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1. Deutsche Geschichte - S. 27

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Karl der Groe. 27 Sein Reich war ein Weltreich; er gebot der Germanen und Romanen. Er war der Schirmherr der abendlndischen Kirche, der Beschtzer des abend-lndischen Christentums. Unter diesen Umstnden erwachte der Gedanke, das abendlndische Kaisertum, das im Jahre 476 sein Ende gefunden hatte, wieder zu erneuern. Im Jahre 800 weilte Karl in Rom, um die rmischen Verhltnisse zu ordnen; denn der Papst Leo Iii. war im vorigen Jahre durch eine Gegenpartei aus der Stadt vertrieben worden und hatte nur unter dem Schutze eines frnkischen, von Karl abgesandten Grasen zurck-kehren knnen. Damals setzte ihm am Weihnachtstage der Papst am Altar der Peterskirche die K a i s e r k r o n e auf das Haupt, und das Volk begrte tfbqn1^ ihn unter lautem Jubel als rmischen Kaiser. So war ein Germane Nach- abe^tl folger der Csaren geworden. Nicht an Macht, wohl aber an uerem Glanz erfuhr die Stellung Karls durch die Kaiserkrnung einen gewaltigen Zuwachs; Rom aber zu erobern und die Kaiserkrone zu gewinnen, ist seitdem Jahr-hunderte hindurch das Ziel der Sehnsucht fr die deutschen Könige gewesen Karls Regententtigkeit. 27. Karls Persnlichkeit. Karl war ein Herrscher, der mit genialer Wn== Einsicht und gewaltiger Tatkraft den verschiedensten Aufgaben, die ihm die Regierung seines weiten Reiches stellte, gerecht wurde. Von seiner Persn-lichkeit hat uns sein jngerer Freund und Biograph Einhard ein Bild hinterlassen. Er war ein Mann von mchtigem Krperbau, festem Gang, schnem, grauem Haar und heiterem, gtigem Antlitz. Er erfreute sich bis in sein hohes Alter einer guten Gesundheit; durch Reiten, Jagen und Schwimmen hrtete er den Krper ab; in Speise und Trank war er mig. Er kleidete sich nach frnkischer Weise und konnte kaum je dazu vermocht werden, rmische Kleidung anzulegen; seine Gewnder lie er sich von den Frauen seiner Familie anfertigen. Er war ein Mann von gewaltiger Willens-kraft und konnte in seinem Zorne furchtbar sein. Aber in ihm wohnte auch ein tiefes, inniges, deutsches Gemt; er war ein zrtlicher Vater seiner Shne und Tchter, die er ungern von sich lie, ein guter Geselle seiner Freunde, freigebig und gtig gegen Fremde. Er war hochbegabt und konnte gut reden. Auch erfllte ihn ein starker Drang nach Bildung; noch in hheren Jahren wnschte er nachzuholen, was man frher an ihm versumt hatte, versuchte das Schreiben zu lernen und lie sich in der Grammatik unterrichten. Mit seinen Freunden besprach er sich der gelehrte Dinge; selbst beim Mahle lie er sich gern vorlesen. Dabei hatte er auch Sinn fr die Heldensagen des deutschen Volkes und lie sie sammeln; leider ist diese Sammlung unserer Zeit nicht erhalten geblieben.

2. Deutsche Geschichte - S. 162

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
162 Das Zeitalter des Emporkommens Preuens 1648 1786. Gericht zu sitzen; den Leutnant von Katte, der um den Fluchtplan gewut hatte, verurteilte es zu lebenslnglicher Festungshaft. Der König verschrfte dieses Urteil und wandelte es in Todesstrafe um; zu Kstrin wurde der Unglckliche vor den Fenstern Friedrichs enthauptet. Kstrin. Dem Sohn nahm Friedrich Wilhelm den Ofsiziersdegen und hielt ihn von sich fern; er htte ihn am liebsten von der Thronfolge ausgeschlossen. Der Prinz arbeitete von nun an zu K str in auf der Kriegs- und Domnen-fammer; so nannte man damals die Behrden, die an der Spitze der einzelnen Landesteile standen. Diese Ttigkeit wurde sr ihn segensreich; denn er lernte damals das (Jetriebe der Verwaltung im einzelnen kennen und zugleich die landesvterliche Frsorge seines Vaters verstehen und ehren. Nach einem Jahre kam eine Vershnung mit dem König zustande, dessen Willen er sich unterwarf. Auch als ihm dieser die Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern zur Braut bestimmte, fgte er sich. Im Jahre 1732 durfte er Kstrin wieder verlassen und erhielt als Oberst ein Regiment, das zu Ruppin seine Garnison hatte. Darauf fand die Vermhlung statt; jedoch sind sich die Ehegatten innerlich nicht nahe getreten, und die knftige Knigin von Preußen erwartete ein schmerzliches Los, das Rheinsberg, ftet Vereinsamung. Bald daraus schenkte ihm der König das Schlo Rheinsberg bei Ruppin; und nun begannen fr den Prinzen schne Tage, in denen die Sorge fr sein Regiment abwechselte mit heiterer, geist-voller Geselligkeit, anregenden Studien, der Pflege der Musik und der franzsischen Dichtkunst. Des Prinzen Lieblingssprache blieb auch ferner die franzsische; auch seine eigenen Gedichte sind in dieser Sprache verfat, gegen die noch unentwickelte deutsche Literatur verhielt er sich vllig ab-lehnend. Damals trat er in lebhaften Briefwechsel mit Voltaire, dem geistvollen, witzigen und aus den verschiedensten Wissensgebieten bewanderten Haupte derjenigen Schriftsteller, die wir unter dem Namen der Aufklrungs- literatur zusammenfassen. Mit seinem kniglichen Vater stand er in gutem Einvernehmen. Da steht einer, der mich rchen wird", rief dieser einst, auf seinen Sohn deutend, aus, als ihm Kaiser Karl Vi. bestimmt gegebene Zusicherungen brach. Im Frhjahr 1740 wurde Friedrich durch seines Vaters Tod auf den Thron berufen. ^ Die ersten beiden schleichen Kriege. 175. Die politische Lage zur Zeit des Regierungsantritts Fried-Verlust richs Ii. Wenige Monate nach Friedrich Wilhelmi. starb Karl Vi. s.unter diesem Kaiser ist Lothringen dem deutschen Reiche verloren ge-

3. Vorstufe - S. 41

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
12. Das Rittertum. 41 In diesem ziemlich eng begrenzten Rume zwischen den Burgmauern spielte sich das Leben des Ritters und seiner Familie ab. Die umliegenden, untertnigen Bauerngehste lieferten Getreide und Vieh, Wolle und Felle in die Burg, die Knechte stellten in der Waffenkammer unter Leitung eines Meisters die Waffen her, die Mgde spannen und webten unter Aussicht der Herrin. Selten gab es im Winter eine Abwechslung, wenn eine Jagd ver-anstaltet wurde, oder wenn zu aller Freude ein Snger erschien, Neuigkeiten aus der Welt mitbrachte und Heldenlieder sang. Sonst klagte alles der die den Wochen, in denen es keine Unterhaltung gab. Uns hat der Winter geschadet so sehr. Heide und Wald sind so fahl nun und leer, Stimmen der Vglein erschallen nicht mehr. Knnt' ich verschlafen die Winterzeit! Wach' ich solange, so bringt es mir Leid, Da seine Macht reicht so weit und so breit." Um so freudiger wurde der Frhling mit den hervorsprieenden Blumen und der Vgelein sem Schall begrt. Wenn die Blumen aus dem Grase dringen Und dem Spiel der Sonne sie entgegen Frhlich lachen in des Maitags Frh', Wenn die kleinen Vgelein wohl singen Ihre besten Weisen, die sie Pflegen: Dem kann andre Wonne gleichen nie. Ist's doch fast ein Himmelreich." Mit diesen Versen gibt uns Walter von der Vogelweide kund, was seine ritterlichen Zeitgenossen fhlten. Im Frhling, im herrlichen Monat Mai ging es hinaus in die schne Natur. Laut schallte der Jagdrus durch Berg und Tal, mit dem Falken zog die Schloherrin aus, um den Reiher zu jagen; oder mit reichem Gefolge besuchte der Ritter einen Nachbar, der ihn gastlich aufnahm und mit ihm schmauste. An all diesem nahmen auch die R i t t e r f r a u und die Tchter des Burgherrn regen Anteil. Denn die hfifche Zucht hatte die Stellung des Weibes und sein Ansehen sehr gehoben. Es galt fr Ritterpflicht, sich einer Herrin zu geloben, ihr im Kampfe zu dienen, ihre Tugenden und Schnheit in Liedern zu besingen. Das war der M i n n e d i e n st. So mute auch die Erziehung des weiblichen Geschlechtes der hohen Stellung entsprechend sein. Von Jugend an lernten die Mdchen die hfische Bildung, Anftandsregeln, fein gesittetes Benehmen, das auf ganz bestimmten Regeln und Gesetzen

4. Vorstufe - S. 98

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
98 Brandenburg - preuische Geschichte- zur Schule fuhr. Im Winter lebte er im Frstenhause, dessen Hos an den des Gymnasiums stt. So war der bequemste Weg der die Mauer weg, an der eine kleine Treppe angebracht war. Fleiig wurde gelernt, besonders gern Geschichte, wo der Prinz mit Eiser Vortrge hielt. Aber frhlich ging Prinz Wilhelm auch mit feinen Schulkameraden in den Zwischenpausen aus dem Schulhose spazieren oder machte an freien Nachmittagen und Sonntags Ausflge. Als er bei einem Freunde einmal in der Frhstckspause Schwarz-brot entdeckte, tauschte er von da ab stets mit ihm, der dafr die Semmel bekam. fters kamen auch feine Eltern zum Befuch, jedesmal ein Festtag fr die ganze Schule. Zum Sedantage 1875 schenkte die Kronprinzessin der Anstalt eine kostbare, seidene Fahne, die ihr Sohn als erster ge-tragen hat. 'So wurde der junge Prinz aus seinen schweren Beruf tchtig vorbereitet, er lernte strengste Zucht und eiserne Pflichttreue kennen und schtzen. Als er mit 18 Jahren das Gymnasium verlie, erhielt er an seinem Geburtstage 1877 von seinem Grovater, dem Kaiser Wilhelm I., den hohen Orden vom Schwarzen Adler. Bald darauf begann seine militrische Ausbildung. Wie alle Hohenzollernprinzen war er bereits mit 10 Jahren Leutnant geworden, jetzt trat er als Oberleutnant in das 1. Garde-Reg. zu Fu in Berlin und mute wie alle Offiziere den oft nicht leichten Dienst bis ins kleinste mitmachen. Je lnger, je mehr machten ihm die militrischen bungen und das ganze Kriegswesen groe Freude, er war wie alle seine Vorfahren mit Leib und Seele Soldat. Auf zwei Jahre unterbrach er diese Dienstzeit, indem er auf die Universitt Bonn am Rhein zog, um die Rechte und Staatswissenschasten zu studieren. Hier lebte er lustig wie andere Studenten, war auch Mitglied einer studentischen Vereinigung, des Korps Borussia. Der Eiser, mit welchem er sich allen Arbeiten, mochten sie nun militrische oder wissenschaftliche sein, hingab, erfllten das Herz feines Grovaters und Vaters mit groer Freude, sie konnten hoffen, da er spter ein pflichttreuer Fürst fein wrde. Vermhlung. Die Vermhlung. Whrend feiner Studienjahre in Bonn lernte Prinz Wilhelm feine knftige Gemahlin, die Prinzessin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg kennen. Sie war als die Tochter des Herzogs Friedrich am 22. Oftober 1858 auf dem Landgute Dlzig in der Lausitz geboren. Ihre Kindheit und Jugend war in dem stillen Familienleben des elterlichen Haufes ruhig dahingeflossen, zuerst in Gotha, dann in dem Schlosse Primkenau bei Sprottau in Schlesien. Die Prinzessin liebte besonders die Musik, Zeichnen und Malen. Mit ihren

5. Vorstufe - S. 42

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
42 Deutsche Geschichte. beruhte. Ein Priester unterrichtete sie im Lesen und Schreiben, auch die Kunst des Gesanges und Harfenspiels eigneten sie sich an. Die Mutter leitete sie zu Handarbeiten an; im Sticken von Waffenrcken und Pferde-decken fr die ritterliche Ausrstung, von kostbar verzierten Gewndern fr die Ritterfrauen und von Wandteppichen fr die Burggemcher leisteten sie Bedeutendes. Manche Burgfrau studierte auch eifrig lateinisch und las die alten Schriftsteller, so da im allgemeinen die Frauen in damaliger Zeit weit gebildeter als die Männer waren. Durch den Minnedienst des Ritters erblhte auch die Minnedich-tung in herrlicher Weise. Viele Lieder der ritterlichen Minnesnger, zu denen auch manche Fürsten gehrten, zeigen die Begeisterung fr die Dicht-fnft. Daher erfreute man sich auch an den alten Sagen, welche die Helden-taten ans der Zeit der Vlkerwanderung priesen. Die verschiedenen Lieder wurden gesammelt, es entstanden unsere groen deutschen Nationalepen, das Nibelungenlied" und das G u d r u n l i e d ". Nicht minder freute man sich der eine breite, ausfhrliche Beschreibung des ritterlichen Lebens, und so erzhlten die Dichter in groen Epen alle mglichen Aben-teuer, in denen der Ritter und seine Taten verherrlicht wurden. Der weit-aus grte Dichter jener Zeit ist Wolfram von Eschenbach, sein bedeutendstes Werk der P a r z i v a l. In dieser Dichtung spiegelt sich das ganze Leben des Ritterstandes wieder, sie ist das wertvollste Zeugnis von dessen hoher Blte. Der Inhalt des Parzival ist der folgende.*) Parzival war der Sohn des Gahmuret und der Herzeloyde. Da sein Vater bei einem ritterlichen Abenteuer im fernen Morgenlande ums Leben kam, zog sich seine Mutter in eine Wildnis zurck, um den Knaben dort in aller Einsamkeit zu erziehen. Denn niemals sollte er von ritterlichen Taten hren, um nicht wie sein Vater am Kampfe Wohl-gefallen zu finden und frh sein Leben zu verlieren. So wuchs Parzival ohne Kenntnis der Ritterpflichten auf; er war ein stattlicher, krftiger Knabe, der sich selbst Bogen und Bolzen schnitzte. Gern streifte er durch Feld und Wald und scho die kleinen Vgelein. Wenn er sie aber tot zu seinen Fen sah, klagte er, da er ihren Gesang nimmermehr hre und raufte sich sein schnes Haar. Als die Mutter diesen Schmerz sah, befahl sie in ihrer Liebe zu dem Sohne, alle Vgelein zu vertreiben. Doch der Knabe fragte sie erstaunt, warum sie sich so an den Vgelein rche. Da erkannte sie, wie tricht sie gehandelt hatte, und rief: Was breche ich des Gebot, der der hchste Gott doch ist? Soll Vgeleins Freud'durch mich verderben?" O sag mir. *) Zum Teil nach Btticher und Kmzel, Altdeutsches Sefebuch.

6. Geschichte des Altertums - S. 2

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichte des Orients gypten. 3. gypten, das Tal des Nils, dessen jhrlichen berschwemmungen es seine Fruchtbarkeit verdankt, hat eine uralte Geschichte; schon vor dem Jahre 3000 v. Chr. gab es dort Könige, die Pharaonen, einen Staat und geordnete Rechtszustnde, Priester und eine sorgfltig geregelte Gtter-Verehrung. Memphis, das in Untergypten am Anfang des Deltas lag, und das in Obergypten gelegene Theben waren die Hauptstdte des Baute Landes. Aus dem vierten Jahrtausend stammen die Pyramiden, riesige Steinmassen, die zu den hchsten Bauwerken der Erde gehren und die Grab-kammern von Knigen enthalten; dort standen die Srge, welche ihre ver-trockneten und einbalsamierten Leichen, die Mumien, in sich bargen. In Felsengrbern setzte man die Leichen anderer Könige und vornehmer Männer bei. Gttern und Knigen errichtete man Bildsulen von gewaltiger Gre und starrer Erhabenheit. Weitausgedehnte Tempel mit prchtigen Torbauten, Hfen und Sulenhallen erbaute man den Gttern und bedeckte ihre Wnde mit Bildern und zugleich mit hieroglyphischen" Inschriften; denn die gypter sind auch die Erfinder der Schrift. Religion. Die hchste Gottheit war bei den gyptern der Sonnengott. Da-neben gab es unzhlige andere Gottheiten. Besondere Verehrung genossen bei ihnen gewisse Tiere, z. B. die Katze, die Schlange, das Krokodil, der Ibis; auch ihre Götter stellten sie gern in Tiergestalt oder doch mit einem Tierkopf dar; die Sphinx, b. h. ein Wesen mit einem Menschenkopf und einem Lwenleibe, war ein Abbild gttlicher Klugheit und Strke. Geschichte. Im zweiten Jahrtausend v. Chr. wurden die gypter ein eroberndes Volk und breiteten unter machtvollen Knigen wie R a m s e s Ii. ihre Gewalt der die Nachbarlnder aus. Spter sank ihre Macht; die Könige ver-

7. Teil 1 = Grundstufe B - S. 2

1905 - Halle a.S. : Schroedel
2 Der Heimatort. Mitternacht Ausmessen des Schul- zimmers. Plan Zeichnung auf der Wandtafel im Maß- stabe von 1 : 100. Betrachte den Schul- bau! Zähle die Stockwerke! Wie hoch ist das Gebäude? Zähle Baustoffe auf, die zum Schnlban verwendet worden sind! Was ist aus der Geschichte des Schul- Hauses merkenswert? 3. Die tägliche Er- leuchtung und Erwär- mung der Erde. Wir haben a n Frühlings- tagen die Sonne ge- meinsam und daheim allein beobachtet. Sie spendet uns Licht und Wärme. Zu den einzelnen Tages- zeiten geschieht dies aber in verschiedenem Maße Vor Sonnenansgang wird der Himmel im 0. bereits hell. Es ist Morgen- dämmerung. Am Morgen- Himmel zeigt sich die M o r g e n- röte. Die Luft ist frisch und kühl. — Mit Sonnenaufgang wird es ganz hell. Es ist Morgen. Die Sonnenstrahlen fallen sehr schräg, fast wagerecht auf die Erde. Sie spenden nur wenig Wärme. Im Laufe des Vormittags steigt die Sonne am Himmelsgewölbe empor. Sie sieht kleiner und goldglänzender aus. Ihre Strahlen blenden das Auge und bringen größere Wärme hervor als am Morgen. Um 12 Uhr mittags erreicht die Sonne ihren Höhepunkt. Es ist Mittag. Ihre Strahlen haben sich der senkrechten Richtung am meisten genähert und erzeugen die größte Tageswärme. Ganz senkrecht fallen sie aber in unserer Gegend nie zur Erde. Je mehr sich die Sonnenstrahlen der senkrechten Richtung nähern, desto mehr Wärme erzeugen sie, und umgekehrt. Nachmittags sinkt die Sonne am Himmelsgewölbe in westlicher Richtung hinab. Dabei wird es kühler. Vor dem Untergange erscheint die Sonne groß und glänzt rötlich-golden. Türme und Bergesspitzen liegen im Abend- sonnenscheine. Mit Sonnenuntergänge ist es Abend. — Am Abendhimmel zeigt sich die Abendröte. Die Tageshelle nimmt bedeutend ab, und die Abenddämmerung tritt ein. Der Tau lagert sich auf Gras und Blumen. Nach und nach wird es ganz dunkel, und die Nacht zieht herauf. Am Nachthimmel blinken die Sterne. Mittag Grundriß eines Schulzimmers.

8. Teil 1 = Grundstufe B - S. 11

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Die Umgebung des Heimalortes. 11 * * * Kleiner Bär. * * * Polarstern. Sterngruppen denkt man sich durch Linien verbunden oder umzogen. Die dadurch entstehenden Bilder nennt man Sternbilder. Sehr bekannte Sternbilder sind das Siebengestirn, der Orion, der große und der kleine Himmelswagen, auch großer und kleiner Bär genannt. * Großer Bär. * Der letzte, mittelhelle Stern im Schweif des kleinen Bären heißt der nördliche Polarstern. Andere helle Sterne führen be- sondere Namen, z. B. Venus, Jupiter. Der nebelartige Licht- streifen, der den Himmel umspannt, heißt die Milchstraße. Die Stern- schnuppen durcheilen in manchen Nächten in blitzartig schnellem Laufe einen Teil des Himmels. Auch die Sterne gehen im 0. auf und im W. unter. Nur die in der Nähe des Polarsterns umkreisen ihn und sind die ganze Nacht sichtbar, wie z. B. der große Bär 5. Der Horizont. Wenn wir uns draußen ans freiem Felde be- finden, so haben wir unter uns ein kreisförmiges Stück der Erde. Über dieser Erdfläche wölbt sich der Himmel wie eine hohle Halbkngel. Über uns haben wir den höchsten Punkt des Himmelsgewölbes, den Scheitelpunkt. An der Grenze der kreisförmigen Erdoberfläche scheinen sich Himmel und Erde zu berühren. Bis zu jener Kreislinie reicht unser Gesicht. Man nennt diese Linie daher den Gesichtskreis oder Horizont. Horizontbeobachtungen. Von einer Anhöhe aus reicht unser Auge bereits etwas weiter. Unser Horizont ist größer geworden. Je höher unser Standpunkt ist, desto größer ist unser Horizont. Je niedriger wir stehen, desto kleiner ist er. — Zeige 0., W., S., N. am Horizonte! Bestimme die Nebenhimmelsgegenden von deinem Standpunkte aus! Weuu wir unsere Schritte nach irgend einem Punkte des Horizontes lenken, um an die Grenze zu gelangen, wo Himmel und Erde zusammen zu stehen scheinen, so bemerken wir bald, daß über uns das Himmelsgewölbe nicht niedriger wird. Immer haben wir über uus den Scheitel- puukt. Der Horizont rückt immer mehr hinter die Gegenstände, die vom ersten Standpunkt aus gesehen an der Grenze unseres Gesichtskreises lagen. Der Horizont verändert sich mit unserm Standpunkt. Das Himmelsgewölbe ruht nicht in Wirklichkeit auf der Horizontlinie; der Himmel wölbt sich also nur scheinbar über der Erdfläche. Unser Auge täuscht uns. Auch mancherlei andere Erscheinungen belehren uns, daß die Wirklichkeit vieler Vorgänge oft nicht mit unfern Wahrnehmungen übereinstimmt. In stürmischer Nacht scheint der Mond mit rasender Eile durch die zerrissenen Wolkenmassen zu schießen. Wir überzeugen uns leicht, daß in Wirklichkeit die Wolken vom Winde in entgegengesetzter Richtung getrieben werden. — Führe andere Beispiele an!

9. Die Weltgeschichte - S. 10

1835 - Mainz : Kupferberg
10 Inder. Heerstraßen, dem Kriegswesen rc. vor. Die ganze Nation theilte sich in vier abgeschlossene Hauptkasten mit vielen Unterabtheilungen: die der Bramanen (Priester), der Tschetris oder Ketri (Krieger), der Wayshyas (Acker- und Handelsleute) und der Sudras (Hand- werker, Dienende). Die Priester wußten die Lehre des dunkeln Pan- theismus zum National-Götterdienste zu erheben, und sich als Diener der Götzen mit dem unverletzlichen Scheine der Heiligkeit zu umhüllen. Auf diese Weise gingen nicht allein Künste und Litteratur von ihnen aus, sondern sie hatten auch die Gewalt der Gesetzgebung in Händen, und leiteten somit den ganzen Mechanismus des indischen Staatsgebändes. Die älteste Religion war der Brahmaismus, die Verehrung Drahma's (Erde?), des höchsten Wesens, welches aus sich selbst die Welt erschaffen; später zuerst im nördlichen Indien die Verehrung Schiwa's (Feuer), und im südlichen die des Wischnu (Luft und Wasser), welche drei Gottheiten allmälig als Ausflüsse eines einigen höchsten Wesens gedacht wurden; — außerdem zahllose Untergötter. Aus dem Wischnu - Dienste ging der Buddhaismus hervor, welcher ein höchstes, unveränderliches Wesen, sowie eine Vergeltung nach dem Tode verkündete, und allen Kasten die Priesterwürde zugänglich machte. Von den Künsten vorzüglich frühe schon Baukunst und Webe- kunst. Handel durch den Reichthum der Landesproducte blühend und allgemein. Die Litteratur ist reich an Schriften. Die vier Hauptklassen sind: die Vedas (Religions-Urkunden), Upa vedas (Erläuterungen der Vedas re.), Puranas (Theogonien rc.) und die Gesetze des M eint (des ersten Sterblichen). Die alte klassische Sprache der Inder war das seit dem fünften Jahrhundert nach Chr. Geb. ausgestorbene Sanscrit, eine Schwester der Zendsprache. §. 6. Biblische und im Besonderen Israelitische Geschichte. I. Von Adam bis Noah, von 4000 bis 2300 I. v. Ch. G. * Der Mensch, ge leitet von der unsichtbaren Hand der Gottheit, tritt allmälig aus dem rohen Naturzu- stände über zum freien Gebrauche seiner Vernunft. Die Bekanntschaft mit den ihn u m g e b e n d e n T h i e r e n führt ihn zum Hirten- und N o m a d e n - L e b e n.

10. Für Präparandenanstalten - S. 8

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 8 — Ist die Küste ohne nennenswerte Einbrüche des Meeres in das Land, so heißt sie glatt, im andern Falle gebuchtet. Überall, wo das Meer tief in das Land eingreift, haben wir eine Bucht oder Bai oder einen Golf. Bietet die Bucht Schutz gegen Wind und Wellen, so führt sie den Namen Hafen. Ein ins Meer ausspringender Teil des Festlandes, der sich von dem in seinem Zusammenhang nicht unterbrochenen „Rumpf" scharf absetzt, heißt Halbinsel. Kleinere, schmale Halbinseln nennt man Landzungen. Ein bloßer Vorsprung der Küste wird, wenn er flach ist, Landspitze, wenn er hoch ist, Vorgebirge (Kap) genannt. Ein schmaler Streifen Landes, der die Ver- bindung zwischen zwei Landmassen herstellt, heißt Landenge (Isthmus). Meerenge, Straße, Kanal, Sund nennt man einen schmalen Meeresstreifen, der zwei Meere oder Meeresteile miteinander verbindet. Ein ganz von Wasser umgebenes Stück Land heißt Insel. Ein Meeresbecken mit mehreren nahe bei- einander liegenden Inseln heißt Archipel. Die Halbinseln und die küstennahen Inseln, die meist vom Rumpf sich abgelöst haben, bilden die Glieder des Festlandes; sie greifen oft wie Arme nach den benachbarten Erdräumen hinüber. Das Verhältnis der Glieder zum Rumpfe ist in Europa 1 : 2, in Asien 1 : 3, in Amerika 1 : 12, in Nordamerika 1 : 4, in Südamerika 1 : 89, in Australien 1 : 36, in Afrika 1 : 47. Somit haben die Land- masfen der n-en Halbkugel eine reichere Gliederung als die der s-en Halbkugel, und während jene vom Äquator aus einander zustreben und dadurch den Verkehr der Gegenküsten erleichtern, scheinen diese sich in demselben Maße zu fliehen. t Unter der senkrechten., (vertikalen) Gliederung eines Länder- raumes versteht man die Übersicht über seine Gestalt mit Rücksicht auf seine Erhebung. Die Höhe eines Punktes der Erdoberfläche wird entweder vom Meeresspiegel, oder von einem andern, höher oder tiefer ge- legenen Orte gerechnet, und zwar nennt man die Größe seines senkrechten Abstandes von der Meeresoberfläche ^ seine absolute, die von einem beliebigen andern Punkte seine relative Höhe. c Fig. 3. Ab bezeichnet den Meeresspiegel, C D eine Ebene, a c ist die absolute, b c die relative Höhe. 1 In Preußen beziehen sich alle neueren Angaben der absoluten Höhe auf den Normal-Nullpunkt (abgekürzt N. N. Normal-Null), der mit dem Mittelwasser der Ostsee zusammenfällt. Er liegt genau 37 m unter dem am Nordpfeiler der Berliner Sternwarte etwa 1 m über dem Erd- boden angebrachten Normalhöhenpunkt.
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