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§ 65. Die Gesteinsarten der Erde. Formationen._145
§ 65.
Die Gesteinsarten der Erde. Formationen.
Diejenigen Gesteine, welche die ältesten uns bekannten Bestand-
teile der Erdkruste sind, nennen wir Urgesteine (Gneis, Glimmer-
schiefer usw.). Sie haben, wenn sie aus glühendflüssigen Massen er-
starrt sind, kristallinische Form (Granit, Syenit). Diese Gesteine
bilden gewissermaßen den Grundstock der Erdrinde.
Über ihnen haben sich durch Zersetzungen der festen Gesteine
und durch Ablagerungen aus dem Wasser die Sedimentgesteine als
jüngere Schichten gebildet, zu ihnen gehören Kreide, Sandstein,
Steinsalz und als Verwitterungsprodukte Sand, Mergel, Ton. In-
folge der vielfachen Verschiebungen und Veränderungen der Erdrinde
sind jedoch diese Schichtungen selten in der Reihenfolge übereinander-
liegend zu finden, wie sie einst entstanden sind. Vielmehr sind durch
Schollenbildung. Spaltungen, Faltungen und Verwerfungen die ein-
zelnen Schichten häufig gegeneinander verschoben, ja völlig umgekehrt.
In den Gebirgen tritt oft das Urgebirge der Erde nackt zutage.
Außerdem sind die Schichtungen des Ur- und Sedimentgesteins häufig
durch spätere Ausbrüche des glühendflüssigen Erdinneren wieder durch-
Krochen und überdeckt; zu den aus solchen jüngeren Ausbrüchen ent-
standenen Eruptivgesteinen gehört der Basalt.
Es ist klar, daß Überreste des Pflanzen- und Tierreichs der
Erde sich nur in den Sedimentgesteinen finden können. Solche Über-
reste nennt man Fossilien (fossa = Graben, fossil = aus der Erde
gegraben). Nur auf Grund der in den einzelnen Schichten gefundenen
Fossilien läßt sich ein sicherer Schluß aus das geologische Alter einer
bestimmten Formation der Erde ziehen. (Paläontologiedie
Lehre von der Entwicklungsgeschichte der Erde auf Grund derjenigen
ihrer pflanzlichen und tierischen Bewohner.)
Man unterscheidet folgende Hauptformationen der Erde, die
je nach Jahrmillionen anzunehmen sind:
I. Die Urzeit, Urgebirge, keine Spuren von lebenden Orga-
nismen.
Il Die Primärzeit, das Altertum der Erde. Vorkommen der
als Steinkohlenlager erhaltenen Pflanzenwelt der Farne,
Kalamiten, Lepidodendren. Niedere Seetiere.
Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 10
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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146
§ 66. Die Erdrinde. Der Vulkanismus. Erdbeben.
Iii. Die Sekundärzeit, das Mittelalter der Erde, die Trias-
(Muschelkalk, Buntsandstein), Jura- und Kreideformation. Er-
scheinen gewaltiger Amphibien (Ichthyosaurus), Übergang zu
den Vögeln: Archaeopterix.
Iv. Die Tertiärzeit, die Neuzeit der Erde. Vorkommen der Braun-
kohle, des Petroleums und des Bernsteins. Gewaltige Säuge-
tiere erscheinen auf dem Festlande (Palaeotherium, Dinotherium).
Das Vorkommen des Menschen ist mit Sicherheit erst erwiesen
in der
Y. Quartär- oder Jetztzeit der Erde. Sie zerfällt in das ältere
aus Schwemmgebilden entstandene Diluvium und das aus
Anschwemmungen der Jetztzeit entstandene und immer weiter ent-
stehende Alluvium.
In den Anfang der Diluvialzeit fällt eine jedenfalls die n. Erd-
Hälfte überziehende Kälteperiode, die Eiszeit, in welcher riesige Gletscher-
ströme, z. B. von den Alpen und den Skandinavischen Gebirgen herab,
Gesteinsmassen beförderten und damit das nordeuropäische Tiefland
füllten (Findlinge, erratische Blöcke). Das Mammut, der Höhlenbär,
der Niesen Hirsch traten hier als Genossen des Menschen auf.
§ 66.
Die Erdrinde. Der Vulkanismus. Erdbeben.
Die Wärme der Erde wird zum Teil von der Sonne bewirkt,
zum Teil ist sie Eigenwärme. Der Einfluß der Außentemperatur der
Erde macht sich im Erdinneren höchstens bis zu einer Tiefe von 20 in
wahrnehmbar. Von da an wirkt lediglich die Eigenwärme, und zwar
(s. § 64) mit einer Steigerung von 1° C. für die geothermifche Tiefen-
stufe. Das würde freilich schon bei einer Tiefe von etwa 40 km den
Schmelzpunkt des Eisens bedeuten und würde für die Erdrinde eine
so geringe Stärke voraussetzen, wie etwa die Schale des Eies. Allein
diese Vermutung wäre deshalb eine vorschnelle, weil der Schmelzpunkt
fester Körper unter dem ungeheuren Druck sich ebenso verschieben dürfte,
wie der Siedepunkt der Flüssigkeiten.
Jedenfalls ergibt sich aus der Annahme mit glühendflüssigem
Magma gefüllter Herde im Erdinneren die beste Erklärung der vul-
kanischen Erscheinungen der Erde.
Die Vulkane sind Stellen der Erdrinde, die mit dem glühend-
flüssigen Inneren in Verbindung stehen. Alle tätigen Vulkane liegen
auf großen Bruchlinien der Erdrinde an den Küsten der Kontinente oder
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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^ 64 §80. Die deutschen Mittelgebirgslandschaften.
den Schwarzwald, im S. von Freiburg aus die Höllentalbahn, von
ihr aus erreicht man den Titisee, Schluchsee, weiterhin St. Blasien.
Weiter n. durch das Kinzigtal die Schwarzwaldbahn von Offen-
bürg nach Villingen über das vielbesuchte Triberg. Der Glanz-
punkt des n. Schwarzwaldes ist der Kurort Baden. Die Bewohner des
Schwarzwaldes, die vielfach noch ihre charakteristische Tracht behalten
haben, finden ihren Unterhalt, wie die der Alpenländer, in Viehzucht,
Waldwirtschaft, Fremdenverkehr. Sehr ausgedehnt ist die Schwarzwälder
Uhrenfabrikation. An den s. und siv. Abhängen gedeiht Weinbau.
Nach N. senkt sich der Schwarzwald zum Neckarbergland herab,
dessen letzte Erhebung, der Königstuhl, über Heidelberg emporragt.
Jenseits des Neckar beginnt der Odenwald, der mit dem im
Mainviereck gleichsam ihn fortsetzenden Spessart ein niedrigeres, viel-
kuppiges Waldgebirge bildet. Besonders den Spessart zieren herrliche Laub-
wälder, während der Odenwald von der Rheinebene aus, zu der er
steiler abfällt, einen stattlichen Anblick gewährt. Seine höchste Er-
Hebung ist der Katzenbuckel (630 m). Der aus der Ebene auf-
steigende Melibocus 520 m.
4. Die Oberrheinische Tiefebene
ist die einzige Tiefebene im sw. Deutschland. Sie ist geologisch als ein
etwa 300 km langes und 38—45 km breites Einbruchsgebiet aufzufassen,
dessen Schollen in der Urzeit in die Tiefe gesunken sind, während die Ab-
bruchstellen an seinen w. und ö. Rändern, also hier Schwarzwald und
Odenwald, dort Wasgenwald und Hart, das zutage tretende Urgestein,
Granit, Porphyr und die darauf lagernden Schichten, z. B. Buntsandstein,
Jura aufweisen. Daraus erklärt sich der Steilabfall der Gebirge nach
der Rheinebene. Die Einbruchstelle selbst hat sich dann mit diluvialen
und alluvialen Gebilden, hauptsächlich aus dem Alpengebiet, gefüllt.
Gegenüber dieser gewaltigen Einsenkung ist, vielleicht infolge des Druckes,
aus der Ebene das glühende Erdinnere an einigen Stellen wieder zutage
getreten, so im Vulkankegel des Kaiserstuhls bei Freiburg i. B.
Durch diese Ebene strömt anfangs in vielen Armen zwischen
sumpfigen, moorigen Ufern hin in starkem Gefälle der Rhein (über seinen
Lauf bis Basel s. § 52). Er tritt bei Basel in die Ebene ein und nimmt
links die Jll (Straßburg), rechts Kinzig, Murg und Neckar
(Mannheim) aus. Während die Ufer des Stromes selbst zum Anbau
wenig verlockend sind (alle größeren Orte liegen seitab vom Strom.'),
nimmt die Fruchtbarkeit und Schönheit des Landes nach dem Rande der
Gebirge hin zu. Zu der Fruchtbarkeit des Bodens kommt das milde Klima
(das günstigste Deutschlands!), um die Kultur von Tabak, Mais, Obst,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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24
Aus der Länderkunde der Erdteile.
Mittelgebirge. Insonderheit ist der St, Gotthard als wichtiges Quell-
gebiet zu nennen (Rhone, Rhein). Der großen Nordabdachung gehören
die deutschen Ströme an. Zur Nordsee fließen Rhein, Weser und
Elbe, zur Ostsee Oder und Weichsel. Die Donau folgt der Ost-
abdachuug und führt ihre Wassermassen dem Schwarzen Meer zu. Der West-
abdachung gehören die meisten französischen Ströme an, so die Seine
(ßähu'), Loire (todr) und die Rhone, Diese ist der wichtigste Strom
des Mittelmeergebiets und der reißendste unter den europäischen Hauptflüssen. —
Entsprechend der Bodengestaltung Mitteleuropas, haben die meisten der Flüsse
ein stärkeres Gefälle, als die osteuropäischen Tieflandströme. Doch find anch
sie zur Schiffahrt geeignet und vielfach durch Kanäle mit einander der-
bnnden. — Das Alpengebiet ist reich an Seen. Nenne Beispiele!
Erklärungen. Bei größeren Flüssen unterscheidet man einen Ober-
lauf, einen Mittellauf und einen Unterlauf. Genau genommen, soll der
Oberlauf der Flüffe sich im Hochgebirge oder Hochlande, der Mittellauf im
Berglande, der Unterlauf im Tieflande entwickeln. Doch zeigen nur wenige
Flüffe diesen regelmäßigen Lauf. Manche Flüsse sind reine Tieflandsströme
(Weichsel, Oder); andere zeigen nur die Merkmale des Mittel- und Unter-
lanfs (Elbe, Weser). Alle drei Stufen zeigt in trefflicher Weise der Rhein.
Bei jedem Flusse spricht man indes von einem obern, mittleren und
untern Lauf. — Kanäle werden von Menschenhand angelegt. Es sind
künstliche Wasserstraßen, die benachbarte Flüsse (oder anch Meere) miteinander
verbinden. — Seen im Gebirge nennt man Gebirgsseen. Sie find in der
Regel tiefer, als die im Flachlande gelegenen Tieflandseen.
c) Die Glieder des Erdteils sind vorwiegend gebirgig mit
größeren oder kleineren selbständigen Gebirgssystemen.
Im nordwestlichen Europa sind die skandinavischen, eng-
lischen und schottischen Gebirge zu nennen. Der bedeutendste Fluß in
diesem Teil Europas ist die Themse. — Auf der Insel Island gibt
es zahlreiche feuerspeiende Berge oder Vulkane.
Im südlichen Europa erhebt sich zwischen Spanien und Frankreich
das Hochgebirge der Pyrenäen, dem die Garonne entströmt. Die Hoch-
flächen Spaniens werden von drei Hochlandsflüffen, Dnero, Tajo
und Gnadiäna durchfurcht. Ebro und Guadalquivir durchfließen
dagegen kleine Tiefländer. — Italien hat im N. die Lombardische Tief-
ebene um den Po, auf der eigentlichen Halbinsel den Apennin und die
Tiber, im 8. den Vesuv bei Neapel und den Ätna auf Sizilien. —
Unter den Gebirgen der Balkanhalbinsel sind der Balkan und der sagen-
reiche Olymp zu ueuueu.
Vulkane sind Berge, aus denen oben aus einem Schlünde, Krater
genannt, mit ungeheurer Kraft Dampf und vulkanische Asche himmelhoch
geblasen wird. Dabei ist ein Getöse, vielmals stärker, als wenn die Loko-
motive überschüssigen Damps entläßt. Erdbeben begleiten den Ausbruch.
Zuletzt tritt aus dem Berg eine flüssige, rotglühende Steinmasfe, Lava
genannt.
6. Das Klima. Zu welchen Zonen gehört Europa? Es bestehen
zwischen den einzelnen Teilen hinsichtlich des Klimas beträchtliche Unterschiede.
Im allgemeinen zeigt sich eine Zunahme der Jahreswärme in der Richtuug
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Rhein Ostsee Mitteleuropas Rhein Europa Europas Island Europa Spanien Frankreich Spaniens Italien Neapel Sizilien Europa
— 19 —
Bei der beträchtlichen Höhenlage ist die Luft rauh, der Acker-
bau daher wenig ergiebig und vorzugsweise auf Hafer, Kar-
toffeln und Flachs beschränkt. Daher ist die Bevölkerung auf
andere Erwerbszweige, wie Weberei und Spinnerei, angewiesen
und im ganzen nicht wohlhabend. Der srüher lebhast betriebene
Bergbau ist erloschen, und nur auf Eisen beschränkt sich gegen-
wärtig der Bergbau und Hüttenbetrieb. Eine Eisenquelle sprudelt
bei Wunsiedel, dem Hauptorte des Innern, und malerisch
schöne Felsgruppen zieren die Granitkuppen in nächster Nähe. An
der Saale liegt Hof O, wo sich die aus dem No und O Deutsch-
lands nach Süddeutschland ziehenden Eisenbahnlinien vereinigen.
Staatenkundliches. Gib die staatliche Zugehörigkeit der Land-
schaften an! Ordne die Orte nach den Staaten, denen sie zugehören, und
gib ihre Lage und Bedeutung an!
Das Südwestdeutsche Becken.
Der Sw Deutschlands bildet ein von Gebirgen rings um-
schlossenes Becken, das seine tiefste Stelle im Tiesland des Rheins
hat. An die diefes Tiefland begrenzenden Gebirge schließen sich
Stufenlandschaften mit erhöhtem Außenrande an: das Fränkisch-
schwäbische Stusenland mit dem deutschen Jura im O, das
Lothringische Stusenland mit dem französischen Jura im W.
Alle Flüsse dieses Gebietes sammeln sich in einer einzigen tiessten
Mittelrinne, dem Rhein. Das Südwestdeutsche Becken hat also
einen symmetrischen Aufbau.
Der Umriß des Beckens hat etwa die Gestalt eines rechtwinkligen
Dreiecks. Der Scheitelpunkt des rechten Winkels liegt bei Basel: die
Hypotenuse fällt mit dem 50. Parallelkreise zusammen; die kleinere Kathete
ist die Wasserscheide zwischen Mosel und Maas, die größere der deutsche
Jura.
Oer deutsche )ura.
Er bildet die Grenze der Süddeutschen Hochebene im N und
W und ist die Fortsetzung des Schweizer Juras vom Rheintale
zwischen Waldshut und Schasfhausen bis s von Eoburg.
Gib Lage und Streichungsrichtung des deutschen Juras an! Welche
Staaten durchzieht er? Welches sind die beiden Hauptabschnitte desselben?
Wodurch werden beide voneinander geschieden? Welche Flüsse begleiten
ihn im S und O, welche im N und W? Welche durchbrechen ihn? Welche
Vorberge begleiten ihn am N-Rande? Bestimme deren Höhe! Welchen
Schluß lassen sie bezüglich der Höhe des Juras von W nach O zu? Lies
die durchschnittliche Wärme und die Regenmengen auf dem Jura von der
Karte ab!
Der deutsche Jura ist eine 15 bis 20 km breite Kalkstein-
platte und im sw-en Teile, der Schwäbischen Alb*, höher als
im nö-en, dem Fränkischen Jura; darum ist auch die Schwäbische
Alb rauher und unfreundlicher auf ihrer Oberfläche als der
Fränkische Jura. Langsam steigt das Gebirge von der Donau
aus, und es erscheint von S gesehen als eine breite, reizlose Hoch-
1 Gewöhnlich Schwäbischer Jura genannt; dieser Name wird aber im
Lande selbst nicht gebraucht. Geistbecks Typenbild und Lehmanns geoar.
Charakterbild: Die Rauhe Alb.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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Erwerbszweigen steht die Landwirtschaft obenan, besonders in Nieder--
bayern s der Donau, im Ries, im Maintal und in der Vorderpfalz; außer
Getreide werden Flachs und Hanf, Hopfen, Obft und Gemüse, Wein und
Tabak gebaut. Der Wald bedeckt fast V8 des Landes. Arm ist Bayern an
Bergwerksprodukten: von Bedeutung sind nur Eisen im Fichtel-
gebirge und bei Amberg, Steinkohle in der Westpfalz, Torf in den Mosern,
Salz in den Berchtesgadener Alpen, Lithographieschiefer bei Solnhofen.
Industrie und Gewerbe ernähren etwa den vierten Teil der Be-
wohner. Hervorragend sind die Bierbereitung, die Baumwoll-, Kurzwaren-
und Glasindustrie. Neben den ow gerichteten Straßen, die durch Main
und Donau vorgezeichnet sind, sind'die Wege aus Italien für Bayern
von großer Bedeutung.
Bayern ist wie Preußen eine konstitutionelle Monarchie. 8 Re-
Hierungsbezirke (s. Karte!).
B. hat 3 Großstädte: München, Nürnberg und Augsburgs.
Orte: a) in den Alpen und am Bodensee: Berchtesgaden, Garmisch-
Partenkirchen, Lindau.
b) r. der Donau: München, Augsburg.
c?) an der Donau: Donauwörth, Ingolstadt, Regensburg,
Siraubing, Passau.
d) l. der Donau und in ihrem Gebiet: Amberg, Solnhofen.
6) am Main und in seinem Gebiet: Bamberg, Würzburg,
Aschaffenburg, Nürnberg, Fürth, Erlangen, Kissingen.
f) am und im Fichtelgebirge: Hof, Wunsiedel.
g) in der Rheinpfalz: Speyer, Ludwigshafen, Kaiserslautern.
Das Königreich Württemberg. Bestimme Württembergs Lage,
die Gestalt seines Umrisses, die Grenzen! Welche Bodenabschnitte Deutsch-
lands bilden das Land? Nenne die wichtigsten Berge, die Flüsse!
W. hat eine Größe von 19 500 qkm und 2,4 Mill. Einwohner, so daß
aus I qkm 125 kommen. Etwa 2/g der Bevölkerung sind evangelisch, 1j3 ist
katholisch. Die Schwaben bilden den Hauptteil der Bevölkerung; die
Franken machen nur V« der Einwohnerzahl aus und bewohnen die Gegend
um Heilbronn und den No. Am dichtesten bevölkert ist der Neckarkreis (244),
während aus der ö-en Hochebene und im S nur gegen 80 auf 1 qkm
kommen. Die Befchäftigung der Bewohner ist vor allem der Boden-
anbau; fast die Häfte der Oberfläche ist Ackerland. Der Obstbau ist
von größter Ausdehnung; Weinbau wird am Bodensee und in den Fluß-
tälern betrieben. Sehr bedeutend ist auch Württembergs Salzbergbau
sowie seine Holz-, Metall- und Gewebeindustrie.
Württemberg ist ein konstitutionelles Königreich. 4 Kreise
-(siehe Karte!).
W. hat nur 1 Großstadt: Stuttgart.
Orte: a) am Neckar und in seinem Gebiet: Eßlingen, Cannstatt
Heilbronn — Stuttgart — Hall.
b) an der Donau: Ulm.
c) am Bodensee: Friedrichshafen.
Das Großherzogtum Baden. Wie weit reichr Baden nach N, S,
W? Bestimme die natürliche Lage B.! Welches sind die Grenzen B. ?
An welchen Landschaften hat B. Anteil? Nenne die Flüsse, die Ubergänge
nach O!
B. ist 15000 qkm groß und hat 2,2 Mill. Einwohner, 143 auf 1 qkm.
Nur der N hat überwiegend evangelische Bevölkerung, die etwa der
gesamten Einwohnerzahl ausmacht; fast 2/s sind katholisch. Der Ab-
stammung nach sind die Bewohner Alemannen, Schwaben und
Franken, deren Stammesgegensätze sich von Jahr zu Jahr immer mehr
ausgleichen. Da nur ein verschwindend kleiner Teil der Bodenfläche nicht
1 Fortgesetzt ist das Ortskundliche zu wiederholen und zwar im An-
ffchlusse an die gegebene Ordnung der Städte.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
— 40 —
und Hausindustrie. Besuchte Badeorte siud Wildungen und
Nauheim.
Der Hauptfluß des ganzen Gebietes ist die Weser. Beschreibe
den Lauf der Weser! Welche Staatsgebiete durchfließt sie? Zwischen welchen
bildet sie die Grenze? Welche liegen auf dem r., welche auf dem I. Ufer?
Wo greift die Provinz Hannover auf das l. Ufer über? Wie verläuft die
Wasserscheide zwischen dem Gebiet der Weser einerseits, dem des Mains
und des Rheins anderseits? Von welchen Punkten läuft das Wasser so-
wohl nach der Weser, als auch nach dem Main und Rhein, nach der Weser
und der Elbe?
Der Oberlauf (zwei nach W geöffnete Bogen, nö-er und
nw-er Lauf) reicht bis Münden, wo ober- und niederdeutsche
Mundart sich scheiden und der Fluß, der bisher den Namen Werra
geführt hat, deu Namen Weser1 annimmt. Durch ein enges
Felsental strömt die Weser in einem flachen, nach W offenen
Bogen bis Karls Hafen, wo sie die Diemel aufnimmt, darauf
in anmutigem Wiesentale nach N bis zu dem braunschweigischen
gemerbtütigen Städtchen Holzminden. Auf der I. Seite be-
gleitet den Fluß das Paderborn er Plateau; auf der rechten
Seite fallen die waldreichen Gehänge des Solling allmählich
zur Talsohle ab. Mit dem Eintritt des Flusses in die Provinz
Hannover weitet sich das Land; die Weser durchfließt in einem
Bogen eine lachende Wiesen- und Feldflur. Hameln O ist der
Hauptort dieses Talbeckens (Rattensängersage!). Durch das
Felsentor der Porta Westfalika, die „Weserscharte", tritt die
Weser oberhalb Minden O in das Tiefland ein.
Die Grenze des Berglandes gegen Thüringen und den
Harz bildet das Tal der Leine. Die Leine entspringt auf dem
Eichsfelde und nimmt erst ihre Richtung nach W, als wollte sie
der Weser zufließen. Kamn eine Meile von dieser entfernt, wendet
sie sich nach N und fließt in einem breiten Talabschnitt an der
Universitätsstadt Göttingen O vorbei. Mit der Einmündung
der Innerste (an ihr der Bischofssitz Hildes heim G mit be-
rühmtem Dom) erreicht sie die Tiefebene. Wo sie schiffbar wird,
liegt Ha n n o v er2 Q] (302). Hannover, Hauptstadt des ehemaligen
Königreichs H., hat unter dem Regiment der Hohenzollern einen steten
Aufschwung erfahren und zählt nebst den mit der Stadt in wirtschaftlicher
Gemeinschaft stehenden Ortschaften heute über 300000 Einwohner. Durch
seine öffentlichen Anlagen und seine Wasserflächen, durch manche alter-
tümliche und hervorragende neuere Bauten gehört H. zu den anziehendsten
Großstädten. Das fünftürmige Welsenschloß ist Sitz einer Technischen
Hochschule.
Das Weser-Bergland. Welche Berglandschaften stellen dieverbindung
zwischen Harz und der Weserkette her? Verfolge die Richtung des Deister
über den Harz bis zur Mährischen Pforte; ebenso die Richtung des Teuto-
burger Waldes bis zur Donau! Welches sind die Teile dieser beiden Ge-
birgszüge? Durch welche Gebirge und Höhenrücken werden sie verbunden?
Welche Beckenlandschaften werden dadurch gebildet?
1 „Weser" ist die niederdeutsche Form für die oberdeutsche „Werra";
beide bedeuten soviel als Weststrom. Oberhalb des Zusammenflusses mit
der Fulda liegt Witzenhausen mit einer Koloniulschule. ! Iwn uvere
= Hohes Ufer.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Karls Königreichs_H.
Extrahierte Ortsnamen: Nauheim Mains Rheins Main Rhein Karls Holzminden Paderborn Solling Hameln Porta_Westfalika Universitätsstadt_Göttingen Weser-Bergland Donau Fulda Witzenhausen
— 103 —
Festung Olmütz O, und wo diese Straßenlinie mit der von N
aus Böhmen her zusammentrifft, die Hauptstadt Brünn □ (126).
Böhmen und Mähren sind das Einfallstor aus Deutschland nach
Österreich. ^
Wie in Böhmen, so ist in Mähren das tief gelegene Becken
des Hauptflusses der Sitz der Landwirtschaft (Weizen und Mais)
und des Weinbaus. Auf den höher gelegenen Stufen werden
Waldwirtschaft sowie Bergbau aus Eisen und Kohle getrieben.
Die beiden großen Kohlenlager im S bei Brünn und im N bei
Ostrau sind die Veranlassung zu lebhafter Webeindustrie geworden,
bei Brünn der.woll- und Baumwoll-, im N der Leinenindustrie.
Auch in Österreichisch Schlesien herrscht neben dem hoch-
entwickelten Bergbau auf Steinkohle im Ostrauer Becken eine leb-
haste, vielseitige Industrie. Hauptort der Gewebeindustrie ist die
Hauptstadt Troppau O.
Die Bevölkerung besteht aus Deutschen und Tschechen. Die
Deutschen sitzen geschlossen in den gebirgigen Randgebieten und
in den großen Städten; die Hauptfläche Böhmens und Mährens
ist tschechisch. Den äußersten O in Schlesien nehmen Polen ein.
Die Karpatenländer.
Die Karpaten.
Sie bilden die Fortsetzung des No-Flügels der Alpen und
ziehen in einem nach Sw geöffneten Bogen von der March-
mündung bis zur So-Ecke Siebenbürgens, biegen dann nach
W um und reichen bis zum Durchbruchstal der Donau.
Man vergleicht die Karpaten gern mit einer Hantel; die beiden kugel-
förmigen Enden bilden die Westkarpaten und die das Hochland
von Siebenbürgen einschließenden Ostkarpaten, den Handgriff die
Mittel- oder Waldkarpaten. Wie unterscheidet sich der Abfall nach
außen von dem nach innen? Welche Flüsse entströmen der Außen-, welche
der Innenseite? Was lehren Temperatur- und Regenkarte über die Zu-
nähme der Wärme und die Abnahme der Niederschläge von den Rand-
gebirgen nach dem Innern?
Die Westkarpaten sind ein herrliches Bergland mit grünen
Tälern und Wäldern, reichen Bodenschätzen und warmen Quellen
(Trentschin- oder ungar. Teplitz). Den s-en Abschnitt bildet
das Ungarische Erzgebirge mit reichen Schätzen von gold-,
silber-, blei- und kupferhaltigen Erzen im W, ausgedehnten
Eisenerzlagern im O. Umsäumt wird es im So von den
vulkanischen Rebengeländen der H egy alja (hedf —) mit Tokaj,
im N überragt von der in die Wolken ragenden Hohen Tatra.
Diese steigt als eine von Flutztälern allseitig umschlossene Felsenburg
bis sast zur Höhe der Zugspitze auf. Die Gipfel sind turmartige (vom
Volke auch Türme genannt), schroffe, zersplitterte Felsen, zwischen denen
malerische Bergseen mit grünlichem oder schwärzlichem Wasser liegen, die
„Meeraugen".
Von den Flüssen, die zur Donau gehen, leitet die Waag
den wichtigen Verkehrsweg von Schlesien über den Jablunka-
paß her nach Ofen-Pest.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Troppau Siebenbürgens Donau Teplitz Tokaj Donau Ofen-Pest
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Ca stillen schließt sich das Tiefland von Andalusien an, das im
S von einem Hochgebirge ebenso abgeschlossen wird wie das n-e
Tiefland von dem Hochgebirge der Pyrenäen. Gegen W senkt
sich der zentrale Kern in seiner Hauptmasse dem Atlantischen
Qzean zu, so daß die Hauptströme meist nach dieser Seite fließen.
Die Flüsse haben einen langen, dem Hochlande ungehörigen und
lies eingesenkten Mittel- und einen kurzen Unterlauf. Der
Durchbruch durch das Randgebirge geschieht in Stromschnellen
und Katarakten; deshalb und wegen der teils geringen, teils
ungleichmäßigen Wassermengen sind sie zur Schiffahrt gar nicht
oder nur auf kurze Strecken geeignet.
Ordne die Flüsse a) nach den Meeren, in die sie münden, b) nach
ihren Quellgebieten! Stelle ihre Länge in geraden Linien dar! Duero
720 km, Tajo 910 km, Guadiana 720 km, Guadalquivir 500 km, Ebro
760 km.
Die Pyrenäen ^ erheben sich ohne Zusammenhang mit den
Cevennen frei und selbständig aus der sonnigen, wein- und öl-
baumreichen Ebene Frankreichs; ein Steigen des Mittelländischen
Meeres um 160 m würde Mittelmeer und Aquitanischen Meer>
busen verbinden und die Halbinsel zur Insel machen. In einer
Länge, die gleich ist der Entfernung von Frankfurt a. M. bis
Prag, ziehen sie von Meer zu Meer. Von S her erheben sie sich
gleich den Alpen in sehr steilen Stufen. Gegen N fallen sie
minder steil ab; da sie sich aber hier zu größeren Tiefen senken,
so erscheinen sie von N aus gesehen gewaltiger als von S.
Den erhabensten Teil bilden, die Mittel-Pyrenäen, die schöne
Krone des ganzen Gebirges. Bleibt auch die Gipfelhöhe hinter der der
Alpen zurück (Pic d' Anethou 3404 m), so steigt doch die Kaminhöhe
noch 300 m höher als die der Alpen empor, so daß das Verhältnis der
mittleren Kammhöhe zur Gipfelhöhe 2 : 3 ist (in den Alpen 2 : 4). Darum
gehören auch die Pyrenäen zu den unwegsamsten Gebirgen und bilden eine
wahre Grenzmauer zwischen Frankreich und Spanien. Die Hauptstraßen
umgehen das Gebirge an seinem ö-en und w-en Ende. Den schmalen
Küstensaum zwischen dem befestigten und durch seine landschaftliche Schönheit
berühmten San Sebastian und dem spanischen Grenzort Jrun am
W-Ende der Pyrenäen benutzt die Bahnlinie, welche den Atlantischen
' Ozean von Lissabon aus über Paris, Berlin, Moskau mit dem Großen
Ozean verbindet.
Im S lehnt sich an die Pyrenäen das vom wasserarmen
Ebro durchflossene Aragonische Tiefland an, das infolge geringer
Befeuchtung mit Ausnahme der Uferstriche des Ebro und besonders
der Umgebung seiner Hauptstadt Zaragoza (ßaragößa) □ (112)
den Stempel trauriger, wüstenhaster Ode trägt.
Abgeschlossen wird es gegen das Meer durch das Küstenge-
birge von Kataloniens das von den O-Pyrenäen s-wärts streicht
und mit dem O-Rande der zentralen Hochebene verwächst. Es
1 Pyrene ist der uralte Name dieser Gebirgskette. Wahrscheinlich ist
Pyrene der alte keltische Name, verwandt mit Berg, Byren, zusammen-
gezogen Brin, Bren, den wir in den Alpen z. B. als Brenner wiederfinden.
2 Früher Gotalunia, nach den Westgoten benannt.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Sebastian Früher_Gotalunia
Extrahierte Ortsnamen: Andalusien Atlantischen
Qzean Guadiana Frankreichs Frankfurt_a._M. Prag Frankreich Spanien Lissabon Paris Berlin Moskau Zaragoza Kataloniens
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erreichende, bis in die Nähe des Kilima-Ndscharo hinziehende
Bergland von Usambara^, wohl der für die Entwicklung
günstigste Abschnitt der ganzen Kolonie. Fast nach allen Seiten
von steilen Bruchrändern begrenzt, ist das Gebirge einer gewaltigen
Berginsel gleich. Die südlicheren Vergländer schließen sich mehr
dem inneren Hochlande an. Gebirgslandschaften, wie die an
Mitteldeutschland erinnernden Berge von Ussagara, wechseln
mit Steppenlandschasten ab, wie die Landschaft Uhehe, die zum
Teil schon den Charakter des inneren Hochlandes trägt. Diese
letztere, mit den Quellflüssen des Rufiji, lehnt sich an den bis
3600 m hohen No-Rand des Njassasees, das Livingstonegebirge
(liwingst'n—), das den sw-en Eckpfeiler von Deutsch-Ostafrika bildet.
Das von diesen Gebirgen und den großen Seen im W und
N eingeschlossene Hochland hat in der Landschaft Uniamwesi
eine Meereshöhe von 1100—1400 m und ist ein Steppenland,
das in Pflanzendecke und Tierwelt dem inneren äquatorialen
Afrika gleicht. Es senkt sich nach W zu dem tief zwischen
hohen Ufern eingesenkten, 40000 qkm großen Tangan-
jikasee, dessen Länge etwa gleich der vom Bodensee bis zur
Wesermündung und dessen Breite gleich der Entfernung vom
Bodensee bis zum Schwarzwald ist. Von O empfängt er den
Mlagarasi (— ßt); bei hohem Wasserstande sendet er sein Wasser
durch den Lukuga zum Kongo. Der 68000 qkm große, dem
Königreich Bayern an Fläche fast gleiche Viktoriasee empfängt
als bedeutendsten Zufluß von Sw her den Kagera; sein süd-
lichster Quellarm, der somit auch als der Hauptquellfluß des
Nils gelten kann, liegt in einem baumarmen Hochlande, das sehr
steil zum No-Rande des Tanganjikasees abfällt.
Zwischen Viktoria- und Tanganjikafee breitet sich das wald-,
wasser- und weiderreiche Hochland von Ruanda aus. Es wird
vom Kagera durchflössen, dem am weitesten nach S reichenden
Quellfluß des Nils (f. oben!). Den gewaltigen Hintergrund bildet,
„wie eine Riefenwacht an der Nordwestecke unseres Schutzgebiets",
das vulkanische Kirungamassiv, in dem noch mehrere Vulkane
tätig sind.
Mitten durch das Schutzgebiet zieht ein bis 1000 in Seehöhe
eingesenkter Gürtel, der eine Anzahl abflußloser Seen und Sümpfe
enthält, der Ost afrikanische Grabens Er scheidet die zum
Atlantischen Ozean und Mittelländischen Meere gehenden Ge-
wässer von denen, die zum Indischen Ozean ziehen. An dem
O-Rande, etwa ö von dem S-Rande des Viktoriasees, erhebt
sich der Kilima-Ndscharo, ein doppelgipsliger, _ heute erloschener
Vulkanberg. Er deckt eine Fläche, die größer ist als die unseres
Harzes und steigt in der Kaiser Wilhelm-Spitze des Hauptgipfels
1 Die Vorsilbe U bezeichnet das Land, einen Menschen, Wa das
Volk, Ki die Sprache. 2 S. 216.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutsch-Ostafrika Afrika Schwarzwald Lukuga Ruanda Atlantischen_Ozean