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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 23

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 10. Vorderindien. 23 mit 8800 m Höhe, der höchste Berg des Gebirges und der Erde. In- folge der reichen Niederschläge und der sommerlichen Hitze ist der ganze terrassenförmige Südabhang außerordentlich fruchtbar. Während am Fuße sich dichte Waldungen tropischer Bäume befinden, dehnen sich höher hinauf Tee- und Kaffeeanpflanzungen oder Wälder von Eichen und Birken aus, auf welche das Gebiet der Weiden und Nadelhölzer folgt. Erst bei 5000 m beginnt die Schneegrenze. Die zahlreichen Gewässer haben z. T. herrliche Täler geschaffen, das berühmteste, von Bergriesen eingeschlossen, ist das Kaschmirtal, aus dem die feinen, aus den Seidenhaaren einer Ziege gefertigten Schale kommen. b) Hindostan ist überwiegend Tiefebene: den W. nimmt das Flußgebiet des Indus ein, Pandfchab d. i. Fünfstromland genannt, eine hügelige, baumlose Fläche, welche in ihrer n. Hälfte fruchtbare Ackerfelder zeigt, nach S. aber immer trockner und heißer wird und endlich in eine mit lockeren Sandhügeln und harten Salzkräutern bedeckte Wüste übergeht; denn bis hierhin reicht nicht der Einfluß der Monsunwinde. Ö. folgt das eigentliche Hindostan, seit alters der Hauptsitz der Hindus, das heiße, aber durch die sommerlichen Monsun- regen gut befeuchtete Flußgebiet des Ganges. Alljährlich überflutet der Ganges wie sein großer Nebenfluß, die Dschamna, die Ebene, und verwandelt sie dadurch in ein Gebiet von staunenswerter Üppigkeit und Mannigfaltigkeit der Vegetation. Sein Mündungsland aber ist sumpfig, die durch Tiger und Krokodile gefährlichen Dschungeln; seine Mündungsarme verschlingen sich mit denen des Brahmaputra, welcher aus Tibet kommt. c) Dekan ist eine in das Kap Komorin auslaufende Hoch- fläche mit Gebirgsrändern, hauptsächlich gen O. geneigt, wie die Flüsse zeigen; an der Koromandel-Küste ziehen sich die Ost-Ghats (d. h. Treppen) hin, an der Malabar-Küste die höheren West-Ghats. Während die W.- und O.-Küste reichlichen Regen hat und daher fruchtbar ist, sind die Niederschläge im Innern selten, die Hochfläche ist fast trocken. d) Die Insel Ceylon (fast so groß wie Bayern) ist von dem festländischen Indien durch die Palkstraße und den perlenreichen Golf von Man aar geschieden. Auf der gebirgigen Südhälfte der Insel erhebt jich der 2200 in hohe, sagenberühmte Adams-Pik. Die reichen Erträge an Baumwolle und Gewürzen (Zimmet), an Kaffee, Tee und Palmöl werden aus der englischen Hauptstadt Colombo, 160000 Einw., ausgeführt; Point de Galle ist eine wichtige Station für den Dampferverkehr nach Ostasien.

2. Teil 2 - S. 126

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
126 §54. Das Kaiserreich Österreich - Ungarn. die Donau. (Siehe § 79.) Bei Passau tritt sie aus Deutschland in Öfterreich ein; anfangs von waldbedeckten, an Naturschönheiten reichen Anhöhen, welche zum Böhmisch-Mährischen Gebirgsland und zu den Alpen gehören, eingeengt, kommt sie unterhalb von Linz und Wien, welche daher seit alters her wichtige Übergangsorte vom Alpengebiet nach dem N. sind, in die sich ständig erweiternde Ebene, in der sie von l. aus Mähren die March erhält; die Ufer dieses Nebenflusses sind häufig der Schauplatz blutiger Kämpfe gewesen (Aspern, Auster- litz). Unterhalb von Preßburg, das am Eingang nach Ungarn liegt, umschließt sie mit drei Armen zwei Inseln, welche sehr fruchtbar sind, und empfängt von l. und r. je zwei wasserreiche Nebenflüsse, Waag und Gran von den Karpaten, Leitha und Raab von den Alpen. Bei Waitzen wird sie durch die Karpaten nach S. gedrängt, diese Richtung behält sie bis zum Einfluß der Drau, biegt nach So. bis zur Mündung der Save und muß die Karpaten bei Orsowa durchbrechen. Diese für die Schiffahrt hinderliche Stelle, „das Eiserne Tor", ist seit kurzem durch einen Kanal umgangen. Von l. erhält sie in Ungarn die fischreiche Theiß, in deren oberem Flußgebiet die feurigen Ungarmeine gebaut werden, während ihr Unterlauf häufig unter furcht- baren Überschwemmungen leidet (bei Szegedin). Die weiten Ebenen Ungarns sind Steppen, deren fruchtbarer Boden gewaltig ausgedehnte Felder mit Weizen und Mais trägt, während auf den grasreichen Weiden, den Pußten, unermeßliche Herden halbwilder Rinder, Pferde, Schafe und Schweine von berittenen Hirten gehütet werden. Braune Zigeuner durchziehen auf ihren Wagen das Land. C. Das Böhmisch-Mährische Stufenland senkt sich all- mählich von N. nach S. und umsaßt die beiden Flußgebiete der oberen Elbe mit ihrem größten l. Nebenflusse, der Moldau, und der Eger (woher?), sowie der March (wohin?). Nenne die Grenzen im W., N. und O.! Am O.-Rande bricht die Oder zwischen Sudeten und Beskiden in der Mährischen Pforte durch, so daß die beiden Fluß- täler der Oder und Elbe wichtige Verkehrsstraßen nach Deutschland bilden. Infolge der geschützten Lage und der darum warmen Sommer, auch durch die Fruchtbarkeit des Ackerbodens besonders in den Flußtälern, ist Acker- und Obstbau sehr rege. Der Mittelpunkt ist der Talkessel der Moldau mit der Hauptstadt Prag. In den Bergen sind mächtige Kohlenlager (Stein- und Braunkohlen), sowie viele Erze vorhanden. Im Egertale findet sich Porzellanerde, im Böhmer Wald Gesteine zur Glasbereitung. Zahlreiche Mineralquellen haben den Weltruf von Heilbädern, wie Teplitz, Karlsbad, Marienbad, Franzensbad begründet.

3. Teil 2 - S. 151

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 70. Das Meer. 15t In Deutschland finden sich Hochmoore und Tiefmoore, oft vereinigt, auf den meisten unserer Mittelgebirge (Schwarzwald, Riesengebirge), wo sie für die Festhaltung der Feuchtigkeit von größter Bedeutung sind, ferner auf der Oberbayrischen Hochebene (Dachauer Moos) und in Niederdeutschland (Bourtanger Moor). Die Hochmoore würden früher vielfach ausgebrannt und in die Asche solange sie Ertrag gab, Buchweizen gesät. Heute ist man in Hollanb, und im nw. Deutschland zu einer rationellen Moorkultur übergegangen. Die Niederungsmoore werden zu Wiesen und Weiden benutzt. Eine gewaltige Arbeit leisten die Gletscher. Sie finden sich in Hochgebirgen oder in den arktischen Gebieten innerhalb der Schneegrenze (s. § 72), wo in muldenförmigen Tälern ungeheure Schneemassen durch ihr Eigengewicht zu festen Eismassen sich vereinen und dann talabwärts gleiten. Die Schutthaufen auf ihren Rändern heißen Moränen (Seiten- und End-M.). Da, wo der Gletscher endet, tritt der Gletscherbach oft aus einem mächtigen Gletschertor heraus (Rhonegletscher). Durch die Tätigkeit der Gletscher sind die höchsten Gebirge abgetragen. Wo Gletscher in das Meer reichen oder einst reichten, finden wir vielfach Fjorde, aber nur an w. gelegenen, regenreichen Küsten (Skandinavien, nördlichstes Norb- und füblichstes Sübamerika, Grönlanb). Fjorde sinb durch Gletschertätigkeit entstanben. Bricht das Ende eines in ober über das Meer hinausragenben Polargletschers ab, so treiben die Eismassen als Eisberge im Meere umher. § 70. Das Meer. Die burchschnittliche Tiefe der Ozeane beträgt etwa 3800 m (§ 67), die größte Tiefe der Norbfee beträgt kaum V5, die der Ostsee nicht yi0 bieses Durchschnitts, anderseits hat man im Stillen Ozean die größten, bisher bekannten Tiefen gemessen. Im Jahre 1897 stellte man im Stillen Ozean eine größte Tiefe von 9400 m fest. Der Hauptbestanbteil des bitter-salzig schmeckenben Meerwassers ist das Kochsalz. Das Meerwasser enthält burchschnittlich 3% Koch- salz (die Ostsee nur 1%, warum?). Meeresströmungen. Die Hauptursache der Meeresströmungen liegt in der ungleichen Erwärmung, wodurch das erwärmte und daher leichtere Wasser aus den Äquatorialgegenben nach den Polarmeeren an der Oberfläche abfließt und durch eine kalte Strömung in der Tiefe ersetzt wirb. Als weitere Ursachen sprechen wohl der verschiebene

4. Teil 2 - S. 130

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
130 §,'55. Der Sternhimmel, 14. Das Küstenland Jstrien mit Trieft, der wichtigsten See- Handelsstadt des Reiches, 180000 Einw. Von hier gehen Dampfer- linien nach den verschiedensten Punkten des ö. Mittelmeeres bis zum Suez-Kanal und Indien. B. Das Königreich Ungarn. 1. Ungarn mit Siebenbürgen. In der Oberungarischen Ebene liegt die frühere Krönungsstadt Preßburg, 66000 Einw., in Nieder- Ungarn die in letzter Zeit gewaltig ausstrebende Hauptstadt Ofen- Pest, 720 000 Einw., an beiden Seiten der Donau, der Mittelpunkt der Verwaltung, des Handels und der Industrie. An der obern Theiß das durch seine Weine bekannte Tokai. In Siebenbürgen, das viele alte Ansiedler aus dem norddeutschen Reichsgebiet (Sachsen) hat, sind die bedeutendsten Städte Hermannstadt und Klausenburg. 2. Das Königreich Kroatien-Slavonien zwischen Drau, Donau und Save, mit der Hauptstadt Agram, 61000 Einw. Universität. 3. Die „königlich ungarische Freistadt" Fiume vermittelt den überseeischen Verkehr von und nach Ungarn. C. Bosnien und die Herzegowina stehen unter der Verwaltung des österreichischen Finanzministeriums. (Wiederhole das bei der Balkanhalbinsel Gesagte! 8 47.) Iii. Mathematische Geographie. § 55. Der Sternhimmel. Dem Anscheine nach ruht wie eine gewaltige Halbkugel das Himmelsgewölbe über der kreisförmigen Erdscheibe. Die Berührungs- linie beider nennen wir Horizont. Der Punkt, wo am 21. März die Sonne ausgeht, heißt der O.-Punkt, wo sie untergeht, der W.-Punkt. Eine zur Verbindungslinie beider Punkte gezogene Senkrechte gibt den N-- und den S.-Punkt an. Nach N. weist um 12 Uhr mittags mein Schatten. Eine im Schnittpunkt beider Linien errichtete Senkrechte trifft das Himmelsgewölbe im Zenit, ihre Verlängerung durch den Mittelpunkt der Erde zum Himmelsgewölbe erreicht den Nadir. Die auf der ent-

5. Teil 1 = Grundstufe B - S. 37

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 37 Deutsche Faktorei am Kamerun. Togoland, die kleinste unter den deutschen Besitzungen, ist gut be- völkert und wichtig für den Handel mit Palmöl und Palmkernen. Kamerun, die wichtigste deutsche Besitzung in Westasrika, ist mit dem weiten Hinterlande so groß wie das Deutsche Reich und reicht bis zum Tsadsee. Unweit der Nordwestküste erhebt sich das Kamerüngebirge, das höchste Gebirge von Westafrika. An der Küste und um den schiffbaren Kamerünfluß liegt ein sumpfiges Niederungsgebiet mit üppiger tropischer Pflanzenwelt. Dann steigt das Land stufenförmig zu dem vielfach noch unbekannten innern Hochlande empor. — Die Bewohner gehören zu den Bautunegern, die ertragreichen Binnenhandel mit Palmöl treiben und ihre Äcker von Frauen und Sklaven bestellen lassen. Das Christentum hat bereits Eingang unter den Schwarzen gefunden. Am Kamerünfluß und an der Küste deutsche H andelsuied erlassuu g en, die immer mehr emporblühen. Der Sitz der Regierung ist Bn-ea. Ii. Mittelafrika. Mittelafrika umfaßt den n. tropischen Teil des südafrikanischen Hochlandsdreiecks. Das Hochland steigt stufenförmig zu einer von Fieberluft überlagerten Küsteuuiederung hinab. Der w. Teil der Hochfläche ist größten- teils erfüllt von dem riesigen Becken des Kongo. Er ist sehr wasserreich, mit vielen Stromschnellen und Wasserfällen und fließt durch Savannen und große Urwälder. Die undurchdringlichen Walddickichte mit ihren Baum- riefen, Schlingpflanzen und dem dichten Unterholz haben nur noch in Süd- amerika und Indien ihresgleichen. Die Ströme haben natürliche Wege durch diese Waldwildnisse gebahnt, und an ihren Ufern entlang erzwingt sich der

6. Teil 1 = Grundstufe B - S. 99

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Mitteleuropa. 99 und dem karpatisch-uugarischen Hochlande, das bis zur Donau reicht. Die höchste und großartigste Erhebung bildet die Hohe Tatra, die bei der Höhe des Watzmauus Gemse und Murmeltiere beherbergt. Im N. ist den Karpaten das getreidereiche Galizien vorgelagert; im 8. breitet sich zwischen Waag und Theiß das erz- und weinreiche nordungarische Berglaud aus. Die Ungarische Tiefebene wird durch den niedrigen Bakony-Wald (bäkouj) in das kleine Tiefland von Oberungarn und das große Tieslaud von Niederuugarn geteilt. Jenes weist n. der Donau wohl- angebaute Äcker, um den Neusiedler See Moor und Heide auf, dieses breitet sich um die Theiß, die Donau und den Plattensee aus und ist größer, als Bayern und Württemberg zusammengenommen. Ungefähr die Hälfte des Tieflandes, und zwar hauptsächlich das Randgebiet ist wohlan- gebaut; der eigentliche Kern aber, namentlich das Land ö. der Donau und um die Theiß ist eine wagerechte, weidereiche, baumarme, dünnbevölkerte Ebene, Pußta genannt. Sie ist die Heimat der verwilderten, braunen Pußtahirten mit ihren großen Pferde-, Rinder-, Schaf- und Schweineherden. Im Frühling ein grüner Teppich, ist die Pußta im heißen Sommer eine staubige, ansgedürrte Fläche, im Winter von furchtbaren Schneestürmen durchbraust. Das Klima ist bei der Ausdehnung der Monarchie und bei der mannigfaltigen Bodengestaltung iu den einzelnen Ländern verschieden. Das gebirgsumraudete Ungarn macht sich besonders durch heiße, dürre Sommer und kalte schneereiche Winter bemerkbar. Das mildeste Klima, Mittelmeer- klima, haben die dalmatischen Küstenländer. In dem Gebirge regnet es viel, am meisten im W. 2. Die Bewohner. Jnbezug auf die Bevölkerung weist Öfter- reich-Ungarn große Mannigfaltigkeit auf. Der vierte Teil der Bewohner ist deutsch. Die Deutschen wohnen zusammenhängend im Erz- Herzogtum Österreich, auf den Nordabhängen der Alpen und den Gebirgs- rändern des böhmischen Beckens, sonst in Sprachinseln zerstreut in der ganzen Monarchie, namentlich auch in Siebenbürgen: „Sachsen". Nahezu die Hälfte der Bewohner gehört verschiedenen slavischen Stämmen, Tschechen, Polen, Serben an. Die Bewohner des Donautieflandes sind die Magyaren (madjären) oder Ungarn. Im Sw. findet sich italienische, im 80. rumänische Bevölkerung. — Die herrschende Religion ist das katholische Bekenntnis. In Ungarn und Siebenbürgen gibt es viele Protestanten. Von den Nahrungsquellen der Bevölkerung steht die Landwirt- schaft obenan. Der Landbau liefert Getreide (Ungarn, Mähren, Böhmen, Galizien), Obst und Wein (Ungarn) in reichen Ernten, so daß namentlich viel Getreide zur Aussuhr gelangen kann. In den Alpenländern und der Pußta wird die Viehzucht iu großem Maßstabe betrieben. Der Reichtum des Landes an Kohlen veranlaßt blühende Industrie, namentlich in Böhmen. Auch der große Waldbestand spielt als Einnahmequelle eine Rolle. Die Hauptverkehrsader des Laudes ist die Donau; für den Seehandel ist besonders die Stadt Trieft von Bedeutung. 3. Staatliche Einteilung und Ortskunde. Der Staat gliedert sich in eine österreichische und eine ungarische Reichshälfte, jede mit besonderer Verfassung, aber beide unter einem Herrscher. Zähle die wichtigsten Kronländer nach der Karte auf!

7. Für Präparandenanstalten - S. 54

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 54 — bleiben, welche auf nutzbringende Weise die Zeit ausfüllt, die im Herbst und Winter Acker-, Vieh- und Forstwirtschaft übriglassen. Der Hauptort der Grafschaft ist G latz Ö. Schon früher war er ein befestigter Platz zum Schutze der Umgegend und seiner Bevölkerung gegen feindliche Einfälle; später war Glatz eine sehr starke Festung. Heute hat Glatz nur die Bedeutung eines Waffen- platzes, der durch die umliegenden befestigten Höhen geschützt ist. Der No-Flügel des Sudetenzuges setzt sich im So in dem Mährischen Gesenke^ fort, das in dein Altvatergebirge am höchsten emporsteigt. Dieses ist ein über die Baumgrenze auf- steigendes Kammgebirge, nicht unähnlich dem Riesengebirge, hinter dem es freilich mehr als 100 m zurückbleibt. Die Abhänge deckt dichter Wald; zahllose Wasserbäche eilen den Tal gründen der Oder und March zu und treiben Mühlen und industrielle Anlagen. Leinwandweberei und zahlreiche Bleichen «Freiwaldau in Osterr.-Schlesien) beschäftigen eine nicht geringe Zahl der Bewohner. Der s-e Abschnitt ist ein wellenförmiges Hügelland ohne zusammenhängenden Kamm. Hart am So-Rande die Gruppe der Oderberge, wo auf buchenbeschatteter Hochfläche „beim schönen Orte" die Oder entspringt. Vom deutscheu Mittelgebirgslande durch die Oderfurche ge- trennt, lagert im So des Deutschen Reichs das Hügelland auf der rechten Oderseite Oberschlesiens. Wodurch wird es von den Karpaten getrennt? Zwischen welchen Flüssen bildet es selbst die Wasserscheide? Das gesamte Hügelland ist der kleinere w-e Teil der Pol- nischen Platte und bildet eine sanft aufsteigende, wenig 300 m übersteigende Landschwelle; der basaltische Annaberg^ ragt noch nicht 100 m darüber empor. Der im ganzen wenig fruchtbare Boden ist mit großen Wäldern bedeckt. Reiche Steinkohlen- und Erzschätze birgt das Innere besonders im ö en Teil. Das Stein- kohlenlager ist das zweitgrößte in Deutschland, und über ihm lagern Eisen-, Blei- und Zinkerze. Auf keinem Gebiete Europas wird mehr Zink gewonnen als hier. Der Hauptort der Zink- gewinnung ist Beutheng. Eine Anzahl größerer Städte ist in kurzer Zeit auf kleinem Gebiet erwachsen. Aus einem Dörfchen ist Königshütte © zur drittgrößten Stadt Schlesiens empor- geblüht und der Mittelpunkt des oberschlesischen Bergbaus und Hüttenbetriebs geworden. Zwischen den Sudeten im W und dem oberschlesischen Hügel- lande im O breitet sich die Schlesische Bucht aus. Sie wird von der Oder durchflössen, die bei der Industrie- und Gartenstadt Ratibor 0 schiffbar wird, jedoch erst von Cosel an, dem Um- schlagshasen der oberschlesischen Hütten- und Jndustrieprodukte, größere Schiffe trägt. Auf der r. Oderseite dehnen sich weite Waldgebiete aus, auf dem l. Ufer ein von kleinen Berggruppen 1 Nach den neuesten Forschungen ein echt deutscher Name. 2 Der Ostpfeiler der mitteldeutschen Vulkanreihe.

8. Für Präparandenanstalten - S. 48

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 48 — nach der hier entspringenden Weißen Elster, die den Lauf der Saale nachahmt. Wo das vertiefte Talbett der Weißen Elster beginnt, liegt Plauen □ (121), der Hauptort Deutschlands für Weberei wecher Baumwollwaren. Das Vogtland ist ein natür- liches Übergangsgebiet von Nord- nach Süddeutschland. Das Erzgebirge. Bestimme die Richtung und die Ausdehnung des Erzgebirges! Welches sind die beiden höchsten Berge? Gib ihre Höhe und Lage an! Welchem Flußgebiet gehört die N-Abdachung des Erzgebirges an? Beschreibe den Lauf der Mulde! Was lehren dit^ Klimakarten S. 13? und 133 des Dierckeschen Schulatlasses? Das Erzgebirge, das seinen Namen von dein früher viel be- deutsameren Erzreichtum erhalten hat, steigt schnell zu bedeutender Höhe auf und erreicht im w-en Drittel seine höchsten Erhebungen. Znm Tale der Eger fällt es schroff und kurz ab und erscheint von hier aus als eine hohe, meist bewaldete Gebirgsmauer, die durch zahlreiche und tiefe Schluchten und Täler zerrissen ist; nur iu vielen Zickzacklinien führen Straßen und Eisenbahnen von der Höhe hinab ins Tal. Der N-Abhang ^ dagegen neigt sich ganz allmählich in Form einer weiten, welligen Ebene dem Tieflande zu; die vielfach gewundenen und tiefen Flußtäler, die meist nach N gerichtet sind und dein Gebiet der Mulde augehören, lassen allein den Gebirgscharakter erkennen. So gleicht das Erzgebirge in seinem Querdurchschuitte einem Dache mit einer breiten, sanft geneigten und einer schmalen, steilen Fläche. Der First des Daches ist der sanftwellige Kamm, der sich hier und da zu oft stunden- breiten Hochflächen erweitert; diese sind zum Teil beivaldet, zum Teil von Sümpfen und Mooren bedeckt. Die höchsten Gipfel, flach halbkugelige Kuppen, erheben sich nur wenig über den Kamm. Mit zunehmender Höhe wird das Klima rauher; im Mittel- punkt des Erzgebirges, in der Annaberger Gegend, tritt der Frühling etwa einen Monat später ein als im Elbtalkessel. Doch reicht der Ackerbau nahezu bis an den Kamm des Gebirges. Roggen und Hafer gedeihen heute selbst iu den höchstgelegenen Orten sast durchgängig; denn seit der Entfumpfnng der nebel- schwangeren Sümpfe und Hochmoore haben sich auch die klima- tischen ' Verhältnisse gebessert, und „deshalb sind die anmutigen Landschaftsbilder schmucker, hinter Obsthainen versteckter und von wohlgepflegten Gärten eingerahmter Dörfchen auf der welligen Hochfläche keine Seltenheit." Der ehemalige Erzbergbau ist gegen die Kohlenförderung am Fuße des eigentlichen Erzgebirges, im Erzgebirgifchen Becken und Planenfchen Grund, ganz zurückgetreten. Auch der Silberbergbau ist nicht mehr lohnend, und bis 1913 sollen alle staatlichen Silbergruben bei Freiberg sämtlich ausge- lassen werden. Dafür hat der arbeitsame Sinn der Bevölkerung aber zu Spitzenklöppelei, Posamentenverfertigung, Strohflechterei und Holzverarbeitung seine Zuflucht genommen (Mittelpunkt 1 Das Lehmannsche Bild: Das Erzgebirge.

9. Für Präparandenanstalten - S. 106

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 106 — Bewohner. Die weiten Ebenen, des Binnenlandes, werden von Magyaren, der herrschenden Bevölkerung, bewohnt; es sind „schöne, kräftige Gestalten, geborene Reiter und tüchtige Soldaten". Fast über das ganze Land zerstreut, hauptsächlich im W und S wohnen Deutsche, Mill. Sie kamen als Kulturl träger zu den verschiedensten Zeiten nach Ungarn. Noch heute liegen Hände- und Verkehr zum großen Teil in ihren Händen. Gegen die von der unga- rischen Regierung betriebene Magyarisierung haben sie einen harten Kampf zu kämpfen. In dem hügeligen Zwischenstromlands zwischen Drau und Save und in dem Karstgebiet bis zum Meere sitzen Slaven, die zu V* dem serbischen, zu 3/i dem kroatischen Stamme an- gehören. vie äußeren Karpatenländer. Sie umfassen den N- und O-Rand der Karpaten und reichen im W bis zur Weichsel, im O über den Dnjestr hinaus, der wie Sereth und Pruth die im ö-en Teile vorherrschende Neigung des Landes nach S zeigt, während der W sich nach N abdacht. Bei der binnenländischen Lage sind die Gegensätze zwischen Sommerwärme und Winterkälte sehr groß, aber die Sommerhitze ermöglicht ausgedehnten Getreidebau; doch im O (auf der podolischen Platte) wechseln Getreidefelder mit unkultivierten Steppen ab. Der S ist zumeist Waldland mit der Rotbuche als vorherrschendem Baum (Bukowina = Buchenland). Reiche Lager von Salz und Petroleum ziehen sich am Gebirge hin. Das großartigste Steinsalzbergwerk ist das von Wieliczka (wjelitschka). Erze, (Eisen- und Zinkerze) nebst Kohle liefert das Hügelland, das ein Ausläufer des oberschlesischen Berglandes ist. Die Bewohner sind im W und N Polen, im S teils Ruthenen, teils Rumänen. Deutsche wohnen zerstreut in mehr als hundert Kolonien; in Czernowitz bedient sich der größte Teil der Bewohner als Umgangssprache des Deutschen. Der Hauptort Westgaliziens ist Krakau (152), die Krönungsstadt der polnischen Könige. Als starke Festung deckt sie den Zugang zur Mährischen Pforte und zum Jablunkapaß. In O stgalizi en ist der Hauptort Lemberg □ (206), Landeshaupt- und Universitätsstadt, zugleich wichtig durch lebhaften Handel mit Rußland. In dem reich bewaldeten und fruchtbaren Gebirgslande der Bukowina ist Czer- nowitzo die Hauptstadt, seit 1875 Sitz einer deutschen Universität. Überblick über die österreichisch-ungarische Monarchie. Der österreichisch-ungarische Doppelstaat ist 675 000 qkm groß und hat 51 Mill. Einwohner, 76 auf 1 qkm. So ist er wohl der zweitgrößte Staat Europas, kommt aber nach seiner Einwohnerzahl erst in dritter Reihe. Gib nach der Karte die natürlichen und die politischen Grenzen an Wo nur findet sich Meeresgrenze? 2200 km Meeresgrenze bei 9600 km Grenzlinie überhaupt. Österreich-Ungarn ist ein Kontinental- st'aat. Zwischen welchen Breitenkreisen liegt der Staat? Mit welcher Breite W-Europas fällt seine ns-e Erstreckung zusammen? Zwischen welchen Längenkreisen liegt Osterreich-Ungarn? Wie viel beträgt der Zeit- unterschied zwischen der ö-sten und der w-sten Grenze des Kaiserstaates.

10. Für Präparandenanstalten - S. 160

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 160 — An der Ostküste Brasiliens ^ ist infolge des Einflusses der reichen Sommer- und Herbstregen im n-en, der Herbst- und Winterregen im s-en Teile das Pflanzen- und Tierleben nicht minder reich als in den Urwäldern des Amazonas, und unter der Herrschaft der eingewanderten Europäer (Portugiesen und Deutsche) spendet die Natur Nutzpflanzen in reichster Fülle: Kaffee (8/4 der auf der ganzen Erde erzeugten Menge), Zucker Baumwolle, Kakao, Tabak, Hölzer. Rio (riu) de Janeiro ^ ld'schaneru) ^ (844), gelegen an der schönsten, inselreichen Bucht der O-Küste, am Fuße eines steil ansteigendes Gebirges, ist der erste Kasseemarkt der Erde8; außerdem wird von hier Zucker, Tabak, Kakao ausgeführt. Nicht minder wichtige Handelsplätze sind die Großstädte Bahi a Q (265) und Pernamb üco □ (150), letztere besonders für Farbholz. Para □ (190) vermittelt die Kautschukausfuhr aus dem Urwaldgebiet. Im s-en Brasilien sind deutsche Ackerbaukolonien; die Haupt- Vermittlerin ihres Handels ist der Hafenort Porto Alegre ©. Die Hochflächen des Innern sind regenarm, da die Gebirgs- ketten des brasilianischen Gebirgslandes den Luftströmungen den Regen zum größten Teil entzogen haben; sie sind weit und breit mit Savannen bedeckt, die hier Eampos* genannt werden. Allmählich vollzieht sich der Übergang in das baumarme Steppengebiet des La Plata-Stromsystems. Zwar trägt das Tiefland des oberen Paraguay, das die Fortsetzung der Selvas des Amazonas ist, noch üppige Laubwaldungen mit dichtem Unter- gestrüpp, geht aber vom 19. Grade in das Weidegebiet des Gran Chaco (tschako), das alte Jagdgebiet der Indianer, über. Nahe dem 30. Grade, s vom Salädo, beginnt die Pampas eine ebene, sanft nach So geneigte Grasflur; sie ist ein treffliches Weideland für Pferde-, Rindvieh- und Schafherden, welche von berittenen, halbverwilderten Hirten, den Gauchos (gautschos), gehütet werden. Wo die Gewässer durch die Neigungsverhältnisse zur Berieselung benutzt werden können, wird der Ackerbau ermöglicht. Reiche Ernten, namentlich von Weizen in Argentinien, ermöglichen eine bedeutende Ausfuhr dieser Frucht bis nach Deutschlands An den Abhängen der Anden grüne Wälder in tropischer Fülle; hier wächst das harte Quebrachoholz (kebrätscho) (Axtbrecher), dessen gerbstoffreiche Rinde eine gewinnreiche Ausfuhrware geworden ist. Hauptausfuhrort dafür, wie für die Erzeugnisse der Viehzucht in den Pampas (Häute, Wolle, Fleisch und Schlachtvieh) ist Buenos Aires 6 (a'ires) |xj (1330), die größte Stadt Südamerikas. Buenos Aires, wegen seines guten Klimas so benannt, liegt im Innern des La Plata-Busens, wo dieser immer noch so breit ist wie die * Glutholzland. 2 Januarfluß 5 Entdeckung der Bucht am I. Januar 1501. 3 Mittelpunkt des Kasseebaus ist Sao Paulo □ (332000), die zweitgrößte Stadt Brasiliens, mit dem wichtigen Hafen Santos durch Eisenbahn verbunden. * Felder. 5 Offenes Feld. 6 Gute Lüfte.
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TM Hauptwörter (200)200

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