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1. Teil 2 - S. 137

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 60. Die Drehung der Erde um die Sonne. 137 Wie unsere Erde, so sind alle Planeten dunkle Körper, die ihr Licht von der Sonne erhalten. Die Sonne ist, wie alle Fixsterne, von einer glühenden Gasmasse umgeben, in welcher, wie uns die Spektralanalyse (Fraunhofersche Linien) lehrt, alle Elemente, aus denen auch unser Erdkörper besteht, gasförmig vorkommen, besonders auch Wasserstoff und Eisen. Über den festen Kern der Sonne wissen wir nichts Sicheres. Auch über die Höhe der an der Sonne herrschenden Temperatur ist man sehr verschiedener Meinung. Durch ein Fernglas, selten auch mit bloßem Auge, beobachtet man dunkle Stellen auf der leuchtenden Sonnenscheibe, die Sonnenflecken. Sie sind ebenfalls noch nicht mit Sicherheit erklärt. Bei Sonnen- finsternissen besonders beobachtet man an dem Rande der Sonnenscheibe leuchtende Erhebungen, Protuberanzen; diese sind als gewaltige, aus der Gasmasse hervorbrechende Massen glühenden Wasserstoffgases erklärt, die mit ungeheurer Geschwindigkeit, 500 — 800 km in der Sekunde, bis zu 500000 km Höhe emporflammen. Die Sonne ist so groß, daß alle sie umkreisenden Planeten zu- sammen nur etwa ihres Volumens ausmachen. Wäre sie eine Hohlkugel, so könnte die Erde, in ihrem Mittelpunkte stehend, noch von dein Monde in seiner wirklichen Entfernung innerhalb der Kugel um- kreist werden. Der Durchmesser der Sonne ist gleich 109 Erddurchmessern. Die Ansicht, die wir heute über unser Weltsystem haben, verdanken wir zwei deutschen Astronomen, dem aus Thorn stammenden Nico laus Koppernikus (eig. Niklas Koppernigk), f 1543, und dem aus Weil der Stadt in Württemberg stammenden Johannes Kepler, f 1630. Koppernikus stellte die Tatsache fest: die Sonne steht still und die Planeten, unter ihnen die Erde, drehen sich um die Sonne. Die Fixsterne sind Sonnen. Kepler war es, der die Bahnen der Planeten als Ellipsen nachwies, und endlich entdeckte der englische Physiker Jsaac Newton 1727) in dem Gravitationsgesetz die Ursache der Planetenbewegung. § 60. Die Drehung der Erde um die Sonne. Die Erde dreht sich in 24 Stunden von W. nach O. um ihre Achse (W^Mzzimd im Jahre einmal in einer elliptischen Bahn um die ®onne Umdrehung erfolgt von W. nach O. Die *) Beweise für die Rotation sind: der Benzenbergsche Fallversuch und der Foucaultsche Pendelversuch. **) Beweise für die Revolution sind: die Parallaxe der Fixsterne und die von Bradley entdeckte Aberration des Lichts.

2. Teil 2 - S. 141

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ Gl. Der Mond. 141 Der Gürtel rings um die Erde zwischen den Wendekreisen und den Polarkreisen sind die n. und die s. gemäßigte Zone. Sie haben eine Breite von je 43 °. Wir machen uns nun auch die Stellung der Sonne im Tier- kreis klar. Die Sonne steht in Wirklichkeit nicht innerhalb eines Sternbildes, unser Auge projiziert sie nur dorthin, indem wir zur Sonne oder in die Richtung ihres Standortes am Tage blickend in unendlichen Fernen dieses Stern- bild sehen. In Fig. 7 sei So die Sonne, um sie dreht sich die F'g- ?- Erde E und Eu während St und St' die Sternbilder sind, die wir in beiden Stellungen hinter der Sonne erblicken. § 61. Der Mond. Der Mond bewegt sich in der Zeit von etwa 2 7 Ys Tagen einmal um die Erde. Die elliptische Bahn ist aber gegen die Ebene der Erd- bahn in einem Winkel von 5° geneigt. Da die Erde den Mond auf ihrer Bahn um die Sonne mit sich reißt, so entsteht eine freilich ganz außerordentlich flache, nach der Sonne stets konkave Wellenlinie, die da, wo sie sich mit der Erdbahn kreuzt, „Knoten" bildet. Der Mond kehrt der Erde stets dieselbe Seite zu. Ec ist ein völlig erstarrter Körper, ohne Atmosphäre und ohne Wasser, mit hohen Ring- und Kettengebirgen. Je nachdem er der Erde seine ganze von der Sonne beleuchtete Hälfte (Opposition) oder von dieser nur einen Teil (Quadratur) oder seine ganze unbeleuchtete Hälfte (Konjunk- tion) zukehrt, unterscheidet man die Mondphasen: Vollmond, erstes Viertel, Neumond, letztes Viertel. Bildet die Mondbahn zur Zeit der Konjunktion mit der Erdbahn einen Knoten, so entsteht, weil der Mond in den Schatten der Erde tritt, eine Mondfinsternis. Bildet zur Zeit der Opposition die Mondbahn einen Knoten, so verdeckt die dunkle Mondscheibe uns ganz oder teilweise die Sonne, es entsteht eine totale oder partielle Sonnen- sinsternis. Obwohl der Monddurchmesser nur etwa 3500 km beträgt, erscheint der Mond dennoch etwa ebenso groß wie die Sonne, weil diese 150 Mill., jener nur 384000 km von uns entfernt ist.

3. Teil 2 - S. 143

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 63. Zeitbestimmung. 143 wenig zu groß genommen hatte. Und zwar stellte sich damals, 1582, heraus, daß man 10 Tage hinter der richtigen Zeitrechnung zurück- geblieben war. Daher ließ Papst Gregor Xiii. den Kalender refor- mieren, indem nach dem 4. sogleich der 15. Oktober gezählt und ferner bestimmt wurde, daß alle hundert Jahre ein Schalttag ausfallen sollte (zuletzt 1900). Alle Länder nahmen den Gregorianischen Kalender an, nur die- jenigen der griechisch-orthodoxen Kirche blieben aus Abneigung gegen die römische Kirche bei der alten Zeitrechnung, also vor allen Nußland, das auch heute noch den Julianischen Kalender oder den Kalender a. St. ( = alten Stiles) beibehalten hat. In 24 Stunden dreht sich die Erde einmal um ihre Achse. Ein Ort auf dem Äquator legt also in dieser Zeit einen Weg von 40000 km oder 5400 Meilen, d. h. in einer Stunde 225 Meilen, in vier Minuten 15 Meilen oder einen Grad zurück. Da nun ein jeder Ort auf der Erde Mittag hat, wenn die Sonne durch seinen Meridian geht, so hat ein Ort, der um 1° westlicher gelegen ist, auch um vier Minuten später Mittag. Bei Reisen nach W. oder O. mußte man mithin beständig andere Tageszeiten antreffen. Für Deutschland ist diesem Übelstand durch die am 1. April 1893 eingeführte Mitteleuropäische Zeit (M.e.z.) abgeholfen worden, indem man als Einheitszeit die Zeit des 15° v. Gr., der über Stargard-Görlitz geht, angenommen hat. Die M.e.z. ist außer dem Deutschen Reiche noch von Österreich, Italien, Dänemark, Schweden-Norwegen, der Schweiz, Bosnien, Serbien und der w. Türkei angenommen worden, während England, Belgien und die Niederlande nach W.e.z., Bulgarien, Rumänien und die ö. Türkei nach 0. E. Z. rechnen. Frankreich, Rußland, Spanien-Portugal und Griechenland haben einheitlich nach der Hauptstadt bestimmte Landeszeiten. Beträgt der Zeitunterschied bei 1° 4 Min., so beträgt er für zwei Orte, die 180 Längengrade entfernt sind, 12 Stunden, d.h. wenn wir 12 Uhr Mittag haben, so haben unsere Antipoden (welche?) 12 Uhr Mitternacht. Ein Schiff, das von O. nach W. die Erde umsegelt, würde mithin bei Fortführung der heimischen Zeitrechnung mit jedem Grade, den es westwärts fährt, eine Zeitdifferenz von vier Minuten konstatieren. Diese Differenz würde nach 180° einen halben Tag betragen und, wenn das Schiff in den heimischen Hafen wieder einliefe, so würde man fest- stellen können, daß man einen ganzen Tag in der Zeitrechnung voraufsei. Daher ändert jedes Schiff an einer bestimmten Linie, die man längs dem 180» v. Gr. durch den Stillen Ozean zieht, das Datum (Datumgrenze).

4. Teil 2 - S. 208

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
208 § 104. Die Mittel des Weltverkehrs. a) Die west- östliche: Paris —Köln — Hannover — Berlin — Königsberg—st. Petersburg —Moskau, an welche bei jeder großen Station Strahlen von Nebenlinien sich ansetzen. Diese Richtung setzt von der asiatischen Grenze (Tscheljabinsk) die transsibirische Bahn (6500 km lang) fort, die über Omsk, Jrkutsk nach Wladimostock führen soll, deren andere Seitenlinie bis Port Arthur (Dalny) und weiter nach Tientsin und Peking schon im Betriebe ist. d) Der Orient-Expreßzug, der von London über Paris, Straßburg, München, Wien, Ofen-Pest, Belgrad, Sofia nach Kon- stantinopel geht, also den Nordwesten mit dem Südosten verbindet. c) Die Linie London—paris—basel—st. Gotthard—mailand— Brindisi, oder Paris —Lyon—turin — Bologna—brindisi. Von Berlin beträgt die Fahrzeit nach St. Petersburg 33 Stunden, nach Wien über Dresden, Prag 21 Stunden, nach Rom über München, Brenner 38 Stunden, nach Paris 19 Stunden, nach London 23 Stunden, nach Stockholm 25 Stunden. In Amerika sind von besonderer Bedeutung die Panama-Bahn zwischen Colon und Panama (3 Stunden) und die fünf Pacific-Eisen - bahnen, welche den Atlantischen mit dem Stillen Ozean verbinden. Die nördlichste geht durch Britisch-Nordamerika von Halifax über Montreal, Winnipeg nach Vancouver (6 Tage), vier durcheilen die Vereinigten Staaten, die älteste, von Neu-Iork über Chicago, den Großen Salzsee nach S. Franzisko, ist die Union-Bahn. Außer Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika finden sich ausgedehnte Eisenbahnnetze noch in Vorderindien, Java, Japan, Südafrika, Argentinien, Chile und Peru, Südostaustralien. Die Länge aller Eisenbahnen auf der Erde beträgt (1900) 790000 km, was fast dem 20 fachen Erdumfang (40000 km) gleich- kommt. Sie fördert täglich etwa 6 Milliarden Menschen und 7 Mil- liarden kg Fracht. Bei ihrem Betriebe sind über 3 Millionen Menschen angestellt. Mit Schnelldampfern und Eilzügen setzt sich heute die kürzeste Reise um die Erde mit folgender Zeitdauer zusammen: London—neu-Aork (7 Tage)—Neu-Aork—vancouver (5y2 Tage) — Vancouver — Jokohama — Schanghai — Singapore — Suez — Brindisi — London (40 x/2 Tage): zusammen 64 Tage. C. Ein wichtiger Gehilfe des Weltverkehrs ist der Nachrichten- dienst. Durch Feuersignale machte man schon in den homerischen Zeiten auf weite Entfernungen einander Mitteilungen. Im römischen Kaiser-

5. Teil 2 - S. 130

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
130 §,'55. Der Sternhimmel, 14. Das Küstenland Jstrien mit Trieft, der wichtigsten See- Handelsstadt des Reiches, 180000 Einw. Von hier gehen Dampfer- linien nach den verschiedensten Punkten des ö. Mittelmeeres bis zum Suez-Kanal und Indien. B. Das Königreich Ungarn. 1. Ungarn mit Siebenbürgen. In der Oberungarischen Ebene liegt die frühere Krönungsstadt Preßburg, 66000 Einw., in Nieder- Ungarn die in letzter Zeit gewaltig ausstrebende Hauptstadt Ofen- Pest, 720 000 Einw., an beiden Seiten der Donau, der Mittelpunkt der Verwaltung, des Handels und der Industrie. An der obern Theiß das durch seine Weine bekannte Tokai. In Siebenbürgen, das viele alte Ansiedler aus dem norddeutschen Reichsgebiet (Sachsen) hat, sind die bedeutendsten Städte Hermannstadt und Klausenburg. 2. Das Königreich Kroatien-Slavonien zwischen Drau, Donau und Save, mit der Hauptstadt Agram, 61000 Einw. Universität. 3. Die „königlich ungarische Freistadt" Fiume vermittelt den überseeischen Verkehr von und nach Ungarn. C. Bosnien und die Herzegowina stehen unter der Verwaltung des österreichischen Finanzministeriums. (Wiederhole das bei der Balkanhalbinsel Gesagte! 8 47.) Iii. Mathematische Geographie. § 55. Der Sternhimmel. Dem Anscheine nach ruht wie eine gewaltige Halbkugel das Himmelsgewölbe über der kreisförmigen Erdscheibe. Die Berührungs- linie beider nennen wir Horizont. Der Punkt, wo am 21. März die Sonne ausgeht, heißt der O.-Punkt, wo sie untergeht, der W.-Punkt. Eine zur Verbindungslinie beider Punkte gezogene Senkrechte gibt den N-- und den S.-Punkt an. Nach N. weist um 12 Uhr mittags mein Schatten. Eine im Schnittpunkt beider Linien errichtete Senkrechte trifft das Himmelsgewölbe im Zenit, ihre Verlängerung durch den Mittelpunkt der Erde zum Himmelsgewölbe erreicht den Nadir. Die auf der ent-

6. Teil 2 - S. 131

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 56. Die scheinbaren Bewegungen der Gestirne. 131 gegengesetzten Erdoberfläche wohnenden Menschen sind meine Gegenfüßler oder Antipoden. Beobachten wir das Himmelsgewölbe, so scheint sich dieses von O. nach W. zu drehen. An ihm sind unzählige Sterne sichtbar. Sie kommen alle mit dem sich drehenden Gewölbe im O. herauf und ver- schwinden im W. Wir entdecken bald zwei Arten von Sternen: solche, die in Gruppen stehend, ihre Stellung zueinander nicht — oder nicht merkbar — verändern, sie scheinen an dem Himmelsgewölbe festgeheftet, stellae fixae, Fixsterne, die einzelnen Gruppen saßt man nach ur- altem Brauch zu Sternbildern zusammen (Gr. Bär, Orion usw.). Dann aber entdecken wir in geringerer Zahl solche Sterne, die an dem sich drehenden Gewölbe noch ihre eigenen Bahnen wandeln, Wandelsterne, Planeten geheißen. Quer über das Himmelsgewölbe zieht sich ein leuchtendes Band, die Milchstraße, sie besteht ebenso wie die an anderen Stellen des nächtlichen Himmels bemerkbaren, leuchtenden Sternnebel aus unendlich fernen Fixsternmassen. Ganz unregelmäßig erfolgt endlich das Auftreten der Kometen (= Haarsterne). Die Bahnen, welche diese Himmelskörper verfolgen, sind derartige, daß sie bisweilen in Jahren, oder Jahrhunderten, wieder am Himmel sichtbar werden können, von einzelnen nimmt man an, daß sie überhaupt in den Bereich unseres Sonnensystems nicht wieder- kommen können, nachdem sie sich einmal unserer Sonne genähert hatten. Man unterscheidet bei den Kometen den Kern, die sie umgebende, leuch- tende Hülle und den Schweif. Im Mittelalter betrachtete man das Erscheinen eines Kometen („Himmelsrute") als göttliche Ankündigung kommenden Unheils (Krieg, Pest). Die kleinsten Himmelskörper, die den Weltenraum durchziehen, sind die Meteoriten; sie werden uns als Sternschnuppen oder Meteore auf Augenblicke sichtbar, wenn sie die Atmosphäre der Erde durchschneiden und infolge der Reibung weißglühend bei Nacht puf- leuchten. Manche fallen dabei als Meteorsteine auf die Erde herab. Sie bestehen aus denselben Gesteinen wie unsere Erde, vorherrschend, oft ganz aus Eisen. Sie sind meist nicht sehr groß, jedoch hat man solche von 300 bis 15 000 kg- gefunden. Der heilige Stein der Kaaba ist wahrscheinlich ein Meteorit. §56. Die scheinbaren Bewegungen der Gestirne. Die Erscheinungen an dem sich drehenden Himmelsgewölbe, die wir in § 55 betrachteten, wollen wir einer genaueren Untersuchung unterziehen,

7. Teil 2 - S. 132

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
132 § 56. Die scheinbaren Bewegungen der Gestirne. Wir nehmen Fig. 1 zu Hilfe. Auf der kreisrunden Horizontscheibe Nosw bezeichne M unseren Standpunkt, an dem Rande des Horizontes bei 0 kommen mit dem sich drehenden Gewölbe Nzsp alle Gestirne herauf. Wir stellen bald fest, daß die Bahnen der einzelnen Fixsterne miteinander parallel laufen. Nennen wir einige dieser Sterne abcd usw., so er- scheinen diese Gestirne stets an derselben Stelle am Horizont, beschreiben stets denselben Bogen und verschwinden an derselben Stelle, um nach 24 Stunden wieder zu erscheinen. Wir müssen annehmen, daß sie unter unserer Horizontebene ihren Weg zum Kreise ergänzt haben. Alle diese Kreise liegen parallel zueinander. Die Bogen, die wir beobachten, nennen wir Tagbogen, die wir nicht sehen können, Nachtbogen. Es ist klar, daß die zwischen 0 und 8 heraufkommenden Sterne ade einen kleineren Tagbogen haben als etwa der zwischen^ und 0 heraufkommende Stern d. Der in 0 selbst aufsteigende und in W untergehende Stern a aber beschreibt einen Kreis, bei dem Tag - und Nachtbogen einander gleich sind; dieser Kreis ist zugleich der größte Kreis, den man ziehen kann, er ist also der Äquator am Himmelsgewölbe, der Himmelsäquator. Verfolgen wir weiter die Gestirnbahnen nach N und S hin, so sehen wir, daß bei Np Sterne sich in Kreisen drehen, die unserem Auge über- Haupt nicht entschwinden, während sich umgekehrt um 8p Sterne drehen, z p Fig- 1-

8. Teil 2 - S. 133

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 57. Die scheinbaren Bewegungen der Sonne (Äquator- und Polhöhe). 133 die wir von unserer Horizontebene aus niemals sehen werden (Zirkum- Polarsterne). Die Kreise aller sich mit dem Himmelsgewölbe drehenden Sterne, die zueinander parallel laufen, haben jeder einen Mittelpunkt. Diese Mittelpunkte liegen aus einer graden Linie, die sich allein nicht mit den Kreisen mitdreht, ihre Endpunkte liegen in Np und Sp, es sind die Himmelspole und die sie verbindende Linie ist die Himmels- achse. In unmittelbarster Nähe von Np befindet sich ein hell leuchtender Stern, der einen kaum wahrnehmbaren kleinsten Kreis um Np be- schreibt. Das ist der Polarstern. §57. Die scheinbaren Bewegungen der Sonne (Äquator- und Polhöhe). Die bisher gemachten Beobachtungen sind uns leicht geworden, da wir sie zur Nacht machen konnten. Selbstverständlich ist das Himmelsgewölbe auch am Tage mit Sternen besät, wir können sie wegen des blendenden Sonnenlichts nur nicht sehen. Nur ein Stern kann von uns am Tage beobachtet werden, die Sonne. Auch die Sonne erscheint an der mit 0 bezeichneten Seite unserer Horizontebene, steigt mit dem Himmelsgewölbe empor und geht an der Seite nach W zu hinab. Aber dieser Auf- und Niedergangspunkt ist nicht, wie bei den anderen Sternen, jahraus jahrein derselbe. Vielmehr, wenn die Sonne z. B. an der Stelle des Sternes a, also auch in a am Morgen emporstiege, so würde sie ihren Weg so nehmen, daß sie am nächsten Tage nicht in a, sondern etwa in b heraufkäme, am folgenden in c usw. Ergänzen wir diese Tages- und Nachtbogen, so kommen nicht in sich selbst zurückkehrende Kreislinien heraus, sondern eine Spirale. Und in der Tat bewegt sich die Sonne in solchen Spiralen an: Himmelsgewölbe auf- und abwärts. Während nun jeder andere Stern seine eigene Bahn hat und diejenige der anderen niemals berührt', gerät die Sonne in die Bahnen anderer Sterne oder Sterngruppen hinein und wandelt, gewissermaßen in einem Sternbilde mitten inne stehend, am Himmel dahin. Wenn wir nun die Bahn der Sonne an einem bestimmten Tage, z. B. am 21. März, verfolgen, so finden wir folgendes: 1. sie kommt genau in Punkt 0 herauf, folgt dem Himmelsäquator und geht in W unter. Ihr Nachtbogen ist an diesem Tage dem Tagbogen gleich, für jeden Weg braucht sie 12 Stunden. Der Bogen, den sie macht, steht schräg zu unserer Horizontebene, wie die Bogen aller Sterne. Sie geht also von 0 in Richtung auf 8 empor. Wir stellen ihre höchste Höhe am Mittag fest, indem wir eine Visierungslinie (Mso Fig. 2) nach der

9. Teil 2 - S. 134

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
134 § 57. Die scheinbaren Bewegungen der Sonne (Äquator- und Polhöhe). Sonne richten und oen Winkel zwischen Horizontebene und Visierungslinie messen (zisoms). Angenommen, wir wohnten unter 50° n. Br., so würden wir ^8o^I8--40° finden. Diesen Winkel nennen wir die Äquatorhöhe für den Ort unter 50°, die Äquatorhöhe ergänzt sich mit der geographischen Breite zu 90°. Verfolgen wir die Bewegungen der Sonne nun mehrere Tage lang, so werden wir merken, wie sie ihren Aufgangs- und Untergangspunkt allmählich nach N zu verschiebt, und wie ihr Kulminationspunkt sich Z (unserem Zenit) nähert, ihre Spiralen drehen sich also am Himmels- gewölbe empor, ihre Tagbogen werden größer, die 'Nachtbogen kleiner, daher auch die Tage selbst länger, die Nächte kürzer. Am 21. Juni messen wir die Kulminationshöhe und finden, daß sie um 231/2° zu- genommen hat. Der letzte Kreis, den die Sonne am 21. Juni beschrieben Fig. 2. hat, befindet sich also 23^° vom Himmelsäquator entfernt. Nun aber tritt ein Stillstand und bald eine rückläufige Bewegung ein, die Sonne schraubt sich bis zum 23. September auf ihren frühen Stand zurück, an diesem Tage geht ihr Weg wieder über den Himmelsäquator, ihre Auf- gangs- und Untergangspunkte fallen wieder in 0 und W. Bald aber beobachten wir ihre Verschiebung nach 3 hin. Ihr Kulminationspunkt hat einen immer größeren Abstand von unserem Zenit, ihr Tagbogen nimmt ab, der Nachtbogen zu, und am 21. Dezember finden wir eine Kulminationshöhe, die um 231/2 0 niedriger ist als die vom 23. September. Die Abstände des Auf- und Untergangspunktes vom 0- und W- Punkt nennt man Morgen- und Abend weite. Die Stellung der Sonne am 21. März und 23. September bezeichnet man als Frühlings- und Herbst-Tag- und Nachtgleichen (Äqui- noktien), die Stellung am 21. Juni und 21. Dezember dagegen als Sommer- und Winterfolstitium, oder Sommer- und Wintersonnenwende, die Kreise 231/2° n. und s. des Äquators

10. Teil 2 - S. 135

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 58. Der Tierkreis. 135 als Wendekreis des Krebses und Wendekreis des Stein- bocks. Es bleibt noch übrig, festzustellen, in welchem Winkel denn die Himmelsachse zu unserer Horizontebene steht. Wir visieren nach dem Polarsterne und stellen den Winkel zwischen dieser Visierungslinie (siehe Fig. 2) und der Horizontebene fest. Angenommen, wir machten diese Messung unter 50° n. Br., so würden wir einen Winkel von 50° finden, d. h. der Polarstern steht über dem 50° n. Br. in 50° Höhe. Diese Höhe nennt man die Polhöhe eines Ortes. Die Pol- höhe ist gleich der geographischen Breite. Aus der Polhöhe kann ich also die geographische Breite eines Ortes feststellen (wichtig für den Seefahrer). Beide, Äquatorhöhe und Polhöhe, ergänzen sich also zu 90°. Beispiele: 1. Äquatorhöhe für einen Ort unter 0°, d.h. am Äquator selbst? Antwort 90°. Die Sonne steht am 21. März im Zenit, am 21. Juni steht sie unter 23^° nach N, am 21. Dezember 23y2° nach S. Zwischen diesen Grenzen bewegt sich die Sonne, so daß sie auf jedem Punkt innerhalb der beiden Wendekreise zweimal im Jahre senkrecht scheint. Polhöhe unter dem Äquator--0°, d.h. den Polar- stern sieht man im Horizont. 2. Äquatorhöhe für einen Ort unter 90° n. Br. (am Nordpol)? Antwort 0°. Die Sonne steht am 21. März im Horizont, am 21. Juni steht sie 231// über, am 21. Dezember 231/2° unter dem Horizont, sie schraubt sich also in Spiralen, die annähernd mit der Horizont- ebene parallel laufen, auf- und abwärts. Im Sommer geht sie nicht unter, im Winter geht sie nicht auf, im Frühling und Herbst bleibt sie ununterbrochen im Horizont. An den Polen decken sich Tages- und Jahreszeiten. Polhöhe am Äquator = geogr. Breite = 90 °, der Polarstern steht im Zenit. § 58. Der Tierkreis. Wir haben gesehen, daß außer der Sonne alle Fixsterne, also auch die Sternbilder, jahraus jahrein ihre Stellung am Himmelsgewölbe, mithin auch ihre Bahnen innehalten. An dem mit Sternbildern bedeckten Himmelsgewölbe ändert nur die Sonne ihre Stellung, indem sie sich innerhalb eines Gürtels, dessen Ränder je 23y2° vom Himmelsäquator entfernt liegen, in Spiralen auf- und abwärts dreht. In diesem Gürtel liegen nun eine Menge Sternbilder und seit alter Zeit hat man diejenigen festgestellt, in denen, wenn auch bei Tage nicht sichtbar, unsere Sonne,
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