TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Konrad_Iii Konrad Friedrich Barbarossa Barbarossa Friedrich_Heinrich_dem_Löwen_Bayern Friedrich Heinrich Bernhard_von_Anhalt Otto Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich
326 Die mittlere Zeit.
um die kaiserliche Vollgewalt zu rechtfertigen, zum römischen Recht feine Zuflucht nehmen und die Befugnisse des heidnischen Imperators aus sich übertragen lassen. Aber gerade das römische Recht paßte für keine Zeit weniger, als für die der Hohenstaufen, da der heidnische Staat weder eine Kirche noch Rechte einzelner Korporationen kannte, und vou einer Selbständigkeit neben dem Kaiser gar keine Rede war. Namentlich kannte man aber bis jetzt im römischen Reiche anch keine Staatsstener. Friedrich schrieb nun, wie es im alten Rom der Branch war, eine Steuer aus sowohl nach den Gütern, als nach den Köpfen, was große Unzufriedenheit erregen mußte, sowohl bei den Italienern als bei den Deutschen, weil dieses Geld doch nur auf die vielen Rüge nach Wien verwendet wnrde.
2. Ronkaglia ist ein Ort in der Nähe von Piacenza. Hier pflegten die Kaiser auf ihrem Römerzuge das erste Mal auf italienischem Boden zu übernachten. Dort wurde der Heerschild ausgepflanzt und die obersten Vasallen mußten ein jeder zwei Nächte lang vor dem kaiserlichen Zelte die Wache halten, eine Ehrenbezeugung, die sie selbst wieder vou ihren Lehensleuten verlangen durften. Dort wurde auch das erste Mal Heerschau gehalten, und wurden die Lehensträger, die nicht zur Heeresfolge erschienen waren, mit der Acht belegt.
3. Schrecklich war das Schicksal, das Mailand auf dem zweiten Römerzuge traf. Als es sich das erste Mal ergeben mußte, mußte es 0000 Mark Silber bezahlen und 300 Geiseln stellen. Die Bürgermeister, der Rat und die Edlen mußten barfuß, das bloße Schwert am Nacken hängend, das Volk mit Stricken um den Hals, vor dem Kaiser erscheinen und fußfällig dessen Milde anflehen (1158). Bei der zweiten Unterwerfung, ^ vier Jahre später, wiederholte sich ein ähnliches Schauspiel. Das Urteil aber, das über Mailand erging, lautete: Mailand soll leer und wüst sein; binnen acht Tagen verlassen alle Bewohner die Stadt und baueu sich in vier Flecken an, von denen jeder zwei Meilen vom andern entfernt ist (1162).
4. Die Einwohner von Susa, wo Friedrich übernachtete, hatten sich verabredet, den Kaiser nachts im Bette zu überfallen. Aber der Anschlag wnrde verraten und Hermann von Sieben eichen, der mit dem Kaiser einige Ähnlichkeit hatte, legte sich in das Bett des Kaisers, wodurch es diesem möglich wurde, zu entfliehen. Die Susaner vergriffen sich nun zwar an dem Ritter nicht, als sie den Irrtum merkten, Friedrich ließ aber die Stadt doch niederbrennen, als er wieder nach Italien kam.
8 121.
Sturz Heinrichs des Löwen. Friedrichs I. Tod.
338) In Deutschland hatte jedoch die Lust, mit dem Kaiser nach Italien zu ziehen, abgenommen, denn Italien war das Grab aller Hoffnungen. Ganz besonders war Heinrich der Löwe, der im Norden seine Herrschaft beträchtlich erweitert hatte, den Zügen nach Italien so abgeneigt, daß er, um einer neuen Fahrt auszuweichen, eine Reise nach dem Heiligen Lande unternahm. Allein er kam nach Hanse, bevor der Kaiser den fünften Nömer-zng hatte antreten können. Er begleitete nun wohl den Kaiser,
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Ronkaglia Friedrich Friedrich Hermann_von_Sieben Friedrich Friedrich Heinrichs Friedrichs_I. Heinrich_der_Löwe Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Wien Piacenza Mailand Mailand Mailand Italien Deutschland Italien Italien Italien
Kursus Ii. Abschnitt Iii. § 105. 129
größten Teil des Landes nimmt der Schwarzwald mit seinen dunkeln Tannen-
Wäldern ein. Die Landwirtschaft liefert: Getreide, Obst, Wein, Hanf, Flachs und
den besten deutschen Tabak; der Bergbau: Eisen und Salz und die Industrie:
Leinwand, Maschinen, Holzschnitzereien und Uhren.
Das Großherzogtum zerfallt in 11 nach den Hauptorten benannte Kreise.
1. Karlsruhe (50 000 Eiuwohner), Haupt- und Residenzstadt; vom Residenzschlosse
laufen 11 Straßen fächerartig nach 80., S. und Sw.; Kunst- und polytechnische Schule. —
Pforzheim, wichtigste Fabrikstadt.
2. Offenburg an der Kinzig, Anfangspunkt der Schwarzwaldbahn. — Kehl, Straß-
burg gegenüber, mit einer festen Rheinbrücke.
Fig. 58. Heidelberger Schloß.
3. Baden-Baden, zwischen bewaldeten Borbergen des Schwarzwaldes, berühmter
Badeort, in der Nähe die Ruinen des Schlosses Hohenbaden. — Festung Rastatt an der
Murg.
4. Mannheim (53 000 Einwohner) an der Mündung des Neckars, wichtigster Han-
delsplatz.
5. Heidelberg (25 000 Einwohner) am Neckar in sehr schöner Gegend, Universität,
Ruinen des von den Franzosen zerstörten kurfürstlichen Residenzschlosses (Fig. 58).
6. Mosbach.
7. Freibnrg (36 000 Einwohner) im Breisgau an der Dreisam, katholische Univer-
sität, schöner gotischer Dom.
8. Lörrach in der Nähe von Basel.
9. Waldshnt.
Barnitz u. Kopka, Lehrbuch der Geographie. I. g
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
128
Kursus Ii. Abschnitt Iii. §§ 103—105.
Fig. 57. Dresden mit der Elbbrücke. (Von der Neustadt aus gesehen.)
4. Bautzen, ehemals Budissin, an der Spree, Mittelpunkt der sächsischen Wenden.
Schlacht 1813; in der Nähe Hochkirch (Überfall 1758). — Zittau an der Neiße, Leinen-
Industrie; in der Nähe Weberdörfer; in der schönen Umgebung sind besonders bemerkens-
wert der Oybin (Eubin) und die Lausche. — Herrnhut, Hauptsitz der Herrnhuter.
104.) 6. Das Königreich Württemberg.
350 Ümeilen (19 500 ^Kilometer); gegen 2 Millionen Einwohner.
Württemberg liegt zwischen Bayern und Baden und zu beideu Seiten der
oberu Donau und des Neckar. Von den Bewohnern sind Protestanten und
Vs Katholiken, welche sich hauptsächlich von Landwirtschaft (Wein, Obst und Ge-
treibe) und Viehzucht nähren. Der Bergbau liefert Eisen und Salz. Die In-
dustrie erzeugt Holz-, Wollwaren und Maschinen.
Das Königreich zersällt in 4 Kreise: Neckar-, Schwarzwald-, Jagst-
und Donaukreis.
1. Neckarkreis: Stuttgart (117 000 Einwohner), Haupt- und Residenzstadt, Mittel-
Punkt des süddeutschen Buchhandels, Polytechnikum, viel Industrie und Handel. — In der
Nähe Ludwigsburg, zweite Residenz. — Eszlingen, Kanstatt und Heilbronn am Neckar.
2. Schwarzwaldlreis: Reutlingen. — Tübingen am Neckar, Universität. — Mineral-
bad Wildbad im Schwarzwalde.
3. Jagstkreis: Ellwangen. — Schwäbisch-Hall, Salzwerke.
4. Donaukreis: Ulm (33 000 Einwohner), an der Mündung der Jller in die
Donau, Festung; großer Münster. — Friedrichsbafcn am Bodensee. — In der Nähe von
(Göppingen der Hohenstaufen (Fig. 39).
(§ 105.) 3. Die sechs Großher;ogtiimer.
a) Das Großherzogtum Baden, — 275 Üümeilen (15 100 □Kilometer) und
l1/* Millionen Einwohner, — liegt am rechten Rheiunser zwischen Konstanz, Basel
und Mannheim. Von den Bewohnern sind 2ls Katholiken und 1la Protestanten. Den
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
§ 37. Gesamtbeschaffenheit der Crde.
nur muß mau diesen Wert noch um Vis vergrößern, denn auch noch aus dem Um-
ring des so berechneten Gesichtskreises treffen Strahlen unser Auge, indem die
Lichtstrahlen nicht geradlinig, sondern in einem nach dem Erdboden hin geöffneten
Flachbogen die Luft durchmessen. Aus solchem Wege findet man z. B. für die Spitzen
der beiden Türme des Kölner Doms (156m) eine Aussichtsweite von 47553™
oder 6,4 M. j
Die einzelnen Breitenkreise der Erde haben naturgemäß eine
unter einander sehr verschiedene Rotationsgeschwindigkeit. Den Polen
nahe durchwandeln die Oberflächenpunkte der Erde kleinste Tages-
kreise in derselben Zeit eines Sterntages, in welcher die Punkte
des Gleichers 5400 M. zurücklegen, also mit 465™ Geschwindigkeit
dahinsausen Je größer aber die Schnelligkeit der Drehung, desto
größer auch die Eentrifugal- oder Fliehkraft d. h. das Streben des
rotierenden Punktes sich vom Drehungsmittelpunkt zu entfernen (Ver-
such mit der am Faden geschwungenen Bleikugel). In Folge dieses
nach den niederen Breiten so erhöhten Widerstrebens gegen die
alle irdischen Dinge nach dem Erdmittelpunkt ziehende Erdkraft, die
Schwerezeigt sich diese äquatorwärts verringert; etwas trägt
hierzu auch der Umstand bei, daß der Anziehungs- d. h. der Mittel-
punkt der Erde (wegen der nur sphäroidalen Erdgestalt) den niederen
Breiten ferner, den höheren näher liegt. Deshalb schlägt ein Sekun-
denpendel, für hohe Breiten bemessen, schon in mittleren Breiten zu
langsam, bis man es etwas verkürzt. Ein richtig gehendes Sekun-
denpendel muß an beiden Polen 996, am Äquator 991""° lang sein.
Die Erde besteht aus dichterem Stoff als fast alle anderen uns
bekannten Weltkörper; durch Beobachtung mittels der Drehwage hat
1) Meterlänge des Äquators 40068000, Sekundenzahl des Sterntages 86140;
hieraus solgt die Sekundengeschwindigkeit von 465™ (gleich der Ansangsgeschwindig-
keit eines Geschosses aus einem der größten Kruppschen Geschütze).
2) 43.
15*
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
230
n. Die Lufthülle.
abfließende Winterluft stammt von dieser selbst, und 2km über ihr gewahrt man den
Luftersatz durch einen Gegenmonsun vom Meer ins Land.
Nach der Höhe der Atmosphäre nimmt der Luftdruck natürlich
ab^, denn die Dichte der Unterteile einer Luftsäule wird eben durch
die auf ihnen lastenden Oberteile derselben verursacht. Aber auch im
Niveau des Meeresspiegels grenzen (schon in Folge ungleicher Er-
wärmung, doch darum nicht allein) ^ schwerere an leichtere Luftschichten,
weshalb die Luft auf Erden nie zur Ruhe kommt. Linien gleichen
Luftdrucks (gemessen im Niveau des Seespiegels oder auf dasselbe
rechnerisch erhöht) heißen Isobaren.
Auch der große Austausch der Luft durch alle Zonen 3 beruht
einfach auf deren Druckunterschieden. Die im Stillengürtel empor-
gestiegenen Luftteilchen flimmern, durch die Aufsteigung selbst erkaltet,
zwar immer wieder hinab, um das Spiel wohl unzählige Male von
neuem durchzumachen; durch die in jenem Gürtel am beständigsten
aufwärtsstrebende Luft sammelt sich aber stets in der Höhe eine durch
den ständigen Nachschub verdichtete Luftmasse, welche gen N. wie S.
minder dichte Luftschichten zur Seite hat, diese folglich verdrängt; und
da durchschnittlich überhaupt jeder äquatornähere Breitengürtel einen
wärmeren Luftgürtel trägt als der ihm polwärts anlagernde, wird
auch außerhalb des Stillengürtels aus ähnlichen Gründen in gleichen
Lufthöhen regelmäßig dichtere Luft polwärts dünnere Luft berühren
und zu verdrängen bestrebt sein, woraus sich im ganzen eine doppelte
Luftströmung in der Richtung vom Äquator nach beiden Polarzonen
(Äquatorialstrom i. w. S.) und eine doppelte Ersatzströmung beider
Erdhälften in entgegengesetzter Richtung ergiebt (Polarstrom i. w. S.).
Der Passat gehört demnach seiner Richtung gemäß zum Polarstrom,
obwohl ein gutes Teil gegenpassatischer Luft immer von frischem in
ihn eintritt; und der gegenpassatische Äquatorialstrom macht sich auch
in unseren Breiten mitunter hoch oben im Luftmeer bemerklich, denn
er ist es, der die höchsten Wölkchen uns aus Sw. am Himmel
hintreibt.
Beginnt eine Bewegung, z. B. die eines Pendels, in genauer Ns.-Rich-
tung im Meridian 0 (wie die Pfeile von a aus andeuten sollen), so wird sie, falls
sie immer die gleiche Richtung beibehält, aber bei der Ostdrehung der Erde allmählich
in die Gegend gelangt, welche bei ihrem Beginn der Meridian 60 einnahm, sich
mit der Meridianrichtung kreuzen (weil ja die Meridiane polwärts auf einander
zustreben); aus diese Art machte Foucault [fulöl] durch vielstündiges Schwingenlassen
langer Pendel in hohen Gewölben die Rotation der Erde augenfällig. Bewegt sich
1) Deshalb kann man erreichbare Höhen der Erdoberfläche mittels des Baro-
meters, nämlich nach dem Grade ihrer Luftverdünnung messen; andere Höhen-
Messungen sind die trigonometrische (durch Messung des Höhenwinkels, bei nicht zu
ersteigenden Höhen das allein anwendbare Verfahren) und das Nivellement (Ab-
Messung der Bodenerhebung von einem der Höhe nach bekannten Ausgangspunkt
Strecke für Strecke bis zu der zu bestimmenden Höhe hin, so bei Eisenbahnbauten).
2) S. 148, Anm. 3) S. 36 f.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
§ 39. Wärme und Niederschlag.
Nun ein Lustteilchen anfangs ebenso in der Richtung des Meridians pol- oder
äqnatorwärts, so wird uns seine Richtung, wie obige Figur zeigt, uach einiger
Zeit durch den bloßen Einfluß der Erdrotation uicht mehr als eiue meridionale
erscheinen, der Punkt a wird bei beständiger Fortbewegung in der Richtung des
Pfeiles ad nicht in d eintreffen, wenn sein Meridian in die Stellung eingerückt ist,
die vorher der 60. einnahm, sondern in c. Somit lenkt jede geradlinige
Fortbewegung aus der n. Erdhälste r., aus der s. I. ab. Zum allmäh-
lichen Umsatz des S.-Windes in Sw.-Wind ans unserer Erdhälste (desgleichen des
N. in No., auf der anderen Halbkugel des N. in Nw., des S. in So.) trägt
aber auch noch die Thatsache das ihre bei, daß die Luftteilchen von niederen Breiten
raschere Rotationsbewegung mitbringen, von höheren langsamere (schon in mittel-
deutschen Breiten ist die Rotationsgeschwindigkeit nur noch 300 m in der Sekunde,
also um 165™ gegen die äquatoriale vermindert).
§ 39.
Wärme und Niederschlag.
Die Luft besteht aus einem Gemenge von | Sauerstoff- und
| Stickstoffgas; nur ihrer untersten Schicht ist Wassergas beigemengt,
in so rasch aufwärts abnehmender Masse, daß schon in Meilenhöhe
die Luft völlig trocken und daher tief dunkelblau ist.* Die Erwärmung
der Erdoberfläche hängt nicht nur von dem Winkel der Insolation
d. h. Zustrahlung ab2, sondern auch von der Beschaffenheit der bestrahl-
"ten Fläche^ und der Diathermanie der überlagernden Luft d. h.
ihrer Durchlässigkeit für Wärmestrahlen. Weil dünnere und trocknere
Luft diathermaner ist, so muß hochgelegener Boden viel rascher erwarmen
und (durch Ausstrahlung in den kalten Weltraum) erkalten als tief-
gelegener. Die Höhenluft muß überall kälter sein, weil sie besonders
wenig Wärme von den Sonnenstrahlen aufnimmt, hauptsächlich aber
weil nur so wenig erwärmende Bodenmasse in sie hineinragt. Auch
ihre durch Zuleitung wärmerer Luft aus tieferen Lagen verursachte
1) 43. 9. S. 97. 2) 7. 3) S. 35.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
§ 41. Meerwasser.
235
ganz dünne wärmere Schicht darüber. Der Boden sämtlicher Oceane
zeigt sogar eiskaltes Wasser, denn es drängt beständig das kältere,
darum dichtere Wasser der höheren Breiten nach den niederen, wo es
das nicht so kalte, darum minder dichte Wasser langsam ersetzt. So
besteht durch die ganze Wassermasse der Oceane ähnlich wie im Luft-
meer ein beständiger Kreislaus, der auch den Salzgehalt überall
ausgleicht. Besonders vom antarktischen Meer tritt das kalte Wasser
in ganzer Breite in die drei großen Nachbaroceane ein; der atlantische
Ocean ist deshalb in seinen südhemisphärischen Breiten und noch
unter dem Äquator von kälterem Wasser erfüllt als in seiner N. -
Hälfte, zu welcher der Zutritt arktischen Wassers durch die Meeres-
bodenschwelle zwischen Europa und Nordamerika behindert wird. Allein
abgeschlossene Meeresglieder (Mittelmeer *, rotes Meer) sichern sich
durch die hohe Wasserscheide an ihrem Eingang vor dem Andrang des
kalten Grundwassers; ihre Tiefe zeigt genau die der Winterkälte ihrer
Oberfläche entsprechende Temperatur.
Außer der nur thermometrisch erkennbaren allgemeinen Circu-
lation sämtlicher Wasserteilchen erfährt das Meer Aufregungen Plötz-
licher Art vonl Grund zum Spiegel durch unterseeische Erdbebenstöße
(Seebeben, mitunter ganze Küstenstädte vernichtend durch den ent-
schlichen Wogenschwall, den sie ans Gestade werfen), vor allem jedoch
eine tägliche seine ganze Masse treffende Erregung durch die Gezeiten
und eine sanfte Vorwärtsbewegung seiner Oberflächenteile in den
breiten Bändern des Meeres strömet
Stellt N den Mond und die größere Kugel links die Erde dar (die Ent-
fernung der Mittelpunkte beider von einander auf 1/10 verringert gegenüber dem für
die Radien angewandten Maßstab), so wird die Erdstelle A, weil sie dem Mond
um einen halben Erdradius näher liegt als der Mittelpunkt C auch stärker als
dieser vom Mond angezogen, sobald der Mond in den Meridian von A tritt (über
A kulminiert); andrerseits wird aus dem nämlichen Grund C stärker vom Mond
angezogen als die Gegend bei B. Dadurch erleidet zwar die feste Masse der Erde
keine Beeinträchtigung ihrer Gestalt, wohl aber das Meer mit seinen leicht verschieb-
baren Teilchen: sowohl unter demjenigen Meridian, dessen Bewohnern der Mond
im Zenith steht, als auch unter dem, dessen Bewohnern er gegen die Fußsohlen
(„im Nadir") steht, schwillt das Meer zu einer flachen Welle empor, weil es beider-
seits das Streben erhielt sich vorn Anziehungspunkt 0 zu entfernen, es ist Flut
(Zenith- und Nadirflut), dagegen auf den von der beiderseitigen Welle um 90
Längengrade entfernten Meridianen Ebbe, weil von dort die Wasserteilchen nach
1) S. 96. 2) S. 38.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
I. vorbegriffe. 5
(roettn die Abkühlung vom Boden ausging und nur die unterste Luft-
schicht betraf), Regen oder Schnee (wenn die Abkühlung in der
Höhe erfolgte). Die Wolken ziehen stets so tief, daß sie uns den
Ausblick in den über ihnen befindlichen größten Teil der Luft rauben,
weshalb wir die Luft unterhalb der Wolken nie blau sehen.
10. Die Erde ist größtenteils vom Meere bedeckt. Das Meer-
wasser ist so bittersalzig, daß man es fast nie trinken kann. Eine
größere Ausbuchtung des Meeres in das Land heißt ein Meerbusen
(auch eine Bai oder ein Golf).
11. Das Land ist teils in kleinen Stücken im Meere gelegen
(Inseln), teils besteht es aus großen zusammenhängenden Massen
(Felstland oder Kontinent). Eine Inselgruppe nennt man bis-
weilen auch einen Archipel [ardjtp^l]. Halbinseln sind Vorsprünge
des Festlandes, die sich zum übrigen Festlande verhalten wie die
Glieder zum Rumpf. Die Grenze des Landes gegen das Meer heißt
die Küste, eine hervortretende Ecke der Küste ein Kap oder Vor-
gebirge (Landspitze, wenn sie ganz flach ist).
12. Als Maßstab zur Ausmessung der Längen dient uns das
Meter, das Kilometer (= 1000") und die deutsche Meile
(= 7420" oder 7,42km), zur Ausmessung der Flächen die Quadrat-
meile (□ M.) d.h. ein Quadrat von 1 Meile Seitenlänge.
13. Um die absolute Höhe eines Punktes d. h. seine Höhe
schlechthin auszudrücken, bestimmt man, wie hoch derselbe über dem
unter ihn fortgesetzt gedachten Meeresspiegel liegt; die relative d. h.
rückbezügliche Höhe eines Punktes bezeichnet dagegen seine Erhebung
über seiner Umgebung, wenn dieselbe nicht das Meer ist.
300m
In dieser Figur erhebt sich der Berg 600" über der umliegenden
Ebene, d. h. seine relative Höhe über derselben beträgt 600"; da
diese Ebene aber selbst 300" über dem Meeresspiegel liegt, so ist die
absolute Höhe des Berges 900".
14. Eine Ebene von höchstens 200" Höhe heißt Tiefebene,
eine höhere Hochebene (auch Plateau [plato]). Weit ausgedehnte
Tiefebenen nennt man Tiefländer, weit ausgedehnte Hochebenen
Tafelländer.
15. Tafelländer pflegen von Gebirgen umgürtet zu sein, die man
dann Rand gebirge nennt. Öfters senkt sich ein Tafelland in mehreren
Stufenabsätzen an seinem Rande herab, diese heißen Terrassen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]