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1. Deutsche Geschichte - S. 57

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Heinrich Vi. 1190-1197. 57 Heinrich Vi. 1190-1197. 60. Indessen hatte Friedrichs willenskrftiger Sohn Heinrich Vi. die Herrschaft angetreten, ein Fürst von groen Anlagen, zugleich aber von einem gewaltigen Triebe nach Macht beseelt, der zuliebe er vor Hrte und Grausamkeit nicht zurckscheute. In Rom lie er sich die K a i s e r k r o n e auf das Haupt setzen. Dann eroberte er das unteritalische Normannenreich, dessen letzter König damals gestorben war, und zog siegreich in P a l e r m o ein, der normannischen Gerung Hauptstadt, wo sich das Abendland mit dem Morgenland, Christliches mit mimischen Arabischem traf. Gewaltigen Plnen hing der siegreiche Kaiser nach. Die kaiserliche ^spliwe. Gewalt, die hchste weltliche Gewalt der Christenheit, wollte er zur L e h n s -hoheit der die Könige des Abendlandes umgestalten. Durch einen Zusall fiel damals Richard Lwenherz in seine Gewalt. Dieser wollte sich, vom heiligen Lande zurckkehrend, in abenteuerlicher Weise durch Deutsch-land durchschlagen, wurde aber bei Wien erkannt und von dem Herzog von sterreich an den Kaiser ausgeliefert; und nicht eher durfte er die Burg Trifels in der Pfalz, wohin er als Gefangener gebracht wurde, verlassen, bis er sein Land von Heinrich zu Lehen genommen und ein hohes Lsegeld gezahlt hatte. Sodann plante der Kaiser einen Kreuzzug. Schon hatte sich ein starkes deutsches Kreuzheer gesammelt, schon schwammen die kaiser-lichen Schiffe auf dem Meere, da raffte den gewaltigen Mann in seinem Sctn^ 32. Jahre zu Messina ein Wechselfieber dahin. 1 Tod. ' Er hatte, wie ein zeitgenssischer Geschichtschreiber sagt, das deutsche Volk herrlich gemacht vor allen Nationen. Um so unheilvoller war fr Deutschland sein frher Tod. Denn er hinterlie nur einen kaum drei-jhrigen Sohn Friedrich, dem seine Mutter Konstanze das unteritalische Knigreich zu sichern suchte. In Palermo wuchs dieser auf, und der Papst Innocenz Iii. bernahm der ihn die Vormundschaft. Philipp von Schwaben 1198-1208 und Otto Iv. 1198-1215. 61. In Deutschland erhoben sich jetzt die vielen Gegner des hohen-staufischen Hauses und whlten Heinrichs des Lwen Sohn Otto zum König; ihm stellte die staufische Partei Friedrich Barbarossas jngsten Sohn Philipp von Schwaben als König gegenber. Whrend Deutschland wieder durch einen Brgerkrieg zerrissen wurde, erhob Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Ppste, das Jnn-

2. Deutsche Geschichte - S. 58

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
58 Die deutsche Kaiserzeit 9191250. Papsttum zu einer alles berragenden Macht. Er hat mehrere Staaten Europas gentigt, seine Lehnshoheit anzuerkennen, insbesondere Eng-lernt), dessen König Johann ohne Land, der treulose Bruder und Nach-folger des tapferen Richard Lwenherz, sich vor ihm demtigen muhte. Er Mreuml gab die Anregung zu einer neuen Kreuzfahrt, dem vierten Kreuzzug; 1204. dieser fhrte allerdings nicht zur Wiedereroberung von Jerusalem, sondern zur Einnahme von Konstantinopel und zur Grndung des lateinischen" Kaisertums, das sein Dasein nicht lange gefristet hat. Jnnoeenz hat auch die Inquisition, d. h. die gerichtliche Aussuchung und Verfolgung der Ketzer, ins Leben gerufen. In dem deutschen Thronstreit gelang es Philipp allmhlich, Boden Emiorvung 8u gewinnen. Da wurde er von dem Pfalzgrafen Otto von Wittels-1208. bach, der sich von ihm beleidigt glaubte, zu Bamberg ermordet. Jetzt Otto iv. sand Otto Iv., der Weise, auch bei den Staufen Anerkennung; er konnte bald nach Italien ziehen und sich dort von Jnnoeenz Iii. die Kaiserkrone auf das Haupt setzen lassen. Als er aber einen Angriff auf das unter-italische Reich Friedrichs, des Sohnes Heinrichs Vi., unternahm, trat ihm Jnnoeenz entgegen, sprach den Bann der ihn aus und gestattete Friedrich, dem Ruf der staufischen Partei zu folgen und sich in Deutschland als Gegen-knig aufstellen zu lassen. Anfangs war dessen Anhang nur gering; aber 1215 konnte sich Friedrich Ii. im Dome zu Aachen krnen lassen. Otto Iv. starb 1218 machtlos und verlassen auf der Harzburg. X Friedrich Ii. 1215-1250. Sn 62. Friedrichs Ii. Persnlichkeit, Kreuzzug und Landesverwaltung. Persnlich-Friedrich, der jetzt allgemein in Deutschland anerkannt wurde, war ein frhreifer, hochbegabter Fürst, einer der geistvollsten unter den deutschen Knigen, dazu hochgebildet, da er am Hofe zu Palermo einen vorzglichen Unterricht genossen und mit christlichen und arabischen Gelehrten in Verkehr gestanden hatte. Er war ein Staatsmann von feinster Berechnung und klarstem Urteil; dazu ein hochstrebender Mann von groen Gedanken und mchtiger Willenskraft. Von Wrme des Gemts aber war bei diesem Frstensohne, der in frhester Kindheit Vater und Mutter verloren und sich an kalte Verstellung hatte gewhnen mssen, wenig zu spren. Er konnte, wie sein Vater, von unerbittlicher Hrte sein. Dazu war seine Bildung mehr italienisch als deutsch, seine Neigungen zogen ihn mehr nach Italien als nach Deutschland, sein italienischer Besitz erschien ihm als der Mittelpunkt seiner Politik; dieser gewaltige Hohenstaufe war dem deutschen Vaterlande ent-fremdet.

3. Deutsche Geschichte - S. 65

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutschland im dreizehnten Jahrhundert. 65 mglichst alle Krperteile zu decken, hatte man die Rstung immer schwerer 1 gemacht; so wurde sie fr das Turnier immer brauchbarer, sur die Schlacht und den Feldzug zu schwerfllig. Daher erlagen im vierzehnten Jahrhundert mehrfach die Ritterheere den Schweizer Bauern, die weniger gut gewappnet waren, aber sich leichter bewegen konnten. Dazu kam, da mehr und mehr der Gebrauch von Sldnern aufkam; Landsknechte, die man fr Geld anwarb, waren den Fürsten eine zuverlssigere Hilse als die ritterlichen Vasallen, welche sich nicht immer bereit finden lieen, fr sie ins Feld zu ziehen. So brach ein neues Zeitalter des Heerwesens heran; die ge-wappneten Reiterheere traten zurck, die zu Fu kmpfenden Lands-knechte bildeten den Kern der Heere.x 68. Die Reichsverfassung. Wenn das Rittertum im zwlften und dreizehnten Jahrhundert eine eigenartige und hohe Kultur geschaffen hat, so war es um den deutschen Staat damals desto trauriger bestellt. Die langen, Knigtums oft wiederholten Kmpfe zwischen Kaiser und Papst, Kaiser und Fürsten hatten damit geendet, da das Kaisertum unterlag. Es war in seiner Macht wesentlich geschwcht; die Herrlichkeit Ottos des Groen, Konrads Ii., Fried-rich Barbarossas war fr die spteren Kaiser unerreichbar. Die deutschen Herzge, Grafen und Bischfe fhlten sich, obwohl durch den Lehnseid dem König zur Treue und zum Gehorsam verpflichtet, mehr als Fürsten denn als Vasallen. Sie fhrten ihre Reifigen lieber fr ihre eigenen Zwecke ins Feld als im Dienste des Knigs; sie ordneten sich ungern dem kniglichen Gericht unter; sie suchten die kniglichen Befugnisse zu schmlern und be-anspruchten es, in den Angelegenheiten des Reichs gehrt zu werden und auf den Reichstagen darber zu beraten. Die Einknfte der deutschen Könige ferner waren sehr gesunken. Einst hatten sie der ausgedehnte Krn-gter geboten: jetzt waren diese bis auf geringe Reste als Lehen vergeben und verschleudert. Wer in Zukunft die deutsche Krone trug, konnte nicht mehr auf das Reichsgut zhlen, sondern mute ein bedeutendes Familienerbe, eine Hausmacht, entweder schon besitzen oder zu gewinnen suchen. Zugleich war das Reich ein W a h l r e i ch geworden. Auch frher hatte der König Wahiretch. gewhlt werden mssen, aber man hatte sich doch meist fr den Sohn oder nchsten Verwandten des Knigs entschieden; jetzt wurde freie Wahl die Regel, und die Kurfrsten whlten eine Zeitlang mit Vorliebe solche Fürsten zu Knigen, die nicht aus der Familie des Herrschers stammten. Die Herabminderung der kniglichen Macht aber hatte zur Folge eine Herabminderung der inneren Einheit und der ueren Macht des deutschen Serftmtte* Volkes. Die Zersplitterung Deutschlands nahm von nun an $eu& Neubauer. Geschichtl. Lehrbuch fr Mdchensch. Ii. 4. Aufl. k luni>S'

4. Deutsche Geschichte - S. 27

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Karl der Groe. 27 Sein Reich war ein Weltreich; er gebot der Germanen und Romanen. Er war der Schirmherr der abendlndischen Kirche, der Beschtzer des abend-lndischen Christentums. Unter diesen Umstnden erwachte der Gedanke, das abendlndische Kaisertum, das im Jahre 476 sein Ende gefunden hatte, wieder zu erneuern. Im Jahre 800 weilte Karl in Rom, um die rmischen Verhltnisse zu ordnen; denn der Papst Leo Iii. war im vorigen Jahre durch eine Gegenpartei aus der Stadt vertrieben worden und hatte nur unter dem Schutze eines frnkischen, von Karl abgesandten Grasen zurck-kehren knnen. Damals setzte ihm am Weihnachtstage der Papst am Altar der Peterskirche die K a i s e r k r o n e auf das Haupt, und das Volk begrte tfbqn1^ ihn unter lautem Jubel als rmischen Kaiser. So war ein Germane Nach- abe^tl folger der Csaren geworden. Nicht an Macht, wohl aber an uerem Glanz erfuhr die Stellung Karls durch die Kaiserkrnung einen gewaltigen Zuwachs; Rom aber zu erobern und die Kaiserkrone zu gewinnen, ist seitdem Jahr-hunderte hindurch das Ziel der Sehnsucht fr die deutschen Könige gewesen Karls Regententtigkeit. 27. Karls Persnlichkeit. Karl war ein Herrscher, der mit genialer Wn== Einsicht und gewaltiger Tatkraft den verschiedensten Aufgaben, die ihm die Regierung seines weiten Reiches stellte, gerecht wurde. Von seiner Persn-lichkeit hat uns sein jngerer Freund und Biograph Einhard ein Bild hinterlassen. Er war ein Mann von mchtigem Krperbau, festem Gang, schnem, grauem Haar und heiterem, gtigem Antlitz. Er erfreute sich bis in sein hohes Alter einer guten Gesundheit; durch Reiten, Jagen und Schwimmen hrtete er den Krper ab; in Speise und Trank war er mig. Er kleidete sich nach frnkischer Weise und konnte kaum je dazu vermocht werden, rmische Kleidung anzulegen; seine Gewnder lie er sich von den Frauen seiner Familie anfertigen. Er war ein Mann von gewaltiger Willens-kraft und konnte in seinem Zorne furchtbar sein. Aber in ihm wohnte auch ein tiefes, inniges, deutsches Gemt; er war ein zrtlicher Vater seiner Shne und Tchter, die er ungern von sich lie, ein guter Geselle seiner Freunde, freigebig und gtig gegen Fremde. Er war hochbegabt und konnte gut reden. Auch erfllte ihn ein starker Drang nach Bildung; noch in hheren Jahren wnschte er nachzuholen, was man frher an ihm versumt hatte, versuchte das Schreiben zu lernen und lie sich in der Grammatik unterrichten. Mit seinen Freunden besprach er sich der gelehrte Dinge; selbst beim Mahle lie er sich gern vorlesen. Dabei hatte er auch Sinn fr die Heldensagen des deutschen Volkes und lie sie sammeln; leider ist diese Sammlung unserer Zeit nicht erhalten geblieben.

5. Deutsche Geschichte - S. 81

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Sigmund 1411-1437. 81 von Lanzen starrenden feindlichen Reihen. Herzog Leopold fiel selbst in der Schlacht. Auch im nchsten Jahrhundert wuchs die Eidgenossenschaft. Den Habsburgern blieb sie feinb; aber auch der Angriffe des Herzogs von Burgund, Karlsdeskhnen, erwehrte sie sich in siegreichen Schlachten. Maximilian I. versuchte vergeblich sie zum Gehorsam zurckzufhren; so lste sich die Schweiz von Deutschland los. Schweiz. 85. Die Feme. Es mu noch einer eigentmlichen Form des Gerichts gedacht werden, die sich in Westfalen von frherer Zeit her erhalten hatte und in jener Zeit, wo die Reichsgerichtsbarkeit daniederlag und der Geschdigte oft keinen Richter fand, der ihm gegen den Bedrcker half, fr groe Teile Deutschlands Bedeutung gewann: des Femgerichts. Die Feme. Es waren Reste des alten kniglichen Gerichts, die auf roter Erde" noch bestanden. Freigrafen leiteten es, aus Freischffen bestand es, am Freistuhl fand es statt, nicht in dsteren Hhlen, sondern unter freiem Himmel, an einer Eiche oder Linde; zu Dortmund steht noch heute die Femlinde. Man brachte in jener Zeit aus den verschiedensten Teilen Deutschlands Klagen vor die Feme, und zur Zeit Wenzels und Sigmunds erfreute sie sich hohen Ansehens. Nachher verfiel das Gericht; es wurde berflssig, seit in den einzelnen Gebieten die Gerichtsbarkeit sich besserte. Sigmund 1411-1437. 86. Sigmund und das Konstanzer Konzil. Nach Ruprechts Drei König-. Tode standen sich einige Monate lang drei Könige gegenber, und zwar smtlich aus dem Hause Luxemburg. Denn ein Teil der Kurfrsten whlte Sigmund, ein anderer seinen Vetter, den Markgrasen Jobst von Mhren, während zugleich Wenzel seine Ansprche aus die Krone er-neuerte. Aber Jobst starb, und mit Wenzel kam ein Vergleich zustande; so bestieg Sigmund, König von Ungarn, den deutschen Thron, ein hoch- Sigmund, begabter, gewandter, lebenslustiger und liebenswrdiger Herrscher, der den Glanz liebte, dem es aber an Stetigkeit und Festigkeit des Willens fehlte. uerlich nahm zu seiner Zeit das Kaisertum noch einmal einen Auffchwung, da er als Schirmherr des groen Konzils galt, zu dem sich damals die abendlndische Christenheit in Konstanz vereinigte; an wirklicher Macht aber hat es durch ihn nicht gewonnen. Die K i r ch e befand sich zu jener Zeit in einer traurigen Lage. Siebzig Jahre waren die Ppste im Exil" zu Avignon gewesen, wo ihr gewaltiger Palast noch heute an sie erinnert. 1377 verlegte der damalige Papst seinen Neubauer. Geschlchtl. S?efir6uc6 fr Otbcficnfdi. If. 4 Aml, (i

6. Deutsche Geschichte - S. 48

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
48 Die deutsche Kaiserzeit 919-1250. Wormser Endlich wurde der Jnvestiiurstreit 1122 durch das Konkordat von Ti25.nt Worms beendigt. Dieser Vertrag bestimmte, da die Bischse von dem Kapitel, d. h. der Versammlung der Domherren des Bistums, gewhlt werden, dann vom König durch berreichung eines Zepters mit den weltlichen Hoheitsrechten belehnt und daraus vom Papste durch Ring und Stab mit der geistlichen Wrde investiert werden sollten. 1125. 1125 starb Heinrich V. Mit ihm erlosch das stnkische Kaisergeschlecht. Rckblick auf die Zeit der frnkischen Kaiser. Ds 51. Whrend zur Zeit Konrads Ii. und Heinrichs Iii. das ^""'deutsch/Knigtum auf der Hhe seiner Macht stand, hatten die beiden letzten Salier zwei starke Gegner gefunden, deren sie nicht hatten Herr werden knnen: das Papsttum, das der den Staat zu herrschen strebte, und die Fürsten, die sich mglichst unabhngig zu machen suchten. Beide sahen in dem Knigtum einen gemeinsamen Feind, gegen den sie sich ver-banden. Auch aus die deutschen Bischfe konnten die Könige nicht mehr wie frher zhlen; sie traten als geistliche Fürsten den weltlichen zur Seite. So bereitete sich die Zersplitterung Deutschlands vor. iehnswesen. Alle Verhltnisse des damaligen Zeitalters beherrschte das Lehns-wesen. Wie der König Herzogtmer und Grafschaften, Lndereien, Rechte jeder Art zu Lehen vergab, so vergaben sie die Belehnten wieder an ihre Stande. Lehnsleute. Nur Ritter konnten Lehen empfangen. Diese schloffen sich zu einem adligen Krieg erstnde zusammen, der wirtschaftliche Erwerbsarbeit verschmhte und in jeder Beziehung ein Vorrecht fr sich in Anspruch nahm. Mit Verachtung sah er auf den Stand der Bauern herab. Auf diesen lastete nicht mehr, wie einst zur germanischen Zeit, die Wehrpflicht; aber sie genossen auch nicht die Rechte des Kriegers. Schon aber entstand inner-halb der Mauern der Städte ein dritter Stand, der Brg erstand, der sich zwischen Ritter und Bauern einfgte. Mrtschaft. Denn mehr und mehr blhte das S t d t e vo e f e tt auf. Worms war die erste deutsche Stadt, die in die Politik eingriff; die erste Handelsstadt Deutschlands aber wurde Kln, das damals fr Seeschiffe erreichbar war und mit England einen gewinnbringenden Handel trieb. berhaupt wuchs der Wohlstand des Landes. Immer mehr lichtete sich der Urwald, es wuchsen die Ackerfluren, die Kultur drngte die Wildnis zurck. Ein besonderes Verdienst um' die Urbarmachung des Bodens erwarb sich der Mnchsorden der Cisterzienser. !

7. Deutsche Geschichte - S. 54

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
54 Die deutsche Katserzeit 919 1250. angematen Rechte und stellte anstatt der gewhlten Brgermeister Beamte an ihre Spitze, die er selbst ernannte. Als sich Mailand gegen ihn erhob und die kaiserlichen Gesandten schimpflich vertrieb, legte er sich vor die Stadt und nahm sie nach zweijhriger Belagerung 1162 ein. Auf werfung nct'de und Ungnade muten sich die Mailnder unterwerfen. Im Ber-Mailands, gewande und mit Stricken um den Hals zog die Brgerschaft vor dem Kaiser vorber, und die Flaggenstange des mailndischen Fahnenwagens senkte sich vor seinem Thron. Dann wurden die Tore und Mauern niedergelegt und ein Teil der Stadt zerstrt; den Bewohnern wurde besohlen sich in vier Flecken anzusiedeln. Nie war ein deutscher König in Italien mcht :g er gewesen. 57. Friedrich im Kampfe mit Papst Alexander Iii. und den Lombarden. Aber bald folgte ein Umschwung. Damals bestanden unter den Kardinlen, d. h. den hohen rmischen Geistlichen, zwei Parteien; die eine whlte den Kardinal Roland, der als Papst den Namen Alexander Iii. annahm, die andere einen Gegenpapst. Fr den letzteren trat Friedrich ein und wurde deshalb von Alexander mit dem Banne belegt; so begann der zweite der groen Kmpfe zwischen Kaisertum und Pap st-tum. Im Jahre 1167 zog Friedrich mit einem starken deutschen Ritter-Heere gegen die ppstliche Hauptstadt. In der rmischen Campagna trugen unmck- die Deutschen einen glnzenden Sieg davon, nahmen Rom ein und zwangen Rmerzug. den Papst zur Flucht. Da brach auf dem fieberreichen rmischen Boden pltzlich eine Seuche aus und raffte in wenigen Tagen die Blte des deutschen Heeres dahin; mit dem Reste mute Friedrich einen schnellen Rckzug antreten. Fr die lombardischen Städte aber war dies Unglck das Zeichen zum Aufruhr; sie vertrieben die kaiserlichen Beamten, schloffen einen Bund zur Verteidigung ihrer Freiheit, und Mailand erstand wieder aus seinen Trmmern. Dazu erbauten die Lombarden eine Bundes-festung, die sie nach des Papstes Namen Alessandria nannten. Italien war fr Friedrich zum grten Teile verloren. Erst mehrere Jahre spter konnte er wieder der die Alpen ziehen und den Kampf gegen die aufstndischen Städte wieder aufnehmen. Vergeblich belagerte er zu-nchst Alessandria. Dann wandte er sich, um einen entscheidenden Schlag führen zu knnen, an seinen Lehnsmann und bisherigen Verbndeten Hein-rich den Lwen um Hilfe. Beide trafen in einem Alpenort zusammen; aber Heinrich verweigerte ihm die Heeresfolge. So blieb das kaiserliche ; Heer zu schwach,^ um der feindlichen bermacht widerstehen zu knnen. Bei Si 176 &e 9 n a n unterlag 1176 die deutsche Ritterschaft nach hartem, blutigem Xvau.

8. Deutsche Geschichte - S. 59

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich Ii. 1215 1250. 59 Sein Leben ist erfllt von schweren Kmpfen mit dem Papsttum. Er hatte bei der Kaiserkrnung versprochen, einen Kreuzzug zu unternehmen. Kaiser-Aber mit anderen Regierungssorgen beschftigt, verschob er dessen Aus-fhrung von Jahr zu Jahr. 1227 endlich versammelte er ein Kreuzheer in Apulien. Da brach eine Pest aus, an der auch Landgraf Ludwig von Thringen, der Gemahl der heiligen Elisabeth, starb; und der Kaiser schpb den Plan von neuem auf. Jetzt wurde er von dem greisen, aber leiden-schaftlichen Papste Gregor Ix. mit dem Banne belegt. Trotzdem trat Friedrich im nchsten Jahre den Kreuzzug an. Er landete an der Kste von Palstina, und es gelang ihm, mit dem Sultan von gypten einen Vertrag 1228 bis abzuschlieen, durch welchen Jerusalem und die andren heiligen^Sttten ihm 1229' abgetreten wurden. So zog er denn in die heilige Stadt ein; und obwohl der Patriarch das Interdikt der sie aussprach und alle geistlichen Hand- -lungert, Gottesdienst, Glockenluten verbot, setzte er sich selbst in der Kirche des heiligen Grabes die Krone von Jerusalem aufs Haupt. Zurckgekehrt, schlo er mit dem Papste Frieden und wurde vom Banne gelst. Es folgten einige Friedensjahre, in denen sich der Kaiser der Ver-waltung seiner unteritalischen Lande zu widmen vermochte. Fr diese hat er Auerordentliches geleistet. In Deutschland dagegen ist er nur noch selten gewesen. Whrend er in Unteritalien einen starken, geschlossenen Staat begrndete, trat er in Deutschland der wachsenden Zersplitterung nicht entgegen; vielmehr hat gerade er die deutschen Fürsten als Landes-Herren anerkannt. /X 63. Friedrichs Kampf mit den Lombarden und dem Papste. Da entstand gegen Friedrich eine Emprung unter den lombardischen Stdten. Bald schlo sich Papst Gregor Ix. seinen Gegnern an und Bannfluch bannte ihn, indem er ihn wegen Unglaubens, wegen seines Verkehrs mit l'e90ts ix-Mohammedanern und heimlicher Ketzerei mit Vorwrfen berhufte. So folgte ein neuer Kampf zwischen Kaisertum und Pap st tum, der d r i t t e der gewaltigen Zusammenste beider Weltmchte. In diesem hatte das Papsttum eine starke Hilfe an den vor kurzem gegrndeten Bettelmnchsorden der Franziskaner und Dominikaner, welche ihre Aufgabe darin sahen, unter dem niederen Volke Seelsorge zu -f treiben, ihm zu predigen und die Beichte abzunehmen, und schnell groen Einflu gewannen. Whrend Papst und Kaiser in Italien einander gegenberstanden, wurde stnfon der die deutsche Ostmark von einer furchtbaren Gefahr bedroht. Die Mongolen ^1241."' hatten unter dem Dschingiskhan,d. h. dem groen Fürsten, weite Gebiete

9. Deutsche Geschichte - S. 67

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutschland im dreizehnten Jahrhundert. 67 Handwerker waren freie Leute, nicht wie die Bauern Hrige; war die Stadt in Gefahr, so wurden sie auch zur Verteidigung aufgeboten und wuten die Waffen zu führen. Sie schlssen sich zu Genossenschaften zusammen, die man Znfte oder Innungen nannte; die Znfte hatten ihre besonderen Bruche und banden ihre Mitglieder an bestimmte Ordnungen. Keiner durfte Waren herstellen und verkaufen, der nicht zu einer Zunft gehrte. Keiner konnte Meister werden, wenn ihn nicht die Zunft dazu machte; dazu war erforderlich, da er als Geselle gearbeitet hatte und gewandert war, und da er ein Meisterstck angefertigt hatte. Von der Zunft oder vom Rate der Stadt wurden auch die Preise der Waren festgestellt; und bestimmte Meister hatten den Auftrag, in den Werksttten nachzusehen, ob berall die Ordnungen beobachtet und gute Ware hergestellt wrde. In dieser Art erblhte damals das deutsche Handwerk; und vieles von dem, was in deutschen Stdten ge-arbeitet war, wurde von den Kaufleuten ins Ausland, besonders nach Nord-europa, ausgefhrt und dort verkauft. Denn jetzt war auch der deutsche Handel emporgeblht. Die Handel Straen, fr deren Ausbau freilich meist wenig Sorge getragen wurde und die noch dazu oft Wegelagerer unsicher machten, wurden belebt durch die Wagen der Kaufleute. Der Rhein, die Donau, die Elbe und die anderen groen Strme wurden von Schiffen befahren, und der Hafen mancher Stadt war gefllt mit bewimpelten Fahrzeugen. Aber die deutschen Schiffer hatten sich auch lngst aus die hohe See hinausgewagt; Nord - und Ostsee waren damals deutsche Meere, wo man kaum andere als deutsche Flaggen sah. Der Handel war anderer Art als heute; wer Kauffahrtet trieb, der mute selbst hinaus in die Fremde, mute die Waffen führen knnen, mute mancher Gefahr gewrtig sein, die ihm Sturm und Schiffbruch, bersoll von See-Zubern, rechtlose Behandlung durch fremde Fürsten und Volksstmme bringen konnten; dafr harrte seiner auch oft, wenn ihm alles gut gelang, ein auer-ordentlich hoher Gewinn. An den Ksten Skandinaviens und des heutigen Rulands landeten die deutschen Kaufleute und grndeten dort Handelsniederlassungen; da verkauften sie deutsche Waren, Tuch und Leinwand, Metallgerte, Lederwaren, Spezereien, Bier und Wein, während sie Landeserzeugnisse, Getreide, Holz, Hute, Pelze, Honig und Wachs, einkauften. Ein besonders wichtiger Handelsgegenstand war der Hering, dessen Fang in jener Zeit allein von deutschen Kaufleuten betrieben wurde und der als Fastenspeise sehr beliebt war und weithin versandt wurde. Aber auch nach Sden ging der deutsche Handel. Durch die Kreuz-zuge war ein lebhafter Verkehr mit dem Morgenland, der Levante, entstanden, der fast allein in der Hand italienischer Städte, vor allem V e n e d i g s und

10. Deutsche Geschichte - S. 39

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Otto Il, Otto Iii. und Heinrich Ii. 39 kamen auf der Flucht um, ihr Lager wurde erobert. In dieser Schlacht starb Konrad der Rote, der durch tapferen Kampf seinen Abfall shnen wollte, den Heldentod. Seitdem sind die Ungarn nicht mehr nach Deutschland eingefallen. Allmhlich wurden sie aus Nomaden ein sehaftes Volk und nahmen das Christentum an. 39. Die Grndung des rmischen Kaiserreichs deutscher Nation. Einige Jahre nach der Ungarnschlacht konnte Otto zum zweiten Male nach Italien ziehen. Niemand widerstand ihm; er zog in Rom ein und lie sich von dem damaligen Papste zum rmischen Kaiser krnen. Seitdemx^ng. wurde es Grundsatz, da nur die deutschen Könige die rmische Kaiserkrone 962. tragen drften; es entstand das rmische Reich deutscher Nation. Als rmischer Kaiser galt der deutsche König fr den Schutzherrn der Christen-heit, fr den ersten Herrscher des Abendlandes. Auch das Papsttum ward ihm Untertan. Als der damalige P a p st von ihm abfiel, lie er ihn ab-setzen, einen anderen Papst whlen und die Rmer schwren, nie einen Papst ohne seine Einwilligung zu erheben. Freilich hat die Notwendigkeit, ihre Macht der Italien zu behaupten, gar zu oft die deutschen Könige der die Alpen gerufen; viel deutsches Blut ist auf italischem Boden geflossen, und je fter die Könige in der Ferne weilten, desto ungehinderter konnte sich die Macht der groen Vasallen in Deutschland entwickeln. Unter Otto dem Groen indessen blieb die Ruhe ungestrt, ob-wohl er den grten Teil seiner letzten Lebensjahre in Italien verbrachte. Damals lie er seinen jungen Sohn Otto ebenfalls zum Kaiser krnen und vermhlte ihn mit der griechischen Prinzessin Theophano. Im I. 973 starb er zu Memleben. Er war einer der mchtigsten^ost^. deutschen Könige im Mittelalter; von gewaltigem Krperbau, ernstem Blick, hoheitsvoll und ehrfurchterweckend; streng, furchtbar in seinem Zorn und doch leutselig, gern verzeihend, freigebig, von vielgerhmter Treue, dazu von herzlicher Frmmigkeit; die Kaiserwrde erschien ihm als ein ihm von Gott anvertrautes Amt, und ehe er sich die Krone auf das Haupt setzte, pflegte er zu fasten. In Magdeburg, das er besonders geliebt hatte, liegt er begraben. ttto Il, Ztto Iii. und Heinrich Ii. 40. Otto Ii. 973983. Otto Ii. bestieg den Thron im Alter von 973-983. achtzehn Jahren. Sobald er es vermochte, zog er nach Italien. Er gedachte seiner Herrschaft auch Unteritalien zu unterwerfen, das damals teils
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