Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 130

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
130 §,'55. Der Sternhimmel, 14. Das Küstenland Jstrien mit Trieft, der wichtigsten See- Handelsstadt des Reiches, 180000 Einw. Von hier gehen Dampfer- linien nach den verschiedensten Punkten des ö. Mittelmeeres bis zum Suez-Kanal und Indien. B. Das Königreich Ungarn. 1. Ungarn mit Siebenbürgen. In der Oberungarischen Ebene liegt die frühere Krönungsstadt Preßburg, 66000 Einw., in Nieder- Ungarn die in letzter Zeit gewaltig ausstrebende Hauptstadt Ofen- Pest, 720 000 Einw., an beiden Seiten der Donau, der Mittelpunkt der Verwaltung, des Handels und der Industrie. An der obern Theiß das durch seine Weine bekannte Tokai. In Siebenbürgen, das viele alte Ansiedler aus dem norddeutschen Reichsgebiet (Sachsen) hat, sind die bedeutendsten Städte Hermannstadt und Klausenburg. 2. Das Königreich Kroatien-Slavonien zwischen Drau, Donau und Save, mit der Hauptstadt Agram, 61000 Einw. Universität. 3. Die „königlich ungarische Freistadt" Fiume vermittelt den überseeischen Verkehr von und nach Ungarn. C. Bosnien und die Herzegowina stehen unter der Verwaltung des österreichischen Finanzministeriums. (Wiederhole das bei der Balkanhalbinsel Gesagte! 8 47.) Iii. Mathematische Geographie. § 55. Der Sternhimmel. Dem Anscheine nach ruht wie eine gewaltige Halbkugel das Himmelsgewölbe über der kreisförmigen Erdscheibe. Die Berührungs- linie beider nennen wir Horizont. Der Punkt, wo am 21. März die Sonne ausgeht, heißt der O.-Punkt, wo sie untergeht, der W.-Punkt. Eine zur Verbindungslinie beider Punkte gezogene Senkrechte gibt den N-- und den S.-Punkt an. Nach N. weist um 12 Uhr mittags mein Schatten. Eine im Schnittpunkt beider Linien errichtete Senkrechte trifft das Himmelsgewölbe im Zenit, ihre Verlängerung durch den Mittelpunkt der Erde zum Himmelsgewölbe erreicht den Nadir. Die auf der ent-

2. Deutsche Geschichte - S. 197

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Besiegung Preuens 1806 1807. 197 Nur an wenigen Punkten zeigte sich ein entschlossener Widerstand. Mit unvergnglichem Ruhm bedeckte sich damals die kleine Festung Kol- Kolberg. Berg. Zuerst war es der Leutnant von Schill, der von dort aus durch j~ verwegene Streiszge dem Feinde viel Schaden zufgte. Dann bernahm , der hochsinnige Major Neithardt von Gneisenau den Oberbefehl, während sich die Brgerschaft unter der Fhrung des alten Seemanns / Joachim Nettelbeck auf das tapferste an der Verteidigung beteiligte. Ebensowenig konnte der Feind G r au d enz nehmen, dessen Besehlshaber / der greise General Courbire war. Endlich hielten einige Festungen Schlesiens dem Feinde stand, u. a. das vom Grafen Gmen verteidigte ' Glatz. Auch Danzig wehrte sich lange, mute sich aber schlielich ergeben. Indessen hatte Alexander von Rußland in den Krieg eingegriffen, und ein russisches Heer erschien in Ostpreuen. Im Februar 1807 wurde die blutige Schlacht von Preuisch-Eylau geschlagen. Sie blieb un-entschieden; es war die erste Schlacht, die Napoleon nicht gewann. Nach dieser Schlacht trat ein lngerer Stillstand in den kriegerischen Unter-nehmungen ein. Als sie wieder aufgenommen wurden, trug Napoleon im Juni 1807 den Sieg von Fried land der die Verbndeten davon, die^rieviand jetzt der die Memel zurckweichen muten. ^ Da schlo Alexander trotz aller Beteuerungen, die er Friedrich Wilhelm gemacht hatte, mit Napoleon Frieden. Zu Tilsit kamen die beiden Friede* Kaiser auf einem in der Memel verankerten Flo zusammen; am zweiten 3ult 1807-Tage wurde auch der König von Preußen zu den Unterhandlungen zugezogen. Frankreich und Rußland gingen miteinander ein Bndnis ein. Den preuischen Staat lie der Sieger, wie es in der Friedens-urkunde hie, nur aus Geflligkeit gegen den Kaiser von Rußland bestehen; auch die Frsprache der Knigin Luise, die sich, obwohl von ihm schwer gekrnkt, hatte bereden lassen ihm als Bittende zu nahen, konnte ihn nicht bewegen, die harten Bedingungen zu mildern, die er dem gehaten Staate auserlegte. Friedrich Wilhelm mute die Hlfte seines Gebiets abtreten, nmlich alle Lande links der Elbe und dazu die bei den polnischen Teilungen erworbenen Gebiete auer Westpreuen. Westlich der Elbe schuf Napoleon ein Knigreich Westfalen und gab dies seinem jngsten Bruder Jerome, der in Kassel seine Residenz nahm und dort ein lustiges, verschwenderisches Leben fhrte. Die polnischen Gebiete der-. wies er als ein Herzogtum Warschau Friedrich August von Sachsen, der nach der Schlacht von Jena dem Rheinbund beigetreten war und den Knigstitel erhalten hatte. Auerdem wurde Preußen die Zahlung einer Kriegssteuer auferlegt.

3. Vorstufe - S. 88

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
88 Brandenburg-preuische Geschichte. der Kronprinz Friedrich Wilhelm. In einigen blutigen Kmpfen erzwang er sich den Eingang in das Feindesland. Bei Kniggrtz an der Elbe trafen die drei Heere vereint auf das Hauptheer der fterreicher. Es war ein heies Kmpfen am 3. Juli, weil die Feinde sich gut auf kleinen An-hhen verschanzt hatten und mit ihren Kanonen viele der anstrmenden Preußen tteten. Endlich um die Mittagszeit erschien der Kronprinz, welcher aus den durch anhaltenden Regen aufgeweichten Wegen nicht eher hatte herankommen knnen. Er entschied den Sieg, so da die sterreicher in wilder Flucht das Schlachtfeld verlieen. Als König Wilhelm seinen Sohn begrte, umarmte er ihn vor aller Augen und hngte ihm seinen eigenen Orden die preuischen Provinzen Hannover und Hessen geschaffen. Mit den sd-deutschen Staaten Bayern, Wrttemberg und Baden schlo Preußen geheime Schutz- und Trutzbndnisse, in welchen festgesetzt wurde, da die Truppen dieser Reiche im Falle eines Krieges unter dem Oberbesehl des Knigs von Preußen stehen sollten. So hatte Wilhelm I. das eine Ziel erreicht; Preußen, das sich jetzt von der Memel bis zum Rhein und der Mosel ohne Unterbrechung ausdehnte, stand an der Spitze Deutschlands und war mit den brigen deutschen Staaten eng verbunden zur gemeinschaftlichen Abwehr aller Feinde. Dies war von hohem Werte und grter Bedeutung. Denn die deutsche Geschichte der letzten zwei Jahrhunderte hatte bewiesen, da unser Nachbarvolk, die Franzosen, stets eiferschtig aus Deutschlands Ruhm ge-wesen waren. Stets hatten sie versucht, grade die Uneinigkeit der deutschen Staaten zu ihrem Vorteile auszunutzen und am Rheinuser Eroberungen zu machen. Whrend des dreiigjhrigen Krieges, zur Zeit Friedrichs des Pour le merite um. Nach dieser furcht-baren Niederlage gab der sterreichische Kaiser bald den Kampf auf. In Prag wurde Frieden geschlossen, Osterreich trat aus dem Bunde der deutschen Staaten aus, Preußen und die norddeutschen Staaten bildeten unter Fhrung Preuens einen Bund, den Norddeutschen Bund. Von den norddeutschen Staaten wurden vier, welche trotz aller Bitten in diesem Kriege gegen Preußen gekmpft hatten, jetzt aufgelst, nmlich Hannover, Kurhessen, Hessen-Nassau unddiesreiestadt Frank-surt a. Main. Aus diesen Staaten wurden

4. Vorstufe - S. 82

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
82 Brandenburg - preuische Geschichte. Ohne Zgern folgten ihm die Verbndeten. So kam es zur Vlker-schlacht bei Leipzig (16., 18. und 19. Oktober 1813). Die Völker kamen der ganzen Welt Und zogen gegen Franzosen aus, Die Russen, die Schweden, die tapfern Preußen Und die nach dem glorreichen sterreich heien, Die zogen alle aus." Drei Tage wurde gestritten, am heiesten bei dem Dorfe Mckern im Norden von Leipzig, wo Dork angriff, und bei P r o b st h e i d a. Napoleon unterlag und mute den Rckzug antreten. Wem ward der Sieg in dem harten Streit? Wem ward der Preis mit der Eisenhand? Die Welschen hat Gott wie die Spreu zerstreut, Die Welschen hat Gott verweht wie den Sand; Viel Tausende decken den grnen Rasen, Die brig geblieben, entflohen wie Hasen, Napoleon mit." Deutschland war frei, Napoleon fhrte sein zersprengtes Heer der den Rhein. Beim Beginn des neuen Jahres 1814 folgten ihm die Verbndeten, allen voran Blcher, welcher in der Neujahrsnacht bei C a u b der den Rhein fetzte. Vergeblich versuchte Napoleon Widerstand zu leisten, er wurde wieder-holentlich geschlagen. In dem Gefechte bei Bar-fur-Aube zeichnete sich der junge Prinz Wilhelm, der sptere deutsche Kaiser, durch seine Unerschrockenheit mitten im Kugelregen aus. Schon im Mrz standen die verbndeten Heere vor Paris, am 31. zogen die Monarchen an der Spitze ihrer siegreichen Truppen ein. Napoleon wurde durch sein eigenes Volk zur Absetzung gezwungen, ihm wurde die kleine Insel Elba (bei Italien) als Frstentum bergeben. Frankreich wurde wieder ein Knigreich, an dessen Spitze der Bruder des hingerichteten letzten Knigs trat, Ludwig Xviii. Der Wiener foje Angelegenheiten der einzelnen europischen Staaten, welche 8 durch die napoleonischen Kriege arg zerrttet waren, grndlich zu ordnen, trat in Wien eine groe Versammlung von Vertretern sast aller Staaten zu-sammen, der Wiener Kongre (18141815). Nach den hier gefaten Beschlssen erhielt Preußen alle seine frheren Besitzungen wieder, also im Osten Preußen, Posen, Schlesien, Brandenburg, Pommern, Sachsen, zu dem der nrdliche Teil des Knigreichs Sachsen hinzukam, im Westen West-salen und dazu die Rheinprovinz. So hatte es fast den ganzen Norden Deutschlands in Besitz.

5. Für Präparandenanstalten - S. 8

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 8 — Ist die Küste ohne nennenswerte Einbrüche des Meeres in das Land, so heißt sie glatt, im andern Falle gebuchtet. Überall, wo das Meer tief in das Land eingreift, haben wir eine Bucht oder Bai oder einen Golf. Bietet die Bucht Schutz gegen Wind und Wellen, so führt sie den Namen Hafen. Ein ins Meer ausspringender Teil des Festlandes, der sich von dem in seinem Zusammenhang nicht unterbrochenen „Rumpf" scharf absetzt, heißt Halbinsel. Kleinere, schmale Halbinseln nennt man Landzungen. Ein bloßer Vorsprung der Küste wird, wenn er flach ist, Landspitze, wenn er hoch ist, Vorgebirge (Kap) genannt. Ein schmaler Streifen Landes, der die Ver- bindung zwischen zwei Landmassen herstellt, heißt Landenge (Isthmus). Meerenge, Straße, Kanal, Sund nennt man einen schmalen Meeresstreifen, der zwei Meere oder Meeresteile miteinander verbindet. Ein ganz von Wasser umgebenes Stück Land heißt Insel. Ein Meeresbecken mit mehreren nahe bei- einander liegenden Inseln heißt Archipel. Die Halbinseln und die küstennahen Inseln, die meist vom Rumpf sich abgelöst haben, bilden die Glieder des Festlandes; sie greifen oft wie Arme nach den benachbarten Erdräumen hinüber. Das Verhältnis der Glieder zum Rumpfe ist in Europa 1 : 2, in Asien 1 : 3, in Amerika 1 : 12, in Nordamerika 1 : 4, in Südamerika 1 : 89, in Australien 1 : 36, in Afrika 1 : 47. Somit haben die Land- masfen der n-en Halbkugel eine reichere Gliederung als die der s-en Halbkugel, und während jene vom Äquator aus einander zustreben und dadurch den Verkehr der Gegenküsten erleichtern, scheinen diese sich in demselben Maße zu fliehen. t Unter der senkrechten., (vertikalen) Gliederung eines Länder- raumes versteht man die Übersicht über seine Gestalt mit Rücksicht auf seine Erhebung. Die Höhe eines Punktes der Erdoberfläche wird entweder vom Meeresspiegel, oder von einem andern, höher oder tiefer ge- legenen Orte gerechnet, und zwar nennt man die Größe seines senkrechten Abstandes von der Meeresoberfläche ^ seine absolute, die von einem beliebigen andern Punkte seine relative Höhe. c Fig. 3. Ab bezeichnet den Meeresspiegel, C D eine Ebene, a c ist die absolute, b c die relative Höhe. 1 In Preußen beziehen sich alle neueren Angaben der absoluten Höhe auf den Normal-Nullpunkt (abgekürzt N. N. Normal-Null), der mit dem Mittelwasser der Ostsee zusammenfällt. Er liegt genau 37 m unter dem am Nordpfeiler der Berliner Sternwarte etwa 1 m über dem Erd- boden angebrachten Normalhöhenpunkt.

6. Für Präparandenanstalten - S. 12

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 12 — zu bedecken. Auf der Karte von Nord- und der von Süddeutsch- land ist das Verhältnis wie 1 : 2 250000; 1 mm auf der Karte ist gleich 2*/4 km in Wirklichkeit. Die direkte Entfernung von Berlin nach Cöln beträgt auf der Karte etwas mehr als 210 mm; diese würden rund 500 km gleich sein. Die kürzeste Eisenbahnstrecke von Berlin nach Cöln beträgt jedoch ca. 600 km. Noch weniger als Eisenbahnstrecken kann man bei der Verallgemeinerung der Linienführung auf unseren gewöhnlichen Karten die wirkliche Länge von Fluß- und Küstenlinien, politischen Grenzen, Gebirgs- kämmen usw. ausmessen. Die Flächengrößen werden am besten durch Vergleich mit bekannten Größen von der Karte abgelesen. Da die Karte uns ein Bild eines Teiles der Erdoberfläche vermitteln will, so enthält sie eine Reihe von Grundrißfiguren und Zeichen, die man den Lageplan nennt. Dahin gehören nicht nur die Grenz-, Küsten- und Flußlinien, die Ortszeichen und das Wegenetz, sondern auch die Andeutung über die Art des Bodens, des Anbaus des Landes, die Arten der Verkehrs- wege, die Arten der Besiedelung, der Bewaldung u. a. m. Welches sind die im Schulatlas verwendeten Zeichen des Lageplans? Daneben bringt die Karte auch die Unebenheiten der Erdober- fläche — das Gelände oder Terrain — zur Darstellung. Höhenzissern geben nicht nur die absoluten Höhen von Berg- gipfeln und Pässen, sondern auch von Ortschaften, wichtigen Punkten eines Flußlaufs und Seespiegeln an. Linien, welche alle Punkte gleicher Höhe miteinander verbinden, heißen Höhen- kurven oder Isohypsen^ (Schulatlas). Um die Verschieden- heiten der Höhen dem Auge noch deutlicher zu machen, versieht man die Flächen zwischen den Höhenkurven mit verschiedenen Farben. In unserm Atlas sind die Höhen von 0—100 m, 100 bis 200 m, 200-500 m, 500—1500 m und über 1500 m zu- sammengefaßt und mit gleichen Farbentönen von Hell zum Dunkel fortschreitend bezeichnet; Senken, die unter den Meeres- spiegel hinabreichen, haben eine dunkelgrüne Farbe. Ebenso sind die Tiefen des Weltmeeres durch verschiedene Farbentöne ange- deutet, wobei Gebiete gleichertiefe vontiefenlinien, Jsobathen^, begrenzt sind. Als ferneres Hilfsmittel der Geländedarstellung benutzt man die Schraffen. Sie dienen dazu, die verschiedene Steilheit der Abhänge anzudeuten und aus der Stärke der Schraffen den ungefähren Neigungswinkel erkennen zu lassen nach dem Grundsatz: Je steiler, desto dunkler. Er- kläre hiernach die verschiedenen Bergzeichnungen aus S. 1 von Dierckes Schulatlas! Das richtigste Bild einer Geländeform gibt das Relief; denn es läßt die Erhabenheiten der Erdoberfläche, wenn auch oft bedeutend überhöht, wirklich als solche hervortreten. Ein aus Grund von Isohypsen oder von Höhenschichten leicht herstellbares Hilfsmittel zur Verdeutlichung der Oberflächengestalt eines Erdraumes ist das Profil. 1 hypsos — Höhe. 2 bäthos — Tiefe.

7. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 15

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 15 — durch die bis in jene Höhen emporgeschleuderten Auswurfsprodukte des Krakatau (1883) und des Mont Pelee auf Martinique, die um die Erde herumgeführt wurden und durch die Brechung der Sonnen- strahlen jene wunderbaren Farbenerscheinungen hervorriefen, die man als leuchtende Nachtwolken bezeichnet. Das Zurückweichen der polaren Luftströmungen ruft an den Polen die herrschenden Westwinde hervor. Ein von großer Höhe herabfallender Körper weicht von der Lotrichtung nach O ab, wie Benzenberg durch seine Versuche im Michaelisturm in Hamburg nachgewiesen hat. Der gewichtigste Beweis jedoch ist der Foucaultsche Pendelversuch. Da die Schwingungsebene eines Pendels,- auf welches andre Kräfte als die Schwere nicht einwirken, unveränderlich bleibt, so muß es in einer bestimmten Zeit seine Stellung gegen die unter ihm rotierende Erde ändern. An jedem Pol beträgt die Richtungsänderung in einer Stunde 15°; zwischen Pol und Äquator hängt ihre Größe von der geographischen Breite ab. Folgen der Rotation. Die Folgen der Rotation der Erde sind die scheinbare tag- liche Bewegung der Gestirne um die Erde und der tägliche Licht- und Wärmewechsel auf der Erde. Die scheinbare tägliche Bewegung der Gestirne findet in der Achsendrehung unserer Erde die einfachste Erklärung. Tritt ein Ge- ftirn in den ö-en Horizont des Beobachters, so geht es für ihn ausi. Sinkt bei der fortgesetzten Drehung der Erde von W nach O der ö-e Horizont unter das Gestirn, so steigt es scheinbar empor, bis der Meridian es passiert, der Stern also seine obere Kulmination erreicht. Darauf nähert sich ihm der w-e Horizont; das Gestirn sinkt am W-Himmel, bis es in den w-en Horizont tritt, also unter- geht. Bei der weiteren Drehung der Erde nähert sich ihm wieder der Meridian, passiert es (untere Kulmination), und endlich tritt es wieder in den ö-en Horizont. In der Zeit von einer Kulmination eines Fixsternes bis zu derselben nächsten hat die Erde eine volle Umdrehung zurückgelegt. Diese Zeit nennt man einen Sterntag. Er ist das einzige, von der Natur selbst gegebene Zeitmaß, das sich immer gleich bleibt und das daher auch in der Astronomie als Grund- maß der Zeit dient. Er wird gerechnet von einer Kulmination des Frühlingspunktes bis zur nächsten. Die Länge dieses Tages, also auch der Rotationsdauer der Erde, hat sich seit den frühesten Zeiten astronomischer Berechnung noch nicht um Vio Sekunde geändert. Da die Sonne scheinbar (S. 10) während einer Umdrehung der Erde um ihre Achse sich 1° weiter nach O unter den Fixsternen bewegt 1 An einer Armillarsphäre zu veranschaulichen.

8. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 47

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 47 — Die äußerste Hülle der Sonnenatmosphäre ist die rätselhafte Korona, die bisher nur bei totalen Sonnenfinsternissen gesehen worden ist. Sie breitet sich in mattem Glänze von der Sonne nach allen Richtungen hin strahlenförmig aus; die Strahlen sind häufig länger als der Sonnendurchmesser. Zur Zeit der Flecken- maxima breitet sich die Korona gleichmäßig nach allen Richtungen aus. Zur Zeit der Fleckenminima erstrecken sich die Koronastrahlen von den äquatorialen Teilen aus wie große Besen: von den Sonnenpolen werden sie „gegen den Äquator herabgezogen, ganz wie die Kraftlinien um die Pole eines Magneten", weshalb man annimmt, daß die jeweilige Struktur der Korona auf magnetische Kräfte der Sonne zurückzuführen ist. Das gleichförmige Licht der. „inneren Korona" wird, wie die spektroskopische Untersuchung lehrt, hauptsächlich von Wasserstoff und einem sonst unbekannten, Koronium genannten Gas ausgestrahlt. Das Licht der „äußeren Korona" ist reflektiertes Sonnenlicht, das von kleinen festen oder flüssigen Partikeln herstammt. Die strahlen- sörmige Beschaffenheit der „äußeren Korona" deutet auf eine Kraft hin, welche die kleinen Partikel vom Sonnenzentrum wegstößt. So erinnern die Koronastrahlen an die Kometenschweife, die in der Regel auch der Sonne abgekehrt sind. Die Temperatur der Sonne wird verschieden hoch angenommen; jedenfalls ist sie so groß, daß alle Elemente noch im Zustande der Dissoziation sich befinden, also eine chemische Verbindung unmöglich ist. Zöllner nimmt sie zu 13250° C an der Oberfläche, 112 0000 0 im Innern an; andere stellen niedrigere Temperaturen auf. Da- gegen ist festgestellt, daß die jährliche Wärmemenge, welche die Ober- fläche der Erde erhält, ausreichend sein würde, um eine die ganze Erdoberfläche bedeckende Eisschicht von 30,8 m Dicke zu schmelzen, und dabei beträgt diese Wärmemenge nur den 2160 millionsten Teil aller von der Sonne in den Weltenraum ausgestrahlten Warme. Wie die Sonne den Wärmeverlust deckt, darüber bestehen verschiedene Hypothesen, die aber nichts weiter als eine gewisse Wahrscheinlichkeit für sich haben. Wie die Sonne eine Achsenbewegung hat, so muß sie auch eine fortschreitende Bewegung im Räume haben. Man hat dies aus den Beobachtungen, die die Spektralanalyse an die Hand gibt, so- wie aus dem Auseinanderrücken der Fixsterne an einer Stelle des Himmels und dem entsprechenden Zusammenrücken an der entgegen- gesetzten Stelle ' geschlossen. Der Weg, den die Sonne in einer Sekunde zurücklegt, beträgt 20 km. Wo wir den Mittelpunkt der Bewegung zu suchen haben, ist zurzeit noch ungewiß. Der Mond (Erdmond). Der Mond, dieser treue Begleiter der Erde, der „stille Ge- fährte der >Nacht", ist wie die Erde eine Kugel, aber nur von

9. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 54

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 54 — 1781 von Wilhelm Herschel wurde diese Grenze um das Doppelte, durch die des Neptun von Leverrier und Galle um mehr als das Dreifache weiter hinausgerückt. Uranus wurde zuerst als ein Komet angesehen; erst Laplace erkannte seine Planetennatur. Nicht nur seine bedeutende Größe, sondern auch seine übrigen Eigenschaften, die er mit Jupiter und Saturn gemein hat, unterscheiden ihn wesent- lich von den sonnennahen Planeten. Uranus hat 4 Monde, die sich von O nach Za unter einem Winkel, der 98° gegen die Bahn- ebene des Planeten geneigt ist, bewegen. ' Neptun. Kurze Zeit nach der Entdeckung des Uranus wurden zwischen den Vorausberechnungen seiner Bahn und den Beobachtungen Ab- weichungen wahrgenommen. Diese „Störungen" wurden auf die t Einwirkung eines Planeten außerhalb der Uranusbahn zurückgeführt. Leverrier in Paris berechnete nun aus den Störungen den Ort und die Masse dieses zunächst nur in der Voraussetzung existierenden Körpers, der als ein Stern neunter Größe am Himmel stehen mußte. Da die Berliner Sternwarte damals die besten Sternkarten besaß, welche Sterne bis zu neunter Größe verzeichnet enthielt, wandte sich Leverrier an den Direktor dieser Sternwarte, Encke, in der Hoffnung, daß mit Hilfe dieser genauen Sternkarten durch Vergleichung sich sehr leicht ein fremder Körper herausfinden lassen werde. Der mit der Nachforschung beauftragte Assistent Galle1 fand noch an dem Abend desselben Tages, an welchem das Schreiben eintraf (23. Sept. 1864), unweit der bezeichneten Stelle den errechneten Planeten. Später stellte sich heraus, daß Neptun, ebenso wie auch Uranus, schon früher als Fixstern beobachtet, nur nicht wegen seiner geringen Ortsveränderung unter den Fixsternen als Planet erkannt worden war; bei der großen Umlaufszeit des Neptun beträgt sein jährliches Fortrücken wenig mehr als 2 °. Über die physischen Eigenschaften Neptuns hat man nur Ver- mutungen. Sicher ist, daß der Planet von einem Monde begleitet wird, der sich, wie die Satelliten des Uranus, in der Richtung von O nach W um seinen Hauptplaneten bewegt. Kometen und Meteore (Sternschnuppen und Feuerkugeln). Die Kometen (Haar- oder Schweifsterne, von kome = Haar) weisen, soweit sie mit bloßem Auge zu beobachten sind, zumeist zwei Hauptteile auf, den Kopf und den Schweif. Der Kopf besteht aus einer Nebelhülle, die im Innern durch Lichtverdichtung einen Kern enthält. Der Schweif, dessen Lichtschimmer sich allmählich im Himmelsraum verliert, liegt immer auf der der Sonne abgekehrten * Später Direktor der Sternwarte zu Breslau, gest. 1910.

10. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 56

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 56 — Bon den periodischen Kometen sind als besonders erwähnens- wert der Halleysche, der Bielasche und der Enckesche mit Um- laufszeiten von 76,37, bzw. 6,6 und 3,3 Jahren. Eigentümlich sind die Vorgänge, die sich bei Annäherung des Kometen an die Sonne in ihm abspielen. Zuerst erscheint er als ein mattleuchtender Nebelfleck; er wird immer glänzender und leuchtender, je mehr er sich der Sonne nähert. Es beginnen ge- waltige Umwälzungen in seinem Innern, und vom Kopfe werden leuchtende Massen ausgestoßen, die meist zur Sonne hin gerichtet sind. Allmählich biegen sie um und bilden auf der der Sonne ab- gewendeten Seite den Schweif. Auf Grund dieser Beobachtungen und spektroskopischer Unter- suchungen ist man zu folgender Annahme über das Wesen der Kometen gekommen. Der Kern besteht aus kosmischen Körperchen, die in der Sonnenferne in der Kälte des Weltenraumes mit einer Eiskruste umgeben sind. In der Sonnennähe beginnt das Eis zu schmelzen, und auf der ihr zugekehrten Seite kocht es zuletzt. Der Dampf drängt unter gewaltigem Drucke auf die festen Körper nach außen, der Sonne zu. Durch die Reibung ist Elektrizität er- zeugt worden, dieselbe, die auf der Sonne durch ähnliche gewaltige Revolutionen entstanden, ist. Gleichnamige Elektrizitäten stoßen sich ab; darum biegen die Dämpfe allmählich von dcr Sonne ab und bilden den Schweif. Die Sternschnuppen, jene Lichtfunken, die in hellen Nächten plötzlich aufleuchten, sich schnell fortbewegen und nach kurzer Zeit verschwinden, gehören nicht unserer Erde an, sondern sind kosmischen Ursprungs. Ihre Zahl ist sehr groß, täglich bis 10 Millionen. Ihre größte Häusigkeit ist gegen 3 Uhr morgens. Nach neueren Untersuchungen leuchten sie in einer Höhe von 180—150 km auf und erlöschen in 90—100 km Höhe. Besonders helle derartige Erscheinungen, die zuweilen auch am Tage gesehen werden, heißen Feuerkugeln; sie treten plötzlich aus einem kleinen hellen Wölkchen hervor, leuchten in weißem, oft auch rotem und bläulichem, selten in grünem und gelbem Lichte, zerplatzen vielfach mit donnerartigem Getöse und sallen als Meteorsteine oder Aerolithe auf die Erde herab. Der größte Meteorit liegt in Ungarn und wiegt 250 kg. An dem meteoritischen Ursprung des gewaltigen, 25 000 kg schweren Blockes von gediegenem Eisen an der Nordwestküste Grönlands, den Nordenskiöld 1870 entdeckte, wird neuerdings gezweifelt. Man unterscheidet Stein- und Eisenmeteoriten. Die ersteren bestehen zum Teil aus solchen Mineralien, die auch auf der Erde gefunden werden. Die Eisenmeteoriten enthalten über 90 °/o Eisen, außerdem Nickel, Kobalt, Phosphor, Schwefel, Chrom und deren Verbindungen; sie sind kristallinisch und zeigen auf einer ge-
   bis 10 von 219 weiter»  »»
219 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 219 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 65
1 51
2 51
3 98
4 453
5 275
6 145
7 479
8 222
9 52
10 280
11 64
12 67
13 162
14 11
15 387
16 88
17 91
18 293
19 307
20 8
21 145
22 127
23 22
24 169
25 206
26 119
27 173
28 74
29 257
30 96
31 138
32 285
33 44
34 166
35 275
36 293
37 530
38 166
39 141
40 274
41 136
42 1082
43 20
44 109
45 270
46 461
47 82
48 58
49 283

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 31
1 157
2 7
3 171
4 22
5 15
6 7
7 11
8 102
9 317
10 13
11 2
12 138
13 9
14 20
15 119
16 330
17 380
18 18
19 480
20 22
21 120
22 4
23 512
24 7
25 38
26 11
27 494
28 60
29 457
30 129
31 16
32 91
33 35
34 59
35 7
36 47
37 10
38 106
39 54
40 15
41 41
42 39
43 37
44 46
45 217
46 14
47 10
48 27
49 53
50 70
51 555
52 20
53 22
54 21
55 26
56 16
57 6
58 16
59 136
60 134
61 46
62 11
63 14
64 26
65 20
66 21
67 70
68 21
69 11
70 38
71 26
72 19
73 41
74 109
75 27
76 38
77 214
78 53
79 2
80 33
81 474
82 90
83 12
84 7
85 188
86 14
87 21
88 3
89 14
90 6
91 28
92 415
93 24
94 124
95 16
96 130
97 45
98 172
99 13

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 5
3 10
4 0
5 0
6 11
7 0
8 1
9 29
10 3
11 0
12 19
13 2
14 2
15 0
16 2
17 8
18 0
19 4
20 0
21 28
22 0
23 0
24 57
25 3
26 1
27 0
28 0
29 1
30 2
31 2
32 2
33 3
34 14
35 4
36 0
37 1
38 1
39 7
40 1
41 0
42 0
43 2
44 14
45 0
46 0
47 73
48 1
49 0
50 3
51 1
52 4
53 0
54 5
55 5
56 0
57 1
58 0
59 9
60 4
61 3
62 0
63 0
64 0
65 1
66 1
67 12
68 0
69 2
70 0
71 2
72 1
73 6
74 4
75 9
76 0
77 7
78 1
79 3
80 2
81 18
82 1
83 18
84 0
85 0
86 0
87 1
88 5
89 1
90 2
91 5
92 2
93 13
94 0
95 10
96 0
97 0
98 0
99 0
100 2
101 0
102 3
103 1
104 0
105 0
106 0
107 1
108 0
109 5
110 7
111 0
112 0
113 1
114 2
115 2
116 0
117 0
118 0
119 3
120 0
121 10
122 2
123 0
124 4
125 0
126 2
127 3
128 0
129 4
130 1
131 32
132 0
133 3
134 1
135 0
136 12
137 0
138 0
139 0
140 15
141 5
142 1
143 3
144 5
145 0
146 0
147 2
148 2
149 5
150 1
151 0
152 4
153 13
154 0
155 5
156 14
157 1
158 5
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 43
165 0
166 0
167 3
168 0
169 0
170 6
171 1
172 2
173 7
174 10
175 5
176 4
177 2
178 0
179 5
180 55
181 0
182 13
183 20
184 1
185 0
186 0
187 1
188 0
189 0
190 0
191 1
192 2
193 4
194 0
195 2
196 1
197 6
198 14
199 1