeutendsten sind
Blumenau, Santa Cruz und Santo Leopoldo mit dem Hasen Porto
Alegre an einem langgestreckten Strandsee.
f) Das einzige Gebiet, welches Europäer noch besitzen, ist Guayana.
Es gehört den Engländern (Nw)., Niederländern (Mitte), Franzosen
(O.) und ist reich an allen tropischen Kulturgewächsen, aber, besonders
auch an der Küste, sür die Europäer sehr ungesund. Im französischen
Guayana der Deportationsort für Verbrecher Cayenne (Pfeffer), vor
der Küste die „Teufelsinsel".
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]