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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 328

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
328 Die mittlere Zeit. Friedrich Barbarossa, der tu seiner Jugend mit seinem Oukel Konrad Iii. den zweiten Krenzzng mitgemacht, nochmals das Kreuz. An der Spitze von 30 000 Mann brach er von Regeus- 1189. bürg ans, aber im Flusse Sale ph (Kalykaduus) fand der Fv- Kaiser jämmerlichen Untergang. Sein zweiter Sohn, Friedrich 1190.von Schwaben, führte die Deutschen wohl noch bis Antiochia, aber vor Acca, wo er noch den Deutschen Orden stiftete, unter- E.lag er mit vielen der ©einigen einer Seuche, und das deutsche Kreuzheer löste sich auf. Das deutsche Volk mochte aber nicht au den Tod seines großen Kaisers glauben, und die Sage versetzte ihn bald in den Untersberg bei Salzburg, bald in den Kyffhäufer in Thüringen, wo er in der Stunde der Not als der Netter des deutschen Volkes hervortreten werde. Seine Gebeine aber haben die Kreuzfahrer zu Tyrus beigesetzt. Anmerkungen. 1. Es war ein eigentümliches Geschick, welches den großen Barbarossa verfolgte. Er that von allein dem, wofür er sein ganzes Leben gestritten, das Gegenteil. Ans den Nonkalischen Feldern war in das Grundgesetz aufgenommen worden: nur kleinere Lehen darf man teilen, nicht aber Herzogtümer, Markgrafschaften und Grafschaften. Als aber Friedrich Heinrich dem Löwen Bayern und Sachsen abgenommen, trennte er Westfalen vou Sachsen und gab Sachsen dem Grafen Bernhard von Anhalt, Westfalen aber schlug er zum Erzbistum Köln, Bayern gab er dem Otto vou Wittelsbach. Nachdem schon vorher die Ostmark davon getrennt war, trennte er auch noch davon Steiermark und 3"ivoi und gab dies einem Grafen von Andechs. Ans Heinrichs norddeutschen Besitzungen wurden eine große Anzahl Städte und Bistümer für reichsfrei erklärt. Um der unfruchtbaren Idee willen, der deutsche Kaiser habe das Recht, die Bürgermeister in den italienischen Städten einzusetzen, mußten die Gebeine von Tausenden von wackeren Deutschen auf den italienischen Ebenen bleichen: auf dem Reichstage zu Konstanz (1183) aber gab er den Lombarden das Recht zurück, ihre Obrigkeiten vollkommen frei zu wählen und Bündnisse miteinander zu schließen. Während die Nonkalischen Gesetze die Hoheitsrechte strenge wahrten und die lombardischen Städte durch den Verlust von Rechten, in deren Besitz sie waren, empfindlich geschädigt wurden, gewährte Friedrich nach der Schlacht von Legnano den deutschen Reichsstädten die ausgedehntesten Freiheiten, um die Macht der Fürsten zu brechen. So wurden Regensburg, Eßlingen, Ravensburg, Reutlingen, Eger, Speier, Hagenau, Memmingen, Altenburg, Rotenburg an der Tauber, Nürnberg rc. freie Reichsstädte. Nur die Sucht, die Kirche zu Hofmeistern und für sich auszubeuten, verlieh ihn bis in sein Alter nicht. Er geriet mit llrban Iii. in Zwist, weil er Bischöfe belehnte, bevor der Papst sie bestätigt hatte, namentlich aber, weil er die Hinterlassenschaft der Bischöfe für sich in Anspruch nahm und die Einkünfte des laufenden Jahres, wie auch viele Kirchengüter unter dem Vorwand einzog, der Kaiser sei der Schntzherr der Kirche, dem eine Belohnung gebühre. Leider wurde die Beilegung der Zwiste zwischen Kaiser und

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 326

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
326 Die mittlere Zeit. um die kaiserliche Vollgewalt zu rechtfertigen, zum römischen Recht feine Zuflucht nehmen und die Befugnisse des heidnischen Imperators aus sich übertragen lassen. Aber gerade das römische Recht paßte für keine Zeit weniger, als für die der Hohenstaufen, da der heidnische Staat weder eine Kirche noch Rechte einzelner Korporationen kannte, und vou einer Selbständigkeit neben dem Kaiser gar keine Rede war. Namentlich kannte man aber bis jetzt im römischen Reiche anch keine Staatsstener. Friedrich schrieb nun, wie es im alten Rom der Branch war, eine Steuer aus sowohl nach den Gütern, als nach den Köpfen, was große Unzufriedenheit erregen mußte, sowohl bei den Italienern als bei den Deutschen, weil dieses Geld doch nur auf die vielen Rüge nach Wien verwendet wnrde. 2. Ronkaglia ist ein Ort in der Nähe von Piacenza. Hier pflegten die Kaiser auf ihrem Römerzuge das erste Mal auf italienischem Boden zu übernachten. Dort wurde der Heerschild ausgepflanzt und die obersten Vasallen mußten ein jeder zwei Nächte lang vor dem kaiserlichen Zelte die Wache halten, eine Ehrenbezeugung, die sie selbst wieder vou ihren Lehensleuten verlangen durften. Dort wurde auch das erste Mal Heerschau gehalten, und wurden die Lehensträger, die nicht zur Heeresfolge erschienen waren, mit der Acht belegt. 3. Schrecklich war das Schicksal, das Mailand auf dem zweiten Römerzuge traf. Als es sich das erste Mal ergeben mußte, mußte es 0000 Mark Silber bezahlen und 300 Geiseln stellen. Die Bürgermeister, der Rat und die Edlen mußten barfuß, das bloße Schwert am Nacken hängend, das Volk mit Stricken um den Hals, vor dem Kaiser erscheinen und fußfällig dessen Milde anflehen (1158). Bei der zweiten Unterwerfung, ^ vier Jahre später, wiederholte sich ein ähnliches Schauspiel. Das Urteil aber, das über Mailand erging, lautete: Mailand soll leer und wüst sein; binnen acht Tagen verlassen alle Bewohner die Stadt und baueu sich in vier Flecken an, von denen jeder zwei Meilen vom andern entfernt ist (1162). 4. Die Einwohner von Susa, wo Friedrich übernachtete, hatten sich verabredet, den Kaiser nachts im Bette zu überfallen. Aber der Anschlag wnrde verraten und Hermann von Sieben eichen, der mit dem Kaiser einige Ähnlichkeit hatte, legte sich in das Bett des Kaisers, wodurch es diesem möglich wurde, zu entfliehen. Die Susaner vergriffen sich nun zwar an dem Ritter nicht, als sie den Irrtum merkten, Friedrich ließ aber die Stadt doch niederbrennen, als er wieder nach Italien kam. 8 121. Sturz Heinrichs des Löwen. Friedrichs I. Tod. 338) In Deutschland hatte jedoch die Lust, mit dem Kaiser nach Italien zu ziehen, abgenommen, denn Italien war das Grab aller Hoffnungen. Ganz besonders war Heinrich der Löwe, der im Norden seine Herrschaft beträchtlich erweitert hatte, den Zügen nach Italien so abgeneigt, daß er, um einer neuen Fahrt auszuweichen, eine Reise nach dem Heiligen Lande unternahm. Allein er kam nach Hanse, bevor der Kaiser den fünften Nömer-zng hatte antreten können. Er begleitete nun wohl den Kaiser,

3. Teil 1 = Untere u. mittlere Stufe - S. 129

1884 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Ii. Abschnitt Iii. § 105. 129 größten Teil des Landes nimmt der Schwarzwald mit seinen dunkeln Tannen- Wäldern ein. Die Landwirtschaft liefert: Getreide, Obst, Wein, Hanf, Flachs und den besten deutschen Tabak; der Bergbau: Eisen und Salz und die Industrie: Leinwand, Maschinen, Holzschnitzereien und Uhren. Das Großherzogtum zerfallt in 11 nach den Hauptorten benannte Kreise. 1. Karlsruhe (50 000 Eiuwohner), Haupt- und Residenzstadt; vom Residenzschlosse laufen 11 Straßen fächerartig nach 80., S. und Sw.; Kunst- und polytechnische Schule. — Pforzheim, wichtigste Fabrikstadt. 2. Offenburg an der Kinzig, Anfangspunkt der Schwarzwaldbahn. — Kehl, Straß- burg gegenüber, mit einer festen Rheinbrücke. Fig. 58. Heidelberger Schloß. 3. Baden-Baden, zwischen bewaldeten Borbergen des Schwarzwaldes, berühmter Badeort, in der Nähe die Ruinen des Schlosses Hohenbaden. — Festung Rastatt an der Murg. 4. Mannheim (53 000 Einwohner) an der Mündung des Neckars, wichtigster Han- delsplatz. 5. Heidelberg (25 000 Einwohner) am Neckar in sehr schöner Gegend, Universität, Ruinen des von den Franzosen zerstörten kurfürstlichen Residenzschlosses (Fig. 58). 6. Mosbach. 7. Freibnrg (36 000 Einwohner) im Breisgau an der Dreisam, katholische Univer- sität, schöner gotischer Dom. 8. Lörrach in der Nähe von Basel. 9. Waldshnt. Barnitz u. Kopka, Lehrbuch der Geographie. I. g

4. Teil 1 = Untere u. mittlere Stufe - S. 128

1884 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
128 Kursus Ii. Abschnitt Iii. §§ 103—105. Fig. 57. Dresden mit der Elbbrücke. (Von der Neustadt aus gesehen.) 4. Bautzen, ehemals Budissin, an der Spree, Mittelpunkt der sächsischen Wenden. Schlacht 1813; in der Nähe Hochkirch (Überfall 1758). — Zittau an der Neiße, Leinen- Industrie; in der Nähe Weberdörfer; in der schönen Umgebung sind besonders bemerkens- wert der Oybin (Eubin) und die Lausche. — Herrnhut, Hauptsitz der Herrnhuter. 104.) 6. Das Königreich Württemberg. 350 Ümeilen (19 500 ^Kilometer); gegen 2 Millionen Einwohner. Württemberg liegt zwischen Bayern und Baden und zu beideu Seiten der oberu Donau und des Neckar. Von den Bewohnern sind Protestanten und Vs Katholiken, welche sich hauptsächlich von Landwirtschaft (Wein, Obst und Ge- treibe) und Viehzucht nähren. Der Bergbau liefert Eisen und Salz. Die In- dustrie erzeugt Holz-, Wollwaren und Maschinen. Das Königreich zersällt in 4 Kreise: Neckar-, Schwarzwald-, Jagst- und Donaukreis. 1. Neckarkreis: Stuttgart (117 000 Einwohner), Haupt- und Residenzstadt, Mittel- Punkt des süddeutschen Buchhandels, Polytechnikum, viel Industrie und Handel. — In der Nähe Ludwigsburg, zweite Residenz. — Eszlingen, Kanstatt und Heilbronn am Neckar. 2. Schwarzwaldlreis: Reutlingen. — Tübingen am Neckar, Universität. — Mineral- bad Wildbad im Schwarzwalde. 3. Jagstkreis: Ellwangen. — Schwäbisch-Hall, Salzwerke. 4. Donaukreis: Ulm (33 000 Einwohner), an der Mündung der Jller in die Donau, Festung; großer Münster. — Friedrichsbafcn am Bodensee. — In der Nähe von (Göppingen der Hohenstaufen (Fig. 39). (§ 105.) 3. Die sechs Großher;ogtiimer. a) Das Großherzogtum Baden, — 275 Üümeilen (15 100 □Kilometer) und l1/* Millionen Einwohner, — liegt am rechten Rheiunser zwischen Konstanz, Basel und Mannheim. Von den Bewohnern sind 2ls Katholiken und 1la Protestanten. Den

5. Schulgeographie - S. 227

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 37. Gesamtbeschaffenheit der Crde. nur muß mau diesen Wert noch um Vis vergrößern, denn auch noch aus dem Um- ring des so berechneten Gesichtskreises treffen Strahlen unser Auge, indem die Lichtstrahlen nicht geradlinig, sondern in einem nach dem Erdboden hin geöffneten Flachbogen die Luft durchmessen. Aus solchem Wege findet man z. B. für die Spitzen der beiden Türme des Kölner Doms (156m) eine Aussichtsweite von 47553™ oder 6,4 M. j Die einzelnen Breitenkreise der Erde haben naturgemäß eine unter einander sehr verschiedene Rotationsgeschwindigkeit. Den Polen nahe durchwandeln die Oberflächenpunkte der Erde kleinste Tages- kreise in derselben Zeit eines Sterntages, in welcher die Punkte des Gleichers 5400 M. zurücklegen, also mit 465™ Geschwindigkeit dahinsausen Je größer aber die Schnelligkeit der Drehung, desto größer auch die Eentrifugal- oder Fliehkraft d. h. das Streben des rotierenden Punktes sich vom Drehungsmittelpunkt zu entfernen (Ver- such mit der am Faden geschwungenen Bleikugel). In Folge dieses nach den niederen Breiten so erhöhten Widerstrebens gegen die alle irdischen Dinge nach dem Erdmittelpunkt ziehende Erdkraft, die Schwerezeigt sich diese äquatorwärts verringert; etwas trägt hierzu auch der Umstand bei, daß der Anziehungs- d. h. der Mittel- punkt der Erde (wegen der nur sphäroidalen Erdgestalt) den niederen Breiten ferner, den höheren näher liegt. Deshalb schlägt ein Sekun- denpendel, für hohe Breiten bemessen, schon in mittleren Breiten zu langsam, bis man es etwas verkürzt. Ein richtig gehendes Sekun- denpendel muß an beiden Polen 996, am Äquator 991""° lang sein. Die Erde besteht aus dichterem Stoff als fast alle anderen uns bekannten Weltkörper; durch Beobachtung mittels der Drehwage hat 1) Meterlänge des Äquators 40068000, Sekundenzahl des Sterntages 86140; hieraus solgt die Sekundengeschwindigkeit von 465™ (gleich der Ansangsgeschwindig- keit eines Geschosses aus einem der größten Kruppschen Geschütze). 2) 43. 15*

6. Schulgeographie - S. 230

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
230 n. Die Lufthülle. abfließende Winterluft stammt von dieser selbst, und 2km über ihr gewahrt man den Luftersatz durch einen Gegenmonsun vom Meer ins Land. Nach der Höhe der Atmosphäre nimmt der Luftdruck natürlich ab^, denn die Dichte der Unterteile einer Luftsäule wird eben durch die auf ihnen lastenden Oberteile derselben verursacht. Aber auch im Niveau des Meeresspiegels grenzen (schon in Folge ungleicher Er- wärmung, doch darum nicht allein) ^ schwerere an leichtere Luftschichten, weshalb die Luft auf Erden nie zur Ruhe kommt. Linien gleichen Luftdrucks (gemessen im Niveau des Seespiegels oder auf dasselbe rechnerisch erhöht) heißen Isobaren. Auch der große Austausch der Luft durch alle Zonen 3 beruht einfach auf deren Druckunterschieden. Die im Stillengürtel empor- gestiegenen Luftteilchen flimmern, durch die Aufsteigung selbst erkaltet, zwar immer wieder hinab, um das Spiel wohl unzählige Male von neuem durchzumachen; durch die in jenem Gürtel am beständigsten aufwärtsstrebende Luft sammelt sich aber stets in der Höhe eine durch den ständigen Nachschub verdichtete Luftmasse, welche gen N. wie S. minder dichte Luftschichten zur Seite hat, diese folglich verdrängt; und da durchschnittlich überhaupt jeder äquatornähere Breitengürtel einen wärmeren Luftgürtel trägt als der ihm polwärts anlagernde, wird auch außerhalb des Stillengürtels aus ähnlichen Gründen in gleichen Lufthöhen regelmäßig dichtere Luft polwärts dünnere Luft berühren und zu verdrängen bestrebt sein, woraus sich im ganzen eine doppelte Luftströmung in der Richtung vom Äquator nach beiden Polarzonen (Äquatorialstrom i. w. S.) und eine doppelte Ersatzströmung beider Erdhälften in entgegengesetzter Richtung ergiebt (Polarstrom i. w. S.). Der Passat gehört demnach seiner Richtung gemäß zum Polarstrom, obwohl ein gutes Teil gegenpassatischer Luft immer von frischem in ihn eintritt; und der gegenpassatische Äquatorialstrom macht sich auch in unseren Breiten mitunter hoch oben im Luftmeer bemerklich, denn er ist es, der die höchsten Wölkchen uns aus Sw. am Himmel hintreibt. Beginnt eine Bewegung, z. B. die eines Pendels, in genauer Ns.-Rich- tung im Meridian 0 (wie die Pfeile von a aus andeuten sollen), so wird sie, falls sie immer die gleiche Richtung beibehält, aber bei der Ostdrehung der Erde allmählich in die Gegend gelangt, welche bei ihrem Beginn der Meridian 60 einnahm, sich mit der Meridianrichtung kreuzen (weil ja die Meridiane polwärts auf einander zustreben); aus diese Art machte Foucault [fulöl] durch vielstündiges Schwingenlassen langer Pendel in hohen Gewölben die Rotation der Erde augenfällig. Bewegt sich 1) Deshalb kann man erreichbare Höhen der Erdoberfläche mittels des Baro- meters, nämlich nach dem Grade ihrer Luftverdünnung messen; andere Höhen- Messungen sind die trigonometrische (durch Messung des Höhenwinkels, bei nicht zu ersteigenden Höhen das allein anwendbare Verfahren) und das Nivellement (Ab- Messung der Bodenerhebung von einem der Höhe nach bekannten Ausgangspunkt Strecke für Strecke bis zu der zu bestimmenden Höhe hin, so bei Eisenbahnbauten). 2) S. 148, Anm. 3) S. 36 f.

7. Schulgeographie - S. 231

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 39. Wärme und Niederschlag. Nun ein Lustteilchen anfangs ebenso in der Richtung des Meridians pol- oder äqnatorwärts, so wird uns seine Richtung, wie obige Figur zeigt, uach einiger Zeit durch den bloßen Einfluß der Erdrotation uicht mehr als eiue meridionale erscheinen, der Punkt a wird bei beständiger Fortbewegung in der Richtung des Pfeiles ad nicht in d eintreffen, wenn sein Meridian in die Stellung eingerückt ist, die vorher der 60. einnahm, sondern in c. Somit lenkt jede geradlinige Fortbewegung aus der n. Erdhälste r., aus der s. I. ab. Zum allmäh- lichen Umsatz des S.-Windes in Sw.-Wind ans unserer Erdhälste (desgleichen des N. in No., auf der anderen Halbkugel des N. in Nw., des S. in So.) trägt aber auch noch die Thatsache das ihre bei, daß die Luftteilchen von niederen Breiten raschere Rotationsbewegung mitbringen, von höheren langsamere (schon in mittel- deutschen Breiten ist die Rotationsgeschwindigkeit nur noch 300 m in der Sekunde, also um 165™ gegen die äquatoriale vermindert). § 39. Wärme und Niederschlag. Die Luft besteht aus einem Gemenge von | Sauerstoff- und | Stickstoffgas; nur ihrer untersten Schicht ist Wassergas beigemengt, in so rasch aufwärts abnehmender Masse, daß schon in Meilenhöhe die Luft völlig trocken und daher tief dunkelblau ist.* Die Erwärmung der Erdoberfläche hängt nicht nur von dem Winkel der Insolation d. h. Zustrahlung ab2, sondern auch von der Beschaffenheit der bestrahl- "ten Fläche^ und der Diathermanie der überlagernden Luft d. h. ihrer Durchlässigkeit für Wärmestrahlen. Weil dünnere und trocknere Luft diathermaner ist, so muß hochgelegener Boden viel rascher erwarmen und (durch Ausstrahlung in den kalten Weltraum) erkalten als tief- gelegener. Die Höhenluft muß überall kälter sein, weil sie besonders wenig Wärme von den Sonnenstrahlen aufnimmt, hauptsächlich aber weil nur so wenig erwärmende Bodenmasse in sie hineinragt. Auch ihre durch Zuleitung wärmerer Luft aus tieferen Lagen verursachte 1) 43. 9. S. 97. 2) 7. 3) S. 35.

8. Schulgeographie - S. 235

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 41. Meerwasser. 235 ganz dünne wärmere Schicht darüber. Der Boden sämtlicher Oceane zeigt sogar eiskaltes Wasser, denn es drängt beständig das kältere, darum dichtere Wasser der höheren Breiten nach den niederen, wo es das nicht so kalte, darum minder dichte Wasser langsam ersetzt. So besteht durch die ganze Wassermasse der Oceane ähnlich wie im Luft- meer ein beständiger Kreislaus, der auch den Salzgehalt überall ausgleicht. Besonders vom antarktischen Meer tritt das kalte Wasser in ganzer Breite in die drei großen Nachbaroceane ein; der atlantische Ocean ist deshalb in seinen südhemisphärischen Breiten und noch unter dem Äquator von kälterem Wasser erfüllt als in seiner N. - Hälfte, zu welcher der Zutritt arktischen Wassers durch die Meeres- bodenschwelle zwischen Europa und Nordamerika behindert wird. Allein abgeschlossene Meeresglieder (Mittelmeer *, rotes Meer) sichern sich durch die hohe Wasserscheide an ihrem Eingang vor dem Andrang des kalten Grundwassers; ihre Tiefe zeigt genau die der Winterkälte ihrer Oberfläche entsprechende Temperatur. Außer der nur thermometrisch erkennbaren allgemeinen Circu- lation sämtlicher Wasserteilchen erfährt das Meer Aufregungen Plötz- licher Art vonl Grund zum Spiegel durch unterseeische Erdbebenstöße (Seebeben, mitunter ganze Küstenstädte vernichtend durch den ent- schlichen Wogenschwall, den sie ans Gestade werfen), vor allem jedoch eine tägliche seine ganze Masse treffende Erregung durch die Gezeiten und eine sanfte Vorwärtsbewegung seiner Oberflächenteile in den breiten Bändern des Meeres strömet Stellt N den Mond und die größere Kugel links die Erde dar (die Ent- fernung der Mittelpunkte beider von einander auf 1/10 verringert gegenüber dem für die Radien angewandten Maßstab), so wird die Erdstelle A, weil sie dem Mond um einen halben Erdradius näher liegt als der Mittelpunkt C auch stärker als dieser vom Mond angezogen, sobald der Mond in den Meridian von A tritt (über A kulminiert); andrerseits wird aus dem nämlichen Grund C stärker vom Mond angezogen als die Gegend bei B. Dadurch erleidet zwar die feste Masse der Erde keine Beeinträchtigung ihrer Gestalt, wohl aber das Meer mit seinen leicht verschieb- baren Teilchen: sowohl unter demjenigen Meridian, dessen Bewohnern der Mond im Zenith steht, als auch unter dem, dessen Bewohnern er gegen die Fußsohlen („im Nadir") steht, schwillt das Meer zu einer flachen Welle empor, weil es beider- seits das Streben erhielt sich vorn Anziehungspunkt 0 zu entfernen, es ist Flut (Zenith- und Nadirflut), dagegen auf den von der beiderseitigen Welle um 90 Längengrade entfernten Meridianen Ebbe, weil von dort die Wasserteilchen nach 1) S. 96. 2) S. 38.

9. Schulgeographie - S. 4

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
4 I. 'vorbegriffe. 3. Zwischen den vier Haupt-Himmelgegenden (N., Q, S., W.) liegen die vier Neben-Himmelsgegenden: No., So©Sb., Nw. 4. Das Himmelsgewölbe mit seinen Gestirnen scheint sich in je 24 Stunden einmal von O. nach W. herumzudrehen, und zwar um eine Linie, welche vom Polarstern durch die Erde nach dem entgegen- gesetzten Punkt des Himmelsgewölbes geht, den wir nicht sehen. Diese Linie heißt die Himmelsaxe, ihr Ende beim Polarstern der Nordpol des Himmels, das andere (uns unsichtbare) der Südpol des Himmels. 5. Auch die Sonne nimmt an dieser scheinbaren Bewegung der übrigen Gestirne teil. Weil sie aber nicht immer an denselben Punkten des Horizonts auf- und untergeht, beschreibt sie ungleich große Bogen am Himmel zwischen Auf- und Untergang. Diese Bogen behalten immer dieselbe Neigung zum Horizont, die längeren (im Sommer) sind also zugleich die höheren. 6. Im Sommer sind deshalb die Tage länger als in: Winter, und sie sind auch wärmer, weil die Sonne in derselben Zeit, wo sie uns länger scheint auch höher am Himmel emporsteigt. 7. Wir erhalten die Wärme von der Sonne durch deren Strahlen. Diese Strahlen müssen aber erst durch die Luftschicht dringen, welche über dem Erdboden lagert und blau aussieht; bei diesem Durchgang verlieren sie etwas Wärme an die Luft, bringen dem Erdboden folglich weniger Wärme, wenn sie einen weiteren Weg durch die Luft zu machen haben (wie Morgens oder Abends und im Winter), mehr Wärme dagegen bei kürzerem Wege durch die Luft (wie Mittags und ün Sommer). Die wärmsten Monate (Juni, Juli, August) nennen wir Sommer, die kältesten (Dezember, Januar, Februar) Winter; die mäßig warmen Jahreszeiten zwischen beiden sind Frühling und Herbst. 8. Die Wärme der Luft messen wir nach der Ausdehnung des Quecksilbers im Thermometer (d. h. Wärmemesser). Den Punkt des Thermometers, welchen das obere Ende des Quecksilbers beim Gefrieren des Wassers erreicht, nennen wir den Frostpunkt (0), den- jenigen, welchen dasselbe beim Sieden des Wassers erreicht, den Siede- punkt. Den Abstand zwischen Frost- und Siedepunkt teilt man in 80 oder 100 Teile (Grade), das Stück unter dem Frostpunkt in ebenso große. Das Thermometer nach R^aumur [tdomür] ist das 80-teilige, das nach Celsius das 100-teilige. 4 ° R. sind demnach = 5° C. Die Grade unter 0 werden mit — bezeichnet. 9. Die Luft enthält stets Wassergas d. h. Wasser in unsicht- barer Gasform. Bei Abkühlung verdichtet sich dieses Wassergas zu Dampf- oder Dunstmassen, die wir über uns (oder von Bergeshöhen aus gesehen unter uns) Wolken, um uns Nebel nennen; bei weiterer Abkühlung verwandelt sich der Wasserdunst in deutliche Tropfen oder sogar in Eisnädelchen, dann bildet sich Tau oder Reif

10. Schulgeographie - S. 5

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. vorbegriffe. 5 (roettn die Abkühlung vom Boden ausging und nur die unterste Luft- schicht betraf), Regen oder Schnee (wenn die Abkühlung in der Höhe erfolgte). Die Wolken ziehen stets so tief, daß sie uns den Ausblick in den über ihnen befindlichen größten Teil der Luft rauben, weshalb wir die Luft unterhalb der Wolken nie blau sehen. 10. Die Erde ist größtenteils vom Meere bedeckt. Das Meer- wasser ist so bittersalzig, daß man es fast nie trinken kann. Eine größere Ausbuchtung des Meeres in das Land heißt ein Meerbusen (auch eine Bai oder ein Golf). 11. Das Land ist teils in kleinen Stücken im Meere gelegen (Inseln), teils besteht es aus großen zusammenhängenden Massen (Felstland oder Kontinent). Eine Inselgruppe nennt man bis- weilen auch einen Archipel [ardjtp^l]. Halbinseln sind Vorsprünge des Festlandes, die sich zum übrigen Festlande verhalten wie die Glieder zum Rumpf. Die Grenze des Landes gegen das Meer heißt die Küste, eine hervortretende Ecke der Küste ein Kap oder Vor- gebirge (Landspitze, wenn sie ganz flach ist). 12. Als Maßstab zur Ausmessung der Längen dient uns das Meter, das Kilometer (= 1000") und die deutsche Meile (= 7420" oder 7,42km), zur Ausmessung der Flächen die Quadrat- meile (□ M.) d.h. ein Quadrat von 1 Meile Seitenlänge. 13. Um die absolute Höhe eines Punktes d. h. seine Höhe schlechthin auszudrücken, bestimmt man, wie hoch derselbe über dem unter ihn fortgesetzt gedachten Meeresspiegel liegt; die relative d. h. rückbezügliche Höhe eines Punktes bezeichnet dagegen seine Erhebung über seiner Umgebung, wenn dieselbe nicht das Meer ist. 300m In dieser Figur erhebt sich der Berg 600" über der umliegenden Ebene, d. h. seine relative Höhe über derselben beträgt 600"; da diese Ebene aber selbst 300" über dem Meeresspiegel liegt, so ist die absolute Höhe des Berges 900". 14. Eine Ebene von höchstens 200" Höhe heißt Tiefebene, eine höhere Hochebene (auch Plateau [plato]). Weit ausgedehnte Tiefebenen nennt man Tiefländer, weit ausgedehnte Hochebenen Tafelländer. 15. Tafelländer pflegen von Gebirgen umgürtet zu sein, die man dann Rand gebirge nennt. Öfters senkt sich ein Tafelland in mehreren Stufenabsätzen an seinem Rande herab, diese heißen Terrassen.
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