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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 106

1868 - Mainz : Kunze
106 Erste Periode der neueren Geschichte. Galileo Galilei -j- 1642, Isaak Newton t 1727, und Andere erwerben sich um die Wis- senschaft un- sterbliche Verdienste. Der Grego- rianische Ka- lender 1582. Würtembergischen (1571—1630), dessen Mutter als Hexe angeklagt wurde und im Kerker starb, beobachtete und berechnete die Bahn des Mars und entdeckte, daß die Planeten sich in Ellipsen um die Sonne bewegen. Der Italiener Galileo Galilei aus Pisa (1564—1642), welcher die Gesetze des Pendels und des Falles entdeckte und das kurz zuvor in Holland erfundene Fernrohr zuerst gegen den Himmel richtete, lehrte öffeutlich die Bewegung der Erde um die Sonne. Er zog sich dadurch die Verfolgung der Inquisition zu, ward eingekerkert und mußte öffentlich seine Behauptung widerrufen, wobei er jedoch leise die Worte gesprochen haben soll: „und sie bewegt sich doch!" Der Engländer Isaak Newton (1642—1727) fand, daß jedem Weltkörper zwei Kräfte inwohnen, die Schwer- oder Anziehungskraft und die Flieh- oder Fortschwingungskraft. Durch die Schwerkraft fesselt die Sonne den Erdkörper, dieser den Mond an sich; ohne dieselbe würde die Erde von der Sonne, der Mond von der Erde wegeilen, da sie vermittels der Fliehkraft das Bestreben haben, geradeaus fortzuschwingen. Ferner gehören in diesen Zeitraum die Erfindungen des Thermometers durch den Holländer Cornelius Drebbel, des Barometers durch den Italiener Toricelli und der Luftpumpe durch den Magdeburger Bürgermeister Otto von Guerike. Bemerkenswerth ist endlich noch, daß 1582 der Papst Gregor Xiii. auf Anrathen des Dr. Aloys Lilius von Verona einen verbesserten Kalender einführte, welcher nach seinem Adoptivvater der Gregorianische heißt. Seit Julius Cäsar rechnete man das gemeine Jahr zu 365 Tagen 6 Stunden^), und schob alle vier Jahre ein Schaltjahr ein. Da aber dadurch das Jahr um 11 Vs Minuten zu hoch bestimmt worden war, so ward im Verlaufe der Zeit die Rechnung falsch. Schon 325 n. Chr. auf der Kirchenversammlung zu Nicäa hatte man drei Tage ausgemerzt; 1582 mußten abermals zehn Tage ausfallen, und man ging damals vom 4. Okt. alsbald auf den 15. Okt. über. Während Cäsar regelmäßig alle vier Jahre ein Schaltjahr einschob, verordnete Gregor, daß zwar alle vier Jahre in der Regel ein Schalt- jahr stattfinden solle, daß aber bei den Säcularzahlen immer nur das vierte ein Schaltjahr sein sollte. 1600 und 2000 sind also nach dem Gregorianischen Kalender Schalt-, 1700, 1800, 1900 dagegen gemeine Jahre. Die russisch-griechische Kirche, welche den Iulianischen Kalender °) Cäsar rechnete das gemeine Jahr zu 365 Tagen 6 Stunden und zählte eben nur alle vier Jahre die 6 Stunden. In Wirklichkeit betrügt es aber nur 365 Tage 5 Stunden 48 Minuten 48 Sekunden.

2. Abriß der Weltkunde - S. 118

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
118 achtung die Jahresperiode ganz genau sollten erforscht haben. Sonst wäre der Kalender der Römer etwa ein halbes Jahrhundert vor Christi Geburt nicht in solcher Unordnung gewesen, daß der große Julius Cäsar für nothwendig fand, denselben durch die Gelehrten seiner Zeit reformieren zu lassen. Dieser neue Kalender hieß von Julius Cäsar der sulianische, und galt über andert- halb tausend Jahre. Das Jahr wurde in ihm zu 365 Tagen und 6 Stunden angenommen; die 6 Stunden der 4 Jahre wurden dem letzten, dem vierten zugetheilt, und dasselbe zu einem Schaltjahre von 366 Tagen gemacht. Da aber das Jahr nicht volle 365 Tage und 6 Stunden lang ist, sondern 11 Minuten und 12 Sekunden zu viel eingeschaltet wurden, so zeigte sich im Laufe der Jahrhun- derte ein neuer Uebelstand; in 300 Jahren machen die 11 Minuten 12 Sekunden bereits 3 Tage aus, und somit rücken in dieser Zeit der Jahresanfang und die Feste um 3 Tage vor, oder man schreibt nach unserem Sprachge- brauche 3 Tage zu viel; im Jahre 1582 nach Christi Ge- burt betrug diese Abweichung schon 10 Tage, so daß der Frühlingsanfang nicht auf den 21. März, sondern auf den 11. fiel, und wenn es so fortgegangen wäre, so hätte Frühlingsanfang auf Neujahr und immer weiter rückwärts fallen müssen. Da ließ Papst Gregor Xhi. den juliani- schen Kalender abermals verbessern; die 10 Tage wur- den dadurch beseitigt, daß er verordnete, in diesem Jahre solle nach dem 4. Oktober nicht der 5., sondern sogleich der 15. geschrieben werden. Die Einrichtung, daß das 4. Jahr ein Schaltjahr sein sollte, behielt der Papst bei, weil sich wirklich kein besseres Mittel finden läßt, um die 5 Stunden, 48 Minuten und 48 Sekunden unterzubringen. Damit aber das alte Gebrechen sich im Laufe der Zeit nicht wiederhole, ist in dem gregorianischen Kalender (dem Papste zu Ehren so genannt) bestimmt, daß die Säkular- jahre 1700, 1800, 1900 u. s. w. keine Schaltjahre sein sollen, wohl aber 2000 und die Säkularjahre, deren zwei erste Ziffer sich nicht durch 4 ohne Rest theilen lassen, wie 17, 18, 19 u. s. w. Dadurch wird im Laufe der Jahrhunderte immer wieder ausgeglichen, was in den Schalttagen zu viel oder zu wenig eingeschaltet wird, wie man sich durch eine nicht schwere Rechnung selbst überzeugen kann. Die Katholiken nahmen dett verbesserten Kalender

3. Schulgeographie - S. 4

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
4 I. 'vorbegriffe. 3. Zwischen den vier Haupt-Himmelgegenden (N., Q, S., W.) liegen die vier Neben-Himmelsgegenden: No., So©Sb., Nw. 4. Das Himmelsgewölbe mit seinen Gestirnen scheint sich in je 24 Stunden einmal von O. nach W. herumzudrehen, und zwar um eine Linie, welche vom Polarstern durch die Erde nach dem entgegen- gesetzten Punkt des Himmelsgewölbes geht, den wir nicht sehen. Diese Linie heißt die Himmelsaxe, ihr Ende beim Polarstern der Nordpol des Himmels, das andere (uns unsichtbare) der Südpol des Himmels. 5. Auch die Sonne nimmt an dieser scheinbaren Bewegung der übrigen Gestirne teil. Weil sie aber nicht immer an denselben Punkten des Horizonts auf- und untergeht, beschreibt sie ungleich große Bogen am Himmel zwischen Auf- und Untergang. Diese Bogen behalten immer dieselbe Neigung zum Horizont, die längeren (im Sommer) sind also zugleich die höheren. 6. Im Sommer sind deshalb die Tage länger als in: Winter, und sie sind auch wärmer, weil die Sonne in derselben Zeit, wo sie uns länger scheint auch höher am Himmel emporsteigt. 7. Wir erhalten die Wärme von der Sonne durch deren Strahlen. Diese Strahlen müssen aber erst durch die Luftschicht dringen, welche über dem Erdboden lagert und blau aussieht; bei diesem Durchgang verlieren sie etwas Wärme an die Luft, bringen dem Erdboden folglich weniger Wärme, wenn sie einen weiteren Weg durch die Luft zu machen haben (wie Morgens oder Abends und im Winter), mehr Wärme dagegen bei kürzerem Wege durch die Luft (wie Mittags und ün Sommer). Die wärmsten Monate (Juni, Juli, August) nennen wir Sommer, die kältesten (Dezember, Januar, Februar) Winter; die mäßig warmen Jahreszeiten zwischen beiden sind Frühling und Herbst. 8. Die Wärme der Luft messen wir nach der Ausdehnung des Quecksilbers im Thermometer (d. h. Wärmemesser). Den Punkt des Thermometers, welchen das obere Ende des Quecksilbers beim Gefrieren des Wassers erreicht, nennen wir den Frostpunkt (0), den- jenigen, welchen dasselbe beim Sieden des Wassers erreicht, den Siede- punkt. Den Abstand zwischen Frost- und Siedepunkt teilt man in 80 oder 100 Teile (Grade), das Stück unter dem Frostpunkt in ebenso große. Das Thermometer nach R^aumur [tdomür] ist das 80-teilige, das nach Celsius das 100-teilige. 4 ° R. sind demnach = 5° C. Die Grade unter 0 werden mit — bezeichnet. 9. Die Luft enthält stets Wassergas d. h. Wasser in unsicht- barer Gasform. Bei Abkühlung verdichtet sich dieses Wassergas zu Dampf- oder Dunstmassen, die wir über uns (oder von Bergeshöhen aus gesehen unter uns) Wolken, um uns Nebel nennen; bei weiterer Abkühlung verwandelt sich der Wasserdunst in deutliche Tropfen oder sogar in Eisnädelchen, dann bildet sich Tau oder Reif

4. Teil 2 = Obere Stufe - S. 14

1885 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
14 Kursus Iii. Abschnitt I. §§ 8. 9. 3. Der Monat. Als größerer Zeitabschnitt dient der synodische Monat; manche Völker (Araber und Türken) rechnen auch heute noch nach solchen Monaten, von denen sie zwölf zu einem Mondjahr (354 Tg. 8 St. 48 Min. 34,8 Sek.) zusammenfassen. Die Namen der Monate rühren von den Römern her, bei welchen das Jahr mit dem Monat März begann; seit der Verlegung des Jahresanfangs auf den Januar bezeichnen die Namen der letzten vier Monate nicht mehr ihre Stellung im Jahre. Unsere Monate weichen wesentlich von den Mondmonaten ab, indem sie teils 30 (April, Juni, September u. November), teils 31 Tage umfassen (Januar, März, Mai, Juli, August, Oktober, u. Dezember); der Monat Februar hat in den Gemeinjahren 28 und in den Schaltjahren 29 Tage. 4. Das Jahr. Den größten Zeitabschnitt stellt das Jahr dar. Dasselbe umfaßt den Zeitraum, welchen die Erde zu einer Umdrehung um die Sonne braucht (365 Tg. 5 St. 48 Min. 47,8 Sek.). Der alte oder Julianische und der neue oder Gregorianische Kalender. Die Römer, von denen unsre Zeitrechnung stammt, haben den Kalender von den Ägyptern übernommen. Die letzteren nahmen (seit 1872 v. Chr.) die Dauer des Jahres zu 365 Tagen, also um beinahe 6 Stunden zu kurz an. Die Differenz zwischen dem Kalender und dem Stand der Sonne war zur Zeit Cäsars auf 67 Tage angewachsen. Cäsar schaltete im Jahre 46 zwei Monate von 67 Tagen ein und bestimmte die Dauer des Jahres zu 365 Tagen 6 Stunden. Dabei sollten drei Jahre 365 Tage und das vierte als Schaltjahr 366 Tage umfassen. Da das Jahr jedoch nur eine Dauer von 365 Tg. 5 St. 48 Min. 47,8 Sek. hat, so schob man nach dem Julianischen Kalender alle vier Jahre fast 3u Stunden zu viel ein. Im Jahre 1582 ordnete Gregor Xiii. den Julianischen Kalender, indem er 10 Tage, zu welchen die Differenz angewachsen war, ausfallen (und nach dem 4. Oktober den 15. schreiben) ließ. Er bestimmte ferner, daß man alle 460 Jahre (1600, 2000) drei Schalttage ausfallen lassen sollte. Da jedoch alle 400 Jahre die Differenz 3 Tg. 2 St. 41 Min. 20 Sek. beträgt, also 2 St. 41 Min. 20 Sek. zu wenig ausfallen, wird im Laufe der Jahrhunderte eine nochmalige Regelung des Kalenders notwendig werden. B. Physische Geographie. a. Die Atmosphäre. (§ 9.) Allgemeines über die Luft. Die Erde wird von einer Gashülle oder Atmosphäre umgeben, deren Dichtigkeit nach oben abnimmt, weil die unteren Luftschichten durch das Gewicht der oberen zusammengedrückt werden. Die Höhe des Luftmeeres wird gewöhnlich auf 8—12 Meilen geschätzt; da das Aufleuchten der Sternschnuppen, welches infolge der Erhitzung durch den Luftwiderstand entsteht, in einer Höhe von etwa 40 Meilen beobachtet wurde, so muß auch die Atmosphäre bis zu einer solchen Höhe hinauf- reichen. Die Luft besteht aus 79 Raum- oder 77 Gewichtsteileu Stickstoff und 21 Raum- oder 23 Gewichtsteilen Sauerstoff; dazu kommt ein wechselnder Gehalt von Kohlensäure (0,0004) und Wasserdampf; letzterer beträgt unter dem Äquator 3°/o und in Deutschland 1%. Den größten Sauerstoffgehalt hat die Luft bei nörd- lichen, den geringsten bei südlichen Winden. Auch ist die Luft in den heißen Sommer- monaten reicher an Kohlensäure, als in den Monaten, in welchen viel Regen fällt.

5. Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern - S. 101

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
_ Vorberrcht. toi Einer von den ältesten Königen hat 8vmo ge- heissen , von demselben liesse sich endlich Schweden und Svecia auch hersühren. Ii. Die Grösse. Der Umkreiß dieses grossen Landes belänfft sich zum wenigsten auf 1222. Meilen: Und wenn man es mit dem Ctrckul ausmiffet, so ist die Länge zoo. und die Breite 262. Meilen. Es ist also bey nahe wahr, was jener Schwede sagte: Wenn man sein Vaterland gleich wie einen Bogen Papier gedoppelt zusammen legte, so würde cs doch noch so groß , als Franckreich seyn. Iii. Die Nachbarn. Gegen Abend sind die Dänen, und gegen Mor- gen die Russen : Gegen Mittag aber die Ost- See, und gegen Norden das Eiß-Meer. Iv. Das Land. Man kan leicht erachten, daß ein Land, welches sich vom Mittag gegen Norden aul zvo. Meilen erstreckt, nicht eincrley Witterung haben kan. An der Ost-See ist der längste Tag 187 , und der kürtzeste hingegen si Stunde. Aber Weitet hin gegen Norden ist im Jahre nur ein Tag , und auch nur eine Nacht, es währet aber ein jedes ein gantzes halbes Jahr. Um die Gegend, wo Stockholm lieget, kan man eigentlich weder Frühling noch Herbst berechnen, G z sondern

6. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 302

1855 - Mainz : Kunze
300 Von der Temperatur. Winter. — 3) Vier Jahrszeiten sind das Eigenthum der beiden gemäßigten Erdgürtel, doch von verschiedener Dauer, und nicht an den Gränzen dieser Gürtel, sondern mit allmähligem Uebergange mehr in ihren mittleren Regionen. Dem Polarkreis sich nähernd werden Frühling und Herbst allmählig unbedeu- tender , bis auf dem Polarzirkel selbst wieder nur 2 Jahrszeiten wechseln, ein kurz dauernder Sommer und ein sehr langer Winter. Da wo der Frühling unmerklich zu werden beginnt, steigt die Wärme viel rascher. Die Sonne hebt sich zwar minder hoch im Meridiane, bleibt aber desto länger überm Horizonte, woraus es sich erklärt, daß z. B. die mittlere Temperatur der Sommermonate norwegischer Thäler, selbst noch in Drontheim (63" Breite) zuweilen stärker ist als in einigen norddeutschen Gegenden, und mancher Julinachmittag einem in Mitteldeutschland gleicht. Sonst könnte auch bei so kurzer Dauer des Sommers das Korn nicht gedeihen, das man dort spät aussäet und früh ärndten muß. — Daß unter höherer Breite die Frühlings- und Herbstmonate dem Winter sehr ähnlich sind und die Sommer-Temperatur sich stark davon unterscheidet, bei uns aber Frühling und Herbst deutlich heraustreten, zeigt folgende Zusammen- stellung Drontheims mit Frankfurt, die 13 Breitegrade aus einander liegen. Ihre mittlere Temperatur ist: zu Frankfurt zu Drontheim. In den 3 Wintermonaten -i- 0,68 — 4,8 „ „ „ Frühlingsmonaten -l- 7,89 -+- 1,8 „ „ „ Sommermonaten -h 14,73 -+- 16,3 „ „ „ Herbstmonaten -+- 7,81 -l- 4,6. Hinge nun die Temperatur ganz allein von der wechselnden Erdstellung ab, d. h. wäre die Erdkugel völlig eben, von gleicher Beschaffenheit des Bodens, ohne Lertheilnng von Land und Wasser, und umgeben von einer bewegung- losen Atmosphäre, so würde die Abnahme des Wärmegrades vom Aequator bis zu den Polen völlig regelmäßig sein, und jeder unter demselben Breiten- parallel liegende Ort dasselbe Klima haben. Die mittlere Jahrestemperatur, am Aequator zu 24° R. angenommen, würde sich alsdann gegen die Pole hin abstufen: am 10. Breitegrad 22,8 o co 17.7 „ 50. 9,6 70. „ 2,6 *). *) Unter mittlerer Temperatur versteht man natürlich wederden höchsten noch den niedrigsten Grad, sondern das Mittel der mehrere Jahre hindurch sorg- fältig beobachteten Thermometerstände. Gewöhnlich nimmt man dazu die Scala Reaumurs; anders sind die Thermometer von Fahrenheit, wonach die Engländer messen, und noch anders die von dem Schweden Celsius eingetheilt. Aus den Instrumenten nach Reaumur bedeutet der Nullpunkt den beginnenden Frost und der Siedepunkt ist 80° über Null. Fahrenheits Nullpunkt ist da, wo Reaumur 142/90 Kälte zeigt; von diesem Punkte an bis zum Siedepunkte hat Fahrenheit seine Scala in 212 Gr. abgetheilt. Das Verhältniß beider Thermometer zu einander ist so, daß 1° Reaumur — ist %° Fahrenheit, oder

7. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 311

1855 - Mainz : Kunze
Vom Regen. 309 5. Mit der Menge des Regens steht das seltnere oder öftere Fallen (die Vertheilung im Jahreslanfe) in gewissem Verhältniß. Wie bedenklich wäre der Anbau des Getraides, Obstes, Weins, und der Küchenpflanzen, wenn die 23" Regen bei uns rasch hintereinander, etwa in einem Frühlings- oder gar Herbstmonat herab fielen! Zum Glück steht es anders, es regnet wenig bei uns, aber desto öfter, und so findet ein stäter Wechsel zwischen trockner und nasser Witterung statt. Eine Regel darin entdecken, wird wohl zu schwierig sein. Nur soviel ergibt sich aus vielen in unsrer Zone gemachten Beobachtungen, daß es in den westlichen Küstenstrichen Europas mehr zur Herbstzeit, entfernter davon B. im östlichen Frankreich und im Innern Deutschlands) mehr im Frühling und Sommer regnet*). Je weiter nach Osten, desto weniger feucht die Winter. Zu Jrkuzk und Jaknzk hat man fast den ganzen sehr kalten Winter hindurch hellen Himmel. Der heiße Erdgürtel unterscheidet sich auch hierin von den beiden ge- mäßigten. Dort ist nicht allein die jährliche Menge des Regens größer; er fällt anch seltner und periodisch, und gewöhnlich für jede Gegend erst dann, wenn die Sonne den höchsten Stand erreicht hat. Am Aequator selbst tritt zweimal des Jahrs regnichte Zeit ein; doch schon in Entfernung von wenigen Breitegraden gibt es nur Eine Regenperiode; weshalb man den tropi- schen Ländern zwei Jahrszeiten zuschreibt, die langdauernde trockne und die kürzere nasse. Beide wandern gleichsam mit der Sonne, indem die Süd- hälfte der beißen Zone trockne Zeit hat, wenn die Sonne über der Nordhälfte steht, und so umgekehrt. Auch bemerkt man, daß der Regen dort meistens mit Eintritt der Nacht nachläßt, um mit Aufgang der Sonne wieder zu beginnen. Furchtbar ist alsdann das Toben der Gewitter, von entsetzlichen Orkanen be- gleitet, und der Regen gießt nicht in Tropfen, sondern in Wasserstrahlen herab. Zu Cayenne (im französischen Gniana) fiel einmal in 36 Stunden eine Wasser- masse von 37 Zoll Höhe, also mehr als bei uns im ganzen Jahre. In Ostindien ist die eigenthümliche Erscheinung, daß die Regenzeit zwischen Ost- und Westküsten wechselt; Malabar z. B. hat seine Regenzeit im Sommer, Coromandel im Winterhalbjahr. Beide Küsten sind aber durch das Gebirge Ghates geschieden und regelmäßig periodischen Winden, den Monsunen, ausgesetzt, wie wir in folgendem §. sehen werden. * 3 *) Folgendes aus Kriegk's Angaben über die klimatischen Verhältnisse zu Frankfurt mag hier Platz finden: der dortige jährliche Niederschlag beträgt im Durchschnitt 25" 10'", und ist in den 3 Sommermonaten größer als in den 3 Wintermonaten. Für stärkste Ergüsse gelten Gewitter, wie die am 23. Mai 1829 und 24. Juli 1831, wo die Regenmenge 2" 8"' betrug; der große Schnee- fall am 17. März 1827 ergab 9'". Der mittlere größte Wärmestand zu Frank- furt beträgt 25,8° R. und mittlere größte Kälte — 11,5°. Die Wärme steigt daselbst eher auf 28°, als die Kälte auf 16 und darüber. In diesem Jahrhundert fiel das Thermometer nur dreimal auf — 20°, am 2. Febr. 1830 aus 22,3° was als Maximum der Kälte zu betrachten. Die größte Wärme dieses Jahrh, war den 19. Juni 1827, nämlich 28,8°, und 29° den 17. Juli 1852.
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