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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vorstufe - S. 41

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
12. Das Rittertum. 41 In diesem ziemlich eng begrenzten Rume zwischen den Burgmauern spielte sich das Leben des Ritters und seiner Familie ab. Die umliegenden, untertnigen Bauerngehste lieferten Getreide und Vieh, Wolle und Felle in die Burg, die Knechte stellten in der Waffenkammer unter Leitung eines Meisters die Waffen her, die Mgde spannen und webten unter Aussicht der Herrin. Selten gab es im Winter eine Abwechslung, wenn eine Jagd ver-anstaltet wurde, oder wenn zu aller Freude ein Snger erschien, Neuigkeiten aus der Welt mitbrachte und Heldenlieder sang. Sonst klagte alles der die den Wochen, in denen es keine Unterhaltung gab. Uns hat der Winter geschadet so sehr. Heide und Wald sind so fahl nun und leer, Stimmen der Vglein erschallen nicht mehr. Knnt' ich verschlafen die Winterzeit! Wach' ich solange, so bringt es mir Leid, Da seine Macht reicht so weit und so breit." Um so freudiger wurde der Frhling mit den hervorsprieenden Blumen und der Vgelein sem Schall begrt. Wenn die Blumen aus dem Grase dringen Und dem Spiel der Sonne sie entgegen Frhlich lachen in des Maitags Frh', Wenn die kleinen Vgelein wohl singen Ihre besten Weisen, die sie Pflegen: Dem kann andre Wonne gleichen nie. Ist's doch fast ein Himmelreich." Mit diesen Versen gibt uns Walter von der Vogelweide kund, was seine ritterlichen Zeitgenossen fhlten. Im Frhling, im herrlichen Monat Mai ging es hinaus in die schne Natur. Laut schallte der Jagdrus durch Berg und Tal, mit dem Falken zog die Schloherrin aus, um den Reiher zu jagen; oder mit reichem Gefolge besuchte der Ritter einen Nachbar, der ihn gastlich aufnahm und mit ihm schmauste. An all diesem nahmen auch die R i t t e r f r a u und die Tchter des Burgherrn regen Anteil. Denn die hfifche Zucht hatte die Stellung des Weibes und sein Ansehen sehr gehoben. Es galt fr Ritterpflicht, sich einer Herrin zu geloben, ihr im Kampfe zu dienen, ihre Tugenden und Schnheit in Liedern zu besingen. Das war der M i n n e d i e n st. So mute auch die Erziehung des weiblichen Geschlechtes der hohen Stellung entsprechend sein. Von Jugend an lernten die Mdchen die hfische Bildung, Anftandsregeln, fein gesittetes Benehmen, das auf ganz bestimmten Regeln und Gesetzen

2. Mancherlei für Jung und Alt - S. 311

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
311 Ja, laßt die Glocken klingen, Daß, wie der Englein Singen, Sie rufen laut und klar: „Gott in der Höh' sott werden Der Ruhm, und Fried' auf Erden Und Wohlgefallen immerdar!" Robert Rei nick. Ritterschlag. Ein Schlag mit der Hand oder späterhin mit der flachen Klinge des Schwertes auf Hals oder Achsel begleitete die ritterliche Wehrhaftmachnng eines Knappen: daher denn das Wort Ritterschlag, der in neuerer Zeit übliche Name dieser Wehrhaftmachnng; im Mittelalter selbst sagte man Schwertleite, weil eigentlich nun erst der Jüngling das Schwert zu leiten, d. h. zu führen begann. Die Überreichung und Anlegung der Waffen und der Sporen und der Schlag an den Hals, das waren die Dinge, die an dem neuen Ritter geschahen: er selbst that aber auch bei der Feier- lichkeit das Seinige, und was er that, das gab derselben ihre religiöse Bedeutung und drückte den höhern heiligen Sinn aus, in welchem die Zeit das ganze Rittertum verstand. Abends vor der Schwertleite (in Frankreich wenigstens und in England war das so gebräuchlich) reinigten sie ihren Leib durch ein Bad und das Gewissen durch Beichtung ihrer Sünden; die Nacht sodann verwachten sie betend in einer Kirche; endlich unmittelbar vor jenem sinnbildlichen Schlage legten sie knieend das Ge- lübde ihres neuen Standes ab: dieser letzte und Hanptteil aber der gan- zen Handlung pflegte auch in einer Kirche vor sich zu gehen, so daß sich unmittelbar und noch an dem gleichen Ort eine feierlich gelesene Messe damit verbinden ließ. Den Inhalt dieses Gelübdes und noch manch an- deren zu dem Bild einer Schwertleite gehörigen Zug lernen wir am be- sten aus der Darstellung kennen, die uns ein alter lateinisch schreibender Chronist von der Schwertleite des eben zum deutschen König gewählten Grafen Wilhelm von Holland giebt; die Feierlichkeit fand zu Köln im Jahre 1247 statt, als Wilhelm gerade zwanzig Jahre zählte. „Weil dieser Jüngling zur Zeit seiner Wahl noch Knappe war, so ward mit Eile alles Nötige vorbereitet, damit er nach dem Brauch der christlichen Kaiser Ritter würde, bevor er zu Aachen die Königskrone empfinge. Und nachdem die Vorbereitungen alle vollendet, ward in der Kirche nach Ver- lesung des Evangeliums der Messe der vorbenannte Knappe Wilhelm von dem Könige von Böhmen vor den Kardinal (Petrus Capncius, Ge- sandten Papst Innocenz' Iv.) geführt, wobei der König also sprach: ieuren Hochwürden, holdseliger Vater, stellen wir diesen gewählten Knap- pen vor, demütigst bittend, Eure Väterlichkeit wolle sein Gelübde empfangen, auf daß er würdiglich in unsere ritterliche Genossenschaft könne aufgenom-
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