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1. Teil 1 = Grundstufe B - S. 1

1905 - Halle a.S. : Schroedel
5l. £ebrgang der Heimatkunde. 3. Schuljahr (Kl. Vii). I. Der Heimatort. 1. Die Himmelsgegenden. Jeden Tag geht die Sonne im Morgen oder Osten auf. Im Laufe des Vormittags steigt sie immer höher am Himmel empor und erreicht mittags 12 Uhr ihren Höhepunkt. Stellen wir uns mittags der Sonne genau gegenüber, so haben wir vor uns Mittag oder Süden. Unser Schatten fällt dann nach Mitternacht oder Norden. Im Laufe des Nachmittags sinkt die Sonne immer tiefer am Himmelsgewölbe hinab, bis sie abends im Abend oder Westen untergeht. Der Tag ist vergangen; die Nacht bricht herein. Tag und Nacht machen zusammen 24 Stunden aus. Osten, Westen, Süden und Norden heißen die vier Himmels- oder Weltgegenden. Ich stelle mich mit dem Gesichte nach N., was habe ich rechts? links? vor mir? hinter mir? Nenne nach der Zeichnung die Nebenhimmelsgegenden! Zeige sie von deinem Standpunkte in der Klasse! Bezeichne die Lage und Richtung der Wände und der Straße nach den Himmels- gegenden! Übertragung der Himmelsrichtungen auf die Schultafel. Zeichnung mehrerer Windrosen. Auf der Tafel oder dem Papier ist die Richtung nach oben stets N., die nach unten 8., die nach rechts 0. und die nach links W. 2. Das Schulhaus. Unser Schulhaus hat geräumige Schulzimmer. Auf welcher Seite des Schulhauses liegt unser Klassenzimmer? Nenne andere Schulräume! — Wie unterscheidet sich ein Wohnzimmer von dem Schulzimmer? Die vier Wäude des Schulzimmers stehen senkrecht. Welche Dinge haben ebenfalls eine senkrechte Stellung? Fußboden und Decke unserer Schulstube liegen so, wie die Wagebalken einer Wage, die im Gleichgewicht ist, oder wie der Spiegel ruhigen Wassers. Man nennt diese Richtung wagerecht. Die Tischplatten der Schulbänke, die Dachseiten eines Hauses stehen schräg. Unsere Schultafel weicht in ihrer schrägen Stellung nicht viel von der senkrechten Richtung ab, sie steht steil. Nw. No. sw. So. S. Windrose. Tromnau, Schulerdkunde I. 1

2. Teil 1 = Grundstufe B - S. 3

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Der Heimatort. 3 4. Die Umgebung des Schnlhauses. An dem Schulgebäude liegt der Schulhof. 'Er ist eiu freier, eingefriedigter Platz. Beschreibe seine Gestalt, gib die Art seiner Umgrenzung an und miß nach Metern seine Ausdehnung von O. nach W. und von S. nach N.! — Der Boden des Schulhofes ist ganz eben. Beobachte, ob sich die Ebene des Schulhofes nach einer bestimmten Richtung hin senkt, oder ob sie wagerecht liegt! Die ganze Hoffläche ist mit grobem Sand beschüttet. — Gegen die heißen Strahlen der Sommersonne schützt der Schatten der angepflanzten Bäume. Zähle und benenne sie! Was weißt du über das Aussehen der Baumkronen zu den verschiedenen Jahreszeiten zu erzählen? — Wir stellten aus dem Schulhofe gemeinsame Schatten beobachtungen an. Auch daheim haben wir zu verschiedenen Tageszeiten die Schattenbilder beobachtet. Morgens und abends wirft mein Körper einen sehr langen Schatten. Je höher die Sonne steigt, desto kürzer werden die Schattenbilder, und mittags, wenn sie am höchsten steht, sind sie am kürzesten. Die ver- schiedene Schattengröße eines Gegenstandes richtet sich nach dem Stande der Sonne. Wenn die Sonne morgens im 0. aufgeht, fällt mein Schatten nach W.; wohin fällt er vormittags, wenn die Sonne am Südosthimmel steht, des Mittags, wo die Sonne am Südhimmel steht, nachmittags und abends bei Sonnenuntergang? Nach 8. fällt unser Schatten nie. Warum nicht? Der Schatten eiu es Gegenstandes liegt also stets der Sonne (oder einem anderen Lichte) in gerader Linie gegen über. Jedes Haus hat seine Sonnen- und seine Schattenseite. Die Nordseite wird nur morgens und abends im Sommerhalbjahr von den schrägen Sonnenstrahlen getroffen. Die liegt daher größtenteils im kühlen Schatten. Dagegen ist die Südseite des Hauses die warme Sonnenseite. An welcher Seite des Hauses legt man mitunter Weinspaliere an? An welcher Dachseite hängen im Winter die Eiszapfen am längsten? Welche Straßen führen zur Schule? In welcher Richtung ziehen sie sich hin? Bestimme die beiden Straßenseiten nach ihrer Lage zu den Himmelsgegenden! Vergleiche den Boden der Straße mit dem Kiesboden des Schulhofes! Neune hervorragende Bauten in der Nähe des Schul- Hauses! — Planzeichnnng vom Schulhause und seiner Umgebung auf der Schulwandtafel! 5. Wanderungen im Heimatorte, a) Wir haben kürzlich das Leben und Treiben in einer nahen Hauptstraße unseres Heimatortes be- obachtet. Welchen Namen führt sie? Wie gelange ich vom Schulhause dort- hin? In welcher Richtung zieht sie sich hin? Vergleiche sie ihrer Breite und anderweitigen Beschaffenheit nach mit der Schulstraße! — Nenne öffent- liche Gebäude in der Hauptstraße und gib kurz ihre Bedeutung an! Welche sind königlich, welche städtisch? Welche Gebäude sind unter- den Privathäusern merkwürdig? — In einer Hauptstraße herrscht am Tage reges Verkehrsleben. Erzähle davon! Welche Parkanlagen schmücken uusre Stadt? Wie sind sie entstanden? d) Beschreibe den Weg von der Schule nach dem Marktplätze! Sprich über seine Gestalt und Größe im Vergleich zu unserm Schulhofe! Welche Straßen führen auf den Marktplatz? — Fast jedes Haus am Markte enthält einen Kaufladen. 1*

3. Teil 1 = Grundstufe B - S. 21

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 21 eine Flachküste, wie bei der Ostsee und Nordsee. — Teile des Meeres, die zum Teil vom Lande umschlossen sind, aber an einer oder mehreren Seiten mit dem Meere zusammenhängen, nennt man Meerbusen oder Golfe, bei geringem Umfange Buchten. — Ein schmaler Meeresarm, der zwei benach- Karte Meere mit einander verbindet, heißt Meerstrnm oder Meerenge. Was verbindet, trennt die Meerenge von Gibraltar? — Ist ein Meeres- gebiet reich an Inseln, die uuseru von einander gelegen sind, so nennt man dieses Meer Jnselmeer (Ägäisches Meer). — Ein Binnenmeer wird rings- um von Land nmschlossen itnb steht durch Meeresstraßeu mit dem Ozean in Verbindung (Ostsee); liegt ein großes Binnenmeer zwischen zwei benachbarten Erdteilen, so heißt es Mittelmeer. — Den äußersten Küstenvorsprmig nennt man Kap (Nordkap). Der Felsen von Gibraltar, von W. gesehen. Vorn Flach-, hinten Steilküste. 3. Größe. Europa umfaßt etwa 10 Mill. qkm und hat an 400 Mill. E.; anf 1 qkm wohnen durchschnittlich 40' Menschen. Das Deutsche Reich ist 540 000 qkm groß und hat 56 Mill. Bewohner. Europa ist also bei- uahe 20 mal so groß, wie unser Vaterland, hat aber nur etwas über 7 mal soviel Einwohner wie dieses.

4. Für Präparandenanstalten - S. 8

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 8 — Ist die Küste ohne nennenswerte Einbrüche des Meeres in das Land, so heißt sie glatt, im andern Falle gebuchtet. Überall, wo das Meer tief in das Land eingreift, haben wir eine Bucht oder Bai oder einen Golf. Bietet die Bucht Schutz gegen Wind und Wellen, so führt sie den Namen Hafen. Ein ins Meer ausspringender Teil des Festlandes, der sich von dem in seinem Zusammenhang nicht unterbrochenen „Rumpf" scharf absetzt, heißt Halbinsel. Kleinere, schmale Halbinseln nennt man Landzungen. Ein bloßer Vorsprung der Küste wird, wenn er flach ist, Landspitze, wenn er hoch ist, Vorgebirge (Kap) genannt. Ein schmaler Streifen Landes, der die Ver- bindung zwischen zwei Landmassen herstellt, heißt Landenge (Isthmus). Meerenge, Straße, Kanal, Sund nennt man einen schmalen Meeresstreifen, der zwei Meere oder Meeresteile miteinander verbindet. Ein ganz von Wasser umgebenes Stück Land heißt Insel. Ein Meeresbecken mit mehreren nahe bei- einander liegenden Inseln heißt Archipel. Die Halbinseln und die küstennahen Inseln, die meist vom Rumpf sich abgelöst haben, bilden die Glieder des Festlandes; sie greifen oft wie Arme nach den benachbarten Erdräumen hinüber. Das Verhältnis der Glieder zum Rumpfe ist in Europa 1 : 2, in Asien 1 : 3, in Amerika 1 : 12, in Nordamerika 1 : 4, in Südamerika 1 : 89, in Australien 1 : 36, in Afrika 1 : 47. Somit haben die Land- masfen der n-en Halbkugel eine reichere Gliederung als die der s-en Halbkugel, und während jene vom Äquator aus einander zustreben und dadurch den Verkehr der Gegenküsten erleichtern, scheinen diese sich in demselben Maße zu fliehen. t Unter der senkrechten., (vertikalen) Gliederung eines Länder- raumes versteht man die Übersicht über seine Gestalt mit Rücksicht auf seine Erhebung. Die Höhe eines Punktes der Erdoberfläche wird entweder vom Meeresspiegel, oder von einem andern, höher oder tiefer ge- legenen Orte gerechnet, und zwar nennt man die Größe seines senkrechten Abstandes von der Meeresoberfläche ^ seine absolute, die von einem beliebigen andern Punkte seine relative Höhe. c Fig. 3. Ab bezeichnet den Meeresspiegel, C D eine Ebene, a c ist die absolute, b c die relative Höhe. 1 In Preußen beziehen sich alle neueren Angaben der absoluten Höhe auf den Normal-Nullpunkt (abgekürzt N. N. Normal-Null), der mit dem Mittelwasser der Ostsee zusammenfällt. Er liegt genau 37 m unter dem am Nordpfeiler der Berliner Sternwarte etwa 1 m über dem Erd- boden angebrachten Normalhöhenpunkt.

5. Für Präparandenanstalten - S. 10

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 10 — Zweier Stromgebiete, d. i. die Linie, die zwei Stromgebiete voneinan- der scheidet, wird Wasserscheide genannt. Die Stelle, wo sich ein fließendes Gewässer in ein anderes ergießt, ist seine Mündung. Die Rinne, in der das Wasser dahinströmt, ist sein Bett; die Ränder bilden das rechte und linke User. Der Höhenunter- schied zwischen zwei Punkten des Flußlaufes, also auch zwischen Quelle und Mündung, heißt das Gefälle. _ An vielen größeren Flüssen lassen sich drei Stufen unter- scheiden: Ober-, Mittel- und Unterlauf. Der Oberlauf gehört dem Gebirge an; in stark geneigtem Bette schießt das Wasser da- hin, oft über Talstufen hinab und bildet dann Wasserfälle. Der Mittellauf beginnt beim Eintritt in das Hügelland; das Gefälle wird geringer, der Lauf langsamer. Der Unterlaus, im Tieflande, hat flache Ufer; seine Neigung ist gering, und darum ist er für die Schiffahrt von hoher Bedeutung. Künstlich gegrabene Wasserläufe, meist zu Schiffahrtszwecken, heißen Kanäle. Größere stehende Gewässer im Binnenlande nennt man Seen. Einführung in das Verständnis des Globus und der Karte. Der Globus ist (nach S. 5) eine künstliche Erdkugel im ver- jüngten Maßstabe. Die einfachen Globen bestehen nur aus der Erdkugel und einem Fuße, oder sie haben höchstens noch einen Messingmeridian. An den Globen mit vollständiger Armatur (Ausrüstung) unter- scheidet man zwei Hauptteile: die Erdkugel und das Gestell. Zur Erdkugel gehören: 1. Die Achse, deren Enden die Pole heißen. 2. Das Gradnetz. 3. Die Ekliptik, die eigentlich auf den Himmelsglobus gehört. 4. Die Zeichnung der Land- und Wasserflächen in großen Zügen. 5. Der Meridianring, innerhab dessen sich die Erdkugel hin und her drehen läßt. Er ist in 4 mal 90° geteilt und so beschrieben, daß die Grade von dem Äquator nach N und S abgelesen werden können. An ihm werden die Breitengrade, an dem Äquator die Längengrade abgelesen. 6. Die Stund ensch eiben. Sie sind am Nord- und Südpol so ange- bracht, daß sie sich um ihre Achse drehen lassen, zugleich den Bewe- gungen der Kugel folgen. Jede ist entsprechend den 24 Stunden des Tages in 2 mal 12 Stunden geteilt. Sie dienen u. a. dazu, die Tageslänge für einen bestimmten Ort der Erdoberfläche zu bestimmen. 7. Der Höhenquadrant. Er ist ein dünner Messingstreisen, der durch eine Messingschraube an dem Meridianring befestigt werden kann. Gleich einem Viertelkreise des Globus sind auf ihm 90 und meistens noch 18—30 Grade abgetragen. Er wird benutzt zur Bestimmung der Himmelsgegend, in der zwei Orte zueinander liegen, und zur Be- rechnung des Abstandes dieser Orte. Das Gestell besteht 1. aus dem Fuß mit dem Kompaß und 2. dem Horizontring. Der Kompaß dient dazu, den Globus nach den Himmelsrichtungen einzustellen. . . _ f>. Der Horizontring ist strenggenommen die obere breite flache des hölzernen Ringes, in dem sich die Erdkugel frei bewegen kann. Er halbiert die Erdoberfläche und enrhält mehrere konzentrische Kreise. Der innere Kreisring ist viermal in 90° eingeteilt, und zwar von dem Ost- und West-

6. Für Präparandenanstalten - S. 12

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 12 — zu bedecken. Auf der Karte von Nord- und der von Süddeutsch- land ist das Verhältnis wie 1 : 2 250000; 1 mm auf der Karte ist gleich 2*/4 km in Wirklichkeit. Die direkte Entfernung von Berlin nach Cöln beträgt auf der Karte etwas mehr als 210 mm; diese würden rund 500 km gleich sein. Die kürzeste Eisenbahnstrecke von Berlin nach Cöln beträgt jedoch ca. 600 km. Noch weniger als Eisenbahnstrecken kann man bei der Verallgemeinerung der Linienführung auf unseren gewöhnlichen Karten die wirkliche Länge von Fluß- und Küstenlinien, politischen Grenzen, Gebirgs- kämmen usw. ausmessen. Die Flächengrößen werden am besten durch Vergleich mit bekannten Größen von der Karte abgelesen. Da die Karte uns ein Bild eines Teiles der Erdoberfläche vermitteln will, so enthält sie eine Reihe von Grundrißfiguren und Zeichen, die man den Lageplan nennt. Dahin gehören nicht nur die Grenz-, Küsten- und Flußlinien, die Ortszeichen und das Wegenetz, sondern auch die Andeutung über die Art des Bodens, des Anbaus des Landes, die Arten der Verkehrs- wege, die Arten der Besiedelung, der Bewaldung u. a. m. Welches sind die im Schulatlas verwendeten Zeichen des Lageplans? Daneben bringt die Karte auch die Unebenheiten der Erdober- fläche — das Gelände oder Terrain — zur Darstellung. Höhenzissern geben nicht nur die absoluten Höhen von Berg- gipfeln und Pässen, sondern auch von Ortschaften, wichtigen Punkten eines Flußlaufs und Seespiegeln an. Linien, welche alle Punkte gleicher Höhe miteinander verbinden, heißen Höhen- kurven oder Isohypsen^ (Schulatlas). Um die Verschieden- heiten der Höhen dem Auge noch deutlicher zu machen, versieht man die Flächen zwischen den Höhenkurven mit verschiedenen Farben. In unserm Atlas sind die Höhen von 0—100 m, 100 bis 200 m, 200-500 m, 500—1500 m und über 1500 m zu- sammengefaßt und mit gleichen Farbentönen von Hell zum Dunkel fortschreitend bezeichnet; Senken, die unter den Meeres- spiegel hinabreichen, haben eine dunkelgrüne Farbe. Ebenso sind die Tiefen des Weltmeeres durch verschiedene Farbentöne ange- deutet, wobei Gebiete gleichertiefe vontiefenlinien, Jsobathen^, begrenzt sind. Als ferneres Hilfsmittel der Geländedarstellung benutzt man die Schraffen. Sie dienen dazu, die verschiedene Steilheit der Abhänge anzudeuten und aus der Stärke der Schraffen den ungefähren Neigungswinkel erkennen zu lassen nach dem Grundsatz: Je steiler, desto dunkler. Er- kläre hiernach die verschiedenen Bergzeichnungen aus S. 1 von Dierckes Schulatlas! Das richtigste Bild einer Geländeform gibt das Relief; denn es läßt die Erhabenheiten der Erdoberfläche, wenn auch oft bedeutend überhöht, wirklich als solche hervortreten. Ein aus Grund von Isohypsen oder von Höhenschichten leicht herstellbares Hilfsmittel zur Verdeutlichung der Oberflächengestalt eines Erdraumes ist das Profil. 1 hypsos — Höhe. 2 bäthos — Tiefe.

7. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. V

1911 - Halle a.S. : Schroedel
Aus dem Worwort zur ersten Auflage. --Für den Unterricht in der Mathematischen Erdkunde ist zunächst erforderlich, daß — der Verfasser sagt damit nichts Neues — schon vor dem Eintritt dieses Unterrichtsgegenstandes fortgesetzt die vielseitigsten Beobachtungen an Sonne, Mond und Sternen gemacht und die Ergebnisse — vielleicht in einem besonderen Merkheft — festgelegt worden sind. So wird neben dem äußerlichen Was auch das erscheinende Wie durch eigene Anschauung erworben. Darauf folgt in dem eigentlichen Unterricht das wahre Wie und Warum, das durch die mannigfaltigste Verdeutlichung an Globus, Armillar- sphäre und Tellurium (mit Lunarium), durch Zeichnung und Rechnung (an Raum- und Zahlengrößen) gewonnen wird. Diesem Gange der Mathematischen Erdkunde schließt sich der entsprechende Abschnitt des Lehrbuches an. Trigonometrische Be- rechnungen sind nicht aufgenommen, da erstlich die Einführung in die Trigonometrie etwa in dieselbe Zeit sällt, in der die Mathe- matische Erdkunde auftritt, sie aber auch zweitens für unfern Unter- richt durchaus entbehrlich ist. Die Einführung in die Kartographie berücksichtigt die Elemente der Karte, die Grundsätze und die verschiedenen Arten der Dar- stellung. Bei der Behandlung der Gradnetze ist nicht nur fortgesetzt auf den Dierckeschen Schulatlas, sondern auch auf den Schulatlas von Sydow-Wagner hingewiesen, der gerade in der Kartenprojektion für den Lehrer viel wertvolles Material enthält.

8. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 15

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 15 — durch die bis in jene Höhen emporgeschleuderten Auswurfsprodukte des Krakatau (1883) und des Mont Pelee auf Martinique, die um die Erde herumgeführt wurden und durch die Brechung der Sonnen- strahlen jene wunderbaren Farbenerscheinungen hervorriefen, die man als leuchtende Nachtwolken bezeichnet. Das Zurückweichen der polaren Luftströmungen ruft an den Polen die herrschenden Westwinde hervor. Ein von großer Höhe herabfallender Körper weicht von der Lotrichtung nach O ab, wie Benzenberg durch seine Versuche im Michaelisturm in Hamburg nachgewiesen hat. Der gewichtigste Beweis jedoch ist der Foucaultsche Pendelversuch. Da die Schwingungsebene eines Pendels,- auf welches andre Kräfte als die Schwere nicht einwirken, unveränderlich bleibt, so muß es in einer bestimmten Zeit seine Stellung gegen die unter ihm rotierende Erde ändern. An jedem Pol beträgt die Richtungsänderung in einer Stunde 15°; zwischen Pol und Äquator hängt ihre Größe von der geographischen Breite ab. Folgen der Rotation. Die Folgen der Rotation der Erde sind die scheinbare tag- liche Bewegung der Gestirne um die Erde und der tägliche Licht- und Wärmewechsel auf der Erde. Die scheinbare tägliche Bewegung der Gestirne findet in der Achsendrehung unserer Erde die einfachste Erklärung. Tritt ein Ge- ftirn in den ö-en Horizont des Beobachters, so geht es für ihn ausi. Sinkt bei der fortgesetzten Drehung der Erde von W nach O der ö-e Horizont unter das Gestirn, so steigt es scheinbar empor, bis der Meridian es passiert, der Stern also seine obere Kulmination erreicht. Darauf nähert sich ihm der w-e Horizont; das Gestirn sinkt am W-Himmel, bis es in den w-en Horizont tritt, also unter- geht. Bei der weiteren Drehung der Erde nähert sich ihm wieder der Meridian, passiert es (untere Kulmination), und endlich tritt es wieder in den ö-en Horizont. In der Zeit von einer Kulmination eines Fixsternes bis zu derselben nächsten hat die Erde eine volle Umdrehung zurückgelegt. Diese Zeit nennt man einen Sterntag. Er ist das einzige, von der Natur selbst gegebene Zeitmaß, das sich immer gleich bleibt und das daher auch in der Astronomie als Grund- maß der Zeit dient. Er wird gerechnet von einer Kulmination des Frühlingspunktes bis zur nächsten. Die Länge dieses Tages, also auch der Rotationsdauer der Erde, hat sich seit den frühesten Zeiten astronomischer Berechnung noch nicht um Vio Sekunde geändert. Da die Sonne scheinbar (S. 10) während einer Umdrehung der Erde um ihre Achse sich 1° weiter nach O unter den Fixsternen bewegt 1 An einer Armillarsphäre zu veranschaulichen.

9. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 70

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 70 — Rechteckige Plattkarte auf S. 80). Die Krümmung der Erdoberfläche darf, weil zu gering, dabei unberücksichtigt bleiben. Bei den höheren Verjüngungen aber muß sie in Betracht gezogen werden. Die Oberfläche der Kugel ist eine allseitig gekrümmte Fläche und läßt sich ohne Faltung und Zerreißung aus einer Ebene nicht ausbreiten, daher auch aus einem ebenen Blatte nicht genau d. h. der Natur vollständig entsprechend auszeichnen. Jede Karte muß deshalb den betreffenden Teil der Erdoberfläche mehr oder minder ungenau darstellen. Die Ungenauigkeiten bestehen darin, daß ent- weder das Größenverhältnis der einzelnen Flächen auf der Karte nicht mit dem auf der Kugel übereinstimmt, oder daß die Winkel, welche zwei verschiedene Richtungen auf der Karte bilden, von denen auf der Kugel abweichen. „Bon diesen Ungenauigkeiten läßt sich nur immer eine ganz vermeiden: soll das Arealverhältnis dem auf der Kugel gleichen, soll die Karte eine flächentreue, äquivalente Abbildung sein, so muß man sich Verzerrungen der Gestalt gefallen lassen, und umgekehrt: sollen die Umrisse der Länder in ihrer Ge- statt unverändert bleiben, soll die Karte eine winkeltreue oder konforme Abbildung sein, so muß man auf das richtige Größen- Verhältnis verzichten." Im Streben nach größtmöglicher Naturtreue hat man Mittelwege eingeschlagen: man hat weder ganz aus Flächen- treue, noch ganz auf Winkeltreue verzichtet und versucht, die unver- meidlichen Fehler durch Verteilung zu verringern und von bestimmten Gesichtspunkten aus zu regeln. So sind die vermittelnden, aus- gleichenden Darstellungen entstanden, auch unechte, modifierte Entwürfe genannt. Vom Zweck der Karte, von dem abzubildenden Stück Erdflä'che und von der Leichtigkeit der Zeichnung hängt es ab, welche der drei Darstellungen zu wählen ist. Um die geographischen Objekte auf der Karte richtig eintragen und die Lage (Länge und Breite) eines Ortes leicht ablesen zu können, ist es zunächst nötig, ein Gradnetz anzulegen. Dazulassen sich verschiedene Wege (nach „Eoordes, Lehrbuch der Landkarten- Projektion") einschlagen. 1. Man entwirft (projiziert) den betreffenden Teil der Erdfläche auf eine Ebene, entweder nach den Grundsätzen der gewöhnlichen Perspektive oder ohne Anwendung derselben. Im ersten Falle denkt man sich die Ebene (Bildfläche) zu dem vom Auge nach dem Erdmittelpunkte gerichteten Strahle senkrecht stehend und ent- weder durch den Erdmittelpunkt gelegt (Mittelebene) oder die Erd- obersläche berührend (Tangentialebene). Im letzteren Falle wird stets eine Berührungsebene angenommen, aus welche die Punkte der Erd- obersläche durch nicht perspektivische Strahlen übertragen werden. Diese Entwürfe nennt man auch azimutale, weil bei ihnen jede vom Kartenmittelpunkte aus bestimmte Richtung mit dem Mittelmeridian denselben Winkel bildet, dasselbe Azimut hat wie auf der Kugel.

10. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 74

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 74 — ist der Grenzkreis, alle Meridiane und Parallelkreise zeigen sich als Ellipsen oder elliptische Bogen mit Ausnahme des Mittelmeridians, der als senkrechte Gerade erscheint. Die nach diesen Entwürfen gezeichneten Kartenbilder kommen in ihrer Mitte der Wahrheit am nächsten, erscheinen dagegen nach dem Rande hin stark verzerrt (verschmälert) und „obgleich diese Projektionsart die einzige ist, die uns die Erde zeigt, wie sie wirk- lich, z. B. vom Monde aus gesehen werden kann, so wird sie doch ihrer Mängel wegen zu Erdkarten nur wenig verwandt, etwa zur Darstellung der Beleuchtungsverhältnisse der Erde. Dagegen eignet sie sich gut sür Mondkarten, weil der Mond uns stets dieselbe Seite zukehrt und diese uns (fast) immer gleich erscheint." (Die Karten sind im Atlas auszusuchen!) 2. D ie stereo graphisch en Entwürfe. „Bei diesen denkt man sich das Auge in einem Punkte der Oberfläche der als durchsichtig gedachten Erdkugel, so daß ihm gerade gegenüber der Mittelpunkt des abzubildenden Teiles der Kugelsläche steht." Als Bildsläche wird entweder die Mittelebene oder die Tangentialebene angenommen (Fig. 36, rechts). Fig. 40 zeigt den polständigen, Fig. 41 links den äquator- ständigen, rechts den zwischenständgen Entwurf für einen Ort unter 45 0 n. Br. Durch was für Linien sind im polständigen
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