1. Zeige den Ort, wo die Sonne im Frühling morgens um
8 Uhr steht!
2. Welche Arbeiten werden in der Stadt im Frühling ausgeführt?
3.Woran merkst du, daß der Frühling in die Stadt einzieht?
5. Ausmessung und Plan unsres Schulzimmers.
ir setzen unsern Federkasten vor uns auf den Tisch und blicken
genau von oben auf ihn herab. Dann sehen wir nur die
Oberfläche. Sie wird durch zwei Längslinien und durch zwei Quer-
linien begrenzt. Wenn wir diese Linien aufzeichnen, erhalten wir
ein Bild von der Oberfläche des Federkastens. Es ist eine Ober-
ansicht. Ein solches Bild wird auch Plan oder Grundriß genannt.
Der Vogel in der Luft sieht alles von oben, aus der Vogel-
schau. Wir haben also den Federkasten auch aus der Vogelschau
gezeichnet.
2. Wenn wir den Grundriß unsres Schulzimmers zeichnen
wollen, so müssen wir die Zeichnung kleiner machen, als das Schul-
zimmer ist. Unsre Schultafel wäre ja nicht groß genug dazu.
Wir müssen den Grundriß also verkleinern. Für jedes Meter,
das wir mit dem großen Maßstab messen, nehmen wir zur Zeich-
nung ein kurzes Stäbchen. Es soll für unsre Zeichnung immer
ein Meter bedeuten. Wir zeichnen auf der Schultafel soviel Stäbchen
in die Länge und Breite, als unser Schulzimmer Meter mißt.
Wieviel Stäbchen lang und wieviel Stäbchen breit wird die Zeich-
nung also? Der Grundriß ist verkleinert, weil wir unsern Maß-
st ab verkleinert haben.
Maßstab 1:10
10 20 30 40 So 60 70 So 90 700 Cw.
mhimm 1 1
t rro
3. Jetzt wollen wir unsern kleinen Maßstab messen! Er ist
nur 10 ein lang. Wir haben für jedes Meter also nur 10 cm
gezeichnet. Die Linien unsrer Zeichnung sind 10 mal so klein
geworden als die Länge und Breite des Schulzimmers. Damit
es jeder gleich sehen kann, schreiben wir in Zahlen unter die Zeich-
nung: Maßstab 1:10. Wer kann diese Zahlen erklären? Was
würde der Maßstab 1:20 bedeuten?
8
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
352
macht für eine Minute nahe an 3 J/2 Meile, für die Sekunde 1427 Pariser
Fuß, eine Geschwindigkeit, welche der einer 24-pfündigen Kanonenkugel un-
mittelbar nach dem Abschießen noch um 400 Fuß nachsteht. Bei dieser
zweiten Annahme wird auch das Gravitationsgesetz nicht im Geringsten
verletzt, und der gewöhnliche Einwurf, daß wir von der Rotation der Erde
Nichts merken, ist theils unrichtig, weil in der heißen Zone ununterbrochen
wehende Ostwinde zum Theil von der Erdrotation herrühren, theils leicht
zu beseitigen, weil wir von Jugend auf an dieselbe gewöhnt sind und die
Umwälzung gleichmäßig sanft, nicht stoßweise erfolgt.
3) Ein anderer Einwurf, welchen zuerst Ptolemaus und später Tycho
de Brahe gegen die Erdrotation vorbrachten, wird jetzt als direkter Beweis
für die Achsenbewegung der Erde benutzt. Sie behaupten nämlich, es
müsse ein in die Höhe geworfener Stein, wenn inzwischen die Erde rotire,
nicht an dem Punkte niederfallen, wo man ihn aufgeworfen, sondern nach
W. und zwar unter dem Aequator für jede Sekunde an 1500'. Warum?
Allein bei diesem Einwurfe vergaß man: 1) daß der Erdball die Bewegung
um seine Achse allen Körpern mittheile, die ihm angehören, mögen sie nun
fest mit ihm verbunden sein oder in der Luft schweben; 2) daß diese Haupt-
bewegung durch andere Bewegungen im Wesentlichen nicht geändert wird.
Diese Sätze veranlaßten schon frühe manche Versuche, welche der Physiker
Benzenberg 1802 wieder aufnahm. Er ließ zu dem Ende schwere Blei-
kugeln vom Michaelisthurm in Hamburg herabfallen und fand, daß sie
östlich vom Bleiloth anlangten. Wenn nämlich die Erde sich von W. nach
O. bewegt, so muß auch die Thurmspitze an dieser Bewegung Theil nehmen
und zwar wird dieselbe, je weiter sie vom Mittelpunkt der Erde entfernt
ist, einen desto größern Bogen binnen 24 Stunden beschreiben müssen.
Die Kugel, welche man fallen läßt, wird aber nicht im Loth auf den
Boden kommen, sondern da sie die schnellere Bewegung der Thurmspitze
beibehält, in der gleichen Zeit einen größern Bogen von W. nach O.
durchlaufen und um so viel östlicher aufschlagen, als der Bogen der Thurm-
spitze den des Fußpunkts an Größe übertrifft^). Freilich beträgt diese
östliche Abweichung im Verhältniß zum Erdhalbmesser nur einige Linien,
würde aber, wenn dieser Versuch auf dem Dhawala-Giri, einer Höhe von
27,000', angestellt werden könnte, über 18 Fuß betragen.
4) Man denke sich unsere Erde anfangs nicht rotirend, so werden
Tag und Sommer, Nacht nud Winter gleichbedeutende Begriffe. Wo die
Sonne soeben aufgeht, fängt der Sommer an und ist der Moment der
größten Kälte, dem eine sechsmonatliche Nacht vorangegangen ist; am gegen-
überliegenden Uebergangspunkte dagegen herrscht beträchtliche Wärme. Kälte
aber zieht zusammen und vergrößert dadurch die relative Schwere; der
Punkt, wo die Sonne ausgeht, ist folglich schwerer, als der entgegengesetzte;
er muß also mehr als dieser zur Sonne gravitiren, was eine Rotation
und zwar in dem Sinne, wie sie gegenwärtig stattfindet, zur nothwendigen
Folge hat. Diese Erklärung des Astronomen Mädler zeigt die Noth-
wendigkeit einer Rotation, ohne jedoch die ausschließliche Ursache derselben
enthalten zu wollen. *)
*) Wie wird man dies durch eine einfache Zeichnung anschaulich machen können?
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
4
384
gewissermassen auf. Da nun der Mond wegen der von W. nach O. er-
folgenden Erdrotation sich von O. nach W. um die Erde und über dem
Weltmeer bewegt, so müssen auch die Fluthwellen ihm folgen in seinem Gange
von O. nach W. Die Fluth ist aber keine Strömung, welche die Erde in
24 St. 50 Min. umrauscht, sondern das Wasser bewegt sich, wie bei der
Wellenbildung überhaupt, auf und nieder; erst am Strande fließt die höhere
Welle dem Gesetze der Schwere gemäß über. Wenn die Erdoberfläche nur
aus Wasser bestände, so würde die Fortpflanzung der Fluthwellen eine regel-
mäßige sein; die Felsklippen, Inseln und Continente, welche aber allenthalben
den Fluthwellen hindernd und störend entgegentreten, machen dies geradezu
unmöglich.
Auf der dem Monde abgewandten Halbkugel wird aber zur gleichen
Zeit, wo der Mond die Anschwellung des Meeres bewirkte, eine Fluthwelle
aus einem andern Grunde gebildet. Der Mittelpunkt der Erde wird vom
Monde schwächer angezogen, als ihre Oberfläche. Die Oberfläche der ab-
gewandten Halbkugel ist noch weiter vom Monde entfernt, und es wird ihr
Wasser noch weniger zum Mond hingezogen; die Oberfläche des Weltmeers
bleibt in dieser Richtung zurück, d. h. das Wasser steigt ebenfalls. Zu
beiden Seiten der Fluth endlich befindet sich das bei jeder Wellenbewegung
bildende Thal — dort ist Ebbe.
Aber auch die Sonne wirkt ähnlich wie der Mond auf das Weltmeer,
nur wegen der bedeutend größern Entfernung viel schwächer; so daß die
Kraft des Mondes in der Erregung der Fluthwellen die der Sonne dreimal
übertrifft. Es folgt aber hieraus, daß das Zusammenwirken beider Himmels-
körper zur Zeit des Neu- und Vollmonds hohe Fluthwellen hervorruft
(Springfluthen), niedrige dagegen zur Zeit des ersten und letzten Viertels
(Nippfluthen). Diese können noch um so bedeutender werden, je nachdem
der eine oder andere Himmelskörper oder beide zugleich sich in der Erdnähe
befinden und endlich noch, wenn die Sonne in den Äquinoktialpunkten anlangt.
Die Zeit der Fluth fällt mit der Zeit des Monddurchgangs durch den
Meridian nicht zusammen; denn das Wasser fährt fort zu steigen, wenn es
einmal in Bewegung gesetzt ist, und wenn schon die größte Kraft des Mondes
nachher auf eine andere Stelle hebend wirkt, so dauert doch am ersten
Punkte seine Wirkung noch fort. So wie es 2 Fluthen giebt, die eine
an dem am Mond nächst gelegenen Orte, die andere am entgegengesetzten,
so muß es auch 2 Ebben geben, welche dann eintreten, wenn der Ort um
90° von jenen Fluthstellen entfernt ist. Außer dieser Unregelmäßigkeit der
Gezeiten giebt es noch andere, welche durch Sandbänke und vorspringende
Landstrecken verursacht werden. Im freien Ocean schwillt die Fluth nur
1 bis 3', an den Küsten viel höher, z. B. im Busen von Bristol und bei
St. Malo in der Bretagne über 40', während sie am Hauptbildungspunkt,
im stillen Ocean am Gestade vieler Inseln, nur eine Höhe von 2' erreicht.
Auch der Wind kann das Steigen der Fluth je nach Umständen vermehren
oder vermindern. In geschlossenen Meeren, z. B. in der Ostsee und dem
schwarzen Meere, wird so zu sagen nichts von Ebbe und Fluth verspürt.
Im vorderen Theile des Mittelmeeres beträgt sie kaum 1', im adria-
tifchen und levantischen Meere oft 4'. An der Küste von Neu-Schottland
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
99
— Während in dem südlichen Theil die Allgäuer- und Tiroler Alpen das
baierische Hochland erfüllen, welchem die ausgedehnte baierische Hochebene vor-
gelagert ist mit ihren herrlichen, fischreichen Seen (z. B. dem Königs-,
Tegern-, Starnberger- und Bodensee), erfüllt das deutsche Mittelgebirge, der
fränkische und schwäbische Iura, der Böhmerwald, das Fichtelgebirge, der
Frankenwald, der Spessart und die Rhön, sowie links vom Rhein die Aus-
läufer der Vogesen, die Haardt und der Donnersberg das übrige Land.
Nur ein kleiner Theil gehört zun: mittelrheinischen Tieflande. Das baierische
Hügel- und Tiefland liefert namentlich in der Pfalz guten Wein und viel
Tabak neben Getreide, Obst, Gemüse, Hanf und Hopfen. „Spalter Stadt-
gut" ist eine sehr geschätzte Hopfenart; die Stadt Spalt*) zieht jährlich
über 3000 Centner ä 60 bis 250 fl. Die Umgebung von Bamberg liefert
Küchengewächse aller Art nach den Hauptstädten des Rheins und der Donau..
Die baierische Hochebene, welche Raum für eine doppelt so große Bevölkerung
bietet, hat neben recht ergiebigem Ackerland auch ausgedehnte sumpfige oder-
moorige, kahle Ebenen, Riede oder Moose genannt, z. B. das Donau-Ried
zwischen Günzburg und Donauwörth, das Donau-Moos im Süden von
Neuburg und Ingolstadt, das Erdinger-Moos zwischen München und Frei-
sing an der Isar. Die ungeheuren Gerstenfelder der baierischen Hochebene
und die Sorgfalt für den Hopfenbau zeigen an, daß Baiern vorzugsweise
Bier liefert. Bäurisches Bier wird jetzt, echt oder unecht, in der ganzen
Welt getrunken. Das Bier von München, Erlangen, Nürnberg, Würzburg,
Kitzingen und Kulmbach hat im Auslande großen Ruf. Außer Wein, Bier,
Tabak, Küchengewächsen, Obst und Hopfen führt Baiern noch Torf, Holz,
gute lithographische Steine (sie werden bei Sohlenhofen unweit Eichstätt
gebrochen), Nürnberger Spielwaaren und Lebkuchen, Spiegel und Glaswaaren,
Salz von den Salinen Reichenhall, Berchtesgaden, Traunstein, Rosenheim,
Kissingen und Dürkheim, welche jährlich 900,000 Centner liefern, aus.
Der Pfälzer Tabak geht sogar nach Amerika. Gute Landstraßen, Eisen-
bahnen, schiffbare Flüsse erleichtern den Verkehr im Innern. Die Bevölkerung
von Baiern zerfällt in 4 Hauptstämme, in Baiern, Schwaben, Franken und
Rheinpfälzer. Die Baiern oder Altbaiern sind meist stämmige und kräftige,
aber kleine Leute, nur die Gebirgsbewohner sind groß. Sie sind im Allge-
gemeinen weniger gebildet und Naturmenschen der kräftigsten Art, lieben
Bier, Spiel, Tanz und Gesang. Die Franken sind gebildeter, heiterer und
zutraulicher. Die Schwaben gleichen den Württembergern. Die Rheinbaiern
sind laut und lebhaft, trinken mehr Wein als Bier, und tragen viel von
französischer Beweglichkeit an sich. Die Baiern haben sich alle Zeit als
tapfere und unerschrockene Soldaten bewährt. Baiern zerfällt in 8 Kreise:
1) Dtier-Kaiern: Hauptstadt ist München an der Isar, 167,000 E. Uni-
versität, Kunstakademie. Sehenswerth sind die Glyptothek, die alte und
neue Pinakothek, die vereinigten Sammlungen, die Säle mit Fresko-
malereien aus dem Ribelungen-Liede im neuen Königsbau, reich ge-
schmückte Kirchen, die Sternwarte re.; in der Umgebung Münchens die
Ruhmeshalle mit Bildnissen berühmter Baiern und der kolossalen, 54' hohen
Erzstatue der Bavaria. Berchtesgaden in der Nähe des Königssees,
*) Sie liegt in Mittelsranken an der Rezat unweit Nürnberg.
7*
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
337
Körper, die aus der Erde auch vorkommen, und einen Schluß auf die Zu-
sammensetzung der Weltkörper gestatten, der durch die Spektral-Analyse Be-
stätigung erhalten hat.
Einer der letzten Meteorsteinfälle ward am 14. Juli 1847 in Brau-
nau Morgens 4 Uhr bei klaren: Himmel vom Oberförster Pollak beobachtet.
Vor 2 heftigen Donuerschlägen, welche die ganze Umgegend vernahm, ge-
wahrte derselbe, wie aus einer kleinen schwarzen, horizontal gestreckten
Wolke, die allmählich erglüht war, nach allen Richtungen Blitze und nach
der Erde gleichzeitig 2 lebhafte Feuerstreifen fuhren, worauf jene Explosions-
schläge folgten. Aus einem Acker fand der Beobachter, welcher die ganze
Erscheinung gleich richtig erfaßt hatte, alsbald ein 3' tiefes Loch, und auf
dessen Grund eine Masse, welche 6 Stunden nach dem Vorfall noch so
heiß war, daß man sie nicht anrühren konnte; sie wog 421/4 Pfd., hatte
eine ganz unregelmäßige Gestalt, eine Menge sechsseitiger Höhlungen und
bestand aus so hartem Meteoreisen, daß ein Stahlmeißel wenig Eindruck
machte. In ein benachbartes Haus sollte der Blitz zu gleicher Zeit ein-
geschlagen haben; aber es war ebenfalls nur von einem Metorstein
getroffen worden, welcher 30sts Pfd. wog, dieselbe Masse hatte und das
Dach, den Stubenboden und eine Seitenwand im Fall zertrümmerte. Auch
1666 sind bedeutende Meteorsteinsälle beobachtet worden.
§ 123.
Sonne, Mond und Finsternisse.
1. Die Sonne ist es, welche der Erde und allen Haupt- und Neben-
planeten und Kometen Licht und Wärme zutheilt; sie übertrifft an Größe
die Erde 1 stu Mill. Mal, an Masse 355,000 Mal und 760 Mal
alle Planeten. Ihr Durchmesser beträgt 193,000 Meilen, ihre Oberfläche
117,000 Mill. O.-M., ihr Inhalt 3,736 Bill. Cubik-M. Wenn wir die
Oberfläche des Sonnenkörpers genauer betrachten, so erscheint uns dieselbe
in fortwährender Bewegung, aber nicht gleich hell, sondern hie und da mit
helleren und dunkleren, größeren oder kleineren Sonnenstecken übersäet,
welche auf der Sonnenscheibe von W. nach O. fortrücken und von einem
Rande zum andern nahe 13 Tage brauchen. Hieraus hat man geschlossen,
daß auch die Sonne sich um ihre Achse und zwar in 25 */2 Tage drehe. —
Das Sonnenlicht hat die Kraft zu leuchten und durch seine Strahlen
Wärme zu entwickeln; und zwar je senkrechter sie auffallen, desto mehr
Wärme vermögen sie zu erregen. Warum sie aber mit zunehmender Höhe
und wachsender geographischer Breite schwächer wirken, werden wir erst
später mittheilen. Früher war man ziemlich allgemein der Ansicht, daß
die Sonne ein dunkler Körper, aber von einer eigenthümlichen Lichthülle
(Photosphäre) umgeben sei, welche durch eine ungeheuer rasche Umdrehung
in Schwingungen versetzt werde. Die Lücken in dieser Lichthülle wären dann
die schon berührten Sonnenflecke, durch welche man den dunklen Sonnen-
körper erblicke. Die in den letzten Jahren angestellten Beobachtungen des
Sonnenspectrums, über die jedes gute neuere Lehrbuch der Physik Auskunft
gibt, sprechen jedoch dafür, daß die Sonne aus einem weißglühenden Kern
besteht, der von einer leuchtenden, aus glühenden Gasen und Dämpfen ge-
Cassian, Geographie. 4. Aufl. 22
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
403
9. Warum bedient man sich zur Füllung desselben am besten des Queck-
silbers? 10. Wen hält man gewöhnlich für den Erfinder desselben?*)
11. Wie ist das Thermometer eingerichtet? 12. Von welchem Punkte aus
zählt man gewöhnlich die Grade, und mit welchem Punkte endigt dasselbe?
13. In wie viel Grade theilt man den Raum zwischen dem natürlichen
Frostpunkte und dem Siedepunkte des Wassers? 14. Wie viel Grade zählt
die Skala von Reaumür, wie viel die von Celsius? 15. Wie unterscheidet
sich die Skala von Fahrenheit von den vorigen? 16. Wie reducirt man
die Angaben von Celsius in Grade von Reaumür, und umgekehrt? 17. Wie
viel Grade zählt Fahrenheit vom künstlichen Gefrierpunkt bis zum Siede-
punkt des Wassers? 18. Wie lassen sich Angaben von Fahrenheit in Grade
von Celsius und Reaumur verwandeln? 19. Welche Skala ist jetzt in
Deutschland und Frankreich die üblichste?
20. Was bezeichnet der Begriff Temperatur? 21. Was versteht man
unter mittlerer Tages- und Jahrestemperatur? 22. Wie findet man die-
selbe? 23. Um welche Tageszeit ist die größte, wann die geringste Wärme,
wann gibt das Thermometer die mittlere Tagestemperatur im Allgemeinen
an? 24. Wann fällt auf dem 50? N. B. das Minimum, wann das
Maximum der Iahreswärme? 25. Ist dies auf allen Breitengraden gleich?
26. Unterscheiden sich in dieser Beziehung die nördliche und südliche Halb-
kugel wesentlich? 27. Betragen für einen einzelnen Ort die äußersten
Schwankungen in der mittleren Jahrestemperatur viele Grade? 28. Was
versteht man unter Isothermen? 29. Wie verhalten sich dieselben hinsicht-
lichtlich ihrer Lage zu den Breitenkreisen? 30. Was versteht man unter
dem Wärmeäquator, und wie verhält sich derselbe zum mathematischen Acqua-
tor der Erde? 31. Welche Temperatur zeigt der Wärmeäquator? 32.
Was versteht man unter den Kältepolen? 33. Wo befinden sich dieselben
nach ihrer geopraphischcn Lage? 34. Welche Halbkugel ist kälter, die nörd-
liche oder südliche? 35. Womit ist dies zu beweisen? 36. Auf welcher
Halbkugel entfernen sich die Isothermen weiter vom Aequator und den Brei-
tenkreisen nach den Polen hin? 37. Welche Erscheinung bietet der Lauf
der Isothermlinien an den Ost- und Westküsten der Continente? 38. Warum
macht die Westküste von Südamerika hievon eine Ausnahme? 39. Hängt
die Biegung der Isothermen nur von der Sonne ab? 40. Welchen Einfluß
üben die Winde oder die Wärmekapacität des Meeres aus? 41. Welche
Wirkung auf die Temperatur zeigen die 3 großen Meeresströmungen?
42. Welche Verhältnisse in den Oertlichkeiten erhöhen oder mindern die
Temperatur? 43. Wie läßt sich die Richtigkeit dieser Thatsache gründlich
nachweisen? 44. Was versteht man unter Isothermen und Isochimenen?
45. Wie weichen dieselben von den Isothermen ab? 46. Worin liegt der
Grund, daß die Disterenz der mittleren Sommer- und Wintertemperatur in
den dem Meere nahe liegenden Gegenden geringer, als im Innern der Con-
tinente ist? 47. Welche Unterschiede zeigt das oceanische und das continen-
tale Klima? 48. Wodurch wächst die Disterenz der mittleren Sommer-
und Wintertemperatur? 49. Wo ist sie am bedeutendsten? 50. Wie
kommt es, daß das um 8° nördlicher gelegene Moskau die gleiche mittlere
*) Den Holländer Cornelius Drebbell (1590).
26*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Cornelius_Drebbell
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Moskau
405
erfunden? - 104. Worauf beruht das Barometer? 105. Nach welchem
Gesetz mehrt oder mindert sich der Druck der Luft? 106. Wie ist das
Barometer eingerichtet? 107. In welcher Progression fällt und steigt es
im Allgemeinen? 108. Wozu kann man daher das Barometer ferner noch
gebrauchen? 109. Warum ist das Barometer ein unsicherer Höhenmesser-
oder Hypsometer? 110. Kann man auch das Barometer als Wetterglas
benutzen? 111. Wie wirkt die Luft in dieser Beziehung auf den Stand
der Quecksilbersäule ein? 112. Wann zeigt derselbe schönes Wetter an?
113. Was versteht man unter Nebest Wolken und Regen? 114. Wie
entstehen sie? 115. Welche verschiedenen Wolkenarten unterscheidet man?
116. Wann bilden sich Thau und Reif? 117. Welche Erscheinungen zählt
man zu atmosphärischen Niederschlägen? 118. Wozu dient der Regenmesser-
oder Ombrometer? 119. Wie ist derselbe eingerichtet? 120. Wie nimmt
die Regenmenge ab und zu? 121. Welche 4 Regenzonen unterscheidet man?
122. Wie verhält es sich mit der Zahl der Regentage verschiedener Orte?
123. Was versteht man unter der Zone des unveränderlichen Niederschlags?
124. Wo fällt nur Regen, wo nur Schnee? 125. Welche Linie bildet
die Nordgrenze des Regens in der unveränderlichen Niederschlagszone?
126. Welche Eigenschaft bezeichnen wir mit dem Worte Durchsichtig-
keit? 127. Ist die Luft dieser Eigenschaft theilhaftig? 128. Was für
Erscheinungen hängen damit zusammen? 129. Wie entsteht der Regenbogen?
130. Wann redet man von einer Regengalle? 131. Bildet die Sonne
allein diese farbige Erscheinung? 132. Wie entstehen Nebenmonde, Neben-
sonnen und Ringe? 133. Was ist das Zodiakal-Licht für eine Erscheinung?
134. Was sind optische, was elektrische Meteore? 135. Welche Meteore
zählt man zu den optischen, welche zu den elektrischen? 136. Wie ist das
Gewitter mit seinen Erscheinungen zu erklären? 137. Was sind Blitzröhren
und Donnerkeile? 138. Welche Wirkungen üben die Gewitter aus?
139. Welche Erscheinung nennt man das St. Elms-Feuer? 140. Auf
welche Weise erklärt man die Tromben oder Land- und Wasserhosen?
Zur Wiederholung von 8 128 und 129.
1. Was versteht man unter einem Kompaß? 2. Wozu bedient man
sich desselben? 3. Wer gilt für den Erfinder desselben*)? 4. Wie ist der
Kompaß eingerichtet? 5. Welche Kraft besitzt der Magneteisenstein? 6. Wie
wird der künstliche Magnet hergestellt? 7. Welche Punkte der Magnet-
nadel zeigen die stärkste Anziehungkraft, an welcher Stelle ist gar keine
ersichtlich? 8. Welche 3 Beobachtungen kann man an einer Kompaßnadel
machen? 9. Was versteht man unter Deklination, Inklination und Intensität
der Magnetnadel? 10. Welche Linie zeigt keine Deklination der Magnet-
nadel? 11. In welche Hälften scheidet diese Linie der Nichtabweichung die
Erde? 12. Welche Punkte der Erde haben die Eigenschaften der magneti-
schen Pole, und wo liegen diese Pole? 13. Aendert sich die Deklination
der Magnetnadel, oder ist dieselbe konstant? 14. An welchem Beispiele
läßt sich dies nachweisen? 15. Ist die Deklination der Magnetnadel eine
tägliche oder eine jährliche? 16. Von welchen Verhältnissen wird die Dekli-
*) Flavio Gioja aus Amalfi (1302).
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
— 29 —
Erwerbszweigen steht die Landwirtschaft obenan, besonders in Nieder--
bayern s der Donau, im Ries, im Maintal und in der Vorderpfalz; außer
Getreide werden Flachs und Hanf, Hopfen, Obft und Gemüse, Wein und
Tabak gebaut. Der Wald bedeckt fast V8 des Landes. Arm ist Bayern an
Bergwerksprodukten: von Bedeutung sind nur Eisen im Fichtel-
gebirge und bei Amberg, Steinkohle in der Westpfalz, Torf in den Mosern,
Salz in den Berchtesgadener Alpen, Lithographieschiefer bei Solnhofen.
Industrie und Gewerbe ernähren etwa den vierten Teil der Be-
wohner. Hervorragend sind die Bierbereitung, die Baumwoll-, Kurzwaren-
und Glasindustrie. Neben den ow gerichteten Straßen, die durch Main
und Donau vorgezeichnet sind, sind'die Wege aus Italien für Bayern
von großer Bedeutung.
Bayern ist wie Preußen eine konstitutionelle Monarchie. 8 Re-
Hierungsbezirke (s. Karte!).
B. hat 3 Großstädte: München, Nürnberg und Augsburgs.
Orte: a) in den Alpen und am Bodensee: Berchtesgaden, Garmisch-
Partenkirchen, Lindau.
b) r. der Donau: München, Augsburg.
c?) an der Donau: Donauwörth, Ingolstadt, Regensburg,
Siraubing, Passau.
d) l. der Donau und in ihrem Gebiet: Amberg, Solnhofen.
6) am Main und in seinem Gebiet: Bamberg, Würzburg,
Aschaffenburg, Nürnberg, Fürth, Erlangen, Kissingen.
f) am und im Fichtelgebirge: Hof, Wunsiedel.
g) in der Rheinpfalz: Speyer, Ludwigshafen, Kaiserslautern.
Das Königreich Württemberg. Bestimme Württembergs Lage,
die Gestalt seines Umrisses, die Grenzen! Welche Bodenabschnitte Deutsch-
lands bilden das Land? Nenne die wichtigsten Berge, die Flüsse!
W. hat eine Größe von 19 500 qkm und 2,4 Mill. Einwohner, so daß
aus I qkm 125 kommen. Etwa 2/g der Bevölkerung sind evangelisch, 1j3 ist
katholisch. Die Schwaben bilden den Hauptteil der Bevölkerung; die
Franken machen nur V« der Einwohnerzahl aus und bewohnen die Gegend
um Heilbronn und den No. Am dichtesten bevölkert ist der Neckarkreis (244),
während aus der ö-en Hochebene und im S nur gegen 80 auf 1 qkm
kommen. Die Befchäftigung der Bewohner ist vor allem der Boden-
anbau; fast die Häfte der Oberfläche ist Ackerland. Der Obstbau ist
von größter Ausdehnung; Weinbau wird am Bodensee und in den Fluß-
tälern betrieben. Sehr bedeutend ist auch Württembergs Salzbergbau
sowie seine Holz-, Metall- und Gewebeindustrie.
Württemberg ist ein konstitutionelles Königreich. 4 Kreise
-(siehe Karte!).
W. hat nur 1 Großstadt: Stuttgart.
Orte: a) am Neckar und in seinem Gebiet: Eßlingen, Cannstatt
Heilbronn — Stuttgart — Hall.
b) an der Donau: Ulm.
c) am Bodensee: Friedrichshafen.
Das Großherzogtum Baden. Wie weit reichr Baden nach N, S,
W? Bestimme die natürliche Lage B.! Welches sind die Grenzen B. ?
An welchen Landschaften hat B. Anteil? Nenne die Flüsse, die Ubergänge
nach O!
B. ist 15000 qkm groß und hat 2,2 Mill. Einwohner, 143 auf 1 qkm.
Nur der N hat überwiegend evangelische Bevölkerung, die etwa der
gesamten Einwohnerzahl ausmacht; fast 2/s sind katholisch. Der Ab-
stammung nach sind die Bewohner Alemannen, Schwaben und
Franken, deren Stammesgegensätze sich von Jahr zu Jahr immer mehr
ausgleichen. Da nur ein verschwindend kleiner Teil der Bodenfläche nicht
1 Fortgesetzt ist das Ortskundliche zu wiederholen und zwar im An-
ffchlusse an die gegebene Ordnung der Städte.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
— 8 —
Ist die Küste ohne nennenswerte Einbrüche des Meeres in
das Land, so heißt sie glatt, im andern Falle gebuchtet.
Überall, wo das Meer tief in das Land eingreift, haben wir eine
Bucht oder Bai oder einen Golf. Bietet die Bucht Schutz
gegen Wind und Wellen, so führt sie den Namen Hafen. Ein
ins Meer ausspringender Teil des Festlandes, der sich von dem
in seinem Zusammenhang nicht unterbrochenen „Rumpf" scharf
absetzt, heißt Halbinsel. Kleinere, schmale Halbinseln nennt
man Landzungen. Ein bloßer Vorsprung der Küste wird,
wenn er flach ist, Landspitze, wenn er hoch ist, Vorgebirge
(Kap) genannt. Ein schmaler Streifen Landes, der die Ver-
bindung zwischen zwei Landmassen herstellt, heißt Landenge
(Isthmus). Meerenge, Straße, Kanal, Sund nennt man
einen schmalen Meeresstreifen, der zwei Meere oder Meeresteile
miteinander verbindet. Ein ganz von Wasser umgebenes Stück
Land heißt Insel. Ein Meeresbecken mit mehreren nahe bei-
einander liegenden Inseln heißt Archipel. Die Halbinseln und die
küstennahen Inseln, die meist vom Rumpf sich abgelöst haben,
bilden die Glieder des Festlandes; sie greifen oft wie Arme
nach den benachbarten Erdräumen hinüber. Das Verhältnis der
Glieder zum Rumpfe ist in Europa 1 : 2, in Asien 1 : 3, in
Amerika 1 : 12, in Nordamerika 1 : 4, in Südamerika 1 : 89,
in Australien 1 : 36, in Afrika 1 : 47. Somit haben die Land-
masfen der n-en Halbkugel eine reichere Gliederung als die der
s-en Halbkugel, und während jene vom Äquator aus einander
zustreben und dadurch den Verkehr der Gegenküsten erleichtern,
scheinen diese sich in demselben Maße zu fliehen.
t Unter der senkrechten., (vertikalen) Gliederung eines Länder-
raumes versteht man die Übersicht über seine Gestalt mit Rücksicht
auf seine Erhebung.
Die Höhe eines Punktes der Erdoberfläche wird entweder
vom Meeresspiegel, oder von einem andern, höher oder tiefer ge-
legenen Orte gerechnet, und zwar nennt man die Größe seines
senkrechten Abstandes von der Meeresoberfläche ^ seine absolute,
die von einem beliebigen andern Punkte seine relative Höhe.
c
Fig. 3. Ab bezeichnet den Meeresspiegel, C D eine Ebene, a c ist die
absolute, b c die relative Höhe.
1 In Preußen beziehen sich alle neueren Angaben der absoluten Höhe
auf den Normal-Nullpunkt (abgekürzt N. N. Normal-Null), der mit
dem Mittelwasser der Ostsee zusammenfällt. Er liegt genau 37 m unter
dem am Nordpfeiler der Berliner Sternwarte etwa 1 m über dem Erd-
boden angebrachten Normalhöhenpunkt.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Amerika Nordamerika Südamerika Australien Afrika Normal-Null Ostsee Berliner_Sternwarte
— 12 —
zu bedecken. Auf der Karte von Nord- und der von Süddeutsch-
land ist das Verhältnis wie 1 : 2 250000; 1 mm auf der Karte
ist gleich 2*/4 km in Wirklichkeit. Die direkte Entfernung von Berlin
nach Cöln beträgt auf der Karte etwas mehr als 210 mm; diese
würden rund 500 km gleich sein. Die kürzeste Eisenbahnstrecke
von Berlin nach Cöln beträgt jedoch ca. 600 km. Noch weniger
als Eisenbahnstrecken kann man bei der Verallgemeinerung der
Linienführung auf unseren gewöhnlichen Karten die wirkliche
Länge von Fluß- und Küstenlinien, politischen Grenzen, Gebirgs-
kämmen usw. ausmessen. Die Flächengrößen werden am besten
durch Vergleich mit bekannten Größen von der Karte abgelesen.
Da die Karte uns ein Bild eines Teiles der Erdoberfläche
vermitteln will, so enthält sie eine Reihe von Grundrißfiguren
und Zeichen, die man den Lageplan nennt. Dahin gehören
nicht nur die Grenz-, Küsten- und Flußlinien, die Ortszeichen
und das Wegenetz, sondern auch die Andeutung über die Art
des Bodens, des Anbaus des Landes, die Arten der Verkehrs-
wege, die Arten der Besiedelung, der Bewaldung u. a. m.
Welches sind die im Schulatlas verwendeten Zeichen des Lageplans?
Daneben bringt die Karte auch die Unebenheiten der Erdober-
fläche — das Gelände oder Terrain — zur Darstellung.
Höhenzissern geben nicht nur die absoluten Höhen von Berg-
gipfeln und Pässen, sondern auch von Ortschaften, wichtigen
Punkten eines Flußlaufs und Seespiegeln an. Linien, welche
alle Punkte gleicher Höhe miteinander verbinden, heißen Höhen-
kurven oder Isohypsen^ (Schulatlas). Um die Verschieden-
heiten der Höhen dem Auge noch deutlicher zu machen, versieht
man die Flächen zwischen den Höhenkurven mit verschiedenen
Farben. In unserm Atlas sind die Höhen von 0—100 m, 100
bis 200 m, 200-500 m, 500—1500 m und über 1500 m zu-
sammengefaßt und mit gleichen Farbentönen von Hell zum
Dunkel fortschreitend bezeichnet; Senken, die unter den Meeres-
spiegel hinabreichen, haben eine dunkelgrüne Farbe. Ebenso sind
die Tiefen des Weltmeeres durch verschiedene Farbentöne ange-
deutet, wobei Gebiete gleichertiefe vontiefenlinien, Jsobathen^,
begrenzt sind. Als ferneres Hilfsmittel der Geländedarstellung
benutzt man die Schraffen. Sie dienen dazu, die verschiedene
Steilheit der Abhänge anzudeuten und aus der Stärke der
Schraffen den ungefähren Neigungswinkel erkennen zu
lassen nach dem Grundsatz: Je steiler, desto dunkler. Er-
kläre hiernach die verschiedenen Bergzeichnungen aus S. 1 von
Dierckes Schulatlas! Das richtigste Bild einer Geländeform gibt
das Relief; denn es läßt die Erhabenheiten der Erdoberfläche,
wenn auch oft bedeutend überhöht, wirklich als solche hervortreten.
Ein aus Grund von Isohypsen oder von Höhenschichten leicht
herstellbares Hilfsmittel zur Verdeutlichung der Oberflächengestalt
eines Erdraumes ist das Profil.
1 hypsos — Höhe. 2 bäthos — Tiefe.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]