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1. Teil 2 - S. 137

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 60. Die Drehung der Erde um die Sonne. 137 Wie unsere Erde, so sind alle Planeten dunkle Körper, die ihr Licht von der Sonne erhalten. Die Sonne ist, wie alle Fixsterne, von einer glühenden Gasmasse umgeben, in welcher, wie uns die Spektralanalyse (Fraunhofersche Linien) lehrt, alle Elemente, aus denen auch unser Erdkörper besteht, gasförmig vorkommen, besonders auch Wasserstoff und Eisen. Über den festen Kern der Sonne wissen wir nichts Sicheres. Auch über die Höhe der an der Sonne herrschenden Temperatur ist man sehr verschiedener Meinung. Durch ein Fernglas, selten auch mit bloßem Auge, beobachtet man dunkle Stellen auf der leuchtenden Sonnenscheibe, die Sonnenflecken. Sie sind ebenfalls noch nicht mit Sicherheit erklärt. Bei Sonnen- finsternissen besonders beobachtet man an dem Rande der Sonnenscheibe leuchtende Erhebungen, Protuberanzen; diese sind als gewaltige, aus der Gasmasse hervorbrechende Massen glühenden Wasserstoffgases erklärt, die mit ungeheurer Geschwindigkeit, 500 — 800 km in der Sekunde, bis zu 500000 km Höhe emporflammen. Die Sonne ist so groß, daß alle sie umkreisenden Planeten zu- sammen nur etwa ihres Volumens ausmachen. Wäre sie eine Hohlkugel, so könnte die Erde, in ihrem Mittelpunkte stehend, noch von dein Monde in seiner wirklichen Entfernung innerhalb der Kugel um- kreist werden. Der Durchmesser der Sonne ist gleich 109 Erddurchmessern. Die Ansicht, die wir heute über unser Weltsystem haben, verdanken wir zwei deutschen Astronomen, dem aus Thorn stammenden Nico laus Koppernikus (eig. Niklas Koppernigk), f 1543, und dem aus Weil der Stadt in Württemberg stammenden Johannes Kepler, f 1630. Koppernikus stellte die Tatsache fest: die Sonne steht still und die Planeten, unter ihnen die Erde, drehen sich um die Sonne. Die Fixsterne sind Sonnen. Kepler war es, der die Bahnen der Planeten als Ellipsen nachwies, und endlich entdeckte der englische Physiker Jsaac Newton 1727) in dem Gravitationsgesetz die Ursache der Planetenbewegung. § 60. Die Drehung der Erde um die Sonne. Die Erde dreht sich in 24 Stunden von W. nach O. um ihre Achse (W^Mzzimd im Jahre einmal in einer elliptischen Bahn um die ®onne Umdrehung erfolgt von W. nach O. Die *) Beweise für die Rotation sind: der Benzenbergsche Fallversuch und der Foucaultsche Pendelversuch. **) Beweise für die Revolution sind: die Parallaxe der Fixsterne und die von Bradley entdeckte Aberration des Lichts.

2. Teil 2 - S. 143

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 63. Zeitbestimmung. 143 wenig zu groß genommen hatte. Und zwar stellte sich damals, 1582, heraus, daß man 10 Tage hinter der richtigen Zeitrechnung zurück- geblieben war. Daher ließ Papst Gregor Xiii. den Kalender refor- mieren, indem nach dem 4. sogleich der 15. Oktober gezählt und ferner bestimmt wurde, daß alle hundert Jahre ein Schalttag ausfallen sollte (zuletzt 1900). Alle Länder nahmen den Gregorianischen Kalender an, nur die- jenigen der griechisch-orthodoxen Kirche blieben aus Abneigung gegen die römische Kirche bei der alten Zeitrechnung, also vor allen Nußland, das auch heute noch den Julianischen Kalender oder den Kalender a. St. ( = alten Stiles) beibehalten hat. In 24 Stunden dreht sich die Erde einmal um ihre Achse. Ein Ort auf dem Äquator legt also in dieser Zeit einen Weg von 40000 km oder 5400 Meilen, d. h. in einer Stunde 225 Meilen, in vier Minuten 15 Meilen oder einen Grad zurück. Da nun ein jeder Ort auf der Erde Mittag hat, wenn die Sonne durch seinen Meridian geht, so hat ein Ort, der um 1° westlicher gelegen ist, auch um vier Minuten später Mittag. Bei Reisen nach W. oder O. mußte man mithin beständig andere Tageszeiten antreffen. Für Deutschland ist diesem Übelstand durch die am 1. April 1893 eingeführte Mitteleuropäische Zeit (M.e.z.) abgeholfen worden, indem man als Einheitszeit die Zeit des 15° v. Gr., der über Stargard-Görlitz geht, angenommen hat. Die M.e.z. ist außer dem Deutschen Reiche noch von Österreich, Italien, Dänemark, Schweden-Norwegen, der Schweiz, Bosnien, Serbien und der w. Türkei angenommen worden, während England, Belgien und die Niederlande nach W.e.z., Bulgarien, Rumänien und die ö. Türkei nach 0. E. Z. rechnen. Frankreich, Rußland, Spanien-Portugal und Griechenland haben einheitlich nach der Hauptstadt bestimmte Landeszeiten. Beträgt der Zeitunterschied bei 1° 4 Min., so beträgt er für zwei Orte, die 180 Längengrade entfernt sind, 12 Stunden, d.h. wenn wir 12 Uhr Mittag haben, so haben unsere Antipoden (welche?) 12 Uhr Mitternacht. Ein Schiff, das von O. nach W. die Erde umsegelt, würde mithin bei Fortführung der heimischen Zeitrechnung mit jedem Grade, den es westwärts fährt, eine Zeitdifferenz von vier Minuten konstatieren. Diese Differenz würde nach 180° einen halben Tag betragen und, wenn das Schiff in den heimischen Hafen wieder einliefe, so würde man fest- stellen können, daß man einen ganzen Tag in der Zeitrechnung voraufsei. Daher ändert jedes Schiff an einer bestimmten Linie, die man längs dem 180» v. Gr. durch den Stillen Ozean zieht, das Datum (Datumgrenze).

3. Teil 2 - S. 136

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
136 § 59. Unser Sonnensystem. in jedem der zwölf Monate des Jahres stehend, ihre Bahn wandelt. Diese 12 Sternbilder sind: Widder, Stier, Zwillinge, die Frühjahrszeichen, Krebs, Löwe, Jungfrau, die Sommerzeichen, Wage, Skorpion, Schütze, die Herbstzeichen, Steinbock, Wassermann, Fische, die Winterzeichen. Wenn die Sonne am 21. Juni ihren größten Tagesbogen macht, steht sie im Zeichen des Krebses, man nennt daher den Kreis, 23*/./ vom Himmelsäquator entfernt, nach dessen Durchlaufung die Sonne sich wieder zurückwendet, den Wendekreis des Krebses und dement- sprechend den der Wintersonnenwende den Wendekreis des Stein- bocks (f. § 57). § 59. Unser Sonnensystem. In unserer bisherigen Betrachtung sind wir lediglich dem Anschein gefolgt und von der Voraussetzung ausgegangen, die auch die Alten ihren astronomischen Beobachtungen zugrunde legten. Auch sie folgten dem Augenschein, indem sie nach ihrem großen Geographen Ptolemaeus (um 150 n. Chr.) die Erde für eine Fläche, das Himmelsgewölbe für eine diese Fläche umgebende Hohlkugel hielten. Heute wissen wir, daß dieser Anschein täuscht. Wir wissen, daß unsere Erde ein Himmelskörper ist, wie Tausende ja Millionen anderer. Wir wissen, daß sie ein Planet ist, und daß sie sich nebst ihren Bewohnern mit ungeheurer Geschwindigkeit durch den Welten- räum bewegt. Es ist nur eine Täuschung, wenn wir glauben, die Erde stehe fest und das Himmelsgewölbe bewege sich, eine Täuschung, wie wir sie auch erleben, wenn wir in der langsam fahrenden Eisenbahn oder auf einem ruhig dahinfahrenden Schiffe oder in einem Luftballon sitzen. In Wahrheit also dreht sich unsere Erde mit noch einigen anderen Planeten um ihren Fixstern, die Sonne. Die Bahnen, in denen sich diese Planeten um die Sonne bewegen, sind Ellipsen. Und zwar umkreisen folgende Planeten die Sonne: als nächster Merkur, dann Venus (Morgen- und Abendstern), Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun. Einige dieser Planeten werden wieder von kleineren Gestirnen, Monden oder Trabanten, umkreist; die Erde hat 1, Mars 2, Uranus 4, Jupiter 5, Saturn sogar 9 Monde. Be- merkenswert ist noch, daß Saturn außerdem von einem leuchtenden Ringe umgeben ist. Zwischen Mars und Jupiter bewegt sich ferner noch eine Menge kleiner Planeten, die sog. Planetoiden, um die Sonne.

4. Die Weltgeschichte - S. 71

1835 - Mainz : Kupferberg
V /V , Königs Herrschaft. Si o m u l u ü. (Aee» Lsrellti»), setzen den verdrängten Numltor wieder aufv.6 den Thron, und gründen Rom auf dem palatinischen Hügel. 75 Remus erschlagen. ^ ^ I. Königsherrschaft. Von Rom's Erbauung bis zur Vertreibung der Könige, von 75 i bis 510 v. Ch. G. 244 n. R. E. Mythen dauern fort*). * Der aus drei verschiedenen Stämmen gebrìdete römische Staat vergrößert sich schnell durch bezwungene Völker; aber die alten Patricier behaupten sich in ihren Vorrechten. Tyranneie» de6 Königsgeschlechtes fuhren mit dem Sturze desselben eine neue Verfassung herbei. 1. Iiornalus mit dreihundert Celeres und Victoren (Fasccs). Rom — Asyl. (Senat (Patres), Patricier, Ple- bejer (?). Patrone, Clienten. Drei Tribns (Ortsstämme, Districte), dreißig Cnrien (Geschlechtsstämme, jeder mit zehn Geschlechtern). Raub der Sabinerinnen. Die Sabiner unter Titus Tatius erobern den saturnischen (capitolini- schen) Berg (Tarpeja), und nachdem sie sich mit den Römern ausgeglichen, bauen sie diesen mit dem qnirinalischen Berge , an, — Quirite», Tatius Mitregent, alsbald erschlagen; auch Romulus verschwindet — tzuiriuus. *) Die Römer rechneten vor dem Augustus gewöhnlich nach Consnln, oder nach der Verbannung der Könige; erst zur Zeit des Augustns wurde die Zeitrechnung nach Gründung der Stadt allgemein. Diese wird aber von den Alten verschieden angegeben. Ihre Bestimmung hängt ab von der Zeit der Einnahme Roms durch die Gallier, welche bald Ol. 98,1, oder 2, bald nach Varro Ol. 97,2. angeseyt wird, von wo man dann Z6o oder 364 Jahre bis zur Erbauung Roms zurück- rechnete. Also: Ol. 97,2 — 386, und 386 von 776 — 390, und 590 + 364 — 754 v. Ch. G. — Ol. 6,3, d. h. im dritten Jahre der sechsten Olympiade, so daß zwei volle Jahre dieser Olympiade ver- flossen waren. Nach Cato war es Ol. 7,1; nach Fabius Ol. 8,1. Die Uebertragung auf unsere Zeitrechnung bleibt immer mit Einem Jahre schwankend, da der Monat April, als Gründungsmonat der Stadt, eine spätere unhistorische Bestimmung ist, und wir somit ebensowohl von 777 als von 776 abziehen können.

5. Für Präparandenanstalten - S. 29

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 29 — Erwerbszweigen steht die Landwirtschaft obenan, besonders in Nieder-- bayern s der Donau, im Ries, im Maintal und in der Vorderpfalz; außer Getreide werden Flachs und Hanf, Hopfen, Obft und Gemüse, Wein und Tabak gebaut. Der Wald bedeckt fast V8 des Landes. Arm ist Bayern an Bergwerksprodukten: von Bedeutung sind nur Eisen im Fichtel- gebirge und bei Amberg, Steinkohle in der Westpfalz, Torf in den Mosern, Salz in den Berchtesgadener Alpen, Lithographieschiefer bei Solnhofen. Industrie und Gewerbe ernähren etwa den vierten Teil der Be- wohner. Hervorragend sind die Bierbereitung, die Baumwoll-, Kurzwaren- und Glasindustrie. Neben den ow gerichteten Straßen, die durch Main und Donau vorgezeichnet sind, sind'die Wege aus Italien für Bayern von großer Bedeutung. Bayern ist wie Preußen eine konstitutionelle Monarchie. 8 Re- Hierungsbezirke (s. Karte!). B. hat 3 Großstädte: München, Nürnberg und Augsburgs. Orte: a) in den Alpen und am Bodensee: Berchtesgaden, Garmisch- Partenkirchen, Lindau. b) r. der Donau: München, Augsburg. c?) an der Donau: Donauwörth, Ingolstadt, Regensburg, Siraubing, Passau. d) l. der Donau und in ihrem Gebiet: Amberg, Solnhofen. 6) am Main und in seinem Gebiet: Bamberg, Würzburg, Aschaffenburg, Nürnberg, Fürth, Erlangen, Kissingen. f) am und im Fichtelgebirge: Hof, Wunsiedel. g) in der Rheinpfalz: Speyer, Ludwigshafen, Kaiserslautern. Das Königreich Württemberg. Bestimme Württembergs Lage, die Gestalt seines Umrisses, die Grenzen! Welche Bodenabschnitte Deutsch- lands bilden das Land? Nenne die wichtigsten Berge, die Flüsse! W. hat eine Größe von 19 500 qkm und 2,4 Mill. Einwohner, so daß aus I qkm 125 kommen. Etwa 2/g der Bevölkerung sind evangelisch, 1j3 ist katholisch. Die Schwaben bilden den Hauptteil der Bevölkerung; die Franken machen nur V« der Einwohnerzahl aus und bewohnen die Gegend um Heilbronn und den No. Am dichtesten bevölkert ist der Neckarkreis (244), während aus der ö-en Hochebene und im S nur gegen 80 auf 1 qkm kommen. Die Befchäftigung der Bewohner ist vor allem der Boden- anbau; fast die Häfte der Oberfläche ist Ackerland. Der Obstbau ist von größter Ausdehnung; Weinbau wird am Bodensee und in den Fluß- tälern betrieben. Sehr bedeutend ist auch Württembergs Salzbergbau sowie seine Holz-, Metall- und Gewebeindustrie. Württemberg ist ein konstitutionelles Königreich. 4 Kreise -(siehe Karte!). W. hat nur 1 Großstadt: Stuttgart. Orte: a) am Neckar und in seinem Gebiet: Eßlingen, Cannstatt Heilbronn — Stuttgart — Hall. b) an der Donau: Ulm. c) am Bodensee: Friedrichshafen. Das Großherzogtum Baden. Wie weit reichr Baden nach N, S, W? Bestimme die natürliche Lage B.! Welches sind die Grenzen B. ? An welchen Landschaften hat B. Anteil? Nenne die Flüsse, die Ubergänge nach O! B. ist 15000 qkm groß und hat 2,2 Mill. Einwohner, 143 auf 1 qkm. Nur der N hat überwiegend evangelische Bevölkerung, die etwa der gesamten Einwohnerzahl ausmacht; fast 2/s sind katholisch. Der Ab- stammung nach sind die Bewohner Alemannen, Schwaben und Franken, deren Stammesgegensätze sich von Jahr zu Jahr immer mehr ausgleichen. Da nur ein verschwindend kleiner Teil der Bodenfläche nicht 1 Fortgesetzt ist das Ortskundliche zu wiederholen und zwar im An- ffchlusse an die gegebene Ordnung der Städte.

6. Für Präparandenanstalten - S. 8

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 8 — Ist die Küste ohne nennenswerte Einbrüche des Meeres in das Land, so heißt sie glatt, im andern Falle gebuchtet. Überall, wo das Meer tief in das Land eingreift, haben wir eine Bucht oder Bai oder einen Golf. Bietet die Bucht Schutz gegen Wind und Wellen, so führt sie den Namen Hafen. Ein ins Meer ausspringender Teil des Festlandes, der sich von dem in seinem Zusammenhang nicht unterbrochenen „Rumpf" scharf absetzt, heißt Halbinsel. Kleinere, schmale Halbinseln nennt man Landzungen. Ein bloßer Vorsprung der Küste wird, wenn er flach ist, Landspitze, wenn er hoch ist, Vorgebirge (Kap) genannt. Ein schmaler Streifen Landes, der die Ver- bindung zwischen zwei Landmassen herstellt, heißt Landenge (Isthmus). Meerenge, Straße, Kanal, Sund nennt man einen schmalen Meeresstreifen, der zwei Meere oder Meeresteile miteinander verbindet. Ein ganz von Wasser umgebenes Stück Land heißt Insel. Ein Meeresbecken mit mehreren nahe bei- einander liegenden Inseln heißt Archipel. Die Halbinseln und die küstennahen Inseln, die meist vom Rumpf sich abgelöst haben, bilden die Glieder des Festlandes; sie greifen oft wie Arme nach den benachbarten Erdräumen hinüber. Das Verhältnis der Glieder zum Rumpfe ist in Europa 1 : 2, in Asien 1 : 3, in Amerika 1 : 12, in Nordamerika 1 : 4, in Südamerika 1 : 89, in Australien 1 : 36, in Afrika 1 : 47. Somit haben die Land- masfen der n-en Halbkugel eine reichere Gliederung als die der s-en Halbkugel, und während jene vom Äquator aus einander zustreben und dadurch den Verkehr der Gegenküsten erleichtern, scheinen diese sich in demselben Maße zu fliehen. t Unter der senkrechten., (vertikalen) Gliederung eines Länder- raumes versteht man die Übersicht über seine Gestalt mit Rücksicht auf seine Erhebung. Die Höhe eines Punktes der Erdoberfläche wird entweder vom Meeresspiegel, oder von einem andern, höher oder tiefer ge- legenen Orte gerechnet, und zwar nennt man die Größe seines senkrechten Abstandes von der Meeresoberfläche ^ seine absolute, die von einem beliebigen andern Punkte seine relative Höhe. c Fig. 3. Ab bezeichnet den Meeresspiegel, C D eine Ebene, a c ist die absolute, b c die relative Höhe. 1 In Preußen beziehen sich alle neueren Angaben der absoluten Höhe auf den Normal-Nullpunkt (abgekürzt N. N. Normal-Null), der mit dem Mittelwasser der Ostsee zusammenfällt. Er liegt genau 37 m unter dem am Nordpfeiler der Berliner Sternwarte etwa 1 m über dem Erd- boden angebrachten Normalhöhenpunkt.

7. Für Präparandenanstalten - S. 12

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 12 — zu bedecken. Auf der Karte von Nord- und der von Süddeutsch- land ist das Verhältnis wie 1 : 2 250000; 1 mm auf der Karte ist gleich 2*/4 km in Wirklichkeit. Die direkte Entfernung von Berlin nach Cöln beträgt auf der Karte etwas mehr als 210 mm; diese würden rund 500 km gleich sein. Die kürzeste Eisenbahnstrecke von Berlin nach Cöln beträgt jedoch ca. 600 km. Noch weniger als Eisenbahnstrecken kann man bei der Verallgemeinerung der Linienführung auf unseren gewöhnlichen Karten die wirkliche Länge von Fluß- und Küstenlinien, politischen Grenzen, Gebirgs- kämmen usw. ausmessen. Die Flächengrößen werden am besten durch Vergleich mit bekannten Größen von der Karte abgelesen. Da die Karte uns ein Bild eines Teiles der Erdoberfläche vermitteln will, so enthält sie eine Reihe von Grundrißfiguren und Zeichen, die man den Lageplan nennt. Dahin gehören nicht nur die Grenz-, Küsten- und Flußlinien, die Ortszeichen und das Wegenetz, sondern auch die Andeutung über die Art des Bodens, des Anbaus des Landes, die Arten der Verkehrs- wege, die Arten der Besiedelung, der Bewaldung u. a. m. Welches sind die im Schulatlas verwendeten Zeichen des Lageplans? Daneben bringt die Karte auch die Unebenheiten der Erdober- fläche — das Gelände oder Terrain — zur Darstellung. Höhenzissern geben nicht nur die absoluten Höhen von Berg- gipfeln und Pässen, sondern auch von Ortschaften, wichtigen Punkten eines Flußlaufs und Seespiegeln an. Linien, welche alle Punkte gleicher Höhe miteinander verbinden, heißen Höhen- kurven oder Isohypsen^ (Schulatlas). Um die Verschieden- heiten der Höhen dem Auge noch deutlicher zu machen, versieht man die Flächen zwischen den Höhenkurven mit verschiedenen Farben. In unserm Atlas sind die Höhen von 0—100 m, 100 bis 200 m, 200-500 m, 500—1500 m und über 1500 m zu- sammengefaßt und mit gleichen Farbentönen von Hell zum Dunkel fortschreitend bezeichnet; Senken, die unter den Meeres- spiegel hinabreichen, haben eine dunkelgrüne Farbe. Ebenso sind die Tiefen des Weltmeeres durch verschiedene Farbentöne ange- deutet, wobei Gebiete gleichertiefe vontiefenlinien, Jsobathen^, begrenzt sind. Als ferneres Hilfsmittel der Geländedarstellung benutzt man die Schraffen. Sie dienen dazu, die verschiedene Steilheit der Abhänge anzudeuten und aus der Stärke der Schraffen den ungefähren Neigungswinkel erkennen zu lassen nach dem Grundsatz: Je steiler, desto dunkler. Er- kläre hiernach die verschiedenen Bergzeichnungen aus S. 1 von Dierckes Schulatlas! Das richtigste Bild einer Geländeform gibt das Relief; denn es läßt die Erhabenheiten der Erdoberfläche, wenn auch oft bedeutend überhöht, wirklich als solche hervortreten. Ein aus Grund von Isohypsen oder von Höhenschichten leicht herstellbares Hilfsmittel zur Verdeutlichung der Oberflächengestalt eines Erdraumes ist das Profil. 1 hypsos — Höhe. 2 bäthos — Tiefe.

8. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 51

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 51 — Mars. Er ist der erste der sogenannten äußeren Planeten. Wenn aber von dem Umstand abgesehen wird, daß wir gerade den dritten Hauptplaneten, von der Sonne an gerechnet, bewohnen, so bildet er mit Merkur, Venus und Erde die Gruppe der sonnennahen Planeten, die außerdem noch miteinander gemein haben, daß sie sämtlich mäßig groß, dicht, fast oder ganz kugelförmig sind und eine nahezu 24 stündige Umlaufszeit haben. Mars kann aber nie in eine untere Konjunktion, wohl aber in Opposition mit der Sonne kommen, und die Zeit von einer Opposition zur andern dauert 2 Jahre 48 Tage 23 Stunden; auch Phasengestalt kann bei ihm nicht wahrgenommen werden, da uns immer mehr als die Hälsle erleuchtet erscheint. Mars ist kenntlich an seinem rötlichen Lichte. Im Fern- rohr erscheinen die um die Pole gelagerten Striche weiß, wie von einer mit den Jahreszeiten ab- und zunehmenden Schneekappe be- deckt; alle andern Gegenden sind teils rötlich-gelb, teils grau. Ob- gleich die Atmosphäre des Mars, falls der Planet überhaupt eine solche besitzt, außerordentlich dünn ist und nur wenig Wasserdampf enthält, so hält man doch daran fest, daß die Polarkappen ihre Entstehung einer einfachen Kondensation von Wasserdampf auf der intensiv kalten Oberfläche des Planeten verdanken, also unserem Rauhfrost ähnliche Bildungen sind. Eine besondere Eigentümlichkeit sind die sogenannten Kanäle, lange, dunkle Linien, deren Breite von deni Mailänder Astronom Schiapareüi* (skiap —) bis 300 km geschätzt wird. Merkwürdig ist, daß sie sich nicht immer mit gleicher Deutlichkeit zeigen, sondern sich zuweilen wie aus einer Nebelmasse Zu bilden scheinen; zu ihnen gesellen sich hin und wieder mit ihnen parallel gehende neue Kanäle, die ebenso rätselhaft verschwinden, wie sie gekommen sind. Das Woher der Kanäle sowie ganz be- sonders ihre Verdoppelung ist von der Astronomie noch nicht über- einstimmend aufgeklärt. Mars hat 2 Monde, die aber auch dem Marsbewohner nur als kleine Sternchen erscheinen können, da sie nur einen Durchmesser von 91/2 km i^Phobos = Furcht) und 8 km (Deimos = Schrecken) haben. Der innere Mond, Phobos, der in etwa 71/2 Stunden sich um seinen .^auptplaneten dreht, also in viel kürzerer Zeit als dieser nm seine Achse, weist aus dem eben angeführten Grunde noch die Merkwürdigkeit aus, daß er für den Marsbewohner im W auf und im O untergeht. Tie Asteroiden. Sie bilden eine Gruppe von Sternen zwischen Mars und Jupiter, deren Zahl gegenwärtig rund 700 beträgt. Ste bewegen 1 gest. 1910. 4*

9. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 53

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 53 — schätzt worden ist. Von 1890 an begann er unter mehrfachen Schwankungen zu verblassen und seine Umrisse treten von Jahr zu Jahr immer schwächer hervor. Die vier hellen Jupitermonde haben dadurch eine besondere Bedeutung erhalten, daß sie die ersten Himmelskörper waren, deren Dasein das Fernrohr erwies. Ferner ist aus Beobachtungen über ihre Verfinsterungen zuerst die Geschwindigkeit des Lichts von der Sonne zur Erde abgeleitet und .gleich etwa 300 000 km in der Sekunde festgestellt worden. Saturn. Der Saturn ist der äußerste der Planeten, die noch mit unbewaffnetem Auge sichtbar sind. Er erscheint in einem matten, gelblichen Lichte. Nach Jupiter ist er der größte Planet. Wie bei Jupiter, so wird auch bei ihm ein Wechsel von hellen und dunklen Streifen beobachtet. Von Flecken zeigen sich dunkle auf einem deutlichen Doppelstreifen der Nordhalbkugel und hellere inner- halb der Äquatorialzone. An den ersteren wurde eine langsamere Rotation wahrgenommen als an den letzteren; hierin steht man eine Bestätigung der oft ausgesprochenen Vermutung einer gewissen Ähnlichkeit der äußeren Planeten mit der Sonne. Was den Saturn jedoch als ein Weltensystem für sich erscheinen läßt, sind seine 10 Monde, von denen der 9. und 10. bisher nur photographisch verfolgt werden konnten, und die nur ihm eigentümlichen Ring- gebilde. In jedem mittelmäßigen Fernrohr ist nicht nur der Ring mit der darin frei schwebenden Kugel zu erkennen, sondern auch eine dunkle Linie, welche ihn in zwei konzentrische Abschnitte teilt, die Cassinische Teilung^. Etwa in der Mitte des äußeren Ringes unterscheidet man noch eine feinere Teilungslinie, die söge- nannte Bleistiftlinie oder Enckesche Trennung^. An den inneren Abschnitt schließt sich nach innen der sogenannte Schleier- oder Florring an von mattem, bläulichem Schimmer. Die Ausdehnung des ganzen Ringes mißt 278 000 km im Durchmesser, so daß man von einem Ende bis zum andern 21 % Erdkugeln aneinanderreihen könnte, während seine Dicke kaum 80 km beträgt. Mit Sicherheit wird angenommen, daß „die Ringe aus einer Anzahl ganz kleiner Satelliten zusammengesetzt sind, welche in dieser Kopie des Sonnen- systems etwa die Rolle des Gürtels der kleinen Planeten spielen, aber so dicht gesät sind, wie etwa die einzelnen materiellen Teilchen in einer Staubwolke." (Meyer.) Uranus. Jahrtausende galt Saturn als die äußerste Grenze unseres Planetensystems; erst durch die Entdeckung des Uranus im Jahre 1 Cassini, Leiter der Pariser Sternwarte, entdeckte die Teilung 1675. 2 E^cke, Berliner Astronom, gest. 1865.

10. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 55

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 55 — Seite und ist ein wenig nach der Seite gekrümmt, wo das Gestirn herkommt. Seine Länge ist oft ganz ungeheuer. Der Schweif des Donatischen Kometen von 1858 hatte am 10. Oktober desselben Jahres eine Länge von 80 Mill. km; der des von 1843 aber von 250 Mill. km, größer als die Entfernung von der Sonne bis zum Mars über die Erdbahn hinweg. Doch gibt es auch schweiflose Kometen; das sind im besonderen alle teleskopischen, und sie unter- scheiden sich von den sogenannten Nebelflecken nur dadurch, daß sie ihren Ort am Himmelsgewölbe verändern. Sie erscheinen meist als matt leuchtende', elliptische Scheiben, die in der Mitte etwas heller sind als am Rande. Die mit bloßem Auge sichtbaren Kometen waren zuweilen so hell, daß sie auch am Tage gesehen werden konnten. Wie die Helligkeit, so ist auch ihre Gestalt recht ver- schieden, und früher, als man, unbekannt mit ihrem Wesen, sie für unmittelbare Boten des Himmels hielt, verglich man sie mit Besen, Ruten, Schwertern u. dgl. Es steht fest, daß die Masse der Kometen aus materiellen Bestandteilen aufgebaut ist und zwar aus Stoffen, die auch auf der Erde vorkommen. Ihre Dichtigkeit ist aber so gering, daß sie als unwägbar bezeichnet werden. Daraus, daß sich die Kometen fast durchweg in parabolischen Bahnen ^ um die Sonne bewegen und also mit Annäherung an die Sonne ihre Geschwindigkeit beschleunigen, mit der Entfernung von ihr sie wieder verlangsamen, geht ihre Zugehörigkeit zum Sonnen- system hervor. Freilich ist die Lage ihrer Bahnen zur Ekliptik die denkbar verschiedenste; darum sind sie nicht nur recht-, sondern auch rückläufig. Daß eine relativ geringe Anzahl von Kometen in Ellipsen sich bewegt, wird darauf zurückgeführt, daß sie bei ihrem Eintreten in die Anziehungssphäre unseres Planetensystems von einem dieser Weltkörper aus ihrer ursprünglichen Bahn ab- gelenkt worden sind. Am meisten hat Jupiter infolge seiner großen Masse die in die Nähe der Sonne gelangten Kometen gezwungen, in verfolgbaren Ellipsen sich in bestimmten Zeiträumen um die Sonne zu bewegen, also periodisch wiederzukehren. Man zählt unter den 800 bekannten Planeten 13 solcher, die vom Jupiter zu ständigen Begleitern der Sonne gemacht worden sind, während im ganzen 17 bisher von den Planeten „gefangen genommen" wurden. Die Wirkung der Ablenkung von der bisherigen Bahn kann aber auch derart sein, daß der Komet gewissermaßen aus dem Bereich der Planetenbahn hinausgeworfen wird und in einer hyperbolischen Bahn in den unendlichen Weltenraum enteilt, um nie wieder zurück- zukehren. 1 übrigens hält man alle Bahnen für sehr langgestreckte Ellipsen, die sich nur bei der ver- haltmsmaßig geringen Ausdehnung ihres von uns verfolgbaren Weges von Parabeln nicht unter- schetden lassen.
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TM Hauptwörter (200)200

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