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1. Teil 2 - S. 143

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 63. Zeitbestimmung. 143 wenig zu groß genommen hatte. Und zwar stellte sich damals, 1582, heraus, daß man 10 Tage hinter der richtigen Zeitrechnung zurück- geblieben war. Daher ließ Papst Gregor Xiii. den Kalender refor- mieren, indem nach dem 4. sogleich der 15. Oktober gezählt und ferner bestimmt wurde, daß alle hundert Jahre ein Schalttag ausfallen sollte (zuletzt 1900). Alle Länder nahmen den Gregorianischen Kalender an, nur die- jenigen der griechisch-orthodoxen Kirche blieben aus Abneigung gegen die römische Kirche bei der alten Zeitrechnung, also vor allen Nußland, das auch heute noch den Julianischen Kalender oder den Kalender a. St. ( = alten Stiles) beibehalten hat. In 24 Stunden dreht sich die Erde einmal um ihre Achse. Ein Ort auf dem Äquator legt also in dieser Zeit einen Weg von 40000 km oder 5400 Meilen, d. h. in einer Stunde 225 Meilen, in vier Minuten 15 Meilen oder einen Grad zurück. Da nun ein jeder Ort auf der Erde Mittag hat, wenn die Sonne durch seinen Meridian geht, so hat ein Ort, der um 1° westlicher gelegen ist, auch um vier Minuten später Mittag. Bei Reisen nach W. oder O. mußte man mithin beständig andere Tageszeiten antreffen. Für Deutschland ist diesem Übelstand durch die am 1. April 1893 eingeführte Mitteleuropäische Zeit (M.e.z.) abgeholfen worden, indem man als Einheitszeit die Zeit des 15° v. Gr., der über Stargard-Görlitz geht, angenommen hat. Die M.e.z. ist außer dem Deutschen Reiche noch von Österreich, Italien, Dänemark, Schweden-Norwegen, der Schweiz, Bosnien, Serbien und der w. Türkei angenommen worden, während England, Belgien und die Niederlande nach W.e.z., Bulgarien, Rumänien und die ö. Türkei nach 0. E. Z. rechnen. Frankreich, Rußland, Spanien-Portugal und Griechenland haben einheitlich nach der Hauptstadt bestimmte Landeszeiten. Beträgt der Zeitunterschied bei 1° 4 Min., so beträgt er für zwei Orte, die 180 Längengrade entfernt sind, 12 Stunden, d.h. wenn wir 12 Uhr Mittag haben, so haben unsere Antipoden (welche?) 12 Uhr Mitternacht. Ein Schiff, das von O. nach W. die Erde umsegelt, würde mithin bei Fortführung der heimischen Zeitrechnung mit jedem Grade, den es westwärts fährt, eine Zeitdifferenz von vier Minuten konstatieren. Diese Differenz würde nach 180° einen halben Tag betragen und, wenn das Schiff in den heimischen Hafen wieder einliefe, so würde man fest- stellen können, daß man einen ganzen Tag in der Zeitrechnung voraufsei. Daher ändert jedes Schiff an einer bestimmten Linie, die man längs dem 180» v. Gr. durch den Stillen Ozean zieht, das Datum (Datumgrenze).

2. Teil 2 - S. 130

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
130 §,'55. Der Sternhimmel, 14. Das Küstenland Jstrien mit Trieft, der wichtigsten See- Handelsstadt des Reiches, 180000 Einw. Von hier gehen Dampfer- linien nach den verschiedensten Punkten des ö. Mittelmeeres bis zum Suez-Kanal und Indien. B. Das Königreich Ungarn. 1. Ungarn mit Siebenbürgen. In der Oberungarischen Ebene liegt die frühere Krönungsstadt Preßburg, 66000 Einw., in Nieder- Ungarn die in letzter Zeit gewaltig ausstrebende Hauptstadt Ofen- Pest, 720 000 Einw., an beiden Seiten der Donau, der Mittelpunkt der Verwaltung, des Handels und der Industrie. An der obern Theiß das durch seine Weine bekannte Tokai. In Siebenbürgen, das viele alte Ansiedler aus dem norddeutschen Reichsgebiet (Sachsen) hat, sind die bedeutendsten Städte Hermannstadt und Klausenburg. 2. Das Königreich Kroatien-Slavonien zwischen Drau, Donau und Save, mit der Hauptstadt Agram, 61000 Einw. Universität. 3. Die „königlich ungarische Freistadt" Fiume vermittelt den überseeischen Verkehr von und nach Ungarn. C. Bosnien und die Herzegowina stehen unter der Verwaltung des österreichischen Finanzministeriums. (Wiederhole das bei der Balkanhalbinsel Gesagte! 8 47.) Iii. Mathematische Geographie. § 55. Der Sternhimmel. Dem Anscheine nach ruht wie eine gewaltige Halbkugel das Himmelsgewölbe über der kreisförmigen Erdscheibe. Die Berührungs- linie beider nennen wir Horizont. Der Punkt, wo am 21. März die Sonne ausgeht, heißt der O.-Punkt, wo sie untergeht, der W.-Punkt. Eine zur Verbindungslinie beider Punkte gezogene Senkrechte gibt den N-- und den S.-Punkt an. Nach N. weist um 12 Uhr mittags mein Schatten. Eine im Schnittpunkt beider Linien errichtete Senkrechte trifft das Himmelsgewölbe im Zenit, ihre Verlängerung durch den Mittelpunkt der Erde zum Himmelsgewölbe erreicht den Nadir. Die auf der ent-

3. Teil 2 - S. 132

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
132 § 56. Die scheinbaren Bewegungen der Gestirne. Wir nehmen Fig. 1 zu Hilfe. Auf der kreisrunden Horizontscheibe Nosw bezeichne M unseren Standpunkt, an dem Rande des Horizontes bei 0 kommen mit dem sich drehenden Gewölbe Nzsp alle Gestirne herauf. Wir stellen bald fest, daß die Bahnen der einzelnen Fixsterne miteinander parallel laufen. Nennen wir einige dieser Sterne abcd usw., so er- scheinen diese Gestirne stets an derselben Stelle am Horizont, beschreiben stets denselben Bogen und verschwinden an derselben Stelle, um nach 24 Stunden wieder zu erscheinen. Wir müssen annehmen, daß sie unter unserer Horizontebene ihren Weg zum Kreise ergänzt haben. Alle diese Kreise liegen parallel zueinander. Die Bogen, die wir beobachten, nennen wir Tagbogen, die wir nicht sehen können, Nachtbogen. Es ist klar, daß die zwischen 0 und 8 heraufkommenden Sterne ade einen kleineren Tagbogen haben als etwa der zwischen^ und 0 heraufkommende Stern d. Der in 0 selbst aufsteigende und in W untergehende Stern a aber beschreibt einen Kreis, bei dem Tag - und Nachtbogen einander gleich sind; dieser Kreis ist zugleich der größte Kreis, den man ziehen kann, er ist also der Äquator am Himmelsgewölbe, der Himmelsäquator. Verfolgen wir weiter die Gestirnbahnen nach N und S hin, so sehen wir, daß bei Np Sterne sich in Kreisen drehen, die unserem Auge über- Haupt nicht entschwinden, während sich umgekehrt um 8p Sterne drehen, z p Fig- 1-

4. Teil 2 - S. 133

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 57. Die scheinbaren Bewegungen der Sonne (Äquator- und Polhöhe). 133 die wir von unserer Horizontebene aus niemals sehen werden (Zirkum- Polarsterne). Die Kreise aller sich mit dem Himmelsgewölbe drehenden Sterne, die zueinander parallel laufen, haben jeder einen Mittelpunkt. Diese Mittelpunkte liegen aus einer graden Linie, die sich allein nicht mit den Kreisen mitdreht, ihre Endpunkte liegen in Np und Sp, es sind die Himmelspole und die sie verbindende Linie ist die Himmels- achse. In unmittelbarster Nähe von Np befindet sich ein hell leuchtender Stern, der einen kaum wahrnehmbaren kleinsten Kreis um Np be- schreibt. Das ist der Polarstern. §57. Die scheinbaren Bewegungen der Sonne (Äquator- und Polhöhe). Die bisher gemachten Beobachtungen sind uns leicht geworden, da wir sie zur Nacht machen konnten. Selbstverständlich ist das Himmelsgewölbe auch am Tage mit Sternen besät, wir können sie wegen des blendenden Sonnenlichts nur nicht sehen. Nur ein Stern kann von uns am Tage beobachtet werden, die Sonne. Auch die Sonne erscheint an der mit 0 bezeichneten Seite unserer Horizontebene, steigt mit dem Himmelsgewölbe empor und geht an der Seite nach W zu hinab. Aber dieser Auf- und Niedergangspunkt ist nicht, wie bei den anderen Sternen, jahraus jahrein derselbe. Vielmehr, wenn die Sonne z. B. an der Stelle des Sternes a, also auch in a am Morgen emporstiege, so würde sie ihren Weg so nehmen, daß sie am nächsten Tage nicht in a, sondern etwa in b heraufkäme, am folgenden in c usw. Ergänzen wir diese Tages- und Nachtbogen, so kommen nicht in sich selbst zurückkehrende Kreislinien heraus, sondern eine Spirale. Und in der Tat bewegt sich die Sonne in solchen Spiralen an: Himmelsgewölbe auf- und abwärts. Während nun jeder andere Stern seine eigene Bahn hat und diejenige der anderen niemals berührt', gerät die Sonne in die Bahnen anderer Sterne oder Sterngruppen hinein und wandelt, gewissermaßen in einem Sternbilde mitten inne stehend, am Himmel dahin. Wenn wir nun die Bahn der Sonne an einem bestimmten Tage, z. B. am 21. März, verfolgen, so finden wir folgendes: 1. sie kommt genau in Punkt 0 herauf, folgt dem Himmelsäquator und geht in W unter. Ihr Nachtbogen ist an diesem Tage dem Tagbogen gleich, für jeden Weg braucht sie 12 Stunden. Der Bogen, den sie macht, steht schräg zu unserer Horizontebene, wie die Bogen aller Sterne. Sie geht also von 0 in Richtung auf 8 empor. Wir stellen ihre höchste Höhe am Mittag fest, indem wir eine Visierungslinie (Mso Fig. 2) nach der

5. Teil 2 - S. 134

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
134 § 57. Die scheinbaren Bewegungen der Sonne (Äquator- und Polhöhe). Sonne richten und oen Winkel zwischen Horizontebene und Visierungslinie messen (zisoms). Angenommen, wir wohnten unter 50° n. Br., so würden wir ^8o^I8--40° finden. Diesen Winkel nennen wir die Äquatorhöhe für den Ort unter 50°, die Äquatorhöhe ergänzt sich mit der geographischen Breite zu 90°. Verfolgen wir die Bewegungen der Sonne nun mehrere Tage lang, so werden wir merken, wie sie ihren Aufgangs- und Untergangspunkt allmählich nach N zu verschiebt, und wie ihr Kulminationspunkt sich Z (unserem Zenit) nähert, ihre Spiralen drehen sich also am Himmels- gewölbe empor, ihre Tagbogen werden größer, die 'Nachtbogen kleiner, daher auch die Tage selbst länger, die Nächte kürzer. Am 21. Juni messen wir die Kulminationshöhe und finden, daß sie um 231/2° zu- genommen hat. Der letzte Kreis, den die Sonne am 21. Juni beschrieben Fig. 2. hat, befindet sich also 23^° vom Himmelsäquator entfernt. Nun aber tritt ein Stillstand und bald eine rückläufige Bewegung ein, die Sonne schraubt sich bis zum 23. September auf ihren frühen Stand zurück, an diesem Tage geht ihr Weg wieder über den Himmelsäquator, ihre Auf- gangs- und Untergangspunkte fallen wieder in 0 und W. Bald aber beobachten wir ihre Verschiebung nach 3 hin. Ihr Kulminationspunkt hat einen immer größeren Abstand von unserem Zenit, ihr Tagbogen nimmt ab, der Nachtbogen zu, und am 21. Dezember finden wir eine Kulminationshöhe, die um 231/2 0 niedriger ist als die vom 23. September. Die Abstände des Auf- und Untergangspunktes vom 0- und W- Punkt nennt man Morgen- und Abend weite. Die Stellung der Sonne am 21. März und 23. September bezeichnet man als Frühlings- und Herbst-Tag- und Nachtgleichen (Äqui- noktien), die Stellung am 21. Juni und 21. Dezember dagegen als Sommer- und Winterfolstitium, oder Sommer- und Wintersonnenwende, die Kreise 231/2° n. und s. des Äquators

6. Teil 2 - S. 135

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 58. Der Tierkreis. 135 als Wendekreis des Krebses und Wendekreis des Stein- bocks. Es bleibt noch übrig, festzustellen, in welchem Winkel denn die Himmelsachse zu unserer Horizontebene steht. Wir visieren nach dem Polarsterne und stellen den Winkel zwischen dieser Visierungslinie (siehe Fig. 2) und der Horizontebene fest. Angenommen, wir machten diese Messung unter 50° n. Br., so würden wir einen Winkel von 50° finden, d. h. der Polarstern steht über dem 50° n. Br. in 50° Höhe. Diese Höhe nennt man die Polhöhe eines Ortes. Die Pol- höhe ist gleich der geographischen Breite. Aus der Polhöhe kann ich also die geographische Breite eines Ortes feststellen (wichtig für den Seefahrer). Beide, Äquatorhöhe und Polhöhe, ergänzen sich also zu 90°. Beispiele: 1. Äquatorhöhe für einen Ort unter 0°, d.h. am Äquator selbst? Antwort 90°. Die Sonne steht am 21. März im Zenit, am 21. Juni steht sie unter 23^° nach N, am 21. Dezember 23y2° nach S. Zwischen diesen Grenzen bewegt sich die Sonne, so daß sie auf jedem Punkt innerhalb der beiden Wendekreise zweimal im Jahre senkrecht scheint. Polhöhe unter dem Äquator--0°, d.h. den Polar- stern sieht man im Horizont. 2. Äquatorhöhe für einen Ort unter 90° n. Br. (am Nordpol)? Antwort 0°. Die Sonne steht am 21. März im Horizont, am 21. Juni steht sie 231// über, am 21. Dezember 231/2° unter dem Horizont, sie schraubt sich also in Spiralen, die annähernd mit der Horizont- ebene parallel laufen, auf- und abwärts. Im Sommer geht sie nicht unter, im Winter geht sie nicht auf, im Frühling und Herbst bleibt sie ununterbrochen im Horizont. An den Polen decken sich Tages- und Jahreszeiten. Polhöhe am Äquator = geogr. Breite = 90 °, der Polarstern steht im Zenit. § 58. Der Tierkreis. Wir haben gesehen, daß außer der Sonne alle Fixsterne, also auch die Sternbilder, jahraus jahrein ihre Stellung am Himmelsgewölbe, mithin auch ihre Bahnen innehalten. An dem mit Sternbildern bedeckten Himmelsgewölbe ändert nur die Sonne ihre Stellung, indem sie sich innerhalb eines Gürtels, dessen Ränder je 23y2° vom Himmelsäquator entfernt liegen, in Spiralen auf- und abwärts dreht. In diesem Gürtel liegen nun eine Menge Sternbilder und seit alter Zeit hat man diejenigen festgestellt, in denen, wenn auch bei Tage nicht sichtbar, unsere Sonne,

7. Teil 2 - S. 138

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
138 § 60. Die Drehung der Erde um die Svnne, Ebene, in der die Erde die Sonne umkreist, heißt Ekliptik. Die Erdachse ist zu der Ebene der Ekliptik in einem Winkel von geneigt, und zwar bleibt die Erdachse stets sich selbst parallel. Daher kommt es, daß die Erdkugel der Sonne bald (21. Juni) ihre n., bald (21. Dezember) ihre s. Hälfte zukehrt, bald beide Hälften gleichmäßig beschienen werden (21. März und 23. September). Hierdurch entstehen die Unterschiede der Tages- und Jahreszeiten (Fig. 3). 1. Stellung der Erde am 21. März (Fig. 4). Alle Sonnenstrahlen (8) kommen parallel von rechts her, dabei fällt aber

8. Teil 2 - S. 142

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
142 §62. Die Gestall der Erde. Gradnetz. — § 63. Zeitbestimmung. § 62. Die Gestalt der Erde. Gradnetz. Die Planeten sind ihrer Form nach kugelähnliche Körper, Spharolde. Auch unsere Erde ist ein Sphäroto, sie ist an beiden Polen abgeplattet. Jedoch ist die Abplattung so gering, daß die Differenz zwischen der Länge der Erdachse und einem Äquatorialdurchmesser nur 43 km beträgt. Der größte, um die Erde gedachte Kreis, der die Erde in eine n. und eine s. Halbkugel teilt, ist der Äquator. Legt man durch die Teilpunkte der 360 Grade des Äquators 360 Halbkreise von Pol zu Pol, so erhält man die 360 Meridiane oder Mittagslinien. Zwischen je zwei Meridianen liegt ein Längengrad. Ein solcher gleicht einem Ausschnitt aus einem Apfel oder einer Apfelsine. Am Äquator beträgt seine Breite 1°= 111 km, nach den Polen zu nimmt seine Breite ab. Teilt man die 360 Meridiane in je 180° ein und legt durch je zwei gegenüberliegende Teilpunkte Kreise, die dem Äquator parallel laufen, so erhält man die Parallelkreise und zwischen ihnen die Breitengrade. Das so entstandene Gradnetz dient zur Bestimmung der geo- graphischen Lage aller Punkte auf der Erde. Die Zählung beginnt für die Breitengrade vom Äquator aus nach S. und N., für die Meridiane von Greenwich aus nach O. um die Erde. Die Kugelgestalt der Erde (vgl. Teil l, § 1) ist wissenschaftlich festgestellt 1. durch die trigonometrischen Gradmessungen der Erde; diese haben ergeben, daß die Meridiane in gleichen Abständen auch gleiche Polhöhenunterschiede aufweisen, daß also die Krümmung der Erde in der Richtung von Süden nach Norden eine gleichmäßige ist. 2. In der Richtung von West nach Oft aber zeigen unsere Uhren (Chronometer), daß gleichen Entfernungen auf einem Breitenkreise auch gleiche Zeitunterschiede entsprechen, also auch in dieser Richtung ist die Krümmung der Erde eine gleichmäßige. § 63. Zeitbestimmung. Die Umdrehungsdauer der Erde um die Sonne beträgt 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten, 48 Sekunden, also fast 365^ Tag. Da nun das bürgerliche Jahr nur 365 Tage beträgt, so schiebt man, um diese 1ji Tage einzuholen, seit der Kalenderreform des Julius Cäsar, alle vier Jahre einen Schalttag ein. Freilich hatte man im 16. Jahr- hundert gefunden, daß man mit 365^ Tag wiederum das Jahr ein

9. Teil 2 - S. 154

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
154 § 71. Das Luftmeer. Diese Luftströmungen heißen Winde. Sie haben nach dem oben Gesagten in den Äquatorialgegenden und an den Polen eine ziemlich konstante Richtung, wechseln aber vielfach innerhalb der gemäßigten Zone. Die konstanten Strömungen würden auf der n. Halbkugel an der Erdoberfläche beständige S.-, auf der f. Halbkugel beständige N.-Winde sein, wenn nicht die Rotation der Erde sie beeinflußte. Die von den Polen kommenden Luftströme haben eine geringere Umdrehungsge- fchwindigkeit als die Länder, über die sie hinstreichen, und erfahren daher eine Ablenkung nach Sw., werden also zu No.-Winden. Die vom S.-Pol kommenden werden nach Nw. abgelenkt und werden So.-Winde. Diese regelmäßigen Winde sind die Passate. Da wo die Passate zusammenstoßen, und lediglich ein Auftrieb der Luftmassen stattfindet, entsteht eine Region der Windstillen oder Kalmen. Die Passate'werden durch die gewaltige Festlandsmasse Jnnerasiens über dem Indischen Ozean vom Wechsel der Jahreszeiten beeinflußt und heißen hier Monsune. Für die Gegenden der wechselnden Windrichtungen (s. o.) ist zu bemerken, daß auch hier das physikalische Gesetz gilt, daß die Luft aus Gegenden hohen Luftdrucks (barometrischen Maximums) nach denen niederen Luftdrucks (barometrischen Minimums) hinströmt. Jedoch findet auch hier infolge der Rotation der Erde eine Ablenkung, auf der n. Halbkugel nach rechts, auf der s. nach links, statt. Beispiel: Ein Maximum über dem Atlantischen Ozean bei den Azoren und ein Minimum über Skandinavien oder N.-Rußland würde für uns regnerische Südwestwinde bringen. Jeder Wind, dessen Geschwindigkeit 25 m in der Sekunde oder mehr erreicht, ist ein Sturm oder Orkan. Stürme treten bei großen Luftdruckunterschieden, die nahe beieinander liegen, auf. Im W.-Jndifchen und im Indischen Ozean nehmen sie häufig die Gestalt furchtbarer Wirbelstürme oder Zyklone an, im Chinesischen und Japanischen Meer heißen sie Teifune. Die sog. Wind-, Wasser- oder Sandhosen, auch Tornados oder Tromben genannt, sind auf dem festen Lande erscheinende Wirbelstürme. Der glühende Samum der Sahara macht sich als heißer Sirokko in Italien bemerkbar. Steigt die feuchtwarme Luft der oberitalienischen Tiefebene an den kalten Abhängen der Alpen empor, so entladet sie sich ihrer Feuchtigkeit und stürzt am N.-Abhange als trockener Föhn in die Alpentäler.

10. Deutsche Geschichte - S. 241

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der deutsche Krieg 1866. 241 Armee nahm unter dem Befehl des Prinzen Friedrich Karl in der Lausitz Aufstellung; an die Spitze der zweiten Armee, die sich in der Gegend von Neisse sammelte, trat Kronprinz Friedrich Wilhelm, dessen Generalstabschef der General von Blumenthal war. Die Losung der drei Armeen war: Getrennt marschieren, vereint schlagen." Der preuische Feldzugsplan war das Werk des Generals Helmut von M o l t k e. Dieser war am 26. Oktober 1800 zu Parchim in Mecklen- Mome. brg geboren und zuerst in dnische Dienste, aber schon als Leutnant in die preuische Armee eingetreten; die Jahre 18351839 verbrachte er in der Trkei und nahm an der Neubildung des trkischen Heeres hervor-ragenden Anteil; er hat der jene Jahre in den Briefen der Zustnde und Begebenheiten in der Trkei" berichtet, die ihn ebenso als Geographen wie als Schriftsteller berhmt machten. Er war ein Mann von der uersten Klarheit im Denken, von der grten Ruhe und Entschlossenheit im Handeln, zugleich ein reiner und lauterer Charakter. Er war sast 66 Jahre alt, als er seine Feldherrngre seinem Volke und der Welt zum ersten Male beweisen durfte. 243. Die Besetzung Norddeutschlands. Whrend die Elbarmee Sachsen besetzte, rckten preuische Truppen von Holstein und Westfalen aus in Hannover, von den Rheinlanden aus in K u r h e s s e n ein. Der Kurfürst von Hessen wurde auf Wilhelmshhe bei Kassel gefangen genommen. Der blinde König Georg V. von Hannover zog mit seiner Armee nach Sden ab. Am 27. Juni wurde von den Hannoveranern eine bedeutend schwchere preuische Abteilung bei Langensalza ge- Langensalza, schlagen. Indessen sammelte sich nunmehr eine so starke preuische Truppen-macht im Angesicht der hannoverschen Armee, da diese keinen anderen Ausweg hatte als die Kapitulation. Der König begab sich nach Wien, die Soldaten wurden entwaffnet und in die Heimat entlassen. 244. Der bhmische Feldzug. Inzwischen waren die Elbarmee Gefechte der und die erste Armee in Bhmen eingerckt. Durch die glcklichen Gefechte 12? v von Podolundmnchengrtz erzwangen sie den Ubergang der die "Vy> r J Sfer und drngten den Feind nach- G i t s ch i n zurck. Auch dieser Ort, Wallensteins einstige Residenz, wurde durch ein blutiges Gefecht genommen; unter starkem Verluste zog sich der Feind auf die Hauptarmee zurck. inzwischen hatte die zweite Armee den bergang der die Psse be- Gefechte der gnnen. Bei T r a u t e n a u wurde ihr rechter Flgel geschlagen und Se" mute sich wieder zurckziehen; aber am nchsten Tage trug das Gardekorps a bei demselben Orte einen Sieg davon. Indessen errang der General von Neubauer. Geschichtl. Lehrbuch fr Mdchensch. Ii. 4. Aufl. i
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