Der Heimatort.
3
4. Die Umgebung des Schnlhauses. An dem Schulgebäude liegt
der Schulhof. 'Er ist eiu freier, eingefriedigter Platz. Beschreibe seine
Gestalt, gib die Art seiner Umgrenzung an und miß nach Metern
seine Ausdehnung von O. nach W. und von S. nach N.! — Der Boden
des Schulhofes ist ganz eben. Beobachte, ob sich die Ebene des
Schulhofes nach einer bestimmten Richtung hin senkt, oder ob sie wagerecht
liegt! Die ganze Hoffläche ist mit grobem Sand beschüttet. — Gegen die
heißen Strahlen der Sommersonne schützt der Schatten der angepflanzten
Bäume. Zähle und benenne sie! Was weißt du über das Aussehen der
Baumkronen zu den verschiedenen Jahreszeiten zu erzählen? —
Wir stellten aus dem Schulhofe gemeinsame Schatten beobachtungen
an. Auch daheim haben wir zu verschiedenen Tageszeiten die Schattenbilder
beobachtet. Morgens und abends wirft mein Körper einen sehr langen
Schatten. Je höher die Sonne steigt, desto kürzer werden die Schattenbilder,
und mittags, wenn sie am höchsten steht, sind sie am kürzesten. Die ver-
schiedene Schattengröße eines Gegenstandes richtet sich nach
dem Stande der Sonne.
Wenn die Sonne morgens im 0. aufgeht, fällt mein Schatten nach W.;
wohin fällt er vormittags, wenn die Sonne am Südosthimmel steht, des
Mittags, wo die Sonne am Südhimmel steht, nachmittags und abends bei
Sonnenuntergang? Nach 8. fällt unser Schatten nie. Warum nicht? Der
Schatten eiu es Gegenstandes liegt also stets der Sonne (oder
einem anderen Lichte) in gerader Linie gegen über.
Jedes Haus hat seine Sonnen- und seine Schattenseite. Die
Nordseite wird nur morgens und abends im Sommerhalbjahr von den
schrägen Sonnenstrahlen getroffen. Die liegt daher größtenteils im kühlen
Schatten. Dagegen ist die Südseite des Hauses die warme Sonnenseite.
An welcher Seite des Hauses legt man mitunter Weinspaliere an? An
welcher Dachseite hängen im Winter die Eiszapfen am längsten?
Welche Straßen führen zur Schule? In welcher Richtung ziehen sie
sich hin? Bestimme die beiden Straßenseiten nach ihrer Lage zu den
Himmelsgegenden! Vergleiche den Boden der Straße mit dem Kiesboden
des Schulhofes! Neune hervorragende Bauten in der Nähe des Schul-
Hauses! — Planzeichnnng vom Schulhause und seiner Umgebung auf
der Schulwandtafel!
5. Wanderungen im Heimatorte, a) Wir haben kürzlich das
Leben und Treiben in einer nahen Hauptstraße unseres Heimatortes be-
obachtet. Welchen Namen führt sie? Wie gelange ich vom Schulhause dort-
hin? In welcher Richtung zieht sie sich hin? Vergleiche sie ihrer Breite
und anderweitigen Beschaffenheit nach mit der Schulstraße! — Nenne öffent-
liche Gebäude in der Hauptstraße und gib kurz ihre Bedeutung an!
Welche sind königlich, welche städtisch? Welche Gebäude sind unter- den
Privathäusern merkwürdig? — In einer Hauptstraße herrscht
am Tage reges Verkehrsleben. Erzähle davon!
Welche Parkanlagen schmücken uusre Stadt? Wie sind sie entstanden?
d) Beschreibe den Weg von der Schule nach dem Marktplätze! Sprich
über seine Gestalt und Größe im Vergleich zu unserm Schulhofe! Welche
Straßen führen auf den Marktplatz? — Fast jedes Haus am Markte
enthält einen Kaufladen.
1*
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Die Umgebung des Heimatortes. 9
Heimatortes, als Mühlen, Ziegeleien u. bergt.! Welches ist die nächst-
gelegene Stadt vom Heimatorte aus?
Die ländlichen Wohnhäuser sind in der Regel kleiner als die in einer
Stadt und bestehen nur aus einem Stockwerk. Auch sind sie gesondert ge-
legen und vielfach mit Gartenanlagen umgeben. Einzelgelegene Landhäuser
mit Landwirtschaftsbetrieb nennt man Gehöfte. Ein Bauerngehöft besteht
aus dem Wohnhause mit Garten, der Hofanlage und den nötigen Wirtschafts-
gebändelt, als Scheune, Stall und Schuppen. Ein Rittergut hat bereits
einen umfangreicheren Wirtschaftsbetrieb. Außer dem wohnlichen Guts- und
Herrenhause mit schönem, großem Garten, dem geräumigen Hof und den
zahlreichen Wirtschaftsgebäuden finden wir hier noch Wohnhäuser für Beamte
und Arbeiter. Nicht selten gehören anch noch Vorwerke dazu, die aus
Wirtschaftsgebäuden und Arbeiterwohnungen bestehen und vom Hauptgute
aus bewirtschaftet werden. Ein Dorf besteht aus mehreren Bauerngehöften,
kleineren Hausgrundstücken und Arbeiterhäusern. Die Grenzen der eiuzeluen
Feldmarken sind durch Grenzsteine gekennzeichnet.
3. Berkehrsstraszen. Welche Bahnlinien und Chausseen führen von
deinem Heimatorte aus? Verfolge ihre Richtung auf dem Kartenbilde!
Beschreibe den Reiseweg vom Heimatorte nach diesem oder jenem benachbarten
Orte! Nenne zwei Ortschaften, die nur durch einen Landweg mit einander
verbunden sind! Wanderungen auf der Karte!
Die verschiedenen Verkehrswege sind dazu da, Handel und Verkehr zu
fördern. Die Landwege dienen in erster Linie dem örtlichen Verkehr
zwischen den einzelnen Dörfern und Gütern. In der Regel sind die beiden
Wegseiten der Chausseen und Landstraßen mit Baumreihen bepflanzt.
3. Dimmelskundlickes *).
1. Die jährliche Bewegung der Sonne. Am 21. März geht die
Sonne um 6 Uhr im 0. auf und um 6 Uhr im W. unter. Der Tag ist
also 12 Stunden lang, Tag und Nacht sind gleich, wir haben Frühlings-
Tag- und Nachtgleiche.
Am 21. Juni liegt der Aufgangspunkt in No., der Untergangspunkt
in Nw. Die Sonne scheint von vor 4 bis fast um 1/26. Die Taglänge
beträgt fast 17 Stunden. Wir haben den längsten Tag, die kürzeste
Nacht. Die Sonne steht mittags hoch am Himmel. Der Tag heißt
Sommersonnenwende. Warnm?
Am 23. September ist Herbsttagnndnachtgleiche. Was kannst
dn darüber sagen?
Am 21. Dezember scheint die Sonne von früh nach 8 bis nachmittags
vor 4 Uhr. Wie lang ist der Tag, die Nacht? Die Sonne geht im 80.
anf, im Sw. unter. Sie steht mittags sehr niedrig. Es ist der kürzeste
Tag, die längste Nacht. Wintersonnenwende.
Von wann bis wann nehmen die Tage ab, zu? Zwischen welchen
Himmelsrichtungen geht die Sonne auf (Morgenweite), unter (Abendweite)?
Zwischen welchen Grenzen schwankt Anf- und Untergangszeit der Sonne?
Nach einem Jahr, 365 Tagen, wiederholen sich alle diese Erscheinungen.
Das Schaltjahr hat 366 Tage.
*) Dieser Teil kann auch auf die Behandlung der heimatlichen Provinz folgen.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Landeskunde. 57
bearbeitung im Elsaß) und Handel sind wichtige Nahrungsquellen. Seit
der frühesten Zeit war der Rhein eine wichtige Verkehrsader. Alte Verkehrs-
straßen begleiten den Strom auf beiden Seiten. Heute treffen wir auf beiden
Stromseiten die wichtigsten Schienenwege des südwestlichen Deutschlauds an. —■
Die Bewohner sind im Reichsland und im s. Baden größtenteils katholisch.
5. Ortskunde, a) Im Großherzogtum Baden: Karlsruhe, Hst.,
erst am Anfange des 18. Jahrhunderts gegründet, heute eine blühende In-
dustriestadt. — Heidelberg, alte Universitätsstadt in reizender Lage am
Ausgange des Neckartales. Großartige Schloßruine. — Mannheim, größter
Rheinhafen Süddeutschlands, das „süddeutsche Hamburg". — Baden-Baden,
berühmtes Weltbad. — Freiburg, Universitätsstadt, in herrlicher Lage am
Ausgauge eines Schwarzwaldtales.
d) Im Reichslande: Strasburg, Hst. in fruchtbarer Gegend, an?
Sitz des kaiserlichen Statthalters, starke Reichsfestung, Kaiser Wilhelms-
Universität. Weltberühmt ist das herrliche Münster. — Die Stadt ist der
Haupthandelsplatz der linken Rheinseite in der Ebene. — Mülhausen,
Mittelpunkt des elsässischeu Judustriebezirks, hat die größten Webereien (Baum-
wolle) Süddeutschlands.
c) In der bayrischen Rheinpfalz: Speyer, alte Stadt am? Im
Mittelalter eine der berühmtesten Städte des Reichs; herrlicher Dom mit
vielen Kaisergräbern.
d) Im Großherzogtum Hessen: Darmstadt, Hanpt- und Residenz-
stadt am Nordende der schönen „Bergstraße", die sich von hier nach Heidel-
berg hinzieht. — Worms, alte, sagenreiche Stadt am? Im Mittelalter
hatte sie die dreifache Größe, und zahlreiche Reichstage wurden in ihren
Mauern abgehalten. — Mainz, am? Starke Festung. — Bingen, Wein-
Städtchen, am?
e) Im preußischen Gebiet: Frankfurt a. M., große Handelsstadt
in der Provinz Hessen-Nassau, größte Stadt der Oberrheinischen
Tiefebene. Sie ist nicht nur der Mittelpunkt der gesamten rheinischen
Verkehrsstraßen, sondern auch Mündnngspunkt alter Handelsstraßen aus dem
Weser- und Elbegebiet. Große Geldmärkte und Messen. — Ehemals war
Frankfurt Krönungsstadt der deutschen Kaiser.
2. Die (Zrenzgebirge der Oberrheinischen üiefebene.
1. Bodenform. Die Umwallung der Oberrheinischen Tiefebene bilden
r. Schwarzwald, Odenwald und Spessart, l Wasgenwald und die
Haardt. Die beiden Grenzgebirgszüge sind hinsichtlich ihres Aufbaues im
allgemeinen ausfallend ähnlich: a) Beide steigen in steilen Böschungen aus
der Rheinebene empor und verstachen sich in entgegengesetzter Richtung nach
den angrenzenden Stufen- und Berglandschaften, b) Beide haben im 8. die
bedeutendsten Erhebungen. In der Mitte des ganzen Zuges zeigt sich bei
beiden eine breite Einsenknng, die auf der linksrheinischen Seite der Stadt
Straßburg gegenüber beginnt, rechts aus den niedrigen Hochflächen des
Neckarberglandes besteht. N. vou dieser Bodensenkung steigen die Talränder
wieder höher empor, und zwar r. im Odenwalds und Spessart, l. im Berg-
lande der Haardt. Doch erreichen diese Erhebungen nicht die Höhe der
s. Gebirge.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
— 29 —
Erwerbszweigen steht die Landwirtschaft obenan, besonders in Nieder--
bayern s der Donau, im Ries, im Maintal und in der Vorderpfalz; außer
Getreide werden Flachs und Hanf, Hopfen, Obft und Gemüse, Wein und
Tabak gebaut. Der Wald bedeckt fast V8 des Landes. Arm ist Bayern an
Bergwerksprodukten: von Bedeutung sind nur Eisen im Fichtel-
gebirge und bei Amberg, Steinkohle in der Westpfalz, Torf in den Mosern,
Salz in den Berchtesgadener Alpen, Lithographieschiefer bei Solnhofen.
Industrie und Gewerbe ernähren etwa den vierten Teil der Be-
wohner. Hervorragend sind die Bierbereitung, die Baumwoll-, Kurzwaren-
und Glasindustrie. Neben den ow gerichteten Straßen, die durch Main
und Donau vorgezeichnet sind, sind'die Wege aus Italien für Bayern
von großer Bedeutung.
Bayern ist wie Preußen eine konstitutionelle Monarchie. 8 Re-
Hierungsbezirke (s. Karte!).
B. hat 3 Großstädte: München, Nürnberg und Augsburgs.
Orte: a) in den Alpen und am Bodensee: Berchtesgaden, Garmisch-
Partenkirchen, Lindau.
b) r. der Donau: München, Augsburg.
c?) an der Donau: Donauwörth, Ingolstadt, Regensburg,
Siraubing, Passau.
d) l. der Donau und in ihrem Gebiet: Amberg, Solnhofen.
6) am Main und in seinem Gebiet: Bamberg, Würzburg,
Aschaffenburg, Nürnberg, Fürth, Erlangen, Kissingen.
f) am und im Fichtelgebirge: Hof, Wunsiedel.
g) in der Rheinpfalz: Speyer, Ludwigshafen, Kaiserslautern.
Das Königreich Württemberg. Bestimme Württembergs Lage,
die Gestalt seines Umrisses, die Grenzen! Welche Bodenabschnitte Deutsch-
lands bilden das Land? Nenne die wichtigsten Berge, die Flüsse!
W. hat eine Größe von 19 500 qkm und 2,4 Mill. Einwohner, so daß
aus I qkm 125 kommen. Etwa 2/g der Bevölkerung sind evangelisch, 1j3 ist
katholisch. Die Schwaben bilden den Hauptteil der Bevölkerung; die
Franken machen nur V« der Einwohnerzahl aus und bewohnen die Gegend
um Heilbronn und den No. Am dichtesten bevölkert ist der Neckarkreis (244),
während aus der ö-en Hochebene und im S nur gegen 80 auf 1 qkm
kommen. Die Befchäftigung der Bewohner ist vor allem der Boden-
anbau; fast die Häfte der Oberfläche ist Ackerland. Der Obstbau ist
von größter Ausdehnung; Weinbau wird am Bodensee und in den Fluß-
tälern betrieben. Sehr bedeutend ist auch Württembergs Salzbergbau
sowie seine Holz-, Metall- und Gewebeindustrie.
Württemberg ist ein konstitutionelles Königreich. 4 Kreise
-(siehe Karte!).
W. hat nur 1 Großstadt: Stuttgart.
Orte: a) am Neckar und in seinem Gebiet: Eßlingen, Cannstatt
Heilbronn — Stuttgart — Hall.
b) an der Donau: Ulm.
c) am Bodensee: Friedrichshafen.
Das Großherzogtum Baden. Wie weit reichr Baden nach N, S,
W? Bestimme die natürliche Lage B.! Welches sind die Grenzen B. ?
An welchen Landschaften hat B. Anteil? Nenne die Flüsse, die Ubergänge
nach O!
B. ist 15000 qkm groß und hat 2,2 Mill. Einwohner, 143 auf 1 qkm.
Nur der N hat überwiegend evangelische Bevölkerung, die etwa der
gesamten Einwohnerzahl ausmacht; fast 2/s sind katholisch. Der Ab-
stammung nach sind die Bewohner Alemannen, Schwaben und
Franken, deren Stammesgegensätze sich von Jahr zu Jahr immer mehr
ausgleichen. Da nur ein verschwindend kleiner Teil der Bodenfläche nicht
1 Fortgesetzt ist das Ortskundliche zu wiederholen und zwar im An-
ffchlusse an die gegebene Ordnung der Städte.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
— 8 —
Ist die Küste ohne nennenswerte Einbrüche des Meeres in
das Land, so heißt sie glatt, im andern Falle gebuchtet.
Überall, wo das Meer tief in das Land eingreift, haben wir eine
Bucht oder Bai oder einen Golf. Bietet die Bucht Schutz
gegen Wind und Wellen, so führt sie den Namen Hafen. Ein
ins Meer ausspringender Teil des Festlandes, der sich von dem
in seinem Zusammenhang nicht unterbrochenen „Rumpf" scharf
absetzt, heißt Halbinsel. Kleinere, schmale Halbinseln nennt
man Landzungen. Ein bloßer Vorsprung der Küste wird,
wenn er flach ist, Landspitze, wenn er hoch ist, Vorgebirge
(Kap) genannt. Ein schmaler Streifen Landes, der die Ver-
bindung zwischen zwei Landmassen herstellt, heißt Landenge
(Isthmus). Meerenge, Straße, Kanal, Sund nennt man
einen schmalen Meeresstreifen, der zwei Meere oder Meeresteile
miteinander verbindet. Ein ganz von Wasser umgebenes Stück
Land heißt Insel. Ein Meeresbecken mit mehreren nahe bei-
einander liegenden Inseln heißt Archipel. Die Halbinseln und die
küstennahen Inseln, die meist vom Rumpf sich abgelöst haben,
bilden die Glieder des Festlandes; sie greifen oft wie Arme
nach den benachbarten Erdräumen hinüber. Das Verhältnis der
Glieder zum Rumpfe ist in Europa 1 : 2, in Asien 1 : 3, in
Amerika 1 : 12, in Nordamerika 1 : 4, in Südamerika 1 : 89,
in Australien 1 : 36, in Afrika 1 : 47. Somit haben die Land-
masfen der n-en Halbkugel eine reichere Gliederung als die der
s-en Halbkugel, und während jene vom Äquator aus einander
zustreben und dadurch den Verkehr der Gegenküsten erleichtern,
scheinen diese sich in demselben Maße zu fliehen.
t Unter der senkrechten., (vertikalen) Gliederung eines Länder-
raumes versteht man die Übersicht über seine Gestalt mit Rücksicht
auf seine Erhebung.
Die Höhe eines Punktes der Erdoberfläche wird entweder
vom Meeresspiegel, oder von einem andern, höher oder tiefer ge-
legenen Orte gerechnet, und zwar nennt man die Größe seines
senkrechten Abstandes von der Meeresoberfläche ^ seine absolute,
die von einem beliebigen andern Punkte seine relative Höhe.
c
Fig. 3. Ab bezeichnet den Meeresspiegel, C D eine Ebene, a c ist die
absolute, b c die relative Höhe.
1 In Preußen beziehen sich alle neueren Angaben der absoluten Höhe
auf den Normal-Nullpunkt (abgekürzt N. N. Normal-Null), der mit
dem Mittelwasser der Ostsee zusammenfällt. Er liegt genau 37 m unter
dem am Nordpfeiler der Berliner Sternwarte etwa 1 m über dem Erd-
boden angebrachten Normalhöhenpunkt.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Amerika Nordamerika Südamerika Australien Afrika Normal-Null Ostsee Berliner_Sternwarte
— 12 —
zu bedecken. Auf der Karte von Nord- und der von Süddeutsch-
land ist das Verhältnis wie 1 : 2 250000; 1 mm auf der Karte
ist gleich 2*/4 km in Wirklichkeit. Die direkte Entfernung von Berlin
nach Cöln beträgt auf der Karte etwas mehr als 210 mm; diese
würden rund 500 km gleich sein. Die kürzeste Eisenbahnstrecke
von Berlin nach Cöln beträgt jedoch ca. 600 km. Noch weniger
als Eisenbahnstrecken kann man bei der Verallgemeinerung der
Linienführung auf unseren gewöhnlichen Karten die wirkliche
Länge von Fluß- und Küstenlinien, politischen Grenzen, Gebirgs-
kämmen usw. ausmessen. Die Flächengrößen werden am besten
durch Vergleich mit bekannten Größen von der Karte abgelesen.
Da die Karte uns ein Bild eines Teiles der Erdoberfläche
vermitteln will, so enthält sie eine Reihe von Grundrißfiguren
und Zeichen, die man den Lageplan nennt. Dahin gehören
nicht nur die Grenz-, Küsten- und Flußlinien, die Ortszeichen
und das Wegenetz, sondern auch die Andeutung über die Art
des Bodens, des Anbaus des Landes, die Arten der Verkehrs-
wege, die Arten der Besiedelung, der Bewaldung u. a. m.
Welches sind die im Schulatlas verwendeten Zeichen des Lageplans?
Daneben bringt die Karte auch die Unebenheiten der Erdober-
fläche — das Gelände oder Terrain — zur Darstellung.
Höhenzissern geben nicht nur die absoluten Höhen von Berg-
gipfeln und Pässen, sondern auch von Ortschaften, wichtigen
Punkten eines Flußlaufs und Seespiegeln an. Linien, welche
alle Punkte gleicher Höhe miteinander verbinden, heißen Höhen-
kurven oder Isohypsen^ (Schulatlas). Um die Verschieden-
heiten der Höhen dem Auge noch deutlicher zu machen, versieht
man die Flächen zwischen den Höhenkurven mit verschiedenen
Farben. In unserm Atlas sind die Höhen von 0—100 m, 100
bis 200 m, 200-500 m, 500—1500 m und über 1500 m zu-
sammengefaßt und mit gleichen Farbentönen von Hell zum
Dunkel fortschreitend bezeichnet; Senken, die unter den Meeres-
spiegel hinabreichen, haben eine dunkelgrüne Farbe. Ebenso sind
die Tiefen des Weltmeeres durch verschiedene Farbentöne ange-
deutet, wobei Gebiete gleichertiefe vontiefenlinien, Jsobathen^,
begrenzt sind. Als ferneres Hilfsmittel der Geländedarstellung
benutzt man die Schraffen. Sie dienen dazu, die verschiedene
Steilheit der Abhänge anzudeuten und aus der Stärke der
Schraffen den ungefähren Neigungswinkel erkennen zu
lassen nach dem Grundsatz: Je steiler, desto dunkler. Er-
kläre hiernach die verschiedenen Bergzeichnungen aus S. 1 von
Dierckes Schulatlas! Das richtigste Bild einer Geländeform gibt
das Relief; denn es läßt die Erhabenheiten der Erdoberfläche,
wenn auch oft bedeutend überhöht, wirklich als solche hervortreten.
Ein aus Grund von Isohypsen oder von Höhenschichten leicht
herstellbares Hilfsmittel zur Verdeutlichung der Oberflächengestalt
eines Erdraumes ist das Profil.
1 hypsos — Höhe. 2 bäthos — Tiefe.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
— 25 —
Die ertragreichsten und landschaftlich schönsten Strecken ziehen sich am
Fuße der Berge hin. An den Abhängen wechseln Weingärten und Obst-
Haine in üppigster Fülle miteinander, und zwischen Walnutz- und Kastanien-
bäumen schaut alles Burggemäuer, oft efeuumkränzt, von den Höhen
herab. Der reichste landschaftliche Zauber ist jedoch über die Talbuchten
ausgegossen, durch welche Flüsse und Bäche aus den die Ebene begleiten-
den Gebirgen heraustreten.
Am Austritte der Dreisam liegt die Universitätsstadt Frei-
bürg O1, der Hauptort des Breisgaus, zugleich Ausgangspunkt
der Straße, welche das Dreisamtal aufwärts zur Donau zieht.
An der Kinzig Offenburg O, Ausgangspunkt der vielbewunderten
Schwarzwaldbahn nach Donaueschingen. In einem Neben-
tale der Murg Baden-Baden, schon srühzeitig bekannt durch
seine heilkräftigen Quellen, und heute noch durch seine Bäder
sowie durch seine milde Lust und herrliche Lage am Eingang
des Schwarzwaldes das Ziel von vielen Tausenden. Am Neckar
die Universitätsstadt Heidelberg O, die alte Residenzstadt der
Kurfürsten von der Rheinpfalz. Die schmalen Gassen der Stadt ziehen
sich V« Stunde zwischen dem Königsstuhl und dem Neckar hin, über den
die stattliche, 290 Schritt lange alte Brücke und weiter unterhalb eine
schöne neue Brücke führt. Die Stadt wird überragt von den vielgerühmten
und vielbesuchten Trümmern des 1689 von den französischen Mordbrennern
zerstörten Schlosses.
In öder Umgebung liegt Karlsruhe □ (133), die Haupt-
stadt Badens. Eigentümlich ist dem älteren Teile der Stadt die sächer-
förmige Anlage, da alle Straßen strahlenförmig nach dem Schloß zu-
sammenlausen. Als Verkehrsknoten und Industriezentrum ist Karlsruhe heute
zur Großstadt herangewachsen. Auch die Lage von Darmstadt^G (86),
der Hauptstadt des Großherzogtums Hessen, ist reizlos; unfrucht-
bares Sandland herrscht in dem Grade vor, daß man sich in die
Umgegend von Berlin versetzt glauben kann, wenn man die dürren
Kiefernwälder zwischen Frankfurt, Darmstadt und Mainz durchreist.
Aus der l. Rheinseite half die Jll die Lage der bedeutendsten
Orte bestimmen. Mülhausen O ist die gewerbreichste
Stadt des Reichslandes (Baumwollindustrie). Weiter abwärts
Colmar O, die Hauptstadt des Ober-Elsaß. Straßburgs
Lage und Bedeutung s. S. 27.
In der bayrischen Rheinpfalz Speyer O mit den Kaiser-
gräbern im prächtigen romanischen Dom. In Hessen Worms O
mit seinen geschichtlichen Erinnerungen, seinem Dom und seinen
wohlbekannten Weinen. Mainz □ (113), hessisch, gegenüber
der Mündung des Mains, Festung und Wassenplatz ersten Ranges,
mit lebhaftem Schiffs-, Handels- und Jndustrieverkehr. Am
Einflüsse des Neckars erblühte Mannheim □ (193), der Handels-
und Verkehrsmittelpunkt Badens, und ihr gegenüber als Hasen-
platz und zugleich größte Stadt der bayrischen Rheinpfalz
Ludwigshafen O.
1 Es ist hier und fortgesetzt nach der Karte anzugeben, in welchem
Staate oder welcher Provinz die Orte liegen. * Darmundestadt.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Stadtentwicklung. Marktrecht.
33
Vierter Abschnitt.
Aufkommen und erste Machtentfaltung des Bürgertums.
In der Völkerwanderung zerstörten die Germanen die römi- Stadtentwick-schen Städte, die sie als Gräber der Freiheit haßten, und ließen sich Iumj' außerhalb der Trümmer zum Wohnen nieder. Da die Plätze aber für Handel und Verkehr geeignet waren, besonders wenn sie an Rhein oder Donau lagen, so entstanden allmählich neue Ansiedlungen und geschlossene Wohnsitze. In solche, die sich zu Mittelpunkten besonders eigneten, wurden Bistümer verlegt. Die hohen Kirchenfeste boten dann vielfach Anlaß zu lebhaftem Verkehr (die doppelte Bedeutung des Wortes „Messe" beweist es auch). Und gerade dieser ist als Ausgangspunkt für die Stadtentwicklung anzusehen.
Stadt bedeutet soviel als Stätte, zum Kaufen nämlich. Für Marktrecht, den Handelsverkehr nun bedarf ein Ort durchaus des Schutzes und Friedens; ihn zu erteilen und zu gewährleisten besaß allein der König das Recht und die Macht, er erhob dafür aber eine Abgabe.
Zoll- und Marktrecht waren also verbunden. Hatte der König das Abhalten von Märkten erlaubt, so wurde ein Platz zur Marktzeit abgegrenzt und, als Zeichen, daß die Störung des vom Könige gewährleisteten Marktfriedens geahndet würde, ein steinernes Kreuz errichtet. An ihm hingen für die Dauer des Marktes Schwert und Handschuh als königliche Zeichen. Daraus entwickelten sich die mit der Figur eines Schwertträgers gekrönten steinernen Säulen. Man nannte sie nach dem durch die Sage als Schwertträger Karls des Großen verherrlichten Roland später die Rolanbssäulen: das Volk deutet gern abstrakte Sinnbilber durch Anknüpfung an bekannte Persönlichkeiten.
Stutzer, Sozialgeschichte. 3
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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durch die bis in jene Höhen emporgeschleuderten Auswurfsprodukte
des Krakatau (1883) und des Mont Pelee auf Martinique, die um
die Erde herumgeführt wurden und durch die Brechung der Sonnen-
strahlen jene wunderbaren Farbenerscheinungen hervorriefen, die man
als leuchtende Nachtwolken bezeichnet.
Das Zurückweichen der polaren Luftströmungen ruft an den
Polen die herrschenden Westwinde hervor.
Ein von großer Höhe herabfallender Körper weicht von der
Lotrichtung nach O ab, wie Benzenberg durch seine Versuche im
Michaelisturm in Hamburg nachgewiesen hat. Der gewichtigste
Beweis jedoch ist der Foucaultsche Pendelversuch. Da die
Schwingungsebene eines Pendels,- auf welches andre Kräfte als die
Schwere nicht einwirken, unveränderlich bleibt, so muß es in einer
bestimmten Zeit seine Stellung gegen die unter ihm rotierende Erde
ändern. An jedem Pol beträgt die Richtungsänderung in einer
Stunde 15°; zwischen Pol und Äquator hängt ihre Größe von der
geographischen Breite ab.
Folgen der Rotation.
Die Folgen der Rotation der Erde sind die scheinbare tag-
liche Bewegung der Gestirne um die Erde und der tägliche Licht-
und Wärmewechsel auf der Erde.
Die scheinbare tägliche Bewegung der Gestirne findet in der
Achsendrehung unserer Erde die einfachste Erklärung. Tritt ein Ge-
ftirn in den ö-en Horizont des Beobachters, so geht es für ihn ausi.
Sinkt bei der fortgesetzten Drehung der Erde von W nach O der
ö-e Horizont unter das Gestirn, so steigt es scheinbar empor, bis
der Meridian es passiert, der Stern also seine obere Kulmination
erreicht. Darauf nähert sich ihm der w-e Horizont; das Gestirn
sinkt am W-Himmel, bis es in den w-en Horizont tritt, also unter-
geht. Bei der weiteren Drehung der Erde nähert sich ihm wieder
der Meridian, passiert es (untere Kulmination), und endlich tritt es
wieder in den ö-en Horizont. In der Zeit von einer Kulmination
eines Fixsternes bis zu derselben nächsten hat die Erde eine volle
Umdrehung zurückgelegt. Diese Zeit nennt man einen Sterntag.
Er ist das einzige, von der Natur selbst gegebene Zeitmaß, das sich
immer gleich bleibt und das daher auch in der Astronomie als Grund-
maß der Zeit dient. Er wird gerechnet von einer Kulmination des
Frühlingspunktes bis zur nächsten. Die Länge dieses Tages, also
auch der Rotationsdauer der Erde, hat sich seit den frühesten Zeiten
astronomischer Berechnung noch nicht um Vio Sekunde geändert.
Da die Sonne scheinbar (S. 10) während einer Umdrehung der Erde
um ihre Achse sich 1° weiter nach O unter den Fixsternen bewegt
1 An einer Armillarsphäre zu veranschaulichen.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]