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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = 4., 5. u. 6. Schulj - S. 369

1912 - Halle a.S. : Schroedel
V — 369 — Gefahren die Arbeitenden von hüben und drüben sich die Hände schütteln konnten, — wie ihr das schon beim Sandtunnel mit Vergnügen tatet. 4. Der Simplon-Tunnel übertrifft alle frühern Tunnel an Länge, und die Kühnheit seiner Ausführung ist bewundernswert. Ungefähr 20 km lang — also beinahe die Entfernung von Halberstadt bis Oschersleben — brauchte man über 8 Jahre bis zu seiner Fertigstellung. Während die bisherigen Tunnel nur aus einem Stollen bestehen, in dem zwei Geleise liegen, hat der Simplon-Tunnel zwei Stollen mit je einem Geleise. Der zweite Stollen, der beim Bau, wie wir gesehen, der Luftzufuhr, dann auch dem Arbeiterverkehr und dem Heranschaffen der Lasten biente, soll erst später für den Betrieb ausgebaut werden. Einstweilen wird nur ein Stollen benutzt, durch den die Züge mit elektrischer Kraft fahren. Von Vrig (686 m über dem Meere) steigt der Tunnel bis zum Scheitelpunkt, der auf etwa 700 m Höhe, ziemlich genau unter der Grenzscheide zwischen der Schweiz und Italien liegt. Denkt euch, daß an diesem Punkt die gewaltige Last des über 2000 m hohen Gebirges über dem Tunnel lagert. Nach 500 m horizontalen Laufs senkt sich die Bahn bis zum Austritt bei Iselle (634 m). Die südöstlich laufende Richtung des Tunnels ist im wesentlichen grad- linig; seine Steigungen sind, wie ihr euch selbst ausrechnen könnt, ver- hältnismäßig gering. Daher man auch mit großer Geschwindigkeit hin- durchfahren kann. Ich möchte euch wohl wünschen, ihr säßet in einen; solchen Zuge: der Berg gähnt euch entgegen, sein schwarzer Mund ver- schlingt euch, durch 20 Kilometer Bergesnacht fliegt der hellerleuchtete Zug, und über euch türmt sich immer gewaltiger die Masse des Gebirges. Könnte sie auf euch herabstürzen? Doch nein! Da ist alles wohl gefügt und be- rechnet; die Fahrt so sicher wie über der Erde. Aber so gruselig interessant sie auch sein mag, man begrüßt ihr Ende und freut sich des Augenblicks, da der Berg uns wieder in die Freiheit entläßt. Ich könnte euch von diesem berühmten Bauwerk noch manches er- zählen, doch fehlt hier der Raum dazu. Nur eins möchte ich noch er- wähnen : Es waren neben vielen andern tüchtigen Männern in erster Reihe deutsche, deutsch-österreichische und deutsch-schweizerische Ingenieure, die das Werk erdachten und leiteten. Deutsches Wissen, deutsche Gründ- lichkeit, deutscher Fleiß wieder einmal an erster Stelle in der Welt — nun, wie wär's? Wollt ihr einmal Ähnliches leisten? Oswald Körte. 212. Die Pferde- und Rinderherden der ungarischen Pußta. (Gekürzt.) 1. Der Pußta verdankt der Magyar seinen unvergleichlichen Viehstand, voll dem man sich bei uns schwer eine Vorstellung machen kann, sowohl was Sncdersächsisches Lesebuch für Mittelschulen. Teil Ii. 24

2. Abriß der Weltkunde - S. 8

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
8 der ein kleines Kreuz aufgerichtet ist. Diese Kugel be- deutet wieder die Erde und das Kreuz darauf soll uns erinnern, daß Christus auf die Erde gekommen ist, um das Menschengeschlecht zu erlösen. Die Vorstellung, die Erde ist eine Kugel, ist also der christlichen Welt keine fremde gewesen, nur wurde sie nicht so viel besprochen wie heutzutage. Die Anziehungskraft der Erde. Aber, heißt es, wenn die Erde eine Kugel ist, so muß ja, was seitwärts und noch mehr, was unterhalb derselben ist, von ihr weg-, und Gott weiß wohin in den Weltenraum hinausfallen, wenn es nicht an die Unter- fläche und Seitenfläche der Erde gebunden oder befestigt ist. So hören wir, daß das feste Land von Wasser oder dem Weltmeere umgeben ist, dieses muß also auch an der Seiten- oder Unterfläche der Erde sein; wie soll aber das Wasser dann nicht wegfallen, und die Meerestiefe nicht geleert werden? Man sagt ferner: Wie soll ein Schiff fahren können, wenn die Erde rund ist und es also ab- wärts geht wie an der Halde eines Berges, und wie käme vollends ein Schiff wieder herauf? Wie könnten Menschen gehen und stehen seitwärts an der Erde und unterhalb derselben? Solcherlei und ähnliche Fragen hört man gar viele. Darauf haben wir nur eine Antwort: Gott hat die Erdkugel so eingerichtet, daß überall alles in Ordnung bleibt und alle Theile der Kugeloberfläche von Menschen oder von Thieren belebt sein können, ob sich diese auf dem festen Erdboden bewegen oder auf dem Wasser schwimmen oder in der Luft dahin schweben. Er legte in die Erde, in ihren Mittelpunkt, eine Kraft, welche von dort aus strahlenförmig an alle Punkte der Erdoberfläche und noch weit über diese hinausreicht. Diese Kraft heißt man gewöhnlich Anziehungskraft, weil die Erde durch sie alles anzieht und zwar in der Richtung gegen den Mittelpunkt hin, so daß sich gar nichts von ihr entfernen kann, außer man wende Gewalt an. Doch hilft auch die Gewalt nicht; denn man mag einen Stein in die Höhe schleudern oder durch die Kraft des Pulvers in die Höhe treiben, er kommt immer wieder herab. Was also auf der Erde ist, wird durch die Anziehungs-

3. Abriß der Weltkunde - S. 62

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
62 oder binnen 24 Stunden?) Diese Schnelligkeit ist aller- dings eine sehr große, wenn wir ste mit unserem Maße messen. Denn ein Reisender macht in einer Sekunde etwa 4 Fuß, der Dampfwagen mit der gewöhnlichen Schnelligkeit 60 Fuß, em Adler 96 Fuß, ein starker Sturm 120 Fuß, der Schall 1050. Die Schnelligkeit der Erde übertrifft also die des Adlerflugs 1000 mal, die des Dampfwagens aber 1600 mal. Das Licht hingegen durcheilt in einer Sekunde 42,000 Meilen, denn es braucht von der Sonne bis zur Erde nur 8 Minuten! Diese Schnelligkeit der Erde ist wunderbar, aber nicht wunder- barer als jede Einrichtung des Schöpfers, nicht wunder- barer als der Saftumlauf in einem Baume, als der Blut- umlauf in unserem eigenen Leibe, nicht wunderbarer endlich als jede Schneeflocke, die auf die Erde fällt. Wie unser Herz, ohne daß wir es wollen, ja ohne daß wir es empfinden, seit unserm ersten Lebenstage von Sekunde zu Sekunde schlägt und das Blut bis in die fein- sten Adern treibt und wie vielmal schlägt, bis z. B. mit dem 70. Jahre sein Schlagen und mit ihm unser Leben endigt, so kreist auch unsere Erde Jahr für Jahr um die Sonne, bis endlich auch ihr letzter Tag kommt, von dem der Heiland sagt, daß er auch den Engeln verborgen ist. Die Ekliptik oder Sonnenbahn. Wenn man sagt: die Erde bewegt sich in einem Jahre um die Sonne, so muß man sich die Vorstellung recht klar machen und dazu gehört allererst, daß man sich die Sonne nicht in der Höhe denkt. Erde und Sonne stehen mit einander in der gleichen Ebene oder sie stehen ein- ander wagrecht gegenüber. Daß die Sonne auf und unter und über die Erde weggeht, kommt daher, daß die Erde sich um ihre Achse dreht; hätte die Erde keine Achsendrehung und nur die Bewegung um die Sonne, so würde die Sonne immer die gleiche Hälfte unserer Erdkugel be- scheinen, sie würde nicht auf- und nicht untergehen, son- dern Jahr aus und Jahr ein über demselben Punkte der Erde stehen bleiben und die andere Hälfte der Erdkugel bliebe in ewiger Nacht. Zweitens. Sonne und Erde schweben frei in dem großen Weltenraume, der uns durch den Firsternhimmel

4. Schulgeographie - S. 5

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. vorbegriffe. 5 (roettn die Abkühlung vom Boden ausging und nur die unterste Luft- schicht betraf), Regen oder Schnee (wenn die Abkühlung in der Höhe erfolgte). Die Wolken ziehen stets so tief, daß sie uns den Ausblick in den über ihnen befindlichen größten Teil der Luft rauben, weshalb wir die Luft unterhalb der Wolken nie blau sehen. 10. Die Erde ist größtenteils vom Meere bedeckt. Das Meer- wasser ist so bittersalzig, daß man es fast nie trinken kann. Eine größere Ausbuchtung des Meeres in das Land heißt ein Meerbusen (auch eine Bai oder ein Golf). 11. Das Land ist teils in kleinen Stücken im Meere gelegen (Inseln), teils besteht es aus großen zusammenhängenden Massen (Felstland oder Kontinent). Eine Inselgruppe nennt man bis- weilen auch einen Archipel [ardjtp^l]. Halbinseln sind Vorsprünge des Festlandes, die sich zum übrigen Festlande verhalten wie die Glieder zum Rumpf. Die Grenze des Landes gegen das Meer heißt die Küste, eine hervortretende Ecke der Küste ein Kap oder Vor- gebirge (Landspitze, wenn sie ganz flach ist). 12. Als Maßstab zur Ausmessung der Längen dient uns das Meter, das Kilometer (= 1000") und die deutsche Meile (= 7420" oder 7,42km), zur Ausmessung der Flächen die Quadrat- meile (□ M.) d.h. ein Quadrat von 1 Meile Seitenlänge. 13. Um die absolute Höhe eines Punktes d. h. seine Höhe schlechthin auszudrücken, bestimmt man, wie hoch derselbe über dem unter ihn fortgesetzt gedachten Meeresspiegel liegt; die relative d. h. rückbezügliche Höhe eines Punktes bezeichnet dagegen seine Erhebung über seiner Umgebung, wenn dieselbe nicht das Meer ist. 300m In dieser Figur erhebt sich der Berg 600" über der umliegenden Ebene, d. h. seine relative Höhe über derselben beträgt 600"; da diese Ebene aber selbst 300" über dem Meeresspiegel liegt, so ist die absolute Höhe des Berges 900". 14. Eine Ebene von höchstens 200" Höhe heißt Tiefebene, eine höhere Hochebene (auch Plateau [plato]). Weit ausgedehnte Tiefebenen nennt man Tiefländer, weit ausgedehnte Hochebenen Tafelländer. 15. Tafelländer pflegen von Gebirgen umgürtet zu sein, die man dann Rand gebirge nennt. Öfters senkt sich ein Tafelland in mehreren Stufenabsätzen an seinem Rande herab, diese heißen Terrassen.

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 39

1874 - Mainz : Kunze
Vorbegriffe und Planzeichnen. 39 Abhang richtet sich die größere oder geringere Geschwindigkeit eines Flusses, mit anderm Worte: sein Gefäll. Gefäll ist demnach der Höhenunterschied zwischen zwei gewissen Punkten der Oberfläche eines Flusses in seiner Länge. Man sagt z. B. der Fluß hat an jener Stelle auf eine gewisse Länge so und so viel Meter oder Deeimeter Gefäll. Je nachdem nun der Fluß eine stärkere oder sanftere Abdachung, ein abhängiges Bergthal oder eine fast wagrechte Ebene durchläuft, wird sein Gefäll größer oder kleiner sein. Das Gefäll der Gebirgswasser ist so, daß sie stürzen. Ein Strom, der in einer Seeunde 2 m. fließt, ist sehr reißend; und wenn er auf 200 Schritt nur 3 -im. Gefäll hat, kann er doch aufwärts kaum beschifft werden. Die Elbe zwischen Wittenberg und Magde- bürg füllt auf 400 m. Lauf nur etwas über 1 dm. Am stärksten ist das Gefäll eiues Flusses iu der Regel in seinem obersten, am geringsten in seinem unteren Laufe. Man hat das Gefäll vieler Ströme von ihrem Ursprünge bis ans Meer gemessen. Um dies zu können, mußte man ausmitteln, wie viel Meter mehrere Ortschaften am Ufer höher liegen als der Meerspiegel; denn dieser Spiegel ist ja die tiefste Fläche, die wir uns horizontal unter dem Lande durch bis senkrecht unter den Quell des Flusses fortgesetzt denken. Die Meeresfläche bildet somit eine Ebene, welche in allen Punkten gleich weit vom Erdmittelpunkte entfernt ist und als Grnndfläche oder Basis sür Höhenbestimmungen betrachtet wird. Ist vermittels mathematischer und physikalischer Instrumente die Höhe vieler Punkte des Stromspiegels über jener wagrecht gedachten Fortsetzung der Meeresfläche bestimmt, so sagt man: der Strom hat da und da so viel Meter Seehöhe. Der Rhein hat z.b. in Mainz 79 m. Seehöhe, bei Basel 248, noch weiter stromauf bei Reichenau in Graubündten 599, und bei feiner Quelle 2388. Statt Seehöhe sagt man auch absolute Höhe. Wenn ich einen Thurm messe, so sag ich: er erhebt sich so und so viel Meter über den Platz, worauf er steht. Ebenso kann ich von einem Berggipfel sagen: Er ist so und so viel hundert oder tausend Meter über das nächste Thal oder den nächsten Flußspiegel erhaben. Dies nennt man nicht absolute, sondern nur rela- tiv e (bezugsweise) Höhe; denn über einem andern Nachbarthale oder Flusse würde seine Höhe auch anders sein, weil hier eine andere Grnndfläche an- genommen wird. — lieber Barometermessungen siehe Abschnitt Iii. §. 35. §. 14. Wasserscheiden. Da alle Wasser von höherer Gegend der niederen zufließen, so ist jedes Flußgebiet von Gebirgen oder Landrücken oder doch von einer sanft er- höhten Gegend umgeben, die alle auf ihrer einen Seite entspringenden

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 33

1874 - Mainz : Kunze
Vorbegriffe und Planzeichnen. 33 Wie aus dem Voranstehenden ersichtlich, setzt die Anwendung der Leh- mannschen Schraffenscala das Dasein von äquidistanten Horizontalen (d. h. von Linien, welche die Punkte gleicher Meereshöhe, und zwar in gleichen Abständen der Höhe, verbinden) voraus, diese aber dienen nicht zur gleich- zeitigen Erkenntnis der absoluten Höhe, sie sind nur Mittel zum Zwecke und verschwinden, wenn dieser erfüllt ist. Die Schraffirmethoden ermög- lichen somit wohl den mathematisch genauen Ausdruck der Böschuugsverhält- nisse und das leichte Ablesen der Böschungswinkel nach dem Auge, ohne schwerfällige Winkelinstrumente, m. a. W. den Ausdruck der relativen Höhenunterschiede; aber der Erkenntnis der absoluten Höhenverhältnisfe mußte durch zahlreiche Coteu d. i. Höhenziffern entgegengekommen werden. In neuerer Zeit ging man einen Schritt weiter, indem man auch den dritten Faktor der Bodenform, die absolute Höhe, in das Programm der Darstellung aufnahm, was man dadurch erreichte, daß man jene Niveau- kurven aus bloßen Hilfslinien in bleibende absolute Isohypsen verwandelte, d. h. in Kurvenlinien, welche alle in gleicher Höhe liegenden Punkte miteinander verbinden und in sich zurückkehren. Damit ist eine neue geometrische Grundlage für die Darstellung der Bodengestaltnng ge- geben, genauer und sicherer, als die früheren; denn nicht die Schraffen, sondern die Isohypsen sind die Träger des geometrischen Inhaltes gewor- den. Die Schraffen sind nur mehr das Mittel, dem Auge die Plastik der Form deutlich zu machen. In die Schule allerdings hat diese, an und sür sich des plastischen Momentes entbehrende, rein wissenschaftliche Art der Darstellung durch Niveaukurven noch wenig Eingang gefunden, wird des- halb hier auch nicht weiter behandelt. Es gibt übrigens der Darstellungsmethoden gar viele; bei der Aus- stellung zu Paris 1867 waren nicht weniger als 77 Arten der Darstellung des Terrains durch Proben vertreten. §. 10. Von der Luft auf den Berghöhen. Mährend die Schüler im Bergzeichnen sich üben und mit Aufgaben dieser Art be- schäftigt sind, ist mit ihnen Folgendes zu besprechen, was sich auf Gebirgsnatnr, beson- ders auf Luft, Klima und Pflanzenwuchs bezieht, und nichts zu zeichnen gibt.^Z Der Gebirge in einzelnen Gruppen, oder in Ketten und manchsacher Verzweigung gibt es im deutschen Vaterlande viele. Sie sind dem Boden zur Zierde, dem Menschen zum Nutzen und Vergnügen. Reizlos und er- müdend für das Auge ist eine Haidefläche, erfreulicher eine frncht-, korn- und baumreiche Ebene; manchfaltiger und deshalb noch reizender anzu- fchauen ist ein Land, wo nicht bloß Felder, Gärten, Wiesen und Wälder, ondern auch kleine Ebenen, Hügel, Niederungen und Berge abwechseln, Schacht, Leh>.b. b. Geographie 8. Ausl. 3

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 25

1874 - Mainz : Kunze
Vorbegriffe und Planzeichnen. 25 schneiden und die eine Hälfte bei Seite werfen, so würden wir den Durch- schnitt der Gegend sehen. Stellten wir uns dann grade davor und be- trachteten den oberen Rand des Durchschnitts, so sähen wir den Aufriß, das Profil der Gegend, von der einen Seite nämlich, vor uns; denn Profil ist der Rand eines Durchschnitts an den Hervorragungen einer Gegend, eines Gebirgs, eines Landes. Man braucht nun freilich kein Gebirg zu spalten, sondern nur Höhen und Vertiefungen zu messen, um das Profil zeichnen und sich den Durchschnitt denken zu können. Auf Taf. I. Fig. 5 findet man ein eingebildetes Profil, worin mehrere Höhen und Tiefen angebracht sind, die in den vorigen Paragraphen erklärt wurden, nämlich: 1) Knppe, 2) Bergplatte, 3) Horn, 4) Sattel, 5) bauchige (eonvexe) Böschung, 6) hohle (eoneave) Böschung, 7) Terrassen, 8) Rückfall 9) Schlucht, 10) Thal. Wird dieses an der Schultafel vorgezeichnet, so kann es zur Hebung des Gesagten zweckdienlich und für Anfänger ausreichend sein; für Schüler von reiferem Alter diene Folgendes zu näherer Einsicht: Fig. G stellt das geometrische Profil (Profilriß) des Berges Fig. 4 nach der Richtung Fah genommen, vor. An diesem Profil kamt man die gegenseitige Neigung der Bergoberfläche gegen die horizontale Linie F' H', die hier den Durchschnitt Fl der schneidenden Ebene Fah mit der horizontalen Bergsohle Bcde (Fig. 4) vorstellt, deutlich sehen. Zur genaueren Angabc des Böschungswinkels in noch mehr Orten der Oberfläche des Berges, und zur bequemeren Anfertigung des Profils, denkt man sich auf die Axe des Berges, von der Sohle nach der Kuppe zu, die gleichen Theile 1, 2, 3 aufgetragen, und durch diese Theilpunkte schneidende Ebenen ge- legt, die mit der Grundfläche Bcde parallel laufen, und den ganzen Berg in gleich hohe Scheiben l, 2, 3 ?c. (Fig. 4 n. 6) zersälleu. Die oberste Scheibe ist nicht immer den untern an Höhe gleich, weil die gleichen Theile, die man auf die Höhe Aq des Berges sich aufgetragen denkt, selten eine ganze Anzahl mal in der Höhe enthalten sind, wodurch denn die obere Scheibe weniger hoch als die übrigen Scheiben ist. Die Be- grenzungen dieser Scheiben sind, als Durchschnitte der schneidenden Ebenen mit der Bergoberfläche in sich zurückkehrende krumme Linien, deren unregelmäßige Form durch die Form der Bergoberfläche bestimmt wird. Es zerlegen die Durchschnitte K'l', M'n', 0'P; die Grenzlinie des Profils (Fig. 6) in kleinere Theile F'k' K'm' M'o' :c., durch welche die Verschiedenheit der Böschungswinkel x, z, w, v, r :c. näher angedeutet wird. Wie aus^der Figur ersichtlich, so ändern sich die Grundlinien F'b, K'c, M'd :c. der Böschungsdreiecke F'bk, K'cm, M'do' jc. mit dem Böschungswinkel, und zwar werden erstere kürzer, sobald der Böschungswinkel zunimmt, und umgekehrt. Nur bei stät oder gleichmäßig geböschter Oberfläche sind die Grundlinien gedachter Böschungsdreiecke von gleicher Länge. Bei geringer Ausdehnung der Bergfläche kann das Profil mittels Setz- wage (Fig. 7) und sogen. Klafterstange bestimmt werden. Die Einrichtung der Setzwage kann als bekannt vorausgesetzt werden. Die Klafter oder Setzlatte kann eine Länge von 3—ö m. haben; es ist solche 3 Zentimeter dick und 6—12 cm. breit, und dergestalt gearbeitet, daß sie keinen bedeutenden Beugungen während des Gebrauchs unterliegt. —

8. Kleine Schulgeographie - S. 5

1841 - Mainz : Kunze
5 Einleitung. Baien re. hinzu. Die Thaler eines Gebirgs läßt man mit Flüssen versehen, und zuletzt ein ganzes Flußgebiet zeichnen. §. 9. Um sich auf der Erde und auf Landkarten zurecht zu finden (zu orientiren), muß man die Himmelsgegenden kennen. Die vier wichtigsten sind: Nord oder Mitternacht, Süd oder Mittag, Ost oder Morgen, West oder Abend. Wo ist der große und kleine Bär, und wo der Polarstern? — Am 21. März und 21. September geht die Sonne im wahren Ostpunkte auf, und im wahren Westpunkte unter. Der runde Kreis um uns her, wo der Himmel die Erde zu berühren scheint, heißt Horizont oder Gesichtskreis. Man bemerke darin die vier Hauptgegenden des Himmels: Nord, Süd, Oft u. West; und dazwischen: Nordoft und Nordweft, Südoft und Südwest. Was ist eine Windrose? Uebung im Orientiren, z.b. nach welcher Himmelsgegend liegen die Wände des Schulzimmers, die Staduhore, die nächsten Anhöhen und Dorfschasten? §. 10. Man hat aber nicht blos zu wissen, nach welcher Weltgegend ein Ort vom andern liegt, wie die Berge sich ab- dachen, wohin die Thäler streichen, und welchen Lauf die Bäche und Flüsse nehmen; wir müssen auch den Abstand der Oerter von einander und den Höhenunterschied der Berge, Thäler und Ebenen kennen, und wie hoch wiederum diese über dem Meerspiegel liegen. Erklärung des Wortes See höhe. Die Frage, welche Seehöhe hat der Schulort? läßt sich auch so fassen: wie tief müßte man den Schulort sich senkrecht herabgedrückt denken, wenn das Meer nach Wegräumuug des dazwischen liegenden Landes bis zu uns herantreten sollte? §.11. Längenmaße. Was ist Decimal- und was Duo- decimalmaß? 12 oder 10 Linien sind 1 Zoll; 12 oder 10 Zoll ein Fuß; 2 Fuß ein gewöhnlicher Schritt. Die Ruthe hält 12 Fuß. Statt Ruthe, Fuß, Zoll, Linie braucht man die Zeichen: °, ", Ein Klafter (toise) hat 6/ pariser oder 6' 2" x/'t“ rheinisches od. preußisches Maß. — Die Franzosen messen auch nach Metern; 1 Meter hat 38 rheinische oder 40 darm- ftadtische Zoll. Eine geografische Meile enthält 1970 Ruthen oder 23635^/2fuß rheinisch, oder 22842^ pariser Fuß; die deutsche

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 45

1855 - Mainz : Kunze
Planzeichnen und Messen. 43 zosen messen nach Meter und Torsen. 1 Fuß rheinisch ist — 32/ioo Meter; 3' 2" — 1 Meter; 40" Darmstädtisch — 1 Meter. Eine Toise oder Klafter — 6' Pariser oder 6' 2" rheinisch. 5 Hessen- darmstädter Fuß sind ungefähr 4 preußische. — Der preußische oder rheinländische*) Fuß ist 139'3/,»o pariser Linien; 12mal so lang ist die preußische oder rheinländische Ruthe. Der Braunschweiger Fuß ist — 126'/2 pariser Linie, der Bairische etwa 129 '/3, der Berner 130, der Leipziger 125'/-, der Baseler 132^/,0, der Dresdener 1253/io, der Züricher 1323/i0. Eine geograph. Meile enthält 1970 Rthn. od. 23635'/- F. rheinisch = 22842pariser od. 3807 (genauer 3807 "/iz») Toisen. Hiemit stimmt beinah unsre deutsche Meile überein, die man etwa in 2 Stunden mit 12000 mäßigen Schritten gehen kann. Bei andern Völkern weicht die Meile mehr von der geographischen ab. Die wichtigsten sind folgende. Die englische, mit der die italische ziemlich übereinkommt, ist —4961' pariser — 5101' 8" 1"' 5"" rheinisch. (Vier Strichelchen bedeuten Punkte oder Scrupel, deren 12 auf eine Linie gehen.) Also ge- hen 43/z englische Meilen auf eine geographische, oder ihrer 2 auf 1 kleine Stunde. 4 kleine Seemeilen sind — 1 geographische. — Große Seemeilen gehen 1'/» auf 1 geographische. Die Tiefe des Meers wird nach Faden gemessen; ein Faden beinah so groß als eine Klafter. — 1 französische Meile (Ueno) ist etwas größer als 1 deutsche Stunde, nämlich 14173' rheinisch — 2290 Toisen — 13742' pariser. Die schweizerische Meile hat 26688 preußische Fuß, es gehen 133/,» schweizer Meilen auf 15 deutsche. Die Meilenmaße sind also fast alle kleiner als die geographische Meile; nur nicht bei den Schweden, deren Meile — 1'/» geographische Meile ist. Die Russen rechnen nach Wersten, deren 7 auf 1 Meile gehn. Diese Angaben brauchen nicht grade mit Zollen und Linien dem Gedächtniß eingeprägt zu werden, sondern nur den Hauptsachen nach, wozu einige Maßver- wandlungen hinreichen, z. B. 10 geographische oder deutsche Meilen, wie viel englische Meilen, wie viel französische Neues, wie viel Schweizer Stunden, wie viel Werste? — Paris ist von Wien 240 Neues entfernt, wie viel ist dies in deutschen, englischen, schwedischen Meilen? — 630 pariser Toisen, wie viel preu- ßische Fuß? 545 pariser Fuß, wie viel rheinische? Die berliner Elle bat 296 pariser Linien, wie viel berliner Ellen sind also 29 pariser Fuß? Für gelehrten Unterricht mögen hier noch antike Maße stehen: Die jetzigen englischen und italischen Meilen sind wenig von den altrömischen verschieden, *) Die Benennung rheinländisch kommt von der Landschaft Rheinland, worin Leyden liegt, ist also soviel als: holländisch.

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 303

1855 - Mainz : Kunze
301 Von der Temperatur. So ist es aber nicht; diese Abstufung der mittleren Temperatur, die man auch mathematisch.es Klima nennt, gilt nur als Grundlage des wirk- lichen, denn vielfache Einflüsse wirken verändernd auf die Wärmevertheilung ein. Wir wollen diese aufzählen. a) Die Wärme der Luft nimmt von der Tiefe zur Höhe, also in wachsender Erhebung über das Meeres-Niveau (d. i. Gleichhöhe mit dem Meerspiegel) stufenweis ab. Die Höhe, wo das Thermometer auf Null sinkt, ist deshalb in heißen Gegenden weit beträchtlicher, als in kalten. Ueber dem Aeguator beträgt sie etwa 14400' oder 2400 Klafter und nimmt dann von Parallel zu Parallel ab, bis sie nahe den Polen auf Null sinkt, also den Meerspiegel berührt. Denken wir uns von jener Höhe über dem Aequator durch die folgenden stets niedrigeren Frostpunkte der Atmosphäre bis zu den Polen eine Linie, so bildet diese Linie (mit welcher auf Gebirgen der ewige Schnee beginnt, weshalb Schneelinie genannt) eine Curve, die bei uns im mittleren Deutschland etwa 7400' überm Niveau des Meers hinzieht, am 60sten Breitegrad aber schon auf 5610' und am 70steu auf 2200' herabsinkt. Daß aber die Höhe der Schneelinie nicht völlig regelmäßig bleibt und sich nach der verschiedenen Temperatur der Länder etwas ändert, läßt sich aus man- chen Abweichungen ersehen. An den Bergen Islands z. B. beginnt auf 2900' Seehöhe schon ewiger Schnee, während in Norwegen 5 Grad nördlicher erst bei 3300 Fuß. Auffallender noch ist der Unterschied: Bei Quito am Aequator ist die Schneegränze auf den Anden Südamerikas 14850' , und in der östlichen Cordillera Bolivia's, obgleich 15° vom Aequator entfernt, fast 15000. Auch im Himalaya zeigt sich eine ähnliche Abweichung. Bon den dortigen Hochgipfeln liegt der ewige Schnee auf der Nordseite nicht so tief herab, als auf der Süd- seite; auf dieser uemlich 12200, auf jener nur bis 15000, ja noch nördlicher, am Gebirge Belur (31° Breite) soll die Schneelinie 16000' hoch liegen. Das sind Abweichungen, die sich aus dem Gegensatz des Küsten- und Continentalklimas umgekehrt: V4° R. — 1° F. Folglich trifft der Nullpunkt Reaumnrs mit 32° F. zusammen. — Der Schwede Celsius, dessen Thermometer den Nullpunkt mit Reaumur gleich hat, theilt seine Scala von da bis zum Siedepunkte in 100 Theile, während R. die seinige nur in 80. Man nennt daher den von Celüus auch den hunderttheiligeu Thermometer, und seine Grade Centigrade. — Sie lassen sich leicht einer aus den andern reduciren, wie aus folgendem Vergleich R. C. F. — 8 - 10 14 - 4 - 5 23 0 0 32 4 5 41 8 10 50 12 15 59 16 20 68 rc.
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