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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Abriß der Weltkunde - S. 12

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
12 seitwärts an dem Senklothe, die Erde senkrecht abwärts gegen den Mittelpunkt der Erde; weil der Mittelpunkt aber 860 Meilen entfernt ist, die Gebirgsmasse jedoch ganz in der Nähe, so vermag sie das Senkloth von der senk- rechten Linie abzulenken, wiewohl nur sehr wenig. Senkrecht. Oben und unten. Fig. 1. Jeder Körper fällt senkrecht zur Erde (wenn er in seinem Falle oder Sinken nicht gestört wird), oder er fällt in der Richtung gegen den Mittelpunkt der Erd- kugel; würde er nicht * an der Oberfläche der Erde Widerstand fin- den, so würde er bis an den Mittelpunkt der Erde fallen. Das gilt von jeder Seite der Erdkugel, wie die Zeichnung 1 veranschaulicht (es liegt viel daran, daß man sich dies recht klar mache). Fig. 2. Wenn also ein Schiff auf <i dem Meere segelt (2), zuerst in der Stellung a, so wird es mit allen seinen Theilen gegen den Mittelpunkt der Erde gezogen; das gleiche ist der Fall bei der Stellung b; es findet kein Zug statt gegen die Richtung x x; ebenso in der Stellung c; auch da geht aller Zug ge- gen den Mittelpunkt der Erde, nicht in der Richtung von 2 z; es hat also mit dem Hinunterfallen keine Gefahr. Stellt einen Men- schen auf diese Punkte, so

2. Abriß der Weltkunde - S. 73

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
73 Sonnenstrahl die meiste Wärme entwickelt, so haben die Tropengegenden die größtmögliche Sonnenwärme, wenn die Sonne senkrecht über ihnen steht. Die Sonnen- wärme mindert sich, je schiefer der Sonnenstrahl auffällt. Für den Aequator beträgt die größte Abweichung des Sonnenstrahls von der senkrechten Richtung nur 23*/2°; dies ist der Fall, wenn die Sonne auf einem der Wenve- kreise steht, daher ist auch die Abnahme der Wärme auf dem Aequator nicht besonders merkbar, insofern die Wärme von der Sonne abhängt und nicht durch Winde und an- dere Ursachen bedingt wird. Daher findet auf dem Aequator kein eigentlicher Wechsel der Jahreszeiten statt; es ist dort immer Sommer, der aber durch gewaltige Regengüsse gekühlt wird. Beträchtlicher aber ist der Ab- stand der Sonne für die beiden Wendekreise; steht z. B. die Sonne auf dem südlichen Wendekreise, so ist sie von dem nördlichen nicht weniger als 47° entfernt und so viel beträgt die Abweichung des ihn treffenden Sonnenstrahls von der senkrechten Linie., was schon eine beträchtliche Verminderung der entwickelten Wärme zur Folge hat. Indessen ist auch dort kein eigentlicher Winter, weil diese Entfernung der Sonne nur kurze Zeit dauert, und es tritt daher auch dort kein eigentlicher Wechsel der Jahres- zeiten ein, insofern derselbe von der Sonne und nicht von den Luftströmungen und örtlichen Ursachen abhängt. Je höher die Gebirge sind, um so mehr mindert sich die Wärme, während Sandwüsten dieselbe steigern. Sind die Luftströmungen aus den Aequatorgegenden ausge- schlossen oder gehemmt, ist die Gegend wasserreich und waldig, so wird die Sonnenwärme bedeutend geschwächt, während unter den umgekehrten Verhältnissen das Gegen- theil stattfindet. (Man vergleiche den klimatischen Unter- schied Oberägyptens und Arabiens mit den Gebirgsge- genden Ostindiens, die wie jene unter dem nördlichen Wendekreise liegen, des südlichen Afrikas und des südlichen Amerikas.) In der heißen Zone, die ein so bedeutendes Stück des Erdballs einnimmt, sind die Erzeugnisse des Thier- und Pflanzenreichs am größten und manigfaltigsten; der Ele- phant, die Giraffe, das Nilpferd, Nashorn, der Löwe und Tiger, das Krokodil, die Riesenschlange haben dort ihre Heimath und ebenso die größten Insekten und Würmer, Lesebuch Vh. 4

3. Abriß der Weltkunde - S. 87

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
87 Kreise um sie herumgeht. Da nun die Erde schon eine so große Masse ist, daß wir sie uns gar nicht vorstellen können, wie groß muß nun erst die Sonne sein, welche in einer solchen Entfernung die Erdkugel, die beinahe 3000 Millionen Kubikmeilen Inhalt hat, anziehen und bewegen kann! Der Erddurchmesser beträgt in runder Zahl 1720 Meilen, der Sonnendurchmesser aber 188,000 Meilen, ihre Oberfläche 111 Millionen Quadratmeilen, ihr Inhalt 3500 Billionen Kubikmeilen. Erst 1,400,000 Erdkugeln würden die Sonnenkugel ausfüllen. Denkt man sich die Sonnenkugel hohl und in deren Mitte die Erd- kugel, so könnte der Mond in einer Entfernung von 51,000 Meilen noch um die Erde kreisen, ohne das Kugel- gewölbe der Sonne zu berühren. Weil die Masse der Sonne so groß ist, so ist auch ihre Anziehungskraft eine gewaltige; auf unsere Erde fällt ein Stein in der ersten Sekunde 15 Fuß, in der zweiten 3 mal und in der dritten 5 mal so viel, auf der Sonne aber in der ersten Sekunde 430 Fuß, in der zweiten 3 mal und in der dritten 5 mal so viel u. s. w., ihre Anziehungskraft ist daher 29 mal so groß als die der Erde. Die Masse der Sonne ist aber nicht so dicht als die Maffe unserer Erde, oder der Sonnenkörper ist lockerer als der Erdkörper und zwar dreiviertelmal lockerer. Mancher wird nun sagen: Woher weiß man dies, da doch noch kein Astronom auf der Sonne gewesen ist? Antwort: Wir können die Höhe eines Berges oder Thurmes auch ausmessen, ohne daß wir auf den Berg oder Thurm steigen, wir können die Geschwin- digkeit eines Dampfwagens bestimmen, ohne daß wir ihm nachlaufen; so bestimmen die Naturforscher d'ie Dichtigkeit zweier Körper z. B. zweier Stücke Holz, zweier Metalle, ohne daß sie dieselben in ihre kleinsten Theilchen, aus denen sie zusammengesetzt sind, zerlegen können; sie wägen dieselben und bestimmen nach dem Gewichte deren Dichtig- keit. Das mehrwiegende Stück muß dichter sein als das minderwiegende aber gleichgroße, oder das schwerere muß aus mehr und näher bei einander liegenden Theilchen bestehen als das leichtere. Nun können die Astronomen die Sonne und andere Himmelskörper zwar nicht wägen, aber sie wissen ihre Entfernungen von einander, sie kennen ihren Umfang oder ihre Größe und sehen, wie diese Him- melskörper einander gegenseitig anziehen, und daraus

4. Abriß der Weltkunde - S. 11

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
11 versuchen; ein kurzer Zug oder Ruck bewegt nicht so schnell als ein länger dauernder. Die Erde aber zieht oder reißt den Stein oder die Kugel unaufhörlich und ohne Unterbre- chung herunter an sich, daher muß er immer schneller fallen; in der ersten Secunde beträgt der Fall 15 Fuß, in der zweiten 60, in der dritten 135, in der vierten 240 u. s. w. So zeigt sich die Thätigkeit der Anziehungskraft alle Tage und alle Stunden; wir wollen sie aber auch noch unter nicht alltäglichen Umständen sehen. Durch die Luft- pumpe kann man aus einer gläsernen hohlen Kugel oder einem gläsernen hohlen Cylinder die Luft auspumpen, wie man durch eine gewöhnliche Pumpe Wasser oder eine andere Flüssigkeit auspumpen kann. Wird nun aus einem solchen Glase die Luft ausgepumpt und läßt man in dem Glase eine Bleikugel und eine Flaumfeder niederfallen (daß eine eigene Vorrichtung vorhanden sein muß, ver- steht sich von selbst), so fallen beide zu gleicher Zeit auf, oder die Flaumfeder fäll! so schnell als die Bleikugel. Das heißt mit andern Wertem: die Flaumfeder wird von der Erde angezogen wie die Bleikugel, und die Blei- kugel wie die Flaumfeder, keine stärker und keine schwächer, denn es ist die gleiche Kraft, welche beide faßt und zieht. Ein anderes Beispiel von der nicht alltäglichen Wir- kung der Anziehungskraft. Beim Feldmessen braucht man das sogenannte Senkloth, auch wohl nur Senkel genannt. Einmal waren nun mehrere Naturforscher mit einer großen Messung beschäftigt und ihr Instrument mit dem Senklothe war in der Nähe des großen Andesgebirges in Amerika aufgestellt« Da bemerkte einer derselben (Condamine), daß das Senkloth nicht senkrecht hing, sondern gegen das Gebirge hin abwich. Das wiederholte sich bei jeder Auf- stellung, jedesmal wich das Loth ab und zog seitwärts gegen die Gebirgsmasse. Das geschieht nicht etwa blos in Amerika, sondern überall in der Nähe von Gebirgs- maffen, und man hat darüber die genauesten Beobach- tungen angestellt. Äas bewirkt nun das Abweichen des Senklothes von der senkrechten Linie? Die Anziehungs- kraft der Erde zieht es senkrecht, aber die Gebirgsmasse ist auch ein Stück Erde, und hat als ein Theil der Erde auch Anziehungskraft, aber eine um so viel schwächere als die Erde, um so viel sie kleiner ist, als die ganze Erde. Die Anziehungskraft der Gebirgsmasse zieht nun

5. Abriß der Weltkunde - S. 13

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
13 ist es ganz dasselbe; er merkt keinen Zug seitwärts oder von der Oberfläche weg, eben weil kein solcher Zug statt findet; er behält immer die Erde unter seinen Füßen und den Himmel ob seinem Haupte, steht also nie schief oder gar verkehrt, sondern immer aufrecht. Für alle Gegen- stände auf der Oberfläche unserer Erde ist also „unten" der Mittelpunkt, „oben" das Himmelsgewölbe oder das Firmament. Verschiedene Beweise, daß die Erde eine Kugel ist. Wir haben oben gezeigt, daß man sich unsere Erde gar nicht anders denken kann, denn als freischwebend im Weltenraume, und daß sie die Gestalt einer Kugel habe, wie unsere Vorfahren zum Theil geahnt, zum Theil ge- wußt haben; nun wollen wir die hauptsächlichsten Erfah- rungen nachweisen, welche uns überzeugen müssen, daß die Erde eine Kugel ist. 1. Die Anwohner des Meeres und großer Landseen machen folgende Erfahrung: wenn ein Schiff in der Ferne sichtbar wird, so sehen sie zuerst die Spitzen der Mast- bäume und die Fig. 3. oberen Segel (dies rührt nicht etwa von der Schwäche des Gesichtes her, als ob das Schiff nicht deutlich ge- nug wegen der großen Entfer- nung gesehen werden könnte, mit den schärfsten Fernröhren zeigt es sich so); all- mählig kommen Masten und Segel höher herauf, end- lich der Rumpf des Schiffes, bis es ganz und voll- ständig sichtbar ist. Es ist gerade, als ob das Schiff einen Berg herauf käme, und findet seine Erklärung nur

6. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 302

1855 - Mainz : Kunze
300 Von der Temperatur. Winter. — 3) Vier Jahrszeiten sind das Eigenthum der beiden gemäßigten Erdgürtel, doch von verschiedener Dauer, und nicht an den Gränzen dieser Gürtel, sondern mit allmähligem Uebergange mehr in ihren mittleren Regionen. Dem Polarkreis sich nähernd werden Frühling und Herbst allmählig unbedeu- tender , bis auf dem Polarzirkel selbst wieder nur 2 Jahrszeiten wechseln, ein kurz dauernder Sommer und ein sehr langer Winter. Da wo der Frühling unmerklich zu werden beginnt, steigt die Wärme viel rascher. Die Sonne hebt sich zwar minder hoch im Meridiane, bleibt aber desto länger überm Horizonte, woraus es sich erklärt, daß z. B. die mittlere Temperatur der Sommermonate norwegischer Thäler, selbst noch in Drontheim (63" Breite) zuweilen stärker ist als in einigen norddeutschen Gegenden, und mancher Julinachmittag einem in Mitteldeutschland gleicht. Sonst könnte auch bei so kurzer Dauer des Sommers das Korn nicht gedeihen, das man dort spät aussäet und früh ärndten muß. — Daß unter höherer Breite die Frühlings- und Herbstmonate dem Winter sehr ähnlich sind und die Sommer-Temperatur sich stark davon unterscheidet, bei uns aber Frühling und Herbst deutlich heraustreten, zeigt folgende Zusammen- stellung Drontheims mit Frankfurt, die 13 Breitegrade aus einander liegen. Ihre mittlere Temperatur ist: zu Frankfurt zu Drontheim. In den 3 Wintermonaten -i- 0,68 — 4,8 „ „ „ Frühlingsmonaten -l- 7,89 -+- 1,8 „ „ „ Sommermonaten -h 14,73 -+- 16,3 „ „ „ Herbstmonaten -+- 7,81 -l- 4,6. Hinge nun die Temperatur ganz allein von der wechselnden Erdstellung ab, d. h. wäre die Erdkugel völlig eben, von gleicher Beschaffenheit des Bodens, ohne Lertheilnng von Land und Wasser, und umgeben von einer bewegung- losen Atmosphäre, so würde die Abnahme des Wärmegrades vom Aequator bis zu den Polen völlig regelmäßig sein, und jeder unter demselben Breiten- parallel liegende Ort dasselbe Klima haben. Die mittlere Jahrestemperatur, am Aequator zu 24° R. angenommen, würde sich alsdann gegen die Pole hin abstufen: am 10. Breitegrad 22,8 o co 17.7 „ 50. 9,6 70. „ 2,6 *). *) Unter mittlerer Temperatur versteht man natürlich wederden höchsten noch den niedrigsten Grad, sondern das Mittel der mehrere Jahre hindurch sorg- fältig beobachteten Thermometerstände. Gewöhnlich nimmt man dazu die Scala Reaumurs; anders sind die Thermometer von Fahrenheit, wonach die Engländer messen, und noch anders die von dem Schweden Celsius eingetheilt. Aus den Instrumenten nach Reaumur bedeutet der Nullpunkt den beginnenden Frost und der Siedepunkt ist 80° über Null. Fahrenheits Nullpunkt ist da, wo Reaumur 142/90 Kälte zeigt; von diesem Punkte an bis zum Siedepunkte hat Fahrenheit seine Scala in 212 Gr. abgetheilt. Das Verhältniß beider Thermometer zu einander ist so, daß 1° Reaumur — ist %° Fahrenheit, oder

7. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 303

1855 - Mainz : Kunze
301 Von der Temperatur. So ist es aber nicht; diese Abstufung der mittleren Temperatur, die man auch mathematisch.es Klima nennt, gilt nur als Grundlage des wirk- lichen, denn vielfache Einflüsse wirken verändernd auf die Wärmevertheilung ein. Wir wollen diese aufzählen. a) Die Wärme der Luft nimmt von der Tiefe zur Höhe, also in wachsender Erhebung über das Meeres-Niveau (d. i. Gleichhöhe mit dem Meerspiegel) stufenweis ab. Die Höhe, wo das Thermometer auf Null sinkt, ist deshalb in heißen Gegenden weit beträchtlicher, als in kalten. Ueber dem Aeguator beträgt sie etwa 14400' oder 2400 Klafter und nimmt dann von Parallel zu Parallel ab, bis sie nahe den Polen auf Null sinkt, also den Meerspiegel berührt. Denken wir uns von jener Höhe über dem Aequator durch die folgenden stets niedrigeren Frostpunkte der Atmosphäre bis zu den Polen eine Linie, so bildet diese Linie (mit welcher auf Gebirgen der ewige Schnee beginnt, weshalb Schneelinie genannt) eine Curve, die bei uns im mittleren Deutschland etwa 7400' überm Niveau des Meers hinzieht, am 60sten Breitegrad aber schon auf 5610' und am 70steu auf 2200' herabsinkt. Daß aber die Höhe der Schneelinie nicht völlig regelmäßig bleibt und sich nach der verschiedenen Temperatur der Länder etwas ändert, läßt sich aus man- chen Abweichungen ersehen. An den Bergen Islands z. B. beginnt auf 2900' Seehöhe schon ewiger Schnee, während in Norwegen 5 Grad nördlicher erst bei 3300 Fuß. Auffallender noch ist der Unterschied: Bei Quito am Aequator ist die Schneegränze auf den Anden Südamerikas 14850' , und in der östlichen Cordillera Bolivia's, obgleich 15° vom Aequator entfernt, fast 15000. Auch im Himalaya zeigt sich eine ähnliche Abweichung. Bon den dortigen Hochgipfeln liegt der ewige Schnee auf der Nordseite nicht so tief herab, als auf der Süd- seite; auf dieser uemlich 12200, auf jener nur bis 15000, ja noch nördlicher, am Gebirge Belur (31° Breite) soll die Schneelinie 16000' hoch liegen. Das sind Abweichungen, die sich aus dem Gegensatz des Küsten- und Continentalklimas umgekehrt: V4° R. — 1° F. Folglich trifft der Nullpunkt Reaumnrs mit 32° F. zusammen. — Der Schwede Celsius, dessen Thermometer den Nullpunkt mit Reaumur gleich hat, theilt seine Scala von da bis zum Siedepunkte in 100 Theile, während R. die seinige nur in 80. Man nennt daher den von Celüus auch den hunderttheiligeu Thermometer, und seine Grade Centigrade. — Sie lassen sich leicht einer aus den andern reduciren, wie aus folgendem Vergleich R. C. F. — 8 - 10 14 - 4 - 5 23 0 0 32 4 5 41 8 10 50 12 15 59 16 20 68 rc.

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 12

1831 - Mainz : Kunze
12 §. 9. Andeutung der Böschungswinkel. Im Kriege hat man die speciellsten Charten oder Pläne nö- thig, da auf die Kenntniß selbst kleinerer Anhöhen, Buschwerke, Wege und Stege u. s. w., besonders der Böschungen an Bergen und Hügeln viel ankommt. Man gebraucht zu dem Behuf Charten oder Risse, worauf sogar die Winkel der Böschungen durch dünnere oder dickere Schraffirung oder durch sonst verschiedenartige Striche angemerkt sind. Auf Tab. Hi. stehen zwei Muster solcher Böschungs- bezeichnungen. Das eine, wo von 5 zu 5 Grad die Striche dicker und die weißen Zwischenräume schmäler werden, ist die Dresdener Manier des Herrn v. Lehmann; das andere, wo grade schlängelnde und punctirte Linien verbunden sind, wird im Berliner topogra- fischen Büreau gebraucht. Böschungen, die steiler sind als 40°, macht man gewöhnlich ganz dunkel. Zu den vorhin gezeichneten Figuren 1. 2. 3. ist die Lehmann'- sche Weise gebraucht. In 3. ist die Böschung b von 15° durch weniger dicke Striche angedeutet als die Böschung c von 30°; und d von 10°, und noch mehr die am Fuß von 1», viel sanfter. — Man sehe auch auf Tab. Ii. das Stück eines Fluß- thals im Querprofil und im Grundriß *). A bis B ist die Höhe des Flnßspiegels. Wirsehen den Rinnsaal des Thals, worin das Wasser fließt. Don der Bergplatte x senkt sich die Höhe herab, erst sanft in a, dann etwas rascher in b. In c wird der Hang zur Fläche, die in <1 steil zur Tiefe abfällt. Dies ist das Ufer, welches der Fluß zur Winterzeit, wenn er angeschwollen ist, erreicht. In eist das Sommerufer. Auf der linken Seitein f fließt er dicht am steilen Berghange hin, der zur Bergplatte y aufsteigt. Dasselbe sieht man von oben herab auf dem Plane, wo durch stärkere und mildere Striche die Abhänge oder Böschungen bezeichnet und die Platten oder Flachen weiß gelassen sind. In f sieht man z. B. in den starken Strichen das steile linke Ufer des Flusses. Man messe mit dem Transporteur die Böschungen b, d, f, und versuche dann, erst die Fig. 3. dann diese aus der Lehmann'-- schen Manier in die Berliner umzusetzen. Eine solche Uebung wird ) Nach O'etzels Terrainlehre.

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 297

1831 - Mainz : Kunze
297 Quecksilberstand zweier ganz gleichen Barometer ist deshalb sogleich verschieden, wenn man eins im Thale läßt und das andre auf den Berg tragt. Etwa auf 87/1w Höhe fällt das Quecksilber schon uw Zoll, d. i. 1 Zoll auf 874'. Den Zoll in 12 Linien abgetheilt, fällt es auf eine Höhe von etwas mehr als 73' um 1 Linie. Die Wärme der Luft muß aber dabei beobachtet, und also der wechselnde Stand des Thermometers zur Berichtigung der Ba- rometerangaben berechnet werden. Um die absolute Höhe eines Orts über dem Meerspiegel zu finden, ist das Barometer so ge- ordnet, daß es am Meere 28 Zoll zeigen würde. §. 54. Vom Klima. Das Klima wird theils vom wechselnden Stande des Erd- balls gegen die Sonne — mathemat. Klima —, theils von einer Menge andrer Einwirkungen bestimmt, welche das mathematische aufs mannigfachste zum fyfischen Klima umgestalten. Unter fysischem Klima versteht man die herrschende Lufttempera- tur der Länder und Landstriche. Im Allgemeinen gilt folgendes: 1) Zwischen den Tropen oder Wendekreisen gibt cs zwei Jahr- zeiten, die eine mehr, die andre minder warm, oder trockne und nasse. Natürlich sind sie auf der Nord - und Südhälfte der heißen Zone einander entgegengesetzt; doch ist zu merken, daß die Regen- zeit gleichsam mit der Sonne wandert, indem es südl. vom Aequa- tor trocken ist, wenn die Sonne nördlich steht, und umgekehrt. 2) Vier Iahrzeiten sind das Eigenthum der beiden gemäßigten Zonen, doch von verschiedener Dauer. Ihr Unterschied tritt erst allmählig in weiterer Entfernung von den Tropen (oder wie man sich ausdrückt, in höher» Breitekreisen oder Parallelen) deutlicher hervor, und nimmt eben so in noch höheren Parallelen ab, so daß in den Polarzouen wieder nur zwei Abtheilungen, nemlich Sommer und Winter, statt finden. — Wenn nun gleich die mitt- lere Temperatur, d. i. der klimatische Durchschnitt des ganzen Jahrs, desto geringer, d. h. kälter wird, je mehr man vom Acquator sich entfernt, so steigt doch in höheren Breiten, wo der Winter mit kaum merklichem Frühling in den Sommer übergeht, die Warme viel rascher. Die Sonne steht dort freilich minder j

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 298

1831 - Mainz : Kunze
2ñl hoch im Meridian, aber desto länger am Horizonte; woraus es sich erklärt, daß z. B. die mittlere Sommer-Temperatur norwe- gischer Thäler, selbst in Drontheim am 63° Br., oft stärker ist, als in einigen norddeutschen Gegenden, und mancher Juli-Nach- mittag den unsrigen gleicht. Wie könnte sonst auch bei so kurzer Dauer der warmen Jahrzcit das Korn gedeihen, das man spät aussäet und früh ernten muß! 3) Die mittlere Temperatur schätzt man in der Aequator- gegend auf etwa 24° Neaumür, an den Tropen auf 19, am vier- zigsten Brcitegrad auf 14, am fünfzigsten auf 9'/^, am sechzigsten auf 8, am siebzigsten auf 20/ R. *); woraus sich leicht auf die dazwischen liegenden Breitenparallcle schließen läßt. 4) Vom Niveau (d. i. Gleichhöhc) des Meers aufwärts in die leichter werdende Luft verliert sich — wie schon öfters bemerkt worden — die Wärme progressiv bis zur ewigen Schneegränze, die sich über das Erdrund von Pol zu Pol als eine Curve denken läßt, deren Höhepunkt mehr als 2400 Toiscn überm Acquator steht. Nach diesen Angaben würde nun auf allen Gegenden eines Paralleles rings um die Erde zur gleichen Zeit, und in gleicher Seehöhe, auch gleiche Tempe- ratur (Isotherme, d. i. Gleichwarme) sein, also jeder Breitekreis einen Iso- thermstrich bilden. So ist es aber nicht; es gibt beträchtliche Abweichungen von der Regel. Was man darüber beobachtet hat, besteht in Folgendem: 1) Die südl. Hemisfäre ist kalter als die nördliche; was der weit größeren Wassermasse und sowohl dem häufig vom Südpol herwehenden Winde, als den weit hinausschwimmenden Eisschollen zuzuschreiben ist. Die Südspitze Amerika's ist deshalb, obwohl nicht entfernter vom Aequator als Norddeutschland, fast das ganze Jahr mit Schnee bedeckt. Näher dem Acquator hebt sich dieser Un- terschied ziemlich auf. 2) Die Ostküsten der Welttheile find immer kalter als die westlichen. Ist die Kälte Südfibiriens 18° unter Null, so hat Norddeutschland unter gleicher Br. erst 5. 2>n Tieflande China's, am Jantse Kiang, ist es nicht ganz so warm, als in der Lombardei, die vom Aequator doch entfernter ist. Am nord- amerikan. Fluß Delaware ist solche Temperatur, wie in Holland, trotz des Breitenunterschiedes von 12 Gr. Amerika ist überbaupt kühler als die alte Welt. Zeigt das Thermometer an den nördlichen Küsten der Ostsee 3° über Auf der Thermometerscala von Fahrenheit sind 31° = Null von Reaumür; die Gradtheilung beider Thermometer verhält sich so zu einander, daß 10 Grad Reaumür sind 21 Gr. Fahrenheit.
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