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1. Das Großherzogthum Baden - S. uncounted

1861 - Freiburg im Breisgau : Herder
- — Von de., leiden Verfasser erscheint demnächst: f. bei dem Unterricht in der Ge oft z.biein 3 Iayreskursen. E rste Abtherlu: g: Die nötigstem Vorerl..uterungen; die Leyre von der Erdkugel; aüge'..eine Ue-oersicl't der 5 2em- theile. Zweite Abtbrilung: Mitteleuropa. Sämmtliche Siaaten Deutschlands mit den nichtdeulsthen st rudern Oesterreich und Preußens, eii.fch!ießlich der inn.cb^st der na urschest ^ Grenzen Deutschlands gelegenen oder mit d-mst^en in naher Berührung stehenden Staaten: die 'Rieverlar.dk und Bel- gien, Dänemark ugd die Schweiz. Dritte Abtßv-ilung: Erster Abschnitt: Die übrigen Län- der' Eurer rs. Zweiter Abschnitt: Amerika, Afrika, Asien u:.. Australien. » Dar Veri.sser har r'ebft einen von ihm seit Jahren etuge- 'chlaaei n prrfolgt den im e. "'ws auf das Nvthwen- vigsi' best.,..''Atan. .möglichst eng gezogenen Kreis »es ,-eogr»- scheu Ua.c--tchche allr-.ählig zu erweitern, so in, ~. . .d die 'fegänstände stufenweise eingehender dehr.lelt wyeen. Um den Unterricht belebter zu mache.!, und oen Schülern, unter Zugruudle. ung einer Kar.e, mannigfacheren Stoff zum Vertrag zu geben, wird al,mählich auf geschichtliche Begebnisse h--get testen- Das -m Vorworr des gegenwärtigen Heftet Gejagte erläuterr übrigms dta weitern Zielpunkte des Verfassers hty/kchtlich des prak- tischen Verfahrens beim geogravhischen Unterrichte. Kand- und Schuiat" rs über alle Thei.e di Erde in 28 colorirten Dlätteui vo:: Professor I. E. Woe i.'Sechste Auflage. Preis: Thlr. — ft. 3. 36 kr. In ffurzem wird erscheinen: Badische Landesft?fch ri-te füe die Jugend. Von vr. I. Lader. Tritte, ganz umgearbeireie Auslage. Mir Illusirc tiöu^n. F. /bürg"im Breisgau, 1861. Hcrdfl-'Zic vcrlagshandlui L J

2. Das Großherzogthum Baden - S. 52

1861 - Freiburg im Breisgau : Herder
52 Zweifel an der Stelle, wo jetzt das Münster, stand, gleichwohl fortgepflanzt, wurde aber in Costenz germanisirt, ein Name, der bis zum Constanzer Concilium in Uebung war, worauf er sich all- mählich wieder in Constanz verwandelte. Die Verzerrung dessel- den in Costnitz ist wahrscheinlich durch die Böhmen veranlaßt worden. Grenzen, Wallbanten und Römerstraßen. Das ganze von den Römern in Besitz genommene Land am rechten Rheiufer wurde mit dem Namen agri decumates (das Decumaten- oder Zehntland) bezeichnet. Das beim Einfall der Römer von den Deutschen verlaffene Land wurde nämlich von den neuen Gebietern an die römischen Veteranen und die mit ihnen eingewanderten gallischen Ansiedler vertheilt, vermessen und in Marken (marcba) decimirt, diese aber durch einen arbor termi- nalis (deutsch: Zilboum) oder andere Gegenstände: Dornbüsche, gehauene Steine, Felsenstücke, Krüge, steinerne Altäre, wofür das Christenthum Kreuze aufpflanzte, bezeichnet. Das römische Zehntland, wozu ganz Baden gehörte, war bis Mitte des 4. Jahrh. durch den s. g. Pfahlhag (limes transrbe- oavus) begrenzt. Dieser zog sich von Miltenberg am Main in südlicher Richtung durch das Bauland zur Zart und nach Lorch an der Rems hin, von wo er östlich in der Nähe von Dinkelsbühl vorbei bis nach Kellheim an der Donau reichte. Als die Römer allmählich verdrängt wurden, errichteten sie an geeigneten Stellen neue Walllinien. Solche find in Baden von Eppingen bis Kleingartach; der Landhag bei Säckingen. Endlich, nachdem sie aus sämmtlichen Landstrichen rechts des Rheins ver- trieben worden waren, wurde ein schon früher errichteter Erd- wall *) erneuert, der, in Zwischenräumen von Castellen geschützt, sich von Constanz auf der Schweizerseite der Hochstraße entlang über den Römisberg, über Burg nach Castel und von da in's Thurthal hinab über Pfin (ad fines, römische Grenzfeste) nach Winterthur (Vitodurum) hinzog, wo wahrscheinlich der römische dnx für die Strecke von Basel dis Constanz residirte, wie Mainz der Sitz des Grenzherzogs für das westliche Rheinland war. Römerstraßen. Auf Straßenbauten wurde von den Rö- mern große Sorgfalt verwendet. Meilenzeiger bezeichnten ihre Entfernungen in 30,000'. Reste solcher Straßen sind noch bis zum heutigen Tage erhalten. Auch das deutsche Wort „Straße" kommt von dem römischen via strata her (Heerstraße hieß strata milita- ris, im Mittelalter Heristraza, woher auch Heriberga). Die viae militares, zunächst für den Krieg bestimmt, waren in gewissen Entfernungen von kleinen Castellen geschützt. Die Hauptstraßen standen in gerader Verbindung mit Italien. So führte eine Rö- merftraße vom Mittelrhein: von Speicr über Wiesloch, Sinsheim, Brackenheim, Besigheim nach Cannstatt w. s. w. Eine andere *) Hierauf bezieht sich die Inschrift des in Constanz noch vor- handenen, früher an einer Mauer befestigten Römersteins.

3. Abriß der Weltkunde - S. 42

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
42 Hieher mag auch die Erklärung passen, warum die Erdum- segler, welche in der Richtung gegen Westen ausführen, jedesmal einen Tag zu wenig in ihrem Tagebuch verzeichnet haben, wenn sie wieder zurückkommen. Am 20. September 1519 segelte Ferdinand Magelhaens (Magellan) aus Spanien ab, durchschnitt den atlantischen Ocean und kam durch die Meerenge, die seinen Namen tragt, in das stille Weltmeer. Er selbst wurde auf einer Südseeinsel in einem Gefechte von den. Wilden erschlagen; sein Schiff kam jedoch aus der Südsee nach den molukkischen Inseln im ostindischen Meere und von dort um die Südspitze Afrikas herum nach Spanien zurück den 7. September 1522, nachdem es also beinahe drei Jahre ge- braucht hatte. In Spanien schrieb man den 7. September, im Schiffstagebuche aber den 6., und doch war von beiden Seiten richtig gezählt worden! Diese Erscheinung trifft bei allen Erdum- seglern ein, und zwar deßwegen: Wenn das Schiff einen Grad westlich gesegelt ist, so geht ihm die Sonne vier Minuten später auf, und wenn es 15° vorgerückt ist, eine Stunde später, wenn 60, schon vier Stunden später, oder es hat noch vier Stunden Nacht, wenn in dem Orte seiner Abfahrt der Tag anbricht. Der Schiffskapitän notirt begreiflich in sein Tagebuch sein Datum je- desmal am Tage, folglich geschieht es nach zurückgelegten 60 Gra- den vier Stunden später, als an dem Abfahrtsorte geschehen wäre. Unter dem 120. Grade aber geschieht cs schon acht Stunden später und unter dem 180. zwölf Stunden oder einen halben Tag später. Unter dem 270. Grade beträgt der Unterschied 18 Stunden, und legt das Schiff die noch übrigen 90 Grade zurück, so beträgt er genau 24 Stunden oder einen vollen Tag. Die Mannschaft hat demnach keinen Tag weniger gelebt, als die Menschen, die an ihrem Orte geblieben find, und nur die 'Art der Aufzeichnung ist die Ursache dieser sonderbaren Erscheinung. Es ist demnach auch ganz gleichgiltig, ob die Erdumschiffung ein, zwei oder drei oder zehn Jahre dauere, ein Tag wird in dem Verzeichnisse immer zu wenig herauskommen, vorausgesetzt, die Aufzeichnung geschehe auf die angegebene Weise; würde aber das Datum jedesmal einge- tragen, wenn die Seeuhr 24 Stunden als abgelaufen anzeigt, dann würde das Verzeichniß der Tage mit den Tagen des Kalen- ders übereinstimmen. — Was wird aber das Ergebniß sein, wenn das Schiff in der Richtung nach Osten die Erde umsegelt, also um das Vorgebirge der guten Hoffnung in den indischen Ocean, aus diesem in den stillen und um das Cap Horn in den atlan- tischen einlauft und durch diesen in die Heimath zurückkehrt? Es wird in seinem Tagebuche einen Tag zu viel eingetragen haben; warum? Die G röße der Erde. Es ist wohl den meisten Lesern aus ihren geographi- schen Handbüchern bekannt, daß die Größe der Oberfläche unserer Erdkugel auf 9,288,000 Ouadratmeilen angegeben

4. Abriß der Weltkunde - S. 8

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
8 der ein kleines Kreuz aufgerichtet ist. Diese Kugel be- deutet wieder die Erde und das Kreuz darauf soll uns erinnern, daß Christus auf die Erde gekommen ist, um das Menschengeschlecht zu erlösen. Die Vorstellung, die Erde ist eine Kugel, ist also der christlichen Welt keine fremde gewesen, nur wurde sie nicht so viel besprochen wie heutzutage. Die Anziehungskraft der Erde. Aber, heißt es, wenn die Erde eine Kugel ist, so muß ja, was seitwärts und noch mehr, was unterhalb derselben ist, von ihr weg-, und Gott weiß wohin in den Weltenraum hinausfallen, wenn es nicht an die Unter- fläche und Seitenfläche der Erde gebunden oder befestigt ist. So hören wir, daß das feste Land von Wasser oder dem Weltmeere umgeben ist, dieses muß also auch an der Seiten- oder Unterfläche der Erde sein; wie soll aber das Wasser dann nicht wegfallen, und die Meerestiefe nicht geleert werden? Man sagt ferner: Wie soll ein Schiff fahren können, wenn die Erde rund ist und es also ab- wärts geht wie an der Halde eines Berges, und wie käme vollends ein Schiff wieder herauf? Wie könnten Menschen gehen und stehen seitwärts an der Erde und unterhalb derselben? Solcherlei und ähnliche Fragen hört man gar viele. Darauf haben wir nur eine Antwort: Gott hat die Erdkugel so eingerichtet, daß überall alles in Ordnung bleibt und alle Theile der Kugeloberfläche von Menschen oder von Thieren belebt sein können, ob sich diese auf dem festen Erdboden bewegen oder auf dem Wasser schwimmen oder in der Luft dahin schweben. Er legte in die Erde, in ihren Mittelpunkt, eine Kraft, welche von dort aus strahlenförmig an alle Punkte der Erdoberfläche und noch weit über diese hinausreicht. Diese Kraft heißt man gewöhnlich Anziehungskraft, weil die Erde durch sie alles anzieht und zwar in der Richtung gegen den Mittelpunkt hin, so daß sich gar nichts von ihr entfernen kann, außer man wende Gewalt an. Doch hilft auch die Gewalt nicht; denn man mag einen Stein in die Höhe schleudern oder durch die Kraft des Pulvers in die Höhe treiben, er kommt immer wieder herab. Was also auf der Erde ist, wird durch die Anziehungs-

5. Abriß der Weltkunde - S. 12

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
12 seitwärts an dem Senklothe, die Erde senkrecht abwärts gegen den Mittelpunkt der Erde; weil der Mittelpunkt aber 860 Meilen entfernt ist, die Gebirgsmasse jedoch ganz in der Nähe, so vermag sie das Senkloth von der senk- rechten Linie abzulenken, wiewohl nur sehr wenig. Senkrecht. Oben und unten. Fig. 1. Jeder Körper fällt senkrecht zur Erde (wenn er in seinem Falle oder Sinken nicht gestört wird), oder er fällt in der Richtung gegen den Mittelpunkt der Erd- kugel; würde er nicht * an der Oberfläche der Erde Widerstand fin- den, so würde er bis an den Mittelpunkt der Erde fallen. Das gilt von jeder Seite der Erdkugel, wie die Zeichnung 1 veranschaulicht (es liegt viel daran, daß man sich dies recht klar mache). Fig. 2. Wenn also ein Schiff auf <i dem Meere segelt (2), zuerst in der Stellung a, so wird es mit allen seinen Theilen gegen den Mittelpunkt der Erde gezogen; das gleiche ist der Fall bei der Stellung b; es findet kein Zug statt gegen die Richtung x x; ebenso in der Stellung c; auch da geht aller Zug ge- gen den Mittelpunkt der Erde, nicht in der Richtung von 2 z; es hat also mit dem Hinunterfallen keine Gefahr. Stellt einen Men- schen auf diese Punkte, so

6. Abriß der Weltkunde - S. 52

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
52 auf das Pferd zu sitzen, welches während derselben Zeit unterhalb des Fasses fortgerannt ist. Frägt man den Reiter, wie ihm dies möglich sei, so antwortet er, daß er nicht vorwärts zu springen brauche, sondern daß er sich nur senkrecht aufschwingen müsse; denn er behält während seines Ausschwingens die Schnelligkeit bei, welche er auf dem Pferde hatte. Aber man sollte doch etwas merken, wenn man so schnell von Westen gegen Osten fährt, meint man. Man würde es wohl merken, wenn diese Bewegung irgendwie anstoßen würde, wenn sie eine Unterbrechung erlitte, bald schneller, bald langsamer ginge; da aber Erde und Luft, Wasser und Land, Thal und Berg gleich schnell und gleich ruhig sich von Westen nach Osten bewegen, so können wir davon keine Empfindung erhalten, und es muß uns scheinen, daß Sonne, Mond und Sterne sich in entgegen- gesetzter Richtung von Osten nach Westen bewegen. Eine ähnliche Erscheinung kann man auf Dampfschiffen und noch besser bei einer Fahrt auf einer Eisenbahn betrachten. Der mit so großer Geschwindigkeit davoneilende Wagen scheint uns stille zu stehen, während Bäume, Häuser u. s. w. mit großer Schnelligkeit an uns vorbeifliegen. Wir wissen, daß dieses nur Schein ist, und wir in unserm Wagen fort- eilen, wenn aber ein Mensch, der von keiner Eisenbahn, von keinem Dampfwagen etwas wüßte, plötzlich auf diese Weise dahinführe, so würde es ihm ganz wunderlich zu Muthe, und er würde sagen: der Baum, die Häuser, die Berge u. s. w. stehen nicht mehr, sie fliegen fort! In dieser Lage sind wir Menschen aber auf unserer Erde, die noch viel ruhiger und schneller mit uns dahineilt. Beweise für die Umdrehung der Erde. Indessen haben doch auch die Astronomen und die Naturforscher sich die Frage gestellt, ob denn diese Be- wegung nicht irgendwie wahrzunehmen sei, ob sie nicht die Ursache von gewissen Erscheinungen sein müsse, und es ist darüber mancherlei gesagt worden. 1. Die Meeresströmung. Wenn sich die Erde mit so großer Geschwindigkeit um die Achse dreht, daß ein Punkt des Aequators in 24

7. Abriß der Weltkunde - S. 62

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
62 oder binnen 24 Stunden?) Diese Schnelligkeit ist aller- dings eine sehr große, wenn wir ste mit unserem Maße messen. Denn ein Reisender macht in einer Sekunde etwa 4 Fuß, der Dampfwagen mit der gewöhnlichen Schnelligkeit 60 Fuß, em Adler 96 Fuß, ein starker Sturm 120 Fuß, der Schall 1050. Die Schnelligkeit der Erde übertrifft also die des Adlerflugs 1000 mal, die des Dampfwagens aber 1600 mal. Das Licht hingegen durcheilt in einer Sekunde 42,000 Meilen, denn es braucht von der Sonne bis zur Erde nur 8 Minuten! Diese Schnelligkeit der Erde ist wunderbar, aber nicht wunder- barer als jede Einrichtung des Schöpfers, nicht wunder- barer als der Saftumlauf in einem Baume, als der Blut- umlauf in unserem eigenen Leibe, nicht wunderbarer endlich als jede Schneeflocke, die auf die Erde fällt. Wie unser Herz, ohne daß wir es wollen, ja ohne daß wir es empfinden, seit unserm ersten Lebenstage von Sekunde zu Sekunde schlägt und das Blut bis in die fein- sten Adern treibt und wie vielmal schlägt, bis z. B. mit dem 70. Jahre sein Schlagen und mit ihm unser Leben endigt, so kreist auch unsere Erde Jahr für Jahr um die Sonne, bis endlich auch ihr letzter Tag kommt, von dem der Heiland sagt, daß er auch den Engeln verborgen ist. Die Ekliptik oder Sonnenbahn. Wenn man sagt: die Erde bewegt sich in einem Jahre um die Sonne, so muß man sich die Vorstellung recht klar machen und dazu gehört allererst, daß man sich die Sonne nicht in der Höhe denkt. Erde und Sonne stehen mit einander in der gleichen Ebene oder sie stehen ein- ander wagrecht gegenüber. Daß die Sonne auf und unter und über die Erde weggeht, kommt daher, daß die Erde sich um ihre Achse dreht; hätte die Erde keine Achsendrehung und nur die Bewegung um die Sonne, so würde die Sonne immer die gleiche Hälfte unserer Erdkugel be- scheinen, sie würde nicht auf- und nicht untergehen, son- dern Jahr aus und Jahr ein über demselben Punkte der Erde stehen bleiben und die andere Hälfte der Erdkugel bliebe in ewiger Nacht. Zweitens. Sonne und Erde schweben frei in dem großen Weltenraume, der uns durch den Firsternhimmel

8. Abriß der Weltkunde - S. 73

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
73 Sonnenstrahl die meiste Wärme entwickelt, so haben die Tropengegenden die größtmögliche Sonnenwärme, wenn die Sonne senkrecht über ihnen steht. Die Sonnen- wärme mindert sich, je schiefer der Sonnenstrahl auffällt. Für den Aequator beträgt die größte Abweichung des Sonnenstrahls von der senkrechten Richtung nur 23*/2°; dies ist der Fall, wenn die Sonne auf einem der Wenve- kreise steht, daher ist auch die Abnahme der Wärme auf dem Aequator nicht besonders merkbar, insofern die Wärme von der Sonne abhängt und nicht durch Winde und an- dere Ursachen bedingt wird. Daher findet auf dem Aequator kein eigentlicher Wechsel der Jahreszeiten statt; es ist dort immer Sommer, der aber durch gewaltige Regengüsse gekühlt wird. Beträchtlicher aber ist der Ab- stand der Sonne für die beiden Wendekreise; steht z. B. die Sonne auf dem südlichen Wendekreise, so ist sie von dem nördlichen nicht weniger als 47° entfernt und so viel beträgt die Abweichung des ihn treffenden Sonnenstrahls von der senkrechten Linie., was schon eine beträchtliche Verminderung der entwickelten Wärme zur Folge hat. Indessen ist auch dort kein eigentlicher Winter, weil diese Entfernung der Sonne nur kurze Zeit dauert, und es tritt daher auch dort kein eigentlicher Wechsel der Jahres- zeiten ein, insofern derselbe von der Sonne und nicht von den Luftströmungen und örtlichen Ursachen abhängt. Je höher die Gebirge sind, um so mehr mindert sich die Wärme, während Sandwüsten dieselbe steigern. Sind die Luftströmungen aus den Aequatorgegenden ausge- schlossen oder gehemmt, ist die Gegend wasserreich und waldig, so wird die Sonnenwärme bedeutend geschwächt, während unter den umgekehrten Verhältnissen das Gegen- theil stattfindet. (Man vergleiche den klimatischen Unter- schied Oberägyptens und Arabiens mit den Gebirgsge- genden Ostindiens, die wie jene unter dem nördlichen Wendekreise liegen, des südlichen Afrikas und des südlichen Amerikas.) In der heißen Zone, die ein so bedeutendes Stück des Erdballs einnimmt, sind die Erzeugnisse des Thier- und Pflanzenreichs am größten und manigfaltigsten; der Ele- phant, die Giraffe, das Nilpferd, Nashorn, der Löwe und Tiger, das Krokodil, die Riesenschlange haben dort ihre Heimath und ebenso die größten Insekten und Würmer, Lesebuch Vh. 4

9. Abriß der Weltkunde - S. 87

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
87 Kreise um sie herumgeht. Da nun die Erde schon eine so große Masse ist, daß wir sie uns gar nicht vorstellen können, wie groß muß nun erst die Sonne sein, welche in einer solchen Entfernung die Erdkugel, die beinahe 3000 Millionen Kubikmeilen Inhalt hat, anziehen und bewegen kann! Der Erddurchmesser beträgt in runder Zahl 1720 Meilen, der Sonnendurchmesser aber 188,000 Meilen, ihre Oberfläche 111 Millionen Quadratmeilen, ihr Inhalt 3500 Billionen Kubikmeilen. Erst 1,400,000 Erdkugeln würden die Sonnenkugel ausfüllen. Denkt man sich die Sonnenkugel hohl und in deren Mitte die Erd- kugel, so könnte der Mond in einer Entfernung von 51,000 Meilen noch um die Erde kreisen, ohne das Kugel- gewölbe der Sonne zu berühren. Weil die Masse der Sonne so groß ist, so ist auch ihre Anziehungskraft eine gewaltige; auf unsere Erde fällt ein Stein in der ersten Sekunde 15 Fuß, in der zweiten 3 mal und in der dritten 5 mal so viel, auf der Sonne aber in der ersten Sekunde 430 Fuß, in der zweiten 3 mal und in der dritten 5 mal so viel u. s. w., ihre Anziehungskraft ist daher 29 mal so groß als die der Erde. Die Masse der Sonne ist aber nicht so dicht als die Maffe unserer Erde, oder der Sonnenkörper ist lockerer als der Erdkörper und zwar dreiviertelmal lockerer. Mancher wird nun sagen: Woher weiß man dies, da doch noch kein Astronom auf der Sonne gewesen ist? Antwort: Wir können die Höhe eines Berges oder Thurmes auch ausmessen, ohne daß wir auf den Berg oder Thurm steigen, wir können die Geschwin- digkeit eines Dampfwagens bestimmen, ohne daß wir ihm nachlaufen; so bestimmen die Naturforscher d'ie Dichtigkeit zweier Körper z. B. zweier Stücke Holz, zweier Metalle, ohne daß sie dieselben in ihre kleinsten Theilchen, aus denen sie zusammengesetzt sind, zerlegen können; sie wägen dieselben und bestimmen nach dem Gewichte deren Dichtig- keit. Das mehrwiegende Stück muß dichter sein als das minderwiegende aber gleichgroße, oder das schwerere muß aus mehr und näher bei einander liegenden Theilchen bestehen als das leichtere. Nun können die Astronomen die Sonne und andere Himmelskörper zwar nicht wägen, aber sie wissen ihre Entfernungen von einander, sie kennen ihren Umfang oder ihre Größe und sehen, wie diese Him- melskörper einander gegenseitig anziehen, und daraus

10. Abriß der Weltkunde - S. 89

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
89 Stücke und für eine kurze Zeit. Dies sind Meinungen, die keinen Anspruch darauf machen, daß man sie geradezu für Wahrheit gelten laffe. Eine andere Meinung ist die, daß solche Sonnenflecken, wenn sie sich besonders häufig und groß zeigen (denn dies wechselt sehr ab), einen kalten Jahrgang zur Folge haben. Diese Meinung hat etwas für sich; solche dunkle Flecken an der Sonne, die uns mit freiem Auge sichtbar werden, sind von sehr bedeu- tender Größe, oft größer als die Oberfläche unserer Erde; da nun von diesen dunkeln Stellen der Sonnenscheibe kein Lickt auf unsere Erde kommt, so wird ihr auch we- niger Sonnenwärme zu Theil werden und folglich der Jahrgang, wie man zu sagen pflegt, ein kalter werden. Allein auch dagegen läßt sich manches sagen, und zwar allererst, daß die Erfahrung es nicht bestätigt hat, und sodann hat die Allmacht noch andere Mittel genug, wenn sie uns Erdbewohnern warme, fruchtbare Witterung oder aber naßkalte und weniger fruchtbare senden will. Es ist eine eigene Sache, daß wir allemal wieder an die Schranken des menschlichen Wissens hingeführt werden, wenn wir uns gerade darüber freuen wollten, daß es der menschliche Geist schon so weit gebracht habe. Durch die Bemühungen und Arbeiten von vielen tausend Astronomen, die seit Jahrtausenden die Betrachtung des Sternenhimmels zu der Aufgabe ihres Lebens gemacht haben; durch die Erfindungen in der Nechnungs- und Meßkunst, welche noch mehrere Männer und vielleicht ebenso lange Zeit in Anspruch genommen haben; durch die noch nicht 3 Jahr- hundert alte Kunst Ferngläser zu schleifen, welche Kunst in neuester Zeit so große Fortschritte gemacht hat, kennen wir die Bahn unserer Erde, die Größe und Entfernung der Sonne, kennen wir einige Eigenschaften des Lichtes, und wissen doch noch nicht, was das Sonnenlicht eigentlich ist. Wir wissen, daß es unbegreiflich schnell geht, in einer Sekunde 42,000 Meilen, während eine Kanonenkugel kaum 600 Fuß in einer Sekunde zurücklegt; es legt den Weg von der Sonne auf die Erde in 8 Minuten zurück! Es ist uns auch bekannt, daß der Sonnenstrahl weiß ist, daß er sich aber vertheilt oder bricht, wenn er z. B. durch einen Wassertropfen geht und dann in 7 Farben, die Farben des Regenbogens, aufgelöst wird, in: roth, hellgelb, dunkelgelb, grün, hellblau, dunkelblau und violet. Und
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