§ 60. Die Drehung der Erde um die Sonne.
137
Wie unsere Erde, so sind alle Planeten dunkle Körper, die ihr
Licht von der Sonne erhalten.
Die Sonne ist, wie alle Fixsterne, von einer glühenden Gasmasse
umgeben, in welcher, wie uns die Spektralanalyse (Fraunhofersche
Linien) lehrt, alle Elemente, aus denen auch unser Erdkörper besteht,
gasförmig vorkommen, besonders auch Wasserstoff und Eisen. Über den
festen Kern der Sonne wissen wir nichts Sicheres. Auch über die Höhe der
an der Sonne herrschenden Temperatur ist man sehr verschiedener Meinung.
Durch ein Fernglas, selten auch mit bloßem Auge, beobachtet man
dunkle Stellen auf der leuchtenden Sonnenscheibe, die Sonnenflecken.
Sie sind ebenfalls noch nicht mit Sicherheit erklärt. Bei Sonnen-
finsternissen besonders beobachtet man an dem Rande der Sonnenscheibe
leuchtende Erhebungen, Protuberanzen; diese sind als gewaltige, aus
der Gasmasse hervorbrechende Massen glühenden Wasserstoffgases erklärt,
die mit ungeheurer Geschwindigkeit, 500 — 800 km in der Sekunde,
bis zu 500000 km Höhe emporflammen.
Die Sonne ist so groß, daß alle sie umkreisenden Planeten zu-
sammen nur etwa ihres Volumens ausmachen. Wäre sie eine
Hohlkugel, so könnte die Erde, in ihrem Mittelpunkte stehend, noch von
dein Monde in seiner wirklichen Entfernung innerhalb der Kugel um-
kreist werden. Der Durchmesser der Sonne ist gleich 109 Erddurchmessern.
Die Ansicht, die wir heute über unser Weltsystem haben, verdanken
wir zwei deutschen Astronomen, dem aus Thorn stammenden Nico laus
Koppernikus (eig. Niklas Koppernigk), f 1543, und dem aus Weil
der Stadt in Württemberg stammenden Johannes Kepler, f 1630.
Koppernikus stellte die Tatsache fest: die Sonne steht still und
die Planeten, unter ihnen die Erde, drehen sich um die Sonne. Die
Fixsterne sind Sonnen. Kepler war es, der die Bahnen der Planeten
als Ellipsen nachwies, und endlich entdeckte der englische Physiker
Jsaac Newton 1727) in dem Gravitationsgesetz die Ursache der
Planetenbewegung.
§ 60.
Die Drehung der Erde um die Sonne.
Die Erde dreht sich in 24 Stunden von W. nach O. um ihre Achse
(W^Mzzimd im Jahre einmal in einer elliptischen Bahn um die
®onne Umdrehung erfolgt von W. nach O. Die
*) Beweise für die Rotation sind: der Benzenbergsche Fallversuch und der
Foucaultsche Pendelversuch.
**) Beweise für die Revolution sind: die Parallaxe der Fixsterne und die
von Bradley entdeckte Aberration des Lichts.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
§ 63. Zeitbestimmung. 143
wenig zu groß genommen hatte. Und zwar stellte sich damals, 1582,
heraus, daß man 10 Tage hinter der richtigen Zeitrechnung zurück-
geblieben war. Daher ließ Papst Gregor Xiii. den Kalender refor-
mieren, indem nach dem 4. sogleich der 15. Oktober gezählt und ferner
bestimmt wurde, daß alle hundert Jahre ein Schalttag ausfallen sollte
(zuletzt 1900).
Alle Länder nahmen den Gregorianischen Kalender an, nur die-
jenigen der griechisch-orthodoxen Kirche blieben aus Abneigung gegen die
römische Kirche bei der alten Zeitrechnung, also vor allen Nußland,
das auch heute noch den Julianischen Kalender oder den Kalender a. St.
( = alten Stiles) beibehalten hat.
In 24 Stunden dreht sich die Erde einmal um ihre Achse. Ein
Ort auf dem Äquator legt also in dieser Zeit einen Weg von 40000 km
oder 5400 Meilen, d. h. in einer Stunde 225 Meilen, in vier Minuten
15 Meilen oder einen Grad zurück. Da nun ein jeder Ort auf der
Erde Mittag hat, wenn die Sonne durch seinen Meridian geht, so hat
ein Ort, der um 1° westlicher gelegen ist, auch um vier Minuten später
Mittag. Bei Reisen nach W. oder O. mußte man mithin beständig
andere Tageszeiten antreffen. Für Deutschland ist diesem Übelstand
durch die am 1. April 1893 eingeführte Mitteleuropäische Zeit
(M.e.z.) abgeholfen worden, indem man als Einheitszeit die Zeit des
15° v. Gr., der über Stargard-Görlitz geht, angenommen hat. Die
M.e.z. ist außer dem Deutschen Reiche noch von Österreich, Italien,
Dänemark, Schweden-Norwegen, der Schweiz, Bosnien, Serbien und
der w. Türkei angenommen worden, während England, Belgien und
die Niederlande nach W.e.z., Bulgarien, Rumänien und die ö. Türkei
nach 0. E. Z. rechnen. Frankreich, Rußland, Spanien-Portugal und
Griechenland haben einheitlich nach der Hauptstadt bestimmte Landeszeiten.
Beträgt der Zeitunterschied bei 1° 4 Min., so beträgt er für zwei
Orte, die 180 Längengrade entfernt sind, 12 Stunden, d.h. wenn wir
12 Uhr Mittag haben, so haben unsere Antipoden (welche?) 12 Uhr
Mitternacht. Ein Schiff, das von O. nach W. die Erde umsegelt, würde
mithin bei Fortführung der heimischen Zeitrechnung mit jedem Grade,
den es westwärts fährt, eine Zeitdifferenz von vier Minuten konstatieren.
Diese Differenz würde nach 180° einen halben Tag betragen und, wenn
das Schiff in den heimischen Hafen wieder einliefe, so würde man fest-
stellen können, daß man einen ganzen Tag in der Zeitrechnung voraufsei.
Daher ändert jedes Schiff an einer bestimmten Linie, die man längs dem
180» v. Gr. durch den Stillen Ozean zieht, das Datum (Datumgrenze).
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Gregor_Xiii Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Dänemark Schweden-Norwegen Schweiz Bosnien Serbien England Belgien Niederlande Bulgarien Frankreich Spanien-Portugal Griechenland
136 § 59. Unser Sonnensystem.
in jedem der zwölf Monate des Jahres stehend, ihre Bahn wandelt.
Diese 12 Sternbilder sind:
Widder, Stier, Zwillinge, die Frühjahrszeichen,
Krebs, Löwe, Jungfrau, die Sommerzeichen,
Wage, Skorpion, Schütze, die Herbstzeichen,
Steinbock, Wassermann, Fische, die Winterzeichen.
Wenn die Sonne am 21. Juni ihren größten Tagesbogen macht,
steht sie im Zeichen des Krebses, man nennt daher den Kreis, 23*/./
vom Himmelsäquator entfernt, nach dessen Durchlaufung die Sonne sich
wieder zurückwendet, den Wendekreis des Krebses und dement-
sprechend den der Wintersonnenwende den Wendekreis des Stein-
bocks (f. § 57).
§ 59.
Unser Sonnensystem.
In unserer bisherigen Betrachtung sind wir lediglich dem Anschein
gefolgt und von der Voraussetzung ausgegangen, die auch die Alten
ihren astronomischen Beobachtungen zugrunde legten. Auch sie folgten
dem Augenschein, indem sie nach ihrem großen Geographen Ptolemaeus
(um 150 n. Chr.) die Erde für eine Fläche, das Himmelsgewölbe für
eine diese Fläche umgebende Hohlkugel hielten. Heute wissen wir, daß
dieser Anschein täuscht.
Wir wissen, daß unsere Erde ein Himmelskörper ist, wie Tausende
ja Millionen anderer. Wir wissen, daß sie ein Planet ist, und daß sie sich
nebst ihren Bewohnern mit ungeheurer Geschwindigkeit durch den Welten-
räum bewegt. Es ist nur eine Täuschung, wenn wir glauben, die Erde
stehe fest und das Himmelsgewölbe bewege sich, eine Täuschung, wie
wir sie auch erleben, wenn wir in der langsam fahrenden Eisenbahn oder
auf einem ruhig dahinfahrenden Schiffe oder in einem Luftballon sitzen.
In Wahrheit also dreht sich unsere Erde mit noch einigen anderen
Planeten um ihren Fixstern, die Sonne. Die Bahnen, in denen sich
diese Planeten um die Sonne bewegen, sind Ellipsen. Und zwar
umkreisen folgende Planeten die Sonne: als nächster Merkur, dann
Venus (Morgen- und Abendstern), Erde, Mars, Jupiter, Saturn,
Uranus, Neptun. Einige dieser Planeten werden wieder von kleineren
Gestirnen, Monden oder Trabanten, umkreist; die Erde hat 1,
Mars 2, Uranus 4, Jupiter 5, Saturn sogar 9 Monde. Be-
merkenswert ist noch, daß Saturn außerdem von einem leuchtenden
Ringe umgeben ist. Zwischen Mars und Jupiter bewegt sich ferner noch
eine Menge kleiner Planeten, die sog. Planetoiden, um die Sonne.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
V /V ,
Königs Herrschaft. Si o m u l u ü.
(Aee» Lsrellti»), setzen den verdrängten Numltor wieder aufv.6
den Thron, und gründen Rom auf dem palatinischen Hügel. 75
Remus erschlagen. ^ ^
I. Königsherrschaft. Von Rom's Erbauung bis zur
Vertreibung der Könige, von 75 i bis 510 v. Ch. G.
244 n. R. E. Mythen dauern fort*).
* Der aus drei verschiedenen Stämmen gebrìdete
römische Staat vergrößert sich schnell durch bezwungene
Völker; aber die alten Patricier behaupten sich in ihren
Vorrechten. Tyranneie» de6 Königsgeschlechtes fuhren
mit dem Sturze desselben eine neue Verfassung herbei.
1. Iiornalus mit dreihundert Celeres und Victoren
(Fasccs). Rom — Asyl. (Senat (Patres), Patricier, Ple-
bejer (?). Patrone, Clienten. Drei Tribns (Ortsstämme,
Districte), dreißig Cnrien (Geschlechtsstämme, jeder mit zehn
Geschlechtern). Raub der Sabinerinnen. Die Sabiner
unter Titus Tatius erobern den saturnischen (capitolini-
schen) Berg (Tarpeja), und nachdem sie sich mit den Römern
ausgeglichen, bauen sie diesen mit dem qnirinalischen Berge ,
an, — Quirite», Tatius Mitregent, alsbald erschlagen;
auch Romulus verschwindet — tzuiriuus.
*) Die Römer rechneten vor dem Augustus gewöhnlich nach Consnln,
oder nach der Verbannung der Könige; erst zur Zeit des Augustns
wurde die Zeitrechnung nach Gründung der Stadt allgemein. Diese
wird aber von den Alten verschieden angegeben. Ihre Bestimmung
hängt ab von der Zeit der Einnahme Roms durch die Gallier, welche
bald Ol. 98,1, oder 2, bald nach Varro Ol. 97,2. angeseyt wird, von
wo man dann Z6o oder 364 Jahre bis zur Erbauung Roms zurück-
rechnete. Also: Ol. 97,2 — 386, und 386 von 776 — 390, und
590 + 364 — 754 v. Ch. G. — Ol. 6,3, d. h. im dritten Jahre
der sechsten Olympiade, so daß zwei volle Jahre dieser Olympiade ver-
flossen waren. Nach Cato war es Ol. 7,1; nach Fabius Ol. 8,1. Die
Uebertragung auf unsere Zeitrechnung bleibt immer mit Einem Jahre
schwankend, da der Monat April, als Gründungsmonat der Stadt,
eine spätere unhistorische Bestimmung ist, und wir somit ebensowohl von
777 als von 776 abziehen können.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Personennamen: Iiornalus Titus_Tatius Tatius_Mitregent Augustus Cato
— 29 —
Erwerbszweigen steht die Landwirtschaft obenan, besonders in Nieder--
bayern s der Donau, im Ries, im Maintal und in der Vorderpfalz; außer
Getreide werden Flachs und Hanf, Hopfen, Obft und Gemüse, Wein und
Tabak gebaut. Der Wald bedeckt fast V8 des Landes. Arm ist Bayern an
Bergwerksprodukten: von Bedeutung sind nur Eisen im Fichtel-
gebirge und bei Amberg, Steinkohle in der Westpfalz, Torf in den Mosern,
Salz in den Berchtesgadener Alpen, Lithographieschiefer bei Solnhofen.
Industrie und Gewerbe ernähren etwa den vierten Teil der Be-
wohner. Hervorragend sind die Bierbereitung, die Baumwoll-, Kurzwaren-
und Glasindustrie. Neben den ow gerichteten Straßen, die durch Main
und Donau vorgezeichnet sind, sind'die Wege aus Italien für Bayern
von großer Bedeutung.
Bayern ist wie Preußen eine konstitutionelle Monarchie. 8 Re-
Hierungsbezirke (s. Karte!).
B. hat 3 Großstädte: München, Nürnberg und Augsburgs.
Orte: a) in den Alpen und am Bodensee: Berchtesgaden, Garmisch-
Partenkirchen, Lindau.
b) r. der Donau: München, Augsburg.
c?) an der Donau: Donauwörth, Ingolstadt, Regensburg,
Siraubing, Passau.
d) l. der Donau und in ihrem Gebiet: Amberg, Solnhofen.
6) am Main und in seinem Gebiet: Bamberg, Würzburg,
Aschaffenburg, Nürnberg, Fürth, Erlangen, Kissingen.
f) am und im Fichtelgebirge: Hof, Wunsiedel.
g) in der Rheinpfalz: Speyer, Ludwigshafen, Kaiserslautern.
Das Königreich Württemberg. Bestimme Württembergs Lage,
die Gestalt seines Umrisses, die Grenzen! Welche Bodenabschnitte Deutsch-
lands bilden das Land? Nenne die wichtigsten Berge, die Flüsse!
W. hat eine Größe von 19 500 qkm und 2,4 Mill. Einwohner, so daß
aus I qkm 125 kommen. Etwa 2/g der Bevölkerung sind evangelisch, 1j3 ist
katholisch. Die Schwaben bilden den Hauptteil der Bevölkerung; die
Franken machen nur V« der Einwohnerzahl aus und bewohnen die Gegend
um Heilbronn und den No. Am dichtesten bevölkert ist der Neckarkreis (244),
während aus der ö-en Hochebene und im S nur gegen 80 auf 1 qkm
kommen. Die Befchäftigung der Bewohner ist vor allem der Boden-
anbau; fast die Häfte der Oberfläche ist Ackerland. Der Obstbau ist
von größter Ausdehnung; Weinbau wird am Bodensee und in den Fluß-
tälern betrieben. Sehr bedeutend ist auch Württembergs Salzbergbau
sowie seine Holz-, Metall- und Gewebeindustrie.
Württemberg ist ein konstitutionelles Königreich. 4 Kreise
-(siehe Karte!).
W. hat nur 1 Großstadt: Stuttgart.
Orte: a) am Neckar und in seinem Gebiet: Eßlingen, Cannstatt
Heilbronn — Stuttgart — Hall.
b) an der Donau: Ulm.
c) am Bodensee: Friedrichshafen.
Das Großherzogtum Baden. Wie weit reichr Baden nach N, S,
W? Bestimme die natürliche Lage B.! Welches sind die Grenzen B. ?
An welchen Landschaften hat B. Anteil? Nenne die Flüsse, die Ubergänge
nach O!
B. ist 15000 qkm groß und hat 2,2 Mill. Einwohner, 143 auf 1 qkm.
Nur der N hat überwiegend evangelische Bevölkerung, die etwa der
gesamten Einwohnerzahl ausmacht; fast 2/s sind katholisch. Der Ab-
stammung nach sind die Bewohner Alemannen, Schwaben und
Franken, deren Stammesgegensätze sich von Jahr zu Jahr immer mehr
ausgleichen. Da nur ein verschwindend kleiner Teil der Bodenfläche nicht
1 Fortgesetzt ist das Ortskundliche zu wiederholen und zwar im An-
ffchlusse an die gegebene Ordnung der Städte.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
— 8 —
Ist die Küste ohne nennenswerte Einbrüche des Meeres in
das Land, so heißt sie glatt, im andern Falle gebuchtet.
Überall, wo das Meer tief in das Land eingreift, haben wir eine
Bucht oder Bai oder einen Golf. Bietet die Bucht Schutz
gegen Wind und Wellen, so führt sie den Namen Hafen. Ein
ins Meer ausspringender Teil des Festlandes, der sich von dem
in seinem Zusammenhang nicht unterbrochenen „Rumpf" scharf
absetzt, heißt Halbinsel. Kleinere, schmale Halbinseln nennt
man Landzungen. Ein bloßer Vorsprung der Küste wird,
wenn er flach ist, Landspitze, wenn er hoch ist, Vorgebirge
(Kap) genannt. Ein schmaler Streifen Landes, der die Ver-
bindung zwischen zwei Landmassen herstellt, heißt Landenge
(Isthmus). Meerenge, Straße, Kanal, Sund nennt man
einen schmalen Meeresstreifen, der zwei Meere oder Meeresteile
miteinander verbindet. Ein ganz von Wasser umgebenes Stück
Land heißt Insel. Ein Meeresbecken mit mehreren nahe bei-
einander liegenden Inseln heißt Archipel. Die Halbinseln und die
küstennahen Inseln, die meist vom Rumpf sich abgelöst haben,
bilden die Glieder des Festlandes; sie greifen oft wie Arme
nach den benachbarten Erdräumen hinüber. Das Verhältnis der
Glieder zum Rumpfe ist in Europa 1 : 2, in Asien 1 : 3, in
Amerika 1 : 12, in Nordamerika 1 : 4, in Südamerika 1 : 89,
in Australien 1 : 36, in Afrika 1 : 47. Somit haben die Land-
masfen der n-en Halbkugel eine reichere Gliederung als die der
s-en Halbkugel, und während jene vom Äquator aus einander
zustreben und dadurch den Verkehr der Gegenküsten erleichtern,
scheinen diese sich in demselben Maße zu fliehen.
t Unter der senkrechten., (vertikalen) Gliederung eines Länder-
raumes versteht man die Übersicht über seine Gestalt mit Rücksicht
auf seine Erhebung.
Die Höhe eines Punktes der Erdoberfläche wird entweder
vom Meeresspiegel, oder von einem andern, höher oder tiefer ge-
legenen Orte gerechnet, und zwar nennt man die Größe seines
senkrechten Abstandes von der Meeresoberfläche ^ seine absolute,
die von einem beliebigen andern Punkte seine relative Höhe.
c
Fig. 3. Ab bezeichnet den Meeresspiegel, C D eine Ebene, a c ist die
absolute, b c die relative Höhe.
1 In Preußen beziehen sich alle neueren Angaben der absoluten Höhe
auf den Normal-Nullpunkt (abgekürzt N. N. Normal-Null), der mit
dem Mittelwasser der Ostsee zusammenfällt. Er liegt genau 37 m unter
dem am Nordpfeiler der Berliner Sternwarte etwa 1 m über dem Erd-
boden angebrachten Normalhöhenpunkt.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Amerika Nordamerika Südamerika Australien Afrika Normal-Null Ostsee Berliner_Sternwarte
— 12 —
zu bedecken. Auf der Karte von Nord- und der von Süddeutsch-
land ist das Verhältnis wie 1 : 2 250000; 1 mm auf der Karte
ist gleich 2*/4 km in Wirklichkeit. Die direkte Entfernung von Berlin
nach Cöln beträgt auf der Karte etwas mehr als 210 mm; diese
würden rund 500 km gleich sein. Die kürzeste Eisenbahnstrecke
von Berlin nach Cöln beträgt jedoch ca. 600 km. Noch weniger
als Eisenbahnstrecken kann man bei der Verallgemeinerung der
Linienführung auf unseren gewöhnlichen Karten die wirkliche
Länge von Fluß- und Küstenlinien, politischen Grenzen, Gebirgs-
kämmen usw. ausmessen. Die Flächengrößen werden am besten
durch Vergleich mit bekannten Größen von der Karte abgelesen.
Da die Karte uns ein Bild eines Teiles der Erdoberfläche
vermitteln will, so enthält sie eine Reihe von Grundrißfiguren
und Zeichen, die man den Lageplan nennt. Dahin gehören
nicht nur die Grenz-, Küsten- und Flußlinien, die Ortszeichen
und das Wegenetz, sondern auch die Andeutung über die Art
des Bodens, des Anbaus des Landes, die Arten der Verkehrs-
wege, die Arten der Besiedelung, der Bewaldung u. a. m.
Welches sind die im Schulatlas verwendeten Zeichen des Lageplans?
Daneben bringt die Karte auch die Unebenheiten der Erdober-
fläche — das Gelände oder Terrain — zur Darstellung.
Höhenzissern geben nicht nur die absoluten Höhen von Berg-
gipfeln und Pässen, sondern auch von Ortschaften, wichtigen
Punkten eines Flußlaufs und Seespiegeln an. Linien, welche
alle Punkte gleicher Höhe miteinander verbinden, heißen Höhen-
kurven oder Isohypsen^ (Schulatlas). Um die Verschieden-
heiten der Höhen dem Auge noch deutlicher zu machen, versieht
man die Flächen zwischen den Höhenkurven mit verschiedenen
Farben. In unserm Atlas sind die Höhen von 0—100 m, 100
bis 200 m, 200-500 m, 500—1500 m und über 1500 m zu-
sammengefaßt und mit gleichen Farbentönen von Hell zum
Dunkel fortschreitend bezeichnet; Senken, die unter den Meeres-
spiegel hinabreichen, haben eine dunkelgrüne Farbe. Ebenso sind
die Tiefen des Weltmeeres durch verschiedene Farbentöne ange-
deutet, wobei Gebiete gleichertiefe vontiefenlinien, Jsobathen^,
begrenzt sind. Als ferneres Hilfsmittel der Geländedarstellung
benutzt man die Schraffen. Sie dienen dazu, die verschiedene
Steilheit der Abhänge anzudeuten und aus der Stärke der
Schraffen den ungefähren Neigungswinkel erkennen zu
lassen nach dem Grundsatz: Je steiler, desto dunkler. Er-
kläre hiernach die verschiedenen Bergzeichnungen aus S. 1 von
Dierckes Schulatlas! Das richtigste Bild einer Geländeform gibt
das Relief; denn es läßt die Erhabenheiten der Erdoberfläche,
wenn auch oft bedeutend überhöht, wirklich als solche hervortreten.
Ein aus Grund von Isohypsen oder von Höhenschichten leicht
herstellbares Hilfsmittel zur Verdeutlichung der Oberflächengestalt
eines Erdraumes ist das Profil.
1 hypsos — Höhe. 2 bäthos — Tiefe.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
— 51 —
Mars.
Er ist der erste der sogenannten äußeren Planeten. Wenn
aber von dem Umstand abgesehen wird, daß wir gerade den dritten
Hauptplaneten, von der Sonne an gerechnet, bewohnen, so bildet er
mit Merkur, Venus und Erde die Gruppe der sonnennahen
Planeten, die außerdem noch miteinander gemein haben, daß sie
sämtlich mäßig groß, dicht, fast oder ganz kugelförmig sind und
eine nahezu 24 stündige Umlaufszeit haben. Mars kann aber nie
in eine untere Konjunktion, wohl aber in Opposition mit der
Sonne kommen, und die Zeit von einer Opposition zur andern
dauert 2 Jahre 48 Tage 23 Stunden; auch Phasengestalt kann
bei ihm nicht wahrgenommen werden, da uns immer mehr als die
Hälsle erleuchtet erscheint.
Mars ist kenntlich an seinem rötlichen Lichte. Im Fern-
rohr erscheinen die um die Pole gelagerten Striche weiß, wie von
einer mit den Jahreszeiten ab- und zunehmenden Schneekappe be-
deckt; alle andern Gegenden sind teils rötlich-gelb, teils grau. Ob-
gleich die Atmosphäre des Mars, falls der Planet überhaupt eine
solche besitzt, außerordentlich dünn ist und nur wenig Wasserdampf
enthält, so hält man doch daran fest, daß die Polarkappen ihre
Entstehung einer einfachen Kondensation von Wasserdampf auf der
intensiv kalten Oberfläche des Planeten verdanken, also unserem
Rauhfrost ähnliche Bildungen sind. Eine besondere Eigentümlichkeit
sind die sogenannten Kanäle, lange, dunkle Linien, deren Breite
von deni Mailänder Astronom Schiapareüi* (skiap —) bis 300 km
geschätzt wird. Merkwürdig ist, daß sie sich nicht immer mit gleicher
Deutlichkeit zeigen, sondern sich zuweilen wie aus einer Nebelmasse
Zu bilden scheinen; zu ihnen gesellen sich hin und wieder mit ihnen
parallel gehende neue Kanäle, die ebenso rätselhaft verschwinden,
wie sie gekommen sind. Das Woher der Kanäle sowie ganz be-
sonders ihre Verdoppelung ist von der Astronomie noch nicht über-
einstimmend aufgeklärt.
Mars hat 2 Monde, die aber auch dem Marsbewohner nur
als kleine Sternchen erscheinen können, da sie nur einen Durchmesser
von 91/2 km i^Phobos = Furcht) und 8 km (Deimos = Schrecken)
haben. Der innere Mond, Phobos, der in etwa 71/2 Stunden sich
um seinen .^auptplaneten dreht, also in viel kürzerer Zeit als dieser
nm seine Achse, weist aus dem eben angeführten Grunde noch die
Merkwürdigkeit aus, daß er für den Marsbewohner im W auf und
im O untergeht.
Tie Asteroiden.
Sie bilden eine Gruppe von Sternen zwischen Mars und
Jupiter, deren Zahl gegenwärtig rund 700 beträgt. Ste bewegen
1 gest. 1910.
4*
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
— 53 —
schätzt worden ist. Von 1890 an begann er unter mehrfachen
Schwankungen zu verblassen und seine Umrisse treten von Jahr zu
Jahr immer schwächer hervor.
Die vier hellen Jupitermonde haben dadurch eine besondere
Bedeutung erhalten, daß sie die ersten Himmelskörper waren, deren
Dasein das Fernrohr erwies. Ferner ist aus Beobachtungen über
ihre Verfinsterungen zuerst die Geschwindigkeit des Lichts von der
Sonne zur Erde abgeleitet und .gleich etwa 300 000 km in der
Sekunde festgestellt worden.
Saturn.
Der Saturn ist der äußerste der Planeten, die noch mit
unbewaffnetem Auge sichtbar sind. Er erscheint in einem
matten, gelblichen Lichte. Nach Jupiter ist er der größte Planet.
Wie bei Jupiter, so wird auch bei ihm ein Wechsel von hellen und
dunklen Streifen beobachtet. Von Flecken zeigen sich dunkle auf
einem deutlichen Doppelstreifen der Nordhalbkugel und hellere inner-
halb der Äquatorialzone. An den ersteren wurde eine langsamere
Rotation wahrgenommen als an den letzteren; hierin steht man
eine Bestätigung der oft ausgesprochenen Vermutung einer gewissen
Ähnlichkeit der äußeren Planeten mit der Sonne. Was den Saturn
jedoch als ein Weltensystem für sich erscheinen läßt, sind seine
10 Monde, von denen der 9. und 10. bisher nur photographisch
verfolgt werden konnten, und die nur ihm eigentümlichen Ring-
gebilde. In jedem mittelmäßigen Fernrohr ist nicht nur der Ring
mit der darin frei schwebenden Kugel zu erkennen, sondern auch
eine dunkle Linie, welche ihn in zwei konzentrische Abschnitte teilt,
die Cassinische Teilung^. Etwa in der Mitte des äußeren
Ringes unterscheidet man noch eine feinere Teilungslinie, die söge-
nannte Bleistiftlinie oder Enckesche Trennung^. An den inneren
Abschnitt schließt sich nach innen der sogenannte Schleier- oder
Florring an von mattem, bläulichem Schimmer. Die Ausdehnung
des ganzen Ringes mißt 278 000 km im Durchmesser, so daß man
von einem Ende bis zum andern 21 % Erdkugeln aneinanderreihen
könnte, während seine Dicke kaum 80 km beträgt. Mit Sicherheit
wird angenommen, daß „die Ringe aus einer Anzahl ganz kleiner
Satelliten zusammengesetzt sind, welche in dieser Kopie des Sonnen-
systems etwa die Rolle des Gürtels der kleinen Planeten spielen,
aber so dicht gesät sind, wie etwa die einzelnen materiellen Teilchen
in einer Staubwolke." (Meyer.)
Uranus.
Jahrtausende galt Saturn als die äußerste Grenze unseres
Planetensystems; erst durch die Entdeckung des Uranus im Jahre
1 Cassini, Leiter der Pariser Sternwarte, entdeckte die Teilung 1675. 2 E^cke, Berliner
Astronom, gest. 1865.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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Seite und ist ein wenig nach der Seite gekrümmt, wo das Gestirn
herkommt. Seine Länge ist oft ganz ungeheuer. Der Schweif des
Donatischen Kometen von 1858 hatte am 10. Oktober desselben
Jahres eine Länge von 80 Mill. km; der des von 1843 aber von
250 Mill. km, größer als die Entfernung von der Sonne bis zum
Mars über die Erdbahn hinweg. Doch gibt es auch schweiflose
Kometen; das sind im besonderen alle teleskopischen, und sie unter-
scheiden sich von den sogenannten Nebelflecken nur dadurch, daß sie
ihren Ort am Himmelsgewölbe verändern. Sie erscheinen meist als
matt leuchtende', elliptische Scheiben, die in der Mitte etwas heller
sind als am Rande. Die mit bloßem Auge sichtbaren Kometen
waren zuweilen so hell, daß sie auch am Tage gesehen werden
konnten. Wie die Helligkeit, so ist auch ihre Gestalt recht ver-
schieden, und früher, als man, unbekannt mit ihrem Wesen, sie für
unmittelbare Boten des Himmels hielt, verglich man sie mit Besen,
Ruten, Schwertern u. dgl.
Es steht fest, daß die Masse der Kometen aus materiellen
Bestandteilen aufgebaut ist und zwar aus Stoffen, die auch auf der
Erde vorkommen. Ihre Dichtigkeit ist aber so gering, daß sie als
unwägbar bezeichnet werden.
Daraus, daß sich die Kometen fast durchweg in parabolischen
Bahnen ^ um die Sonne bewegen und also mit Annäherung an die
Sonne ihre Geschwindigkeit beschleunigen, mit der Entfernung von
ihr sie wieder verlangsamen, geht ihre Zugehörigkeit zum Sonnen-
system hervor. Freilich ist die Lage ihrer Bahnen zur Ekliptik die
denkbar verschiedenste; darum sind sie nicht nur recht-, sondern
auch rückläufig. Daß eine relativ geringe Anzahl von Kometen
in Ellipsen sich bewegt, wird darauf zurückgeführt, daß sie bei
ihrem Eintreten in die Anziehungssphäre unseres Planetensystems
von einem dieser Weltkörper aus ihrer ursprünglichen Bahn ab-
gelenkt worden sind. Am meisten hat Jupiter infolge seiner großen
Masse die in die Nähe der Sonne gelangten Kometen gezwungen,
in verfolgbaren Ellipsen sich in bestimmten Zeiträumen um die
Sonne zu bewegen, also periodisch wiederzukehren. Man zählt
unter den 800 bekannten Planeten 13 solcher, die vom Jupiter zu
ständigen Begleitern der Sonne gemacht worden sind, während im
ganzen 17 bisher von den Planeten „gefangen genommen"
wurden.
Die Wirkung der Ablenkung von der bisherigen Bahn kann
aber auch derart sein, daß der Komet gewissermaßen aus dem Bereich
der Planetenbahn hinausgeworfen wird und in einer hyperbolischen
Bahn in den unendlichen Weltenraum enteilt, um nie wieder zurück-
zukehren.
1 übrigens hält man alle Bahnen für sehr langgestreckte Ellipsen, die sich nur bei der ver-
haltmsmaßig geringen Ausdehnung ihres von uns verfolgbaren Weges von Parabeln nicht unter-
schetden lassen.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]