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11. Alte Geschichte - S. 32

1872 - Mainz : Kunze
t 32 Y. § patt a. ©eogtapljifcfjes) (ogl ©. 7). ßafonien (87 O. 9jl), die füböftlid&fte ßanbfdfjaft beg ^elo* ponneg, burcl) groet oorn fübarfabifcfjen £>od£)lanbe auglaufenbe @e= birgg^üge, £aggetog und^arnon gebilbet. Sder 15geograp^tf^e teilen lange £aggetog erretd^t gerabe über der @bene tjott ©parta feine pd^fte £%. Sftadf) Sßeften (^effenien) §in bad£)t er fidf) in breiterem 33erglanbe ab, oorn ©urotag aug ergebt er ftcf) in bret mastigen ©tufen ftfiroff und majeftätifdfj empor. 2in ifjm geigen fidtj alle $egetationgformen: unten Orangengarten, oben ©dfineegipfel ©^lud^ten= und roitbreicf) ist er ©i^ beg 51rtemig=©ultug; ^agbliebe der ©partiaten. ©übet! mineralifd^; ^orp^r, tänariftfjer suiar= rnor, ©ifen. £)er ^arnon oergtoeigt ftd^ in breiterem ©tufenlanbe ttacf) betben ©eiten. 3tt)ifd()en ^ei^en Gebirgen 2^al beg ©ur o t a g, fein Ursprung auf dem arfabifcfjen ^Ranbgebirge. ^n der Glitte beg $luf$laufeg erbreitert ftd§ bag föurota§=^al pi einer großen, äufterft fruchtbaren ©bene; der Totelpunft und ßern der ßanbfcfjaft, §u allen Seiten der ©i£ der ^Jla^t, rao ©parta, die tnauer= und burglofe ©tabt, liegt; abgelegen oon der ©ee (Safonifdejer 23ufen) und dem ©eeoer!e^r. A. pie ^Ruxöifdjc ^erfa|]mtg. ^uftanb nad§ der Sdorifdfjen Sßanberung. 5lu§ der $ertl)eilung der $ladf)t an die ^toillinggfolme beg Slriftobemog (Surren eg und $ß r of leg*) entfielt der ©age nac^ bag erbliche £)oppelfönig%tm in ©parta. Slnfangg frieblid^e Verträge der £)orier mit den 5lc§dern. £)ann galten fortnmfjrenbe Kämpfe der beiben ©tämme (§auptfi£ beg Sßiberftanbeä gegen die £)orier ist ^mgllä), Reibungen mit dem borifcfjen ^adfjbarftaate 5lrgog, Jgtoietradejt der beiben fööntggfohne, bag Sanb in ^Bewegung. 9. 3ahr§unbert Sa!onien in äufserfter Sserrairrung, — dvofu'u und ar a%l.a. *) ®ie betben Sönig^aufer »erben getoöljnttdi ^giaben (von Slpi« dem @of)ne be8 (Sur^ft^ene«) und Suv^ontiben (von lies Sßvofles ©nlel pon; genannt.

12. Teil 2 - S. 286

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
286 I. mathematische Erdkunde. Die Größe des Mondradius (r) betragt nämlich nur 1740 km, die des Erdradius (R) 6370. Aus dem Halbmesser ergiebt sich der Kugel- inhalt nach der Formel 4/3r*tc. Es verhält sich also die Ranmsassnng oder Größe des Mondes zu derjenigen der Erde = 4/3r3yr : V3r3/r oder = r3:R3, d. h. wie 1:49. Aus der Erde ließen sich mithin 49 Ku- geln von Mondgröße ballen. Um aber das Massenverhältnis beider Weltkörper (in und Zi) zu ermitteln, muß man ihre Größe mit ihrem spezifischen Gewicht (s und S) multiplizieren, das beim Mond nur 3.g beträgt. Es verhält sich also Rs3 m : M = r3s : R3s = 1 : = 1 : 78. rds Nicht weniger als 78 Mondkugeln wären foinit erforderlich, um unserer Erde das Gleichgewicht zu halten. Nun herrscht durch die ganze Welt das Gravitations^-Gesetz: die Körper ziehen sich wechselseitig an nach dem Verhältnis ihrer Masse und im umgekehrten quadratischen Verhältnis ihres Abstandes voneinander (im verdoppelten Abstand ver- ringert sich folglich die Anziehung nicht aus 1/2, sondern auf 1j4, bei dreifachem Abstand schon auf 1/9 u. s. f.). Die Schwere eines Körpers aus der Mondoberfläche verhält sich demnach zu derjenigen des näm- lichen Körpers aus der Erde wie m M Mr2 78 • 17402 T : Ej = ' mr2 = ' 1 • 637= * * * Von einer thermisch im Jahreskreislaus uicht mehr veränderlichen Schicht nahe unter der Oberfläche ab nimmt die Wärme des Erd- körpers nach der Tiefe hin ausnahmslos zu2, jedoch in sehr ungleicher Schnelligkeit (am schnellsten in Steinkohlenlagern). Bei durchschnittlicher Zunahme der Wärme des Erdinnern um 1° auf je 33 in und einer Wärme der obersten thermisch unveränderlichen Schicht von z. B. 0° kann man trotzdem in der (noch nie erbohrten) Tiese von 33 x 100 oder 3300 m unter dieser Schicht noch kein Sieden des Wassers erwarten, denn Siede- wie Schmelzpunkt erhöht sich mit dem Druck, letzterer aber ist je weiter gegen den Erdmittelpunkt hin ein immer gewaltigerer.3 Die rätselhafteste Eigenschaft der Erde ist ihr Magnetismus; er wird von der Sonne beeinflußt und unterliegt sowohl ununter- brachen vor sich gehenden regelmäßigen, als auch plötzlich eintretenden 1 Gravitation (abgeleitet von lat. gravis = schwer) bedeutet die Anziehungs- kraft, die alle Körper aufeinander ausüben und die wir in der Rückwirkung der Erde auf die au ihrer Oberfläche befindlichen Körper als Schwerkraft wahrnehmen. * S, 96. 3 Die tiefsten Bergwerke reichen kaum über 1km in die Tiefe, mit dem Erd- bohrer erreichte man bisher auch nur eine solche von 2 km.

13. Teil 2 - S. 298

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
298 Ii. Die Lufthülle. Nach der Höhe der Atmosphäre nimmt der Luftdruck natürlich ab 1, denn die Dichte der unteren Teile einer Luftsäule wird eben durch den Druck des über ihr lastenden Restes derselben verursacht. Aber auch im Niveau des Meeresspiegels grenzen (schon infolge ungleicher Erwärmung) schwerere an leichtere Luftschichten, weshalb die Luft auf Erden nie zur Ruhe kommt. Linien gleichen Luftdrucks (letzterer ge- messen im Niveau des Seespiegels oder auf dasselbe rechnerisch erhöht) heißen Isobaren. Auch der große Austausch der Luft durch alle Zonen 2 beruht ein- fach auf deren Druckunterschieden. Die im Stillengürtel emporgestiegenen Luftteilchen flimmern, durch die Aufsteigung selbst erkaltet, zwar immer wieder hinab, um dasselbe Spiel unzählige male von neuem durch- zumachen; durch die in jenem Gürtel am beständigsten aufwärtsstrebende Luft sammelt sich aber dennoch stets in der Höhe eine durch den stän- digen Nachschub verdichtete Luftmasse, welche gen N. wie S. minder dichte Luftschichten zur Seite hat, diese folglich verdrängt; und da durchschnittlich überhaupt jeder äquatornähere Breitengürtel einen wär- meren Luftgürtel trägt als der ihm polwärts benachbarte, so wird auch außerhalb des Stillengürtels aus ähnlichen Gründen in gleichen Luft- höhen regelmäßig dichtere Luft polwärts dünnere Luft neben sich haben und zu verdrängen bestrebt sein, woraus sich im ganzen eine doppelte Luftströmung in der Richtung vom Äquator nach beiden Polarzonen (Äquatorialstrom im weiteren Sinn) und eine doppelte Ersatzströmung beider Erdhälften in entgegengesetzter Richtung ergiebt (Polarstrom im weiteren Sinn). Der Passat gehört demnach seiner Richtung gemäß zum Polarstrom, obwohl ein gutes Teil gegenpassatischer Luft immer von frischem in ihn eintritt; und der gegenpassatische Äquatorialstrom macht sich auch in unseren Breiten mitunter hoch oben im Luftmeer bemerklich, denn er ist es, der die höchsten Wölkchen uns aus Sw. am Himmel hintreibt. Beginnt eine Bewegung, z. B. die eines Pendels, in genauer Ns.- Richtung im Meridian 0 (wie die Pfeile von a aus andeuten sollen), so wird sie, falls sie immer die gleiche Richtung beibehält, aber bei der Ost- drehung der Erde allmählich in die Gegend gelangt, die bei ihrem Be- * ginn der Meridian 60 einnahm, sich mit der Meridianrichtung kreuzen (weil die Meridiane polwärts aufeinander zustreben); auf diese Art machte Foucault [süfö] durch vielstündiges Schwingenlassen langer Pen- del in hohen Gewölben die Rotation der Erde augenfällig. Bewegt sich 1 Deshalb kann man erreichbare Höhen der Erdoberfläche mittels des Baro- Meters, nämlich nach dem Grade ihrer Lustverdnnnung messen; andere Höhenmessnngen sind die trigonometrische (durch Messung des Höhenwinkels, bei nicht zu ersteigenden Höhen das allein anwendbare Verfahren) und das Nivellement (Abmessung der Boden- erhebung von einem der Höhe nach bekannten Ausgangspunkt Strecke für Strecke bis zu der zu bestimmenden Höhe hin, so bei Eisenbahnbauten). * S. 91.

14. Teil 2 - S. 284

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
284 I. Mathematische Crdkunde. Hiernach findet man z. B. für die Schneekoppe (1600 m) eine Aussichtsweite von V1600 • 3.8 km = 152 km. Mit Hilfe der Aussichtsweite läßt sich auch leicht der Satz be- weisen, daß man die Größe des von einem Höhenpunkt überschauten » Gesichtskreises in qkm erhält, wenn man die in m ausgedrückte Höhe mit 45.^5 multipliziert. Denn mit nur ganz unbedeutendem Fehler darf man die Größe des Gesichtskreises, der eigentlich ein Kreis auf der Kugeloberfläche ist, gleich setzen dem (ein wenig kleineren) ebenen Kreis, der mit jenem den Umfang gemein hat, und ebenso die Aus- sichtsweite gleich setzen dem (ein wenig kleineren) Halbmesser dieses Kreises. Dann ergiebt sich der Flächeninhalt des Aussichtskreises aus der Formel für die aus dem Halbmesser zu berechnende Größe eines Kreises F: F = r2/r, also (nach Obigem) = Vh2 • 3.82 • n = h • 45.365 qkm. Somit erhält man z. B. als Größe des von der Schneekoppe aus bei völlig durchsichtiger Luft zu umspannenden Gesichtsfeldes 72 584 qkm, d. h. nahezu die Größe von Bayern. * * Die einzelnen Parallelkreise haben naturgemäß eine sehr ver- schiedene Rotationsgeschwindigkeit. Den Polen nahe durchwandeln die Oberflächenpunkte der Erde kleinste Tageskreise in derselben Zeit eines Sterntages, in welcher die Punkte des Gleichers 40070 km zurück- legen, also mit 465 m Geschwindigkeit dahinsansen. ^ Je größer aber die Schnelligkeit der Drehung, desto größer auch die Zentrifugal- oder Fliehkraft, d. h. das Streben des rotierenden Punktes, sich vom Drehungsmittelpunkt zu entfernen (Versuch mit der am Faden ge- schwungenen Bleikugel). Infolge dieses nach den niederen Breiten zu erhöhten Widerstrebens gegen die alle Gegenstände nach dem Erdmittel- punkt ziehende Erdkraft2, die Schwere, zeigt sich diese äquatorwärts verringert; etwas trägt hierzu auch der Umstand bei, daß der Schwerpunkt, d. h. der Mittelpunkt der Erde^, den niederen Breiten ferner, den höheren näher liegt (wegen der nur sphäroidalen, nicht * Diese Sekundengeschwindigkeit von 465 in (gleich der Anfangsgeschwindigkeit eines Geschosses aus einem der größten Kruppschen Geschütze) erhält man, indem man die Äquatorläuge durch 86t64 d.h. durch die Sekundenzahl des Sterntages (S- 277) dividiert. 2 I, 42. 3 Zwar wirkt jedes kleinste Massenteilchen der Erde anziehend, keineswegs bloß der Erdmittelpunkt, aber die Summe der Anziehungskraft sämtlicher Massenteilchen äußert sich in der Wirkung des Anziehens nach dem Erdmittelpunkt hin, weshalb man diesen auch den Schwerpunkt nennt.

15. Teil 2 - S. 285

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 4. Gesamtbeschaffenheit der Crde. 285 genau kugelgleichen Erdgestalt). Deshalb schlägt ein Sekundenpendel \ das für eine höhere Breite bemessen ist, in niederen Breiten zu lang- * sam, bis man es etwas verkürzt. Ein richtig gehendes Sekunden- pendel muß an beiden Polen 996, in Deutschland 994, am Äquator 991 mm lang sein. Ebenfalls schlägt das in geringer Seehöhe richtig gehende Sekundenpendel zu langsam, wenn man es auf höhere Berge bringt, d. h. vom Erdmittelpunkt entfernt, ohne die Breite des Ortes Zu verändern. Die Erde besteht aus dichterem Stoff als alle anderen uns be- kannten Weltkörper. Durch Abwägen eines und desselben Körpers in verschieden großem Abstand vom Erdmittelpunkt hat man gefun- den, um wie viel derselbe in höherer Lage weniger wiegt als in tieferer, d. h. um wie viel die Anziehungskraft der Erde auf jenen Körper bei vergrößertem Abstand sich vermindert; hieraus berechnete inan das absolute Gewicht der Erde, endlich hieraus und aus der bekannten Größe der Erdkugel deren spezifisches Gewicht auf 5.z. Da die Außenseite des festen Erdkörpers aus Gesteinen besteht, deren spezifisches Gewicht meist nur 2.5— 2.6 beträgt, so muß also die Erde weiter nach ihrem Innern hin aus viel dichteren (eigenartig schweren) Stoffen zusammengesetzt sein. * -i- Es ist ein Irrtum, anzunehmen, daß die Schwere eines Körpers, d. h. der Druck, den er auf seine Unterlage ausübt, oder der Wider- stand, den er dem Versuch ihn zu heben entgegensetzt, gar nicht von der Erde abhinge, sondern eine von ihm allein geäußerte Kraft dar- stelle. Vielmehr ist die Schwere eines Körpers stets doppelt bedingt: 1. von seiner Größe und der Dichte (dem spezifischen Gewicht) seiner Masse, 2. von der Größe und Dichte des Weltkörpers, in dessen An- ziehungsbereich der Gegenstand sich befindet. Bei uns würden alle Körper schwerer sein als sie wirklich sind, wenn die Erde, die auf sie ununterbrochen anziehend wirkt, aus noch dichteren: Stoff bestände oder wenn sie größer wäre. Auf der Sonnenoberfläche würde jeder Körper sogar 28 mal schwerer sein als auf der Erde, weil die Sonne, obwohl ihr spezifisches Gewicht nur 1.4 ausmacht (soviel wie das von Lehm oder Eoaks), eine so ungeheure Größe besitzt. ^ Dagegen z.b. auf den Mond versetzt, würde jeder irdische Körper nur noch 1/6 des Gewichtes besitzen, das er auf Erden wahrnehmen ließ. Eine Zentnerlast (100 kg) der Erde würde auf der Oberfläche des Mondes von einem schwachen Kind gehoben werden können, denn sie übte dort nur einen Widerstand wie auf Erden 17 kg. .d. h. ein Pendel, dessen Länge so gewählt ist, daß es in einer bestimmten geographischen Breite genau in je einer Sekunde eine Schwingung macht. * S. 272 (oben).

16. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 326

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
326 Die mittlere Zeit. um die kaiserliche Vollgewalt zu rechtfertigen, zum römischen Recht feine Zuflucht nehmen und die Befugnisse des heidnischen Imperators aus sich übertragen lassen. Aber gerade das römische Recht paßte für keine Zeit weniger, als für die der Hohenstaufen, da der heidnische Staat weder eine Kirche noch Rechte einzelner Korporationen kannte, und vou einer Selbständigkeit neben dem Kaiser gar keine Rede war. Namentlich kannte man aber bis jetzt im römischen Reiche anch keine Staatsstener. Friedrich schrieb nun, wie es im alten Rom der Branch war, eine Steuer aus sowohl nach den Gütern, als nach den Köpfen, was große Unzufriedenheit erregen mußte, sowohl bei den Italienern als bei den Deutschen, weil dieses Geld doch nur auf die vielen Rüge nach Wien verwendet wnrde. 2. Ronkaglia ist ein Ort in der Nähe von Piacenza. Hier pflegten die Kaiser auf ihrem Römerzuge das erste Mal auf italienischem Boden zu übernachten. Dort wurde der Heerschild ausgepflanzt und die obersten Vasallen mußten ein jeder zwei Nächte lang vor dem kaiserlichen Zelte die Wache halten, eine Ehrenbezeugung, die sie selbst wieder vou ihren Lehensleuten verlangen durften. Dort wurde auch das erste Mal Heerschau gehalten, und wurden die Lehensträger, die nicht zur Heeresfolge erschienen waren, mit der Acht belegt. 3. Schrecklich war das Schicksal, das Mailand auf dem zweiten Römerzuge traf. Als es sich das erste Mal ergeben mußte, mußte es 0000 Mark Silber bezahlen und 300 Geiseln stellen. Die Bürgermeister, der Rat und die Edlen mußten barfuß, das bloße Schwert am Nacken hängend, das Volk mit Stricken um den Hals, vor dem Kaiser erscheinen und fußfällig dessen Milde anflehen (1158). Bei der zweiten Unterwerfung, ^ vier Jahre später, wiederholte sich ein ähnliches Schauspiel. Das Urteil aber, das über Mailand erging, lautete: Mailand soll leer und wüst sein; binnen acht Tagen verlassen alle Bewohner die Stadt und baueu sich in vier Flecken an, von denen jeder zwei Meilen vom andern entfernt ist (1162). 4. Die Einwohner von Susa, wo Friedrich übernachtete, hatten sich verabredet, den Kaiser nachts im Bette zu überfallen. Aber der Anschlag wnrde verraten und Hermann von Sieben eichen, der mit dem Kaiser einige Ähnlichkeit hatte, legte sich in das Bett des Kaisers, wodurch es diesem möglich wurde, zu entfliehen. Die Susaner vergriffen sich nun zwar an dem Ritter nicht, als sie den Irrtum merkten, Friedrich ließ aber die Stadt doch niederbrennen, als er wieder nach Italien kam. 8 121. Sturz Heinrichs des Löwen. Friedrichs I. Tod. 338) In Deutschland hatte jedoch die Lust, mit dem Kaiser nach Italien zu ziehen, abgenommen, denn Italien war das Grab aller Hoffnungen. Ganz besonders war Heinrich der Löwe, der im Norden seine Herrschaft beträchtlich erweitert hatte, den Zügen nach Italien so abgeneigt, daß er, um einer neuen Fahrt auszuweichen, eine Reise nach dem Heiligen Lande unternahm. Allein er kam nach Hanse, bevor der Kaiser den fünften Nömer-zng hatte antreten können. Er begleitete nun wohl den Kaiser,

17. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 496

1855 - Mainz : Kirchheim
496 grau gewordener, bewährter Mann. — Veriren, necken, beunruhigen, quä- len, anfuhren. — Vicariren, eines Andern Stelle vertreten. — Vicariai, Stellvertretung. — Victualien, Lebensmittel, Eßwaarcn. — Vidimiren, beglaubigen, gerichtlich bestätigen, daß eine Abschrift mit der Urschrift (Original) gleichlautend fei. — Vignette, w. (Winjette) Verzierungsbild- chen, Druckverzierung, kleines Kupfer zwischen dem Drucke oder zu Anfang oder Ende desselben. — Violine, w. Geige. — Virtuos oder Virtuose, m. ausgezeichneter Künstler. — Visiren, beschauen, zielen, auf's Korn nehmen. — Visitiren, besichtigen, durchsuchen; daher Visitation, Visitator.— Visite, w. (Wisitte) Besuch, Aufwartung. — Vivat! er oder es lebe! — Vul- can, m. ein feuerspeiender Berg. W. Wattiren, walten, mit gesteifter Baumwolle u. s. w. unterlegen. — Wrack, s. Trümmer eines gescheiterten Schiffes. B. Isop, m. eine Gewürzpflanze. 3. Zcnith, m. Scheitelpunkt am Himmel (entgegengesetzt Nadir, Fuß- punkt.) — Zone, w. Gürtel, Erdgürtel, Erdstrich.

18. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 312

1855 - Mainz : Kirchheim
312 auf ihrem Schwerpunkte ruhen. In der Kugel, der Walze, der Scheibe ist dieser Punkt leicht zu finden. In Körpern von unregel- mäßiger Form und ungleicher Masse ist er schwerer zu finden. Die Natur gibt ihn ziemlich genau an beim Fallen solcher Körper, denn sie fallen auf dem Punkte auf, worauf sie senkrecht ruhen; hängt man nun einen solchen Körper, befestigt an irgend einem Punkte des Randes, an einen Faden auf, so fällt er in's Loth; dieses Loth durchschneidet das Fallloth und da, wo sie sich durchschneiden, ist der Schwerpunkt. Die Purzelmännchen, die Stehauf's und falschen Würfel find Fi- guren, in welchen durch Blei der Schwerpunkt so gelegt ist, daß sie auf die Seite fallen oder sich stellen müssen, wo der Schwerpunkt ist. Das Balanciren mit Gegenständen und die Seiltänzerkünste beruhen auf. der Festhaltung des Schwerpunktes auf seiner Unterstützung. Sowie ein Gegenstand ruht, wenn er auf seinem Schwerpunkte unterstützt ist, so ruhet er auch, wenn er in drei oder mehreren Punkten um den Schwerpunkt herum unterstützt ist. Ein Tisch kann nicht auf zwei, wohl aber auf drei und mehreren Beinen stehen, wenn sie so angebracht find, daß der Schwerpunkt der Tischplatte oder vielmehr die senkrechte Linie von derselben nach der Fläche, worauf die Beine stehen, so fällt, daß die Punkte, worauf sie stehen, um sie herum lie- gen, also ein Dreieck, Viereck rc. bilden. Man ebnet deßhalb Körper, um sie zum Stehen oder Liegen zu bringen, oder gibt ihnen regel- mäßige Formen. Schwere Lampen verficht man mit breiten und schweren Fußgestellen; hoch beladene Schiffe werden im untersten Raume mit Sand oder Steinen beschwert; zu hoch geladene Wagen fallen leicht um, darum legt man die schwersten Massen unten hin oder ladet spitz zu. Beim Gehen in der Ebene verschiebt sich der Schwerpunkt von einem Beine auf das andere; beim Steigen aufberge fällt das Fallloth nach vornen und beim Herabsteigen nach hinten. 8. Das Pendel. Hängt man einen Körper an einem Faden ans und bringt ihn aus seiner lolhrechten Lage, so bewegt er sich ab- und aufwärts nach zwei entgegengesetzten Seiten und würde sich sofort immer bewegen, wenn der Widerstand der Luft und die Reibung am Auf- hängepunkt ihn nicht in Ruhe oder in die senkrechte Lage brächten. Diese Bewegung heisst Schwing ring, und der Körper, der auf ge- hängt (gewöhnlich eine Metallstange, in deren unteres Ende eine linsenförmige platte Metallscheibe eingeschraubt ist) und in Schwin- gung versetzt wird, nennt man Pendel. Beim Herabfallen nach der lothrechten Lage geht es immer schneller und beim Aufsteigen nach den Seiten langsamer. Die Zeit, welche ein Pendel braucht, um von einer Seite zur andern zu kommen, nennt man die Schwingungszeit. Je länger das Pendel, desto mehr Zeit; je kürzer, desto weniger Zeit braucht es zu einer Schwingung. Gleiche Pendel haben gleiche Schwingung szeit. Da die Pendelbewegung von der Schwerkraft der Erde hervor- gebracht wird, indem sie den aus der lothrechten Lage gebrachten Körper nach ihrem Mittelpunkte anzieht, so wird sie um so stärker,

19. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 3

1906 - Halle a.S. : Schroedel
der Erdoberfläche der Satz aufgestellt werden, daß die mittlere Dichte der Erdrinde überall die gleiche zu sein scheint. Die Wärme der Erde ist in der obersten Erdschicht, in unserer Zone bis zu einer Tiefe von 20 m, von der Wirkung der Sonnen- wärme abhängig. Gleich unterhalb dieser Schicht herrscht jahraus, jahrein die gleiche Temperatur. Von hier aus findet eine stete Zunahme der Erdwärme statt bis zu den tiefsten Punkten, die in Bohrlöchern und Schächten erreicht worden sind. Die tiefsten Bohr- löcher auf deutschem Boden sind die von Paruschowitz bei Rybnik in Oberschlesien, 2003 in tief, von Schladebach bei Leipzig, 1748 in, und von Lieth bei Altona, 1338 m. In ihnen hat sich eine Zu- nähme von 1° auf durchschnittlich 39,5 m feststellen lassen. Von einer regelmäßigen Zunahme der Erdwärme nach der Tiefe kann aber nicht gesprochen werden. 'Hält man jedoch an der Wärme- zunähme in größeren Tiefen von 1° auf ungefähr 40 m fest, so muß in einer Tiefe von etwa 1/ioo des Erdhalbmessers eine Hitze vorhanden sein, bei der auch die schwerflüssige Lava schmilzt. Da unsere unmittelbare Kenntnis des Erdinnern auf 2000 in, d. i. etwa ^/hvoo des Erdhalbmessers, beschränkt ist, so können über dessen Beschaffenheit in größerer Tiefe nur Vermutungen aufgestellt werden. Jedenfalls besitzt die Erde ein spezisisch schweres Erdinneres Im übrigen kennen wir nur eine Zunahme der Wärme in der Erdrinde bis über den Schmelzpunkt der Gesteine hinaus in nicht großer Tiefe. Wahrscheinlich findet ein allmählicher Übergang von der festen Erd- rinde zu dem in eigenartigem Zustande befindlichen „Erdkern" statt. Eine der Erde als Ganzes zukommende, höchst eigentümliche Erscheinung ist der Erdmagnetismus. Die Erde verhält sich wie ein großer Magnet, da immer nur der eine Pol eines frei aufge- hängten Magnetstabes von dem Nordpol der Erde angezogen, der andere abgestoßen wird. Mathematischer und magnetischer Pol fallen indes nicht zusammen; der magnetische Nordpol liegt unter 70° n. Br. und 96^ ^ y Gr. beim Kap Murchison, der magnetische Süd- pol unter 74° s. Br. und 148° ö. L. Die Magnetnadel erleidet wegen dieser Anziehung eine Ablenkung vom mathematischen Meridian nach O. und W., Deklination genannt. Die Ablenkung nach O. nennt man positiv (+), die nach W. negativ (—). Für Deutschland be- trägt sie z. Zt. — 12° (nach W.). Alle Orte mit derselben Ab- weichung sind durch Linien verbunden; man nennt sie Jsogonen (die gleichwinkeligen). Zwischen den Gegenden positiver und' negativer Ablenkung muß eine Linie liegen, auf der die Magnetnadel genau nach N. weist, die Deklination also gleich null ist; sie heißt magne- tischer Nullmeridian. Unter Inklination versteht man die Neigung der Magnetnadel zu der Horizontalen, und die Linien gleicher In- klination heißen Jsoklinen. In Mitteldeutschland beträgt die In- 1 Ratzel, Die Erde und das Leben. I. Teil S. 113.

20. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 4

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 4 — klination etwa 70°. Da der Inklinationswinkel mit wachsender Breite zunimmt, so muß zwischen den beiden magnetischen Polen eine Linie vorhanden sein, wo die Nadel horizontal bleibt, also keine Inklination stattfindet. Diese Linie heißt der magnetische Äquator. Er steigt in Ostafrika und Südasien bis auf 10° n. Br. und senkt sich in Süd- amerika bis auf 15° s. Vr. Der Betrag der Deklination erleidet tägliche Schwankungen, ferner solche von 26 tägiger Dauer (die mit der Dauer einer Achsendrehung der Sonne zusammenfallen), von etwa 11 Jahren (Periode des Auftretens der Sonnenflecken) und endlich auch säkulare Schwankungen. Mit den Schwankungen der Magnetnadel fällt das Erscheinen der Nordlichter^ zusammen. Sie werden angesehen als Äußerungen elektrischer Ströme. Indem die Erde, dieser gewaltige Magnet, rotiert, entstehen elektrische Ströme; am'äquator steigt die Elektrizität, die positive, in die Höhe, fließt nach den Polen ab und verdichtet sich auf allmählich engerem Räume, bis sie in höheren Breiten sich mit der in der Erde enthaltenen negativen Elektrizität „in der Form des schwach aufflackernden Glühlichts" ausgleicht. L. Tie Gesteinshülle^. Erdgeschichte. Die Gestalt der Erde bezeugt die Weise ihrer Entstehung. Die Abplattung an den Polen und die Ausbauschung am Äquator als Folge der Achsendrehung der Erde deutet darauf hin, daß die Erde sich ursprünglich in einem plastischen und zwar, wie allgemein an- genommen wird, in einem glühendflüssigen Zustande befunden habe^. Durch Ausstrahlung in den kalten Weltenraum bedeckte sich die Oberfläche mit einer Erstarrungskruste; auf dieser verdichtete sich das Wasser, welches bis dahin in Dampfform die Atmosphäre an- gefüllt hatte, und begann seine chemische zersetzende und auflösende Tätigkeit auf den festen Felsgrund auszuüben. Durch Wölbungen, Faltungen, Einbrüche entstanden auf der Oberfläche der fortgesetzt schrumpsenden Erde das trockene Festland und die Becken der Meere, die Gebirge und Niederungen, und nun übte das Wasser auch seine mechanische Tätigkeit aus, indem es in seinem Kreislauf das Fest- land gliederte und die aufgelösten Festlandsteile nach dem Ozean führte', in welchem sie sich als feiner Schlamm niederschlugen, allmählich zu Gesteinen erhärteten und im Lauf der Zeiträume von 1 Vgl. den Abschnitt: Das Nordvolargebiet! 2 Credner, Elemente der Geologie. Hann, Hoch- stetter und Pokorny, Allgemeine Erdkunde, Ie. Abt., Die feste Erdrinde und ihre Formen von Ed. Brückner. 3 Es ist dabei gleichgültig, ob wir uns den glühendfliissigen Erdball aus einem glühenden Urnebel durch Abkühlung entstanden denken <Kant-Laplacesche Hypothese), oder durch Zusammenstoß und Zusammenballung von Meteoriten, die durch die Hitze des Anpralls zusammenschmolzen.
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