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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 258

1912 - Breslau : Hirt
258 C. Länderkunde, Ter Handel sowie die evangelische und katholische Mission erhalten Schutz von den Militärstationen der Kaiserlichen Schutztruppe, die noch öfter kleinere Aufstände niederwerfen muß. Die Usambarabahn (253 km) geht von Tanga aus und hat die reichen Landschaften am Kilimandscharo zum Ziele. Die Zentralbahn (etwa 500 km), von Daressalam aus- gehend, führt nach Taböra und soll die Gegend des Tanganjika erschließen. § 415. Wirtschaftliche Bedeutung. Die Verbindung mit der Heimat wird durch die Reichspostdampfer der Teutsch-Ostasrika-Liuie und durch die Woermann-Linie unterhalten, die bis Hamburg 36 Tage gebrauchen. Ter 131. Brücke der Pflanzungsbahn der „Sigi"-Exportgesellschaft. Die Bahn führt die Erzeugnisse der Pflanzungen in den Gebirgen von Ost-Usambara, besonders die zu Flechtwerk verwandten zähen Fasern der Sisalagave, den sogenannten Sisalhanf, an die Usarnbara-Bahn, die sie weiter zum Hafen schafft. (Aus Beta, Das Buch von unseren Kolonien,) Sitz des Kaiserlichen Gouverneurs ist Daressalam (24). Hier hat anch die Regierung zur Hebung der Landeskultur eiueu Versuchsgarteu angelegt, ebenso in Usambära und an den Seen. Bagamöjo, wo sich oft Tausende von Trägern aufhalten, ist der Ausgangspunkt der Karawanen. Die Haupt- karawauenstadt des Innern ist Taböra (75). Aufgaben. 1. Suche auf der Spezialkarte der Kolonie die einzelnen Land- schaften, merke aber nur Usambära und Ruanda am Viktoria-See! 2. Ver- gleiche die Bahn (Bild 131) mit einer solchen in der Heimat! Zeichnung: Deutsch-Ostafrika. Nur die vorgekommenen Stoffe sind zu beachten!

2. Für Präparandenanstalten - S. 32

1912 - Breslau : Hirt
32 B. Allgemeine Erdkunde. 8 33. Die Flüsse entströmen entweder dem Schnee und Eis der Hochgebirge, oder sie entstehen durch das in den Boden gesickerte Wasser. Ans unterirdischen Wegen sammelt sich das eingedrungene Regenwasser zu kleineren und größeren Wasseradern, deren Weg durch die Lage und Härte der Gesteine bestimmt wird. Äommt das Wasser an eine undurchlässige Schicht, so stießt es unterirdisch ab und tritt als Quelle zutage. lfig. 19.) 19. Quelle, durch sickerndes Wasser gebildet. Aufgabe. Wiederhole die Zeichnung im Heft ohne ängstlichen Anschluß an die Vorlage! Das Gebiet, das ein Fluß (Strom) entwässert, ist sein Flnß-(Strom-) gebiet. Tie Linie, von der das Wasser zweier Stromgebiete absließt, heißt Wasserscheide. Sie ist also auch die Umgrenzungslinie eines Strom- gebietes. (Fig. 20 u. 21.) '20. Wasserscheide mit Ketten- und Massengebirge. Der dachfirstähnliche Kamm des Gebirges scheidet die nach verschiedenen Seiten ablaufenden Bäche und bildet die Wasserscheide zwischen zwei Meeren. Aber nicht immer ist diese so deutlich ausgeprägt, sehr oft bilden unscheinbare Bodenschwellen die Grenze.

3. Für Präparandenanstalten - S. 36

1912 - Breslau : Hirt
36 B. Allgemeine Erdkunde. § 37. Bestimmung und Darstellung der Höhen. Eine wichtige Be- reicherung des Planes bildet die Darstellung der Unebenheiten des Geländes, der Hügel, Berge, Hochflächen und Täler. Es handelt sich zunächst darum, die Höhenunterschiede zu ermitteln, dann darum, sie auf der Karte mög- lichst deutlich darzustellen. Geringe Höhenunterschiede werden ermittelt durch Nivellieruug. Von anderen Hilfsmitteln kommt für bedeutende Höhen besonders das Barometer in Betracht. Die Lufthülle der Erde wird mit zunehmender Höhe immer dünner und leichter, das Barometer sinkt um so tiefer, je höher man damit steigt. Die Darstellung der Höhen geschieht in Situationsplänen meist mit Höhenschichtlinien (Isohypsen), d.h.linien, ^ die die Punkte gleicher Höhen miteinander ver- binden (Fig. 25). In der Figur ist an- gedeutet, wie man den schraffiert gezeichneten Berg durch Horizontalen gleichsam in Schichten zerlegt hat, jede Schicht mit 10 in senkrechtem Abstand. Zu beachten ist, daß da, wo die stärkste Steigung ist, die 10 m- Linien am engsten bei- einander liegen. Die Meßtischblätter (1 zu 25000) der Preußischen Landesaufnahme sind mit dieser Höhendar- stellung gezeichnet. Diese Karten zu 1,50 Mk. sind durch ihre Genauigkeit höchst wertvoll; jeder sollte wenigstens das Blatt besitzen, das seine nächste Heimat darstellt, ebenso ein Blatt der „Generalstabskarte" (Karte des Deutschen Reiches im Maßstab 1 : 100000 mit Bergstrichen), die beim Militär gebraucht wird. Das Blatt kostet 1,50 Mk.; doch werden diese Karten für Schulen billiger abgegeben. Aufgaben. 1. Gib an der Wandtafel die Zeichen wieder, die die General- stabskarte für Eisenbahnen, Landstraßen, Feld- und Fußwege, Laubwald, Nadelwald, Wiesen, Brücken, Mühlen, Kirchen, Friedhöfe und viele audere Einzelheiten benutzt, und beachte, daß man die Karte erst richtig lesen kann, wenn man alle diese Zeichen versteht! 25. Isohypsen und Profil eines Berges in der Richtung A—b.

4. Für Seminare - S. 86

1912 - Breslau : Hirt
86 A. Allgemeine Erdkunde. — Iv. Die Wasserhülle der Erde. Befindet sich in A Wasser, so entfernt es sich von C, da die Anziehungskraft des Mondes die des Mittelpunktes der Erde vermindert; es entsteht in A „ Zenit- flutzugleich wird auch die Einwirkung von C auf B geschwächt, da M stärker auf C als auf B wirkt; die Wasfermaffeu folgen bei B der Fliehkraft und erzeugen daher hier eine zweite Flutwelle, die „ Nadirflut"i. Da das Wasser von E und D nach A und B hin fließt, so muß dort tiefe See eintreten, wenn hier hohe See ist. Dasselbe findet statt, wenn M ans der anderen Seite in der Verlängerung von Ob steht. Befindet sich dagegen M in der Verlängerung von Ol, so ist in I) und E hohe, in A und B tiefe See. Neben dem Monde übt auch die Sonne eine Anziehung auf die Erde aus, aber ihre fluterzeugende Kraft ist geringer, weil sie, zwar an Masse ungefähr 26 Mill. Monden gleichkommend, 400mal so weit von der Erde entfernt ist wie der Mond. Das theoretische Verhältnis der Sonnen- zur Mondflut ist 4:9 — 1: 2,22. b) Spring- und Nippflntcn. Indem Sonne und Moud je uach ihrer Stellung zur Erde ihre Wirkung bald gegenseitig verstärken, bald hemmen, werden die Schwankungen der Fluthöhe erzeugt. Zur Zeit des N e nm o n d es ziehen Mond und Sonne die Flutwelle mit vereinten Kräften nach derselben Richtung an; bei Voll- m ond wirken sie nach entgegengesetzten Richtungen, ohne sich gegenseitig zu störeu: es entsteht Springflut. Zur Zeit der Mondviertel (Quadraturen) fallen Sonnen- flnt und Moudebbe, bzw. Sonnenebbe und Moudflut örtlich zusammen: es herrscht taube oder Nippflut (Fig. 58). Im Mittel beträgt der Höhenunterschied zwischen Flut- und Ebbespiegel selten mehr als 2 bis 4 in. § 58. c) Wirkliche Gezeiten. m wegs eine von einer gleich- mäßig dicken Wasserhülle bedeckte Kugel. Der Wechsel zwischen Land- und Wasserbedeckung und der Meerestiefe, der Einfluß des Beharrungsvermögens, der dem Waffer nicht gestattet, der Anziehung unmittelbar Folge zu leisten: das alles sind Faktoren, die den wirklichen Verlauf der Fluterscheinnng wesentlich anders als in der Theorie gestalten. Sie verursachen zunächst eine zeitliche Verzögerung der Flutwelle, iuso- fern das Hochwasser an einem bestimmten Orte nicht gleichzeitig mit dem Meridian- durchgang des Mondes, sondern um eiue beträchtlich wechselnde Zeit später eintritt. Die zwischen der Kulmination des Mondes oder der Sonne und dem folgenden Hochwasserstande liegende Zeit heißt die Hafenzeit^. — Von wesentlichem Ein- fluß auf Richtung und Höhe der Flut ist die Küstengestaltnng. Die Fluthöhe, der Uuterschiedzwischeuhoch- undniedrigwasser, wächst im allgemeinen mit abnehmender 1 Für A steht der Mond im Zenit, für L im Nadir. 2 Die fluterzeugende Kraft ist die Differenz der Anziehungskraft der Erdmasse und der Anziehungskraft der Gestirne lmond und Sonne, auf einen Punkt der Erdoberfläche (Hauptsatz der Gezeitentheorie,'. 3 Man erhält die Hochwasserzeit irgendeines beliebigen Tages, indem man der Kul- minationszeit des Mondes die Hafenzeit hinzufügt. Die tatsächlichen Er- scheinungen weichen von den theoretischen Gezeiten erheblich ab; denn die Erde ist keines- 59. Entstehung der Gezeiten.

5. Für Seminare - S. 565

1912 - Breslau : Hirt
Die Rotation der Erde. [17] 565 Erdradius ist demnach am Äquator größer als nach den Polen hin. Die Erde muß also abgeplattet sein. Die Abplattung setzt als Ursache die Bewegung der Erde um ihre eigene Achse voraus. Anmerkung. Nennen wir den Äquatorradius a, die halbe Achse b, so ist die Ab- plattung a ~ ^ • Nach Berechnungen des Königsberger Astronomen Besse! (1784—1846) 1 299 Bei einem ist a = 6377,4 km, b - 6356,1 km, a - b = 21,3 km, Globus von 1 m Äquatorradius dürfte die halbe Achse nur 3£ mm kürzer sein. c) Die Rotation der Erde geschieht von W nach E. Die Richtig- keit dieser Behauptung bestätigen Fallversuche. Dreht sich die Erde um ihre eigene Achse, so muß z. B. die Spitze eines Turmes einen größeren Schwin- gnngskreis durchlaufen, sich also schneller bewegen als sein Fuß. Körper, die aus der Höhe der Turmspitze herabfallen, können nicht genau senkrecht fallen; sie müssen wegen der größeren Rotations- geschwindigkeit ihres Ausgangspunktes nach der Richtung, wohin sich die Erde bewegt, etwas voranfallen. Man hat von einem Kirchturme in Hamburg Steine herabfallen lassen und gefunden, daß sie um 1 ein nach E zu vorfielen. Fallversuche in einem Berg- Werksschachte zu Freiberg in einer Höhe von 160 m ergaben eine östliche Ablenkung von fast 3 cm. In Fig. 278 bedeutet der große Kreis die Erde; was M, c und a? Von a läßt man einen Stein fallen; während des Falles gelangt c nach d, a nach b. Der Stein fällt infolge seiner beibehaltenen Schwungkraft nicht in d, senkrecht unter b, sondern in e zur Erde. Die Strecke de bestimmt die Ablenkung nach E. Bei einer Fallhöhe von 10 km würde ein Körper um 7 m nach E vorfallen. d) Auch die Ablenkung der Passat- und Monsunwinde und des Golfstroms beweist die Rotation der Erde von W nach E. Die Orte, von denen die Passate herkommen, haben eine geringere Umdrehungsgeschwin- digkeit als die Orte am Äquator. Diese Geschwindigkeit behalten die Winde bei und bleiben daher hinter den Orten, wohin sie wehen, zurück; sie kommen deshalb statt aus N und S aus Ne und Se. Die Sommermonsune des In- dischen Ozeans werden durch die Erdrotation zu Südwest-, die Wintermonsune zu Nordostwinden. Der Golfstrom wird nach Ne abgelenkt. e) Der Foucaultsche Beweis. Ein Pendel, das so aufgehängt ist, daß es sich in seinem Aushängepunkte drehen kann, schwingt nach dem Be- harruugsgesetz immer in derselben Schwingungsebene. Run machte Foucault im Pantheon zu Paris 1851 mit einem sehr langen Pendel (Draht, Kugel, darunter auch eine scharfe Spitze) einen interessanten Versuch. Er stellte unter dem Pendel einen Kreis aus Sägespänen her, band das Pendel seitwärts mit einem Faden an und brannte den Faden durch. Das so ohne seitlichen Stoß in Bewegung gesetzte Pendel durchschnitt den Säge- 278.

6. Für Seminare - S. 594

1912 - Breslau : Hirt
594 [46] D. Mathematische Erdkunde. Fig. 309 veranschaulicht das Entfernuugsv erhält nis der Planeten von der Sonne und gibt die Größe ihrer Bewegung in 88 Tagen. Merkur ist seiner großen Sonnennähe wegen in unsern Gegen- den nur selten sichtbar, da er höchstens 1| Stunden nach der Sonne unter- oder vor ihr aufgeht. Daher ist er in der Dämme- rung meistens dem Horizont so nahe, daß er im Dunst der Atmo- sphäre verschwindet. Man sieht ihn am besten | Std. nach Sonnen- untergang, und zwar im Jahre 1912 um den 28. März, 25. Juli und 19. November. Seine Größe beträgt nur von der der Erde. Seine Masse ist 0,7 mal so dicht wie die der Erde, so daß erst 30 Merkurkugeln der Erde das Gleichgewicht halten. Nach dem Mailänder Astronomen Schiaparelli lfpr. ßkiaparelliz dreht sich der Merkur erst in einem ganzen Umlauf von 88 Tagen einmal um seine eigene Achse, indem er der Sonne immer die- selbe Seite zuwendet. Seine Bahn ist 7° gegen die Ekliptik geneigt. Venus bezeichnen wir bald als Abendstern (Hefperns), bald als Morgenstern sluzifer, Phosphorus), je nachdem wir sie gleich nach Sonnenuntergang links oder kurz vor Sonnenaufgang rechts von der Sonne sehen. Sie hat unter allen Sternen des Himmels den größten Glanz. Ihre Größe kommt der der Erde fast gleich; doch ist ihre Dichtigkeit nur 0,8 von der der Erde, so daß sie nur | mal so schwer ist. Über die Rotationszeit dieses Planeten sind die Astronomen geteilter Meinung. Seiue Bahn ist 3|° gegen die Ekliptik geneigt. Darum sind Merkur- und Venusdurchgänge vor der Sonne nur selten zu beobachten. Die Venusdurchgänge wiederholen sich in einem regelmäßigen Zyklus vou 243 Jahren, und zwar so, daß zwischeu ihnen nacheinander 8, 121z-, 8 und 105| Jahre liegen; die nächsten ereignen sich 2004 und 2012. Sie geben eiu sicheres Mittel, die Sonnenparallaxe und damit die Entfernung der Erde von der Sonne zu bestimmen. Merkur und Venus zeigen, durch das Ferurohr betrachtet, Phasen wie der Mond. Mars erscheint uns in rötlichem Lichte. Er ist 7mal so klein wie die Erde und wiegt nur T\y so viel wie sie, da seine Dichte 0,7 der ihren beträgt. Er ist stark abgeplattet. Seine Rotations- zeit ist 24z- Std. Er wird von zwei Monden (Phobos — Furcht und Deimos — Schrecken) umkreist. Seine südliche Halbkugel ist wasserreicher als die nördliche; doch beträgt die Meeresoberfläche nur die Hälfte von der des festen Landes. Die sogenannten „Marskanäle"1 sind noch nicht einwandfrei erklärt. Die Asteroiden sind sehr kleine Planeten. Ihr Durchmesser schwankt zwischen 10 und 600 km. Ceres, Pallas, Juno und Vesta sind die größten; sie wurden am Anfange des 19. Jahr- Hunderts entdeckt. Alle Planetoiden zusammen machen nur T^Ö- der Masse des Mondes aus. 1 ital. canale — Wasserrinne, nicht Kanal in unserm Sinne. 309.

7. Für Seminare - S. 85

1912 - Breslau : Hirt
4. Das Meer. 85 fo) Bestandteile der Welle. Bei jeder Welle unterscheidet man Wellenberg und Wellental. Je nach der Stärke des Windes, der Tiefe und Größe des Meeres sind die Wellen von sehr verschiedener Höhe. Die Wellenhöhe, d. i. der senkrechte Abstand zwischen dem Kamm des Wellenberges und der Sohle des Wellentals, übersteigt in den Passatgebieten selten 4, in den höheren, stürmischen Breiten selten 8 m. Die höchsten Wellen, an 15 m, wurden in der Nähe des Kap Hoorn gemessen. Die Wellenlänge, d. i. die Entfernung von einem Wellenkamm zum andern, be- trägt das Fünf- bis Fünfzigfache der Höhe. Nur flache Randmeere werden durch die Wellen bis auf den Grund bewegt; denn die Wellenbewegung reicht durchweg uicht tiefer als 200 m (vgl. § 50 b). I Ii Iii 58. Spring- und Nippflut. Die Pfeile deuten die Anziehung der Flutwelle durch Mond und Sonne an. 2. Ebbe und Flut. Entstehung. Ebbe und Flut (Gezeiten oder Tiden) werden bewirkt durch die anziehende Kraft, die Mond und Sonne — letztere allerdings in schwächerem Grade — auf die Erde ausüben. Tag für Tag ziehen mäch- tige, aber flache Meeresanschwellungen im allgemeinen westwärts, also ent- gegengesetzt der Achsendrehung unseres Planeten, um den ganzen Erdball und erzeugen an den Küsten ein regelmäßiges Steigen und Sinken des Seespiegels: Flut und Ebbe. Jede dieser Erscheinungen tritt innerhalb der Zeit eines scheinbaren Mondumlaufs (24 Std. 50 Min.) zweimal auf und dauert jedesmal 6 Std. 12 z Min. Flut und Ebbe sind auf hoher See nicht wahrzunehmen; dagegen liegen Flachküsten zur Ebbezeit trocken, während sie zur Flutzeit weithin vom Meere bedeckt werden. Der Mond M (Fig. 59) übt auf den ihm zugewandten Punkt A der Erde die stärkste Anziehung aus, eine geringere auf den Mittelpunkt C, die geringste ans B.

8. Für Seminare - S. 91

1912 - Breslau : Hirt
2. Die Luftwärme. 91 haben 4-30° Jahres-, -j- 35" Juliwärme, ähnlich so Arabien, Mesopotamien, Nordwest-Vorderindien und Jräu. Der im Jahresdurchschnitt kälteste Punkt liegt ebenfalls auf der größten Landmasse, nämlich im Gebiet der Jana nord- westlich von Werchojänsk in Ostsibirien mit — 17° Jahres- und —51° Januar- temperatur. Die niedrigste dort gemessene Temperatur betrug — 69,801. Das Meer hat die geringste Wärmeschwankung, das Land die größte. In Werchojänsk, mit einem Julimittel von + 15°, beträgt der Unterschied zwischen dem wärmsten und kältesten Monat 66". Ähnlich wie das Wasser verhält sich feuchter und bewachsener Boden. e) Änderung der Temperatur mit der Höhe. Da die Luft ihre Haupt- K 64 wärme von der Erdoberfläche erhält, auch die unmittelbare Erwärmung der oberen, dünneren Luftschichten geringer ist als diejenige der unteren und dichteren am Boden, so muß schon aus diesen Gründen die Temperatur der Luft mit der Entfernung von der Erde abnehmen. Von großer Bedeutung ist auch das Verhalten der aufsteigenden, erwärmten Luftmassen. Sie dehnen sich unter dem geringeren Druck in der Höhe aus. Das ist eine mechanische Arbeitsleistung, bei der Wärme verbraucht, also eine Abkühlung hervorgerufen wird. Die Wärmeabnahme vollkommen trockener Luft beträgt auf je 100 m 1° C. Wenn die Luft Wasserdampf enthält, so wird der Wärmeverlust zum Teil durch die bei der Verdichtung der Wasserdämpfe frei werdende Wärme wieder ersetzt. Nun haben aber die unteren Luftschichten immer einen gewissen Gehalt an Wasserdampf (Feuchtigkeitsgehalt). Daher ist in Wirklichkeit die Wärmeabnahme nach oben geringer, nur etwa 0,5" 0 bei 100 m Steigung. Die mittlere Jahrestemperatur uimmt in der freien Atmo- sphäre, wenigstens bis zu einer Höhe von 10000 bis 12000 m, ständig ab. Jedoch erfolgt die Abnahme, wie Ballonfahrten gezeigt haben, bald rascher, bald langsamer. Für das Gebirge, wo die Wärmeabnahme im allgemeinen gleichmäßiger und rascher als in freier Luft stattfindet, kann man als geo- thermische Höhenstufe ungefähr 170 m (auf je 100 m 0,6° Wärme- abnahme) annehmen. f) Temperaturmittel. Die Mittelwerte der Temperatur werden gefunden, in- § 65 dem man zunächst die Mitteltemperatur des Tages feststellt2 und dann zur Er- mittluug des Monats- und des Jahresmittels fortschreitet. Für Mitteldeutschland beträgt die mittlere Jahrestemperatur -f- 9°. Sollen diese Mittelwerte zu ver- gleichenden Schätzungen für größere Erdräume dienen, so sind sie auf das Meeres- nivean zu reduzieren, d. h. es ist zu ermitteln, wie hoch die Luftwärme des gegebenen Ortes sein würde, wenn er in 0 m Höhe läge, damit die Wirkung, welche die Höhenlage über dem Meeresspiegel aus den Wärmebetrag ausübt, nicht mit- gerechnet werde. 1 Zwei weitere Kältepole liegen wahrscheinlich im Innern Grönlands und am Nord- pol. Der ausgeprägteste Kältepol wird in der Nähe des Südpols vermutet. > 2 Dies geschieht, indem man die Temperatur eines Tages, z. B. um 7 Uhr früh, 2 Uhr mittags und 9 Uhr abends vom Thermometer abliest, zur Morgen- und Mittags- temperatur die doppelte Abendtemperatur addiert und die erhaltene Summe durch 4 teilt.

9. Für Seminare - S. 93

1912 - Breslau : Hirt
3. Luftdruck und Winde. 93 Austreten der Luft unten und ein Zufließen von oben. Die hori- zoutalen Luftbewegungen erfolgen aber nicht in der Richtung der Gradienten i, sondern sie werden nach dem 2. Teile (f. o.) des Buys-Ballotfchen Gesetzes auf der nördlichen Halbkugel uach rechts, auf der südlichen nach links abgelenkt. Dreht man daher dem Winde den Rücken zu, so liegt auf der nördlichen Halb- kngel das Minimum zur Linken etwas nach vorn, das Maximum hinten rechts. Durch die Ablenknug werden die Winde iu krummlinige Bahnen gedrängt. Sie umkreisen Minimum und Maximum in spiralförmiger Bewegung, die bei jenem auf der nördlichen Halbkugel der Drehung des Uhrzeigers ent- gegengesetzt gerichtet ist, bei diesem der Richtung der Uhrzeigerbewegung ent- Zyklon wird demnach ein Nordwind zu einem Nordostwind, ein Ostwind zu einem Südostwind usw. Entgegengesetzte Drehung zeigen die Windwirbel aus der Südhalbkugel. — Die barometrischen Minima Pflegen, gewisse Zugstraßen einhaltend, zu „wandern". Zieht ein Minimum, wie es häufig der Fall ist, aus dem nördlichen Teile des Atlantischen Ozeans nach 0, so kommt Deutschland in deu Bereich der rechten und beim Weiterwandern des Zyklons in den der linken Seite des Wirbels. Daher springt der Wind von 0 über S nach W um. c) Windstärke. Die Windstärke hängt von der Größe des Gradienten ab. Je dichter die Isobaren, desto steiler die Gradienten, desto größer die Windstärke und die Windgeschwindigkeit; beide werden jedoch durch die Reibung an der Erd- obersläche abgeschwächt. Die Beausortskala, nach einem britischen Admiral so genannt, unterscheidet 12 Windstärken. Unsere Wetterkarten bedienen sich der sog. halben Beausortskala, indem ein Pfeil mit zwei Federn Windstärke 4, mit drei Federn Windstärke 6 usw. bedeutet. ^Vgl. § 77, Wetterkarten). 1 Eine Senkrechte zwischen zwei Isobaren gibt die Richtung des größten Luftdruck- Unterschiedes, das stärkste Gefälle des Luftdrucks an. Der Barometerunterschied in dieser Richtung, auf eine Entfernung von 111km (Äquatorgrad) bezogen, wird der barometrische Gradient genannt. Er wird in mm ausgedrückt.

10. Für Seminare - S. 253

1912 - Breslau : Hirt
4. Deutsch-Ostafrika. Der plantagenmäßige Anbau von Kautschuk ibild 154), Baumwolle und Sisal- agaveu^ (Bild 153) hat erfreuliche Ergebnisse nach Menge und Güte gezeitigt. Der Kaffeebau im Usambära-Gebiet hat sich nach Jahren der Mißernte gut entwickelt; guter Kaffee wächst auch in der Gegend von Bnkoba am Viktoria-See. Unter den Ausfuhrartikeln Ostafrikas stehen dem Werte nach an erster Stelle Kautschuk, Sisalhans, Häute und Felle, Kopra; dann folgen in weitem Abstände Kaffee, Baumwolle, Jusekteuwachs und Erdnüsse. Bau-, Nutz- und Edelhölzer für den Außenhandel liefern die Wälder des Gebirgsrandes. Von Mineralschützen ist Gold, das verschiedentlich gefunden wird, der erste Ausfuhrgegenstand, doch sind auch Steinkohlen, Salz 2 und Glimmer vertreten. Die Verwertung des Bodens durch Pflanzungsbetrieb mit eingeborenen Arbeitern unter Leitung von Weißen, auf Farmen von Europäern und auf Bauerngütern von Eingeborenen wird Ostafrika zu einem wertvollen Besitz machen. Der Anfang zum plantagenmäßigen Anbau des Landes ist durch Land- und Pflanzungsgesellschaften wie durch deutsche Farmer gemacht. Für die Wirtschaft- liche Entfaltung des Landes sind vor allem friedliche Zustände erforderlich. Dann ist die Erziehung der Ein- geborenen zur Arbeit von großer Wichtigkeit; denn auch für Ostafrika gilt im allgemeinen der Grundsatz, daß es „mit den Köpfen der weißen Rasse und mit den Armen der Eingeborenen" entwickelt werden muß. Die Ab- Wanderung der verhältnismäßig dichten, aber ungleich verteilten Bevölkerung nach dem englischen und portu- giesischen Gebiet zu verhüten, ist eine Hauptaufgabe der Verwaltung. An der Erziehung der Eingeborenen zu einer T|l;"no,^,iatniasr r, r f •, r r? -r crvy-r- blll llische Kaut chukbaume lluf höheren Kulturstufe arbeiten auch zahlreiche Missionare großen Flächen neu gepflanzt, von ihren „Stationen" aus. Die Zukunft Ostafrikas wird wesentlich von der Ausgestaltung seines Verkehrs- netzes abhängig sein. Es muß die weiter landeinwärts gelegenen Gebiete Wirtschaft- lich an die Küste angliedern und ihnen dadurch neue Absatzmöglichkeiten schaffen. Zwei Eisenbahnen, die von Tänga und von Daressaläm ausgehen, dringen schon auf be- trächtliche Entfernungen in das Innere des Landes vor: die Usambärabahn wird bis zum Kilimandscharo fortgeführt, und die Zentralbahn hat Tabora schon er- reicht. Beide dürften erst dann vollen Nutzen stiften, wenn jene bis zum Viktoria- See, diese bis zum Tanganjika- und Viktoria-See ausgebaut ist. Die britische Uganda- bahn von Mombäsa an den Viktoria-See hat auch den deutschen Landschaften an diesem See einen ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung gebracht. Vorzügliche Ver- kehrsstraßen in einem Gebiete reicher und dichtbevölkerter Uferlandschaften stellen die großen innerafrikanischen Seen dar, denen jedoch noch die Verbindung unter sich 1 Die Sisalagave liefert in ihren Blattfasern einen vorzüglichen Hanf, der zu Seilen und Tauen verarbeitet wird. - Nach Schätzung einer Studienkommission soll der Natronsee im Norden unserer Kolonie nicht weniger als 70 Mill. t Natron im Marktwert von 2-f- Milliarden Mark liefern können. 154. Abzapfen des Kautschuksaftes. Infolge rücksichtsloser Ausbeu- tung der Gummilianen sind die Bestände dieser Schling- pflanze schnell zurückgegangen. Daher wurden in den tropischen
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