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1. Teil 2 - S. 143

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 63. Zeitbestimmung. 143 wenig zu groß genommen hatte. Und zwar stellte sich damals, 1582, heraus, daß man 10 Tage hinter der richtigen Zeitrechnung zurück- geblieben war. Daher ließ Papst Gregor Xiii. den Kalender refor- mieren, indem nach dem 4. sogleich der 15. Oktober gezählt und ferner bestimmt wurde, daß alle hundert Jahre ein Schalttag ausfallen sollte (zuletzt 1900). Alle Länder nahmen den Gregorianischen Kalender an, nur die- jenigen der griechisch-orthodoxen Kirche blieben aus Abneigung gegen die römische Kirche bei der alten Zeitrechnung, also vor allen Nußland, das auch heute noch den Julianischen Kalender oder den Kalender a. St. ( = alten Stiles) beibehalten hat. In 24 Stunden dreht sich die Erde einmal um ihre Achse. Ein Ort auf dem Äquator legt also in dieser Zeit einen Weg von 40000 km oder 5400 Meilen, d. h. in einer Stunde 225 Meilen, in vier Minuten 15 Meilen oder einen Grad zurück. Da nun ein jeder Ort auf der Erde Mittag hat, wenn die Sonne durch seinen Meridian geht, so hat ein Ort, der um 1° westlicher gelegen ist, auch um vier Minuten später Mittag. Bei Reisen nach W. oder O. mußte man mithin beständig andere Tageszeiten antreffen. Für Deutschland ist diesem Übelstand durch die am 1. April 1893 eingeführte Mitteleuropäische Zeit (M.e.z.) abgeholfen worden, indem man als Einheitszeit die Zeit des 15° v. Gr., der über Stargard-Görlitz geht, angenommen hat. Die M.e.z. ist außer dem Deutschen Reiche noch von Österreich, Italien, Dänemark, Schweden-Norwegen, der Schweiz, Bosnien, Serbien und der w. Türkei angenommen worden, während England, Belgien und die Niederlande nach W.e.z., Bulgarien, Rumänien und die ö. Türkei nach 0. E. Z. rechnen. Frankreich, Rußland, Spanien-Portugal und Griechenland haben einheitlich nach der Hauptstadt bestimmte Landeszeiten. Beträgt der Zeitunterschied bei 1° 4 Min., so beträgt er für zwei Orte, die 180 Längengrade entfernt sind, 12 Stunden, d.h. wenn wir 12 Uhr Mittag haben, so haben unsere Antipoden (welche?) 12 Uhr Mitternacht. Ein Schiff, das von O. nach W. die Erde umsegelt, würde mithin bei Fortführung der heimischen Zeitrechnung mit jedem Grade, den es westwärts fährt, eine Zeitdifferenz von vier Minuten konstatieren. Diese Differenz würde nach 180° einen halben Tag betragen und, wenn das Schiff in den heimischen Hafen wieder einliefe, so würde man fest- stellen können, daß man einen ganzen Tag in der Zeitrechnung voraufsei. Daher ändert jedes Schiff an einer bestimmten Linie, die man längs dem 180» v. Gr. durch den Stillen Ozean zieht, das Datum (Datumgrenze).

2. Teil 2 - S. 208

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
208 § 104. Die Mittel des Weltverkehrs. a) Die west- östliche: Paris —Köln — Hannover — Berlin — Königsberg—st. Petersburg —Moskau, an welche bei jeder großen Station Strahlen von Nebenlinien sich ansetzen. Diese Richtung setzt von der asiatischen Grenze (Tscheljabinsk) die transsibirische Bahn (6500 km lang) fort, die über Omsk, Jrkutsk nach Wladimostock führen soll, deren andere Seitenlinie bis Port Arthur (Dalny) und weiter nach Tientsin und Peking schon im Betriebe ist. d) Der Orient-Expreßzug, der von London über Paris, Straßburg, München, Wien, Ofen-Pest, Belgrad, Sofia nach Kon- stantinopel geht, also den Nordwesten mit dem Südosten verbindet. c) Die Linie London—paris—basel—st. Gotthard—mailand— Brindisi, oder Paris —Lyon—turin — Bologna—brindisi. Von Berlin beträgt die Fahrzeit nach St. Petersburg 33 Stunden, nach Wien über Dresden, Prag 21 Stunden, nach Rom über München, Brenner 38 Stunden, nach Paris 19 Stunden, nach London 23 Stunden, nach Stockholm 25 Stunden. In Amerika sind von besonderer Bedeutung die Panama-Bahn zwischen Colon und Panama (3 Stunden) und die fünf Pacific-Eisen - bahnen, welche den Atlantischen mit dem Stillen Ozean verbinden. Die nördlichste geht durch Britisch-Nordamerika von Halifax über Montreal, Winnipeg nach Vancouver (6 Tage), vier durcheilen die Vereinigten Staaten, die älteste, von Neu-Iork über Chicago, den Großen Salzsee nach S. Franzisko, ist die Union-Bahn. Außer Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika finden sich ausgedehnte Eisenbahnnetze noch in Vorderindien, Java, Japan, Südafrika, Argentinien, Chile und Peru, Südostaustralien. Die Länge aller Eisenbahnen auf der Erde beträgt (1900) 790000 km, was fast dem 20 fachen Erdumfang (40000 km) gleich- kommt. Sie fördert täglich etwa 6 Milliarden Menschen und 7 Mil- liarden kg Fracht. Bei ihrem Betriebe sind über 3 Millionen Menschen angestellt. Mit Schnelldampfern und Eilzügen setzt sich heute die kürzeste Reise um die Erde mit folgender Zeitdauer zusammen: London—neu-Aork (7 Tage)—Neu-Aork—vancouver (5y2 Tage) — Vancouver — Jokohama — Schanghai — Singapore — Suez — Brindisi — London (40 x/2 Tage): zusammen 64 Tage. C. Ein wichtiger Gehilfe des Weltverkehrs ist der Nachrichten- dienst. Durch Feuersignale machte man schon in den homerischen Zeiten auf weite Entfernungen einander Mitteilungen. Im römischen Kaiser-

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 326

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
326 Die mittlere Zeit. um die kaiserliche Vollgewalt zu rechtfertigen, zum römischen Recht feine Zuflucht nehmen und die Befugnisse des heidnischen Imperators aus sich übertragen lassen. Aber gerade das römische Recht paßte für keine Zeit weniger, als für die der Hohenstaufen, da der heidnische Staat weder eine Kirche noch Rechte einzelner Korporationen kannte, und vou einer Selbständigkeit neben dem Kaiser gar keine Rede war. Namentlich kannte man aber bis jetzt im römischen Reiche anch keine Staatsstener. Friedrich schrieb nun, wie es im alten Rom der Branch war, eine Steuer aus sowohl nach den Gütern, als nach den Köpfen, was große Unzufriedenheit erregen mußte, sowohl bei den Italienern als bei den Deutschen, weil dieses Geld doch nur auf die vielen Rüge nach Wien verwendet wnrde. 2. Ronkaglia ist ein Ort in der Nähe von Piacenza. Hier pflegten die Kaiser auf ihrem Römerzuge das erste Mal auf italienischem Boden zu übernachten. Dort wurde der Heerschild ausgepflanzt und die obersten Vasallen mußten ein jeder zwei Nächte lang vor dem kaiserlichen Zelte die Wache halten, eine Ehrenbezeugung, die sie selbst wieder vou ihren Lehensleuten verlangen durften. Dort wurde auch das erste Mal Heerschau gehalten, und wurden die Lehensträger, die nicht zur Heeresfolge erschienen waren, mit der Acht belegt. 3. Schrecklich war das Schicksal, das Mailand auf dem zweiten Römerzuge traf. Als es sich das erste Mal ergeben mußte, mußte es 0000 Mark Silber bezahlen und 300 Geiseln stellen. Die Bürgermeister, der Rat und die Edlen mußten barfuß, das bloße Schwert am Nacken hängend, das Volk mit Stricken um den Hals, vor dem Kaiser erscheinen und fußfällig dessen Milde anflehen (1158). Bei der zweiten Unterwerfung, ^ vier Jahre später, wiederholte sich ein ähnliches Schauspiel. Das Urteil aber, das über Mailand erging, lautete: Mailand soll leer und wüst sein; binnen acht Tagen verlassen alle Bewohner die Stadt und baueu sich in vier Flecken an, von denen jeder zwei Meilen vom andern entfernt ist (1162). 4. Die Einwohner von Susa, wo Friedrich übernachtete, hatten sich verabredet, den Kaiser nachts im Bette zu überfallen. Aber der Anschlag wnrde verraten und Hermann von Sieben eichen, der mit dem Kaiser einige Ähnlichkeit hatte, legte sich in das Bett des Kaisers, wodurch es diesem möglich wurde, zu entfliehen. Die Susaner vergriffen sich nun zwar an dem Ritter nicht, als sie den Irrtum merkten, Friedrich ließ aber die Stadt doch niederbrennen, als er wieder nach Italien kam. 8 121. Sturz Heinrichs des Löwen. Friedrichs I. Tod. 338) In Deutschland hatte jedoch die Lust, mit dem Kaiser nach Italien zu ziehen, abgenommen, denn Italien war das Grab aller Hoffnungen. Ganz besonders war Heinrich der Löwe, der im Norden seine Herrschaft beträchtlich erweitert hatte, den Zügen nach Italien so abgeneigt, daß er, um einer neuen Fahrt auszuweichen, eine Reise nach dem Heiligen Lande unternahm. Allein er kam nach Hanse, bevor der Kaiser den fünften Nömer-zng hatte antreten können. Er begleitete nun wohl den Kaiser,

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 106

1868 - Mainz : Kunze
106 Erste Periode der neueren Geschichte. Galileo Galilei -j- 1642, Isaak Newton t 1727, und Andere erwerben sich um die Wis- senschaft un- sterbliche Verdienste. Der Grego- rianische Ka- lender 1582. Würtembergischen (1571—1630), dessen Mutter als Hexe angeklagt wurde und im Kerker starb, beobachtete und berechnete die Bahn des Mars und entdeckte, daß die Planeten sich in Ellipsen um die Sonne bewegen. Der Italiener Galileo Galilei aus Pisa (1564—1642), welcher die Gesetze des Pendels und des Falles entdeckte und das kurz zuvor in Holland erfundene Fernrohr zuerst gegen den Himmel richtete, lehrte öffeutlich die Bewegung der Erde um die Sonne. Er zog sich dadurch die Verfolgung der Inquisition zu, ward eingekerkert und mußte öffentlich seine Behauptung widerrufen, wobei er jedoch leise die Worte gesprochen haben soll: „und sie bewegt sich doch!" Der Engländer Isaak Newton (1642—1727) fand, daß jedem Weltkörper zwei Kräfte inwohnen, die Schwer- oder Anziehungskraft und die Flieh- oder Fortschwingungskraft. Durch die Schwerkraft fesselt die Sonne den Erdkörper, dieser den Mond an sich; ohne dieselbe würde die Erde von der Sonne, der Mond von der Erde wegeilen, da sie vermittels der Fliehkraft das Bestreben haben, geradeaus fortzuschwingen. Ferner gehören in diesen Zeitraum die Erfindungen des Thermometers durch den Holländer Cornelius Drebbel, des Barometers durch den Italiener Toricelli und der Luftpumpe durch den Magdeburger Bürgermeister Otto von Guerike. Bemerkenswerth ist endlich noch, daß 1582 der Papst Gregor Xiii. auf Anrathen des Dr. Aloys Lilius von Verona einen verbesserten Kalender einführte, welcher nach seinem Adoptivvater der Gregorianische heißt. Seit Julius Cäsar rechnete man das gemeine Jahr zu 365 Tagen 6 Stunden^), und schob alle vier Jahre ein Schaltjahr ein. Da aber dadurch das Jahr um 11 Vs Minuten zu hoch bestimmt worden war, so ward im Verlaufe der Zeit die Rechnung falsch. Schon 325 n. Chr. auf der Kirchenversammlung zu Nicäa hatte man drei Tage ausgemerzt; 1582 mußten abermals zehn Tage ausfallen, und man ging damals vom 4. Okt. alsbald auf den 15. Okt. über. Während Cäsar regelmäßig alle vier Jahre ein Schaltjahr einschob, verordnete Gregor, daß zwar alle vier Jahre in der Regel ein Schalt- jahr stattfinden solle, daß aber bei den Säcularzahlen immer nur das vierte ein Schaltjahr sein sollte. 1600 und 2000 sind also nach dem Gregorianischen Kalender Schalt-, 1700, 1800, 1900 dagegen gemeine Jahre. Die russisch-griechische Kirche, welche den Iulianischen Kalender °) Cäsar rechnete das gemeine Jahr zu 365 Tagen 6 Stunden und zählte eben nur alle vier Jahre die 6 Stunden. In Wirklichkeit betrügt es aber nur 365 Tage 5 Stunden 48 Minuten 48 Sekunden.

5. Oberstufe - S. 208

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
208 § 104. Die Mittel des Weltverkehrs. а) Die w e st - ö st li ch e: Paris — Köln — Hannover — Berlin — Königsberg — St. Petersburg — Moskau, an welche bei jeder großen Station Strahlen von Nebenlinien sich ansetzen. Diese Richtung setzt von der asiatischen Grenze (Tscheljabinsk) die transsibirische Bahn (6500km lang) fort, die über Omsk, Irkutsk nach Wladiwostok führen soll, deren andere Seitenlinie bis Port Arthur (Dalny) und weiter nach Tientsin und Peking schon im Betriebe ist. б) Der Orient-Expreßzug, der von London über Paris, Straßburg, München, Wien, Budapest, Belgrad, Sofia nach Konstan- tinopel geht, also den Nordwesten mit dem Südosten verbindet. e) Die Linie London—paris—basel—st. Gotthard—mailand- Brindisi, oder Paris—lyon—turin—bologna—brindisi. Von Berlin beträgt die Fahrzeit nach St. Petersburg 33 Stunden, nach Wien über Dresden, Prag 21 Stunden, nach Rom über München, Brenner 38 Stunden, nach Paris 19 Stunden, nach London 23 Stunden, nach Stockholm 25 Stunden. In Amerika sind von besonderer Bedeutung die Panama-Bahn zwischen Colon und Panania (3 Stunden) und die fünf Pazifik-Eisen- bahnen, welche den Atlantischen mit dem Stillen Ozean verbinden. Die nördlichste geht durch Britisch-Nordamerika von Halifax über Montreal, Winnipeg nach Vancouver (6 Tage), vier durcheilen die Vereinigten Staaten, die älteste, von New Pork über Chicago, den großen Salzsee nach S. Franziska, ist die Uniou-Bahn. Außer Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika finden sich ausgedehnte Eisenbahnnetze noch in Vorderindien, Java, Japan, Süd- afrika, Argentinien, Chile und Peru, Südostaustralien. Die Länge aller Eisenbahnen auf der Erde beträgt (1900) 790 000 km, was fast dem 20 fachen Erdumfang (40 000 km) gleichkommt. Sie fördert täglich etwa 6 Milliarden Menschen und 7 Milliarden kg Fracht. Bei ihrem Betriebe sind über 3 Millionen Menschen angestellt. Mit Schnelldampfern und Eilzügen setzt sich heute die kürzeste Reife um die Erde mit folgender Zeitdauer zusammen: London—new Pork (7 Tage)—New Pork—vancouver (5y2 Tage) Vancouver —- Yokohama — Schanghai — Singapurs — Suez — Brin- disi—london (40x/2 Tage): zusammen 64 Tage. C. Ein wichtiger Gehilfe des Weltverkehrs ist der Nachrichten- d i e n st. Durch Feuersignale machte man schon in den homerischen Zeiten auf weite Entfernungen einander Mitteilungen. Im römischen Kaiser-

6. Oberstufe - S. 143

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 63. Zeitbestimmung. 143 römische Kirche bei der alten Zeitrechnung, also vor allen Rußland, das auch heute noch den Julianischen Kalender oder den Kalender a. St. (= alten Stiles) beibehalten hat. In 24 Stunden dreht sich die Erde einmal um ihre Achse. Ein Ort auf dem Äquator legt also in dieser Zeit einen Weg von 40 000 km oder 5400 Meilen, d. h. in einer Stunde 225 Meilen, in vier Minuten 15 Meilen oder einen Grad zurück. Da nun ein jeder Ort auf der Erde Mittag hat, wenn die Sonne durch seinen Meridian geht, so hat ein Ort, der um 1 o westlicher gelegen ist, auch um vier Minuten später Mittag. Bei Reisen nach W. oder O. muhte man mithin beständig andere Tages- zeiten antreffen. Für Deutschland ist diesem Übelstand durch die am 1. April 1893 eingeführte Mitteleuropäische Zeit (N. E. Z.) abgeholfen worden, indem man als Einheitszeit die Zeit des 15 0 v. Gr., der über Stargard - Görlitz geht, angenommen hat. Die M. E.z. ist außer dem Deutschen Reiche noch von Österreich, Italien, Dänemark, Schweden-Norwegen, der Schweiz, Bosnien, Serbien und der w. Türkei angenommen worden, während England, Belgien und die Niederlande nach W. E. Z., Bulgarien, Rumänien und die ö. Türkei nach O. E. Z. rechnen. Frankreich, Rußland, Spanien-Portugal und Griechenland haben einheitlich nach der Hauptstadt bestimmte Landeszeiten. Beträgt der Zeitunterschied bei 1° 4 Min., so beträgt er für zwei Orte die 180 Längengrade entfernt sind, 12 Stunden, d. h. wenn wir 12 Uhr Mittag haben, so haben unsere Antipoden (welche?) 12 Uhr Mitternacht. Ein Schiff, das von O. nach W. die Erde umsegelt, würde mithin bei Fortführung der heimischen Zeitrechnung mit jedem Grade, den es westwärts fährt, eine Zeitdifferenz von vier Minuten konstatieren. Diese Differenz würde nach 160 0 einen halben Tag betragen und, wenn das Schiff in den heimischen Hafen wieder einliefe, so würde man fest- stellen können, daß man einen ganzen Tag in der Zeitrechnung vorauf sei. Daher ändert jedes Schiff an einer bestimmten Linie, die man längs dem 180° v. Gr. durch den Stillen Ozean zieht, das Datum (Datum- grenze).

7. Abriß der Weltkunde - S. 118

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
118 achtung die Jahresperiode ganz genau sollten erforscht haben. Sonst wäre der Kalender der Römer etwa ein halbes Jahrhundert vor Christi Geburt nicht in solcher Unordnung gewesen, daß der große Julius Cäsar für nothwendig fand, denselben durch die Gelehrten seiner Zeit reformieren zu lassen. Dieser neue Kalender hieß von Julius Cäsar der sulianische, und galt über andert- halb tausend Jahre. Das Jahr wurde in ihm zu 365 Tagen und 6 Stunden angenommen; die 6 Stunden der 4 Jahre wurden dem letzten, dem vierten zugetheilt, und dasselbe zu einem Schaltjahre von 366 Tagen gemacht. Da aber das Jahr nicht volle 365 Tage und 6 Stunden lang ist, sondern 11 Minuten und 12 Sekunden zu viel eingeschaltet wurden, so zeigte sich im Laufe der Jahrhun- derte ein neuer Uebelstand; in 300 Jahren machen die 11 Minuten 12 Sekunden bereits 3 Tage aus, und somit rücken in dieser Zeit der Jahresanfang und die Feste um 3 Tage vor, oder man schreibt nach unserem Sprachge- brauche 3 Tage zu viel; im Jahre 1582 nach Christi Ge- burt betrug diese Abweichung schon 10 Tage, so daß der Frühlingsanfang nicht auf den 21. März, sondern auf den 11. fiel, und wenn es so fortgegangen wäre, so hätte Frühlingsanfang auf Neujahr und immer weiter rückwärts fallen müssen. Da ließ Papst Gregor Xhi. den juliani- schen Kalender abermals verbessern; die 10 Tage wur- den dadurch beseitigt, daß er verordnete, in diesem Jahre solle nach dem 4. Oktober nicht der 5., sondern sogleich der 15. geschrieben werden. Die Einrichtung, daß das 4. Jahr ein Schaltjahr sein sollte, behielt der Papst bei, weil sich wirklich kein besseres Mittel finden läßt, um die 5 Stunden, 48 Minuten und 48 Sekunden unterzubringen. Damit aber das alte Gebrechen sich im Laufe der Zeit nicht wiederhole, ist in dem gregorianischen Kalender (dem Papste zu Ehren so genannt) bestimmt, daß die Säkular- jahre 1700, 1800, 1900 u. s. w. keine Schaltjahre sein sollen, wohl aber 2000 und die Säkularjahre, deren zwei erste Ziffer sich nicht durch 4 ohne Rest theilen lassen, wie 17, 18, 19 u. s. w. Dadurch wird im Laufe der Jahrhunderte immer wieder ausgeglichen, was in den Schalttagen zu viel oder zu wenig eingeschaltet wird, wie man sich durch eine nicht schwere Rechnung selbst überzeugen kann. Die Katholiken nahmen dett verbesserten Kalender

8. Schulgeographie - S. 4

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
4 I. 'vorbegriffe. 3. Zwischen den vier Haupt-Himmelgegenden (N., Q, S., W.) liegen die vier Neben-Himmelsgegenden: No., So©Sb., Nw. 4. Das Himmelsgewölbe mit seinen Gestirnen scheint sich in je 24 Stunden einmal von O. nach W. herumzudrehen, und zwar um eine Linie, welche vom Polarstern durch die Erde nach dem entgegen- gesetzten Punkt des Himmelsgewölbes geht, den wir nicht sehen. Diese Linie heißt die Himmelsaxe, ihr Ende beim Polarstern der Nordpol des Himmels, das andere (uns unsichtbare) der Südpol des Himmels. 5. Auch die Sonne nimmt an dieser scheinbaren Bewegung der übrigen Gestirne teil. Weil sie aber nicht immer an denselben Punkten des Horizonts auf- und untergeht, beschreibt sie ungleich große Bogen am Himmel zwischen Auf- und Untergang. Diese Bogen behalten immer dieselbe Neigung zum Horizont, die längeren (im Sommer) sind also zugleich die höheren. 6. Im Sommer sind deshalb die Tage länger als in: Winter, und sie sind auch wärmer, weil die Sonne in derselben Zeit, wo sie uns länger scheint auch höher am Himmel emporsteigt. 7. Wir erhalten die Wärme von der Sonne durch deren Strahlen. Diese Strahlen müssen aber erst durch die Luftschicht dringen, welche über dem Erdboden lagert und blau aussieht; bei diesem Durchgang verlieren sie etwas Wärme an die Luft, bringen dem Erdboden folglich weniger Wärme, wenn sie einen weiteren Weg durch die Luft zu machen haben (wie Morgens oder Abends und im Winter), mehr Wärme dagegen bei kürzerem Wege durch die Luft (wie Mittags und ün Sommer). Die wärmsten Monate (Juni, Juli, August) nennen wir Sommer, die kältesten (Dezember, Januar, Februar) Winter; die mäßig warmen Jahreszeiten zwischen beiden sind Frühling und Herbst. 8. Die Wärme der Luft messen wir nach der Ausdehnung des Quecksilbers im Thermometer (d. h. Wärmemesser). Den Punkt des Thermometers, welchen das obere Ende des Quecksilbers beim Gefrieren des Wassers erreicht, nennen wir den Frostpunkt (0), den- jenigen, welchen dasselbe beim Sieden des Wassers erreicht, den Siede- punkt. Den Abstand zwischen Frost- und Siedepunkt teilt man in 80 oder 100 Teile (Grade), das Stück unter dem Frostpunkt in ebenso große. Das Thermometer nach R^aumur [tdomür] ist das 80-teilige, das nach Celsius das 100-teilige. 4 ° R. sind demnach = 5° C. Die Grade unter 0 werden mit — bezeichnet. 9. Die Luft enthält stets Wassergas d. h. Wasser in unsicht- barer Gasform. Bei Abkühlung verdichtet sich dieses Wassergas zu Dampf- oder Dunstmassen, die wir über uns (oder von Bergeshöhen aus gesehen unter uns) Wolken, um uns Nebel nennen; bei weiterer Abkühlung verwandelt sich der Wasserdunst in deutliche Tropfen oder sogar in Eisnädelchen, dann bildet sich Tau oder Reif

9. Deutsches Lesebuch für ein- und zweiklassige Schulen - S. 462

1908 - Halle a.S. : Schroedel
462 Dann verfinstert sich tagelang die Luft, die Sonne verliert ihren Schein und steht da wie eine matte gelbe Scheibe, die Gewitter und mit ihnen der Regen werden zurückgehalten. Fast beäng- stigend legt sich die schwüle, raucherfüllte Luft auf Lungen und Nerven. Wenn der Regen endlich die Wolken durchbricht und furchtbar niederrauscht auf die ausgedörrten Flächen, so zieht auch wieder neues Leben ein. Frisches, saftiges Grün und zarte, kleine Blumen bedecken in kurzer Zeit die Erde. W. Heereu. 294 Baumwollernte in den Vereinigten Staaten. 1. Schon Jahrtausende vor Christus wurden in Ägypten Baum- wollgewebe hergestellt, wie die Binden der Mumien beweisen. Die Chinesen holten sich dreitausend Jahre vor Christus das Rohmaterial zu ihren Baumwollgeweben aus Indien, und die Griechen ihre feinsten Musseline vom Ganges. Die Karthager errichteten große Baumwollmanufakturen auf Malta, und die Ge- webe der Insel Kos waren im Altertum hochberühmt. Die Mauren brachten Baumwolle nach Spanien, und die Venezianer führten im vierzehnten Jahrhundert die Baumwollweberei ein. Im Mittel- alter waren Augsburg, Gent und Brügge die Hauptstapelplätze für Baumwolle und ihre Verarbeitung. Die Baumwollweberei blieb aber stets gegen die Woll- und Leineweberei zurück, bis gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts die Vereinigten Staaten von Nordamerika in die Reihe der Produzenten eintraten und ein halbes Jahrhundert später schon den Ruf in die Welt hinausschmetterten: „Baumwolle ist König!" 2. Die Zeit der Baumwollernte ist ein Freudenfest für die Südstaaten Nordamerikas. Ein wahrer Freudentaumel beginnt. Alles gerät ins Zeichen des Bargeldes. Der schwarze Baumwoll- pflücker kann seiner Leidenschaft für Würfel und ähnliche auf- regende Dinge frönen, die Frauen sich und ihre kleinen Kinder in grellfarbige neue Gewänder hüllen und der Pflanzer den Lohn für neun Monate der Sorge und Arbeit und Ungewißheit ein- streichen. Er kann seine Rechnung bei dem Großhändler, bei dem er gewöhnlich tief in der Kreide steht, ins reine bringen, der, wenn er sich nicht verspekuliert und zu teuer einkauft, nun ebenfalls sein Schäfchen schert. Die Wechsel bei den Banken werden eingelöst, und der Gewinn an Zinsen für diese ist beträchtlich. Der ganze Süden schwimmt in Gold, und Handel und Gewerbe blühen. 3. Wissenschaft und Erfindung haben viel getan, um den

10. Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern - S. 101

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
_ Vorberrcht. toi Einer von den ältesten Königen hat 8vmo ge- heissen , von demselben liesse sich endlich Schweden und Svecia auch hersühren. Ii. Die Grösse. Der Umkreiß dieses grossen Landes belänfft sich zum wenigsten auf 1222. Meilen: Und wenn man es mit dem Ctrckul ausmiffet, so ist die Länge zoo. und die Breite 262. Meilen. Es ist also bey nahe wahr, was jener Schwede sagte: Wenn man sein Vaterland gleich wie einen Bogen Papier gedoppelt zusammen legte, so würde cs doch noch so groß , als Franckreich seyn. Iii. Die Nachbarn. Gegen Abend sind die Dänen, und gegen Mor- gen die Russen : Gegen Mittag aber die Ost- See, und gegen Norden das Eiß-Meer. Iv. Das Land. Man kan leicht erachten, daß ein Land, welches sich vom Mittag gegen Norden aul zvo. Meilen erstreckt, nicht eincrley Witterung haben kan. An der Ost-See ist der längste Tag 187 , und der kürtzeste hingegen si Stunde. Aber Weitet hin gegen Norden ist im Jahre nur ein Tag , und auch nur eine Nacht, es währet aber ein jedes ein gantzes halbes Jahr. Um die Gegend, wo Stockholm lieget, kan man eigentlich weder Frühling noch Herbst berechnen, G z sondern
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