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1. Teil 2 - S. 42

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
42 § 22. Afrika im allgemeinen. worden und ist es auch geblieben, nachdem die „Deutsche Handels- und Plantagen-Gesellschaft der Südsee" die Nachfolgerin desselben geworden ist. Das Klima ist mild und gesund, die Vegetation eine üppige. Baum- wolle, Kokospalmen, Kaffee, Zuckerrohr und Bananen sind die Haupt- Produkte; Kopra ist auch hier der wichtigste Ausfuhrgegenstand. Die 33 000 Bewohner (Polyrtesier) sind ein schöner, lichtbrauner, geistig begabter Menschenschlag; sie bekennen sich zum Christentum. Der Hafen Apia an der Nordküste der Insel Upolu(mit 1300 Einw., davon 300 Weiße) ist der Sitz des Gouverneurs und der wichtigste Platz für den deutschen Handel. Afrika. §22. Afrika im allgemeinen. N. Kap Blanco 10/37. — S. Nadelkap 20/35. — 0. Kap Guardafui*) 51/12. — W. Kap Verde 342/15. 1. Größe, Gestalt und Grenzen. Afrika, fast 30 Mill. qkm groß (dreimal Europa), nur durch die schmale (noch dazu jetzt durch- stochene) Landenge von Suez an Asien gehängt, ist der abgeschlossenste Erd- teil der Alten und Neuen Welt. Es besteht aus einem s. sast gleichseitigen Dreieck und einem schief nach Nw. daraufgesetzten, ungleichseitigen Viereck. Der Äquator durchschneidet es fast in der Mitte, so daß volle 3/4 der heißen Zone angehören. Im N bespült es das Mittelmeer, im O. der Indische, im W. der Atlantische Ozean, im S. stoßen beide zusammen. 2. Wagerechte Gliederung. Die umgebenden Meere greifen fast gar nicht in den Erdteil ein; die einzigen bedeutenden Einbuchtungen sind im O. der Busen von Guinea und im N. die beiden Syrien. Daher fehlen Halbinseln fast ganz, da die Berbern im N. und die Somal- Halbinsel im O. kaum als solche zu bezeichnen sind. Auch Inseln von Bedeutung, außer Madagaskar im So., fehlen. Afrika ist darum der am wenigsten gegliederte Erdteil (1:47) und seit alten Zeiten bis zum heutigen Tage wenig zugänglich. 3. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Die Er- Hebung Afrikas entspricht der Gliederung; sie ist einförmig und bildet eine geschlossene Masse, ein gewaltiges Hoch-oder Tafelland, das in steilen *) So genannt wegen der Abweichung der Magnetnadel von der Ns.-Rich« tung. — „Hütet euch" nämlich vor den Stürmen.

2. Teil 2 - S. 49

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 24. Der Sudan. 49 3. Kultur. Die Flußgebiete haben üppigen tropischen Pflanzen- wuchs, besonders Palmen, im Gebiet des Senegal und Gambia gedeiht die Gummi-Akazie, deren Harzausschwitzung das Klebgummi (gumrai arabicum) liefert. Es wird Getreide, Baumwolle und Indigo angebaut; die Erdnuß liefert nach der Provence in Frankreich feines Öl, das dem dortigen zugesetzt wird; die Kolanuß, welche von den Eingeborenen gekaut wird, ersetzt mit ihrem rosaroten Saft den Kaffee. Rind- und Pferdezucht wird getrieben, der Handel, z. B. mit dem Salz der Wüste, steht seit der Herrschaft des Islam in Blüte. Einige Negerstämme sind auch sehr geschickt in manchem Gewerbe. 4. Staatliche Verhältnisse, Bevölkerung und Städte. a) Das Küstengebiet des Südens bis Kap Palmas heißt Ober- guinea und zerfällt in die von den ersten Händlern so genannten Ab- schnitte: Sklaven-, Gold-, Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra Leone-Küste. Hinter der sandigen Küstenlinie erstrecken sich weite Lagunen von geringer Tiefe, an welche sich tropisches Marschland anschließt. Die ganze Küste ist im Besitz der Europäer, welche zahlreiche Faktoreien (wichtigster Handelsgegenstand Palmöl) hier angelegt haben. Haupthandelsplatz ist das englische Lagos im unteren Nigergebiet. Etwa in der Mitte liegt das deutsche Gebiet von Togo. Landeinwärts liegen volkreiche, despotisch regierte Negerstaaten, welche den Islam nicht angenommen haben: das Reich der kriegerischen Aschanti und das Reich Dahome, das Frank- reich sich unterworfen hat. Am Kap Palmas wohnen die Kru-Neger, wichtig deshalb, weil sie allein von allen Stämmen zur Arbeit bei den Europäern sich verdingen. Nw. von diesem Kap liegt die Negerrepublik Liberia und die englische Kolonie Sierra-Leone mit der Hauptstadt Freetown, beide ursprünglich von menschenfreundlichen Amerikanern um 1820 für befreite Negersklaven der Vereinigten Staaten gegründet, aber ohne feste Ordnung. d) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist vom Kap Verde bis zum Niger und Tfadsee in französischem Besitz; Hauptstadt St. Louis. An der Küste liegt Portugiesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, daher starke Ausfuhr in Gummi und Öl. c) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern (Sudan heißt auf deutsch schwarz) bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben. In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische Fulbe (oder Felatah), von etwas hellerer Farbe, von N.her eingedrungen, Haben die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet. Die hier wichtigste Stadt ist Timbuktu, von Frankreich in Besitz genommen, Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mafhmmt" Ii. Teil. 4

3. Teil 2 - S. 69

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 33. Das östliche Tiefland von Südamerika. 69 den Llanos ausgedehnte Pferde- und Rinderzucht. Kürzlich ist in den Bergen Gold entdeckt worden. Hauptstadt Caracas, 72000 Einw., auf den Bergen, Hafen La Guayra. Varinas, berühmt durch Tabak. d) Paraguay, in dem Winkel zwischen Parana und Paraguay, führt den sogenannten Paraguaytee aus, der aus den Blättern einer Stechpalme gewonnen wird. c) Uruguay, zwischen dem gleichnamigen Fluß und dem Meere, ist Hauptausfuhrland für alle Erzeugnisse der Rinderzucht. In Fray Bentos wird ein großer Teil des Liebigschen Fleischextraktes bereitet. Hauptstadt Montevideo, 200000 Einw. 6) Argentinien mit dem s. gelegenen Patagonien, das aus- gedehnte Gebiet der Pampas, treibt höchst schwungvolle Viehzucht. Haupt- stadt Buenos Aires, 840000 Einw., Haupthafen, von dem die einzige f.-amerikanische Pazifikbahn über die Anden nach Santiago geht. e) Die Vereinigten Staaten von Brasilien, 16mal so groß wie Deutschland, sind im Innern noch größtenteils eine nur von Jagdindianern (wie den Botokuden) durchstreifte Wildnis. Für den Anbau von Zuckerrohr, Kaffee und Baumwolle wurden früher Neger- fklaven eingeführt, so daß noch jetzt von den 15 Mill. Einw. etwa 4 °/0 auf Indianer, 20 % auf Neger und Mulatten, 36 °/0 auf Mestizen und 36 % auf Weiße kommen. Nur die Küste ist dichter bevölkert, 16 auf 1 qkm. Die Erzeugnisse, die zur Ausfuhr kommen, sind Kaffee (über die Hälfte von allem in der Welt gebrauchten), Zucker, Baumwolle, Brasilholz, nach dem das Land genannt ist, Tabak, Kautschuk, Gold, Silber und Diamanten. Die wichtigsten Häfen dafür sind: die Haupt- stadt Rio de Janeiro, oder bloß Rio, 520000 Einw., an einer Bai, die den geräumigsten und sichersten Hafen der Erde bildet, am Neujahrstage 1501 (daher der Name) entdeckt. Bahia, 170000 Einw. (Tabak), Pernambuco, 110000 Einw. (Brasilholz). In den beiden s., außertropischen Staaten Santa Catharina und Rio Grande do Sul gibt es ansehnliche, blühende deutsche Ansiedlungen, wo Ackerbau und Viehzucht getrieben wird. Die bedeutendsten sind Blumenau, Santa Cruz und Santo Leopoldo mit dem Hasen Porto Alegre an einem langgestreckten Strandsee. f) Das einzige Gebiet, welches Europäer noch besitzen, ist Guayana. Es gehört den Engländern (Nw)., Niederländern (Mitte), Franzosen (O.) und ist reich an allen tropischen Kulturgewächsen, aber, besonders auch an der Küste, sür die Europäer sehr ungesund. Im französischen Guayana der Deportationsort für Verbrecher Cayenne (Pfeffer), vor der Küste die „Teufelsinsel".

4. Teil 2 - S. 79

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 38. Britisch - Nordamerika. Chinesen, der wichtige Ausgangspunkt des Handels nach Japan, China und Australien. Utah, am großen, herrlich blauen Salzsee, bewohnt von der schwärmerischen Sekte der Mormonen, welche durch künstliche Be- Wässerung fruchtbares Ackerland inmitten der Wüste geschaffen haben. Ihre Stadt Saltlake City gilt ihnen als das neue Jerusalem. Von den Territorien ist das zur Zeit bedeutendste Alaska, der Beringstraße gegenüber, wo im Tal des Klondike reiche Goldlager ge- sunden sind. §38. Britisch-Nordamerika. Das ungeheure Gebiet im N. der Vereinigten Staaten vom 49" n. Br. und den Kanadischen Seen bis an das Polarmeer ist außer Alaska und Grönland englisches Besitztum. Eigentlich wertvoll sind nur die s., namentlich die sö. Striche; die n. Gegenden umfassen un- geheure Einöden, nur einzelne Forts und Handelsfaktoreien liegen hier zerstreut. Im nö. Labrador und auf dem Archipel wohnen Eskimos. Am dichtesten ist die Bevölkerung in dem gemäßigteren So., wo sie fast durchweg aus eingewanderten Europäern, Engländern, Franzosen und Jrländern, besteht. (Wiederhole das bisher über dies Gebiet Gesagte!) Das Land besteht aus dem kanadischen Staatenbund, der eigne Verwaltung hat und nur einen, von England ernannten General-Gouverneur duldet, und der Insel Neufundland. A. Die Herrschaft Kanada. Von den Provinzen liegt am St. Lorenzstrom Kanada (Ober- und Nieder-Kanada, oder Ontario und Quebeck genannt), zuerst von den Franzosen kolonisiert, deren Sprache und (katholische) Kirche sich als vorherrschend erhalten hat. Hauptstadt ist Ottawa, bedeutender als Handelsstädte Quebeck, Montreal, 270000 Einw., und Toronto, 210000 Einw. (Pelzmarkt). Auf der Halbinsel Neu-Schottland Halifax, befestigter Hafen, der nie zu- friert. — Am großen Ozean Britisch-Columbia, reich an Gold, Silber, Kohlen, Holz und Fischen, wichtig für den Handel; davor die dichtbewaldete Vancouver-Jnsel. B. Die Insel Neufundland ist die größte unter den ö. vor- gelagerten Inseln, reich an Pelzwild und wichtig durch den Reichtum an Seehunden und noch viel mehr an Fischen, welche aus der Großen (Sand-) Bank von Neufundland gefangen werden (Stockfische). Neu-

5. Teil 2 - S. 213

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 105. Die wichtigsten Produkte des Welthandels nsw. 213 durch die Kontinentalsperre in Aufschwung. Hauptländer: Deutschland, und zwar Niederschlesien, Westpreußen, Mecklenburg. Posen, Hannover, Provinz Sachsen, Braunschweig, Anhalt, — Österreich-Ungarn, Frank- reich, Rußland. Hauptmärkte: Magdeburg, Hamburg, Stettin. Am meisten Zucker genießen die Engländer, wo 30,5 kg auf den Kopf der Bevölkerung kommen; in Dänemark sind es 15 kg, in Deutsch- land, Österreich, der Schweiz und Frankreich 8 kg, in Rußland 4 kg, in Griechenland 3 kg. 10. Tabak gedeiht am besten in heißfeuchtem Klima, kommt aber bis zum 60° n. Br. vor. Die Heimat ist das tropische Amerika, 1586 brachte Walter Raleigh ihn nach England; 1659 wurde er zuerst in Wasungen (Sachsen-Meiningen) angebaut. Die bedeutendsten Anbau- länder sind: die Vereinigten Staaten von Amerika (Kentucky, Virginien, N.-Karolina, Maryland) mit den Haupthäfen Baltimore, Neu-Iork, Neu-Orleans, Philadelphia. Westindien (Havana, Kuba), Brasilien (Bahia), Java und Sumatra (als holländischer bekannt), Manila, Europäischer und zwar aus Deutschland (Baden, Bayern, Provinz Brandenburg), Österreich-Ungarn, Rußland, Türkei. Die Haupteinfuhr- Häfen sind Bremen, Hamburg, Amsterdam, Rotterdam, London. Am meisten geraucht wird in den Vereinigten Staaten (3,1 kg aus den Kopf der Bevölkerung). In Deutschland werden 1,9 kg ver- braucht, in Rußland 0,9 kg, in Frankreich 0,8 kg, in Italien 0,7 kg, in England 0,6 kg. 11. Baumwolle gedeiht nur bis zum 30° n. und s. Br. Ihre Heimat ist Vorderindien und Mittelamerika. Durch die Araber kam sie nach Spanien, dann nach Venedig und von dort nach Zürich und Augs- bürg. In England begann die Industrie unter Heinrich Viii. Die wichtigsten Länder, welche Baumwolle erzeugen, sind die Vereinigten Staaten (Hauptmarkt Neu-Orleans), Brasilien, Ostindien, China. Die Haupthäfen in Europa sind Liverpool, Bremen, le Havre, Hamburg, Genua. Die größten Jndustriebezirke für Baumwollenwaren sind in England, Deutschland (Elsaß, Königreich Sachsen, Thüringen, Rhein- land), Frankreich, der Schweiz, Österreich. 12. Flachs kommt besonders aus Rußland, Belgien und den Niederlanden. 13. Bau- und Nutzholz. Hauptausfuhrländer: Schweden, Norwegen, Finnland, Rußland, Vereinigte Staaten, Kanada. — Maha- goniholz aus Mittelamerika, Teakholz (zum Schiffsbau) aus Ostindien, Ebenholz aus Westafrika, Ceylon.

6. Teil 2 - S. 130

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
130 §,'55. Der Sternhimmel, 14. Das Küstenland Jstrien mit Trieft, der wichtigsten See- Handelsstadt des Reiches, 180000 Einw. Von hier gehen Dampfer- linien nach den verschiedensten Punkten des ö. Mittelmeeres bis zum Suez-Kanal und Indien. B. Das Königreich Ungarn. 1. Ungarn mit Siebenbürgen. In der Oberungarischen Ebene liegt die frühere Krönungsstadt Preßburg, 66000 Einw., in Nieder- Ungarn die in letzter Zeit gewaltig ausstrebende Hauptstadt Ofen- Pest, 720 000 Einw., an beiden Seiten der Donau, der Mittelpunkt der Verwaltung, des Handels und der Industrie. An der obern Theiß das durch seine Weine bekannte Tokai. In Siebenbürgen, das viele alte Ansiedler aus dem norddeutschen Reichsgebiet (Sachsen) hat, sind die bedeutendsten Städte Hermannstadt und Klausenburg. 2. Das Königreich Kroatien-Slavonien zwischen Drau, Donau und Save, mit der Hauptstadt Agram, 61000 Einw. Universität. 3. Die „königlich ungarische Freistadt" Fiume vermittelt den überseeischen Verkehr von und nach Ungarn. C. Bosnien und die Herzegowina stehen unter der Verwaltung des österreichischen Finanzministeriums. (Wiederhole das bei der Balkanhalbinsel Gesagte! 8 47.) Iii. Mathematische Geographie. § 55. Der Sternhimmel. Dem Anscheine nach ruht wie eine gewaltige Halbkugel das Himmelsgewölbe über der kreisförmigen Erdscheibe. Die Berührungs- linie beider nennen wir Horizont. Der Punkt, wo am 21. März die Sonne ausgeht, heißt der O.-Punkt, wo sie untergeht, der W.-Punkt. Eine zur Verbindungslinie beider Punkte gezogene Senkrechte gibt den N-- und den S.-Punkt an. Nach N. weist um 12 Uhr mittags mein Schatten. Eine im Schnittpunkt beider Linien errichtete Senkrechte trifft das Himmelsgewölbe im Zenit, ihre Verlängerung durch den Mittelpunkt der Erde zum Himmelsgewölbe erreicht den Nadir. Die auf der ent-

7. Teil 2 - S. 68

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
68 § 33. Das östliche Tiefland von Südamerika. vom Parana, welcher auf dem Brasilianischen Gebirgslande entspringt, von r. den Paraguay aufnimmt und zusammen mit dem Uruguay in den trichterförmigen Meerbusen Rio de la Plata Silberplatten- ström) mündet. Diese Steppen sind der Weideplatz zahlreicher Herden von Rindern, Pferden und Schafen, welche, erst von den Europäern eingeführt, jetzt meist verwildert sind und von den Gauchos, berittenen Hirten halbindianischer Abstammung, getrieben werden. 2. Klima und Kultur. Mit Ausnahme der Südspitze, welche regenarm und darum dürre Steppe ist, nur zur Jagd auf Guanacos und Strauße geeignet, liegt das ganze übrige Tiefland im Gebiet der Tropen und ist infolge des Reichtums der Niederschläge von üppigster Vegetation. Die Riesenwipfel der Palmen bilden oft über dem hohen Dickicht des Waldes einen „Wald über dem Walde". Alle Tropen- pflanzen werden angebaut und in ungeheuren Mengen ausgeführt, wie Kaffee, Tabak, Baumwolle, Ananas, Vanille, Kautschuk und Brasil- holz zum Rotfärben. Die Tierwelt ist reich an Schmetterlingen, bunt- farbigen Vögeln und Affen. Die Rinderzucht bringt großen Ertrag durch Ausfuhr von Fleischextrakt (Liebig in Fray Bentos), Häuten und Hörnern. Argentinien liefert gute Pferde. 3. Bevölkerung, Staaten und Städte. Im Innern der Selvas und in der Südspitze wohnen noch echte, freie Jndianerstämme, in der Sprache oft stark voneinander verschieden; sie leben als Jäger oder sammeln die Früchte, welche die Natur ihnen in so reichem Maße bietet. Auf den Feuerlands-Inseln, welche vom Festlande durch die nach dem ersten Weltumsegler Magalhaes (1520) genannte Magellan-Straße getrennt sind, lebt eine armselige Bevölkerung, die Pescherä, welche auf ihren Wanderungen und Fischzügen stets brennendes Holz bei sich führen, weil die feuchte Luft das Feueranmachen erschwert. Daher gaben die Spanier dem Land den eigentümlichen Namen. Von Europäern hatten die Spanier außer Brasilien, welches die Portugiesen besetzten, alles in Besitz genommen. Doch haben sich diese Kolonien geradeso wie die w. befreit und sind jetzt Republiken. Brasilien war zuerst Kaiserreich; dies wurde 1889 durch eine Revolution gestürzt, seitdem bestehen die Ver- einigten Staaten von Brasilien. Alle diese Staaten leiden unter be- ständigen inneren Empörungen und Umwälzungen oder werden von einem Präsidenten ausgesogen. Ihr natürlicher Wert ist noch lange nicht erschlossen, da zu wenige Handelsstraßen ins Innere bestehen. a) Venezuela, allein an der N.-Küste zu beiden (Seiten des Orinoco gelegen und den größeren Teil des Gebirgslandes von Guayana umfassend, baut vorzüglichen Kakao, Tabak und Kaffee und treibt auf

8. Teil 2 - S. 210

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
210 § 105. Die wichtigsten Produkte des Welthandels usw. die Linie von Vancouver über die Fidschi-Inseln und Neuseeland nach Brisbane, die Linie von San Francisco nach Honolulu; b) Kontinentallinien: der europäisch-indische Überlandtelegraph von Konstantinopel über Bagdad nach Abuschir und von Tiflis über Teheran nach Abuschir, dann über Bombay, Madras und Kalkutta nach Mulmein in Birma, der sibirische Überlandtelegraph von St. Petersburg über Kasan, Tomsk und Jrkutsk nach Nikolajewsk und nach Wladiwostok, der australische Überlandtelegraph von Port Darwin nach Melbourne. Eine große Ausdehnung hat seit zwei Jahrzehnten auch der Telephon- oder Fernsprechverkehr genommen, am meisten wohl in der Union und im Deutschen Reiche. In der jüngsten Zeit beginnt sogar die drahtlose Telegraphie (oder Funkentelegraphie) für den Verkehr zwischen Küste und Schiff eine Rolle zu spielen. § 105. Die wichtigsten Produkte des Welthandels, ihre Hauptausfuhrländer und Haupteinfuhrhäfen in Europa." I. Aus dem Mineralreich. 1. Gold. Hauptländer: Südafrika, Australien, die Vereinigten Staaten von Amerika, besonders Kalifornien, Kolumbia, Chile, Britisch- Ostindien. Haupteinfuhrhafen: Hamburg. 2. Silber. Hauptländer: Vereinigte Staaten, Mexiko, Bolivia, Peru, Deutschland, Frankreich, Rußland. Hauptfabrikorte für Gold- und Silberwaren: Pforzheim, Hanau, Berlin, Gmünd, Frankfurt a. M. 3. Kupfer. Hauptländer: Vereinigte Staaten, Chile, Mexiko, Japan, Spanien, Deutschland. Hauptfabrikorte: Berlin, München, Nürnberg, Iserlohn, Leipzig, Dresden. 4. Eisen. Hauptländer: Vereinigte Staaten, England, Deutsch- land (Westfalen, Schlesien, Rheinland, Elsaß-Lothringen), Frankreich, Rußland. 5. Steinkohlen und Braunkohlen, die Reste von in vor- geschichtlicher Zeit untergegangenen Pflanzen. Hauptländer: Groß- britanmen, Vereinigte Staaten, Deutschland (Westfalen, Rheinland, *) Zu vergl. Paul Langhans, Kleiner Handelsatlas. Gotha, Justus Perthes.

9. Teil 1 = Grundstufe B - S. 37

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 37 Deutsche Faktorei am Kamerun. Togoland, die kleinste unter den deutschen Besitzungen, ist gut be- völkert und wichtig für den Handel mit Palmöl und Palmkernen. Kamerun, die wichtigste deutsche Besitzung in Westasrika, ist mit dem weiten Hinterlande so groß wie das Deutsche Reich und reicht bis zum Tsadsee. Unweit der Nordwestküste erhebt sich das Kamerüngebirge, das höchste Gebirge von Westafrika. An der Küste und um den schiffbaren Kamerünfluß liegt ein sumpfiges Niederungsgebiet mit üppiger tropischer Pflanzenwelt. Dann steigt das Land stufenförmig zu dem vielfach noch unbekannten innern Hochlande empor. — Die Bewohner gehören zu den Bautunegern, die ertragreichen Binnenhandel mit Palmöl treiben und ihre Äcker von Frauen und Sklaven bestellen lassen. Das Christentum hat bereits Eingang unter den Schwarzen gefunden. Am Kamerünfluß und an der Küste deutsche H andelsuied erlassuu g en, die immer mehr emporblühen. Der Sitz der Regierung ist Bn-ea. Ii. Mittelafrika. Mittelafrika umfaßt den n. tropischen Teil des südafrikanischen Hochlandsdreiecks. Das Hochland steigt stufenförmig zu einer von Fieberluft überlagerten Küsteuuiederung hinab. Der w. Teil der Hochfläche ist größten- teils erfüllt von dem riesigen Becken des Kongo. Er ist sehr wasserreich, mit vielen Stromschnellen und Wasserfällen und fließt durch Savannen und große Urwälder. Die undurchdringlichen Walddickichte mit ihren Baum- riefen, Schlingpflanzen und dem dichten Unterholz haben nur noch in Süd- amerika und Indien ihresgleichen. Die Ströme haben natürliche Wege durch diese Waldwildnisse gebahnt, und an ihren Ufern entlang erzwingt sich der

10. Teil 1 = Grundstufe B - S. 43

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 43 Klima herrscht bereits in den feuchteren Stufeuläudern. Zn den Palmen und Bananen gesellen sich der Kakaobaum, die Vanille, die immgrüne Eiche. — Das kühlere Hochland mit ewiger Sommermilde bat sehr gesunde Luft, ist trocken und waldarm, weist weite Weideflächen und an eigentümlichen Pflanzen die Kakteen auf. Die Bewohner bekennen sich zur katholischen Kirche. Kaum 1/5 sind Weiße; die übrigen sind Mischlinge, Neger und I n d i a n e r. Weite Strecke« liegen noch unbebaut da. Mexico ist das erste Silberland der Erde. Mexico (mechiko) ist ein Bundesfreistaat mit gleichnamiger Hst. in sehr schöner Lage auf dem Hochlande. Ii. (Dittelamerika. 1. Das Festland von Mittelamerika, so groß wie das Deutsche Reich mit doppelter Bevölkerung von Berlin, ist die schmale Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika. Es besteht aus vulkanreichen Gebirgen und Hoch- flächen, hat ein heißfeuchtes, ungesundes Klima und ist reich an Mahagoni- holz und Vanille. — Die Bevölkerungsverhältnisse sind ähnlich wie in Mexiko; nur sind noch mehr Neger vertreten als dort. Die Be- völkerung steht auf niedriger Stufe. — Das Gebiet umfaßt fünf Freistaaten. 2. Weftindien stellt gleichsam eine Jnselbrücke zwischen den beiden Hälften des Erdteils dar, die von Florida bis zur Orinöcomündung reicht. Der Archipel besteht aus drei Inselgruppen. Wie heißen sie? — Das heiß- feuchte Tropenklima erzeugt auf deu sehr fruchtbaren Inseln einen üppigen Pflanzenwuchs, namentlich Zuckerrohr, guten Kaffee und Tabak, aller- lei Gewürze. In Westindien war ein Hauptherd des amerikanischen Sklaven- lebens. Die Anzahl der Neger und Mulatten übertrifft daher heute auch die der Weißen um das vierfache. — Westindien gehört mit zu den wichtigsten Bezugsländern für unsere Kolonialwaren. Die größte Insel ist Euba, fast so groß wie Süddeutschlaud. Sie steht unter der Oberhoheit der Union, liefert Rohrzucker und viel Tabak auf den Weltmarkt. Hauptstadt Habana (awäna). — Der Union gehört außer- dem die Insel Puertorico (reicher Hafen). — Jamaika, die „Perle der Antillen", ist englisch und führt Jamaika-Rnm aus. — Haiti umfaßt einen Neger- und einen Mulattenfreistaat. Iii. Südamerika. 1. Das Gebiet der Cordilleren (kordiljeren) reicht vom Feuerlande bis zur Laudenge von Panama. Es ist das längste Kettengebirge der Erde. Man unterscheidet: die Süd cordilleren, bis zumaconcagua (akonkagwa 7000 m), dem höchsten Berge Amerikas, die Mittel- cordilleren, deren beide Hauptketten kalte, dürre Hochbecken einschließen, die aber Gold und Silber bergen und daher Städte tragen, und die Nord- cordilleren. Sie beginnen am Titicacasee und beschreiben einen stachen Bogen nach Yv . Die schmalen Hochbecken lassen bei ewigem Aprilwetter nur dürstige Viehzucht zu und sind von mächtigen Vulkanen (Chimborasfo) umstellt. Die Bevölkerung des Andengebietes besteht vorwiegend aus Indianern und Mischlingen, zum kleineren Teil aus Kreolen, Nachkommen der
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